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Chiralu

Bewertungen

Insgesamt 28 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2024
Alles, was ich geben kann - The Last Letter
Yarros, Rebecca

Alles, was ich geben kann - The Last Letter


ausgezeichnet

Ich habe tausend Emotionen durchlebt beim Lesen - große Liebe und tiefe Traurigkeit

Wenn ich dieses Buch mit einem Wort beschreiben sollte, dann würde "großartig" wohl nicht annähernd ausdrücken, was ich eigentlich sagen will. Es hat mich mitgerissen, jedes einzelne Wort habe ich aufgesaugt wie ein Schwamm. Ich bin Seite für Seite mehr in die Welt von Ella und Beckett eingetaucht, habe beide Charaktere lieben gelernt. Zwischendurch wollte ich Beckett gerne schütteln und ihm zurufen, er soll Ella doch bitte die Wahrheit sagen, doch gleichzeitig konnte ich ihn so gut verstehen, sein Handeln nachvollziehen. Und auch Ella wollte ich wachrütteln und sie zu mehr Nachsicht bewegen, aber gleichzeitig konnte ich auch ihre Gründe verstehen und all ihre gefühlten Emotionen nachempfinden.

Denn genau das schafft Rebecca Yarros - sie haucht beiden Protagonisten Leben ein und beschreibt die jeweiligen Gedanken und Gefühle so greifbar, dass man in die jeweilige Person reinfühlen kann. Und vor allem: mitfühlt!

All die Charaktere haben unfassbar tolle, besondere Persönlichkeiten erhalten. Da haben wir Ella, die so taff und stark ist, selbst wenn sie das Leben immer wieder in die Knie zwingen will. Beckett zeichnet seine grenzenlose Loyalität aus, seine ruhige Art, ohne fordern, ohne drängen. Und dann sind da noch Ellas Zwillinge Maisie und Colt, die einfach nur bezaubernd und liebenswert ist.

Auch die Kulisse wird wunderbar bildlich beschrieben und die Landschaft sowie die Holzhütten auf Solitude, die Ella vermietet, sorgen für ein idyllisches Bild. Mal ehrlich, wer würde denn dort nicht auch gerne seine Zeit verbringen?

Doch so harmonisch und idyllisch, wie das Setting klingt, ist die Geschichte um Ella und Beckett nicht. Immer wieder habe ich mich beim Lesen gefragt, wie viel Last und Schmerz ein Mensch eigentlich (er)tragen kann. Gleichzeitig schafft Rebecca Yarros die schweren Themen immer wieder mit Hoffnung zu füllen sowie einen mit vielen humorvollen Passagen zum Schmunzeln zu bringen.

Selbst dieses furchtbare Ereignis, das ich wirklich nicht kommen gesehen habe und bei dem ich nicht nur eine Träne beim Lesen verdrückt habe, endet mit Hoffnung und damit, dass es irgendwie immer weitergeht. Die Autorin findet Worte, die einem selbst auch Mut und Kraft schenken können, wenn man selbst gerade in einer schwierigen Zeit ist. Um nicht zu spoilern, möchte ich hier aber nicht genauer drauf eingehen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich jedes Kapitel, jede Zeile, nein, sogar jedes einzelne Wort geliebt habe, wenngleich das Buch auch mein Herz hat brechen lassen. Und trotzdem kann und möchte ich hier einfach nur eine absolute Empfehlung aussprechen, denn lange hat mich kein Buch mehr auf so eine Art und Weise gepackt und bewegt.

Bewertung vom 16.10.2024
Almost isn't enough. Whispers by the Sea / Secrets of Ferley Bd.1
Bright, Jennifer

Almost isn't enough. Whispers by the Sea / Secrets of Ferley Bd.1


gut

Eine Achterbahn der Gefühle

Das Buch ließ mich voller zwiespältiger Gefühle zurück, aber fangen wir von vorne an.

