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Alex

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2023
Manfred - Bekenntnisse eines Außerirdischen
Lehr, Thomas

Manfred - Bekenntnisse eines Außerirdischen


weniger gut

Dieses Buch ist ein Beispiel dafür, dass die Klappentexte ein grandioses Marketingwerkzeug sind, das den Leser nicht selten auf die falsche Fährte lockt. Hätte ich vor dem Kauf des Romans geahnt, was mich erwartet, hätte ich diesen im Laden liegen gelassen.

Thomas Lehr ist ein erfahrener Autor, der sein Handwerk eigentlich beherrscht. Nicht umsonst wurde er für seine Arbeiten bereits ausgezeichnet. Es gäbe Anlass genug, die sprachlichen Qualitäten des Autors über den grünen Klee zu loben, und ebenso taugt sein Schreibstil zum gnadenlosen Verriss. Dieser Zwiespalt spiegelt sich im Plot, den Charakteren und dem vermeintlichen Ansinnen des Autors wider. Kurz gesagt: Die Geschichte ist langatmig, die Protagonisten sind farblos bzw. unsympathisch, die Erzählweise gewöhnungsbedürftig und insgesamt weit weg von kurzweiliger und fesselnder Literatur.
Fazit: Zwar mag der Roman stilistisch anspruchsvoll sein, das allein macht ein gutes Buch allerdings nicht aus.

Bewertung vom 03.11.2023
Der kleine Fuchs und der Träumer
Bambaren, Sergio

Der kleine Fuchs und der Träumer


weniger gut

Dieser Autor ist mir schon länger bekannt und bisher war ich begeistert von seinem Erzählstil und der besonderen Art, ernste Themen zu verarbeiten. Doch diese Geschichte hat mich enttäuscht. Der Schreibstil ist als kindlich naiv einzustufen, man sucht vergeblich den Aha-Effekt und ernst zu nehmende Denkansätze, somit ist das Buch nur als nette Geschichte für zwischendurch einzustufen. Schade.

Bewertung vom 23.10.2023
Dreizehnfurcht
Freund, Wieland

Dreizehnfurcht


gut

Für mich war es die erste literarische Begegnung mit dem Autor, und man merkt, dass dies nicht sein erster Roman ist.
Der erste optische Eindruck zum Buch war sehr positiv. Die Covergestaltung ist perfekt für einen Fantasy-Roman. Interessierte können sofort einen Bezug zum Buch herstellen, so dass die erste Hürde im Buchladen direkt genommen wird.

Dieser Roman ist kein typischer Fantasy-Roman im klassischen Sinn. Es ist viel mehr eine Art Zeitreise-Roman, nur ohne Zeitreisen. Durch den Perspektivwechsel hält man einen Roman in den Händen, der ein anspruchsvolles Wechselspiel zwischen den Protagonisten und den Antagonisten bietet. Die Örtlichkeiten und seine relevanten Charaktere sind bildgewaltig ausstaffiert, dennoch bleiben sie häufig etwas blass.
Insgesamt ist die Idee zur Geschichte wirklich gelungen umgesetzt, trotzdem sind in dem Buch einige Längen enthalten. Der Autor agiert wortgewandt und bildgewaltig, dennoch macht es dieses Buch mir schwer: Zum einem möchte ich es bejubeln für seinen Ideenreichtum und die Andersartigkeit, und zum anderen frage ich mich immer wieder, was stimmt hier nicht.

Sucht man eine ungewöhnliche Fantasy-Geschichte, mit einer nostalgischen Note und der Anregung zum Nachdenken über unser heutiges Leben, dann wird man mit diesem Buch fündig.

