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Insgesamt 128 Bewertungen
Bewertung vom 01.09.2024
Dawn of Onyx / Die Edelstein-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)
Golden, Kate

Dawn of Onyx / Die Edelstein-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf „Dawn of Onyx“ hatte ich mich schon sehr gefreut. Eine Heilerin, die in ein gefährliches Schattenreich verschleppt wird, Geheimnisse und ein dunkler König. Dieses Szenario hatte mich magisch angezogen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Arwen Valondale ist Heilerin und hat noch nichts von der Welt gesehen. Als sie versucht, ihren Bruder zu retten, läuft sie in eine Falle. Arwen wird in das finstere Schattenreich Onyx verschleppt. Dort zwingt man sie, Onyx-Soldaten zu heilen, die im Krieg gegen Arwens Heimat verwundet wurden. Ihre einzige Hoffnung auf Flucht ist ein geheimnisvoller Mitgefangener, der im Kerker in der Zelle neben ihr untergebracht ist. Doch in der düsteren Welt des Onyx-Königs kann Arwen niemandem vertrauen.

„Dawn of Onyx“ stammt aus der Feder von Kate Golden und ist ein spannender Auftakt einer magischen Romantasy-Reihe. Die Autorin entführt den Leser in das gefährliche Schattenreich Onyx, das von Krieg, gefährlichen Wäldern und Monstern geprägt ist. Der Einstieg in das Buch ist mir durch den lockeren und flüssigen Schreibstil angenehm leicht gefallen. Kate Golden setzt gekonnt auf einen Mix aus ruhigen und spannenden Passagen. Die Autorin nimmt sich zudem ausreichend Raum für Details und tiefere Einblicke. Der Leser erfährt nach und nach mehr über das Reich Onyx und den König. Man merkt, dass die Autorin Talent zum Schreiben hat und eine Geschichte geschickt aufzubauen weiß. Sie lässt gekonnt immer wieder Spannung aufkommen, indem sie Geschichte mit Geheimnissen durchwebt.

Die Charaktere haben mir ausgesprochen gut gefallen. Sie wurden sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Arwen hat noch nichts von der Welt gesehen und wirkt daher zu Beginn etwas naiv. Doch obwohl sie in ein feindliches Reich verschleppt wird, zeigt sie Mut und Stärke. Nach und nach entwickelt sie sich weiter. Arwen hat Schwächen und Fehler, wodurch sie aber noch authentischer wirkt. Und dann ist da noch Arwens faszinierender Mitgefangener, den ein Geheimnis umgibt. Die Liebesgeschichte ist sehr Slow Burn mit wenigen spicy Szenen, was mir gut gefallen hat.

FAZIT: Ich habe „Dawn of Onyx“ regelrecht verschlungen. Die Autorin konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und begeistern. Ein finsteres Schattenreich, Monster, humorvolle Wortgefechte und eine Protagonistin, die ihre eigene Stärke entdeckt – ich habe alles an diesem Buch geliebt und freue mich schon sehr auf den zweiten Band.

Bewertung vom 24.08.2024
A Silent Fall / Skyhunter Bd.1
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


sehr gut

Da ich die Legend-Reihe von Marie Lu geliebt habe, musste ich ihr neues Werk unbedingt lesen. Eine Welt kurz vor dem Untergang, eine mutige Kriegerin, die alles aufs Spiel setzt, und ein Gefangener mit einem tödlichen Geheimnis: Dieses Szenario hatte mich magisch angezogen.

In einer düsteren Welt kämpft die Kriegerin Talin verzweifelt gegen die überlegene Karensa-Föderation. Als sie den geheimnisvollen Kriegsgefangenen Red vor der Hinrichtung bewahrt, setzt sie alles daran, sein Vertrauen zu gewinnen. Red könnte entweder der Retter ihrer Welt sein – oder ihr Verderben.

Dank des einfachen und flüssigen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Marie Lu entführt den Leser in eine düstere Welt, die von einem einzigen Mann erobert wird. Unter seiner Herrschaft unterwirft die Karensa-Föderation alle Nationen. Als Waffe nutzen sie sogenannte Geister, die für ihre Blutgier bekannt sind. Die Elitekriegerin Talin lebt in Mara, der letzten unabhängigen Nation. Tag für Tag kämpft sie als Strikerin gegen die Geister. Die von der Autorin entworfene Welt hat mir gut gefallen. Der Leser erfährt Stück für Stück mehr über das Leben der Menschen in Mara und die politischen Hintergründe.

