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Berlin

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Insgesamt 272 Bewertungen
Bewertung vom 29.08.2023
Zum Glück Costa Rica (eBook, ePUB)
Sommerkorn, Frida Luise

Zum Glück Costa Rica (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Costa Rica, das kleine Land zwischen Atlantik und Pazifik, ist das Reiseziel von Heli. Hier in dem tropischen Paradies mit aktive Vulkanen, kristallklare Flüssen, Traumstränden und Wasserfällen will sie Ordnung in ihre Gefühlswelt bringen. Hals über Kopf hat sie die heimatliche Ostseeküste verlassen, als sie einen Heiratsantrag von ihrem Freund bekam.

„Zum Glück Costa Rica" ist der dritte Teil der Fernwehromane von Frida Luise Sommerkorn, die unabhängig voneinander gelesen werden können.

Die Reisegruppe mit der Heli das Land erkunden möchte lässt sie aber nicht zur Ruhe kommen, ganz im Gegenteil. Hier wird Heli mit vielen persönlichen Problemen der Mitreisenden konfrontiert, die sie oft ihr eigenes Gefühlschaos vergessen lassen. Aber es wird noch aufregender für sie. Der Reiseleiter Carlos, möchte ihr nicht nur die besonderen Plätze Costa Ricas zeigen, sondern macht ihr auch schöne Augen. Den junge Pfarrer Benno, der auf Sinnsuche ist und dessen Anziehungskraft sie sich nur schwer entziehen kann, fesselt sie immer mehr.
Frida Luise Sommerkorn erzählt munter und unterhaltsam, doch mit vielen nachdenklichen Tönen. Man kann als Leser die Probleme gut verstehen und hoffen, dass sich alles zum Guten wenden wird.

Trotzdem ist eine leichte und angenehm zu lesende Lektüre geworden, die Entspannung und Unterhaltung garantiert. Der Erzählstil ist flüssig und leicht zu lesen. Flotte Szenen- und Perspektivwechsel gestalten die Erzählung abwechslungsreich und Überraschungen beleben die Handlung. Dabei gelingen der Autorin wunderbare Beschreibungen der Natur und der vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt Costa Ricas. Exotische Vogelbeobachtungen in den Nebelwäldern und Besuche von Schildkrötenauffangstationen gehören auch zum Programm von Helis Reise und lassen schnell Fernweh aufkommen.

Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebes- und Reisegeschichten lesen.

Bewertung vom 18.08.2023
Tödliches Ostfriesengold. Ostfrieslandkrimi
Nansen, Elke

Tödliches Ostfriesengold. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Mit „Tödliches Ostfriesengold“ als bereits 15. Fall für die Kommissare Rike Waadstedt und Richard Faber ist der beliebten Autorin Elke Nansen ein besonderer Coup gelungen. Erschienen ist das Buch im Klarant-Verlag.
Eine Einbruchserie, die auf Sylt begann, setzt sich in Ostfriesland fort. „Nur einmal wurde der Dieb gesehen, der wie ein Geist Alarmanlagen und Sicherheitssysteme überwindet. Er soll wie Ekke Nekkepenn ausgesehen haben, der Meermann aus der alten Sage. Aber warum diese merkwürdige Verkleidung?“ (aus der Inhaltsanhabe des Verlages)

Bei einem Einbruch in die Leeraner Villa des Schlagerstars wird ein alter und wertvoller Theodolit gestohlen. Fabers Kollege von der Spurensicherung, der exzentrische, aber auch äußerst fähige Dr. Schorlau, entdeckt am Tatort eine alte römische Münze. Diese Münze hat es in sich, denn sie führt das Team der Emdener Kripo auf die Spur zu weiteren Straftaten.

Schnell entwickelt der Fall eine Eigendynamik, die den Leser immer wieder staunen lässt und ihn mit völlig neuen Fakten und Fragen konfrontiert. Die Spannung, die die Autorin aufbaut, fesselt sofort. Ernste Fragen und numismatische Sachverhalte werden geschickt in die Handlung integriert.