Als Erstes fiel mir das wirklich schöne Buchcover auf. Die blauen Wellen und der rosafarbene Himmel lassen das Cover weich und sanft wirken, absolut passend zu der malerisch beschriebenen Kulisse von der Kleinstadt Ferley.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und flüssig, sodass ich mich direkt in der Geschichte wohlgefühlt habe. Es beginnt alles wie eine typische Enemies to Lovers Geschichte und scheint doch recht vorhersehbar, was in diesem Genre nicht ungewöhnlich ist.

Auf der einen Seite haben wir Summer, die durch ein Feuer alles verloren hat. Auf der anderen Seite ist da Ares, der wie der mysteriöse, dunkle "Bad Boy" wirkt. Die erste Begegnung stand bereits unter keinem guten Stern und kurze Zeit später entpuppt sich Ares auch noch als Summers neuer Mitbewohner. Beide sind sich einig: Sie können sich nicht ausstehen. Und doch, wie kann es anders sein, entwickelt sich da etwas zwischen den beiden.

Nach dem Brand vor vielen Jahren leidet Summer auch jetzt noch unter Albträume und immer wieder tauchen Erinnerungsfetzen auf, die ihr damals niemand glauben wollte. Als sie sich Ares schließlich anvertraute, zweifelte er in keinster Weise an ihren Erinnerungen und will er ihr helfen den Täter zu finden.

Diesen Teil sowie die Entwicklung der Beziehung zwischen Ares und Summer fand ich spannend und fesselnd!

Tja und dann kam der Spicy-Teil, der meiner Meinung nach viel zu viel Raum einnahm und mein Interesse an der Geschichte leider ab beben ließ. Bedauerlicherweise, weil es bis dato wirklich gut war.

Auch die Auflösung, wer für den Brand verantwortlich war, konnte mich anschließend nicht überzeugen. Hier ging meiner Meinung alles viel zu schnell bzw. war zu einfach, was für mich sehr unlogisch und nicht nachvollziehbar war, schließlich wurde der Täter zuvor jahrelang nicht enttarnt.

Das große Ende, was dann folgte, kam für mich so überraschend, dass es mich auf der einen Seite durch den gefühlvollen Schreibstil und der wirklich guten Darstellung der Emotionen sehr berührt hat. Auf der anderen Seite kam diese Enthüllung wie eine plötzliche Explosion, die mich überwältigt und verwirrt, aber auch irgendwie unzufrieden zurückgelassen hat. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man im Verlauf des Buches kleine Andeutungen oder ein zwei Hinweise zuvor gehabt hätte, sodass man einen roten Faden erkennen kann.

Aufgrund all dieser Aspekte würde ich das Buch nur bedingt weiterempfehlen und rate jedem, der das Buch lesen möchte, auf jeden Fall dringend dazu, zunächst die Trigger-Warnung zu lesen.

Bewertung vom 15.10.2024
Willow-Falls-Reihe, Band 1 - Take Me Home to Willow Falls
Milán, Greta

Willow-Falls-Reihe, Band 1 - Take Me Home to Willow Falls


ausgezeichnet

Ich habe jede einzelne Zeile geliebt

Wenn sich draußen die Bäume bunt färben, die Temperaturen langsam sinken und man sich zu Hause mit einer Decke aufs Sofa kuscheln möchte, dann ist dieses Buch genau die richtige Gesellschaft für angenehme Stunden voller Gemütlichkeit, Emotionen und vor allem ganz viel Liebe.

Cassie war mir direkt sympathisch und als dann die Hochzeit scheiterte und sie all die Schuld tragen sollte, fühlte ich mit ihr mit. Ihre Emotionen waren so greifbar, ihre Verzweiflung spürbar - und dann kam Jared um die Ecke.