Diese Dystopie kommt, zumindest im ersten Band, ohne Liebesgeschichte aus. Die Autorin versteht es auch ohne Romantik, den Leser gut zu unterhalten. Das Tempo des Buches habe ich trotz vieler Ereignisse als recht langsam empfunden, dennoch kommt keine Langeweile auf. Dafür sorgen die interessanten Charaktere, die alle Ecken und Kanten haben. Jeder einzelne hat eine Vergangenheit, die ich gerne erfahren habe. Viele Erlebnisse der Vergangenheit sind aufgrund des Krieges von Leid und Verlusten geprägt. Insgesamt ist dieses Buch kriegslastiger, als ich es erwartet hatte. Am Ende wird das Tempo deutlich angezogen und die letzten Seiten lassen einen spannenden Folgeband erwarten.

Die Autorin nutzt einige aus Dystopien bekannte Elemente. Dadurch wird die Handlung teilweise vorhersehbar und auch das Ende konnte mich nicht so sehr überraschen. Insgesamt gibt es aber einige interessante Ansätze, die mir gut gefallen haben und die mit Sicherheit im Folgeband mehr zum Tragen kommen. Optisch ist der Reihenauftakt in der Erstauflage ein toller Hingucker. Ich liebe das Hochglanzcover und den wundervollen Farbschnitt.

FAZIT: „Skyhunter“ ist eine unterhaltsame Dystopie, die sich schnell lesen lässt und mir schöne Lesestunden beschert hat. Der erste Band punktet mit interessanten Ansätzen, die viel Potenzial für den Folgeband bieten. Von mir gibt es vier Sterne und ich freue mich schon auf den Folgeband.

Bewertung vom 21.08.2024
Das Spiel / Powerless Bd.1
Roberts, Lauren

Das Spiel / Powerless Bd.1


sehr gut

Da ich Bücher mit Wettkämpfen oder tödlichen Spielen liebe, stand „Powerless“ auf meiner Must-Read Liste. Ein Jäger, eine Gejagte und ein tödliches Spiel: Dieses Szenario verspricht einiges an Spannung.

Im Königreich Ilya werden Menschen ohne magische Kräfte gnadenlos verfolgt. Paedyn Gray ist es bisher gelungen, unentdeckt zu bleiben. Doch als sie das Leben von Prinz Kai rettet, zieht sie die Aufmerksamkeit des Königs auf sich. Dieser zwingt sie, an einem brutalen Wettbewerb teilzunehmen. Wenn Paedyn am Leben bleiben will, muss sie nicht nur die Kämpfe überleben, sondern auch erfolgreich magische Fähigkeiten vortäuschen.

„Powerless - Das Spiel“ stammt aus der Feder von Lauren Roberts und ist der Auftakt ihrer Powerless-Trilogie. Obwohl ich etwas anderes erwartet hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Dank des einfachen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Autorin nimmt sich zu Beginn viel Raum für die Protagonisten. Daher dauert es etwas, bis Spannung aufkommt.

Paedyn Gray hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist eine clevere und mutige junge Frau, die dank ihrer scharfen Beobachtungsgabe bisher unentdeckt geblieben ist. Als gewöhnlicher Mensch wäre ihre Enttarnung gleichbedeutend mit ihrem Tod. Ihr Mut in Kombination mit ihrer scharfen Zunge hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Der Leser erlebt die Geschichte abwechselnd aus Paedyns und Kais Sicht. Prinz Kai ist nicht der Thronfolger. Vielmehr ist er für die Drecksarbeit im Königreich verantwortlich. Tod und Folter gehören zu seinem täglichen Leben. Kai ahnt nichts von Paedyns Geheimnis und schon bald knistert es zwischen Ihnen. Dazu muss man aber sagen, dass die Liebesgeschichte extrem Slow-Burn ist. Der Fokus der Geschichte liegt zwar lange Zeit auf der Entwicklung zwischen Kai und Paedyn, doch diese schreitet sehr langsam voran. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da ich authentisch aufgebaute Liebesgeschichten bevorzuge. Die Autorin versteht es perfekt, die Emotionen ihrer Charaktere einzufangen und den Leser in ihre Gefühle eintauchen zu lassen.