Aufgelockert wird die ernsthafte Arbeit durch die farbenreiche Schilderung des Privatlebens der Ermittler, denn das Paar Rike und Richard hat Familienzuwachs bekommen. Richards kleiner Sohn Benny lebt zur Freude von Rikes Großvater Knut jetzt bei ihnen. Natürlich werden auch zu Hause noch Aspekte des aktuellen Falls diskutiert. Dabei erweist sich nicht nur Knut, sondern auch der aufgeweckte Benny mit seinen Fragen als hilfreich.
Der ursprüngliche Einbruchsfall erweist sich als komplexer und vielschichtiger Fall, da es Mordopfer gibt, sowohl aus einem Cold Case wie auch aktuell. Die Spannung steigt schnell und dramatisch an. Bevor es zu einer Lösung der Fälle kommt, riskiert Rike einem gewagten Alleingang.

Der Schreibstil von Elke Nansen ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem dramatischen und völlig unerwarteten Finale geführt. Es passt alles. Die Zusammenhänge der in sich schlüssig gelösten Fälle sind gegeben und der Prolog ist nun selbsterklärend.

Fazit:
Dieses Buch kann ich allen Krimi-Fans unbedingt empfehlen. Hier stimmt die Mischung – ein außergewöhnlicher und spannender Kriminalfall sowie das Privatleben der Ermittler. Die drei ersten Bände stehen bereits auf meiner Wunschliste. „Tödliches Ostfriesengold“ hat 5 Sterne verdient.

Bewertung vom 08.08.2023
Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2
Engel, Henrike

Ein Leben für das Glück der Kinder / Die Hafenärztin Bd.2


ausgezeichnet

"Die Hafenärztin - Ein Leben für das Glück der Kinder" von Henrike Engel ist der zweite Band ihrer Hafenärztin-Reihe. Ein spannender historischer Krimi, der mich ebenso begeistert hat wie der Vorgänger.
Dr. Anne Fitzpatrick, die im Gängeviertel eine Praxis betreibt, ist als Urlaubsvertretung für den zuständigen Arzt in den Hallen auf der Veddel eingesprungen. Hier werden die Auswanderer vor ihrer großen Reise untersucht und medizinisch betreut. Auch Helene, die hier ein Praktikum als angehende Lehrerin absolviert, treffen wir im März 1911 wieder.

Der plötzliche Tod von zwei Kindern lässt zunächst nichts Schlimmes ahnen, doch die Symptome beim zweiten Fall deuten in Annes Augen auf eine Vergiftung. Bald wird sich nicht nur dieser Verdacht bestätigen, sondern es wird Verbindungen zu einem weiteren Kriminalfall geben, den Kommissar Berthold Rheydt von der Mordkommission lösen muss. In der Wohnung eines ermordeten jüdischen Kriminellen findet er einen Koffer mit Giften aller Art.

Henrike Engel gelingt es den Leser mitzunehmen und ihn tief eintauchen zu lassen die Welt der vielen Auswanderer aus Osteuropa, die Hamburg als Zwischenstation erreichen, um sich in der Fremde ein neues, besseres Leben aufzubauen. Doch sie werden auch von Kriminellen wie Zuhältern oder Geschäftemachern aus- und benutzt, um sich zu bereichern.

Die Autorin erzählt in 37 Kapiteln eine spannende Geschichte. Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und Sachkunde bereichern den Roman. Ihre Recherchen zum historischen Hintergrund können mit einer gut in die Zeit eingebetteten Handlung überzeugen. Im zweiten Teil haben die Protagonisten an Profilschärfe gewonnen und ihre Charaktere wurden sehr gut herausgearbeitet.

Der Roman lässt sich ausgezeichnet lesen und die Spannung steigt stetig an, bis zu einem hochdramatischen Finale, bei dem Berthold Rheidt und sein Chef nicht nur alle Errungenschaften der modernen Technik nutzen, sondern auch der körperliche Einsatz des sportlichen Kommissars Rheidt gefragt ist. Dabei wird ihm sogar noch ein romantischer Lichtblick beschert, bevor er den Fall souverän löst und den Täter überführt.
Es ist ein beeindruckender historischer Roman für den die Autorin sehr gut recherchiert hat, mit einem nicht zu überbietenden Showdown am Ende.

Für jeden historisch interessierten Leser ein empfehlenswertes Buch. Ich freue mich schon auf den dritten Band und vergebe 5 Sterne.

