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Becks

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 04.02.2024
Demon Copperhead
Kingsolver, Barbara

Demon Copperhead


ausgezeichnet

In dem Roman „Demon Copperhead“ von Barbara Kingsolver erzählt der Protagonist Demon von sich und nimmt den Leser mit auf eine Reise durch sein Leben. Schon der Start von Demons Leben gestaltet sich alles andere als leicht. Die zu junge und drogenabhängige Mutter, kann dem Jungen kein Leben bieten. Der Vater ist schon verstorben. Daher findet sich Demon im Laufe seines Lebens in verschiedenen Pflegefamilien wieder. Die Armut, Gewalt und Instabilität ziehen sich dabei, wie in ein roter Faden, durch dessen Leben. Schon als Kind auf sich alleine gestellt, begleitet der Leser den Protagonisten durch die vielen Schwierigkeiten, denen er ausgesetzt ist. Der Roman orientiert sich hierbei an dem Klassiker „David Copperfield“ von Charles Dickens.

Ich habe das Buch sehr genossen. Auch wenn der Schreibstil leicht und scheinbar sorglos ist, kommt man als Leser nicht umhin, eine gewisse Schwere zu empfinden. Der Roman behandelt schwierige und leider immer noch aktuelle Themen. Man wünscht sich sehr in die Situation eingreifen zu können oder anderweitig zu helfen, ist der Ungerechtigkeit und dem Gräuel, aber ebenso als geliefert wie der Protagonist. Eine klare Leseempfehlung, denn das Buch hat nicht ohne Grund einen Pulitzer-Preis bekommen.

Bewertung vom 29.01.2024
Die Hoffnung der Chani Kaufman
Harris, Eve

Die Hoffnung der Chani Kaufman


sehr gut

Das Buch folgt zwei Frauen, welche beide mehr oder minder Teil der jüdisch-orthodoxen Gemeinde sind. Vorwiegend begleitet man Chani, die Protagonistin von Eve Harris erstem Roman "Die Hochzeit der Chani Kaufmann". Chani und ihr Mann Baruch versuchen, nach den Ereignissen des ersten Bandes, nun eine Familie zu gründen. Hierbei stehen die beiden immer wieder vor Hindernissen, welche nicht zu letzt in den Vorschriften der strenggläubigen Gemeinde begründet sind. Auf der Kehrseite erzählt die Autorin die Geschichte von Rivka, einer in Trennung lebende Frau, welche sich von der Gemeinde gelöst hat, und ihre eigene Identität sucht.

Der Roman hat mich wirklich gut gefallen. Man bekommt Einblicke in die Strukturen und Regeln eines Lebens in der jüdisch-orthodoxen Gemeinschaft. Man erlernt viele, für mich neue, Begrifflichkeiten und Gebräuche. Oft hat mich der Roman, aber auch bestürzt und bewegt, da man mit den Charakteren mitfühlt und deren Hilflosigkeit, bei mir als Leser, ebenso Frustration und Wut hervorgerufen hat.

Für mich ist das Buch eine klare Leseempfehlung, vor allem wenn man sich für die Thematik des orthodoxen Judentums interessiert.

Bewertung vom 29.01.2024
Der flüsternde Abgrund
Lando, Veronica

Der flüsternde Abgrund


sehr gut

Der Thriller „Der flüsternde Abgrund“ spielt in der australischen Kleinstadt Granite Creek. Nahe dem Regenwald und dem Meer, birgt die Natur für die Bewohner des Ortes seit jeher seine Tücken und Gefahren. Es kursieren Gerüchte über vermisste Kinder, die tot in den Steilklippen aufgefunden werden, aber auch über jene, welche nicht gefunden werden konnten. Hierher kehrt Callum Haffenden nach 30 Jahren zurück, um bei einem erneuten Fall zu helfen, denn er glaubt, dass es sich bei dem Vermissten um seinen Sohn handelt.