Von dem Wettkampf hingegen war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte damit gerechnet, dass sich die Geschichte mehr in Richtung der Hungerspiele aus „Tribute von Panem“ entwickelt. Tatsächlich erwarten den Leser vorwiegend Kämpfe zwischen den Teilnehmern des Wettkampfes. Hier fehlte es mir an der einen oder anderen schockierenden Wendung.

FAZIT: „Powerless – Das Spiel“ ist ein unterhaltsamer Reihenauftakt, der mich hinsichtlich der authentischen Liebesgeschichte begeistern konnte. Lediglich in Bezug auf die Spiele hatte ich mit etwas mehr Finesse gerechnet. Obwohl dieser Teil recht einfach gehalten wird, habe ich das Buch gerne gelesen und freue mich auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4 Sterne für diesen Romantasy Reihenauftakt.

Bewertung vom 13.08.2024
Black Witch
Forest, Laurie

Black Witch


sehr gut

„Black Witch – Prophezeiung“ ist ein vielversprechender Auftakt einer magischen Fantasy-Reihe. Den Leser erwartet eine düstere Welt voller Intrigen, Machtspiele und Magie. Eine Prophezeiung, eine Schwarze Hexe und das Böse, das im Dunkeln lauert. Dieses Szenario klang einfach richtig gut. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Elloren ist die Enkelin der legendären Schwarzen Hexe Carnissa Gardner, doch im Gegensatz zu ihrer Großmutter hat sie keine magischen Fähigkeiten. In einer Welt, in der Magie alles bedeutet, fühlt Elloren sich oft fehl am Platz. Ihr größter Wunsch ist es, an der Universität von Verpax zu studieren und Apothekerin zu werden. Dort leben Jungen und Mädchen aus verschiedenen Völkern. Schon bald muss Elloren sich mit den Vorurteilen auseinandersetzen, die ihre Herkunft mit sich bringen. Und am Horizont braut sich etwas Dunkles zusammen.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den lockeren und flüssigen Schreibstil leicht gefallen. Die Übersetzung ist sehr angenehm zu lesen. Der Autorin gelingt es perfekt, die von ihr erschaffene Welt lebendig werden zu lassen. Ich hatte sofort Bilder im Kopf. Die Umsetzung der Geschichte ist düster und tempomäßig eher ruhig. Elloren ist eine intelligente und starke Protagonistin. Sie hat ihre Ecken und Kanten, ist keine Superheldin und scheitert auch viele Male. Dadurch fällt es leicht, sich in Elloren hineinzuversetzen. Anhand ihrer Gedanken merkt der Leser, wie behütet die Nichte von Carnissa Gardner aufgewachsen ist. Ich muss zugeben, dass Elloren es mir nicht immer einfach gemacht hat. Sie ist mit bestimmten Wertvorstellungen und Feindbildern aufgewachsen. Daher hinterfragt sie lange Zeit nichts. Ihre Gedanken gegenüber anderen Völkern sind teilweise sehr abwertend. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass Elloren es von klein auf nicht anders kennt und die gesamte Gardnerische Gesellschaft keine Toleranz oder Akzeptanz gegenüber anderen Völkern kennt. Diverse Kriege haben starke Feindschaften geschaffen.

Ich fand es sehr gelungen, wie die Autorin Elloren nach und nach die Augen geöffnet hat. Es gibt keinen Moment, in dem sich alles auf einen Schlag ändert. Ellorens Charakterentwicklung erfolgt langsam, aber stetig. Sie entwickelt sich von einer leichtgläubigen jungen Frau hin zu einer starken Protagonistin. Was die Vorurteile angeht, sind die anderen Völker auch nicht besser. Ich fand es unglaublich, wie viele verschiedene Völker, Länder und Kulturen die Autorin in dieser Geschichte verflochten hat. Der Leser erkennt sehr schnell, wie aus Vorurteilen und Volksverhetzung Angst und Hass geschürt werden.

Vom Tempo her ist dieses Buch eher ruhig, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen. In diesem Band geht es vorwiegend um Ellorens charakterliche Entwicklung und die Einführung vielfältiger Charaktere. Auch die Nebencharaktere werden mit viel Liebe gezeichnet. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten. Neben Ellorens Entwicklung stehen die unterschiedlichen Weltbilder sowie die Veränderung der politischen Lage im Vordergrund. Im letzten Viertel wird das Tempo deutlich angezogen und es kommt richtig Spannung auf. Obwohl das Buch insgesamt eher ruhig ist, hat es mir sehr gut gefallen. In meinen Augen hebt sich diese Geschichte deutlich von anderen Fantasygeschichten ab. Vor allem durch das Aufgreifen schwerer, aber wichtiger Themen.

