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Lettereater
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Düsseldorf

Bewertungen

Insgesamt 28 Bewertungen
Bewertung vom 04.11.2022
Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Das ist ein Krimi, der mal erfrischend anders ist. Die Sprache ist sehr ruhig. Es gibt keine Schilderung einer Gewaltszene und dennoch ist es spannend und man möchte bei der Klärung des Falls dabei sein.
So geht es sowohl der niederländischen als auch der deutschen Polizei. Ein toter Wattwanderer wurde von der niederländischen Grenzpolistin Geeske bei ihrer letzten Patrouillenfahrt vor ihrer Rente auf einer Wattbank gefunden. Es ist unklar, ob es deutsches oder niederländisches Gebiet ist.
Da kommen sicher die beiden MMS von Geeske zum Tragen, denen sie ihren Spitznamen verdankt. Möglichkeiten ausschöpfen und menschlich bleiben!
Mathijs Deen beschreibt die Charaktere sehr gut mit ihren menschlichen Macken und Besonderheiten. Zum Beispiel den Mann vom niederländischen Grenzschutz, der das neue Polizeischnellschlauchboot gegen das schöne Schiff der deutschen Küstenwache gesteuert hat, vor lauter Verärgerung, dass sie sich in seinen Fall mischen wollen.
Besonders gut haben mir auch die fachlich fundierten Schilderungen der Wattgegebenheiten gefallen.
Es ist ein rundum schönes Buch, welches ich gerne zum Lesen empfehle!

Bewertung vom 04.09.2022
Die Vergessene
Slaughter, Karin

Die Vergessene


ausgezeichnet

Es gibt kaum eine andere Thrillerautorin, die ich so schätze wie Karen Slaughter.

Es gibt immer mehrere Handlungsstränge, viel Gefühl und auch Menschen mit Schwächen und Stärken und dann natürlich ein richtiges Monster, was bekämpft werden muss.

In dieser Leseprobe passiert schon jede Menge. In einem Rückblick auf das Jahr 1982 wird ein siebzehnjähriges Mädchen aus gutem Hause vorgestellt, welchem eine Zukunft als Richterin hervorgesagt wurde, aber durch eine ungewollte Schwangerschaft von der Schule flog, ihre Freunde verlor, von der Gemeinde verachtet und der Familie drangsaliert wurde. Aus Protest geht sie zur Schulabschlussfeier und es gibt mehrere Männer, die das nicht gerne sehen. Einer von ihnen erschlägt sie brutal.

Im nächsten Erzählstrang freuen wir uns in der jetzigen Zeit mit Andrea, die die schwere letzte Sportprüfung zur Aufnahme als US Marshall bestanden hat, Diese Einheit ist für das Zeugenschutzprogramm zuständig, in dem sie selbst mit ihrer Mutter aufgenommen wurde. Andreas Vater ist ein soziopathischer ehemaliger Sektenführer, der einen Massenmord begehen wollte und jetzt im Gefängnis sitzt.
Wenn das nicht genug Material für einen spannenden Thriller ist!

Bewertung vom 20.07.2022
Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1


ausgezeichnet

Schwedische Krimis sind immer gut und Tove Alsterdal ist zurecht die Nummer 1 in Schweden. Sturmrot ist ein tolles Buch.

Sturm und rot weisen schon auf Gefahr hin und es beginnt auch spannend und rätselhaft.

Olof Hagström verlässt aus einer Laune heraus die Autobahn und besucht sein Elternhaus nach über 20 Jahren. Als vierzehnjähriger soll er ein Mädchen vergewaltigt und getötet haben. Er konnte nicht verurteilt werden, kam aber in ein Heim. Nun findet er seinen ermordeten Vater zusammengekauert unter der laufenden Dusche.

Natürlich ist er der erste Verdächtige. Die ermittelnde Polizistin Eira kennt ihn noch von früher. Zum Zeitpunkt der Ermordung des Mädchens war sie 14 Jahre alt. Sie ist gerade nach Kramsford zurückgekehrt, um sich um ihre an Demenz erkrankte Mutter zu kümmern.

Verschiedene Fragen sind zu beantworten: Was passierte vor mehr als 20 Jahren? Warum wurde der Vater ermordet? Wer ist der/die Täter-in und wie hängt das alles zusammen?

Es gibt reichlich unerwartete Wendungen, gute Polizeiarbeit, private Verwicklungen und eine logische und spannende Handlung.

Bewertung vom 06.06.2022
Das Haus der stummen Toten
Sten, Camilla

Das Haus der stummen Toten


ausgezeichnet

Eleanor ist sechzehn Jahre bei ihrer Großmutter aufgewachsen, die von ihr nicht Oma, sondern Vivienne genannt werden wollte. Das ist nicht die einzige Seltsamkeit. Anscheinend haben Eleanor und ihre Großmutter ein mehr als schwieriges Verhältnis, denn Eleanor war jahrelang beim Therapeuten und nur auf dessen Rat geht sie immer Sonntagabends mit ihrem Freund zu Vivienne essen. Ansonsten meidet sie den Kontakt. Doch dann erhält sie mehrere beängstigende Anrufe der Großmutter, die sie alle ignoriert und als sie wie gewohnt zum Essen erscheint, findet sie Vivienne tödlich verletzt durch zahlreiche Scherenstiche vor.
Eleanor erbt ein geheimnisvolles Gutshaus, welches die Oma vorher nicht erwähnt hat. Dort trifft Eleanor nicht nur den Notar, sondern auch ihre Tante, die wohl genauso seltsam und verschroben wie die Oma ist.
Die Stimmung ist beklemmend und man wartet förmlich auf den nächsten Anschlag, der auch nicht lange auf sich warten lässt.
Der Schreibstil gefällt mir gut, die unheimliche Spannung treibt zum Weiterlesen an und es gibt ein furioses und dennoch logisches Finale.

