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Tokall

Bewertungen

Insgesamt 75 Bewertungen
Bewertung vom 28.11.2022
Anhang zum Buch: Was für ein Zufall!
Weßling, Bernhard

Anhang zum Buch: Was für ein Zufall!


gut

Was hält die Welt im Innersten zusammen? – Anhang
Bei dem Anhang zum Sachbuch „Was für ein Zufall!“ von Bernhard Weßling handelt es sich im Wesentlichen um eine Beschreibung der langjährigen Berufstätigkeit des Autors. Der Text ist stark autobiographisch geprägt. Weßling schildert die täglichen Herausforderungen, mit denen er während seines Berufsalltags konfrontiert war. Er stellt dar, welche Probleme sich ihm stellten und wie er diese bewältigt hat. Der Einfallsreichtum des Autors ist beachtlich. Seine Leistung ist beeindruckend. Bei der Lösung der verschiedenen Probleme war auch der Zufall immer einmal wieder mit im Spiel. Als Leser erhält man einen interessanten Einblick in die Berufspraxis eines Chemikers. Und sehr ehrlich und offen berichtet der Autor auch von seinen quälenden Nachdenkprozessen. Viel Raum nimmt die Dispersionsforschung ein.
Ich halte den Anhang eher für solche Leser:innen für geeignet, die an Chemie interessiert sind und die mehr in die Tiefe von Weßlings Grundlagenforschung eintauchen möchten. Für mich als Chemie-Laie waren viele Passagen unverständlich. Und mich hätten durchaus auch noch Ausführungen zum Arbeitsalltag in China interessiert, wo der Autor 13 Berufsjahre verbracht hat.

Fazit: Der Anhang bietet interessierten Leser:innen die Möglichkeit, noch mehr in die Tiefe von Weßlings Grundlagenforschung einzutauchen und die Herausforderungen seines Arbeitsalltags als Chemiker kennenzulernen. Für mich als Laie war dieses Buch aber über weite Strecken zu sperrig und unverständlich. Es ist also eher etwas für Fachleute. Deshalb vergebe ich 3 Sterne!

Bewertung vom 25.11.2022
Was für ein Zufall!
Weßling, Bernhard

Was für ein Zufall!


sehr gut

Was hält die Welt im Innersten zusammen?
In seinem sehr lesenswerten Buch „Was für ein Zufall!“ widmet sich der Autor Bernhard Weßling den großen allgemein-menschlichen Fragen von Unvorhersehbarkeit, Komplexität und dem Wesen der Zeit. Er gibt sich dabei als „Sinn-Suchender“ zu erkennen und unterbreitet auf der Grundlage eigener Erfahrungen Vorschläge, wie man die Beschaffenheit der Welt mit Hilfe der folgenden Begriffe besser beschreiben könnte: Zufall, Nicht-Gleichgewichtssystem, Entropie und Zeit. Und was ich direkt zu Beginn dieser Rezension bereits lobend herausstellen kann: Der Autor schreibt weitestgehend anschaulich und ist sehr darum bemüht, den Leser bzw. die Leserin auf seiner gedanklichen Reise „mitzunehmen“. Sein Text zeichnet sich in großen Teilen durch Verständlichkeit aus, was einerseits an den nachvollziehbaren Erklärungen liegt, andererseits an den zahlreichen Beispielen, die er anführt. Da der Autor jedoch mit vielen Internetquellen arbeitet, empfehle ich, die digitale Version des Buchs zu lesen, um den Hyperlinks folgen zu können, und sie nicht mühsam in die Adresszeile einzutippen.

Schon das Vorwort ist ein gelungener Einstieg ins Buch und macht Lust auf mehr, flüssig und leserlich geschrieben. Vereinfachend, aber nicht zu simplifizierend! Es wird ein eingängiger, leserfreundlicher und leserzugewandter Sprachstil verwendet. Auch die vielen direkten Leseransprachen lockern den Text gut auf und lassen ihn äußerst lebendig wirken. Ebenso sorgen die stellenweise eingestreuten chinesischen Sprichwörter dafür, dass der Fließtext nicht zu trocken wird. Und der Autor macht gut deutlich, um welche zentralen Fragen es ihm geht: Woher kommt der Zufall? Wie kommt er in unsere Welt? Warum ist er normal? Wie entsteht Komplexität? Auch der interessante Begriff des „Nicht-Gleichgewichtssystems“ wird von ihm eingeführt. Das führt zu den nächsten zentralen Fragen: Warum befinden sich kompliziert strukturierte Systeme nicht im Gleichgewicht? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zufall und „Nicht-Gleichgewicht“? Und was ist das Wesen der Zeit? Der Autor gibt in diesem Zusammenhang auch unumwunden zu, dass er sich an vielen Stellen nicht an der klassischen Lehrmeinung orientiert, sondern eigene Wege beschreitet, um die genannten Fragen zu beantworten. Deshalb möchte ich zu Beginn meiner Rezension auch direkt festhalten: Ich kann als Nicht-Chemiker und Laie nicht alle Inhalte auf Plausibilität hin überprüfen. Fachliche Inhalte kann ich aufgrund fehlender Expertise nicht einschätzen, die vielen Thesen kann ich nicht alle auf Stichhaltigkeit hin prüfen. Ich kann mich nur meines eigenen Verstandes bedienen und im Wesentlichen solche „Stolperstellen“ benennen, die mir unklar oder nicht nachvollziehbar in Erinnerung geblieben sind. (vgl. dazu meinen Blog unter Dr. Tobias Kallfell)

