Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
lectrice

Bewertungen

Insgesamt 223 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2023
Heldenhörnchen und Drachenfreund
Scheffel, Annika

Heldenhörnchen und Drachenfreund


sehr gut

Komm mit auf eine Reise in den herbstlichen Wald und entdecke die Wunder des Herbstes gemeinsam mit dem kleinen Eichhörnchen, für den die Veränderungen der Natur etwas ganz Neues sind. Allerdings bereitet es sich auch instinktiv vor und sammelt Nüsse, Eicheln etc für den bevorstehenden Winter.
Auf einer Entdeckungstour durch den Wald für ein ganz besonderes Versteck entdeckt das Eichhörnchen eine große, dunkle Höhle und weckt dann einen Drachen auf, der da ganz lange geschlafen hat. Der Drachen würde gerne im Wald bleiben, aber die anderen Tiere, allen voran die weise Eule, wollen das nicht. Sie versprechen dem Eichhörnchen allerdings, dass es seinen Kobel in die Eiche bauen darf, wenn es den Drachen wegbringt. Aber will das Eichhörnchen das? Ist es überhaupt mutig genug für diese Aktion? Aber es hat sein Wort gegeben.
Dann aber entwickelt sich auf der Reise eine Freundschaft zwischen den beiden, aber kann das sein?
Die Illustrationen sind nicht so detailliert, unterstreichen aber dennoch gut die Geschichte.
Ein Buch über den Herbst, über Freundschaft, aber auch über Vorurteile, über Verzeihen und Hilfsbereitschaft und vielen weiteren Themen.

Bewertung vom 25.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Andreas Pflüger nimmt uns dieses Mal mit auf eine Zeitreise in die 1980er Jahre, in die Zeit des Kalten Krieges, in eine Zeit, in der es viel Spionage gab und der Eiserne Vorhang West und Ost trennte, die Berliner Mauer und Grenzanlagen zwischen DDR und BRD intakt waren und viele Menschen versuchten, zu fliehen.
Wer die Bücher von Andreas Pflüger kennt, wird sich freuen, hier auf einige "Bekannte" zu stoßen, wer nicht, dem fällt es nicht weiter auf - eine perfekte Lösung.
Wie immer hat der Autor auch dieses Mal akribisch den historischen Hintergrund recherchiert und ihn mit einfließen lassen in seine Geschichte, die dennoch nichts an atemberaubender Spannung verloren hat.
Ein überaus spannender Spionagethriller und mit der Protagonistin Nina Winter hat Pflüger erneut eine toughe Frauenfigur erschaffen, die einfach unglaublich ist. Der Spannungsbogen wird auf einem hohen Niveau gehalten und man kommt kaum dazu, einmal in Ruhe durchzuatmen. Ein perfekter Spionagethriller!

Bewertung vom 05.10.2023
Das Vogelmädchen von London
Osman, Mat

Das Vogelmädchen von London


ausgezeichnet

Dieses Buchcover ist einfach traumhaft schön und obwohl ich mir beim ersten Blick auf das Cover nicht sicher war, um welches Genre es sich hier handelt (den kleinen Hinweis hatte ich erst übersehen), war ich sofort neugierig auf diese Geschichte - perfekter Einstieg.
Und so traumhaft wie das Cover ist auch diese ungewöhnliche Geschichte - sehr magisch und eine Geschichte, auf die man sich einlassen muss.
Sie "entführt" uns nach London zu Beginn des 15. Jahrhunderts, in die Welt des Theaters, aber auch die Geschicke des elisabethanischen Zeitalters spielen hier eine Rolle.
Die Protagonisten Shay und Nonesuch sind wunderbar ausgestaltet und mit ihnen werden wir in ganz unterschiedliche Viertel und Schichten des elisabethanischen Londons geschickt und erleben neben der Welt des Theaters auch viel Elend und Leid, aber auch Liebe.
Ein wunderbarer Schreibstil vervollständigt das Bild - ich hatte jedenfalls Mühe, aus diesem Roman wieder "aufzutauchen".

Bewertung vom 09.09.2023
Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3
Pötzsch, Oliver

Der Totengräber und der Mord in der Krypta / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.3


ausgezeichnet

Dies ist nun bereits der dritte Fall für das ungewöhnliche Duo des Polizisten Leopold von Herzfeldt und des eigenwilligen Totengräbers Augustin Rothmayer und auch dieser konnte mich - wie die beiden ersten - bestens unterhalten. Natürlich sind auch hier wieder die Polizeifotografin Julia Wolf und Anna, die Adoptivtochter von Augustin, mit dabei.
Dieses Mal geht es um Geister, spiritistische Sitzungen und alles Mögliche Übernatürliche, ein großes Thema im ausgehenden 19. Jahrhundert. Ein Toter in der Krypta des Stephansdoms und auf dem Foto vom Tatort sieht man außerdem einen Geist - wie kann das sein?
Gleichzeitig verschwinden Kinder aus einem Waisenhaus - gibt es da einen Zusammenhang?