FAZIT: „Black Witch – Die Prophezeiung“ von Laurie Forest ist ein durch und durch gelungener Auftakt einer vielversprechenden Fantasy-Reihe. Du magst düstere Fantasy, schreckst auch vor Themen wie Gewalt, Machtmissbrauch, Ausgrenzung und Verfolgung nicht zurück und liebst authentische Charakterentwicklungen? Magie, mystische Wesen und komplexe Welten ziehen dich magisch an? Dann schau dir unbedingt diese Reihe an. Von mir gibt es 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Und ich kann euch jetzt schon verraten, dass der Folgeband noch besser ist.

Bewertung vom 06.08.2024
High Mountain Court / The Five Crowns of Okrith Bd.1
Mulford, A. K.

High Mountain Court / The Five Crowns of Okrith Bd.1


gut

Da ich Fae-Fantasy liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Enemies-to-Lovers-Romantasy mit Fae, Hexen, Magie und Leidenschaft – besser geht es ja kaum noch. Doch leider konnte mich dieser Reihenauftakt nicht so sehr begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte.

Remy ist eine der letzten roten Hexen. Nachdem fast ihr gesamter Hexenzirkel ausgelöscht wurde, befindet sich Remy auf der Flucht. Bis sie eines Tages den attraktiven Fae Prinzen Hale trifft. Nur mit Hilfe von Remys Magie kann der Prinz einen Krieg mit dem König des Nordens verhindern. Doch Remy ist nicht nur auf der Flucht, sie verbirgt zudem ein tödliches Geheimnis.

Dank des flüssigen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Der Leser landet direkt mitten im Geschehen und es kommt sofort Spannung auf. Über die Welt von Okrith und die verschiedenen Höfe sowie Hexenzirkel erfährt man im Laufe der Geschichte immer mehr. Ich mochte es sehr, wie sich die Welt nach und nach vor dem Leser entfaltet hat. Dadurch habe ich mich gut zurechtgefunden. Zudem gibt es eine Vielzahl an Charakteren, von denen ich einige ins Herz geschlossen habe. Viele der Charaktere haben durchaus Potenzial für die Folgebände. Auch die Liebesgeschichte fand ich gelungen. An dieser Stelle hätte ich mir nur gewünscht, dass es mehr Aspekte gegeben hätte als nur das gute Aussehen und die Erklärung der Autorin recht am Ende.

Ich hatte mich unglaublich auf dieses Buch gefreut, doch leider konnte „High Mountain Court“ mich nicht so begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte. Es gab vieles, das ich mochte. Wie den flüssigen Schreibstil und den Weltenaufbau, der mit Sicherheit in den Folgebänden vertieft wird. Die Handlung hingegen war für mich als erfahrene Romantasy-Leserin leider zu vorhersehbar. Die Autorin verwendet im Großteil des Buches bekannte Elemente des Genres, wodurch mich auch der Plottwist nicht überraschen konnte. Im letzten Viertel wird das Tempo stark angezogen und zu diesem Zeitpunkt hatte die Autorin mich. Ich war völlig gebannt und habe voller Spannung das Finale verfolgt. Da dieser Band als Standalone gelesen werden kann und die Geschichte von Remy und Hale somit beendet ist, wurde bedauerlicherweise vieles sehr überhastet abgehandelt. Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte mehr Tiefe verliehen und den Abschluss des ersten Bandes runder gemacht.

FAZIT: „High Mountain Court“ punktet mit einer interessanten Grundidee und einem mitreißenden, rasanten Finale. Intrigen werden aufgedeckt, Geheimnisse gelüftet und natürlich darf ein finaler Kampf auch nicht fehlen. Das Ende des Buches fand ich absolut super. Doch leider konnte mich der Mittelteil des Buches nicht überzeugen. Für mich persönlich war die Handlung zu vorhersehbar und mir fehlte einfach ein „Wow-Effekt“.

Bewertung vom 03.08.2024
Letzte Lügen / Georgia Bd.12
Slaughter, Karin

Letzte Lügen / Georgia Bd.12


sehr gut

Karin Slaughter hat es in der Vergangenheit häufig geschafft, mich zu schockieren. „Letzte Lügen“ beginnt trügerisch ruhig und zieht den Leser erst nach und nach in ein Netz aus Intrigen und Lügen. Doch das Ende hat mich richtig schockiert und unendlich traurig gemacht.