Fazit: Der Autor legt hier ein Sachbuch vor, in dem er sich den großen menschlichen Fragen widmet. Er argumentiert aus der Sicht eines Thermodynamikers und stützt sich dabei auf die Theorie von Ilya Prigogine, die 1977 den Nobelpreis für ihre Nicht-Gleichgewichts-Thermodynamik erhielt. Weßling liefert viele Denkanstöße. Der Schreibstil ist lebendig, zugewandt und weitestgehend anschaulich und verständlich. Dennoch ist Mitdenken bei der Lektüre gefragt und Wissen zum Fachgebiet der Chemie ist sicherlich verständnisförderlich. Mich persönlich hat die Lektüre bereichert, ich konnte einiges neu dazulernen. Für mich hätte der Autor nur noch etwas stärker herausstellen können, welche Vorteile seine Betrachtungsweise der Beschaffenheit der Welt hat. Nicht immer war mir der inhaltliche Zusammenhang zwischen den einzelnen Kapiteln deutlich genug ausformuliert. Das Ziel der gedanklichen Reise war mir nicht immer klar. Ich vergebe 4 Sterne.

Bewertung vom 26.10.2022
Stille blutet
Poznanski, Ursula

Stille blutet


ausgezeichnet

Langweilig und vorhersehbar
Der Thriller „Stille blutet“ von Ursula Poznanski startet mit einem furiosen Auftakt. Eine Moderatorin kündigt durch einen manipulierten Teleprompter aus Versehen ihren eigenen Tod an, der dann real wird. Und sofort fragt man sich, wer dahintersteckt. Doch leider war es das dann auch. Bis auf den fulminanten Start hat der Thriller leider wenig zu bieten. Er ist langweilig, vorhersehbar und einfach 0815-„Einheitsbrei“. Und für mich war es eher ein Krimi, kein Thriller. Wo bitte waren die klassischen „Thrill-Elemente“?
Es gab leider nichts Besonderes, was diesen Thriller von anderen auf dem Markt unterscheidet. Die Handlung verläuft langatmig, das Tempo ist gemütlich-langsam, die Ermittlungen ziehen sich hin, die Figuren bleiben weitestgehend blass. Wendungen und Überraschendes habe ich vermisst. Eine Sogwirkung kam an keiner Stelle auf. Es ist schon nach den ersten Seiten klar, wer als Verdächtiger in Frage kommt. Und die Polizei agiert völlig festgefahren und unkreativ. Wo sind spannungserregende Impulse? Auch die Rivalität, die im Ermittlerteam als zusätzliche „Würze“ angelegt ist, ist leider nicht innovativ, sondern eher ermüdend und altbekannt. Es finden sich einfach viele klassische Muster, auf die die Autorin hier zurückgreift. Nebenschauplätze erhalten viel zu viel Gewicht. Und die Auflösung am Ende ist so langatmig, wie ich sie selten zuvor gelesen habe: Erklärung reiht sich an Erklärung. Noch dazu ist das Verhalten von Tibor an einer Stelle absolut unglaubwürdig.
Das einzige, was ich etwas interessant fand: Es wird die Perspektive eines unbekannten Beobachters eingebaut, der sich in direkter Anrede an den Leser wendet. Allerdings ist mir das Gesagte in diesem Blickwinkel viel zu sehr verrätselt und unverständlich. Zwar erzeugt dieses Element erstmals Neugier, weil man wissen möchte, wer dahinter steckt. Doch leider will sich die Autorin hier leider zu viel für mögliche Nachfolgebände aufheben. Schade! Ich werde jedenfalls diese Reihe nicht weiter verfolgen. Da greife ich lieber zu Büchern anderer Thriller-Autoren.

Fazit: Dieser Thriller ist klassische „Massenware“ und ist zudem kein Thriller, sondern ein Krimi. Das einzige, was gelungen ist, ist der furiose Auftakt. Wer dann weiterliest, wird schnell enttäuscht sein. Ich rate von diesem Werk ab. Keine Empfehlung von mir! 2 Sterne für den gelungen Beginn und für die Idee, dass ein unbekannter Beobachter sich in direkter Anrede an den Leser wendet.

