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luefki

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 18.10.2020
Das Wörterbuch des Windes
Blazon, Nina

Das Wörterbuch des Windes


ausgezeichnet

Neuanfang im rauen Island?

Swea weiß nicht was sie glauben soll. Soll sie ihrem Mann Henrik glauben oder ihren Gefühlen, die ihr sagen, dass Henrik vielleicht doch nicht die ganze Wahrheit erzählt. Eines steht für sie jedoch fest, in dem Flugzeug dass sie zurück nach Deutschland bringen soll wird sie nicht sitzen. Sie nimmt ihr Leben in die Hand und lernt durch neue Freunde vieles über sich selbst und auch über andere und dann vor allem über die Isländer.

Der Roman ist wirklich ganz fantastisch geschrieben. Keine Minute ist dieser langweilig. Da das Buch 570 Seiten hat fragt man sich hin und wieder was Swea noch alles erleben wird und man wird immer wieder überrascht von den neuen Wendungen die sich in ihrem Leben ergeben. Der Roman lässt sich schön lesen und man kann sich gut in die Handlung hineinversetzen, zu keinem Augenblick ist etwas unverständlich. Auch erfährt man viele spannende Informationen über Island und die Isländer, wie zum Beispiel die Dating App, die Geschichte der Wikinger, den Elfen und den Trollen und was die Isländer von der Finanzkrise halten.
Wenn man selbst schon mal auf Island war ist die Beschreibung der rauen Natur ein wiedererkennungsmerkmal und wenn man noch nicht da war kann man sich die atemberaubende Natur auch gut vorstellen.

Alles in allem hat mir der Roman sehr gefallen.

Bewertung vom 09.10.2020
Bis wir uns wiedersehen
Bailey, Catherine

Bis wir uns wiedersehen


ausgezeichnet

Ergreifende Zeitgeschichte

An diesem Buch hat mich sofort der Untertitel gereizt: „Eine Mutter, ihre geraubten Kinder und der Plan, Hitler umzubringen.“
Ich bin Mutter, wer hätte es wagen sollen mir meine Kinder zu rauben?! Alle Gefühle, die sich einstellen, laufen darauf hinaus, dass das nicht wahr sein kann. Unmöglich, nicht aushaltbar, grauenvoll, herzzerreißend!
Der Plan, Hitler umzubringen und die Aussage, dieser „Geschichtskrimi allererster Güte – aber mit Happy End!“, haben mich überzeugt, das Buch zu lesen.
Nicht einfach – weder zu lesen noch zu begreifen. Geschichtsinteressierte der Nazizeit (deren Vorgeschichte und Auswirkungen bis in unsere Zeit hinein), werden auf ein Aufstehen und Auflehnen gegen Unmenschlichkeit stoßen, die mir zeigt, wie wichtig es ist Unrecht und menschenverachtende Werte nicht hinzunehmen.

Es ist ein aufrüttelndes Geschichtsbuch mit ganz persönlichen Einblicken in die Familiengeschichten der Menschen, die in dieser Zeit lebten. Sie sind von den Ereignissen ihr ganzes Leben geprägt. Ilse von Hassell, die Mutter von Fey, deren Kinder von den Nazis geraubt wurden, schrieb nach dem Krieg an ihre Tochter: „Er [ihr Mann] hat mich niemals enttäuscht.“ „Sein klarer Charakter, sein übertragender Geist, seine glühende Beherztheit und sein immer einsatzbereiter Mut beglücken mich jeden Tag. Ich bete zu Gott, daß sein Opfer, sein Leben hinzugeben, der Welt beweisen wird, daß es ein besseres Deutschland gab, … und ich hoffe, daß die Welt begreift, daß es Männer gab, die bereit waren, uns unter Aufopferung ihres Lebens von diesem Übel zu befreien.“

Ich bin dankbar, daß ich dieses Buch lesen durfte.
Und es ist wirklich nicht einfach, es zu lesen, weil es unvorstellbar ist, wozu Menschen fähig sind gegenüber Mitmenschen. Aber es ist wichtig, es zu lesen und hat mich berührt, weil es gut ist, sich anrühren zu lassen.

Catherine Bailey schreibt damit ein Buch Zeitgeschichte, das einem Testament gleichkommt, in dem ich als Leserin mutiger werde, gegen rechte Parolen und Menschenverachtung laut sprachfähig werden zu müssen.