Bewertung vom 10.10.2023
Mord im Filmpodium
Mathies, Susanne

Mord im Filmpodium


sehr gut

Dieser Krimi ist der dritte Teil um die Krimischriftstellerin Cressida Kandel, und dieses Mal stellt der eiskalte Mord eines Bekannten das Rätsel, welches die Krimischriftstellerin Cressida Kandel zu lösen versucht.
Die Autorin hat mit diesem Buch einen soliden Schweizer Regionalkrimi verfasst, welcher bis zum Schluss den Täter verheimlicht und in einem packenden Finale die Auflösung präsentiert. Ihre Art der Figurenzeichnung ist als zurückhaltend zu beschreiben. Nur wenige Informationen werden geliefert und der Rest ist der eigenen Fantasie überlassen, das hat mir sehr gefallen. Ebenso gefiel mir der leise Humor der Geschichte.

Doch leider muss ich zugeben, dass ich am Anfang nicht so richtig in die Geschichte eintauchen konnte. Ob es am Schreibstil lag, welcher eigentlich als flüssig einzustufen ist, oder eine Folge der Tatsache war, dass dies bereits der dritte Teil um die Hobbyermittlerin ist, kann ich nicht beantworten. Jedoch ungefähr zur Mitte des Buchs war ich wirklich in der Geschichte angekommen.

„Mord im Filmpodium“ ist ein unterhaltsamer und gut ausgearbeiteter Kriminalroman, und wenn man eine Geschichte um eine eigenwillige Hobbyermittlerin sucht, kann man hier beruhigt zugreifen.

Bewertung vom 05.10.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

„Kein guter Mann“ ist mein zweites Buch von Andreas Izquierdo, und ich muss sagen, dass es auch dieses Buch in sich hat.
Erste Details zum Buch verrät der Klappentext, darum nur so viel von mir: Die Helden der Geschichte sind ein knapp Sechzigjähriger und ein zehnjähriger Junge, beide stehen am Rande der Gesellschaft, aus unterschiedlichen Gründen. Ihre Wege kreuzen sich auf ungewöhnliche Weise, und das verspricht eine in der Tat spannende Geschichte.

„Kein guter Mann“ ist ein außergewöhnliches und ehrliches Buch. Der Autor versteht es famos, die wahren Wesenszüge der Menschen aufzuzeigen. Es ist direkt aus dem Leben gegriffen, und der Hauptprotagonist Walter ist ein bemerkenswert mürrischer Mann.
Der Autor versteht es eben, die Menschen - mit all ihren Macken - derart intensiv zu zeichnen, und rutscht hierbei niemals ins Klischeehafte bzw. Belehrende ab.
So ist der Roman „Kein guter Mann“ ein leiser, sehr akzentuierter und besonders feinfühlig geschriebener Roman über das Leben und die Freundschaft.

Mich hat das Buch sofort in seinen Bann gezogen, und deshalb gibt es eine eindeutige Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 06.09.2023
Waldfeder (eBook, ePUB)
Heuer, Tobias

Waldfeder (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Roman „Waldfeder“ von Selfpublisher-Autor Tobias Heuer ist ein besonderes Jugendbuch.
Es geht um Mobbing und die Art, wie der Hauptprotagonist Quinn tagtäglich damit lebt bzw. umgeht.
Durch die neue Schülerin Emily findet er die Kraft und den Mut, sich zu behaupten.
Neben diesem Part der Geschichte wird noch sein großes Geheimnis, die Tatsache dass er plötzlich fliegen kann, thematisiert und das mit ungeahnten Folgen.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, das Buch lässt sich flüssig lesen und ist perfekt auf die jugendliche Zielgruppe zugeschnitten.
Im Hinblick auf die Zielgruppe überzeugte die Erzählweise, obwohl manche Aktionen bzw. Reaktionen des Handlungsverlaufs mich mehr Hintergrundhandlung haben vermissen lassen. Möglicherweise liegt dies an meinem persönlichen Anspruch an eine Geschichte, und andere Leser stört es kaum.
Hervorheben möchte ich, dass man angenehm oft in die Gedankenwelt von Quinn eintauchen konnte, und das hat mir wirklich gefallen.

Insgesamt war es ein leiser und stimmungsvoller Jugendroman, welchen ich gern gelesen habe und dem jüngeren Publikum empfehlen kann.