Will und Sara verbringen ihre Flitterwochen in der Ridgeview Lodge. Das Resort punktet mit jeder Menge unberührter Natur und völliger Abgeschiedenheit. Die Lodge beherbergt maximal zwölf Gäste. Mit dem Auto ist das Anwesen nicht zu erreichen und auch Handys und Internet sind nicht erlaubt. Der perfekte Ort für einen idyllischen Urlaub. Oder für einen Mord, bei dem es keine Zeugen geben soll. Denn eine Frau wird brutal ermordet am See des Anwesens aufgefunden.

In diesem Buch erfährt der Leser einiges über Wills harte Vergangenheit, denn unter den Verdächtigen findet sich ein alter Bekannter. All die Erinnerungen an seine schlimme Vergangenheit kochen in Will hoch. Dieser Thriller beginnt sehr spannend, schlägt aber recht schnell in eine trügerische Ruhe um. Karin Slaughter verwendet viel Zeit darauf, dem Leser die Gäste und die Familie der ermordeten Frau näherzubringen. Nach einer Weile hatte ich das Gefühl, mich im Kreis zu drehen. Diese Geschichte ist ein klassischer Whodunit-Thriller. Daher beleuchtet die Autorin verschiedene Charaktere und schafft auf diese Weise unterschiedliche Mordmotive. Karin Slaughter zieht den Leser erst nach und nach in ein Netz aus Lügen, Intrigen und Verrat.

Die Geschichte entwickelt sich immer mehr zu einem Familiendrama. Je mehr man über die Familie erfährt, umso spannender wird es. Normalerweise ist ein harter Sprachstil nicht so meins, aber hier passt es einfach zu dieser durch und durch toxischen Familie. Zum Ende hin konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Das Ende kam für mich nicht überraschend, das „Warum“ hat mich dafür aber umso mehr schockiert. Die Autorin erschafft eine Spirale aus Gewalt, Brutalität, Abhängigkeit und Missbrauch. Dabei gibt sie tiefere Einblicke, als man es gewohnt ist. Dadurch wird dieses Buch am Ende zu schwerer Kost. Das Schicksal von Mercy ist mir sehr nahegegangen. Karin Slaughter beschreibt hier einen Teufelskreis, aus dem es kein Entkommen gibt.

FAZIT: „Letzte Lügen“ kommt mehr wie ein Familiendrama als wie ein Thriller daher. Die Autorin setzt nicht auf nervenzehrende Spannung, sondern auf ein schockierendes Ende. Karin Slaughter punktet mit einem starken Einstieg in die Geschichte. Leider hängt der Spannungsbogen im Mittelteil durch und es dauert etwas, bis wieder etwas Tempo in die Handlung kommt. Dafür überrascht das Ende mit einem großen Knall. Es hat mich berührt, unendlich traurig gemacht und schockiert.

Bewertung vom 01.08.2024
The Ashes and the Star-Cursed King / Crowns of Nyaxia Bd.2
Broadbent, Carissa

The Ashes and the Star-Cursed King / Crowns of Nyaxia Bd.2


sehr gut

Da ich den ersten Band dieser Reihe geliebt habe, war ich wahnsinnig gespannt auf den Folgeband. Alleine schon der Titel „The Ashes and the Star-Cursed King“ verursacht Gänsehaut und lässt auf ein spannendes Geheimnis hoffen, das gelüftet werden möchte. Carissa Broadbent punktet in diesem Band mit politischen Intrigen, spannenden Rückblicken und einigen überraschenden Wendungen.

Der zweite Band schließt nahtlos an den Reihenauftakt an. Oraya und Raihn müssen um die Macht über das Königreich kämpfen. Vampire respektieren nur Gewalt und Stärke. Ein Menschenmädchen und ein ehemaliger Sklave sind in ihren Augen genau so viel wert wie Dreck auf der Straße. Nur das größte Geheimnis ihres Vaters könnte Oraya die Macht verleihen, ihr Königreich zu retten. Doch Vincent hat sich niemandem anvertraut. Oraya muss sich ihrer Vergangenheit stellen und herausfinden, was ihr Vater vor allen verborgen hat.