Bewertung vom 05.10.2020
Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1
Leonard, Susanna

Madame Curie und die Kraft zu träumen / Ikonen ihrer Zeit Bd.1


ausgezeichnet

Eine beeindruckende Frau und ihr Leben

Dieser Roman handelt von einer tollen Forscherin, die einen großen Teil ihres Lebens der Wissenschaft geopfert, aber zugleich auch ein liebevolles Leben mit ihrer Familie hatte.
Was vielleicht viele, sowie auch ich, nicht wussten, Marie Curie wurde als Maria Sklodowska in Polen geboren und verbrachte dort ihre Jugend und Teenagerzeit. Mania, wie sie von Freunden und Familie liebevoll genannt wurde, war schon in der Schule sehr aufmerksam und wissbegierig. Sie konnte schnell Zusammenhänge erkennen und war sehr interessiert. Das Barometer im Arbeitszimmer ihres Vaters hatte schon in jungen Jahren ihre volle Aufmerksamkeit. Die Eltern Lehrer, stand ihr sehr wahrscheinlich auch einer Zukunft als Lehrerin bevor.
Mania jedoch hatte große Pläne jedoch gab es ein paar Gegenschläge, ihre Mutter verstarb sehr früh, eine gut bezahlte Anstellung verlor sie, da sie Zukunftspläne mit dem Sohn schmiedete und auch die geheime Uni in Warschau konnte nicht mehr stattfinden. Sie war auch nicht begeistert von der Macht der Russen über Polen und wollte etwas für die Zukunft, sowohl für Polen als auch für Frauen, die damals nicht in Polen studieren durften, erreichen.
Aufgrund eines guten Planes gelang es ihr doch noch in Paris zu studieren und viele ihrer Ziele zu erreichen.

Der Roman zeigt einem wie hart das Leben damals war und wieviel Kraft man investieren musste um als Frau zu forschen und die Ergebnisse zu teilen. Marie wurde immer wieder abgewiesen hat aber trotzdem weitergekämpft. Ihre Familie und Freunde standen ihr dabei immer bei.

Susanna Leonard schafft es dem Leser die vielen Eindrücke und Erlebnisse sehr anschaulich darzustellen, sodass längst verloschene Erinnerungen aus dem Naturkundeunterricht sehr einleuchtend sind und nun nicht mehr so schnell in Vergessenheit geraten.
Es ist gut dass die Autorin auch nochmal das Thema verdeutlicht, wie schwer es Frauen damals hatten zu studieren und wie sehr sie sich gegen die Männerwelt durchsetzen mussten.

Mir hat der Roman sehr gefallen und ich habe sehr viel über das Leben von Marie Curie erfahren, schönes und trauriges zugleich.

Bewertung vom 25.09.2020
Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete
Cameron, Sharon

Das Mädchen, das ein Stück Welt rettete


ausgezeichnet

Ein spannender Roman mit Vorbildfunktion
Stefania, von ihren Freunden nur Fusia genannt, wird auf einem Bauernhof groß. Doch schon schnell hat sie genug von dem Dreck und den Unannehmlichkeiten die mit diesem Leben mit sich kommen. Mit elf Jahren versucht sie sich zum ersten Mal davon zu stehlen, doch das gelingt ihr nicht. Mit fast dreizehn gelingt es ihr die Mutter zu überzeugen in der Stadt bei ihren Schwestern zu wohnen.
Es ist keine einfache Zeit, vieles muss sie noch lernen und sie verdient ihr erstes eigenen Geld mit denen sie ihre Schwestern und ihre Mutter unterstützen möchte. Fusia lernt den frechen Sohn ihrer Chefin kennen. Zunächst sind die beiden nur befreundet doch später wird es Liebe und dann kommt die Zeit der Judenverfolgung und sie muss schnell handeln…

Der Roman ist sehr schön geschrieben. Er vermittelt Gefühle und zugleich auch wissenswertes über die Zeit vor und während des Krieges. Die Autorin schafft es mit ihrer lockeren Schreibweise den Leser zu fesseln und übermittelt traurige aber auch schöne Momente.
Spannung ist natürlich auch jede Menge vorhanden. Fusia nimmt ja viel auf sich als sie die Juden und Jüdinnen bei sich versteckt. Da fiebert man natürlich mit ob alles geheim bleiben kann und alle gerettet werden.
Erschütternd ist natürlich auch das sich dieses und noch viel mehr in Wirklichkeit abgespielt hat und darum finde ich es auch super, das hierüber auch weiterhin berichtet wird. Man sollte sich auch immer vor Augen halten das in manchen Teilen der Welt immer noch ähnliche schlimme Schicksale passieren.
Die Buchthematik ist sehr gut umgesetzt, man erfährt vieles aus dieser schrecklichen Zeit.