Bewertung vom 28.07.2023
Tod in Carolinensiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Siemens, Thorsten

Tod in Carolinensiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine rätselhafte Mordserie erschüttert das schöne Carolinensiel in Ostfriesland. Jedes Mal ist auf der Stirn des Opfers ein Buchstabe eingeritzt. Doch welchen Sinn ergeben die Buchstaben? Diesen Fall kann die Polizei nicht allein lösen, deshalb ermitteln Hedda und Enno Böttcher von der ostfriesischen Geheimeinheit.

Schnell nimmt die Story an Fahrt auf und es wird richtig spannend. Dank des flotten Schreibstils von Thorsten Siemens ist man als Leser sofort mitten im aktuellen Fall. Das unkonventionelle Ermittlerduo, das sich gern bei seinen Undercovereinsätzen als Reporterin mit Fotograf tarnt, hat jetzt tatkräftige Unterstützung von Rocky, einem ehemaligen Spürhund. Dieser erweist sich im Verlauf der Ermittlungen als sehr nützlich und verhilft zum entscheidenden Durchbruch.

Die Geschichte, die Thorsten Siemens flott geschrieben, erzählt ist sehr phantasievoll, wenn nicht gar konstruiert. Dabei verschwimmen auch Genregrenzen, wenn die Beiden, bei einem Verdächtigen erotische Geschichten nicht nur hören, sondern auch als Alibinachweis ansehen. Überhaupt spielen zwischenmenschliche Beziehungen in diesem Krimi eine sehr große Rolle. Sind Hedda und Enno nicht gerade beruflich unterwegs sind, gestehen sie sich immer wieder ihre große Liebe und träumen von der Zukunft. Doch in der Gegenwart müssen sie noch oft ins „Diner“ von Carolinensiel, um mehr über die Hintergründe der Morde zu erfahren.

Als die beiden der Lösung des Buchstabenrätsels sehr nahe kommen, überrascht dieser Krimi noch mit einem hochdramatischen Finale und einer neuen Zukunftsperspektive für die beiden jungen Ermittler, die sie sich gewünscht haben. Mehr möchte ich an dieser Stelle aber nicht verraten, nur so viel - es wird keine ostfriesische Geheimeinheit und keine Ermittlungen von dem glücklichen Paar geben.

Fazit:
Mit „Tod in Carolinensiel“ ist Thorsten Siemens ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit unvorhersehbaren Wendungen, trotz kleiner Schwächen, gelungen. Gern vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2023
Die Tote am Fastensee
Johannsen, Anna

Die Tote am Fastensee


ausgezeichnet

„Die Tote am Fastensee “ von Anna Johannsen ist bereits die 10. Folge der Krimireihe um die Inselkommissarin Lena Lorenzen. Der neue Fall ist packend und spannend von Beginn an.

Auf der Insel Fehmarn wird die Polizistin Merle Harmsen tot aufgefunden. Sie hatte sich aufgrund eines Burnouts auf den elterlichen Hof zurück gezogen. Doch die Ermittlungen zeigen, dass sie gerade in dieser Zeit sich mit vielen Personen aus ihrem früheren Umfeld getroffen und intensive Gespräche geführt hat. Doch worum ging es dabei? Das müssen Lena und ihre Kollegen herausfinden, um ein Mordmotiv und den Täter schnellstmöglich zu finden. Ihre junge Kollegin Naya Olsen ist sehr engagiert und zeigt bei diesem Einsatz bald ihr Können. Auch ihr Freund und Kollege Ole Kotten unterstützt sie bestens.

Doch mitten in den Ermittlungen geschieht ein weiterer Mord vor den Augen Lenas. Die Spannung steigt schnell weiter an, denn der tote Polizist war von Merle wegen Korruptionsverdacht angezeigt worden und gehörte zu den Verdächtigen. Doch nun müssen alle Ermittlungsansätze noch einmal neu durchdacht und bewertet werden.
Anna Johannsen erzählt eine komplexe, sehr gut durchdachte Geschichte. Ihr Schreibstil ist flüssig und liest sich ausgezeichnet. Ich konnte mir alle beschriebenen Charaktere sehr gut vorstellen und war, genau wie die beiden Ermittler, immer wieder überrascht von der aktuellen Entwicklung des Falls.

Die Kriminalgeschichte ist gut durchdacht und in sich schlüssig gelöst. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der Schreibstil liest sich sehr gut.

