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Insgesamt 133 Bewertungen
Bewertung vom 26.09.2024
Das gestohlene Herz / Twelve of Nights Bd.1
Tramountani, Nena

Das gestohlene Herz / Twelve of Nights Bd.1


ausgezeichnet

Der Klappentext von „Twelve of Nights“ hatte mich magisch angezogen. Ein griechisches Bergdorf, eine uralte Sage und eine Liebe, die nur zwölf Nächte im Jahr existiert. Das klingt nach spannenden Lesestunden. Obwohl das Buch ganz anders war als erwartet, wurde ich nicht enttäuscht.

Die zwölf Raunächte leiten in Dodekada, einem abgelegenen griechischen Bergdorf, den Jahreswechsel ein. Doch einer alten Legende zufolge suchen in dieser Zeit dämonische Wesen das Dorf heim. Sie werden Kalikanzari genannt und sollen uralten Sagen zufolge ein Menschenleben fordern. Als Daphne während der Raunächte Ioanna begegnet, fühlt sie sich sofort zu ihr hingezogen. Doch ihre Liebe kann nur während der Raunächte existieren.

Dank des einnehmenden Schreibstils von Nena Tramountani bin ich schnell in dem Buch versunken. Irgendwie hatte ich eine Fantasygeschichte erwartet, die zum Teil in einer anderen Welt spielt. Tatsächlich ist das aber nicht der Fall. Schauplatz des Geschehens bleibt vorwiegend das griechische Bergdorf. Es gibt nur kurze Ausflüge zu einer anderen Insel. Der Fantasy-Anteil ist insgesamt sehr gering. Obwohl ich mich auf Dämonen und fremde Welten gefreut hatte, konnte mich dieses Buch, und vor allem die wundervollen Liebesgeschichte, vollkommen überzeugen.

Der Fokus liegt sehr stark auf dem Romance Anteil. Ich liebe die Mischung aus Schwere, Schmerz und bedingungsloser Liebe. Das Buch spielt in verschiedenen Zeitebenen, die sich in Rückblicke und die Gegenwart gliedern. Der Leser begleitet Daphne und Ioanna über ein paar Jahre hinweg. Obwohl nicht viel passiert und das Tempo sehr ruhig ist, war ich dennoch völlig gebannt. Oft dachte ich „ohhhh, wie schön“. Denn diese Geschichte hat mein Herz höherschlagen lassen. Es geht darum, all seine Masken fallen lassen zu können. Man selbst zu sein, ohne sich für seine Schwächen zu schämen. Zu lernen, sich selbst zu lieben und an sich zu glauben. Über allem liegt eine gewisse Melancholie. Denn Daphnes und Ioannas Liebe existiert nur zwölf Tage im Jahr. Der Leser bekommt eine Ahnung davon, was sein könnte, wenn Ioanna Daphne nicht immer wieder verlassen müsste. Doch zwölf Tage im Jahr sind zu wenig, um einen Menschen mit all seinen Fehlern und Schwächen kennenzulernen. Zu wenig, um den Partner in- und auswendig zu kennen.

Mir hat auch gut gefallen, wie die Autorin Folklore rund um die Raunächte mit der Geschichte verflochten hat. Der Leser erfährt zwar sehr wenig, aber dadurch wird die Spannung konstant gehalten. Am Ende bleiben sehr viele Fragen offen, wodurch ich es kaum erwarten kann, den Folgeband in den Händen zu halten.

FAZIT: Mit „Twelve of Nights – Das gestohlene Herz“ von Nena Tramountani erwartet den Leser eine ganz zauberhafte Liebesgeschichte mit leichtem Fantasy-Anteil. Diese Geschichte ist tragisch, voller Schmerz und doch bittersüß. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und war völlig von der Chemie zwischen Daphne und Ioanna gebannt. Ich freue mich schon sehr auf den Folgeband.

Bewertung vom 24.09.2024
City of Dust and Shadows
Große, Lara

City of Dust and Shadows


weniger gut

Da ich düstere Fantasygeschichten liebe, hatte ich mich unglaublich auf „City of Dust and Shadows“ gefreut. Ich konnte es kaum erwarten, in der Geschichte einzutauchen. Eine geheimnisvolle Schattenwelt und Albträume, die zur Realität werden – dieses Szenario verspricht jede Menge Spannung.

Als Tess ihre Schwester in Paris besuchen möchte, ist diese spurlos verschwunden. Bei ihrer Suche stößt Tess auf eine geheime Welt der Schatten, in der Albtraum-Kreaturen ihr Unwesen treiben und Drogen das Bewusstsein verändern. Schon bald findet Tess sich in einem Netz aus Lügen, Intrigen und Verbrechen wieder. Unverhofft bietet der attraktive Lucien Hilfe an, auf die Tess in einer Welt voller Albträume unmöglich verzichten kann.