Bewertung vom 07.09.2022
Denk ich an Kiew
Litteken, Erin

Denk ich an Kiew


gut

Ein dunkles Kapitel der ukrainischen Geschichte
In dem Roman „Denk ich an Kiew“ von Erin Litteken wird ein sehr dunkles Kapitel der ukrainischen Geschichte emotional und ergreifend erzählt: Es geht um den Holodomor, den durch Stalin forcierten Tod durch Hunger in der Ukraine Anfang der 1930er Jahre (vgl. dazu das Nachwort der Autorin).
Und gerade jetzt, in Zeiten des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, ist es ein wichtiges Buch, das deutlich macht, dass die Ukraine nicht zum ersten Mal unter aggressiver Politik leidet. Im kollektiven Gedächtnis der Ukraine spielt dieses Verbrechen bis heute eine Rolle. Die Ukraine hatte unter Stalins Herrschaft entsetzlich unter Deportationen und Hungersnöten zu leiden. Und der Widerstand gegen die Zwangskollektivierungs- und die Entkulakisierungsmaßnahmen war in der Ukraine besonders stark (vgl. dazu Brian Moynahan (1994): Das Jahrhundert Russlands, S. 138-139). All das kommt in dem Roman von Litteken gut zur Geltung, wenn auch nur recht oberflächlich. Es ist gut recherchiert und schildert in meinen Augen ein vermutlich sehr authentisches Bild der damaligen Zustände.
Der Roman enthält zwei Handlungsstränge: In dem einen Handlungsstrang wird das Dorfleben um Katja Anfang der 30er Jahre geschildert, in dem anderen, gegenwärtigen Handlungsstrang wird die Großmutter von Cassie in den Blick genommen, die an einer beginnenden Alzheimerkrankheit leidet. An ihrem Beispiel wird die Traumatisierung der älteren Generation gut deutlich, die die vergangenen Ereignisse verdrängt hat. Allerdings fand ich, wie viele andere Rezensenten, den Handlungsstrang um Katja deutlich interessanter und ereignisreicher. Den Strang um Cassie empfand ich doch als sehr langatmig und mit wenig „Zugkraft“ gestaltet.
Insgesamt wird die geschichtliche Situation treffend dargestellt, aber die Emotionen kommen mir oft zu kurz. Viele traurige Ereignisse werden mir zu knapp und zu nüchtern abgehandelt, ohne dass sie bei mir intensive Betroffenheit ausgelöst haben. Es mag sein, dass es da anderen Leser:innen anders ergeht, vielleicht lag es an mir. Aber ich empfand die Darstellung oft als zu sachlich. Allerdings war das nicht durchgängig so, es gab auch durchaus einige Stellen, die berührt haben. Z.B. die Passage, wo deutlich wird, wie schon Kinder und Jugendliche politisch indoktriniert werden. Und der tägliche Überlebenskampf wird ebenfalls an einigen Stellen schon eindringlich geschildert, aber eben nur punktuell. Besonders eindringlich und erschütternd waren für mich immer solche Textpassagen, die die repressiven gesellschaftlichen Zustände deutlich machten.

Fazit: Ein gut recherchierter Roman, bei dem die gesellschaftlichen Zustände in der Ukraine Anfang der 30er Jahre recht gut deutlich werden. Ein wichtiges Buch mit Aktualitätsbezug. Allerdings hat der Roman auch seine Längen. V.a. der Erzählstrang um Cassie ist langatmig und ereignisarm geraten. Oft empfand ich die Erzählweise als zu sachlich und zu nüchtern. Grundsätzlich hätte ich mir gewünscht, dass Litteken geschichtlich noch mehr in die Tiefe geht. Ich vergebe 3 Sterne, weil ich emotional zu wenig erreicht worden bin!

Bewertung vom 03.09.2022
Ein Mann mit vielen Talenten
Freeman, Castle

Ein Mann mit vielen Talenten


ausgezeichnet

Lektüre als Einladung zum intertextuellen Vergleich
Das Motiv des Teufelsbündnisses hat weltliterarische Bedeutung und zieht sich seit Jahrhunderten durch die Literaturgeschichte (vgl. dazu den Eintrag „Teufelsbündner“ in Frenzels Nachschlagewerk „Motive der Weltliteratur“). In der deutschen Literatur denkt man dabei natürlich sofort an Goethes „Faust“ oder Chamissos „Peter Schlemihls wundersame Geschichte“. Kein Wunder also, dass der Hanser-Verlag diese intertextuelle Referenz auf Faust und Mephisto auch im Klappentext anführt. Denn mit seinem Roman „Ein Mann mit vielen Talenten“ leistet der amerikanische Schriftsteller Castle Freeman nun seinen eigenen literarischen Beitrag zu dem Motiv des Teufelspakts. Und wer mit dem Inhalt der Klassiker der deutschen Literatur vertraut ist, der kann bei der Lektüre von Freemans Werk zahlreiche intertextuelle Bezüge anstellen und entdeckt dabei zahlreiche Uminterpretationen des klassischen Faust-Stoffs. Abhängig vom eigenen Vorwissen und der Vertrautheit mit dem Faust-Stoff entdeckt man also viele Parallelen bzw. Abweichungen. Das macht Spaß!
Mit der Figur Dangerfield, einem Handlanger des Teufels, der für die meisten Menschen unsichtbar bleibt, wird eine diabolische Figur entworfen, die zwar längst nicht so charismatisch wie ein Mephisto daherkommt, aber doch eine gewisse Eloquenz an den Tag legt, wie sie für Teufelsfiguren typisch ist. Amüsant sind die Passagen, wo Dangerfield seinen Bündner Landon Taft beeinflusst und ihm Worte in den Mund legt, die dieser einfach im Gespräch nachplappert, oder wo er sich passend zur Situation mit auffälligen Kostümen verkleidet. Doch anders als Faust bleibt Langdon Taft ziemlich standhaft und kann sich gegen die Manipulationsversuche durch Dangerfield behaupten. Taft nutzt seine Macht konsequent für das Gute und handelt nicht egoistisch. Er ist freigiebig und nächstenliebend. Allerdings schreckt er auch vor dem Einsatz von Gewalt und Selbstjustiz nicht zurück, um andere zu schützen. Eine vergleichende Gegenüberstellung von Faust und Taft kann also ergiebige Ergebnisse zutage fördern.
Auch das klassische „Verhandlungs-Gespräch“ zwischen Teufelsfigur und Bündner kommt natürlich im Buch vor. Hier hatte ich viele Assoziationen zum Tauschhandel von Peter Schlemihl, der seinen Schatten an den grauen Mann verkauft. Ein Vergleich drängt sich förmlich auf. Und natürlich spielt auch das Thema „Liebe“ eine Rolle. Es wird aber völlig anders umgesetzt als z.B. bei Goethe, wo die Gretchentragödie ja einen großen Raum einnimmt. Das Gespräch zwischen Taft und seiner Liebsten, Trooper Madison, bleibt sogar eine Leerstelle. Und auch das magische Element kommt nicht zu kurz, beispielsweise in Form eines Verwandlungszaubers, sogar eine Hexe tritt auf. Nicht zuletzt kann man noch das Ende des klassischen Dramas mit dem Roman von Freeman in Beziehung setzen. Doch ich will an dieser Stelle nicht verraten, ob Taft den Pakt mit Dangerfield unterlaufen kann. Wie der Faust ausging, wissen wir ja…

Fazit: Der Reiz des Romans von Castle Freeman liegt in meinen Augen darin, dass man ihn mit dem klassischen Drama von Goethe in Beziehung setzen kann und viele intertextuelle Bezüge herstellen kann. Mir hat die Lektüre vor allem aus diesem Grund viel Spaß gemacht. Aber letztlich hat jeder Leser/ jede Leserin einen eigenen subjektiven Zugang zu Literatur. Was für mich den Reiz ausmacht, kann für andere wenig interessant sein. Die Handlung wird vor allem durch die Frage vorangetrieben, wie Taft seine neue Macht nutzen wird und ob er den Pakt unterlaufen kann oder nicht. Auch die Gestaltung des Sprachstils finde ich sehr gelungen: viele lakonische Gespräche und trockener Humor regen zum Schmunzeln an. Ich vergebe 5 Sterne!

Bewertung vom 03.09.2022
Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge
Pickert, Nils

Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge


ausgezeichnet

„Die schreckliche Vermissung“
Kinder entdecken die Welt im Spiel und lieben Rollenspiele. Genau diese Idee wird in dem von Nils Pickert verfassten Kinderbuch „Seeräubermädchen und Prinzessinnenjunge“ wunderbar aufgegriffen, und zwar ganz ohne Geschlechterklischees. Milo spielt für sein Leben gern Prinzessin und Mara ist in ihrer Phantasie am liebsten ein Seeräubermädchen. Und ich finde diese beiläufige Vermittlung von Toleranz gelungen. Warum sollten Jungen nicht Prinzessin oder Mädchen Pirat spielen dürfen? Mit diesem Buch wird den Kindern zugestanden, sich frei zu entfalten. Das ist gelungen!
Und noch ein anderes zentrales Thema wird in diesem Buch aufgegriffen: Freundschaft. Auf dem Spielplatz freunden sich Milo und Mara an, spielen zusammen und tauchen jeweils in die Welt des bzw. der anderen ein. Und die Freundschaft entwickelt sich über die Geschlechtergrenze hinweg. Und warum auch nicht?
Ein Einschnitt in der Freundschaft erfolgt, als Milo und Mara voneinander getrennt werden und sich gegenseitig schmerzlich vermissen. Da verschwindet aufgrund des Gefühls von Traurigkeit sogar auf einer Doppelseite die Farbe aus dem Bild, was ich für eine kreative Text-Bild-Verzahnung halte. Mara fährt ohne Milo in den Urlaub. Und nun wird ein weiteres wichtiges Thema von Freundschaft vertieft: Trennungsschmerz. Auch das kennt wohl jedes Kind, gerade in den Ferien, wenn Freunde und Freundinnen in den Urlaub fahren. Hier finde ich die inhaltliche Aufbereitung der Gefühlsebene sehr gelungen und treffend. Auch die gegenseitige Befremdung des ersten Wiedersehens, wenn man sich länger nicht gesehen hat, wird gut deutlich. Und die Freude über eine Geburtstagseinladung und der gemeinsame Spaß auf der Feier, die sich ebenfalls im Buch wiederfinden, dürften auch jedem Kind bekannt vorkommen.
Auch die Illustrationen von Lena Hesse sind gelungen. Auf jeder Seite findet man ein Bild und es gibt auch einige großformatige Bilder, die zur längeren Betrachtung einladen (ich habe auf den 67 Seiten 24 Illustrationen gezählt, die mehr als eine halbe Seite umfassen). Die Bilder beziehen sich inhaltlich auf das Gelesene, unterstützen also den Text. Besonders passend finde ich, wie auf einigen Bildern die Phantasiewelt der Kinder aus dem Rollenspiel aufgegriffen wird. Auch gibt es einige Zeichnungen, auf denen die Emotionen der Figuren gut zum Ausdruck gebracht werden.
Erzählerisch gelungen finde ich auch den Wechsel der Perspektiven zwischen Milo und Mara, die hin und wieder, wenn auch nicht immer konsequent genug, vorkommen. Nicht ganz erschlossen hat sich mir allerdings, warum die Schriftfarbe hin und wieder wechselt. Dabei konnte ich keine Systematik erkennen. Und noch ein „kleiner“ Verbesserungsvorschlag: Ich hätte Kapitel gut gefunden. Gerade wenn man ein Buch vorliest, finde ich es immer hilfreich, wenn das Buch eine Struktur vorgibt, so dass man an den entsprechenden Stellen eine Pause einlegen kann.

Fazit: Mal wieder ein tolles Buch des Carlsen-Verlags! Das Kinderbuch spiegelt inhaltlich treffend die Lebenswelt und die Gefühlsebene von Kindern in Bezug auf Spiel und Freundschaft wider. Dadurch finden sich die jungen Zuhörer:innen in dem Gelesenen gut wieder. Sie können das Gehörte gut auf sich selbst und ihre eigenen Erfahrungen beziehen. Das ist absolut lobenswert! Noch dazu werden Geschlechterklischees ignoriert und durch die Darstellung einer geschlechterübergreifenden Freundschaft wird in diesem Buch auch ein toleranter Umgang miteinander vorgelebt. Das finde ich ebenfalls positiv. Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Bewertung vom 02.09.2022
Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Albert Einstein
Eliopoulos, Christopher;Meltzer, Brad

