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JosisLibrary

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 18.04.2020
Bücherstadt / Die Bibliothek der flüsternden Schatten Bd.1
El-Bahay, Akram

Bücherstadt / Die Bibliothek der flüsternden Schatten Bd.1


sehr gut

Dieses Buch war ein typischer Titel- und Coverkauf. Super ansprechend! Doch wie sieht's inhaltlich aus?

Man steigt rasant in die Handlung ein, weil bei Samir auf seinem nächtlichen Raubzug nicht alles nach Plan verläuft. Die Geschichte hat mich schnell gepackt und Sam als Figur weckte schnell mein Interesse. Er besitzt viel Erfahrung, ist geschickt, schnell und clever, trotzdem nicht unfehlbar, hat Verlust erlitten und ein Ziel vor Augen.

Mit dem Schreibstil hatte ich leider von Beginn an meine Probleme, immer wieder geriet ich ins stolpern, viele Sätze las ich doppelt und bei einigen Szenen musste ich sogar zurückblättern und erneut lesen, um dem Geschehen entsprechend folgen zu können. Wie als ob die Wörter/Sätze erst beim zweiten Mal lesen ihre wahre Gestalt zeigen würden...

Die Bücherstadt ist ein beeindruckender Ort und ich würde echt gerne zwischen den Regalen herumlaufen! Ich konnte mir soweit alles gut vorstellen, doch manches hätte ein wenig bildhafter beschrieben werden können. Die Stimmung an den verschiedenen Orten konnte ich immer gut wahrnehmen, als würde ich selbst im Buch stecken.

Die Charaktere sind gut aufgestellt, allerdings gefielen mir mit der Zeit die Nebenfiguren deutlich besser als die Hauptfiguren. Insbesondere bei Sam, der mich am Anfang noch sehr beeindruckte, verlor ich ab Mitte des Buches langsam mein Interesse. Er verlor an Tiefe und in der ein oder anderen Situation hätte ich mehr von seinem Willen und auch seinem Talent gesehen. Weiterhin handelte er bei bestimmten Szenen recht wenig bzw. wenn man eine Aktion von ihm erwartete, tat das in der Regel eine andere Figur für ihn. Pluspunkt für die Nebencharaktere, doch für Sam selbst? Hm. Seine Vergangenheit und Erfahrungen zugrunde gelegt hätte er meiner Meinung nach öfter die Initiative ergreifen müssen/können. Die ganze Zeit über folgt man den Gedanken von Sam und er denkt über eine Menge nach, doch er macht so wenig davon. Auch fehlte mir irgendwann seine Gefühlswelt, doch vielleicht hängt das mit dem Schreibstil zusammen..

Als sehr interessant und unterhaltsam empfand ich die Regeln/Weisheiten des Vaters, an die sich Samir in den passenden Momenten erinnert!

Trotz einiger Längen gefiel mir die Abfolge der Ereignisse und Spannung war an den richtigen Stellen vorhanden, auch wenn es hierzu ein wenig Potenzial nach oben gibt.
Die Ideen und Kreativität der Handlungsorte und -Figuren sind überzeugend und eine Menge Fragen und Neugierde während des Lesens sind garantiert.

"Bücherstadt" ist ein gelungener Auftakt mit Luft nach oben und den zweiten Band werde ich bestimmt bald lesen! Insgesamt 4/5 Sterne.

Bewertung vom 18.04.2020
Die Geister, die mich riefen / City of Ghosts Bd.1
Schwab, Victoria

Die Geister, die mich riefen / City of Ghosts Bd.1


ausgezeichnet

Ein paar gelesene Seiten reichten aus, und ich war berührt von der aufrichtigen Freundschaft und Vertrautheit zwischen den beiden Hauptfiguren. Das Band zwischen den beiden hat die Autorin echt gut dargestellt. Bitte mehr davon!

Der Lesefluss war von Beginn an angenehm und flüssig, ins stocken bin ich kein einziges Mal geraten. Alles in allem ist die Sprache natürlich einfach gehalten, weil es sich um ein Kinderbuch handelt.