Die Thematik des Buches hatte mich magisch angezogen. Paris, die Schattenwelt und Albtraum-Kreaturen klingen nach einem perfekten Buchkonzept. Die Schattenwelt und ihre Kreaturen fand ich auch super interessant. Toll waren vor allem die düsteren Gotham-Vibes. Ich habe die Serie geliebt und die Schattenwelt hat mich stark an die Unterwelt von Gotham erinnert. Auch dort lauert das Verbrechen in jeder dunklen Ecke. Daher fand ich den Weltenaufbau in diesem Buch sehr gelungen. Auch für die Gestaltung der Erstauflage gibt es die volle Punktzahl. Ein veredeltes Hardcover mit Illustrationen im Vor- und Nachsatz sowie einem Farbschnitt machen diese Ausgabe zu einem optischen Highlight.

Ich wollte dieses Buch so sehr mögen, aber leider konnte mich die Geschichte, abgesehen vom Weltenaufbau, nicht überzeugen. Der Einstieg in das Buch ist holprig und sehr zäh. Es passiert gefühlt ewig nichts. Insgesamt ist das Tempo sehr unausgewogen, denn ab einem gewissen Punkt geht es Schlag auf Schlag und der Leser kommt kaum noch zum Luftholen. Actionszenen liebe ich sehr und eigentlich hätte die Geschichte mich dann auch packen müssen. Aber es gab einfach so viele Punkte, die für mich nicht gepasst haben und mir die Lesefreude genommen haben. Zum einen bin ich mit keinem der Protagonisten warm geworden. Sie wirken eindimensional und austauschbar. Von Tess hatte ich von Anfang an kein Bild im Kopf. Die Liebesgeschichte konnte ich überhaupt nicht fühlen. Diese kam buchstäblich aus dem Nichts und blieb zu meinem Leidwesen auch im weiteren Verlauf sehr oberflächlich.

Was mich aber am meisten gestört hat: Ich wollte Tess so oft einfach nur schütteln. Sie stolpert von einer waghalsigen Situation in die nächste, weil sie einfach keinen ausgereiften Plan hat. Auf diese Weise entstehen natürlich jede Menge gefährliche Situationen, doch für mich persönlich kam dadurch keine Spannung auf. Ich fand das Verhalten von Tess schlicht und einfach nicht nachvollziehbar oder authentisch. Irgendwann war ich an einem Punkt, wo sie mir einfach egal war. Ich wollte das Buch nur noch beenden und musste mich am Ende durchkämpfen, weil ich einfach keine Lust mehr hatte, Tess weiter zu begleiten.

Fazit: „City of Dust and Shadows“ punktet mit einer tollen Grundidee und einem interessanten Weltenaufbau. Ich hatte mich unglaublich auf dieses Buch gefreut, doch für mich persönlich passte es leider nicht. Ein zäher Einstieg, zu wenig Tiefe und eine oberflächliche Liebesgeschichte haben es mir schwer gemacht. Zudem konnte ich mit den Protagonisten einfach nicht warm werden. Von Tess war ich irgendwann nur noch genervt, weil sie sich auf immer mehr völlig irrwitzige Pläne eingelassen hat. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich zu alt für dieses Buch bin. Die meisten Protagonisten in Jugendfantasybüchern handeln durchdacht und wirken eher erwachsen. Ich konnte mit der unüberlegten, sprunghaften Art von Tess einfach nichts anfangen. Für Fans von düsterer Fantasy, die den Fokus auf rasante Actionszenen legen, könnte „City of Dust and Shadows“ aber durchaus lesenswert sein. Ich bin sicher, dass viele andere Leser Freude an diesem Buch haben werden.

Bewertung vom 20.09.2024
Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1
Corland, Mai

Five Broken Blades / The Broken Blades Bd.1


sehr gut

Auf den Reihenauftakt „Five Broken Blades“ von Mai Corland war ich wahnsinnig gespannt und konnte es kaum erwarten, das Buch in den Händen zu halten. Ein unsterblicher König, ein unterdrücktes Reich und fünf Auftragsmörder. Dieses Szenario hatte mich magisch angezogen, da ich Bücher mit mehreren Perspektiven liebe. Mit „Five Broken Blades – Verrat ist Pflicht“ legt Mai Corland einen Reihenauftakt vor, der vor allem jene Leser begeistern dürfte, die Romantasy Bücher mit starken Charakteren mögen. Man darf sich auf ein Werk freuen, das in eine koreanisch angehauchte Welt führt.