Bewertung vom 17.08.2023
Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1
Martin, Lily

Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1


ausgezeichnet

Mit dem Buch „Sommertage im Quartier Latin“ hält man einen sommerlich-leichten Wohlfühl- und Liebesroman in den Händen.
Die Protagonistin Lola Mercier ist rastlos und ständig auf der Suche. Sie sucht ihren Platz im Leben, nach der Lösung eines Familiengeheimnisses und natürlich ihrer großen Liebe.
Die Geschichte zeichnet sich aus durch die liebevollen und charmant gezeichneten Charaktere. Daneben verfügt sie über zwei Liebesgeschichten, und für die ergänzende Spannung wurde ein Geheimnis entwickelt, welches darauf wartet, von Lola gelüftet zu werden. Die Story ist romantisch und kommt zum Glück ohne ausufernde Liebesszenen aus, dafür ist sie reich an Pariser Flair und fern von Kitsch.
Im Schreibstil spiegelt sich die Erfahrenheit der Autorin wider, so dass der Roman sich angenehm liest.
Ein Wohlfühlroman für alle, die eine besondere Sommerlektüre im herrlichen Setting suchen. Aber Achtung, man kann beim Lesen hin und wieder Lust auf einen Café au Lait, ein butteriges Croissant oder einen gekühlten Chardonnay bekommen, darum nicht hungrig zum Buch greifen. :)

Bewertung vom 14.08.2023
One for the Rock
Major, Kevin

One for the Rock


ausgezeichnet

Der Klappentext spiegelt gelungen die grobe Handlung der Geschichte wider.
Der Hauptprotagonist, Sebastian Synard, ist ein besonderer Mensch, auf den ersten Blick vielleicht als etwas verschroben und eigenartig einzusortieren. Doch im Verlauf der Geschichte dürfen wir ihn besser kennenlernen, und dann muss man ihn einfach mögen.

Die Story bietet alles, was ein guter Krimi braucht: ein Opfer, das große Rätselraten um den Tathergang und die Frage um das Warum. Das Grundgerüst des Kriminalfalls wird dazu um ausführliche Landschaftsbeschreibungen und starke Dialoge ergänzt. Die Person Synard erhält u. a. Kontur durch den Balanceakt zwischen seiner Vaterrolle und der ausgeprägten Leidenschaft für Whisky und Literatur.

Dem Täter kommt man relativ schnell auf die Schliche, dennoch schafft es der Au-tor, die letzten Kapitel weiterhin mit Spannung zu versehen.

Mein Fazit: Der Spannungsbogen war beachtlich strapaziert, das Setting und alle Charaktere – auch die unliebsamen Personalien – waren bemerkenswert umgesetzt. Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt.
Leider war das Buch für meinen persönlichen Geschmack recht kurz, daher bleibt mir nur die Vorfreude auf den nächsten Band.

Bewertung vom 24.07.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


gut

Mit „Die Spur der Aale“ wird eine neue Frankfurter Kriminalreihe eröffnet und der Klappentext gibt einen ausreichenden Einblick in die zu erwartende Story.
Mir gefällt, dass der Plot des Romans einen anderen Blickwinkel hat. Der Fall wird durch die Hartnäckigkeit einer Staatsanwältin aufgeklärt, und nebenbei wird das Thema Artenschutzdelikte mit beleuchtet, und dies ist sehr interessant zu lesen.

Die Farbgestaltung des Covers ist stimmig und die Auswahl der Bilder zeigt bereits einige Handlungsorte, ohne wirklich zu viel zu verraten. Sehr gelungen.

Vorab hatte ich bereits die Leseprobe gelesen, und so war ich überzeugt, dass mir mit diesem Roman ein spannungsgeladener Krimi aus dem Frankfurter Milieu vorliegt.
Nun bin ich jedoch zwiegespalten. Der Handlungsverlauf ist wirklich gelungen, trotzdem hat mich der Krimi nicht zu einhundert Prozent überzeugt.