Fazit:
Ein interessanter Krimi mit viel Lokalkolorit, der viele Verdächtige vorweist und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. Spannend und überraschend - deshalb vergebe ich gern 5 Sterne.

Bewertung vom 18.07.2023
Mörderisches Santorin - Zoe und der tote Reeder (eBook, ePUB)
Humberg, Christian

Mörderisches Santorin - Zoe und der tote Reeder (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Krimi „Mörderisches Santorin – Zoe und der tote Reeder“ von Christian Humberg ist der gelungene Auftakt einer neuen Krimireihe. Im Mittelpunkt steht die Halbgriechin Zoe Dahlmann, die eigentlich keine Ambitionen als Hobbydetektivin hat. Doch auf der bezaubernden griechischen Insel Santorin gerät sie plötzlich in einen Mordfall und steht als Täterin in Verdacht.

Eine Erbschaft von der ihr unbekannten Tante Sophia kommt gerade zur rechten Zeit, denn ihr Leben in Frankfurt ist im Moment unerträglich. Sie leidet in der Theateragentur unter einem tyrannischen Chef und ihren Freund ertappt sie auf frischer Tat beim Fremdgehen. Dazu das typische schlechte Frankfurter Herbstwetter. Warum nicht einen kompletten Neustart im sonnigen Süden wagen?

Doch dieser Traum platzt schnell wie eine Seifenblase. Das Restaurant Sunrise am äußersten Ende einer Nebeninsel von Santorin ist eine renovierungsbedürftige Angelegenheit. Gäste waren schon lange nicht mehr dort. Aber ein netter und hilfsbereiter Nachbar, Alexandros, erzählt ihr von den besseren Zeiten und weckt in Zoe den Wunsch es mit der Restauranteröffnung zu versuchen.
Doch erst einmal braucht sie Handwerker und versucht ihr Glück in einer Lagerhalle, wo sie sich plötzlich neben einem Toten befindet. Es ist der bekannte, aber äußerst unbeliebte Reeder Nikos Georgious, der Patriarch der Insel. Für die Polizei steht sie unter Mordverdacht.

Wie es Zoe gelingt sich aus dieser misslichen Situation zu befreien und welche Rolle dabei der attraktive Grieche Leon spielt, erzählt Christian Humberg unterhaltsam und humorvoll. Der Autor beschreibt in diesem Krimi sehr anschaulich die wunderschöne Insel Santorin mit ihren traumhaften Meeresblicken und den weißen Häusern. Wenn Alexandros griechisches Essen zubereitet, möchte man gern zugreifen.

Es gibt einige Tatverdächtige, wie Zoe und Leon bald herausfinden. Sie recherchieren im Privat- und Berufsleben des Reeders, weil sie dem Kommissar nicht allzu viel zutrauen. Für ihn ist Zoe noch immer verdächtig, auch wenn er ihr nichts nachweisen kann. Als Alexandros im alten Restaurant niedergeschlagen wird steigt die Spannung weiter. Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem Mord und dem Sunrise?

in einem packenden und hochdramatischen Finale, wird der Fall logisch und in sich schlüssig gelöst. Für Zoe und Leon ist es gerade noch einmal gut gegangen, dennoch beschließt Zoe auf der Vulkaninsel zu bleiben und mit ihren neuen Freunden die Wiedereröffnung des Sunrise zu betreiben.
Der Schreibstil von Christian Humberg ist flüssig und sehr gut lesbar. Die facettenreichen Ermittlungen und Spuren werden gekonnt zu einem packenden und unerwarteten Finale geführt.

Ein gut ausgedachte Geschichte, die in sich schlüssig gelöst wurde und ein verheißungsvoller Auftakt zu einer neuen Reihe. Mich hat dieser Griechenland-Krimi gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch eine klare und eindeutige Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.07.2023
Stille Sainte-Victoire / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.10 (eBook, ePUB)
Rademacher, Cay

Stille Sainte-Victoire / Capitaine Roger Blanc ermittelt Bd.10 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die rund 1000 Meter hohe Montagne Sainte-Victoire erhebt sich mit schroffen weißen Kalkwänden östlich von Aix-en-Provence. Paul Cézanne hat seinen seinen geliebten Hausberg in immer neuen Variationen festgehalten, wie besessen war er von der Magie des zwölf Kilometer langen Massivs.
Doch auch Paläontologen sind fasziniert von diesem Gebiet. Seit Jahren werden hier Überreste von Dinosauriern ausgegraben. Spektakuläre Funde gehören zum Tagesgeschäft.

