Ändert sich nichts, ändert sich alles

ausgezeichnet

Ich hatte vor diesem Buch schon einige andere zum Thema Klima, Umwelt und Sozialpolitik gelesen und immer hat mir irgendetwas gefehlt. Meine Motivation, endlich etwas an meinem Leben zu ändern war da und doch wusste ich nie so recht, wo ich anfangen soll und was überhaupt sinnvoll ist. Dabei habe ich vor allem an mich gedacht und was ich allein tun könnte, obwohl man in der Gemeinschaft viel mehr erreichen kann.

Katharina Rogenhofer und Florian Schlederer haben in ihrem Buch viele Teilbereiche des Klimas, dessen Wandel und auch zum Sozialen verständlich beschrieben und vor allem gezeigt, warum es sich lohnt, die Gefahren aufzuhalten. Und zwar früher als später. Die einfachen Menschen können dabei selbst auch viel leisten, denn durch ihr erworbenes Wissen und dessen Verbreitung müssen sich auch Politiker irgendwann davon überzeugen lassen, dass sich etwas ändern muss, denn bislang sind die Lobbyisten noch lauter.

Ich kann diese Buch jedem ans Herz legen, der sich zu dem Thema Klimawandel informieren möchte und vergebe 5 Sterne.

Paris Underground (eBook, ePUB)

sehr gut

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass in dieser Geschichte so viele wichtige soziale Themen angeschnitten und vor allem auch gut in das fantastische Setting eingebunden werden. Denn eigentlich ist es eine Fantasiegeschichte, eine Liebesgeschichte und die Geschichte nach der Suche nach dem Glück. Und trotzdem lassen sich sehr viele Paralellen in unsere Welt ziehen.

Inhalt:

Scott hatte es als Halbelf nie leicht in seinem Leben. Als Schüler von den Klassenkameraden brutal gemobbt, von den Lehrern ignoriert, als Lehrling bleibt wegen ihm die Kundschaft aus, später im Krieg verwendet man ihn als Kanonenfutter. Aber er hat überlebt- doch zu welchem Preis? Dann trifft er Gwen wieder, eine Hochelfe, der er am liebsten nie wieder begegnet wäre, doch ist sie vielleicht die Person, die das Glück in sein Leben bringen kann?

Charaktere:

Scott ist mir sehr sympathisch gewesen. Er musste unglaublich viel durchmachen und aushalten und das fast sein gesamtes Leben lang. Er hat durch seine niedere Geburt als Halbelf keine Rechte und doch hat er es geschafft, aus sich etwas zu machen und seinen Wunsch zu erfüllen, einen eigenen Laden zu besitzen. Er ist unaufgeregt, eher analytisch, etwas voreilig was die Einschätzung anderer Menschen angeht. Doch er ist auch sensibel und hilfsbereit. Ein toller Charakter.

Gwen ist das genaue Gegenteil von ihm- bunt, schrill, draufgängerisch, sie handelt ohne viel über Konsequenzen nachzudenken. Sie ist sehr temperametvoll und hat sich von dem Mädchen, dessen einziges Ziel es ist, die Frau eines Mannes zu sein zu einer Frau gearbeitet, die ihren eigenen Weg geht. Sie hat zwei Leben- eins für die Presse und ein eigenes, was mir wesentlich besser gefallen hat. Durch sie erkennt man, dass vieles auch Fassade ist und sich dahinter ein guter Mensch- oder in diesem Fall eine gute Hochelfin verbergen kann.

Schreibstil:

Die Geschichte um Scott und Gwen ging ruhig und doch rasant voran. Es gab immer mal Einschübe in die Vergangenheit, die gezeigt haben, warum die beiden so geworden sind, wie sie jetzt sind. Das hat mir gut gefallen, genauso wie der Schreibstil von Anja Stephan. Das Buch lies sich flüssig lesen, auch die binären Ansprechweisen, die sie bei einer Person verwendet hat, haben den Lesefluss kein bisschen gestört.

Fazit:

Ich gebe Paris underground 4 Sterne. Für den fünften hat mir noch ein bisschen das gewisse Etwas gefehlt, aber das kommt dann vielelicht im nächsten Teil.

Bad Witch. Befreite Magie

sehr gut

Nach zehn Jahren kommt Umbra aus dem Gefängnis frei. Sie wurde für die Taten ihrer Mutter eingesperrt, war selbst noch ein Kind und hat nie erfahren, weshalb alles überhaupt so gekommen ist. Auch alle anderen haben in ihrer Mutter nur die böse Hexe gesehen ohne Fragen zu stellen. Und so ist auch Umbra eine böse Hexe. Doch sie wird gebraucht, denn die einizig verbliebene gute Hexe ist im Kampf verstorben und der König hofft darauf, dass Umbra ihnen helfen kann die Dämonen zu besiegen, die ihre Mutter vor so langer Zeit gerufen hat.

