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Hanka

Bewertungen

Insgesamt 27 Bewertungen
Bewertung vom 16.02.2015
Winterfest
Horst, Jørn Lier

Winterfest


weniger gut

Schade, es klang nach spannender Unterhaltung und Lesevergnügen.
Ich hatte teilweise den Eindruck ein Lehrbuch zu lesen, da einfach zu viel haarklein erklärt wird, was Handlungsabläufe der Ermittlungsschritte angeht.
Überflüssige Handlungen wie z.B. die Einnahme einer Paracetamol werden Schritt für Schritt beschrieben. Oder auch, welche Bewegungsabläufe stattfinden, wenn es darum geht, dass ein Ermittler sich an den Tisch setzt und die Hände an die Kanten legt.
Der Autor hält sich viel mit Beschreibungen, Erklärungen und Deutungen auf, was nicht sein müsste, da es der Handlung und der Spannung schadet. Letztere wird bereits ziemlich zu Beginn eingebüßt, da von Anfang an jeder Blick dem Leser beschrieben, und gedeutet wird. Wie soll der Leser sich so noch selbst ein Bild machen, wenn es ihm bereits mitsamt seiner Bedeutung in den Kopf gelegt wird?Zudem findet der Leser viele überflüssige Dialoge vor.
Es ist schade, dass der Autor dem Leser anscheinend nicht zutraut, von selbst darauf zu kommen, dass Fußabdrücke und Verbindungsdaten in der Telekommunikation u.ä. wichtige Indizien sind und Beweise darstellen können und er es wiederholt erwähnt, wie wichtig jede Spur ist, vom Bonbonpapier am Tatort bis zum Nummernschild an der Mautstelle usw.
So kommt keine Spannung auf, alles wird dem Leser abgenommen und erklärt.
Man kommt sich als Leser teilweise so vor als würde man als Nichtswissender hingestellt, unfähig Rückschlüsse zu ziehen oder Offensichtliches , allgemein Bekanntes zu wissen.
Vom Schreibstil selbst her ist das Buch ok, es liest sich recht flüssig, durch die Details und Erklärungen jedoch wird Lesefluss und Lesevergnügen eingeschränkt. Vorhersehbar in fast allem, spannende Wendungen bleiben aus. Inhaltlich birgt das Buch keine Überraschungen und wartet nicht mit Neuem auf.

Bewertung vom 01.02.2015
Verpissimo! Ein Sommer in Italien
Gold, Anna

Verpissimo! Ein Sommer in Italien


schlecht

Es klang nach unterhaltsamer Schmunzellektüre.
Die Idee zum Buch mag gut gewesen sein, doch das Ergebnis begeistert mich nicht sonderlich.

Das Schmunzeln verabschiedete sich aber bereits nach den ersten Seiten, unterhalten fühlte ich mich wenig. Die Leichtigkeit des Inhaltes (die hätte durchweg da sein sollen) ging ebenfalls beizeiten verloren.
Es werden von Beginn an zu viele Klischees bedient und leierauch noch überreizt, personenbezogen- das typische Blondchen, das Moppelchen oder aber das Land Italien und dessen Eigenheiten.
Dankbar sollte man sein, dass Gerüche nur via Worten mitgeliefert werden. Zu häufig werden die Geruchsentwicklung, die Ausdünstungen und zugehörige Furzgeräusche erwähnt und beschrieben. Das ist mit der Zeit einfach nur noch widerlich.
Das Ende scheint dann etwas zu platt und unglaubwürdig. Man kann zu dem Eindruck kommen, der Autorin wusste nicht mehr weiter und wollte es nur noch bald zu Ende bringen.
Schade!

Bewertung vom 24.01.2015
Die Verschwundenen
Kilpi, Marko

Die Verschwundenen


weniger gut

Der zweite Roman aus der Reihe um Olli Repo.
Von der Spannung her minimal besser als der erste Roman aber auch hier wieder der Schreibstil mit den Doppelungen, der schadet und auch wieder zu viel Detail jeden Details. Zu vorhersehbar.
Olli Repo ist mir auch dieses Mal nicht sympatischer, ganz im Gegenteil. Selbst in seinen Gredanken bringt er es kaum fertig, anderen Recht zu geben, Fehler einzuräumen und dergleichen. Wenigstens ist er nicht mehr so jämmerlich unterwürfig wie noch im Buch zuvor.
Jetzt wird er eher so dargestellt, als wäre er immer im Recht und er bzw. seine Arbeitsweise das Maß der Dinge. Unsympathisch.
Fragwürdig, weshalb gänzlich ungeeignete Polizeianwärter, wie hierin einer vorkommt, der auch im erweiterten Kollegenkreis als untauglich gilt, nicht dieser Arbeit verwiesen, sondern weiterhin eingesetzt wird.
Vielleicht wäre es besser gewesen, nicht zwei große Themen einzuarbeiten, da eines davon zu kurz kommt und dann eher wie abgehakt wirkt statt final anspruchsvoll zu Ende gedacht und gebracht.

Enttäuschend

Bewertung vom 24.01.2015
Erfrorene Rosen
Kilpi, Marko

Erfrorene Rosen


weniger gut

Ich wollte das Buch beizeiten beiseite legen, weil ich keinen Zugang fand. Habe mich aber überwunden, fertig zu lesen, was sehr mühselig war.
Die Beschreibung klang viel versprechend. Doch knisternde Spannung und Nervenkitzel ist kaum zu finden. Weit nach der Hälfte des Buches kommt kurzzeitig Spannung und Tempo ins Geschehen, aber das ebbt dann auch gleich wieder ab.
Der Protagonist selbst ist gewöhnungsbedürftig, meistens wird er als nahezu unterwürfig dargestellt, versinkt mehr in Jammerei, indem er sich innerlich selbst niedermacht, fast schon Selbstmitleid, das nicht annähernd als konstruktive Selbstkritik angenommen werden kann. Seinem großen Chef gegenüber piepst er gerade mal unterwürfig, sagt nur wenig und dann kommt ein Moment im Buch, da er sich frei heraus im Büro jenes Chefs an ihm vorbei an dessen Computer setzt und an diesem agiert. Sehr fragwürdig.
Der Schreibstil gefällt mir nicht, zu oft verwendet der Autor doppelt gemoppelten bzw. synonymen Wortgebrauch, der überflüssig ist, da dadurch nur wiederholt und nichts Neues hinzugefügt wird. (freie Bspe: er ging die Treppen hinunter, nach unten; er öffnete die Tür, machte sie auf)
Das bremst beim Lesen ziemlich aus.
Hinzu kommt, dass zu viele Dinge bis ins allerkleinste Detail beschrieben werden, was Spannung und Tempo weiter schadet, denn mit diesen Überflüssigkeiten schwindet noch mehr der Übersichtlichkeit.

Bewertung vom 18.01.2015
Still
Raab, Thomas

Still


ausgezeichnet

Grandios. Fulminant. Literatur.

Es paat einfach alles wunderbar zusammen. Anspruchsvoll der Schreibstil ohne dass es wie affektiert wirkend daherkommmt. wozu mglw. auch beiträgt, dass Thomas Raab keine Fremdwörter und keine fremdsprachigen Wörter benutzt. Kein überflüssiges Wort, keine überflüssigen hineingezwängten Personen, keine lückenbüßenden Handlungen bzw. Handlungsstränge. Kursive Hervorhebungen und Wiederholungen hat er ebenso vermieden. In seinem Schreibstil und der Ausdrucksweise bleibt er sich von Anfang bis Ende treu. Zwar lässt es sich dadurch nicht unbedingt immer flüssig schnell lesen, woobei ich denke, das tut dem Buch durchaus tatsächlich gut.
Seine Hauptfigur, den Karl Heidemann, hat er in den ersten Kapiteln ausführlich und tiefgehend hervorgearbeitet, sodass man durchweg ein Bild vor Augen hat und der Autor sich nicht permanent wiederholen braucht. Dafür hat er wirklich anfangs hervorragend eingehend,sich im Kopf des Lesers festsetzend, seinen Karl geformt. Kein einziges Mal kam ich auf den Gedanken, ihm Niederträchtigkeit oder Böses zu attestieren. Zu berührend einfach der liebe, samtene Blick aus seinen Augen, das berührende liebevolle Lächeln, die Gutmütigkeit des reinen Herzens und unverdorbenen Charakters; all das begleitet durch das Buch.
Es ist ein wahrer Genuss, das Buch zu lesen. Ich bin positiv beeindruckt und die Wirkung ist nachhaltig-auch in meinem Herz.
Das Cover wirkt in seiner schlichten, tristen Weite einladend und hat eine unterstreichende Begleitwirkung auf den Inhalt.

