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Benutzername: 
Janneke
Wohnort: 
Aachen

Bewertungen

Insgesamt 31 Bewertungen
Bewertung vom 24.07.2022
NEW YORK - Wie es keiner kennt
Kaufman, Susan

NEW YORK - Wie es keiner kennt


ausgezeichnet

Das Buch zeigt die Millionenmetropole New York wirklich so, wie es keiner kennt. Die Autorin Susan Kaufman hält architektonische Details, Häuserfassaden und besondere Momenten auf den Straßen New Yorks zu verschiedenen Jahreszeiten ein.

Das Buch liest sich wie ein Spaziergang, auf dem die einzelnen Teile der Stadt in Kapiteln festgehalten und beleuchtet werden. Zusammen mit kurzen Einleitungen und Beschreibungen zu den jeweiligen Lieblingsspots der Autorin lässt sich der Bildband nicht nur als solches genießen, er dient in gewisser Weise als ein kleiner Reiseführer in die unbekannten, einzigartigen Straßen New Yorks. Jedes Kapitel wird dabei mit den Lieblingsorten der Autorin und einer illustrieren Straßenkarte abgeschlossen.

Jedes der Fotos hat einen solchen Charme, dass man direkt Lust hat selbst durch die Straßen New Yorks zu schlendern. Dass es sich dabei um die laute, hektische Großstadt handelt, vergisst man beim Blättern fast. Die gemütlichen Cafés, einzigartigen Häuserfassaden und liebevoll dekorierten Fensterläden und die gemütlichen Restaurants zeigen die Großstadt wirklich von einer ganz besonderen Seite.

Es ist definitiv nicht das letzte mal, dass ich mir das Buch angesehen und mir vorgestellt habe, selbst durch die Straßen zu schlendern.
Als großer Fan von schönen Gebäuden und Orten war das wirklich ein absolutes "Lese-" bzw. "Schauvergnügen".

Bewertung vom 11.07.2022
Schallplattensommer
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


sehr gut

Mit "Schallplattensommer" hat Alina Bronsky nicht nur was den Titel angeht genau meinen Geschmack getroffen. Auch das Cover in den zarten Pastelltönen mit dem Ruderboot und dem Wasser haben direkt meine Aufmerksamkeit auf sich gezogen.

Wir begleiten die siebzehnjährige Maserati durch ihren Sommer am Ende der Dorfstraße. Eigentlich scheint es ein Sommer wie jeder andere zu sein: Sie hilft ihrer Oma die Dorfkneipe zu schmeißen, und zählt die Tage bis zu ihrer Volljährigkeit. Doch dann zieht eine Großstadtfamilie in die leerstehende Villa am Rande des Dorfs und bringen das Leben auf dem Dorf und vor allem das Leben von Maserati durcheinander. Denn wieso ist das Gesicht von Maserati auf einer alten Schallplatte zu sehen?

Ich kam super schnell in die Geschichte rein und konnte mich direkt in ihr verlieren. Atmosphärische Beschreibungen haben dazu beigetragen, dass trotz der Kürze (192 Seiten) die Umgebung die und die Gefühle der Charaktere sehr gut eingefangen wurden. Zwar wirft das Buch einige Fragen auf und es werden bei weitem nicht alle beantwortet, jedoch finde ich das ist etwas, das das Buch auszeichnet. Es regt an, eigene Überlegungen vorzunehmen, gibt der eigenen Fantasie Raum zur Entfaltung und zur Interpretation. Besonders für Jugendliche ist das meiner Meinung nach etwas, das ein starkes Buch ausmacht. Es mag jedoch sein, dass einige Leser dies als goßen Kritikpunkt sehen. Meinungen sind sehr objektiv und mir hat es persönlich ausgesprochen gut gefallen.


Man muss sich definitiv auf das Buch einlassen und eventuell nach dem Zuklappen des Buches noch ein paar Momente damit verbringen, das Gelesene auf sich wirken zu lassen.