Wir lernen die Geschichte aus Cassidys Blickwinkel kennen und die Art, wie die Autorin die Kommunikation zwischen Jacob und Cass eingebaut hat, hat mich positiv erstaunt. Genial, unterhaltsam und informativ geschrieben. Denn während sie erzählt, kann Jacob ihre Gedanken lesen und reagiert auf die ein oder andere Aussage, meist sehr humorvoll.

Auch gefällt es mir, dass diverse Comics namentlich erwähnt werden sowie auch Harry Potter an einigen Stellen. In diesem Umfang hat es gut zur Geschichte und zur Protagonistin gepasst.

Während Cassidy Geister sehen und mit ihnen sprechen kann, schreiben ihre Eltern erfolgreich Bücher über Geister. Oftmals kam es zu amüsanten und lustigen Stellen, wenn die Familie (zusammen mit Jacob) im gleichen Raum war.

Alle Figuren, Erläuterungen wie auch das Böse selbst konnten mich voll und ganz überzeugen und die Handlung blieb durchweg spannend, geheimnisvoll und zugleich witzig und locker. Zudem wecken ein paar unbeantwortete Fragen sowie ein geheimnisvoller Hinweis bzgl. Jacob am Ende des Buches noch größeres Interesse auf den Folgeband.

Ich habe tatsächlich nichts an dem Buch auszusetzen, es waren richtig schöne und gut investierte Lesestunden. Ein toller Auftakt der geplanten Trilogie, volle 5/5 Sterne!

Bewertung vom 18.04.2020
Der goldene Turm / Magisterium Bd.5
Clare, Cassandra;Black, Holly

Der goldene Turm / Magisterium Bd.5


gut

Für mich gibt es nun eine weitere abgeschlossene und gelesene Reihe im Regal: Die Abenteuer des Callum Hunt.
Oftmals ist das Umblättern der letzten Seite, das Lesen derselben und das anschließende Zuklappen des Buchdeckels ein fröhlicher und trauriger Abschied zugleich. Man befindet sich irgendwie im Leerlauf und weiß nicht, was man als nächstes machen soll.
Der Magisterium Reihe "Tschüss" zu sagen fiel mir bedauerlicherweise nicht schwer.

Im Folgenden werde ich nur den fünften / finalen Band bewerten, nicht die gesamte Reihe!

Der Einstieg fiel mir wie so oft sehr leicht, zum Einen dank des flüssigen Schreibstils, zum Anderen, weil die Autorinnen den Rückblick der bisherigen Ereignisse in einem angemessenen Rahmen halten.

Der Verlauf der Geschichte bzw. die Abfolge der Ereignisse ist unterhaltsam und abwechslungsreich gestaltet, doch allzu viel Spannung gibt es nicht.
Einen großen Dämpfer gibt es aber durch die Figuren - diese handeln leider nach wie vor naiv und viel zu kindlich für ihr Alter. Das ist sehr schade und lässt einen immer wieder die Augen rollen, vor allem, wenn man an die sehr guten und erfolgreichen weiteren Bücher der Autorinnen denkt. Auch manche Erwachsene verhalten sich nicht immer wie Erwachsene und wenig nachvollziehbar... Schade!
Trotzdem sind Jasper, Aaron und Call gut geschrieben und es hat mir Spaß gemacht, sie auf ihrem Weg zu begleiten. Die Mädchen dagegen empfand ich seltener als überzeugend und viel öfter nervig oder enttäuschend als die Jungen.

Nochmal zum Erzählstil zurück: Ich konnte das Buch schnell durchlesen, doch die wenigsten Szenen haben mich so fesseln können, dass ich die Welt um mich herum vergesse und völlig in das Buch eintauche. Das passierte echt selten.

Nach der Hälfte des Buches gibt es eine neugierig machende Enthüllung, welche ein paar Dinge und Fakten auf den Kopf stellt. Nur leider passiert das viel zu spät. Das hätte es schon im dritten oder spätestens vierten Band geben müssen, wenigstens ein Hinweis, um das gut in die Geschichte verarbeiten zu können. So aber passt es einfach nicht richtig dazu und wird aufgrund des nahenden Ende nur oberflächlich behandelt - warum nicht gleich gänzlich weglassen?