Ich fand es toll, dass dieses Buch abwechselnd aus der Sicht von Cassie und Jared geschrieben wurde, denn als Leser konnte man so mit beiden mitfiebern und sie gleichermaßen unfassbar gut verstehen. Auch wenn ich den beiden gerne mal einen kleinen Schubser gegeben hätte, so ist dieser langsame Beziehungsaufbau doch genau richtig für die vielen "hach"-Momente, die mich glückselig seufzen lassen haben beim Lesen.

Greta Milán schafft es ihre Wörter zum Leben erwachen zu lassen und ich konnte mir die idyllische Kleinstadt Willow Falls, den süßen Blumenladen und all die Nebencharaktere bildlich vorstellen - und ich habe all jenes sofort in mein Herz geschlossen. Gut, bei dem ein oder anderen Nebencharakter hätte ich mir zwischendurch die Haare raufen können, aber die Autorin schafft es überraschenderweise, dass man auch diesen letztendlich irgendwie mit Nachsicht begegnet, ohne einen tieferen Groll zu hegen.

Durch den sehr bildlichen und gefühlvollen Schreibstil fühlte es sich an, als wäre ich "live" dabei gewesen. Der ganze Aufbau des Buches sowie die kleinen Nebenstränge haben mich absolut überzeugt und während ich einerseits gar nicht wollte, dass meine Zeit in Willow Falls endete, so habe ich mit einem rundum glücklichen Gefühl das Buch beendet.

"Take Me Home to Willow Falls" ist ein romantischer, liebevoller und humorvoller Wohlfühl-Roman, der (nicht nur im Herbst) eine absolute Leseempfehlung ist und zum Schmunzeln, Fühlen und Lieben einlädt.

Bewertung vom 15.10.2024
Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
Gilmore, Laurie

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance


gut

Schöne Idee, aber das gewisse Extra fehlt...

Das herbstliche Cover finde ich sehr ansprechend und auch einprägsam. Es ist so markant, dass es mir sofort im Gedächtnis blieb und es mir dementsprechend mehrfach auffiel, denn gefühlt war es bereits gehypt, bevor es überhaupt veröffentlicht wurde.

Aus diesem Grund, und weil ich Gilmore Girls damals sehr geliebt habe, stand das Buch auch auf meiner "Ich muss es unbedingt lesen"-Liste. Vielleicht waren meine Erwartungen dementsprechend hoch?

Beim Lesen fallen direkt die Parallelen zu Gilmore Girls auf. Während Jeanie ununterbrochen wie ein Wasserfall am plappern ist und damit stark an Lorelai erinnert, stellt der launisch, grummelige Logan einfach eins zu eins Luke dar. Und Dream Harbor? Ich würde sagen, die süße Kleinstadt hat genau so viel Charme wie Stars Hollow!

Perfekte Grundlage für einen gemütlichen, herbstlichen Liebesroman eigentlich. Und doch konnte mich das Buch einfach nicht richtig überzeugen. Auch wenn ich die Hauptcharaktere wirklich sehr sympathisch fand, fehlte mir letztendlich das gewisse Extra. Die Entwicklung der Beziehung ging für mich teilweise zu schnell, einige Stellen waren dementsprechend für mich etwas holprig bzw. nicht nachvollziehbar und ich vermisste die tiefgehenden Gespräche und Emotionen.

Es hat mich nicht richtig gepackt und mitfiebern lassen, was ich sehr schade finde. Ich hatte mich auf einen cozy Liebesroman gefreut, bei dem man sich beim Lesen einkuscheln kann und vor allem mitfühlen kann. Aber eben jenes Gefühl blieb leider aus.

Trotz allem ist es aber eine nette, romantische und witzige Geschichte, die für leichte und gemütliche Lesestunden sorgt und prima zu der nun kommenden Herbstzeit passt.

Ich würde das Buch aber nur bedingt weiter empfehlen, da mir wie gesagt die Tiefe fehlte und es wohl kein Buch ist, was mir langfristig im Gedächtnis bleiben wird. Schade!