Bewertung vom 11.07.2022
Dieser Beitrag wurde entfernt
Bervoets, Hanna

Dieser Beitrag wurde entfernt


sehr gut

Mit dem Buch „Dieser Beitrag wurde entfernt“ zeigt Hanna Bervoets die Schattenseiten des Internets. Denn: Wer hat den Beitrag eigentlich entfernt?
Wir begleiten Kayleigh, die als Qualitätsmanagerin bei der Firma Hexa arbeitet. Bei guter Bezahlung und miserablen Arbeitsbedingungen muss sie Beitrage darauf prüfen, ob sie eine Berechtigung im Netz haben, oder ob sie gegen Richtlinien verstoßen. Richtlinien der Plattformen. Nicht moralischen Richtlinien.
Die Bilder und Videos, die sie für die Plattform prüfen muss, behandelt sie - trotz ihrer teils schockierender Inhalte - mit professioneller Distanz. Als sie sich in eine Kollegin verliebt, scheint ihr Glück vollkommen. Bis plötzlich Gerede von Verschwörungstheorien Raum außerhalb der Bilder und Videos findet, Arbeitskollegen den Druck nicht mehr aushalten und Sigrid sich immer mehr distanziert. Plötzlich ist nicht mehr ganz klar, ob Kayleigh dem Job als Einzige gewachsen oder sie einfach nicht merkt, wie auch ihr moralischer Kompass sich auf gefährliche Weise zu verschieben beginnt..
Ich muss gestehen, ich muss das Gelesene noch etwas sacken lassen, denn der Inhalt macht nachdenklich und lässt ein paar Fragen offen.
Die Erzählweise der Geschichte ist äußerst interessant gewählt. Kayleigh schreibt eine Art offenen Brief an den Anwalt Herrn Stitic, in dem sowohl Dialoge, als auch Kayleigh’s inneren Monologe ihren Platz finden.
Der Roman ist trotz seiner Kürze keine leichte Kost für zwischendurch. Er ist definitiv fordernd und regt dazu an, sich mit den Inhalten, die wir täglich auf unseren Plattformen sehen, aber auch nicht sehen, auseinanderzusetzen. Dass die Geschichte zum Ende hin etwas offen bleibt, mag manche Leserinnen und Leser stören. - Ich finde jedoch, dass es perfekt zur Geschichte passt.

Bewertung vom 04.07.2022
Echt ist mein Perfekt
Dominokati;Hirschberg, Saskia

Echt ist mein Perfekt


ausgezeichnet

Zusammen mit Saskia Hirschberg hat Kati ihren Weg zur Selbstakzeptanz beschrieben. Angefangen wird dabei nicht mit der Diagnose "Lipödem", sondern mit der Stimme im Kopf, die bei Kati schon viele Jahre zuvor Selbstzweifel gesät und bestärkt hat.

Katis persönlicher Weg ist demnach nicht nur geprägt von Schmerzen, sondern auch von Zweifeln und einem negativen Selbstbild. In "Echt ist mein Perfekt" gibt sie dabei einen detaillierten Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt und berichtet somit auch über ihre Diagnose und mögliche Behandlungsmethoden hinaus, wie sie gelernt hat, ihren Körper zu akzeptieren.

Für mich ist Kati eine sehr inspirierende Persönlichkeit und nachdem ich sie nun über 7-8 Jahre auf YouTube verfolge ist es wirklich Wahnsinn, nun ein Buch von ihr in den Händen zu halten.

Meiner Meinung nach ist dieses Buch ein sehr gelungener Ratgeber - nicht nur für Menschen, die mit der Krankheit "Lipödem" leben, sondern auch für Menschen, die lernen möchten, ihren Körper zu akzeptieren.

Bewertung vom 04.07.2022
Die Schuhe meines Vaters
Schäfer, Andreas

Die Schuhe meines Vaters


ausgezeichnet

Völlig unverhofft ist der vor langer Zeit geheilt geglaubte Krebs von Andreas Schäfers Vater zurückgekehrt und von einem Moment auf den anderen muss die Entscheidung getroffen werden, ob die Maschinen, die ihn am Leben halten, ausgeschaltet werden sollen. Mit dem Buch „Die Schuhe meines Vaters“ versucht der Autor seine Erinnerungen an seinem im Sommer 2018 verstorbenen Vater zu retten.

Sprachgewaltig und doch bildhaft, sowie nahbar, schafft es Schäfer die Erinnerungen an das Leben seines Vaters festzuhalten. Dabei beleuchtet er nicht nur die positiven Seiten, sondern das große Ganze. Er hält nicht an einem einzigen, positiven Gedanken fest, sondern an der Gesamtheit, die sich aus einem Leben voller Liebe, Rückschläge und Stolz geformt hat.

„Die Schuhe meines Vaters“ ist ein poetisches, nachdenkliches, aber auch sehr versöhnliches Buch, das Raum zur Reflexion der eigenen Lebensweise und der zwischenmenschlichen Beziehungen in unserem Leben gibt.

Bewertung vom 04.07.2022
Ein unendlich kurzer Sommer
Pfister, Kristina

Ein unendlich kurzer Sommer


ausgezeichnet

Ein Zuhause auf Zeit - besonders im Sommer bieten Campingplätze für viele Menschen ein solches Zuhause. So auch Gustavs Campingplatz, auf dem sich Gustav, Lale, Chris, James und Flo treffen. Lale hat das Gefühl ihrem Alltag entfliehen zu müssen, um ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Chris hingegen möchte nach dem Verlust seiner Mutter den Wurzeln seines Vaters nachgehen. Flo, dessen Kaninchen in Gustavs Garten wohnen, schließt sich immer häufiger den Neuankömmlingen an und riskiert dabei stets "dass seine Mutter ihn umbringt" - vor Sorge versteht sich. Und Gustav, der erträgt alles was so auf und um seinen Campingplatz passiert. Dass er ein großes Herz hat, versucht er dabei mit seiner direkten, mürrischen Art zu verstecken.