Charaktere:

Umbra ist eine selbstständige, taffe Frau, die in meinen Augen aber etwas zu schnell begeistert vom Kampf mit den Leuten ist, die sie gefangen gehalten haben. Aber sie ist eine gute Seele und will helfen, wo es nur geht. Sie ist sehr mutig, auch wenn sie anfangs etwas unsicher ist. Mit hat sie gut gefallen.

Gray schleppt ein ordentliches dunkles Paket mit sich herum und das merkt man auch. Er ist überhaupt nicht von der Idee begeistert, die böse Hexe frei zu lassen und lässt das Umbra auch schnell und heftig spüren. Seine Reaktionen konnte ich nicht immer nachvollziehen bzw. kamen sie mir manchmal etwas übertrieben vor. Erst zum Ende hin wurde er mir sympathisch.

In dem Buch gibt es noch viele andere Charaktere, hauptsächliche nette Wesen und Menschen, die mit ihrer Art und ihren Marotten die Seiten erhellt haben. Sie haben mir gut gefallen.

Schreibstil:

Tanja Penninger hat eine sehr schöne Geschichte geschrieben, die für mich auch gern hätte länger sein können. Man fliegt nur so durch die Seiten und muss andauernd schmunzeln oder über Datails staunen.

Fazit:

Ich vergebe 4 Sterne für Bad Witch.

Noch haben wir die Wahl (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Luisa Neubauer bewundere ich, weil sie sich vor Menschen stellt, die seit vielen Jahrzehnten nichts anderes tun, als dieses Land zu führen und damit eigentlich vor Ahnung strotzen müssten. Aber wie sich gezeigt hat, sind bis jetzt ein paar Themen eher stiefmütterlich behandelt wurden, z. Bsp. das Klima oder besser der Klimawandel. Und da kamen junge Menschen, fast noch Kinder auf die Idee, sich zu wehren und zwar, indem sie mit den großen Namen diskutierten, informierten und demonstrierten. Das hat mich wirklich beeindruckt und in mir auch einen Wandel hervorgerufen.

Nun diskutiert sie mit einem Journalisten, der schon deutlich mehr erlebt und gesehen hat als sie. Bernd Ulrich war mir bisher nicht bekannt, aber das, was er zu sagen hat, hat Hand und Fuß. Er steht für eine Generation, die in den Augen der Jungen in Sachen Klima eigentlich alles falsch gemacht hat- und beschützt sie auch ein Stück weit. Ich konnte seine Sicht sehr gut nachvollziehen und auch den kleinen Clinch der zwischen den beiden diskutierenden Generationen liegt. Sie nehmen kein Blatt vor den Mund und eröffnen einige Wege, wie es in Zukunft besser laufen kann- denn es muss sehr bald besser laufen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass die Diskussion nicht um das Thema Politik herumtänzelt, sondern die Fakten klar auf den Tisch legt- anders als es viele Politiker derzeit tun.

Fazit:

Ich vergebe 5 Sterne für "Noch haben wir die Wahl"- eine Diskussion zwischen zwei Generationen, die doch das gleiche Ziel verfolgen.

Pigment (eBook, ePUB)

ausgezeichnet

Gregor hat ein Problem. Neben den Tatsachen, dass seine Frau ihn verlässt und der neue Direktor seiner Arbeitsstelle ihn hasst, verfärbt sich seine Haut immer mehr. Er wird schwarz. Sein gesamtes Leben wird auf den Kopf gestellt und er bekommt bald zu spüren, welcher Hass eine einfache Farbe heraufbeschwören kann.
Zweihundert Jahre früher haben sich auf Haiti schwarze Menschen getraut, gegen ihre Unterdrückung zu rebellieren. Sie wollten frei sein, das Sklaventum abschaffen, sie wollten den weißen Menschen gleichgestellt sein.

Charaktere:

Gregor erschien mir anfangs eher schwach, er war ein Mitläufer, der es allen Recht machen wollte. Aber dann ändert sich mit seiner Hautfarbe auch sein Leben radikal und er beginnt die Menschen und deren Verhalten zu hinterfragen. Es hat mich beeindruckt, wie er mit der Entwicklung umgegangen ist und er hat sich nie unterdrücken lassen. Er hat viele neue Menschen kennengelernt, die ihm gezeigt haben, was das Leben außerhalb des weißen Bürgertums auch sein kann.