Die letzten Seiten konnte man größtenteils vorausahnen, nichtsdestotrotz bildet das Ende einen guten Abschluss, mit dem ich leben kann.

"Der Goldene Turm" zu lesen (wie auch die gesamte Reihe), hat mir schöne Lesestunden beschert, doch ein zweites Mal werde ich diesen voraussichtlich nicht in die Hand nehmen. Dazu hat mir leider zu viel gefehlt.

Der fünfte Band erhält von mir 3/5 Sterne.

Bewertung vom 26.03.2020
Die Suche beginnt / Die Endling-Trilogie Bd.1
Applegate, Katherine

Die Suche beginnt / Die Endling-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Tobble ist der treueste Freund, den man finden kann!

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt und lässt nach nur wenigen Seiten das Herz schwerer werden. Byx berichtet von ihrem Leben, dass es nur noch wenige der Dalkins, ihrer Art, gibt, versammelt in einem einzigen Rudel. Auch erzählt sie von ihrer Familie, dass sie das schwächste und kleinste ihrer Geschwister ist und wie sie still und heimlich von einem Ort zum Anderen ziehen, ängstlich, hungrig und ihrem Schicksal ergeben. Man fühlt richtig mit Byx mit und möchte sie unbedingt näher kennenlernen.

Das Buch ist in fünf Teile gegliedert mit jeweils kurzen Kapiteln und passenden Überschriften. In dieser Form fördert es meines Erachtens den Lesefluss und auch der Schreibstil ist leicht und verständlich gewählt und sehr flüssig zu lesen.

Der Leser wird in eine magische, ideenreiche Welt geführt, mit neuen Kulturen, Sprachen, fremden Tieren bzw. Arten. An dieser Stelle macht sich der Vorteil bemerkbar, dass die Autorin sich in erster Linie an Kinder richtet. Man wird nicht zugeschüttet mit komischen Namen, Seitenweise Erläuterungen etc. Es ist übersichtlich gehalten, bleibt aber dennoch interessant und fantasievoll und die Neugierde wird durch kleinere, zusammengefasste Erzählungen hier und da gestillt. Eine sehr gute Mischung, gefällt mir richtig gut!
Dementsprechend sind auch Unterhaltungen, Reden, Verhandlungen usw. nicht allumfassend, doch die Handlung an sich und die Beweggründe der Charaktere bleiben gut durchdacht und nachvollziehbar. Auch die Karte am Anfang/Ende des Buches war sehr hilfreich und ist schön gestaltet.

Die kleine Gruppe von Freunden ist wie so oft eine bunte Mischung aus den verschiedensten Charakterzügen und Arten und jeder Einzelne spielt seine Rolle sehr gut. Sie werden einem schnell sympathisch, man lacht und leidet mit ihnen mit, einfach, weil alle so überzeugend gut dargestellt sind.

Im Verlauf der Geschichte merkt man aber, dass es sich zwar um ein Kinderbuch handelt, es aber schwierige und tiefgründige Themen beinhaltet. Damit meine ich nicht nur die bewusste Auslöschung oder besser Vernichtung einer Art durch den Menschen, sondern auch Gewalt beinhaltende und leicht blutige Szenen. Ein Bsp. habe ich mal herausgesucht: "Sie haben ihn tagelang über einem schwelenden Feuer geröstet. Er schrie vor Schmerzen, bis sie ihm endlich den Kopf abschlugen." Ich denke, jedem 11-jährigen Kind kann man dieses Buch nicht in die Hand drücken.

Trotzdem ist der Autorin hier ein verdammt gutes Kinder-/Jugendbuch gelungen, mit viel Witz, Tiefgang, reichlich Fantasy und im Mittelpunkt die Freundschaft stehend.
Eine klare Empfehlung, auch für Erwachsene! 5/5 Sterne

Bewertung vom 23.03.2020
Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1
Tack, Stella

Spiel um dein Schicksal / Night of Crowns Bd.1


ausgezeichnet

Menschen, die Figuren eines Schachspiels verkörpern? Zwei Schlösser, die ein tödliches Schach spielen, weil sie verflucht sind? Mega!