Gemeinsam erleben die Protagonisten einen einzigartigen Sommer, den die Autorin Kristina Pfister perfekt in ihren Beschreibungen und der Sommerstimmung festhält. Sowohl Gefühle und Ängste, als auch Geheimnisse finden ihren Platz in der Geschichte. Doch trotz des Tiefgangs an manchen Stellen gab es auch immer wieder welche, die mich sehr zum Schmunzeln gebracht haben.

An manchen Stellen lies sich das Buch wie ein Song lesen, was mir sehr gut gefallen hat.

Mit "Ein unendlich kurzer Sommer" hat Katrin Pfister eine feinfühlige, atmosphärische Sommerlektüre geschaffen, die ich herzlichst weiterempfehlen kann!

Bewertung vom 04.07.2022
Licht bricht, bevor es strahlt
Braun, Becca

Licht bricht, bevor es strahlt


ausgezeichnet

Liebe oder Freiheit, was würdet ihr wählen?
Das ist auch eine Frage, die immer wieder zwischen den Zeilen des Romans auftaucht.

Obwohl Virginia nach Berlin ziehen möchte, studiert sie in der Nähe ihrer Mutter - die nicht nur nach Schlaftabletten, sondern auch nach Virginias Liebe süchtig ist. In einer feministischen Hochschulgruppe findet Virginia Gleichgesinnte und dann trifft sie auf den Jurastudenten Benedict, der Interesse an Virginia zeigt.

Ich gebe zu, als ich den Buchrücken gelesen habe, da habe ich nicht erwartet so von der Geschichte in ihren Bann gezogen zu werden. Doch ich muss sagen, dass der Schreibstil der Autorin so mitreißend, die Charaktere so nahbar und die beschriebenen Szenen so bildhaft waren, dass ich mich komplett in der Geschichte mit Virgina, Benedict, Benny, Sascha und Dilara verloren habe. Es ist wirklich bemerkenswert, wie Becca es schafft die bittersüße Realität unserer Gesellschaft ebenso authentisch darzustellen, wie Beziehungen zu Freunden, Eltern und potentiellen Partnern. Das Buch ist humorvoll, frech, tiefgründig, emotional, laut – aber auch an manchen Stellen so leise, dass man zwischen den Zeilen lesen konnte, was die Charaktere fühlen. Sehr stark!!

Mein Tipp: Ab in die Buchhandlung und kauft euch das Buch!!

Bewertung vom 04.07.2022
Ich kann nicht vergessen
Tjagvad, Tess

Ich kann nicht vergessen


ausgezeichnet

Die Geschichte rund um Kat und Carter geht weiter und Tess hat es wieder geschafft, dass ich das Buch kaum aus den Händen legen und mich wieder vollkommen in der Geschichte verlieren konnte.

Erstmal sieht das Cover wieder wunderschön aus! Tolle Farben und sehr passender Titel.

Mit einem Prolog wird man wieder an das Ende des ersten Bands geführt, sodass auch nach einer längeren Pause zwischen Band 1 und 2 der Einstieg in die Geschichte ohne Weiteres möglich ist. Wie auch im Band 1 wird mal aus Kats und mal aus Carters Perspektive erzählt. Eigentlich bin ich kein großer Fan davon, doch es hat in dieser Geschichte absolut gut gepasst. Wir haben beide Charaktere noch besser kennengelernt und Dinge aus der Vergangenheit erfahren, die im ersten Teil noch nicht offenbart wurden.

Die Geschichte ist mitreißend und emotional wie auch Band 1, aber das nochmal auf einem ganz anderen Level.. Ich habe mich in jedem Kapitel verloren und in vielen Zwischenmenschlichen Verhaltensweisen wiedergefunden. Mir hat sehr gut gefallen, wie sich die Charaktere im Laufe der Geschichte verändert und weiterentwickelt haben, ohne dass es gezwungen wirkt. Anders als bei vielen NA-Büchern, war die Geschichte für mich so nicht vorherzusehen, was dazu beigetragen hat, dass ich noch mehr Spaß beim Lesen hatte.

Alles in einem ist das Buch ein absoluter page-turner und ich bin sehr gespannt auf alles, was noch von Tess so kommt!