Toussaint Louverture ist ein echter Charakter, ein echter Mensch, ein echter Held. Er hat die Menschen auf Haiti in den Kampf geführt, er hat bis zur letzten Minute für den Traum gekämpft, das alle Menschen gleichgestellt nebeneinander leben, egal welche Hautfarbe sie haben. Sein Leben und sein Werdegang haben mich tief beeindruckt. Er war ein Vorreiter für einen wichtigen Kampf, der im Grunde auch heute noch geführt wird.

Schreibstil:

Johannes Pantel hat Ergebnisse sehr genauer und detaillierter Recherchen mit einer leicht fantastischen Geschichte verwoben, die tatsächlich so geschehen müsste, damit den Leuten die Augen geöffnet werden. Und er hat wahre Ereignisse geschildert, von früher und auch von heute, die schockieren und am Verstand der Menschheit zweifeln lassen. Die Geschichte ist unglaublich gut geschrieben und öffnet dem Leser ein Stück weit die Augen für eine Welt, die sonst nur unbeachtet parallel existiert.

Fazit:

5 volle Sterne für ein Buch, das ich jedem wärmstens ans Herz legen kann.

Überhitzt

sehr gut

Was hat die Erderwärmung mit dem Leben der Zecken zu tun? Sehr viel und nicht immer gutes. Oder warum schniefen im Frühjahr immer mehr Menschen, obwohl sie nie Probleme mit Allergien hatten und warum hält sich dieser ganze Spuk auch noch so ewig? Auch das hängt ganz entscheidend mit den gravierenden Veränderungen des Klimas zusammen.

Die Autorinnen beleuchten in ihrem Buch neben der Hitze, Insekten, Viren unter anderem auch die Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen und seelischen Belastungen oder unabdingbare Veränderungen im Gesundheitswesen.

Die verschiedenen Themen werden genau ausgeleuchtet, es kommen viele Experten zu Wort und man kommt gar nicht mehr umhin, als endlich etwas ändern zu wollen. Und das ist das Sternchen, was ich abgezogen habe. Denn mir fehlen ein paar Handlungsvorschläge, die einfache Menschen umsetzen können.

Fazit:

Über viele der Themen hat man bestimmt schon etwas gehört und vielleicht auch schon genauer recherchiert, trotzdem zeigt das Buch noch einmal gebündelt die Notwendigkeit auf, endlich zu handeln. Ich vergebe 4 Sterne.

Die Wahnsinnige

ausgezeichnet

Johanna die Wahnsinnige- eine Frau, von der ich zuvor noch nie etwas gehört hatte, deren Figur in diesem Buch aber auf jeden Fall eine große Quelle der Inspiration ist und zum Nachdenken anregt.

Inhalt:

Johanna soll nach dem Tod ihrer Mutter die halbe Welt regieren. Kein Problem, wäre sie ein Mann. Nur leider ist sie eine Frau zu einer Zeit, in der Frauen nichts wert waren. Und leider ist sie als Paradebeispiel dafür in die Geschichte eingegangen, wie sich Männer auf einfache Weise ihren Frauen entledigen und deren Macht aneignen.

Charaktere:

Johanna ist eine Frau, die gern mehr wäre als nur eine hübsche Gebärmaschine. Sie hat für sich eine Zukunft gesponnen, in der Liebe ist, Glück, Frieden, Hoffnung auf eine bessere Welt. Irgendwie träumt damals wie heute jeder davon, nur Frauen wird die Umsetzung immer schwer gemacht, wenn nicht gar unmöglich. Johanna lässt sich von solchen Aussichten nicht einschüchtern, sondern kämpft für sich und ihre Träume. Sie ist stark, mutig und zerbrechlich zugleich. Und leider eine Frau.

Schreibstil:

Alexa Henning von Lange hat in ihrer kurzen Geschichte eine Frau porträtiert, deren Leben und Geist sofort fesselt. Die Emotionen sind nur so übergeschwappt und haben mich mit sich gerissen. Fantastisch. Für mich hätte das Buch gern noch länger und ausführlicher sein können.

Fazit:

Die Wahnsinnige in der Version ist wohl eine der wenigen Charaktere, der man keinen Wahnsinn attestieren kann. Leider ist der genaue Werdegang von Johanna noch nicht geklärt und wird es vielleicht auch nie werden. Für mich war diese erste Begegnung mit ihr eine Bereicherung und ich kann dieses Buch wärmstens jedem ans Herz legen. 5 Sterne.

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