Bekannt ist die Gegend auch unter Wanderern, die hier unter leichten bis anspruchsvollen Wander-und Klettertouren im Kalksteingebirge wählen können.
Ausgerechnet in dieser wunderschönen Landschaft, steht Capitaine Blanc vor einem Toten. Das Opfer ist Roland Dallest, ein 42jähriger Bauingenieur aus Lyon, der mit seiner Geschäftspartnerin die Statik des Staudamms prüfen soll. Bizarr ist die Todeswaffe – ein Saurierzahn, den Dallest um den Hals trug. Es ist bereits der 10. Fall für Blanc und seine Kollegen, doch an einem Motiv für den Mord fehlt es.

Erste Spuren führen zu seinem Zwillingsbruder, dem bekannten Professor für Archäologie Christian Dallest und in deren Welt. Hier erfahren die Ermittler viel über die Forschung und stellen fest, dass auch viel Geld im Spiel ist, abgesehen von Rivalitäten zwischen den Wissenschaftlern. War der Mord vielleicht eine Verwechslung?
Ermittelt wird in alle Richtungen – aber nichts passt wirklich zusammen. Da geschieht etwas Unerwartetes und man findet einen weiteren Toten. Es ist der Blogger Garro, der sich mit allen angelegt hat. Naturschützern und Paläontologen waren seine individuellen Touren, abseits der Wanderwege, die Hunderte von Followern aus dem Netz begeisterten und anlockten, ein Dorn im Auge.

Das Potential an Verdächtigen bleibt bis zum Schluss nicht wirklich durchschaubar und sorgt immer wieder für unerwartete Wendungen. Der Schreibstil von Cay Rademacher ist flüssig, fesselnd und informativ. Beschreibungen der Natur und der Einsätze am Berg machen neugierig und wecken in mir den Wunsch diese Gegend einmal zu besuchen.

Mit Unterstützung seines Teams, das entscheidend zur Lösung des Puzzles beiträgt, sucht Blanc nach dem oder den Tätern. Im Alleingang, in einem packenden und hochdramatischen Finale, wird der Fall logisch und in sich schlüssig gelöst. Gut dass Paulette Krankenschwester ist und sich am Ende fachkundig um Roger Blanc kümmern kann. Vielleicht können die beiden nun in Ruhe ihr Glück in der alten Ölmühle, die mittlerweile wohnlich und gemütlich ist, genießen bevor den nächste Fall ruft.

Aus meiner Sicht ist „Stille Sainte-Victoire “ eine klare Leseempfehlung für alle, die einen gut durchdachten Krimi mit authentischen Persönlichkeiten, spannenden Ermittlungen und einem neuen Blick auf die Provence lesen möchten. Gern vergebe ich 5 Sterne und freue mich auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 12.07.2023
Frag nach der Liebe (eBook, ePUB)
Sommerkorn, Frida Luise

Frag nach der Liebe (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Frag nach der Liebe“ von Frida Luise Sommerkorn ist der zweite Teil der Trilogie „Ostseetraum“. Es ist eine leichte und unterhaltsame Lektüre zum Abschalten und Entspannen zwischendurch. Der Erzählstil ist flüssig und gut zu lesen.

Sontje hat sich mittlerweile wieder in ihrer Heimat auf dem Darß eingelebt. Nach dem Unfall ihrer Mutter hatte sie mit Schuldgefühlen Hals über Kopf ihre Heimat verlassen und einen Neuanfang in Paris gesucht. Doch sie kehrt nicht allein zurück, denn sie erwartet ein Baby. Vom Vater, dem Franzosen Ulric, hat sie sich getrennt.
Ihre Rückkehr ist für ihre Freunde, die sie ohne Erklärung verlassen hat, nicht einfach. Stine, ihre beste Freundin, die ein kleines Café betreibt, gibt Sontje eine zweite Chance. Doch Florian, ihre große Liebe, blieb tief verletzt zurück. Für ihn, der inzwischen mit der lebenslustigen Kimmy zusammen ist, beginnt ein Gefühlschaos. Liebt er Sontje noch immer oder kann er mit Kimmy glücklich werden?