Bewertung vom 01.05.2022
Noctis / Oxen Bd.5
Jensen, Jens Henrik

Noctis / Oxen Bd.5


ausgezeichnet

Ich habe jeden Band der Oxen Reihe gelesen und jeder war spannend.
Der dänische Autor Jens Henrik Jensen verfügt über tiefeKenntnisse des dänischen Militärs und der Geheimdienste und sonstiger Stellen, die kein normaler Bürger kennt und hat die Gabe sowohl unterhaltsam und humorvoll als auch spannend zu schreiben. Auch hier bin ich fast atemlos der Handlung gefolgt. Wer ist der Scharfschütze, der vier unter PTS leidende Kriegsveteranen während einer Übung in freier Wildbahn erschießt?
Es gibt eine Reihe weiterer Todesfälle unter Veteranen, aber es dauert bis zum fulminantem Schluss, bis man die Zusammenhänge erkennt. Unterstützt wird Oxen wie immer von Margarathe Franck, dem bereits im Ruhestand befindlichen ehemaligem Chef Axel Mossmann und einer jungen neuen Kollegin. Diesmal ist es mir schon fast zu viel von den verschiedenen Geheimdiensten und es war nicht immer einfach, noch den roten Faden zu behalten.
Dennoch, für Oxenfans ein Muss!

Bewertung vom 22.04.2022
Die Knochenleser
Ross, Jacob

Die Knochenleser


ausgezeichnet

Michael »Digger« Digson lebt auf einer kleinen Insel der Antillen. Er ist das uneheliche Kind des Polizeipräsidenten und einer Putzfrau. Seine Mutter wird von Polizisten erschossen als sie mit anderen Frauen gegen die brutale Vergewaltigung eines Mädchens protestiert. Obwohl er Jahrgangsbester ist, hat er keine Chance zu studieren, weil ihm das notwendige Geld fehlt. Detektive Superintendent Chilman möchte ihn für eine Polizeitruppe rekrutieren. Digger ist misstrauisch, aber es bleibt ihm in seiner Armut keine andere Wahl.
Digger wird ein guterPolizist, aber die Art der Polizeiarbeit auf den Antillen ist in kleinster Weise mit Polizeiarbeit in Deutschland vergleichbar. Selbstjustiz, freie Regelauslegung und eine teilweise drastische Sprache, aber auch völlig andere Kultur machen den Roman sehr spannend. Bei vielen anderen Krimis kann ich das Ende schon vorhersagen, hier nicht und das gefällt mir.
Ich gebe eine deutliche Leseempfehlung!

Bewertung vom 20.03.2022
Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Dem dänischen Schriftsteller Dennis Jürgensen gelingt ein sehr spannender Einstieg in diesen Krimi. Ein Lehrer macht mit seinem elfjährigen Schüler eine Wattwanderung und sie werden nicht nur von sehr dichtem Nebel und einsetzender Flut überrascht, sondern finden im Watt eine halb eingegrabene männliche Leiche. Der Lehrer wird niedergeschlagen, der Junge verschwindet.
Eine junge dänische Polizistin und ein erfahrener Polizist aus Flensburg werden gemeinsam auf diesen Fall angesetzt, weil der Tote auf Grenzland gefunden wird. Als angenehm empfinde ich, dass die beiden sich auf Anhieb gut verstehen und es nicht die gewohnten Grabenkämpfe gibt.
Während ihrer gemeinsamen Ermittlungen freunden sich Lykke und Rudi an und vertrauen sich gegenseitig traumatische Erlebnisse an.
Es gibt weitere Morde, verschwundene Kinder und dennoch empfinde ich die Handlung teilweise als etwas langatmig und die hohe Spannung vom Beginn kann nicht gehalten werden. Wer es etwas ruhiger mag, hat hier den perfekten Lesestoff gefunden. Mir hat es auch gefallen, aber für die volle Punktzahl fehlt mir mehr Spannung.

Bewertung vom 22.02.2022
Solange es ein Morgen gibt
Price, Laura

Solange es ein Morgen gibt


ausgezeichnet

Laura Price weiß worüber sie in ihrem Debutroman schreibt. Sie war selbst schon an Brustkrebs erkrankt.

Jessica bewegt sie sich auf der glücklichen Seite des Lebens mit ihrem tollen Freund und dem neuen Traumjob als Chefredakteurin einer sehr bekannten Modezeitschrift. Doch dann erhält sie mit 31 Jahren die Diagnose Brustkrebs und erfährt, dass ihr Freund sie betrogen hat.
Es wird schnell klar, dass sie eine Kämpferin ist. Ihr Vater hilft ihr, wo er nur kann und für ihn und Jessica ist es äußerst traumatisch, weil Jessicas Mutter vor 2 Jahren sehr jung an einer Krebserkrankung verstorben ist.
Trotzdem ist es kein Roman, der nur von Krankheiten, Kummer und Leid erzählt.
Es geht um Freundschaften, Online-Dating, die Arbeit einer Chefredakteurin, gescheiterte Beziehungen und auch um ganz viel Spaß und Lebensfreude!

Mir haben der Schreibstil, der Humor, die vielseitigen Themen und der Tiefgang sehr gut gefallen. Ich habe gelacht und geweint und kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen!