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Benutzername: 
siwu_pdm
Wohnort: 
Potsdam

Bewertungen

Insgesamt 23 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2021
Laudatio auf eine kaukasische Kuh
Jodl, Angelika

Laudatio auf eine kaukasische Kuh


gut

Insgesamt finde ich, dass das Buch sehr viel Potenzial hatte! Viele kontrovers diskutierte Themen, wie Sexismus, Migration, Identitätskrisen und vieles mehr wurden aufgegriffen, aber leider nicht vertieft. Nach der Leseprobe habe ich einen sehr feministischen Roman erwartet. Meine Erwartungen wurden dementsprechend weit untertroffen. Der Roman hat viele schöne Stellen, die nur so dahinflitzten, aber eben auch viele langatmige Seiten, die sich lange gezogen haben. Insgesamt konnte ich mit der Liebesgeschichte wohl auch nicht so mitfiebern, da mir die Charaktere einfach nicht sympathisch waren. Jack wirkte wie ein Stalker und konnte ein "Nein" nicht ertragen. Olga widersprach sich oft selbst in ihrer Denkweise und ihren Handlungen.Somit war ich an anderen Charakteren, wie Salome mehr interessiert. Auch fand ich etwas Schade, dass das Potenzial für LGBT-Repräsentation nicht genutzt wurde. Da leben schonmal zwei Tanten auf dem Land und führen einen Hof, sind aber Geschwister. Ich hätte es interessant gefunden, diese umstrittenen Themen in deren Kultur vertreten zu sehen. Alles in Allem habe ich wohl einen Roman erwartet, der anspruchsvoll ist und der das Verständnis und die Toleranz für Migranten und Frauen erweitert. Stattdessen las ich einen einfachen Unterhaltungsroman, der es mir nicht angetan hat

Mein Fazit:
Wenn ihr einen einfachen Unterhaltungsroman mit etwas Kultur und ein paar Denkansätzen mit einer leichten Romanze sicht, ist es richtig für euch. Das Buch ist teilweise mit interessanten Fakten geschmückt, die euch gut gefallen werden. Erwartet keine tiefgründigen Gedanken, die euch nich Tage beschäftigen, sondern eher Denkanstöße, die euch während ihr das Buch lest auffallen werden.

Bewertung vom 28.04.2021
Die Rebellion der Alfonsina Strada
Baldelli, Simona

Die Rebellion der Alfonsina Strada


sehr gut

Macht euch bereit für eine emotionale und lehrreiche Ausfahrt mit der Königin der Tretkurbel!

Meine Meinung:

Insgesamt spricht mich das Buch sehr an. Da ich selbst Leistungssport betreibe und Feministin bin, gefällt mir das Thema natürlich extrem gut. Der Spannungsbogen ist hoch, man möchte wissen wie sie zu dem Namen „Die Königin der Tretkurbel" kommt, wieso der Stock auf ihrem Nachttisch so besonders ist und wie ihr Leben verläuft. Alfonsina ist ein sehr authentischer und liebeswerter Charakter. Sie kämpft immer für ihr Glück und lässt sich nicht von ihrem Weg abbringen, obwohl die Außenwelt sie beschimpft und ausschließt. Die Authentizität wird durch die Selbstzweifel, die sie trotzdem plagen, geweckt. Alfonsina ist durch ihre hoffnungsvolle Art und ihre Selbstzufriedenheit eine wahre Inspiration. Der Schreibstil ist sehr fesselnd und vor allem humorvoll, weshalb das Buch leicht zu lesen ist. Jedoch gefällt mir die Umsetzung der Geschichte nicht so gut. Die Geschichte ist interessant und sehr schön, aber die Zeitsprünge haben mich oft verwirrt. Ich wusste nicht immer, wo im Zeitstrahl von Alfonsinas Leben ich mich gerade befinde, weshalb ich oft zurückblättern musste. Außerdem sind bei mir noch Fragen offen nach dem Buch. Wer war Alfonsinas zweiter Ehemann und wie lernten sie sich kennen, und wieso war sie 1922 wieder zurück in Fossamarcia? Vielleicht wurden diese Fragen beantwortet und ich habe sie einfach durch die Zeitsprünge nicht verinnerlichen können. Trotzdem hatte ich einen riesen Lesespaß, der durch jede mögliche Emotion geschmückt wurde. Ich habe gelacht, geschmunzelt, war wütend und musste auch die ein oder andere Träne wegdrücken. Die Autorin verwendet viele schöne anregende Sätze und Sprichwörter, weshalb ich aus diesem Buch acht schöne Zitate mitnehmen kann (nach dem Fazit aufgelistet). Das Cover und die Verarbeitung des Buches sind sehr schön. Es gibt ein eingebautes Lesezeichen in Form einer Schnur und unter der Buchjacke sieht das Buch auch hübsch aus. Das Cover zeigt Alfonsina auf ihrem Rennrad.

Mein Fazit:

Ich finde jeder, der am Leistungssport oder unserer heutigen Gesellschaft an sich interessiert ist muss, dieses Buch lesen. Die Rebellion der Alfonsina Strada erklärt Feminismus, Leistungssport und Selbstliebe wie kein anderes Buch. Man versteht es nicht nur, man verinnerlicht die Thematik. Ich empfehle sich beim Lesen einen Zeitstrahl anzulegen, wenn man die Gesamtgeschichte komplett verstehen will. Die einzelnen Zeitsprünge sind aber auch so gut zu verstehen, wenn einem das Gesamtbild nicht so wichtig ist, sondern die einzelnen Geschehnisse zählen. Macht euch bereit für eine emotionale und erlebnisreiche Ausfahrt mit der Königin der Tretkurbel!