Als Florian erfährt dass Opa Fiete das Familiengestüt verkaufen will, weiß er nicht wie sich seine berufliche Zukunft gestalten wird. Ein Kompromiss scheint die einzige Lösung zu sein, aber das würde bedeuten, Sontje näher kommen zu müssen, als es ihr gut tut. Was also tun, wenn die Vernunft sich dafür entscheidet, das Herz hingegen rebelliert?

Für seinen Bruder David, den alten Freund von Sontje, beginnt eine Glückzeit, als er ihre Freundin Chloé kennen lernt, die ebenfalls dem Modelbusiness den Rücken gekehrt hat und sich an der Ostsee niederlässt. Er verliebt sich sofort in die schöne Französin aus dem Elsass, die seine Gefühle erwidert.
Frida Luise Sommerkorn erzählt munter und unterhaltsam, doch mit vielen nachdenklichen Tönen. Man kann als Leser die Probleme gut verstehen und mit Sontje und ihren Freunden hoffen, dass sich alles zum Guten wenden wird.

Die Protagonisten zeigen ein differenzierteres Profil mit Charakter und werden zu Personen, mit denen man sich identifizieren kann.
Trotzdem ist eine leichte und angenehm zu lesende Lektüre geworden, die Entspannung und Unterhaltung garantiert. Der Erzählstil ist flüssig und leicht zu lesen. Flotte Szenen- und Perspektivwechsel gestalten die Erzählung abwechslungsreich und Überraschungen beleben die Handlung. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

Aus meiner Sicht gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung für alle, die gern Liebes- und Frauenromane lesen.

Bewertung vom 12.07.2023
Die Tote aus Larrelt. Ostfrieslandkrimi
Bekker, Alfred

Die Tote aus Larrelt. Ostfrieslandkrimi


ausgezeichnet

Nein, beliebt war sie nicht die Heike Haan. Ihr Lottogewinn war in aller Munde, jeder kannte sie in Larrelt, einem Stadtteil von Emden. Doch an der Bushaltestelle erschlagen zu werden war kein schöner Tod, den nicht einmal ihre vielen Feinde ihr gewünscht hätten.
Es ist der schon der 15. Fall für Kommissar Steen und sein Team. Ausgerechnet seine Kollegin Altje Remels entdeckt die Tote, als sie am Morgen noch vor Dienstbeginn Gülle ausfährt. Sie erkennt Heike sofort, beide sind gemeinsam zur Schule gegangen und mochten sich nicht besonders.
Bei den Ermittlungen finden sich schnell viele Leute, die ein Motiv haben könnten. Doch Kommissar Steen vertraut seinem Instinkt und lässt sich auch nicht durch wassersichte Alibis beeindrucken.
Altje zeigt bei diesem Fall große Einsatzbereitschaft und ermittelt zielstrebig in eine bestimmte Richtung, die sich bald als bedeutungsvoll herausstellt. So engagiert war sie selten.
Erzählt wird eine komplexe und phantasievolle Geschichte mit Liebe zum Detail. Überraschungen unterschiedlicher Art und unerwartete Wendungen bringen Spannung.
Gerade das Privatleben von Heike wird hier zur Fundgrube, doch irgendwie passen lange Zeit nicht alle Puzzlestücke zusammen. Haben die Ermittler etwas übersehen? Hilfe kommt von unerwarteter Seite – der Journalist Tammo Tjaden, der sich immer wieder um eine gute Beziehung zu Kommissar Steen bemüht, hilft mit einem Zeugenaufruf im Neuen Ostfriesenblatt weiter. Vielleicht werden die beiden doch noch Freunde?
Bei den Recherchen helfen Kommissar Steen seine Menschenkenntnis und Erfahrung. Er kann Falschaussagen erkennen und mag es auch nicht, wenn er in eine bestimmte Richtung gedrängt wird. Widersprüche in Zeugenaussagen fordern ihn heraus. Als es am Ende noch einen weiteren Toten gibt, kann er seine Vermutungen beweissicher bestätigen.
Die Kriminalgeschichte ist gut durchdacht und in sich schlüssig gelöst. Die Personen sind authentisch und ihre Handlungsweisen nachvollziehbar. Der flotte Schreibstil liest sich ausgezeichnet.
Fazit:
Ein kurzweiliger Krimi mit viel Lokalkolorit, der von Beginn an unterhält und mit einigen unerwarteten Wendungen punkten kann. „Die Tote aus Larrelt“ ist gelungen und Lesevergnügen pur. Spannend und unterhaltsam – deshalb vergebe ich gern 5 Sterne und empfehle das Buch allen Freunden von guten Ostfrieslandkrimis.

