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Kiki2705

Bewertungen

Insgesamt 159 Bewertungen
Bewertung vom 01.06.2024
Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der 1. Patient / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.4


sehr gut

Ein Patient verstirbt bei einer Routineoperation. Die behandelnde Ärztin wird aufgrund einer möglichen fahrlässigen Tötung angeklagt. Doch der scheinbar einfache Arzthaftungsfall entpuppt sich für den erfahrenen Strafverteidiger Rocco Eberhardt als schwieriger als gedacht, denn die Operation wurde von einer KI unterstützt. Wer ist also tatsächlich schuld am Tod des Patienten? Die operierende Ärztin oder doch die KI? Eine interessante Frage, welche hier aufgeworfen wird und welche wohl mehr als eine Antwort hat.
Im nunmehr vierten Justiz-Krimi um Strafverteidiger Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer entführt das Autoren-Duo Florian Schwiecker und Michael Tsokos seine Leser auf ein sehr fortschrittliches Terrain. „Der 1. Patient“ ist so erschreckend wie realitätsnah, da es genau so auch im wahren Leben ablaufen könnte.
Der Krimi ist in Prolog und 3 Abschnitte unterteilt, wobei er sehr detailliert von den Ereignissen der Operation über die Ermittlungen bis hin zu den Abläufen des Prozesses den Leser in die Handlung mitnimmt.
Mir persönlich hat sich dabei die erste Hälfte des Buches etwas zu sehr in die Länge gezogen. Auch wenn es interessant war, die Herangehensweise der Ermittlungen zu verfolgen, war es doch teilweise zu detailliert geschildert und hat mich dadurch mitunter etwas zu sehr rausgebracht.
Ganz anders war es jedoch in der zweiten Hälfte, in der durch unerwartete Wendungen der Prozessverlauf richtig spannend wurde und ich förmlich durch die Seiten geflogen bin.
Die Tatsache, dass KI immer mehr Verwendung in der heutigen Welt findet und der Einsatz seine Vor- und Nachteile hat, hat in diesem Krimi eine sehr gelungene Erwähnung gefunden.
Die unterschiedlichen Blickwinkel der Angehörigen, des Krankenhauses, der Firma der eingesetzten KI, aber auch die entscheidende Rolle der Presse, wurde sehr gut eingebunden.
Ganz deutlich wird jedoch, wie wichtig es ist, einen guten Anwalt auf seiner Seite zu haben, der sein Werk versteht!
Alles in allem hat mir dieser Justiz-Krimi gut gefallen und ich vergebe 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 24.05.2024
Das Dunkle in mir / Eroberer-Trilogie Bd.1
White, Kiersten

Das Dunkle in mir / Eroberer-Trilogie Bd.1


sehr gut

„Das Dunkle in mir“ ist Band 1 der Eroberer-Trilogie aus der Feder von Kiersten White und entführt den Leser ins Osmanische Reich des 15. Jahrhunderts.
Die Kinder von Vlad Dracul, dem Prinzen der Walachei, werden als Unterpfand an den Hof des Sultans des Osmanischen Reiches geschickt und verbringen den Großteil ihrer Kindheit in einem für sie fremden Land und einer fremden Religion.
Lada Dragwyla ist eine Prinzessin, wie niemand sie erwartet – brutal und unnachgiebig. Sie hasst das Leben am osmanischen Hof und erkennt schnell, dass Rücksichtslosigkeit und Gefühllosigkeit die Mittel dazu sind, nicht verletzt zu werden.
Ihr Bruder Radu ist das genaue Gegenteil – sanftmütig, schön und dem neuen Glauben und der neuen Heimat gegenüber offener. Er sehnt sich nach einem Ort, den er Heimat nennen kann.
Als die Geschwister Mehmed, dem ungeliebten Sohn des Sultans begegnen, entwickelt sich eine impulsive Dreiecksbeziehung voller Freundschaft und Leidenschaft.
Mehmed ist jedoch der Erbe des Reiches, dem Lada Rache geschworen hat und welches Radu als neue Heimat sieht.
Das Cover des Buches ist sehr schön gestaltet und hat mich sofort an einen Romantasy-Roman denken lassen. Somit war ich doch recht überrascht, dass es sich bei der vorliegenden Geschichte um einen historischen Fantasy-Roman handelt.
Sehr gelungen sind die Übersichtskarten sowie die Stammbäume zu Beginn der Lektüre, sodass man zumindest einen kleinen Überblick erhält.
Die gewählten Charaktere sind ungewöhnlich.
Gerade Lada wird als brutal und teilweise gefühlskalt beschrieben. Vor allem ihre Hässlichkeit wird immer wieder erwähnt, sodass eine Sympathie sich nicht wirklich einstellt. Allerdings zeigt sie im Laufe der Handlung ihre Stärke und man erkennt, dass sie eine Kämpferin ist und für ihre Heimat – die Walachei – eintreten will!
Radu und Mehmed haben mir als männliche Charaktere in ihren Beschreibungen gut gefallen.
Der Einblick in die Welt des Osmanischen Reiches und die Religion des Islam waren für mich neu und fremd und haben mir einige neue Erkenntnisse gebracht.
Sehr interessant fand ich die vielen politischen Verwicklungen, wobei ich hier öfter durcheinander gekommen bin.
Die Autorin zeigt hier damals tatsächlich existierende neben rein fiktiven Charakteren und erschafft somit eine neue Welt, wie sie hätte sein können. Sehr interessant waren für mich vor allem Fragen nach der Macht, die ein einzelner Mensch haben sollte und welche Taten gerechtfertigt sind, um andere zu schützen.
Das Aufwachsen und Leben dieser drei jungen Menschen, die in sehr große Macht hineingeboren wurden, ist sehr gut beschrieben worden und hat mir persönlich eine ganze neue Welt gezeigt, von der ich noch nicht so viel gelesen habe.
Aufgrund der doch recht düsteren Atmosphäre konnten mich die Protagonisten sowie die Geschichte jedoch leider nicht zu 100 % in ihren Bann ziehen, sodass ich einen Stern abziehen muss und ich 4 von 5 Sternen vergebe.