Die Staatsanwältin Greta Vogelsang wird sehr sympathisch gezeichnet, trotzdem hat der Autor es nicht geschafft, ihr ausreichend Kontur zu verleihen. Denn auch nach der Beendigung des Buchs bleibt sie für mich irgendwie blass und wenig greifbar. Ebenso wie alle anderen Charaktere der Story.

Positiv hervorheben möchte ich die Königin und ihr Gefolge. Das Spiel mit den Bildern ist dem Autor wirklich gelungen. Im Gegenzug dazu ist mir die Hintergrundgeschichte von Greta viel zu zurückhaltend und zu grob umrissen. Natürlich, es soll spannend bleiben, weil noch weitere Fälle folgen werden. Man erfährt z. B., dass Greta mit Mika zusammenlebt, aber diesen kann ich gar nicht greifen.

Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was grundsätzlich immer viel Spannung verspricht. Daneben bietet er viele Geschehnisse bzw. Wendungen, z. B. werden gefährliche Einsätze gefahren. Trotz aller literarischer Kniffe fehlt es am Pfiff. Ich kann es wirklich nur schwer erklären, aber der Spannungsbogen bleibt eher schwach gespannt. Und das irritiert mich, denn eigentlich liegt hier ein gutdurchdachter Plot vor, und somit reichlich Potenzial. Trotzdem ist der Krimi leider kein Pageturner geworden. Ein unschlagbares Zeichen dafür ist, dass ich das Buch gut ein paar Tage liegenlassen konnte. Dazu kommt, dass für mich leider ziemlich schnell klar, wie sich die Geschichte am Ende auflösen wird.

Ich vermute, dass mein Zwiespalt im Schreibstil des Autors begründet ist. Das Buch liest sich gut, aber eben auch etwas holprig. Immer wieder dachte ich: Was stimmt hier nicht? Natürlich wird dies für Fans des Autors eventuell nicht nachvollziehbar sein, da jeder anders empfindet und die Ansprüche variieren. Doch für mich bleibt die Tatsache, dass ich nicht unbedingt wissen muss, wie sich der angedeutete neue Fall am Ende des Buchs im nächsten Teil der Reihe weiterentwickeln wird.

Fazit: Insgesamt ist der Krimi wirklich lesenswert. Es ist eine solide Arbeit mit viel Recherche, es gibt nachdenkliche und eigentlich emotionsgeladene Szenen, und man bekommt als Leser einen guten Einblick in die Arbeit der jeweiligen Organisationen. Definitiv keine verschwendete Lesezeit, und vielleicht wird der nächste Fall von Greta Vogelsang der von mir erhoffte Pageturner.

Bewertung vom 16.07.2023
Nur ein einziger Tanz
Stellmacher, Hermien

Nur ein einziger Tanz


ausgezeichnet

„Nur ein einziger Tanz“ von Hermien Stellmacher ist für mich das erste Buch der Autorin, und ich habe es verschlungen.

Es geht um Henrike, eine Mitfünfzigerin auf der Suche nach der Wahrheit, die nach dem Tod der Mutter den Brief eines Unbekannten erhält. Das stellt ihr bisheriges Leben auf den Kopf. Geheimnisse, die gelüftet werden wollen, Wahrheiten, die man eventuell nicht hören will, und dennoch ist ein Schimmer der Hoffnung an Horizont zu erahnen.

Dies ist ein wirklich gelungener Roman über das Leben. Eine Geschichte, die zeigt, dass jede Handlung Konsequenzen hat, nicht nur für den Handelnden selbst. Aufgrund des Plots hat das Buch einen leicht melancholischen Grundton, welcher alles andere als unangenehm ist. Es regt zum Nachdenken und auch zum Schmunzeln an, denn die Nebencharaktere sind durchweg liebenswert. Vor allem die leicht kauzigen Senioren verschaffen dem Roman die nötige Leichtigkeit.

Der Schreibstil der Autorin hat mich eingefangen und die Handlung überzeugt, ebenso die Auflösung am Ende des Buches. Daher habe ich das Buch leider viel zu schnell ausgelesen, aber kann es wirklich absolut empfehlen, wenn man einen Roman mit Tiefgang sucht.