Für mich ist diese Dilogie ein absolutes Highlight und somit eine große Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.06.2022
Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7
Paulin, Claire

Blanche Monet und das Leuchten der Seerosen / Ikonen ihrer Zeit Bd.7


sehr gut

Nachdem die elfjährige Blanche zum ersten Mal Bilder von Claude Monet zu Gesicht bekommt, ist sie von den Farben und der Art, wie er seine Bilder zum Leben erweckt, fasziniert. Als Blanches Vater vor dem Bankrott steht, zieht sie mit ihrer Mutter und ihren Geschwistern zu Monet. Doch auch hier fehlt das Geld an allen Ecken. Vor allem ihre Schwester Suzu und ihre Leidenschaft für die Malerei sind Blanche in den dunkelsten Zeiten eine Stütze.

Da ich persönlich den Maler Monet sehr schätze und eine besondere Verbindung zu Seerosen habe, hat mich das Cover dieses Buches direkt angezogen. Mit den ersten Seiten habe ich festgestellt, dass auch die Erzählstimme sehr passend zum Genre war, und ich mich direkt in der Geschichte verlieren konnte. Es hat mir auch besonders gut gefallen, dass die Autorin sich bei dem Roman sehr nah an die realen Ereignisse gehalten hat.

In einer sehr gefühlvollen und bildhaften Sprache zeichnet das Buch das Leben einer starken, bemerkenswerten Frau, die ihren Lebensgeist auch in Zeiten der Not nicht verloren hat.

Die Recherchearbeit, die die Autorin dabei geleistet hat, ist äußerst beeindruckend.

Für mich persönlich ist der einzige „Hacken“, dass doch sehr viele Menschen sterben.. und ja ich weiß, ein realistischer historischer Roman zeigt eben auch diese Seiten, aber das ist etwas, das mir ein klein wenig die Freude am Lesen genommen hat. Dennoch bin ich mir sicher, dass dieser hervorragende historische Roman ein absolutes Prachtstück ist.

Fesselnd, gefühlvoll und authentisch! Eine absolute Leseempfehlung!

"Er hatte eine lebendige Idylle geschaffen, in der man eins war mit der Natur" (S. 285)

Bewertung vom 01.04.2022
Die Sommerschwestern Bd.1
Peetz, Monika

Die Sommerschwestern Bd.1


ausgezeichnet

Vier erwachsene Schwestern, eine anders als die andere, bekommen eine mysteriöse Einladung ihrer Mutter in der sie an den alten Urlaubsort – die Nordsee – eingeladen werden.

Eine mysteriöse Einladung ihrer Mutter bringt vier Schwestern an den Ort, an dem sie vor 20 Jahren ihren Vater bei einem Autounfall verloren haben. An dem Ort, an dem sie „die Sommerschwestern“, „eine intakte Familie“ waren.

Wie es häufig in Familien mit mehreren Kindern ist, könnten sie Geschwister kaum unterschiedlicher sein:
Doro ist Kostümbildnerin, dauergestresst, berechnend und hat immer ein Gegenargument parat. Yella ist sehr nachdenklich und möchte es am liebsten jedem immer recht machen. Helen ist pragmatisch und bleibt – ähnlich wie ihre Zwillingsschwester Amelie – eher im Hintergrund der Geschichte. Doch eins haben die Geschwister gemeinsam: Sie pflegen ein verzwicktes Verhältnis zu ihrer Mutter und sie alle haben Geheimnisse, die sie hüten.

Monika Peetz schafft es mit wenigen Worten das Leben einer Familie mit ihren vielen Differenzen, Geheimnissen aber auch ihrer bedingungslosen Liebe zueinander aufzugreifen und zu verbildlichen.

Von Vertrauen und Verbundenheit bis hin zu Verrat lernen wir alle Facetten vom Drama einer Großfamilie kennen. Als eine von 5 Schwestern in meiner Familie war ich geschockt, wie die Autorin die manche Szene beschrieben hat, die ich ebenso mit einer meiner Schwestern hätte erleben können.

Eine unfassbar nahbare Familiengeschichte, die nicht beschönigt, dafür aber umso tiefgründiger ist.

Der wunderbar flüssige Schreibstil der Autorin - vermischt mit der ein oder anderen niederländischen Bezeichnung - schafft es die Atmosphäre der Küstenstatt Bergen einzufangen und macht Lust darauf, sich in der nordischen Landschaft zu verlieren. Vor allem aber stehen die unterschiedlichen Geschwister und ihre Beziehungen zueinander im Vordergrund, die den Ort überhaupt mit Leben füllen.

Absolutes Lesevergnügen! Ich habe den Eindruck, dass besonders Geschwisterkinder Freude an dem Buch haben werden und sich fragen, welchem Charakter sie wohl ähneln mögen..