Jede*r kann die Welt verändern! - Ich bin Albert Einstein


schlecht

Zu abstrakt mit vielen Stereotypen
Mit der Reihe „Jeder kann die Welt verändern“ aus dem Egmont-Verlag tue ich mich erneut schwer. Auch der zweite Band „Ich bin Albert Einstein“, verfasst von Brad Meltzer, illustriert von Christopher Eliopoulos, konnte mich nicht überzeugen. Schon mit dem ersten Band „Ich bin Anne Frank“ hatte ich meine Schwierigkeiten (vgl. eine frühere Rezension). Vor allem die Altersangabe des Verlags (für Kinder ab 7 Jahren) halte ich für unangemessen. Denn die Macher dieses Buchs beachten erneut einen zentralen Aspekt nicht, der mich schon beim ersten Band massiv gestört hat. Ich zitiere mich selbst: „Didaktische Reduktion muss das Kriterium von Angemessenheit erfüllen. D.h. es muss das Vorwissen der Zuhörer:innen berücksichtigt werden.“ Und in meinen Augen wird dieser Aspekt auch in Band zwei erneut nicht beachtet. Viele Inhalte halte ich für zu abstrakt, die Kinder werden sie also nicht angemessen verstehen. Das habe ich schon beim ersten Band kritisiert. Hier einige Auszüge aus dem Text, die das beispielhaft verdeutlichen: „fasziniert von der Funktionsweise des Kompasses“, „Alles gehorchte unbekannten Gesetzen“, „warum verhielt sich das Universum so, wie es sich verhielt“, „Auch in Musik entdeckte ich feste Strukturen“, „Genau wie der Kompass war es nun das Geometriebuch, das meinem Leben eine bestimmte Richtung verlieh“ etc. Und ich könnte weitere Beispiele anführen.
Was mich noch stört. Das Bild, das von Albert Einstein vermittelt wird, ist schon sehr schematisch und stereotyp. Immer wieder wird verdeutlicht, wie sehr er doch von seiner Umwelt als Träumer abgestempelt wurde und Häme ertragen musste. Für mich wird der erzählte Inhalt hier zu sehr dem Klappentext untergeordnet und simplifiziert, getreu dem Motto „Was nicht passt, wird passend gemacht“. Man greift selektiv einzelne Episoden aus dem Leben heraus und ordnet sie der Botschaft unter, die mit diesem Buch vermittelt werden soll.
Nicht zuletzt gefällt mir auch die Bebilderung nicht. Warum wird Albert Einstein schon als Kind mit Bart und wilder Frisur dargestellt? Was soll das? Mir hat sich die Funktion dieser Darstellung nicht erschlossen und es verleiht dem Inhalt noch dazu etwas Komödiantisches. Und es zeugt erneut davon, in was für einer stereotypen Form hier von Albert Einstein berichtet wird. Insgesamt finde ich die Zeichnungen zu unrealistisch und künstlich überzeichnet. Das hat mich im ersten Band noch gar nicht so gestört. Aber beim zweiten Band empfand ich die Illustrationen als zu synthetisch.
Ich werde den nächsten Bänden dieser Reihe keine Chance mehr geben. Zwar interessieren sich Kinder durchaus für historische Persönlichkeiten, aber die inhaltliche und gestalterische Aufmachung der Bücher sagt mir und meinen Kindern einfach nicht zu. Hier wird Potential nicht genutzt.

Fazit: Ein Kinderbuch mit vielen zu abstrakten Inhalten. Nach meiner Erfahrung überfordert es die jungen Zuhörer:innen und Leser:innen und ist nicht altersangemessen. Noch dazu werden Stereotype reproduziert. Ich rate von der Lektüre ab und vergebe 1 Stern.

Bewertung vom 31.08.2022
Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2
Schneider, Stephanie

Frühling, Sommer, Herbst und Zesel / Grimm und Möhrchen Bd.2


ausgezeichnet

Wohlfühlbuch
Das Kinderbuch „Grimm und Möhrchen. Frühling, Sommer, Herbst und Zesel“, verfasst von Stephanie Schneider und sehr schön illustriert von Stefanie Scharnberg, hat sich als sehr überzeugende Gute-Nacht-Geschichte zum Vorlesen für meine beiden Töchter (5 und 7 Jahre) herausgestellt. Beide mochten die Geschichte und die Protagonisten in dem Buch sehr, vor allem den kleinen Zesel, eine Mischung aus Zebra und Esel. Und was auch sehr gelungen ist: Man kann direkt mit diesem zweiten Band starten, es werden keinerlei Vorkenntnisse aus dem ersten Band benötigt. Der Einstieg in die Geschichte gelingt ohne Probleme.
Das Buch ist sehr strukturiert und mit einem klar erkennbaren roten Faden aufgebaut. Kapitel für Kapitel bewegen wir uns vorwärts im Kalenderjahr, von Januar bis Dezember. Und immer wieder werden Alltagssituationen im Leben des Buchhändlers Grimm mit seinem kleinen Zesel beschrieben, die jedes Kind kennen dürfte: z.B. das Verkleiden an Karneval, das Planschen im Planschbecken im Sommer, das Schwimmen im Badesee, das Feiern von Weihnachten usw. Es ist eine völlig heile Welt, die im Kinderbuch vermittelt wird. Beim Lesen kann man sogar die eine oder andere Anregung zur Freizeitgestaltung mitnehmen. Und es ist sympathisch, wie fürsorglich und umsichtig sich Grimm um seinen Zesel kümmert und ihm die Welt erklärt. Kindgerechter Humor ist ebenfalls an vielen Stellen zu finden. Das ist einfach ein Wohlfühlbuch. Der Umgang miteinander ist freundlich und tolerant, das Leben verläuft sorgenfrei und glücklich, Spaß wird großgeschrieben. Es wird nichts problematisiert, so dass der Nachwuchs einfach einmal entspannt den Geschichten lauschen kann. Und solche Bücher sind auch wichtig für den Lesealltag von Kindern. Wer Diskussionsanreize für seine Kinder sucht oder Bücher mit der Darstellung eines realistischen Alltagslebens bevorzugt, der sollte auf andere Bücher zurückgreifen (z.B. „So sind Familien“ Judith Allert und Marie Braner aus dem Carlsen-Verlag).
Abschließend möchte ich noch auf eine Auffälligkeit bei der Sprachgestaltung hinweisen. Die Autorin baut viele kreative Wortneuschöpfungen in die Geschichte ein, häufig in Form von langen Komposita. Sehr gelungen und amüsant („Scheibenwischerwasserwegwischer“, „Wäschewolkenkissen“, „Blaubeerblaulicht“, „Fellverschnupfung“, „Zylinderkopfgedichte“ etc.).
Und zwischendurch stößt man immer mal wieder auf kreative Highlights, bei der die Autorin tolle Ideen generiert hat, so z.B. der Hinweis auf das schwarze und weiße Lesebändchen oder der lustige Wunschzettel an den Weihnachtsmann.