Bewertung vom 23.06.2023
Bretonischer Ruhm / Kommissar Dupin Bd.12 (eBook, ePUB)
Bannalec, Jean-Luc

Bretonischer Ruhm / Kommissar Dupin Bd.12 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Beginn des 12. Falls für Kommissar Dupin ist ungewöhnlich. Kommissar Dupin hat Urlaub und befindet sich mit Claire auf der gemeinsamen Hochzeitsreise, die die beiden in ihren Flitterwochen an die Loire, ins traumhaften Pays de Retz führt. Hier wollen sie ein Weingut nach dem anderen besuchen und es sich gut gehen lassen. Soweit der Plan der Frischvermählten.

In sechs Kapiteln, die den Tagen der gemeinsamen Hochzeitsreise, entsprechen erzählt Jean-Luc Bannalec spannend und humorvoll von den ungewöhnlichen Ereignissen dieser Tage. An Tag 2 passiert es – Claire erhält einen Anruf ihrer Freundin Cécile, einer Weingutsbesitzerin, die sie ebenfalls besuchen wollten – deren Ex-Mann Brian wurde erschossen. Er wurde unweit der Reben, auf seiner Domaine, tot aufgefunden.
Der Schreibstil von Jean-Luc Bannalec ist flüssig und sehr gut zu lesen. Die handelnden Personen sind ausgezeichnet beschrieben und charakterisiert. Menschenkenntnis und mehr als eine Prise Humor bereichern den Krimi. Seine Weinkenntnisse und die wunderbare Welt der Weinberge und zerklüfteten Meeresküste lassen mich als Leser wünschen einmal dort zu sein.

Dupin hatte vor der Reise versprochen sein Handy nicht zu beachten und sich wirklich nur der Reise zu widmen. Auch dieser Mord soll nicht an seinen guten Vorsätzen rütteln. Doch Claire sieht das natürlich ganz anders, denn ihre beste Freundin ist die Leidtragende. So kehren sich in diesem Fall die Rollen ins Gegenteil. Dupin kann seine Hilfe nicht verweigern und Claire sowie Cécile assistieren und fordern ihn. Natürlich muss alles verdeckt geschehen, damit der zuständige Kommissar Lelouche aus Nantes nichts erfährt. Im Hintergrund arbeiten auch seine Kollegen auch Concarneau zu. Ob das funktioniert?

Als ein weiterer Mord geschieht, ein Brandanschlag erfolgt und Kommissar Dupin eine persönliche Drohung erhält, ermittelt er gekonnt und umsichtig, wie wir ihn als Leser kennen und lieben.

Wie es Kommissar Dupin und den beiden Damen gelingt Licht in das Dunkel zu bringen und die Fälle zu lösen möchte ich nicht verraten, denn es warten noch einige Überraschungen. Dabei läuft Claire in einem dramatischen Finale zur absoluten Höchstform auf und überrascht durch ganz neue Facetten. Natürlich gelingt es dem Dreamteam Claire und George auch den Kommissar Lelouche davon zu überzeugen, dass er die Fälle erfolgreich und souverän gelöst hat. Endlich kann die Hochzeitsreise, jäh unterbrochen wurde, fortgesetzt werden.

Fazit:
Der Krimi ist gut strukturiert aufgebaut, hat viele Handlungsansätze, die nicht geradlinig zur Lösung führen. Eine phantasievoll ausgedachte Geschichte mit viel Lokalkolorit aus der Weinwelt, die in sich schlüssig gelöst wurde. Mich hat „Bretonischer Ruhm“ gefesselt und mir eine wirklich spannende Lesezeit beschert. Deshalb vergebe ich eine 5 Sterne sowie eine klare und eindeutige Leseempfehlung.