Oliver Pötzsch hat auch hier wieder hervorragend recherchiert und verbindet auf das Beste die historischen Begebenheiten und das Alltagsleben mit dem spannenden historischen Kriminalfall.

Bewertung vom 09.09.2023
Kleine Probleme
Pollatschek, Nele

Kleine Probleme


weniger gut

Prokastrination - das ist seit ein paar Jahr ja so ein absolutes Modewort. Früher sagte man "Verschiebe nichts auf morgen, was du heute kannst besorgen". Und mit diesem Spruch bzw. Begriff lässt sich dieses Buch gut auf den Punkt bringen.
Es ist Silvester. Der Protagonist Lars ist 50 Jahre alt und hat gerade eine Sinnkrise. Er ist ein wahrer Meister der Prokastrination, was er nun aber auf die Schnelle ändern will. Was natürlich nicht funktioniert, aber er erstellt ganz optimistisch eine Liste der zu erledigenden Aufgaben, von trivial bis bedeutend. Vom Nudelsalat für den Silvesterabend bis hin zum Zusammenbau des Bettes für die Tochter oder aber auch Putzen. Partnerin Johanna ist eine Weile auf Reisen (oder auch mehr), die Kinder auch nicht Zuhause. Sie sind inzwischen 16 und 20 Jahre alt.
Lars hält sich ganz gerne an Nichtigkeiten auf, langweilte mich mit der Beschreiung der Schrauben für den Bettaufbau, dann wieder konnte ich ihn gut verstehen. Viel passiert hier nicht und ich bin eher zwiegespalten in meiner Beurteilung.

Bewertung vom 29.08.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Ich habe die beiden Vorgänger der Reihe sehr gerne gemocht und war nun gespannt, wie es mit Alma weitergehen wird und welchen Fall sie dieses Mal nun lösen wird.
Mir hat die "Zeitreise" ins Jahr 1925 in die Sommerfrische nach Baden-Baden gut gefallen.
Dieses Mal ist es Frederike, eine Kollegin von Alma, die diese um Hilfe bittet, da ihre Cousine tot aufgefunden wurde. In einer Waschtrommel. Und Frederike glaubt hier nicht an einen Unfall, wie die Polizei den Todesfall rasch abhakt. Immerhin findet gerade ein internationales Schachturnier in der Kurstadt statt und da gibt es genug zu tun für die Polizei. Neben Schach, Diebstahl und Tod spielt auch die politische Entwicklung der Zeit eine Rolle.
Almas Freund, Kriminalkommissar Ludwig Schiller und auch ihre Freundin, Emmi, sind natürlich auch wieder mit dabei. Und für Ludwig ist es wie immer nicht so einfach.
Gut gefallen haben mir auch wieder die Einblicke in das Arbeitsleben der Fräuleins vom Amt, die Angst haben, bald überflüssig zu werden, wenn es tatsächlich so etwas wie "Selbstwahlapparate" geben wird. Aber so schnell werden sie schon nicht ihren Job verlieren.
Wiedermal eine gelungene Fortsetzung mit einem interessanten Kriminalfall, der am Ende gut gelöst wurde.

Bewertung vom 07.08.2023
Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe
Blase, Tina

Insel der wandernden Flüche - Skys Gabe


sehr gut

Das Cover und der wunderschöne Farbschnitt laden hier schon zum Träumen ein und sind eine wunderbare Einstimmung auf dieses Jugendbuch, das mich auch als Erwachsene noch "verzaubern" konnte.
Allein der Schauplatz auf der schottischen Insel Sidh ist schon magisch. Und die Protagonistin Sky Lamar ist ein Mädchen mit vielen Ecken und Kanten, die in keine Schublade passt und die durch ihre Stärken überzeugt. Sie lässt sich definitiv nicht so schnell unterkriegen. Aber Sky möchte auch endlich "ankommen", eine Zuflucht, eine Heimat haben - und das wird ihr auf der Insel nicht einfach gemacht und ihr begegnen hier viele Widerstände und so manch ein Ereignis, das sich mit gesundem Menschenverstand einfach nicht erklären lässt - aber immerhin befinden wir uns ja in Schottland und da ist ja vieles möglich. Die Familien Lamar und MacLeod lassen keine Langeweile aufkommen.
Ein faszinierende Geschichte, ein toller Schreibstil - und ein Buch, das viel zu schnell ausgelesen ist und ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen in Teil 2.