Dank des flüssigen und angenehmen Schreibstils der Autorin ist mir der Einstieg in den zweiten Band sehr leicht gefallen. Das Tempo der Geschichte ist zu Beginn sehr ruhig und dreht sich vorwiegend um politische Intrigen. Nach der actionreichen Handlung des Reihenauftaktes hatte ich mit etwas mehr Tempo gerechnet. Sehr gut hat mir hingegen gefallen, dass dieser Band zu großen Teilen die Vergangenheit beleuchtet. Besonders interessant und berührend fand ich die Rückblicke auf Raihns Leben und seine Liebe zu Nessanyn.

Was mich aber am meisten begeistern konnte, sind die vielen Informationen über Vincent, die nach und nach ans Licht kommen. Schon im ersten Band fand ich Vincent als Charakter äußerst interessant. Auf der einen Seite ist er vollkommen skrupellos, brutal und blutrünstig. Doch auf der anderen Seite ein liebender Vater, der alles für seine Tochter getan hätte. In diesem Band erfährt der Leser viel über Vincents Machtaufstieg, seine Taten und Beweggründe. In diesem Zuge wird natürlich auch ein großer Teil von Orayas Vergangenheit und Herkunft preisgegeben.

Ab der Hälfte des Buches wird das Tempo angezogen und die Geschichte konnte mich richtig packen. Die Autorin hat einige Überraschungen auf Lager, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Ich liebe es immer sehr, wenn ich die Handlung nicht vorhersehen kann und die Wendungen in der zweiten Hälfte des Buches habe ich nicht kommen sehen. Was ich auch absolut liebe, ist die Gestaltung der Erstauflage. Diese Reihe ist eine der schönsten, die ich im Regal stehen habe. Hier hat der Verlag wirklich viel Liebe und Herzblut in die Gestaltung gesteckt. Auch die Metallveredelung unter dem Schutzumschlag ist wunderschön.

FAZIT: Mit „The Ashes and the Star-Cursed King“ erwartet den Leser eine Fortsetzung voller Geheimnisse, Verrat und Magie. Carissa Broadbent punktet mit politischen Intrigen, Machtdemonstrationen und neuen Enthüllungen. Am liebsten würde ich jetzt sagen: „The Ashes and the Star-Cursed King“ steht dem Reihenauftakt in nichts nach und kommt genauso fantastisch und aufregend daher. Doch leider fehlte mir in der ersten Hälfte irgendwie der Biss. Nach der Hälfte des Buches steigert sich das Tempo und es wird immer spannender. Die Autorin konnte mich ab einem gewissen Punkt wieder so richtig packen. Von mir gibt es vier Sterne für diesen gelungenen Abschluss von Orayas und Raihns Geschichte.

Bewertung vom 18.07.2024
The Ballad of Never After / Once Upon a Broken Heart Bd.2
Garber, Stephanie

The Ballad of Never After / Once Upon a Broken Heart Bd.2


ausgezeichnet

Da ich die Bücher von Stephanie Garber liebe, war „The Ballad of Never After“ für mich ein absolutes Must-Read. Bereits der erste Band konnte mich verzaubern. Dieser Mittelband übertrifft den Reihenauftakt sogar. Ich habe alles an diesem Buch geliebt.

Ein neuer tödlicher Fluch zwingt Evangeline dazu, Jacks trotz seines Verrats um Hilfe zu bitten. Sie möchte ihm nie wieder vertrauen, doch Evangelines verräterisches Herz sehnt sich nach dem verruchten Prinzen der Herzen. Der zweite Band der „Once upon a broken Heart“ Reihe spielt ebenfalls im fantastischen Norden. Den Leser erwartet keinesfalls ein typischer Mittelband. Ganz im Gegenteil: Man darf sich auf ein Werk freuen, das den ersten Band übertrifft. „The Ballad of Never After“ steckt voller Magie, Herzschmerz und Spannung.

Stephanie Garber konnte mich schon immer mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil und ihren Ideen begeistern. Dieses Buch kommt insgesamt, völlig überraschend für einen Mittelband, für mich nahezu perfekt daher. Die Autorin hat mich mit ihrer farbenprächtigen Welt voller Magie verzaubert. Vor allem das Hollowtal hat es mir angetan. Dort würde ich gerne mal ein paar Tage verbringen. Die Liebesgeschichte ist nach wie vor extrem Slow-Burn, beziehungsweise nur im Ansatz vorhanden. Mir persönlich gefällt diese langsame Annäherung voller Zweifel und Angst sehr. Dadurch wirken Evangelines Gefühle noch authentischer. Das Tempo der Geschichte ist zwar recht langsam, dafür erwarten den Leser aber jede Menge Magie, ein tödlicher Fluch und einige unerwartete Wendungen. Am Ende des Buches wartet die Autorin mit einem schockierenden Finale auf, das mein Herz zerrissen hat. Ich hatte mit einem völlig anderen Ende gerechnet.