Bewertung vom 26.09.2024
Agency for Scandal
Wood, Laura

Agency for Scandal


ausgezeichnet

Frauenpower - spannend, gemütlich, mit Action und Liebe, das perfekte Cosy Crime-Buch für die Herbstzeit

Ich habe angefangen zu lesen, bin in Izzys Welt abgetaucht, habe die Worte inhaliert, mitgefiebert, mitgerätselt und wollte vor allem eins: das es nie endet. Und gleichzeitig, dass es ein Happy End gibt.

Izzy Stanhope, oder eher Laura Wood, wie hast du das geschafft? Bereits mit dem ersten Kapitel zog mich dieses Buch in seinen Bann und ich habe wirklich alles daran geliebt. Es ist eine perfekte Mischung aus Detektivarbeit a la Enola Holmes, Geheimnisse der Reichen a la Gossip Girl und das in einer Bridgerton-Welt. Oh und die Prise Liebe darf man natürlich auch nicht vergessen.

Ihr sucht noch nach der perfekten Herbstlektüre? Dann könnte dieses Buch genau das Richtige für euch sein! Denn all das macht das Buch "Agency for Scandal" zu einer super gemütlichen und gleichzeitig absolut fesselnden und spannenden Geschichte.

Izzy lebt in einer Zeit, wo Frauen nur ein nettes "Beiwerk" waren. Mit der Hochzeit verloren die Frauen damals jegliches Mitspracherecht. Alles, was ihnen vorher gehörte, gehörte nun dem Ehemann. Plötzlich hatte man keinen eigenen Willen mehr und war dem Gatten ausgehändigt. Was dieser entschied, das war Gesetz.

Izzy jedoch war nicht verheiratet und hielt sich auch nicht an die Regeln, die für eine Frau vorgesehen waren. Zum einen, weil sie nicht wollte, zum anderen, weil sie nicht anders konnte, denn sie war aus familiären Gründen gezwungen diese Regeln zu brechen. Für ihre Familie. Und so landete sie im Finkennest, einer rein weiblichen Detektiv-Kanzlei, was eine absolute Besonderheit zu der damaligen Zeit war.

Die Frauen, die dort arbeiten, haben alle eins gemeinsam: Es sind starke, unabhängige Persönlichkeiten und man schließt jeden einzelnen Charakter schnell in sein Herz.

Gleichzeitig zeigt das Finkennest einem eins: Frauen wurden damals so sehr unterschätzt. Und das ist auch heute noch so. Von daher kann ich mir vorstellen, dass das Buch gerade den jüngeren Leser*innen vor Augen führen kann, wie stark und klug wir Frauen eigentlich sind und das wir alles erreichen können. Frauenpower eben! Und das ist ein wichtiges Thema meiner Meinung nach.

Das Buch ist übrigens für alle Leser*innen ab 14 Jahre, aber auch für Erwachsene ist es eine Empfehlung. Ich bin mir sicher, dass ich es als Jugendliche genauso geliebt hätte wie jetzt, mit 30 Jahren.

Bewertung vom 08.09.2024
Lass die anderen reden
Engelstädter, Vanessa

Lass die anderen reden


ausgezeichnet

Pflichtlektüre für Hundebesitzer und große Empfehlung für Nicht-Hundebesitzer

„Lass die anderen reden“ von Vanessa Engelstädter ist eine Bereicherung für die Hundeszene, wenngleich auch das völlig falsche Buch, wenn man ein klassisches „Wie erziehe ich meinen Hund in 10 Schritten“-Buch sucht.

Denn auch, wenn es sich natürlich auch um den Hund dreht, so ist es vielmehr ein Buch für den Hundehalter - schließlich befindet sich das „Problem“, salopp gesagt, immer am anderen Ende der Leine.

Dass ich einen schnell gestressten Hund habe, wusste ich natürlich schon vor dem Buch. Dass Stress auch meinen Alltag bestimmt, war mir ebenfalls vor dem Lesen bereits bewusst. Aber wie gestresst ich wirklich bin und welche Auswirkungen all der Stress auf meine Gedanken, mein Mindset, meine Handlungen und letztendlich auf meinen Hund hat, all das war mir neu.

Vanessa Engelstädter beleuchtet das Thema „Stress“ von allen Seiten, bezieht sich dabei auf Studien und Forschungen, beschreibt Zusammenhänge, verwendet immer wieder anschauliche Beispiele, die den Kontext verständlich und nachvollziehbar machen, und lässt den Leser anhand von kleinen „Selbsttests“ reflektieren.

Es ist definitiv kein Buch, dass man „mal ebenso“ wegließt. Aufgrund der geballten Ladung an Informationen und Wissen habe ich hier und da tatsächlich den ein und anderen Abschnitt zweimal gelesen, damit ich den Inhalt vollständig aufnehmen konnte. Ich würde sogar sagen, dass es ein Buch ist, bei dem es sich empfiehlt es auch ein zweites, wenn nicht sogar ein drittes Mal zu lesen. Nicht, weil es schwer verständlich ist, sondern weil das Thema so komplex ist und es in diesem Buch aus so vielen verschiedenen Perspektiven beleuchtet wird, dass es sich einfach lohnt.

Auch ist es ein Buch, dass zum Teil wirklich „ungemütlich“ ist, denn es führt uns Hundehaltern vor Augen, woran wir arbeiten sollten. Vorrangig nämlich an uns. Und solche Erkenntnisse können unangenehm sein, aber wichtig und genau aus diesem Grund würde ich sogar so weit gehen, dass ich dieses Buch als Pflichtlektüre für Hundehalter bezeichnen würde.

Übrigens ist das Buch aber nicht nur für Hundehalter eine Empfehlung. Ich denke, dass auch viele Nicht-Hundehalter von diesem Inhalt profitieren würden.

Bewertung vom 27.08.2024
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


sehr gut

Lovestory mit Spannung - aber auch leichten Schwächen

Arm und reich, Bad Girl und It-Boy - ein Konzept, das funktioniert.

Das Cover hat mich direkt gecatcht mit seiner Farbgestaltung. Die Kombination aus Lila und Pink mit Orange ist wirklich auffällig, sodass ich mir das Buch einfach genauer ansehen musste. Der Klappentext klang auch vielversprechend und die Beschreibung "humorvoll, schlagfertig, knisternd" passt wirklich perfekt.

Saskia Louis schafft es mit ihrem lockeren, angenehmen Schreibstil, dass ich schnell in die Geschichte abgetaucht bin.
Durch die abwechselnde Erzählsicht der beiden Hauptcharaktere sympathisiert man direkt mit Lexie und Logan. Aber nicht nur das, man fühlt sogar mit beiden richtig mit.

Die ersten Kapitel inhalierte ich förmlich und verfolgte gespannt die Liebesgeschichte, die sich da anbahnte. Gleichzeitig bringen aber beide Charaktere ihre ganz eigenen Probleme in Form ihrer Vergangenheit mit, wodurch die Geschichte ordentlich an Spannung gewinnt und ich hier und da sogar mal die Luft angehalten habe.

Allerdings muss ich sagen, dass ich mich mit dem letzten Drittel schwergetan habe. Der Teil war zwischenzeitlich für mich einfach zu unrealistisch, zu sehr an den Haaren herbeigezogen und nicht stimmig. Und trotzdem wollte ich das Buch unbedingt beenden und muss sagen, dass ich froh bin, dass ich bis zum Ende gelesen habe. Denn mit dem Cliffhanger habe ich absolut nicht gerechnet - was für eine Spannung! Ich werde also auch den nächsten Teil auf jeden Fall lesen.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es eine wirklich schöne Story ist, die sich zum Beispiel prima als Urlaubslektüre eignet. Neben der Liebesgeschichte gibt es auch einige Spicy Szenen (in einem angenehmen Umfang, nicht too much) und ordentlich Spannung mit schon fast Mafiosi-Charakter. Hier gibt es dann allerdings einen Punktabzug, da die Geschichte an dieser Stelle für mich einfach kurzzeitig ihre Glaubwürdigkeit verloren hat und es mir persönlich einfach zu viel war.

Trotzdem konnte mich das Buch mit den allerletzten Seiten wieder in seinen Bann ziehen. Ich bin gespannt auf den zweiten Teil!

Bewertung vom 20.08.2024
Wolke Sieben ganz nah
Greenwood, Kirsty

Wolke Sieben ganz nah


ausgezeichnet

Absurd, aber super fesselnd und herrlich erfrischend

Wenn man Tränen lacht beim Lesen, Tränchen verdrückt vor Rührung und so sehr auf ein Happy End hofft, aber eigentlich gar nicht will, dass das Buch endet – dann ist es ein gutes Buch.

Mein erster Gedanke nach den ersten Kapiteln war: was für eine absurde Geschichte. Absurd, aber super fesselnd und herrlich erfrischend.

Delphie Bookham stirbt mit siebenundzwanzig Jahren, weil sie an einem Mikrowellen-Burger erstickt. Und landet kurz darauf im Jenseits, das so ganz anders ist, als man es sich üblicherweise vorstellt - nämlich ein Waschsalon. Und vor ihr steht Merritt, ihre quirlige, irgendwie etwas verrückte Jenseits-Therapeutin, die ihr beim Übergang in ihr Nicht-Leben helfen soll.

Also eigentlich, doch dann taucht plötzlich ein Fremder im Jenseits auf, der sich als Delphies große Liebe entpuppt, um kurz darauf mit den Worten "großer Fehler" wieder zurück auf die Erde zurückgeschickt zu werden. Plötzlich kann Delphie nicht mehr im Jenseits bleiben, sie muss diesen Mann finden und schafft es tatsächlich mit Merritt einen Deal auszuhandeln. Sie bekommt 10 Tage um den Unbekannten, Jonah, wiederzufinden und sich von ihm küssen zu lassen – dann darf sie leben. Das Problem ist nur: Jonah kann sich an ihre Begegnung nicht mehr erinnern.

Aber da es ihr Seelenverwandter ist, wie Merritt ihr verriet, sollte das ja kein Problem sein, oder? Falls doch, geht es für Delphie zurück ins Jenseits und sie verpflichtet sich für Merritts Datingplattform "Eternity 4 you" das Testkaninchen zu spielen. Denn: Geilheit stirbt nie, so der Slogan.

Für Delphie beginnt ein Abenteuer. Und ich bin ihr bei dieser Reise aufgeregt gefolgt und habe die Worte nur so eingesaugt.

Delphie hatte vorher ein einsames, trostloses Leben. Sie hat keine Familie, keine Freunde und eigentlich auch keine wirklichen Hobbys. Sie hält sich von Menschen so gut es geht fern, bis auf ihren alten Nachbarn, um den sie sich sorgt und nach dem sie regelmäßig schaut. In diesen 10 Tagen ändert sich plötzlich alles, denn was hat sie zu verlieren? Doch dann, als die Zeit fast abgelaufen ist, hat sie plötzlich so viel zu verlieren.

Kirsty Greenwood schafft es mit absurden Details, unvorhersehbaren Dialogen und durch und durch witzigen Ideen einen in den Bann zu ziehen und diese Leichtigkeit mit teils schwerer Kost zu verbinden. Denn es geht auch um ernste Themen und das nicht gerade wenig. Während das Buch eigentlich so verrückt und an den Haaren herbeigezogen ist, so wirkt die Geschichte nach und regt zum Nachdenken an, jedenfalls mich.

Und dann gibt es da noch diese überraschende Wendung, die ich einfach nicht kommen gesehen habe. Aber die mich durch und durch positiv umgehauen hat.

Ich kann nur sagen, ich habe alles an diesem Buch geliebt.