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JohnnyZombie

Bewertungen

Insgesamt 119 Bewertungen
Bewertung vom 14.07.2023
Clockwork (eBook, ePUB)
Dekker, Tom

Clockwork (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zuerst einmal sollte gesagt sein, dass es mir sehr leicht fiel, den Einstieg in das Buch zu finden, obwohl ich den ersten Band nicht gelesen habe. Es gab genug Anspielungen darauf, um sich die wichtigsten Handlungsstränge zusammenzureimen, ohne den Leser mit viel Exposition zu langweilen.

Man lernt zu Anfang gleich eine ganze Bande von Charakteren kennen, die alle durch ihre Eigenheiten hervorstechen und einen sympathischen Eindruck machen.

Sowieso ist diese Welt von allen möglichen schrägen Gestalten bevölkert, die häufig nicht sind, was sie auf den ersten Blick zu sein scheinen, was für einige Überraschungen sorgt.

Dazu passend sind die politischen Ränkespiele und Wendungen, die dem Buch eine Ebene geben, die mich ebenfalls positiv überrascht hat. Auch, dass viele der Charaktere über ihre Sicht auf diese Dinge diskutieren, hat mir gefallen.

Abgerundet wird das stimmige Gesamtkonzept durch die spannende und unvorhersehbare Handlung, in der magische und technische Elemente kunstvoll gemischt werden.

Bewertung vom 14.07.2023
Civilization of Carnivores
Kuiper, Marcel

Civilization of Carnivores


sehr gut

Ein Buch, in dem Dinosaurier statt Menschen die herrschende Spezies geworden sind und Letztere reihenweise züchten und abschlachten, liest man nicht alle Tage.

Aus dieser interessanten Anfangsidee entwickelt sich eine Geschichte, die den Leser immer wieder mit kreativen Einfällen und einem flüssigen Schreibstil überrascht.

Allerdings kamen mir die Dialoge teilweise noch unrealistisch vor und haben den Lesefluss eher unterbrochen als gefördert.

Mein zweiter Kritikpunkt ist ein Charakter, der scheinbar nur in die Geschichte eingebracht wurde, um gehasst zu werden, weil er keine sympathischen Qualitäten zu haben scheint. Dazu kommt, dass die ganze Zeit auf seinem Gewicht herumgeritten wird, was mich im Zusammenhang mit seiner unangenehmen Persönlichkeit gestört hat.

Positiv aufgefallen sind hingegen die Parallelen, die zu unserer Welt und vor allem unserem Umgang mit Tieren, die wir als Nutztiere betiteln und ausbeuten, gezogen werden können und die im Gegensatz dazu eher augenzwinkernden Anspielungen auf allseits bekannte Marken und Orte, die die Stimmung wieder aufzulockern wissen.

Bewertung vom 14.07.2023
Drachendieb
Lang, Raphael

Drachendieb


ausgezeichnet

Die Abenteuer des Panther-Chimär Narugar, der im Zirkus aufgewachsen ist, und der Fürstentochter Kaira, die ihrem goldenen Käfig entkommen möchte, haben mich vom ersten Kapitel an in den Bann gezogen.

Die beiden sind nicht die einzigen beiden sympathischen Charaktere, die man auf dieser Reise treffen wird, denn es gibt eine ganze Reihe von einzigartigen und interessanten Persönlichkeiten, aber sie stechen durch eine besondere Eigenschaft hervor: Im Verlauf der Geschichte machen sie eine turbulente Entwicklung durch, während sie lernen, sich in der Welt zurechtzufinden und erwachsener werden.

Dass sie keine „statischen“ Charaktere sind, sondern Fehler machen, daraus lernen und sich entwickeln, macht sie ungeheuer lebendig und hilft einem dabei, sich stärker mit ihnen zu identifizieren.

Eine Eigenschaft haben sie aber von Anfang an: Den Hang zu ausgeklügelten Plänen, die einen mit ihrer Kreativität immer wieder überraschen und für einige spannende Momente sorgen.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und humorvoll, was es leicht macht, sich auf diese Welt einzulassen und ihren besonderen Charme zu genießen.

Auch die Welt ist ein Highlight und wartet mit einigen interessanten Konzepten wie den Chimären und den Schicksalsbändern (mehr sei hier nicht verraten) auf, von deren Bedeutung man im nächsten Teil, auf den ich schon sehr gespannt bin, nach einigen Anspielungen wahrscheinlich mehr erfahren wird.

Bewertung vom 14.07.2023
Die Wirklichkeit der Anderen
Kurt, Robin

Die Wirklichkeit der Anderen


ausgezeichnet

Wenn dieser Roman eines ist, dann schwer zu beschreiben. Trotzdem werde ich versuchen, genau das zu tun.

Zwar wird Kurt anfangs noch mit den Problemen des Alltags konfrontiert, doch schnell wird klar, dass die Welt nicht so logisch erklärbar ist, wie es scheint, als er von einem Schatten aus seiner Vergangenheit eingeholt wird, ohne sich überhaupt an diesen erinnern zu können.

