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Lettereater
Wohnort: 
Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 25 Bewertungen
Bewertung vom 06.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


ausgezeichnet

Eleanor ist sechzehn Jahre bei ihrer Großmutter aufgewachsen, die von ihr nicht Oma, sondern Vivienne genannt werden wollte. Das ist nicht die einzige Seltsamkeit. Anscheinend haben Eleanor und ihre Großmutter ein mehr als schwieriges Verhältnis, denn Eleanor war jahrelang beim Therapeuten und nur auf dessen Rat geht sie immer Sonntagabends mit ihrem Freund zu Vivienne essen. Ansonsten meidet sie den Kontakt. Doch dann erhält sie mehrere beängstigende Anrufe der Großmutter, die sie alle ignoriert und als sie wie gewohnt zum Essen erscheint, findet sie Vivienne tödlich verletzt durch zahlreiche Scherenstiche vor.
Eleanor erbt ein geheimnisvolles Gutshaus, welches die Oma vorher nicht erwähnt hat. Dort trifft Eleanor nicht nur den Notar, sondern auch ihre Tante, die wohl genauso seltsam und verschroben wie die Oma ist.
Die Stimmung ist beklemmend und man wartet förmlich auf den nächsten Anschlag, der auch nicht lange auf sich warten lässt.
Der Schreibstil gefällt mir gut, die unheimliche Spannung treibt zum Weiterlesen an und es gibt ein furioses und dennoch logisches Finale.

Bewertung vom 01.05.2022
Noctis / Oxen Bd.5
Jensen, Jens Henrik

Noctis / Oxen Bd.5


ausgezeichnet

Ich habe jeden Band der Oxen Reihe gelesen und jeder war spannend.
Der dänische Autor Jens Henrik Jensen verfügt über tiefeKenntnisse des dänischen Militärs und der Geheimdienste und sonstiger Stellen, die kein normaler Bürger kennt und hat die Gabe sowohl unterhaltsam und humorvoll als auch spannend zu schreiben. Auch hier bin ich fast atemlos der Handlung gefolgt. Wer ist der Scharfschütze, der vier unter PTS leidende Kriegsveteranen während einer Übung in freier Wildbahn erschießt?
Es gibt eine Reihe weiterer Todesfälle unter Veteranen, aber es dauert bis zum fulminantem Schluss, bis man die Zusammenhänge erkennt. Unterstützt wird Oxen wie immer von Margarathe Franck, dem bereits im Ruhestand befindlichen ehemaligem Chef Axel Mossmann und einer jungen neuen Kollegin. Diesmal ist es mir schon fast zu viel von den verschiedenen Geheimdiensten und es war nicht immer einfach, noch den roten Faden zu behalten.
Dennoch, für Oxenfans ein Muss!

Bewertung vom 22.04.2022
Die Knochenleser
Ross, Jacob

Die Knochenleser


ausgezeichnet

Michael »Digger« Digson lebt auf einer kleinen Insel der Antillen. Er ist das uneheliche Kind des Polizeipräsidenten und einer Putzfrau. Seine Mutter wird von Polizisten erschossen als sie mit anderen Frauen gegen die brutale Vergewaltigung eines Mädchens protestiert. Obwohl er Jahrgangsbester ist, hat er keine Chance zu studieren, weil ihm das notwendige Geld fehlt. Detektive Superintendent Chilman möchte ihn für eine Polizeitruppe rekrutieren. Digger ist misstrauisch, aber es bleibt ihm in seiner Armut keine andere Wahl.
Digger wird ein guterPolizist, aber die Art der Polizeiarbeit auf den Antillen ist in kleinster Weise mit Polizeiarbeit in Deutschland vergleichbar. Selbstjustiz, freie Regelauslegung und eine teilweise drastische Sprache, aber auch völlig andere Kultur machen den Roman sehr spannend. Bei vielen anderen Krimis kann ich das Ende schon vorhersagen, hier nicht und das gefällt mir.
Ich gebe eine deutliche Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.03.2022
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Dem dänischen Schriftsteller Dennis Jürgensen gelingt ein sehr spannender Einstieg in diesen Krimi. Ein Lehrer macht mit seinem elfjährigen Schüler eine Wattwanderung und sie werden nicht nur von sehr dichtem Nebel und einsetzender Flut überrascht, sondern finden im Watt eine halb eingegrabene männliche Leiche. Der Lehrer wird niedergeschlagen, der Junge verschwindet.
Eine junge dänische Polizistin und ein erfahrener Polizist aus Flensburg werden gemeinsam auf diesen Fall angesetzt, weil der Tote auf Grenzland gefunden wird. Als angenehm empfinde ich, dass die beiden sich auf Anhieb gut verstehen und es nicht die gewohnten Grabenkämpfe gibt.
Während ihrer gemeinsamen Ermittlungen freunden sich Lykke und Rudi an und vertrauen sich gegenseitig traumatische Erlebnisse an.
Es gibt weitere Morde, verschwundene Kinder und dennoch empfinde ich die Handlung teilweise als etwas langatmig und die hohe Spannung vom Beginn kann nicht gehalten werden. Wer es etwas ruhiger mag, hat hier den perfekten Lesestoff gefunden. Mir hat es auch gefallen, aber für die volle Punktzahl fehlt mir mehr Spannung.

Bewertung vom 22.02.2022
Solange es ein Morgen gibt
Price, Laura

Solange es ein Morgen gibt


ausgezeichnet

Laura Price weiß worüber sie in ihrem Debutroman schreibt. Sie war selbst schon an Brustkrebs erkrankt.

Jessica bewegt sie sich auf der glücklichen Seite des Lebens mit ihrem tollen Freund und dem neuen Traumjob als Chefredakteurin einer sehr bekannten Modezeitschrift. Doch dann erhält sie mit 31 Jahren die Diagnose Brustkrebs und erfährt, dass ihr Freund sie betrogen hat.
Es wird schnell klar, dass sie eine Kämpferin ist. Ihr Vater hilft ihr, wo er nur kann und für ihn und Jessica ist es äußerst traumatisch, weil Jessicas Mutter vor 2 Jahren sehr jung an einer Krebserkrankung verstorben ist.
Trotzdem ist es kein Roman, der nur von Krankheiten, Kummer und Leid erzählt.
Es geht um Freundschaften, Online-Dating, die Arbeit einer Chefredakteurin, gescheiterte Beziehungen und auch um ganz viel Spaß und Lebensfreude!

Mir haben der Schreibstil, der Humor, die vielseitigen Themen und der Tiefgang sehr gut gefallen. Ich habe gelacht und geweint und kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!