Bewertung vom 23.05.2024
Consider Me / Playing for Keeps Bd.1
Mack, Becka

Consider Me / Playing for Keeps Bd.1


sehr gut

„Consider me“ von Becka Mack ist eine Sports-Romance und der Beginn der Playing for Keeps-Reihe, die nicht nur sportlich-romantisch, sondern auch sehr spicy daherkommt.
Carter Beckett ist der Kapitän der Hockeymannschaft Vancouver Vipers und nicht nur ein begnadeter Spieler, sondern auch neben dem Eis ein heiß begehrter Typ, der nichts anbrennen lässt. Sein Ruf eilt ihm voraus – er ist egozentrisch, eingebildet und bekommt alles, was er will. Doch eines Tages trifft er auf Olivia Parker, eine Highschoollehrerin, die so gar nicht in sein Beuteschema passt und zum ersten Mal in seinem Leben muss sich Carter anstrengen, um an sein Ziel zu kommen. Doch kann Olivia ihm vertrauen und über seine Vergangenheit hinwegsehen? Steckt mehr hinter dem Bad-Boy-Image, als alle glauben und kann diese aufkeimende Liebe eine Chance haben?
Das Cover des Buches ist sehr passend mit seiner romantischen Farbgestaltung und dem darauf abgebildeten Eishockey-Symbol. Auch das transparente Page-Overlay innerhalb des Buches ist sehr schön und passend zum Text eingefügt.
Der Schreibstil der Autorin hat mich zu Beginn zunächst abgeschreckt, da dieser doch ziemlich vulgär war und damit den Charakter von Carter Beckett überdeutlich dargestellt hat. Allerdings muss man hier erwähnen, dass es hierzu auch eine Triggerwarnung gibt und man sich somit auch auf diese Art von Sprache einstellen kann.
Auf jeden Fall ist es der Autorin auf ganzer Linie gelungen, dass man weiß, mit wem man es zu tun hat und dass einem die Wandlung von Carter innerhalb der Geschichte mehr als deutlich vor Augen geführt wird.
Im Gegensatz zu Carter war mir Olivia von Anfang sehr sympathisch. Sie ist trotz ihrer sehr geringen Körpergröße, die im Buch sehr oft auf recht witzige Art und Weise erwähnt wird, sehr selbstbewusst und weiß, was sie will.
Neben den beiden Hauptcharakteren haben mir jedoch vor allem die zahlreichen Nebencharaktere gefallen, die mir die Geschichte liebenswert gemacht haben.
Aufgrund meiner anfänglichen Probleme und ein paar doch sehr vorhersehbaren Wendungen gibt es für mich 1 Stern Abzug. Insgesamt war diese Geschichte jedoch sehr herzerwärmend und ein echter Pageturner und ich werde mit Sicherheit diese Reihe weiterverfolgen.