Die besondere Stärke dieses Werkes liegt in den unterschiedlichen Handlungssträngen. Der Leser folgt mehreren Protagonisten. Die verschiedenen Handlungsstränge geben einen guten Einblick in das Reich Yusan und lassen ein interessantes Gesamtbild entstehen. Mai Corland gelingt es mühelos, den Leser in die Geschichte jedes einzelnen Protagonisten zu ziehen. Alle Charaktere sind sehr gut gezeichnet und facettenreich. Ich habe den Weg jedes einzelnen Charakters mit Spannung verfolgt. Einige mochte ich, andere nicht. Meine absolute Favoritin ist das Giftmädchen Sora. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen, ihre Gedanken, Gefühle und ihre Motivation nachvollziehen. Auch die Diebin Aeri fand ich sehr sympathisch. Und interessant, da der Leser über Aeris Hintergrundgeschichte am wenigsten erfährt.

Das Tempo in der ersten Hälfte des Buches ist sehr ruhig. Die Autorin nimmt sich sehr viel Zeit, den Leser mit den verschiedenen Protagonisten und ihren Hintergrundgeschichten vertraut zu machen. Zudem liegt der Fokus stark auf Romance, da gleich drei Liebesgeschichten im Raum stehen. Für mich war das sehr überraschend, da ich nicht mit einer Mischung aus düsterer, brutaler Fantasy und Romantasy gerechnet hatte. Den ersten Band würde ich tatsächlich eher in das Genre Romantasy einordnen als in High Fantasy. Der Weltenaufbau ist zwar vorhanden, jedoch nicht so komplex, wie ich es aus anderen High Fantasy Büchern gewohnt bin. Im Hinblick auf den Romance Anteil hätte ich mir mehr Gefühle und weniger Anziehung gewünscht. Auf mich wirkten zwei der Liebesgeschichten leider recht oberflächlich.

Der zweite Teil des Buches wird deutlich spannender, sobald die fünf Attentäter aufeinandertreffen. Ich fand die Gruppendynamik sehr interessant und natürlich fragt man sich die ganze Zeit, wer von ihnen wohl der Verräter ist. Den Plottwist habe ich nicht kommen sehen. Diese Wendung ist clever und macht neugierig auf die Ereignisse im Folgeband.

FAZIT: Mit „Five Broken Blades“ hat Mai Corland einen düsteren Reihenauftakt geschaffen, der durch starke und facettenreiche Charaktere zu gefallen weiß. Der erste Teil des Buches hätte etwas mehr Tempo und einen etwas kleineren Romance Anteil vertragen können, doch dafür war das Ende des Buches umso überraschender. Ihr mögt koreanisch inspirierte Welten mit einem Hauch Magie, eine Mischung aus grausamer Fantasy mit Romantasy und starke Charaktere? Dann könnte dieser Reihenauftakt das Richtige für euch sein.

Bewertung vom 15.09.2024
Black Witch - Erkenntnis
Forest, Laurie

Black Witch - Erkenntnis


ausgezeichnet

Nachdem Laurie Forest mich mit dem ersten Band der Reihe „Black Witch“ überzeugen konnte, musste ich die Fortsetzung unbedingt lesen. Mit dem zweiten Band der Reihe übertrifft die Autorin sich selbst. Für mich ist „Black Witch – Erkenntnis“ ein richtiges Highlight.

Marcus Vogel wird immer mächtiger. Gemeinsam mit seinen Anhängern könnte er das ganze Land in den Abgrund reißen. Elloren und ihre Freunde müssen sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen. Die politische Situation spitzt sich immer mehr zu und ein Krieg scheint unausweichlich zu sein.

„Erkenntnis“ ist der zweite Band der Reihe „Black Witch“ und stammt aus der Feder von Laurie Forest. Den Leser erwartet keinesfalls ein typischer Mittelband. Ganz im Gegenteil: Man darf sich auf ein Werk freuen, das den ersten Band übertrifft. Dieser Mittelband steckt voller Tempo, Action und harten Prüfungen für Elloren und ihre Freunde. Dank des wundervoll bildhaften Schreibstils der Autorin ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Der zweite Band schließt nahtlos an den Reihenauftakt an. Actionreich und im lockeren Ton entführt Laurie Forest den Leser zurück nach Gardnerien.

Dieser Band kommt insgesamt, anders als viele andere Mittelbände, nahezu perfekt daher. Laurie Forest begeistert mit starken Szenen und vielen Überraschungen. Die Autorin setzt auf Tempo, überraschende Wendungen und viele Gefahren, die Elloren und ihre Freunde bestehen müssen. Zudem punktet dieses Buch mit einem sehr komplexen Weltenaufbau. Laurie Forest nimmt den Leser mit auf eine abenteuerliche Reise. Man erfährt viel über andere Völker, deren Sitten und Gebräuche. Zudem zieht die Autorin das Tempo deutlich an. Es gibt eine Vielzahl an Schauplätzen zu entdecken und eine überraschende Wendung jagt die nächste.

Auch die Charaktere haben es mir angetan. Ob Gut oder Böse, sie sind alle sehr gut gezeichnet und facettenreich. Zudem gelingt es der Autorin mühelos, den Leser in ihrer düsteren Fantasywelt versinken zu lassen. Es fühlt sich an, als wäre man ein Teil der Geschichte. Wie bereits im ersten Band erwarten den Leser viele wichtige Themen. Es geht um Vorurteile, Diskriminierung, Verfolgung, Fanatismus und das Auslöschen ganzer Völker.

Ebenfalls die volle Punktzahl gibt es für die Gestaltung des Buches. Der feurige Farbschnitt sieht wunderschön aus und ich liebe die Gestaltung des Buchrückens. Beide Bände der Reihe sind richtige Eyecatcher im Regal.

FAZIT: Im zweiten Band ihrer Reihe „Black Witch“ setzt Laurie Forest routiniert alle Elemente ein, die einen epischen YA Fantasy-Roman ausmachen: vielfältige Schauplätze, von Magie beherrschte Szenarien sowie dunkle Mächte, die einen grausamen Krieg entfachen wollen. Plot, Spannungsbogen und Charaktere sind stimmig, authentisch und mitreißend. Für mich ist dieser Band ein richtiges Highlight.

Bewertung vom 15.09.2024
Snowshill Academy - Nebelnacht
Atlas, Laili

Snowshill Academy - Nebelnacht


sehr gut

Mit „Snowshill Academy - Nebelnacht“ von Laili Atlas erwarte den Leser eine düstere Mischung aus Dark Academia und Mystery. Ein mysteriöser Todesfall, Gerüchte über kopflose Reiter und ein Tor zur Unterwelt - dieses Szenario sorgt für Gänsehaut und leichte Gruselmomente.

Nach dem Tod ihrer Schwester kehrt Sindre an die Snowshill Academy zurück. Kurze Zeit später machen Gerüchte über kopflose Reiter die Runde. Sindre glaubt nicht an Spukgeschichten, doch als immer mehr Menschen verschwinden, wird ihr klar, dass im Schatten tatsächlich etwas Böses lauert. Zudem soll Sindres Schwester dem geheimnisvollen River vor ihrem Tod einen Schlüssel gestohlen haben, der das Tor zur Unterwelt öffnen soll. Zusammen beginnen Sindre und River, die dunklen Geheimnisse rund um die Akademie zu erforschen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des bildhaften Schreibstils der Autorin sehr leicht gefallen. Und ich muss wirklich sagen, Laili Atlas hat einfach Talent zum Schreiben. Ich war von Anfang an in der Geschichte gefangen und hatte Bilder im Kopf. Die Atmosphäre ist fast durchgängig düster, mit leichten Gruselmomenten. „Snowshill Academy“ ist ein perfektes Herbstbuch für die Zeit rund um Halloween. Das Buch spielt im Herzen Englands, in der Hügelregion der Cotswolds. Rund um den Ort, in dem die Geschichte spielt, ranken sich viele Legenden und Spukgeschichten. So auch die Geistergeschichte der kopflosen Reiter. Ich habe diese düstere Atmosphäre geliebt und war begeistert von den Bildern in meinem Kopf. Setting und Stimmung passen hier einfach super zusammen.

Sindre hat es mir alles andere als leicht gemacht, da sie einfach furchtbar unsympathisch ist. Zum Glück gibt es im Laufe des Buches immer mehr Momente der Selbstreflexion und es folgt eine authentische Charakterentwicklung. „Snowshill Academy“ punktet mit einer spannenden Handlung, die fast ohne Liebesgeschichte auskommt. Diese existiert nur in einem sehr zarten Ansatz. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da ich keine Liebesgeschichte brauche, wenn mich ein Buch durch die Handlung völlig in den Bann zieht. Insgesamt hat für mich alles gepasst. Auch die vereinzelten witzigen Dialoge haben genau meinen Humor getroffen. Die Autorin kann toll schreiben, die Handlung ist spannend und ich hatte düstere Bilder im Kopf. Nur das Ende hat mich leider enttäuscht. Dieses Buch schreit geradezu nach einem epischen Finalkampf. Doch das Ende wird rasend schnell abgehandelt und lässt bedauerlicherweise viele Fragen offen. Da das Buch nur 300 Seiten umfasst, fehlte es teilweise auch an Tiefe. Daher würde ich mir einen Folgeband wünschen.