FAZIT: „The Ballad of Never After“ ist ein magischer Mittelband, der mit märchenhaften Bildern, ungeahnten Gefahren und herzzerreißenden Momenten daherkommt. Auf den letzten Seiten wartet die Autorin mit einem schockierenden Cliffhanger auf, der den Leser voller Erwartung auf den nächsten Teil zurücklässt. Ich habe diesen Band geliebt und würde ihn am liebsten direkt nochmal lesen. Du kannst auf Spice verzichten und magst es auch mal sehr Slow Burn? Du hast ein Faible für herzzerreißende Märchen und brauchst keine actionreichen Szenen und ein hohes Tempo? Dann schau dir diese Reihe unbedingt an.

Bewertung vom 17.07.2024
When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1
Parker, Sarah A.

When The Moon Hatched / Moonfall Bd.1


sehr gut

Da ich Drachen liebe, war „When The Moon Hatched“ für mich ein absolutes Must-Read. Ich konnte es kaum erwarten, in der Geschichte einzutauchen. Drachen, Magie, Forbidden Love und eine Protagonistin mit Badass Charakter – diese Kombination hatte mich magisch angezogen.

Raeve arbeitet für eine Rebellengruppe und hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Welt durch das Eliminieren bestimmter Zielpersonen etwas besser zu machen. Als ihre beste Freundin Essi ermordet wird, schwört Raeve blutige Rache. Doch nichts läuft nach Plan. Raeve landet im Kerker und soll kurz darauf an die Drachen verfüttert werden. In letzter Sekunde wird sie von Rygun gerettet, dem gewaltigen Drachen des Herrschers Kaan. Raeve will Kaan hassen, doch sie spürt auch die seltsame Anziehungskraft, die von Kaan ausgeht.

„When The Moon Hatched“ ist eine Geschichte über Gewalt, Leid, Ungerechtigkeit und Unterdrückung in einer Welt voller Drachen und Magie. Der Prolog versprach eine poetisch geschriebene Fantasygeschichte mit interessantem Weltenaufbau. Den Leser erwartet eine Geschichte voller Intrigen, Verrat, Geheimnisse, Blut und Gewalt. In der ersten Hälfte des Buches punktet die Autorin Sarah A. Parker mit einem fulminanten Weltenentwurf und viel Spannung. Es gibt viel zu entdecken. Sowohl in der von der Autorin erschaffenen Welt, als auch in den Köpfen der Charaktere. Im Laufe der Zeit werden viele Geheimnisse gelüftet und neue kommen dazu. Dieser Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen. In der zweiten Hälfte flacht der Spannungsbogen ab, was der guten Unterhaltung jedoch keinen Abbruch getan hat. Viele Ideen der Autorin konnten mich begeistern. Besonders gut haben mir die Rückblicke in Form von Tagebucheinträgen gefallen. In diesen begleitet der Leser Elluin Neván und ihre Moonplume Drachin Slátra. Das starke Mädchen und ihre tapfere Drachin habe ich sehr ins Herz geschlossen und ihre Geschichte gebannt verfolgt. Über einige Dinge im Buch hätte ich gerne mehr erfahren. Wie über die Rebellengruppe, für die Raeve arbeitet. Aber vielleicht darf man sich im nächsten Band über ein paar mehr Details freuen.

Für die Gestaltung des Buches gibt es die volle Punktzahl. Das Cover ist wunderschön und ich liebe die Zeichnungen zu Beginn eines neuen Kapitels. Obwohl es inhaltlich viele tolle Ansätze und Ideen gibt, die mich begeistern konnten, hat es für mich nicht zum Highlight gereicht. Zum einen war der poetische Schreibstil kombiniert mit Umgangssprache leider nicht mein Fall. Ein weiterer Punkt ist die Darstellung von Raeve. Ich liebe Badass Charaktere wie Celaena Sardothien aus Throne of Glass. Raeve hingegen war mir zu extrem. Sie beleidigt gefühlt jeden, oft auch in völlig unpassenden Situationen. Zudem hat mich ihre sadistische Ader und ihre extreme Freude am Töten abgestoßen. Der letzte Punkt ist das Ende des Buches, an dem die Autorin nicht auf einen Cliffhanger oder einen Wow-Effekt setzt. Die Geschichte dreht sich in eine andere Richtung und ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll.