Das Buch ist spannend geschrieben und verrät dem Leser immer nur so viel, dass er dem aktuellen Geschehen grundsätzlich folgen kann, lässt aber stets genug Freiraum für Spekulationen. Man folgt zum einen Callums innerer Zerrissenheit, da er einerseits in der Vergangenheit feststeckt, andererseits ständig über sein „neues Leben“ außerhalb von Granite Creek und seine Tochter nachdenkt und es kaum erwarten kann dorthin zurückzukehren. Trotzdem merkt man, dass Callum noch der Abschluss mit der Vergangenheit fehlt und man versucht ständig herauszufinden, was ihn dort hält. Der Mix aus tiefgründiger Hauptperson, die tiefer in der Sache steckt, als es den Anschein hat, der Detektivarbeit seinerseits, die er in eigener Sache erledigt und das Aufdecken der Privatangelegenheiten der Familien in Granite Creek, aber auch der mystische Aspekt durch die Legende um das Flüstern aus dem Regenwald, machen den Thriller, unglaublich spannend und emotional. Ich habe das Buch in einem gelesen und auch wenn ich nie das Gefühl hatte eine Wendung trifft mich unvorbereitet, wusste ich nie ganz, wie ich das Puzzle zusammensetzen soll. Daher kann ich das Buch nur weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.01.2024
Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1
Helford, Anna

Frühlingsgeheimnisse / Season Sisters Bd.1


ausgezeichnet

Der Roman „Season Sisters-Frühlingsgeheimnisse“ von Anna Helford ist der Auftakt eines Vierteilers. Im Vordergrund des Romans stehen die vier Schwestern, jede, wie der Name des Buches erahnen lässt, benannt nach einer Jahreszeit. Die Protagonistin des Auftaktromans ist Spring, eine junge Frau, die schon früh mit dem Gesetz in Konflikt gerät und in Folge dessen Sozialstunden bei einer älteren Dame, names Sophia Fowler, ableisten muss. Die Buch spielt sich auf zwei Zeitebenen. Zum einen in der Gegenwart, zum anderen in der Vergangenheit und damit in Sophias Jugend. So erfährt man die Geschichten beider Protagonistin, welche sich dann in der Zukunft verbinden.

Zunächst hat mir besonders das Cover des Buches gefallen, eine tolle Farbgebung und schöne Motive, erst Recht die schöne Blume im Vordergrund.
Ich hab das Buch sehr genossen. Der Roman lässt sich leicht und flüssig lesen, man wird förmlich in die Geschichte eingesogen. Die Biografien der beiden Frauen sind anregend und die Charaktere tiefgründig und interessant. Man möchte gerne noch mehr erfahren, als der Roman preisgibt. Auch die anderen Schwestern, welche kurz angesprochen werden, klingen lesenswert, so dass man es kaum erwarten kann bis Band 2 erscheint.

Bewertung vom 29.01.2024
Die sieben Monde des Maali Almeida
Karunatilaka, Shehan

Die sieben Monde des Maali Almeida


ausgezeichnet

Es herrscht Bürgerkrieg in Sri Lanka und unter dessen Toten befindet sich auch Maali Almeida. Er findet sich verwirrt und ahnungslos im Jenseits wieder. Unwissend darüber wie er gestorben ist, hat er sieben Tage Zeit um den Grund dafür in Erfahrung zu bringen. Gar nicht so einfach in einer von Krieg, Verbrechen und Armut geprägten Welt.


Ich habe das Leseerlebnis sehr genossen, das Buch ist wirklich einzigartig. Nicht nur die Thematik, sondern auch die Herangehensweise gelingt Shehan Karunatilaka äußerst gut. Auch sein Schreibstil liest sich sehr schön und flüssig. Insbesondere seine Charaktere und das Nahebringen deren Gefühle gestaltet der Autor faszinierend. Ich finde es besonders interessant, wie der Roman etwas so Emotionales und Schwermütiges thematisiert und es trotzdem schafft das in den Kontext des Bürgerkrieges zu setzen. Ich hatte mich bis dato kaum tiefer mit dem Land Sri Lanka und dessen Geschichte beschäftigt und konnte durch den Roman einiges an Wissen dazu gewinnen, was das Buch um so wertvoller für mich gemacht hat. Jederzeit würde ich das Buch weiterempfehlen.

Bewertung vom 29.01.2024
Things We Left Behind / Knockemout Bd.3
Score, Lucy

Things We Left Behind / Knockemout Bd.3


ausgezeichnet

Endlich der dritte und damit letzte Teil der Knockemout-Serie auf deutsch!

Der dritte Teil folgt dieses Mal Sloane, einer Bibliothekarin, die um ihren Vater trauert und Lucien, einem Geschäftsmann und Schreckgespenst aus Sloanes Vergangenheit. Gemeinsam folgt man den beiden, wie sie trotz augenscheinlicher Abneigung, wieder zueinander finden und ihre gemeinsame Vergangenheit aufarbeiten.