Fazit: Ein Wohlfühl-Kinderbuch mit liebreizenden Charakteren, kindgerechtem Humor und vielen kreativen Ideen. Auch die Bebilderung ist sehr gelungen und lädt zur Betrachtung ein. Toll geeignet zum Vorlesen in den Abendstunden. Vorwissen aus Band 1 wird nicht benötigt. Ich vergebe 5 Sterne und spreche ein klare Empfehlung aus!

Bewertung vom 29.08.2022
Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1


weniger gut

Der Funke wollte beim Lesen nicht überspringen…
Mit dem Thriller „Poppy“ von Kristine Getz erhält man einen Einblick in eine ungewöhnliche und irritierende Parallelwelt: In die Welt einer Influencerin. Die Osloer Bloggerin Lotte Wiig postet stets aktuelle Neuigkeiten aus ihrem Privatleben. Dabei steht vor allem ihre zweijährige Tochter Poppy im Fokus, der zahlreiche Follower jeden Tag folgen. Bis Poppy eines Tages verschwindet und Menschen in ganz Norwegen daran Anteil nehmen.
Das Setting dieses Thrillers ist also durchaus aktuell und zudem gesellschaftspolitisch relevant. Man wird an vielen Stellen zum Nachdenken über die negativen Seiten der sozialen Medien angeregt. Insbesondere die fiktiven Chatverläufe in einem Pädophilen-Forum im Darknet waren beim Lesen verstörend. Und auch die Kommentare der Follower von Lotte Wiig zu dem Vorfall mit ihrer Tochter zeugen davon, dass man als Influencerin nicht vor den Urteilen wildfremder Menschen geschützt ist. Den Entführungsfall in diesen Kontext einzubetten, empfand ich als Stärke des Thrillers. Und auch die Ermittlerin Emer Murphy hat Potential. Die Darstellung ihrer psychischen Erkrankung fand ich reizvoll und interessant. Sie ist ein Charakter, der dem Bild einer positiven Heldin widerspricht. Sie hat mit eigenen seelischen Abgründen und ihrer Krankheit zu kämpfen, während sie ermittelt. Das hat mir sehr gut gefallen, auch wenn die Umsetzung dieser Idee ausgereifter, realistischer und differenzierter hätte sein können.
Allerdings gibt es auch einiges zu bemängeln. In erster Linie hat mir die Erzählweise nicht zugesagt. Ich empfand sie zu sprunghaft und verworren bei der Lektüre. Auch die Ermittlungsarbeit finde ich sehr weitschweifig und ohne viel „Zugkraft“ angelegt. Das Entführungsopfer steht mir zu wenig im Mittelpunkt der Ereignisse. Stattdessen ist die Beschreibung der Familie um Poppy viel zu ausführlich. Die Handlung verliert sich in vielen Details und Nebensächlichkeiten. Die Anzahl der Figuren fand ich fordernd, der Personenkreis hätte nach meinem Empfinden stärker auf einige zentrale Charaktere beschränkt werden sollen. Ich habe bei den vielen Namen hin und wieder den Überblick verloren. Alle diese Faktoren wirken sich negativ auf die Spannung aus. Diese ist kaum vorhanden. Auch das Potential der psychischen Erkrankung der Ermittlerin wird erzählerisch zu wenig genutzt. Da wäre mehr drin gewesen! Nicht zuletzt hat sich die Story in eine Richtung entwickelt, die ich so nicht vorhergesehen habe, und die mir nicht zugesagt hat, aber das kann natürlich bei anderen Leser:innen ganz anders sein. Auch empfand ich einiges als zu konstruiert, z.B. das Verhalten des Vaters Jens.

Fazit: Das Setting des Thrillers ist vielversprechend, die Kritik an den sozialen Medien kommt gut zum Ausdruck. Auch die Gestaltung der Ermittlerin hat Potential, auch wenn es in meinen Augen nicht ausgeschöpft wird. Leider ist der Funke beim Lesen aber nicht auf mich übergesprungen, ich fand die Erzählweise zu sprunghaft und zu verworren. Der Fokus lag mir zu wenig auf dem entführten Kind. Eine Sogwirkung wollte leider gar nicht aufkommen. Von mir keine Leseempfehlung und zwei Sterne.