Bewertung vom 30.08.2020
Elfie und das magische Eichhörnchen
Rauchhaus, Susanne

Elfie und das magische Eichhörnchen


ausgezeichnet

Susanne Rauchhaus – Elfie und das magische Eichhörnchen

Elfie ist zehn und möchte Abenteurerin werden wenn sie einmal groß ist. Klettern kann sie schon und es gibt immer etwas zu entdecken. Momentan hat sie gerade Bekanntschaft mit einem weißen Eichhörnchen gemacht. Ihrer Freundin Maya gefallen die Geschichten über Krümel, dem Eichhörnchen, gar nicht, aber vielleicht wendet sich ja doch noch alles zum Guten…

Das Kinderbuch ist wirklich schön und verständlich geschrieben, so dass die kleinen sich gut in die Situation hineinversetzen können. Elfie erzählt in der Ich-Form und so bringt sie auch alle witzigen Gedanken zum Ausdruck. Das Buch ist zum Teil witzig geschrieben, sodass es auch eine Mitlachgarantie gibt. Elfie und Maya erleben ein einzigartiges Abenteuer, welches kaum zu glauben ist aber sehr mitreißend beschrieben ist.
Das Buchcover gefällt mir auch sehr gut, die wichtigsten Details aus dem Inhalt werden hier schon deutlich abgebildet. Das Baumhaus und auch der neue Mitschüler Noah mit seinen Raben sind ein großer Teil der Geschichte.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen und kann es somit auf jeden Fall weiter empfehlen.

Bewertung vom 23.08.2020
So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1
Graw, Theresia

So weit die Störche ziehen / Die Gutsherrin-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Ein Roman zum miterleben

Dora Twardy ist Teenager, erlebt die erste große Liebe, hat keine Lust auf Schule und bisher auch nicht viele Ziele außer das Leben zu genießen.
Doch plötzlich bricht der Krieg aus. In dem ländlichen ostpreußischen Dorf Liebenwalde, wo Dora mit ihrer Familie auf einem Gestüt lebt ist hiervon noch nicht so viel zu merken. Doch plötzlich verändert sich Doras Leben und sie muss sehr schnell erwachsen werden. Begleitet wird sie jedoch immer von ihrer Liebe zu Wilhelm… und später gibt es ja auch noch Curt…

Der Roman ist wirklich sehr fesselnd und sehr lebensgetreu geschrieben. Wie die Autorin auch schon erwähnt könnte sich dieses genau so zugetragen haben. Vielleicht nicht in der kompletten Geschichte aber die einzelnen Teile sicherlich. Nebenbei erfährt man wie der Krieg in Ostpreußen gestartet ist und wie die Menschen diesen miterlebt haben. Wieder einmal wird Zeitgeschichte mit einer tollen Handlung verbunden.

Mir hat das Buch wirklich super gefallen. Die Handlung ist flüssig und spannend, man mag das Buch gar nicht aus der Hand legen. Von daher absolut weiterzuempfehlen!

Bewertung vom 11.08.2020
Wo die Sterne tanzen
Herzog, Katharina

Wo die Sterne tanzen


ausgezeichnet

Inselromantik?

Nele hat in ihrer Kindheit viele Ferien auf Juist bei ihrer Oma Lotte verbracht. Sie verbindet viele schöne Momente mit der Insel aber zieht nach der Ausbildung nach New York um dort ihren Traum zu verwirklichen. Doch auch in New York ist sie fest verbunden mit Juist und plötzlich erfährt sie das ihre Oma Lotte verstorben ist.
Oma Lottes Haus, das Deichschlösschen soll verkauft werden und Nele ringt nebenbei noch um die Liebe. Wird sie das ganze mit dem Kopf angehen oder mit dem Herzen…

Das Buch hat mir wirklich sehr gefallen. Der Autorin gelingt es Gefühle rüberzubringen und einem in die Welt von Nele hineinzuversetzen. Das Buch ist flüssig geschrieben und wenn man denkt man weiß wie es weitergeht passiert doch wieder etwas unerwartetes. Man fiebert jedes Mal mit wenn man liest das Nele und Henry aufeinandertreffen aber dann gibt es da ja auch noch Ben…
Das Cover und den Titel finde ich auch sehr schön und passend sowie auch die kleinen Inselwölkchen im Buch. Der Kapitelaufbau ist auch deutlich daher kommt man gut zurecht mit den Sprüngen in der Zeit, die es wieder spannender machen.