Wie schon in den ersten beiden Bänden geht auch hier die Verbrechensgeschichte weiter, wobei die Lovestory nicht zu kurz kommt. Schon zuvor hatte man immer wieder etwas von Lucien und Sloane mitbekommen und ich muss sagen, dass ich mich auf deren Lovestory am meisten gefreut habe.
Natürlich handelt es sich bei dem Buch, um eben genau das: eine kitschige Lovestory mit einem leichten Crime Touch. Wer also einen ernsten, tiefgründigen Roman erwartet, ist hier falsch.

Bewertung vom 14.01.2024
Paris Requiem
Lloyd, Chris

Paris Requiem


ausgezeichnet

Paris Requiem von Chris Lloyd ist der zweite Band in der Reihe rund um Inspecteur Eddie Giral. In, dem sich unter Nationalsozialistischer Besatzung befindlichen, Paris, im Jahr 1940, ereignet sich ein Mord, an einem Häftling. Das Problem? Dieser müsste eigentlich im Gefängnis sitzen und nicht ermordet auf offener Straße. Diesen Fall gilt es aufzuklären für Giral.

Ich habe mich sehr auf den Thriller gefreut, auch wenn ich den ersten Teil der Reihe noch nicht gelesen hatte. Das hat mein Leseerlebnis jedoch nicht weiter negativ beeinflusst. Man kommt schnell in die Story und das Setting rein, was besonders an dem gelungen Schreibstil von Chris Lloyd liegt. Er schafft es leicht durch seine bildlichen Beschreibungen einem ein Gefühl für die Umstände und die Umgebung zu geben, so dass man sich in jene Zeit versetzt fühlt.

Insgesamt fand ich das Buch sehr spannend und freue mich umso mehr noch den ersten Band lesen zu können.

Bewertung vom 14.01.2024
Die Spiele
Schmidt, Stephan

Die Spiele


sehr gut

Das Buchcover deutet schon die Kulisse und das Setting des Buches an. Shanghai als Schauplatz eines Mordes. Wie schon im Klappentext beschrieben, steht im Mittelpunkt des Romanes der Mord an IOC-Funktionär Charles Murandi aus Mosambik. Aufgefunden in eben jenem Hotel in Shanghai, in welchem die Tagung des Internationalen Olympischen Komitees stattfindet, zu der Murandi angereist war.
In einem steten Hin- und Herreisen zwischen Vergangenheit und Gegenwart, versucht man als Leser, das Rätsel rund um jenen Mord zu lösen, wobei man häufig den zwei Hauptprotagonisten Murandi und Thomas Gärtner, einem Journalist aus Berlin, folgt. Dabei hinterfragt der Kriminalroman gesellschaftskritisch und erörtert grundlegende soziologische und politische Herangehensweisen und "Machenschaften", wie zum Beispiel Ausbeutung von Arbeitskräften im Geringverdienersektor oder die 1 Kind Politik in China.

Grundsätzlich hat mir das Buch sehr gut gefallen, auch das politische und kulturelle Hintergrundwissen, welches es vermittelt, habe ich als interessante Lektüre empfunden. Zwischenzeitlich fand ich den Roman, aber sehr langatmig und die Charaktere haben mich auch nicht immer angesprochen.

Bewertung vom 08.01.2024
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Endlich geht die achtteilige Saga weiter. Wie schon in Band Eins der Serie "Die verlorene Tochter" bekommt eine junge Frau, hier Claudia, einen Brief von einer Londoner Anwaltskanzlei, welche um ein Treffen bittet. Bei diesem bekommt Claudia eine Schatulle überreicht, darin Hinweise auf ihre Großmutter und -vater. Kurzer Hand macht sich Claudia auf die Reise nach Kuba, um den Spuren ihrer Großmutter nachzugehen.

Wie bereits im ersten Band findet sich die Protagonistin immer wieder vor Rätseln und Hürden. Um endlich die ganze Wahrheit über ihre Familie und deren Geschichte zu erfahren, muss Claudia diese Schritt für Schritt, Puzzleteil für Puzzleteil aufdecken. Das schafft sie nicht zu letzt durch die Hilfe eines bestimmten Mannes, den sie auf ihrer Reise kennenlernt.

Mir hat das Buch sehr gefallen. Es orientiert sich stark am Stil des ersten Bandes. Für alle also, denen das erste Buch gefallen hat, eine klare Leseempfehlung