Bewertung vom 19.05.2024
Hitzefrei
Prus, Agnes

Hitzefrei


ausgezeichnet

„Hitzefrei“ ist wie der Name schon sagt ein Kochbuch für vegetarische Küche an heißen Tagen von Agnes Prus und Yelda Yilmaz.
Das Cover hätte mich nicht direkt an ein Kochbuch denken lassen, stellt aber sofort die Verbindung zu Sommer, Sonne und Lust auf frische Kost her, sodass es auf den zweiten Blick sehr gut passt.
Der Aufbau ist sehr übersichtlich. So wird man durch mehrere Abschnitte hinweg mit passenden Überschriften wie „Cool & knackig“, „Quick & easy“, „Sonnig & heiter“ bis hin zu „Süß & saftig“ geführt, die jeweils verschiedene Bereiche der Sommerküche abdecken. Von leckeren Salaten über schnell und einfach gekochte sommerliche Hauptgerichte bis hin zu erfrischenden Drinks und Desserts wird in diesem Kochbuch wohl jeder fündig.
Ein besonderer Pluspunkt geht hier auch an die sehr schöne Bebilderung der jeweiligen Rezepte, die mir oft in Rezeptbüchern fehlt und so die Vorstellungskraft noch erhöht. Auch die Beschreibung der einzelnen Schritte ist einfach und verständlich, sodass man auch als Anfänger im Bereich der Kochkunst damit gut zurecht kommt. Kleine Zubereitungstipps, die das Gericht besonders schmackhaft machen, sind jeweils am unteren Rand der Seiten vermerkt. Es ist jedem selber überlassen, ob er diese umsetzen mag oder nicht.
In einigen Rezepten finden sich recht außergewöhnliche Zutaten und Zusammensetzungen, die bei mir auf den ersten Blick Verwunderung ausgelöst haben, aber gerade im Sommer und bei heißen Temperaturen sucht man immer wieder nach leichten erfrischenden Rezepten, die hier eindeutig enthalten sind und ein bisschen Experimentierfreude hat doch noch nie geschadet.
Ich finde dieses Kochbuch daher sehr gelungen und werde mich in der heißen Jahreszeit weiter durch die Rezepte probieren!

Bewertung vom 10.05.2024
Die Blumentöchter Bd.1
Collins, Tessa

Die Blumentöchter Bd.1


sehr gut

Mit „Die Blumentöchter“ ist Band 1 aus der Blumentöchter-Saga von Tessa Collins erschienen, welche insgesamt 5 Bücher umfasst und sich um 5 Frauen, 5 Kontinente und ein großes Familiengeheimnis dreht.
Im Auftaktband begleitet man die 28-jährige Dalia, die wohlbehütet bei ihren Großeltern in Cornwall aufgewachsen ist und dort zusammen mit ihren Cousinen eine schöne Kindheit erleben durfte. Kurz nach dem Tod ihrer Oma entdeckt sie jedoch einen Brief ihres vermeintlich unbekannten Vaters aus Mexiko und macht sich auf die Suche nach ihren Wurzeln. Doch warum hat ihre Großmutter ihr die Identität ihres Vaters verschwiegen und kann sie ihn in dem großen Land überhaupt finden ohne konkrete Angaben?
Die Aufmachung und Gestaltung des Buches sind sehr romantisch und passend!
Der Schreibstil von Tessa Collins ist leicht und verständlich und hat mir sehr gefallen. Die Aufmachung der Geschichte mit ihren zwei Zeitebenen hat mich dabei jedoch des Öfteren an bereits existierende Sagen von anderen Schriftstellern erinnert und ist daher nichts Neues.
Zu Beginn hatte ich ein wenig Schwierigkeiten mit den vielen Namen der Familie Carter. Da ist der Familienstammbaum am Anfang des Buches hilfreich. Im Laufe des Lesens konzentriert sich die Geschichte mehr und mehr auf Dalia und ihre Mutter Camellia.
Dabei fand ich die Beschreibung der Atmosphäre in Mexiko, der Traditionen und Legenden der Maya-Kultur, der Landschaft, Tierwelt und Menschen in diesem Teil der Welt sehr faszinierend.
Dalia als Hauptcharakter war mir von Beginn an sympathisch, jedoch öfter auch etwas zu naiv. Die eingebaute Liebesgeschichte hat mir gefallen, war mir allerdings teilweise fast zu vorhersehbar und einfach – gerade wenn man bedenkt, welche Welten zwischen den Protagonisten liegen.
Trotzdem hat mir die Geschichte viel Freude und ein paar schöne Lesestunden bereitet. Zum Schluss hat sie noch einen kleinen Cliffhanger zu bieten und man darf gespannt sein, welches Geheimnis sich um die zweite Blumentochter Soley ranken wird.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 05.05.2024
Das Licht der Fjorde
Kabus, Christine