Dank zwei überzeugender und humorvollen Figuren, die verzweifelt eine Party irgendwo im Nirgendwo suchen, fiel mir der Einstieg in die Geschichte sehr leicht und so konnte ich dieser schnell folgen.
An dieser Stelle muss ich bereits auf den Schreibstil hinweisen, welcher mir sofort positiv aufgefallen war und mir sehr gut gefällt. Dieser ist treffend, an die Jugend angepasst und an den richtigen Stellen voller Emotionen oder Sarkasmus oder was auch immer gerade passiert. Wortwahl ebenfalls erstklassik. Tatsächlich erinnert er mich etwas an die 'House of Night' Bücher von P.C. Cast und Kristin Cast (und deren Schreibstil liiebe ich!)

Die Handlung nimmt schnell Fahrt auf und ich muss ehrlich sagen, dass ich keine einzige Seite langweilig fand. Ständig passierte etwas, aber nicht zu viel, die Handlung wirkte also nicht überladen. Es bleibt durchweg interessant, man möchte immer mehr erfahren und die Charaktere sind echt super aufeinander abgestimmt. Sie könnten nicht unterschiedlicher sein, sind aber zum Glück nicht platt, sondern vielschichtig, weithin tiefgründig (bei manchen ist noch Potenzial) und die ein oder andere Figur - angefangen natürlich mit Alice, aber auch Grave - habe ich direkt beim Kennenlernen ins Herz geschlossen. (Ausgenommen den weißen König, ihn kann ich von Anfang an nicht ausstehen. Und dabei ist er so genial geschrieben, dass ich ihn nur umso mehr nicht leiden kann.)
Hier allerdings zu einem kleinen Kritikpunkt: Ich hätte gerne bereits in diesem Band alle Bauern kennengelernt, oder wenigstens die meisten und nicht nur einen kleinen Teil. Da muss ich mich wohl leider auf den zweiten Band gedulden müssen.

Die wohl beste Idee der Autorin war es, einen sprechenden, vor Sarkasmus triefenden Kater der Geschichte hinzuzufügen. Ich liebe Curse über alles und musste bei vielen Szenen schmunzeln, wenn nicht gar laut loslachen.

Mir hat wirklich (fast) das ganze Buch berauschend gut gefallen; von der ersten bis zur letzten Seite alles clever aufgebaut, glaubwürdig verfasst, lebendige Figuren, toller Handlungsort!
Nun aber zu dem "fast": Bei einer Szene bin ich immer noch am grübeln, denn Alice auflodernder, tiefer Hass gegenüber dem einen König bei ihrer ersten Begegnung kann ich nicht ganz verstehen. Abneigung, Zorn und "normalen" Hass verstehe ich angesichts der Situation voll und ganz, doch, ich zitiere, "heiß, lodernd und abgrundtief schwarz" sind in meinen Augen eine kleine Übertreibung. Das mag vielleicht meckern auf hohen Niveau sein, doch beim Lesen stolperte ich heftig über diesen Satz und konnte ihn einfach nicht richtig nachvollziehen.

Während des Lesens hatte ich so einige Theorien bzgl. des Fluches, über seine Entstehung, wie man ihn brechen kann usw., doch das tatsächliche Ende des ersten Bandes hat mich überrascht. Aber ich finde dieses genial, so wird es deutlich interessanter und spannender im nächsten Band!
Wie bei vielen Büchern heutzutage gibt es auch hier einen Cliffhanger, den ich allerdings als relativ mild empfinde.. Auch wenn ich bereits gemerkt habe, dass die meisten Leser mir in diesem Punkt nicht zustimmen.. Hehe Ansichtssache halt.

Eines muss ich leider noch loswerden (fließt nicht in die Rezension mit ein):
Mein Exemplar ist die 1. Auflage 2020 und hier gibt es echt viele Grammatikfehler. Es fehlen Wörter, Satzschlusszeichen oder es stehen falsche Wörter da, wie z.B. "ich", doch da müsste meines Ermessens "nur" stehen, mit "ich" ergibt der Satz jedenfalls keinen Sinn. Das finde ich doch recht traurig, vor allem bei einem so großen Verlag. Klar kann ein Fehler mal unterlaufen, doch so häufig ist es mir lange nicht mehr passiert.