Fazit: „When The Moon Hatched – Die Auserwählten“ ist ein fesselnder Auftakt der „Moonfall-Serie“. Die Autorin Sarah A. Parker punktet mit einem tollen Weltenentwurf und kreativen Ideen. Dank jeder Menge Verrat, Intrigen und dunkler Geheimnisse bleibt das Buch bis zum Ende spannend. Obwohl ich vieles an dem Buch geliebt habe, hat es zum Highlight leider nicht gereicht, da einige Punkte meinen persönlichen Geschmack nicht getroffen haben.

Bewertung vom 12.07.2024
Unicorn Chronicles - Einhornherz und Drachenschmerz
Benz, Isabella

Unicorn Chronicles - Einhornherz und Drachenschmerz


ausgezeichnet

Da ich Einhörner liebe, hatte ich mich schon sehr auf den zweiten Band der Fantasy-Jugendreihe „Unicorn Chronicles“ gefreut. Die Autorin Isabelle Benz setzt auch in diesem Band auf ein schnelles Tempo, actionreiche Szenen und Spannung.

Noch immer liegt der volle Umfang der Machenschaften der Familie Durand im Dunklen. Doch was auch immer sie planen, Évelynes Einhorn spielt dabei eine Rolle. Als Jolie entführt wird, stößt Évelyne auf eine unerwartete Spur. Ausgerechnet Aiden ist ihr Gegner. Der Junge, dem sie ihr Herz schenkte, hat sie nun verraten und die Seiten gewechselt.

Am Anfang des Buches befindet sich ein kleiner Rückblick auf den ersten Band. Dieser hat mir sehr gut gefallen, da ich das bei vielen Fortsetzungen vermisse und oft das Ende des ersten Bandes nachlesen muss. Isabella Benz macht es bereits im Prolog spannend, denn schon auf den ersten Seiten bahnt sich ein Verrat an. Ich liebe es, wenn ich bereits auf den ersten Seiten in eine Geschichte gezogen werde. Gerade ein Verrat durch Aiden erscheint unglaublich. Ich wollte sofort wissen, wie es weitergeht und ob er seinen Plan wirklich durchzieht. Die Autorin steigert kontinuierlich das Tempo. Natürlich fehlt es auch dieses Mal nicht an actionreichen Szenen. Erneut stehen Kämpfe mit Untoten wie Banshees und Ghulen an.

Den Plan der Durands fand ich sehr spannend. Die gesamte Umsetzung rund um die Ausführung basiert auf einer interessanten Idee, die ich so auch noch nicht in anderen Büchern gelesen habe. Isabella Benz gelingt es, die Spannung bis zur letzten Seite aufrechtzuerhalten. Man stellt sich die ganze Zeit die Frage, wer Freund und wer Feind ist. Freunde werden verraten, neue Feinde geschaffen und Allianzen geknüpft. Obwohl das Buch insgesamt schon sehr actionreich ist, zieht die Autorin das Tempo am Ende nochmal ordentlich an und punktet mit einem dramatischen und schockierenden Finale. Als erwachsener Leser wollte ich Évelyne und ihre Freunde ab und an schütteln, weil sie immer alles alleine durchziehen wollen, anstatt erwachsene Kämpfer ins Boot zu holen. Allerdings hatte ich auch im Hinterkopf, dass es eine Jugendbuch-Reihe ist und die jüngere Leserschaft wohl kaum Eltern oder erwachsene Bekannte um Hilfe bitten würde.

FAZIT: Mit die „Unicorn Chronicles“ hat die Autorin Isabella Benz eine spannende Urban Fantasy Reihe im Jugendbuchbereich geschaffen. Der zweite Band ist noch ein ganzes Stück temporeicher als der Reihenauftakt. Unerwartete Feinde, neue Allianzen und actionreiche Kämpfe sorgen für ein sehr unterhaltsames Lesevergnügen. Dieser Band verspricht Spannung bis zur letzten Seite und konnte mich voll und ganz mitreißen. Für jüngere Leser und Einhornfans eine tolle Lektüre.