Das Licht der Fjorde


ausgezeichnet

„Das Licht der Fjorde“ ist ein historischer Roman aus der Feder von Christine Kabus, welcher in Norwegen in zwei Zeitebenen spielt.
1941 lebt die junge Solveig im von den Deutschen besetzten Stavanger. Sie arbeitet als Übersetzerin für die deutschen Besatzer, möchte aber gleichzeitig auch gern im Widerstand aktiv mitwirken. Zusammen mit dem attraktiven Ingenieur Roar setzt sie diesen Wunsch in die Tat um und liefert ihre junge Liebe damit auch einer großen Gefahr aus.
1970 zieht Lizzy zusammen mit ihrer Familie aus Amerika nach Stavanger, da ihr Vater Roger Cole einen Job bei der Ölbohrfirma bekommen hat. Die Umgewöhnung fällt nicht nur Lizzy sichtlich schwer. Auch ihr Vater scheint eine schwere Last mit sich herumzutragen und sich immer mehr von seiner Familie zu entfernen. Was steckt hinter dem seltsamen Verhalten von Roger Cole?
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig zu lesen.
Durch die jeweils wechselnden zeitlichen Perspektiven konnte man sich in beide Frauen, die im Mittelpunkt der Geschichte stehen, sehr gut hineinversetzen und die Entwicklung der Geschichte sehr gut nachvollziehen. Stück für Stück hat sich dabei entworren, wie alles miteinander zusammenhängt.
Historische Hintergründe zur Zeit der Besatzung in Norwegen, die zahlreichen Einschränkungen und Regeln, die die Menschen damals hinnehmen mussten, aber auch das gegenseitige Misstrauen der Menschen untereinander, welches sich zwangsläufig entwickelt, wenn manche Norweger für die Deutschen arbeiten und andere dies als Quelle allen Übels sahen, waren sehr gut in die Handlung eingearbeitet.
Da im Geschichtsunterricht der Fokus eher auf Deutschland lag und ich somit kaum etwas über die besetzten Gebiete wusste, hat mir dieses Buch sehr viele neue Erkenntnisse gebracht.
Auch die Zeit des Ölbooms um 1970 in Norwegen war für mich neu und hatte interessante, aber auch erschreckende Fakten zu bieten.
Der Autorin ist es gelungen, einen historischen Roman mit zwei schicksalhaften Liebesgeschichten zu verknüpfen, bei denen man bis zum Schluss gebannt verfolgt, wie diese zusammenhängen könnten und von manch einer Wendung überrascht wird.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sterne!