FAZIT: Insgesamt ist „Snowshill Academy“ ein düsteres und atmosphärisches Werk, das sich als perfekte Herbstlektüre erweist. Mir hat alles an diesem Buch gefallen, nur das Ende war für einen Einzelband leider aus meiner Sicht zu offen, da mindestens ein Geheimnis noch nicht gelüftet wurde und ein epischer Finalkampf fehlt. Da die Autorin mich mit ihrem Schreibstil und der schaurig schönen Atmosphäre begeistern konnte, werde ich nach weiteren Büchern von ihr Ausschau halten. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn es zu „Snowshill Academy“ noch einen weiteren Band geben würde.

Bewertung vom 01.09.2024
Dawn of Onyx / Die Edelsteinsaga Bd.1 (eBook, ePUB)
Golden, Kate

Dawn of Onyx / Die Edelsteinsaga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Auf „Dawn of Onyx“ hatte ich mich schon sehr gefreut. Eine Heilerin, die in ein gefährliches Schattenreich verschleppt wird, Geheimnisse und ein dunkler König. Dieses Szenario hatte mich magisch angezogen. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Arwen Valondale ist Heilerin und hat noch nichts von der Welt gesehen. Als sie versucht, ihren Bruder zu retten, läuft sie in eine Falle. Arwen wird in das finstere Schattenreich Onyx verschleppt. Dort zwingt man sie, Onyx-Soldaten zu heilen, die im Krieg gegen Arwens Heimat verwundet wurden. Ihre einzige Hoffnung auf Flucht ist ein geheimnisvoller Mitgefangener, der im Kerker in der Zelle neben ihr untergebracht ist. Doch in der düsteren Welt des Onyx-Königs kann Arwen niemandem vertrauen.

„Dawn of Onyx“ stammt aus der Feder von Kate Golden und ist ein spannender Auftakt einer magischen Romantasy-Reihe. Die Autorin entführt den Leser in das gefährliche Schattenreich Onyx, das von Krieg, gefährlichen Wäldern und Monstern geprägt ist. Der Einstieg in das Buch ist mir durch den lockeren und flüssigen Schreibstil angenehm leicht gefallen. Kate Golden setzt gekonnt auf einen Mix aus ruhigen und spannenden Passagen. Die Autorin nimmt sich zudem ausreichend Raum für Details und tiefere Einblicke. Der Leser erfährt nach und nach mehr über das Reich Onyx und den König. Man merkt, dass die Autorin Talent zum Schreiben hat und eine Geschichte geschickt aufzubauen weiß. Sie lässt gekonnt immer wieder Spannung aufkommen, indem sie Geschichte mit Geheimnissen durchwebt.

Die Charaktere haben mir ausgesprochen gut gefallen. Sie wurden sehr gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Arwen hat noch nichts von der Welt gesehen und wirkt daher zu Beginn etwas naiv. Doch obwohl sie in ein feindliches Reich verschleppt wird, zeigt sie Mut und Stärke. Nach und nach entwickelt sie sich weiter. Arwen hat Schwächen und Fehler, wodurch sie aber noch authentischer wirkt. Und dann ist da noch Arwens faszinierender Mitgefangener, den ein Geheimnis umgibt. Die Liebesgeschichte ist sehr Slow Burn mit wenigen spicy Szenen, was mir gut gefallen hat.

FAZIT: Ich habe „Dawn of Onyx“ regelrecht verschlungen. Die Autorin konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln und begeistern. Ein finsteres Schattenreich, Monster, humorvolle Wortgefechte und eine Protagonistin, die ihre eigene Stärke entdeckt – ich habe alles an diesem Buch geliebt und freue mich schon sehr auf den zweiten Band.

Bewertung vom 24.08.2024
A Silent Fall / Skyhunter Bd.1
Lu, Marie

A Silent Fall / Skyhunter Bd.1


sehr gut

Da ich die Legend-Reihe von Marie Lu geliebt habe, musste ich ihr neues Werk unbedingt lesen. Eine Welt kurz vor dem Untergang, eine mutige Kriegerin, die alles aufs Spiel setzt, und ein Gefangener mit einem tödlichen Geheimnis: Dieses Szenario hatte mich magisch angezogen.

In einer düsteren Welt kämpft die Kriegerin Talin verzweifelt gegen die überlegene Karensa-Föderation. Als sie den geheimnisvollen Kriegsgefangenen Red vor der Hinrichtung bewahrt, setzt sie alles daran, sein Vertrauen zu gewinnen. Red könnte entweder der Retter ihrer Welt sein – oder ihr Verderben.