Dieses Mysterium zieht sich durch das ganze Buch, wobei dem Protagonisten und damit auch dem Leser immer wieder kleine Hinweise gegeben werden, die dafür sorgen, dass man das Gefühl hat, der Lösung Stück für Stück immer näher zu kommen und dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen kann.

Besonders positiv aufgefallen ist mir auch, dass die Gegner größtenteils "unsichtbar" sind und nur indirekt in Aktion treten, was die Bedrohung durch sie umso mehr verstärkt und einem das Gefühl vermittelt, dass der Protagonist zu jedem Zeitpunkt in Gefahr ist.

Auch die Beschreibungen der beiden Hauptschauplätze, die Ruinenstadt und Berlin, haben mir sehr gut gefallen, ebenso wie Kurts Gedankengänge und Gefühle, durch die ich mich gut in ihn hineinversetzen und mit ihm mitleiden konnte.

Letztendlich muss ich zugeben, niemals ein vergleichbares Buch gelesen zu haben. Wer also Interesse an einer einzigartigen Geschichte hat, die einen auch nach dem symbolischen Zuschlagen der Buchdeckel noch begleitet, der sollte diesem Roman eine Chance geben.

Bewertung vom 14.07.2023
Queer Heroes (dt.)
Sicardi, Arabelle

Queer Heroes (dt.)


ausgezeichnet

Dieses Buch hält, was es verspricht, und zwar einen kurzen Überblick über Leben und Wirken verschiedener queerer Menschen, wie sie sich einen Namen gemacht und was sie verändert haben.

Darunter finden sich allseits bekannte Persönlichkeiten aus der Geschichte, zum Beispiel Leonardo da Vinci, Frida Kahlo und Freddie Mercury, allerdings auch noch lebende Aktivist*innen wie Emma González, Kasha Nabagesera und Jazz Jennings, sodass nicht nur Kinder und Menschen, die sich mit dem Thema noch nicht auskennen, sondern auch "fortgeschrittenere" Leser Neues lernen können.

Auffällig ist auch die schöne Aufmachung des Buches, das im Großformat daherkommt, denn zu jeder der dargestellten Personen gibt es ein wunderschönes und aussagekräftiges Portrait neben biografischen Daten und Informationen über die Lebensläufe, den Aktivismus und inwiefern diese Persönlichkeit der LQBTQ+-Community angehört.

Insgesamt hätte ich mir teilweise detailreichere Beschreibungen gewünscht, aber um einen Überblick über verschiedene queere Helden aus allen möglichen Ländern und Epochen zu erhalten, ist es perfekt.

Besonders schön ist auch, dass auf Intersektionalität, also auf die Verbindung von Diskriminierung aufgrund von Sexualität, Geschlecht und Hautfarbe, eingegangen wird, weil diese Themen untrennbar miteinander verbunden sind.

Bewertung vom 14.07.2023
Frequenz Zero
Kuiper, Marcel

Frequenz Zero


sehr gut

Da ich den ersten Teil der Reihe bisher nicht gelesen habe, kann ich nicht sagen, inwiefern sich dieser davon abhebt und werde diesen deshalb als Einzelwerk betrachten.

Die einzigartige Handlung, die sich stark vom Standard des Genres abhebt, hat mich schnell in den Bann gezogen und mich motiviert, weiterzulesen, um zu erfahren, wie sie ausgeht - Umso fieser der Cliffhanger am Ende, der mich weiter um das Schicksal der Helden bangen lässt.

Außerdem hat mich die Kreativität fasziniert, mit der die Planeten und vor allem ihre Bewohner, die nicht wie in viele anderen Geschichten praktisch nur Menschen mit leichten Abänderungen sind, gestaltet worden sind.

Allerdings muss ich zugeben, dass der Schreibstil selbst meinen Geschmack ganz und gar nicht getroffen hat, was vor allem an den Beschreibungen der Unterdrückung der Bewohner dieses Multiversums lag, die meiner Meinung nach häufig zu „stumpf“ waren und mir als Leser nicht selbst erlaubt haben, mir ein Bild von der schrecklichen Lage zu machen, sondern mir stattdessen immer wieder direkt erzählt haben, wie schlimm es dort gerade ist.

Außerdem gab es einige Dialoge, die für meinen Geschmack ein bisschen zu offensichtlich darauf abzielten, dem Leser Informationen zu vermitteln, was sie etwas unnatürlich hat erscheinen lassen.

Dazu kommt, dass den Figuren zu wenig Zeit gelassen wurde, die Beziehungen untereinander wirklich auszubauen, denn es erschien mir etwas unlogisch, dass sich gewisse Charaktere praktisch innerhalb von Sekunden unsterblich ineinander verlieben und diesem Gefühl fast alles andere unterordnen.

Wer allerdings darüber hinwegsehen kann (Oder meinen Geschmack diesbezüglich einfach nicht teilt), wird hier eine Welt vorfinden, die mit äußerster Liebe zum Detail und mit kreativen Einfällen gestaltet wurde, von denen sich andere Autoren gerne eine Scheibe abschneiden können.