Bewertung vom 07.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


ausgezeichnet

ich mochte den "Kaffeedieb" von Tom Hillenbrand sehr und habe auch einige seiner Luxemburg Krimis um Xavier Kieffer gelesen, so dass ich sehr neugierig auf diesen neuen historischen Roman war. Außerdem bin ich ein großer Paris-Fan und hatte schon von diesem Raub der Joconde gelesen.
Beim Anblick des Covers fühlte ich mich auch sofort in das Paris der Belle Époque versetzt und für mich war es eine gute Einstimmung.
Schon ab den ersten Zeilen hat mir das Buch richtig gut gefallen. Ein flüssiger Schreibstil und eine Geschichte, die nicht nur die Mona Lisa betraf, sondern uns einen Einblick in das Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts gegeben hat, mit all seinen Facetten, den guten und schönen, aber auch den schlechten und traurigen. Durch die fünf unterschiedlichen Geschichten, die alle mit der Mona Lisa verbunden sind, aber nicht unbedingt miteinander, erhält man ein differenziertes Bild und der Autor führt uns gekonnt durch seinen Roman und lässt uns so manch einen bekannten Künstler oder Künstlerin "treffen".
Ich wäre am liebsten gar nicht wieder aufgetaucht aus diesem Buch und gut, dass gerade das Wetter eh nicht zu Aktivitäten draußen auffordert.
Ein toller historischer Schmöker, bei dem man außerdem das ein oder andere Neue lernen kann, so en passant. Chapeau!

Bewertung vom 31.07.2023
Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2
Aicher, Petra

Die Schwabinger Morde / Fräulein Anna, Gerichtsmedizin Bd.2


ausgezeichnet

Ich habe im letzten Jahr den ersten Band der Reihe gelesen und habe mich schon sehr gefreut, als ich gesehen habe, dass diese Reihe fortgeführt wird.
Auch das Cover des zweiten Bandes stimmt wieder toll in die Geschichte ein und man erkennt definitiv, dass es Teil der Reihe ist.
Die Zusammenarbeit von Anna und Fritz gefiel mir auch hier wieder richtig gut und auch die für die damalige Zeit verwendeten Hilfsmittel bei den Ermittlungen und auch die Schwierigkeiten werden gut eingebracht. Zusätzlich erschwerend wirken in diesem Sommer natürlich die sich überschlagenden Ereignisse, das Greifen der Allianzen und der Beginn des Großen Krieges, in den viele junge Männer begeistert ziehen.
Das Künstlermilieu, die Frage nach der Aufklärung der Toten, das Baby, Polizei (Annas Onkel), Gerichtsmedizin und Journalismus - ein tolles Trio, das uns diese Zeit näher bringt und einen spannenden, lehrreichen, abwechslungsreichen und überraschenden Krimi bietet. Dieser Teil steht dem ersten in nichts nach.

Bewertung vom 26.07.2023
Scurry 1
Smith, Mac

Scurry 1


sehr gut

Bereits das Cover zeichnet ein sehr düsteres Bild. Der Totenkopf, auf dem die Maus mit den wie angeknabbert wirkenden Ohren - Wix - wachsam und ängstlich steht. Im Hintergrund sind die Augen eines großen Tieres zu erkennen.
Düster ist auch dieser Comic. Wix und sein Rattenfreund Umf (die Namen hier sind schon sehr außergewöhnlich) sind auf der Suche nach etwas Essbarem für ihre Mäusekolonie, doch die Menschen sind schon lange nicht mehr da und mit ihnen ist auch der Nachschub an Nahrung verschwunden. Auch die Katzen, die Jagd auf die Nager machen, haben Hunger, aber sie haben bei Wix keine Chance.
In der Mäusekolonie wird der Ruf nach Rebellion größer. Soll man in die Stadt gehen? Doch da sind wohl keine Menschen. Oder sich doch in den Wald trauen? Aber vom Wald geht etwas Gefährliches und Bedrohliches aus.
Ein Comic, der definitiv nicht für Kinder gedacht ist. In einer Welt, die vor dem Abgrund steht. Genial gezeichnet und mit einem Cliffhanger am Ende, der bei mir viele Fragen offen gelassen hat und mich mit Spannung die Fortsetzung erwarten lässt.