Bewertung vom 27.04.2024
Das Vermächtnis der Agnes Bernauer
Elzner, Silke

Das Vermächtnis der Agnes Bernauer


ausgezeichnet

„Das Vermächtnis der Agnes Bernauer“ ist der neue historische Roman von Silke Elzner, in dem erneut eine Person aus dem Mittelalter in den Mittelpunkt gerückt wird, die wohl nicht jedem gleich geläufig ist.
Im Jahr 1428 lernt Albrecht, Sohn des Herzogs von Bayern-München, am Rande eines Faschingsturniers die Baderstochter Agnes Bernauer kennen und verliebt sich Hals über Kopf in die junge Frau, die ihn mit ihrem Liebreiz verzaubert. Trotz der Standesunterschiede, die die Zukunft der beiden unmöglich erscheinen lassen, hält er an dieser Liebe fest und bietet auch seinem Vater, dem Herzog, die Stirn, dem die Liebschaft ein Dorn im Auge ist. Aufgrund der steten Weigerung von Albrecht, sich eine Adelige zur Frau zu nehmen und mit dieser Nachkommen zu zeugen, ist die Zukunft des Herzogtums in Gefahr. Die politischen und persönlichen Auseinandersetzungen im Herzogtum spitzen sich immer weiter zu und das Schicksal der Liebenden scheint unabwendbar.
Das Cover des Buches zeigt eine goldene Rose, ist in einem dunklen Blau gehalten und von Blütenranken geziert. Die Bedeutung dessen zeigt sich im Laufe des Romans und hat mich tief berührt. Eine sehr gelungene und passende Gestaltung!
Der Schreibstil von Silke Elzner ist sehr bildlich und einzigartig. Sie hat ein Gespür dafür, die historischen Gegebenheiten der damaligen Zeit sowie die handelnden Personen so in Szene zu setzen, dass man denkt, von Beginn an mittendrin im Geschehen zu sein.
Der Aufbau dieses historischen Romans scheint zunächst etwas sonderbar. So nimmt der Prolog das Ende der Handlung vorweg, sodass man sich fragt, ob es sich lohnt, das Buch wirklich zu lesen. Diese Frage kann ich nach der Lektüre mit einem eindeutigen Ja beantworten. Ich war sehr berührt davon, wie es der Autorin gelingt, die Handlung trotz des bereits feststehenden Endes spannend und emotional zugleich zu gestalten, sodass ich bis zum Ende mitgefiebert habe.
Mir war die Person der Agnes Bernauer bisher völlig unbekannt und ihr Schicksal ging mir sehr ans Herz.
Der Versuch von Albrecht und ihr, sich über die damals vorherrschenden Konventionen hinwegzusetzen, war sehr eindringlich erzählt.
Wie bereits in den vorherigen Romanen von Silke Elzner habe ich dieses doch recht dicke Buch von über 500 Seiten förmlich verschlungen und kann es jedem Freund historischer Romane nur ans Herz legen.
Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 24.04.2024
Evas Rache / Paul Stainer Bd.4
Ziebula, Thomas

Evas Rache / Paul Stainer Bd.4


ausgezeichnet

Mit „Evas Rache“ ist der vierte und letzte Band aus der Reihe rund um den Kriminalinspektor Paul Stainer erschienen.
Die einzelnen Bände können jeweils unabhängig voneinander gelesen werden und sind ineinander abgeschlossene Fälle. Jedoch lernt man die Protagonisten von Fall zu Fall näher und persönlicher kennen, sodass es von Vorteil ist, die gesamte Reihe zu kennen.
Der Autor, Thomas Ziebula, führt den Leser dieses Mal nach Leipzig im Jahre 1922. Dort mordet die „Bestie von Leipzig“ auf gnadenlose Weise, während in der Stadt gerade die Technische Messe zahlreiche Aussteller und Besucher anlockt.
So auch den Ingenieur Armin Dorn. Als dessen Frau Eva Dorn spurlos verschwindet, vermuten Stainer und seine Kollegen zunächst, dass ebenfalls die „Bestie von Leipzig“ dahinter steckt, doch schnell wird klar, dass ein ganz anderes Verbrechen vorliegt.
Der Schreibstil von Thomas Ziebula ist sofort einnehmend und baut bereits im Prolog Spannung auf.
Ihm gelingt es, den Schauplatz Leipzig bildlich darzustellen und die Dialoge greifbar zu machen.
Auch das politische Zeitgeschehen wird in die Handlung fließend eingebaut. Gerade die aufkommenden nationalsozialistischen Bestrebungen werden immer wieder deutlich und jagen einem eine Gänsehaut über den Rücken im Hinblick auf die weitere deutsche Geschichte.
Die Ermittlungen rund um den Fall zu begleiten, hat mir gefallen. Aber auch und vor allem die privaten Einblicke, die sich unmittelbar aus den Vorgängerbänden fortsetzen, lassen die Ermittler authentischer wirken.
Die teilweise überraschenden Zusammenhänge lassen den Fall nie langweilig werden, sodass man bis zum Schluss miträtselt.
Das Ende ist gelungen und für mich war dieser Fall und die Entscheidung von Paul Stainer ein gelungener Abschluss für diese Kriminalreihe!

Bewertung vom 24.04.2024
The Summer of Broken Rules
Walther, K. L.