Bewertung vom 26.08.2022
Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?
Strobel, Arno

Fake - Wer soll dir jetzt noch glauben?


ausgezeichnet

Temporeich, pointiert, packend

Haben Sie schon ein Buch von Arno Strobel gelesen? Nein? Dann sollten Sie das schnell nachholen. Am besten fangen Sie mit „Fake“ an. Schon lange konnte mich ein Buch nicht mehr so fesseln, schon lange bin ich nicht mehr so schnell durch ein Buch gerast wie durch dieses. Doch wie schafft der Autor es, eine so ungeheure Spannung zu erzeugen?
Nach meinem Dafürhalten liegt es an einem sehr pointierten Stil. Strobel hält sich nicht lange mit Einzelheiten und Nebensächlichkeiten auf, er hastet von einem Ereignis zum nächsten. Es passiert ständig etwas, die Handlung ist äußerst temporeich, dem Leser/ der Leserin wird bei der Lektüre keine Pause gegönnt, ständig geht es weiter, Schlag auf Schlag, von einem Gespräch ins nächste. Das Leben von Patrick wird völlig auf den Kopf gestellt. Ständig neue Erkenntnisse bei den Ermittlungen. Ständig neue Vorkommnisse. Ständig neuer Input. Das ist genial gemacht! Ich würde diesen Stil wie folgt beschreiben: Schnell getaktete Ereignishaftigkeit.
Da kann man auch verschmerzen, dass Strobel sich nicht lange mit ausführlichen Charakterisierungen der Figuren aufhält. Die braucht es aber auch gar nicht. Der Thriller lebt von der erzeugten Spannung, von Handlungsreichtum und der genannten Ereignishaftigkeit. Das reicht völlig!
Und der Autor löst sich auch von den klassischen abwechselnden Perspektivwechseln, wie man sie aus anderen Thrillern kennt. Die Handlung wird geradlinig erzählt, ohne längere Einschübe und ohne dass man sich als Leser fragen muss, wie unterschiedliche Blickwinkel womöglich zusammenhängen. Doch trotzdem wird auf eine geniale Idee zurückgegriffen: Der Beschuldigte selbst schreibt seinen eigenen Psychothriller, und zwar während er in Untersuchungshaft sitzt und seinen Aufenthalt dort reflektiert. Und warum ist das genial? Weil man als Leser:in dadurch nicht weiß, ob der Erzähler, Patrick, tatsächlich die Wahrheit berichtet oder ob er nur Schutzbehauptungen aufstellt. Gleichzeitig ist diese Idee raffiniert, weil durch kluge Vorausdeutungen des Beschuldigten die Spannung weiter angeheizt und die Neugier des Lesers/ der Leserin weiter befeuert wird. Dennoch habe ich mir eine Frage gestellt: Warum berichtet Patrick eigentlich nicht in der Ich-Perspektive, wenn er über sich selbst schreibt? Das hätte für mich irgendwie besser gepasst.
Was beim Lesen bei mir ebenfalls Emotionen ausgelöst hat, war der Umstand, dass man sich über Patricks naives Verhalten oft wundert. Er ist unvorsichtig, zieht wenig in Zweifel. Er lässt sich an der Nase herumführen und tappt in die Fallen, die ihm gestellt werden. Oder ist er etwa derjenige, der die anderen an der Nase herumführt? Was ist real, was ist fiktiv? Einfach toll gemacht, dieses Spiel mit der Wirklichkeit. Hier erzielt das Mittel des unzuverlässigen Erzählers, das ich sehr mag, eine wunderbare Wirkung. Auch die Frage, wie lange seine Frau noch zu ihm hält, trieb mich beim Lesen um. Ebenfalls gelungen!
In der Mitte des Romans gibt es eine interessante Wendung in Form eines Telefonanrufs, das hat die Spannungskurve in meinen Augen noch einmal forciert. Und ab Kapitel 26 gibt es eine gut gemacht Zäsur im Hinblick auf den gewählten Blickwinkel, aus dem die Ereignisse geschildert werden. Das sorgt noch einmal für Abwechslung. Die Auflösung am Ende ist in sich schlüssig, auch wenn sie sich nach meinem Dafürhalten nicht so rund und eingängig wie der Rest des Buchs liest. Lobenswert ist auch das Nachwort, das interessante Hintergrundinformationen zum Fall enthält. Das ist eine gute Nachbereitung zum Gelesenen. Toll!

Fazit: Ein Thriller, der packt und mitreißt, und zwar von der ersten bis zur letzten Seite. Ich habe es an einem Tag durchgelesen, so sehr war ich gefesselt. Wenn ein Buch eine solche Wirkung hinterlässt, dann ist es eines von seltenen Highlights, das kann nur 5 Sterne bedeuten. Absolute Leseempfehlung für alle Thriller-Fans!