Wundervoll.

Bewertung vom 20.10.2014
Die tödliche Tugend der Madame Blandel
Pellissier, Marie

Die tödliche Tugend der Madame Blandel


gut

Das Buch vrsprach der Kurzbeschreibung nach ein Krimi, versehen mit einer Spur Humor zu sein. Allerdings ist Humor nur in vereinzelten, äußerst wenigen Sätzen anzufinden, welche Gedanken oder Äußerungen der Hauptdarstellerin sind. Vom Krimi kann ich nichts merken. Es fehlt die Spannung. Die kommt auch nicht auf, als die erste Person unter Tatversacht festgenommen wird.
Beschreibungen von einem Teilstücks eines Spaziergangs werden überdurchschnittlich detailliert gegeben, wodurch sich das ganze zäh hinzieht und kein Grund dazu besteht.
Es ist auch sehr schwer nachzuvollziehen, weshalb so viele Berufsbezeichnungen in französisch sind oder auch Richtungsangaben oder Personenbeschreibungen. Mich macht das wütend. Ich hmöchte beim lesen unterhalten werden und nicht nebenher noch im Wörterbuch blättern oder mit Internet übersetzen müssen, nur um zu wissen, ob etwas links, rechts der Seine, hüben oder drüben ist.
Da ich annehme, dass sich die Personen nicht zweisprachig unterhalten, ist es mir schleierhaft, weshalb dem Leser dies aber so dargestellt wird. Das ein Angerufener sich französisch 'oui' am Telefon meldet oder jemand auf französisch sagt, dass er zur Tür kommt, wo doch die jeweils weiterführenden Gespräche nicht französisch sind.
Ich empfinde das als belastend. Es stoppt teilweise deen Lesefluss, der ohnehin schon recht zähflüssig ist. Schwierig vor allem für Leute, die weder der Aussprache, noch der Übersetzung wissend sind. Die können über all das Französisch nur drüberweg lesen.
Marie Pellissier ist leider nicht die einzige Autorin, die es so handhabt, möglichst viel fremdsprachlich einfließen zu lassen, doch finde ich, es genügt, wenn in einem Buch Namen und Zeitungs- u.ä. Titel und Straßennamen und dergleichen in ihrer jeweiligen Landessprache sind.

Ein Buch sollte doch dem Leser durchweg sprachlich verständlich sein- der Sprache des Marktes entsprechend, in der er es guten Wissens und voller Vorfreude aufs Lesen gekauft hat. Hier weiß ich allerdings manchmal nicht, ob es für den französischen oder deutschen Markt gedacht ist.

Das Pariser Flair und das Handlungsviertel sind sehr detailliert dargestellt, manchmal vielleicht ein bisschen zu detailliert. Doch aber mit viel Liebe zum Detail. Das ist auch das, was ich als positiv hervorheben möchte.

Bewertung vom 17.10.2014
Bitterer Nachgeschmack

Bitterer Nachgeschmack


weniger gut

Enttäuschend. Der Beschreibung nach sollte es sich um historische Geschichten handeln. Doch trifft das nicht auf jene zu, die in der Gegenwart handeln. Desweiteren ist eine der wirklichhistorischen Geschichten zwar anfänglich historisch den Tatsachen entsprechend doch wurde die Historie im weiteren Verlauf den Tatsachen fern weitergeschrieben. Und wiederum eine Geschichte handelt irgendwann in der Zukunft, sodass sie von Historie und der Beschreibung "von damals bis heute" weit entfernt ist. Sie wäre besser unter Science Fiction zu Hause.
Es gibt Leckerbissen unter historischen Romanen, auch für Leute, die diesem nicht unbedingt zugetan sind, aber diese Anthologie gehört leider nicht dazu.