The Summer of Broken Rules


ausgezeichnet

„The summer of broken rules – Als unsere Liebe begann“ ist ein New Adult-Roman aus der Feder von K.L. Walther.
Meredith reist mit ihrer Familie für eine Woche nach Martha´s Vineyard, wo sie die Hochzeit ihrer Cousine feiern wollen. Schon früher ist die Familie jeden Sommer auf diese schöne Insel gefahren, bis ein tragisches Unglück die Familie erschütterte.
Diese Woche unter Freunden und Familie, mit den Hochzeitsvorbereitungen, der Magie der Insel und dem traditionellen Fox-Familien-Spiel, welches zahlreiche Erinnerungen weckt, sollen dafür sorgen, dass Meredith endlich ins Leben zurückkehrt. Doch unerwartet wird aus einem Pakt mit dem Gegner schnell ein Kribbeln im Bauch und Meredith droht ihr Herz zu verlieren.
Das Cover dieses Romans ist mit seiner farbenfrohen Gestaltung genau richtig gewählt, denn es vermittelt Leichtigkeit und Summerfeeling, welches aus diesem Buch nur so hervorsprüht.
Ab Seite 1 habe ich mich beim Lesen wohlgefühlt und die Familie Fox und deren Angehörige in mein Herz geschlossen.
Der Schreibstil ist dabei locker und leicht, aber auch die etwas traurigen Momente der Erinnerung finden ihren Platz und haben mich emotional gefangen genommen.
Meredith ist ein sehr authentischer Charakter. Ihre Entwicklung, ihre Gedanken und Gefühle habe ich gern begleitet.
All die Nebencharaktere haben mir Freude bereitet und ich wäre gern bei dem spannenden Familienspiel dabei gewesen und hätte mich selber auf die Lauer gelegt.
Dieser Roman hat für mich eine perfekte Mischung: ein toller Sommerschauplatz, eine Großfamilie zum Schmunzeln, eine Hochzeit, ein spannender Wettkampf und natürlich eine zuckersüße Romanze zum Dahinschmelzen!
Für mich flogen die Seiten nur so dahin und ich bin etwas traurig, dass ich schon am Ende angelangt bin!
Daher eine ganz klare Leseempfehlung für diese tolle Sommerlektüre!

Bewertung vom 20.04.2024
Die Zeit der Hoffnung
Pecha, Bettina

Die Zeit der Hoffnung


ausgezeichnet

„Die Zeit der Hoffnung“ von Bettina Pecha ist ein Roman aus der Zeit des Wirtschaftswunders und Teil 2 einer Reihe rund um die jüngere deutsche Geschichte. Wer Band 1 nicht gelesen hat, kann problemlos in Band 2 der Reihe einsteigen, da aufgrund kleinerer Rückblicke ein gutes Kennenlernen der Protagonisten und Hintergründe möglich ist. Ich empfehle jedoch bei Reihen immer zunächst mit Band 1 anzufangen.
Katharina hat ihr Glück mit Moritz endlich perfekt gemacht und ihm das Ja-Wort gegeben. Bald darauf folgt auch der langersehnte Nachwuchs. Dies ist jedoch zwangsläufig mit der Aufgabe ihres geliebten Berufslebens und ihrer Unabhängigkeit verbunden. Aufgrund eines 1-jähirgen beruflichen Aufenthaltes von Moritz in Berlin, beschließt die kleine Familie zusammen die Zeit dort zu verbringen und erlebt dadurch hautnah mit, wie die Spaltung des Landes 1961 durch den Mauerbau ihren Höhepunkt erreicht.
Doch nicht nur Katharina muss um ihr Glück und ihre Unabhängigkeit kämpfen. Auch zwei weitere Frauen werden in diesem Roman in den Mittelpunkt gerückt: Lisa, die als ledige Frau ein Kind zur Welt bringt und somit gegen die Moralvorstellungen der damaligen Gesellschaft ankämpfen muss und Marion, die einen drohenden Schatten über ihrer Liebe spürt.
Die Autorin Bettina Pecha erzählt die Schicksale der drei unterschiedlichen Frauen so authentisch, dass man sich mit jeder identifizieren kann.
Die Schilderungen der damaligen Gesetzeslage – gerade im Hinblick auf die Rechte der Frauen wurden anhand der Erlebnisse der drei Frauen sehr eindrücklich beschrieben.
Auch die Unterschiede zwischen West und Ost wurden von der Autorin aufgezeigt. Dabei hat mir sehr gut gefallen, dass dies nicht nur einseitig geschehen ist, sondern einen Blick sowohl auf positive als auch auf negative Aspekte auf beiden Seiten geschaffen hat. Dies ist nicht alltäglich und hat mich sehr gefreut zu lesen.
Die geschichtlichen Hintergründe sind sehr geschickt in die Romanhandlung integriert und auch Zeitgeschehen wird ganz nebenbei erwähnt. Das hat mir sehr gefallen.
Insgesamt hat mir diese Fortsetzung sogar noch ein bisschen besser gefallen als der erste Band dieser Reihe, sodass ich mich jetzt schon auf den versprochenen dritten Teil freue und auf ein Wiedersehen mit Katharina, bei der ich fest davon ausgehe, dass sie ihren mutigen Weg weitergehen wird.