Für Romantik Fans ist das Buch definitiv zu empfehlen!

Bewertung vom 05.04.2020
#klimaretten
Grießhammer, Rainer

#klimaretten


gut

Klima retten für Interessierte

Rainer Grießhammer - #klimaretten

Das Klima zu retten ist in der heutigen Zeit natürlich ein großer Punkt. Rainer Grießhammer versucht in seinem Buch das Thema nochmals aufzugreifen. In verschiedenen gut strukturierten Kapiteln (Erläuterung, Mobilität, Ernährung, Wohnen) behandelt er was nicht so gut läuft, wie groß der CO2 Ausstoß für verschiedene Branchen, Fortbewegungsmittel, Haushalte, Lebensmittel ist und was man tun muss um das Klima zu retten. In verschiedenen hashtags # gibt es nochmal extra Erklärungen welche sich auch allein lesen lassen.

Das Buchcover mit den verschiedenen Plakataktionen finde ich schön gestaltet und auch der Titel mit hashtag # spricht Jugendliche vielleicht eher an. Inhaltlich finde ich es jedoch nicht so ansprechend. Vieles ist bekannt: wir essen zu viel Fleisch, wir fahren zu schnell Auto, wir fliegen zu viel, wir haben zu viel Schnickschnack (in diesem Zusammenhang technischer Schnickschnack), und dieses wird auch viele Male im Buch wiederholt. An Wiederholungen zum Verinnerlichen mangelt es keinesfalls. Einige Erklärungen oder auch Grafiken finde ich auch nicht sehr verständlich. Wovon es auch viel in diesem Buch gibt sind Fakten, Fakten, Fakten, sodass man beim lesen wirklich am Ball und konzentriert bleiben muss. Aber es gibt auch noch einen positiven Punkt. Das Buch gibt es auch noch gratis als E-book. Dieses ist für Jugendliche natürlich wieder ein Pluspunkt.

Ich denke dass dieses Buch nur für einen kleinen Teil der Jugendliche interessant sein wird und würde es auch nur denjenigen empfehlen die sich sowieso für dieses Thema interessieren oder diesem offen gegenüber sind. Für Ignoranten ist es zu langwierig.

Bewertung vom 27.03.2020
Die Schule am Meer
Lüpkes, Sandra

Die Schule am Meer


ausgezeichnet

Sandra Lüpkes - Die Schule am Meer

Martion Luserke baut mit anderen Pädagogen in den goldenen Zwanzigern eine Schule am Meer auf der Insel Juist auf. Hierbei unterstützen ihn einige seiner Kollegen aus Wickersdorf. Große Unterstützung kommt auch von der Jüdin Anni Reiner und ihrem Mann Paul. Selbst einige Schüler aus Wickersdorf werden nach Juist folgen.
Diese Schule ist nicht nur irgendeine Schule, nein es ist ein Internat welches offen für Leben und Geist, viel Wert auf Selbstfindung, Kunst und Musik legt. Dementsprechend wird es in der Gesellschaft und somit auch auf Juist nicht überall anerkannt. Vor allem dem Insulaner Gustav Wenniger ist die Schule ein Dorn im Auge und er versucht über Jahre Hinweg Unruhe zu stiften. Die Schüler an der Schule am Meer lernen hier für ihr Leben gern und sind begeistert. Vor allem Moskito, Marje, Volkmar genießen das Schulleben in denen es schöne aber auch traurige Momente gibt. Aufgrund des nahenden Krieges und vieler Juden an der Schule wird es schwieriger alles am Laufen zu halten…

Das Buch ist wirklich schön geschrieben und beruht auf einige Zeitzeugenangaben. Der Roman ist mitreißend man spürt die schönen und auch die traurigen Momente. Einige Charaktere bestanden auch im wahren Leben und viele Geschichten und Erlebnisse sind gut dargestellt.

Ich finde es sehr interessant wie es eine freie Schule damals geschafft hat „über die Runden“ zu kommen. Wieviel Kreativität hierzu gehört und auch Mut und Durchsetzungsvermögen. Mir hat das Buch besonders gut gefallen da es eine in Wirklichkeit passierte Geschichte aufgreift. Da ich selber auch schon auf Juist war kamen mir viele Orte der Geschehnisse auch bekannt vor. Jedoch habe ich damals nicht von dieser Schule gehört.

Alles in allem ein schöner aufklärender Roman mit viel Spannung und tollen Headlines. Auf jeden fall zu empfehlen.