Dank des einfachen und flüssigen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Marie Lu entführt den Leser in eine düstere Welt, die von einem einzigen Mann erobert wird. Unter seiner Herrschaft unterwirft die Karensa-Föderation alle Nationen. Als Waffe nutzen sie sogenannte Geister, die für ihre Blutgier bekannt sind. Die Elitekriegerin Talin lebt in Mara, der letzten unabhängigen Nation. Tag für Tag kämpft sie als Strikerin gegen die Geister. Die von der Autorin entworfene Welt hat mir gut gefallen. Der Leser erfährt Stück für Stück mehr über das Leben der Menschen in Mara und die politischen Hintergründe.

Diese Dystopie kommt, zumindest im ersten Band, ohne Liebesgeschichte aus. Die Autorin versteht es auch ohne Romantik, den Leser gut zu unterhalten. Das Tempo des Buches habe ich trotz vieler Ereignisse als recht langsam empfunden, dennoch kommt keine Langeweile auf. Dafür sorgen die interessanten Charaktere, die alle Ecken und Kanten haben. Jeder einzelne hat eine Vergangenheit, die ich gerne erfahren habe. Viele Erlebnisse der Vergangenheit sind aufgrund des Krieges von Leid und Verlusten geprägt. Insgesamt ist dieses Buch kriegslastiger, als ich es erwartet hatte. Am Ende wird das Tempo deutlich angezogen und die letzten Seiten lassen einen spannenden Folgeband erwarten.

Die Autorin nutzt einige aus Dystopien bekannte Elemente. Dadurch wird die Handlung teilweise vorhersehbar und auch das Ende konnte mich nicht so sehr überraschen. Insgesamt gibt es aber einige interessante Ansätze, die mir gut gefallen haben und die mit Sicherheit im Folgeband mehr zum Tragen kommen. Optisch ist der Reihenauftakt in der Erstauflage ein toller Hingucker. Ich liebe das Hochglanzcover und den wundervollen Farbschnitt.

FAZIT: „Skyhunter“ ist eine unterhaltsame Dystopie, die sich schnell lesen lässt und mir schöne Lesestunden beschert hat. Der erste Band punktet mit interessanten Ansätzen, die viel Potenzial für den Folgeband bieten. Von mir gibt es vier Sterne und ich freue mich schon auf den Folgeband.

Bewertung vom 21.08.2024
Das Spiel / Powerless Bd.1
Roberts, Lauren

Das Spiel / Powerless Bd.1


sehr gut

Da ich Bücher mit Wettkämpfen oder tödlichen Spielen liebe, stand „Powerless“ auf meiner Must-Read Liste. Ein Jäger, eine Gejagte und ein tödliches Spiel: Dieses Szenario verspricht einiges an Spannung.

Im Königreich Ilya werden Menschen ohne magische Kräfte gnadenlos verfolgt. Paedyn Gray ist es bisher gelungen, unentdeckt zu bleiben. Doch als sie das Leben von Prinz Kai rettet, zieht sie die Aufmerksamkeit des Königs auf sich. Dieser zwingt sie, an einem brutalen Wettbewerb teilzunehmen. Wenn Paedyn am Leben bleiben will, muss sie nicht nur die Kämpfe überleben, sondern auch erfolgreich magische Fähigkeiten vortäuschen.

„Powerless - Das Spiel“ stammt aus der Feder von Lauren Roberts und ist der Auftakt ihrer Powerless-Trilogie. Obwohl ich etwas anderes erwartet hatte, wurde ich nicht enttäuscht. Dank des einfachen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Die Autorin nimmt sich zu Beginn viel Raum für die Protagonisten. Daher dauert es etwas, bis Spannung aufkommt.

Paedyn Gray hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie ist eine clevere und mutige junge Frau, die dank ihrer scharfen Beobachtungsgabe bisher unentdeckt geblieben ist. Als gewöhnlicher Mensch wäre ihre Enttarnung gleichbedeutend mit ihrem Tod. Ihr Mut in Kombination mit ihrer scharfen Zunge hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Der Leser erlebt die Geschichte abwechselnd aus Paedyns und Kais Sicht. Prinz Kai ist nicht der Thronfolger. Vielmehr ist er für die Drecksarbeit im Königreich verantwortlich. Tod und Folter gehören zu seinem täglichen Leben. Kai ahnt nichts von Paedyns Geheimnis und schon bald knistert es zwischen Ihnen. Dazu muss man aber sagen, dass die Liebesgeschichte extrem Slow-Burn ist. Der Fokus der Geschichte liegt zwar lange Zeit auf der Entwicklung zwischen Kai und Paedyn, doch diese schreitet sehr langsam voran. Mir persönlich hat das sehr gut gefallen, da ich authentisch aufgebaute Liebesgeschichten bevorzuge. Die Autorin versteht es perfekt, die Emotionen ihrer Charaktere einzufangen und den Leser in ihre Gefühle eintauchen zu lassen.

Von dem Wettkampf hingegen war ich ein wenig enttäuscht. Ich hatte damit gerechnet, dass sich die Geschichte mehr in Richtung der Hungerspiele aus „Tribute von Panem“ entwickelt. Tatsächlich erwarten den Leser vorwiegend Kämpfe zwischen den Teilnehmern des Wettkampfes. Hier fehlte es mir an der einen oder anderen schockierenden Wendung.

FAZIT: „Powerless – Das Spiel“ ist ein unterhaltsamer Reihenauftakt, der mich hinsichtlich der authentischen Liebesgeschichte begeistern konnte. Lediglich in Bezug auf die Spiele hatte ich mit etwas mehr Finesse gerechnet. Obwohl dieser Teil recht einfach gehalten wird, habe ich das Buch gerne gelesen und freue mich auf den zweiten Band. Von mir gibt es 4 Sterne für diesen Romantasy Reihenauftakt.

Bewertung vom 13.08.2024
Black Witch
Forest, Laurie

Black Witch


sehr gut

„Black Witch – Prophezeiung“ ist ein vielversprechender Auftakt einer magischen Fantasy-Reihe. Den Leser erwartet eine düstere Welt voller Intrigen, Machtspiele und Magie. Eine Prophezeiung, eine Schwarze Hexe und das Böse, das im Dunkeln lauert. Dieses Szenario klang einfach richtig gut. Und ich wurde nicht enttäuscht.

Elloren ist die Enkelin der legendären Schwarzen Hexe Carnissa Gardner, doch im Gegensatz zu ihrer Großmutter hat sie keine magischen Fähigkeiten. In einer Welt, in der Magie alles bedeutet, fühlt Elloren sich oft fehl am Platz. Ihr größter Wunsch ist es, an der Universität von Verpax zu studieren und Apothekerin zu werden. Dort leben Jungen und Mädchen aus verschiedenen Völkern. Schon bald muss Elloren sich mit den Vorurteilen auseinandersetzen, die ihre Herkunft mit sich bringen. Und am Horizont braut sich etwas Dunkles zusammen.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den lockeren und flüssigen Schreibstil leicht gefallen. Die Übersetzung ist sehr angenehm zu lesen. Der Autorin gelingt es perfekt, die von ihr erschaffene Welt lebendig werden zu lassen. Ich hatte sofort Bilder im Kopf. Die Umsetzung der Geschichte ist düster und tempomäßig eher ruhig. Elloren ist eine intelligente und starke Protagonistin. Sie hat ihre Ecken und Kanten, ist keine Superheldin und scheitert auch viele Male. Dadurch fällt es leicht, sich in Elloren hineinzuversetzen. Anhand ihrer Gedanken merkt der Leser, wie behütet die Nichte von Carnissa Gardner aufgewachsen ist. Ich muss zugeben, dass Elloren es mir nicht immer einfach gemacht hat. Sie ist mit bestimmten Wertvorstellungen und Feindbildern aufgewachsen. Daher hinterfragt sie lange Zeit nichts. Ihre Gedanken gegenüber anderen Völkern sind teilweise sehr abwertend. Allerdings muss man sich vor Augen halten, dass Elloren es von klein auf nicht anders kennt und die gesamte Gardnerische Gesellschaft keine Toleranz oder Akzeptanz gegenüber anderen Völkern kennt. Diverse Kriege haben starke Feindschaften geschaffen.

Ich fand es sehr gelungen, wie die Autorin Elloren nach und nach die Augen geöffnet hat. Es gibt keinen Moment, in dem sich alles auf einen Schlag ändert. Ellorens Charakterentwicklung erfolgt langsam, aber stetig. Sie entwickelt sich von einer leichtgläubigen jungen Frau hin zu einer starken Protagonistin. Was die Vorurteile angeht, sind die anderen Völker auch nicht besser. Ich fand es unglaublich, wie viele verschiedene Völker, Länder und Kulturen die Autorin in dieser Geschichte verflochten hat. Der Leser erkennt sehr schnell, wie aus Vorurteilen und Volksverhetzung Angst und Hass geschürt werden.

Vom Tempo her ist dieses Buch eher ruhig, hat mir aber dennoch sehr gut gefallen. In diesem Band geht es vorwiegend um Ellorens charakterliche Entwicklung und die Einführung vielfältiger Charaktere. Auch die Nebencharaktere werden mit viel Liebe gezeichnet. Sie alle haben ihre Ecken und Kanten. Neben Ellorens Entwicklung stehen die unterschiedlichen Weltbilder sowie die Veränderung der politischen Lage im Vordergrund. Im letzten Viertel wird das Tempo deutlich angezogen und es kommt richtig Spannung auf. Obwohl das Buch insgesamt eher ruhig ist, hat es mir sehr gut gefallen. In meinen Augen hebt sich diese Geschichte deutlich von anderen Fantasygeschichten ab. Vor allem durch das Aufgreifen schwerer, aber wichtiger Themen.

FAZIT: „Black Witch – Die Prophezeiung“ von Laurie Forest ist ein durch und durch gelungener Auftakt einer vielversprechenden Fantasy-Reihe. Du magst düstere Fantasy, schreckst auch vor Themen wie Gewalt, Machtmissbrauch, Ausgrenzung und Verfolgung nicht zurück und liebst authentische Charakterentwicklungen? Magie, mystische Wesen und komplexe Welten ziehen dich magisch an? Dann schau dir unbedingt diese Reihe an. Von mir gibt es 4 Sterne und eine klare Leseempfehlung. Und ich kann euch jetzt schon verraten, dass der Folgeband noch besser ist.

Bewertung vom 06.08.2024
High Mountain Court / The Five Crowns of Okrith Bd.1
Mulford, A. K.

High Mountain Court / The Five Crowns of Okrith Bd.1


gut

Da ich Fae-Fantasy liebe, war dieses Werk ein absolutes Must-Read für mich. Enemies-to-Lovers-Romantasy mit Fae, Hexen, Magie und Leidenschaft – besser geht es ja kaum noch. Doch leider konnte mich dieser Reihenauftakt nicht so sehr begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte.

Remy ist eine der letzten roten Hexen. Nachdem fast ihr gesamter Hexenzirkel ausgelöscht wurde, befindet sich Remy auf der Flucht. Bis sie eines Tages den attraktiven Fae Prinzen Hale trifft. Nur mit Hilfe von Remys Magie kann der Prinz einen Krieg mit dem König des Nordens verhindern. Doch Remy ist nicht nur auf der Flucht, sie verbirgt zudem ein tödliches Geheimnis.

Dank des flüssigen Schreibstils ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Der Leser landet direkt mitten im Geschehen und es kommt sofort Spannung auf. Über die Welt von Okrith und die verschiedenen Höfe sowie Hexenzirkel erfährt man im Laufe der Geschichte immer mehr. Ich mochte es sehr, wie sich die Welt nach und nach vor dem Leser entfaltet hat. Dadurch habe ich mich gut zurechtgefunden. Zudem gibt es eine Vielzahl an Charakteren, von denen ich einige ins Herz geschlossen habe. Viele der Charaktere haben durchaus Potenzial für die Folgebände. Auch die Liebesgeschichte fand ich gelungen. An dieser Stelle hätte ich mir nur gewünscht, dass es mehr Aspekte gegeben hätte als nur das gute Aussehen und die Erklärung der Autorin recht am Ende.

Ich hatte mich unglaublich auf dieses Buch gefreut, doch leider konnte „High Mountain Court“ mich nicht so begeistern, wie ich es mir gewünscht hätte. Es gab vieles, das ich mochte. Wie den flüssigen Schreibstil und den Weltenaufbau, der mit Sicherheit in den Folgebänden vertieft wird. Die Handlung hingegen war für mich als erfahrene Romantasy-Leserin leider zu vorhersehbar. Die Autorin verwendet im Großteil des Buches bekannte Elemente des Genres, wodurch mich auch der Plottwist nicht überraschen konnte. Im letzten Viertel wird das Tempo stark angezogen und zu diesem Zeitpunkt hatte die Autorin mich. Ich war völlig gebannt und habe voller Spannung das Finale verfolgt. Da dieser Band als Standalone gelesen werden kann und die Geschichte von Remy und Hale somit beendet ist, wurde bedauerlicherweise vieles sehr überhastet abgehandelt. Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte mehr Tiefe verliehen und den Abschluss des ersten Bandes runder gemacht.

FAZIT: „High Mountain Court“ punktet mit einer interessanten Grundidee und einem mitreißenden, rasanten Finale. Intrigen werden aufgedeckt, Geheimnisse gelüftet und natürlich darf ein finaler Kampf auch nicht fehlen. Das Ende des Buches fand ich absolut super. Doch leider konnte mich der Mittelteil des Buches nicht überzeugen. Für mich persönlich war die Handlung zu vorhersehbar und mir fehlte einfach ein „Wow-Effekt“.