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Sommerkindt
Über mich: 
Bin eine leidenschaftliche Leserate. Alle Bücher für die ich eine Rezi schreibe habe ich auch gelesen.

Bewertungen

Insgesamt 201 Bewertungen
Bewertung vom 22.01.2024
Nachtflüstern
Boochs, Christian

Nachtflüstern


sehr gut

Mörder gibt es überall
Seinen wirklich spannenden Thriller siedelt, der Autor nicht nur in einer kleinen Stadt sondern auch in den sozialen Median an. Von zentraler Bedeutung ist hier ASMR, was ich vorher nicht mal kannte.

Als die neue Ermittlerin zu einem bestehendem Team stößt hat, sie nicht nur wegen der eigenen Vorgeschichte so ihre Startschwierigkeiten mit ihren Kollegen auf Zeit. Nicht nur das der Mord eines Sozialmedia Sternchen aufgeklärt werden muss, dass skalpiert wurde, sondern es gibt bereits den nächsten Vermisstenfall. Die Konstruktion Kleinstadt, jeder kennt jeden, fand ich schon mal gut gewählt. Allerdings hätte der Autor, die Fährte zu seinen Tätern, doch etwas besser verschleiern können. Für mich war die eine Verdächtige Person, viel zu früh, viel zu prominent im Fokus des Lesern. Zu offensichtlich, dass diese Person etwas mit den Geschehnissen zu tun hatte.

Besonders gefallen hatte mir, dass die Ermittlerin Nessa Wolf richtig viele Ecken und Kanten hatte und dennoch richtig gut auf Zack war. Das sie jedoch alles andere als ein Teamplayer ist und schnell überall aneckt, ist schon grenzwertig. Wie soll das Team sie denn akzeptieren, wenn sie sich gar nicht richtig integrieren will? Gut ja, sie tut das ja nicht ohne Grund, aber nur weil ein möglicher Hauptverdächtiger eine große Nummer in der Stadt ist. Das sie jedoch einer jungen Frau dermaßen viel Vertrauen schenkt, die sie erst ganz kurz im Zuge der Ermittlungen kennengelernt hat, wollte mir nicht wirklich einleuchten.

Das Cover passt hervorragend zum Thriller.

Fazit Ein richtig gut geschriebener Thriller, der einen packt und nicht mehr loslässt. Handlunge und Figuren sind richtig gut ausgearbeitet. Nur das eine verdächtige Person viel zu früh in den Fokus des Lesers gerät fand ich schade. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.01.2024
Zimmer 55
Kubicek-Boye, Helena

Zimmer 55


gut

dunkle Geheimnisse
Einen Thriller in in einer Nervenanstalt spielen zu lassen, ist immer eine gute Idee. Zumal dort die Abgründe des Menschen meist noch deutlicher zu Tage treten.

Dieser Thriller hat einen dunkle und nebulöse Aura, als Leser betritt man zusammen mit der neuen Psychologin Anna die Nervenanstalt. Ich persönlich war am Anfang ziemlich überfordert, von den vielen Figuren. Es hat daher auch eine ganze Weile gedauert, bis ich diese auseinander halten und diese zuordnen konnte. Als positiv empfand ich die kurzen Kapitel, die immer einen Szenenwechsel mit sich brachten. Die Kombination aus kurzen Kapiteln und schneller Szenenwechsel, erhöht auch zwangsläufig das Handlungstempo. Gerade durch diese hohe Schlagzahl war es mir aber auch nicht möglich wirklich tief in die Handlung einzutauchen, weil die Handlung meines Erachtens vielfach zu oberflächlich war. Dafür konnte man den Thriller dank des guten Schreibstil recht zügig lesen.

Ähnlich wie die Handlung waren mir die Figuren auch etwas zu oberflächlich. Ich hätte mir etwas mehr Tiefe gewünscht. Auch wenn man einiges zwischen den Zeilen aufklauben konnte, blieben die Figuren eher blass. Zum Teil kamen sie mir sogar vor wie Teenager, und dabei waren es gestandene Erwachsene. Schade fand ich das die Hauptfiguren, Anna, Lina und Miro wirklich so oberflächlich dargestellt wurden. Gerade als Hauptfiguren hätten sie es doch verdient wesentlich mehr ausgearbeitet zu werden. Das der Aufenthalt in einer Nervenanstalt auch nicht spurlos an dem Personal vorbeigeht, konnte man sehr schön sehen. Sie wirkt nicht nur auf die Insassen toxisch sondern auch auf die Angestellten. Die Abgründe die sich da auftun vor allem bei Lina.

Das Cover fand ich richtig gut gelungen, wie es die düstere, nebulöse und vor allem diese Abgeschiedenheit zeigt.

Fazit Der Thriller zeigt leider sowohl in der Handlung als auch bei der Figurendarstellung erhebliche Schwächen. Dafür lässt er sich super schnell Lesen, dank des guten Schreibstils, auch wenn dieser vor allem am Anfang teils ganz schön gestelzt daher kam. Aber im Laufe des Romans hatte die Autorin dann ihren Stil gefunden. Richtig überzeugen konnte mich dieser Thriller jedoch nicht.

Bewertung vom 26.12.2023
Dreizehnfurcht
Freund, Wieland

Dreizehnfurcht


gut

anders als erwartet
Der Autor erzählt mit diesem Roman eine wirklich tolle Geschichte, jedoch schmälert ein phasenweise wiederkehrender wirklich fürchterlicher Schreibstil, das Lesevergnügen. Das mag auch dem geschuldet sein, was der Autor versucht, nämlich den Spagat zwischen rund ca. 300 Jahre. Was der Autor jedoch wirklich zeigen will, ist das Anderssein keineswegs ein Makel ist und Mutig zu sein, das Leben positiv verändern kann.

Moritz Bang leidet an einer Zwangsstörung, die sein Leben massiv einschränkt. Auch wenn er sich versuch ihr entgegenzustellen, übernimmt immer wieder der Zwang die Kontrolle über sein Leben. Die Hektik der Großstadt Berlin ist für ihn alles andere als förderlich. Da kommt ihn eine Stelle als Haussitter außerhalb von Berlin wie gerufen. Und sein Boss ein ältere Herr, scheinbar aus einer anderen Welt, macht ihm ein Angebot, dass er in seiner ausweglosen Lage nicht abschlagen kann. Doch bald glaubt er seinen Verstand zu verlieren, Nachts erscheint ein Auto, dann ein Geist in Form einer weißen Frau. Völlig kopflos will er hinschmeißen und flieht und wird von seinem Boss wieder eingeholt und überredet es noch mal zu versuchen. Kaum hat er sich wieder beruhigt, passiert es schon wieder und Moritz folgt dieser Frau und landet in einer Welt, in der die Zeit still zu scheinen steht. Er ist in eine Art Parallelewelt gelandet, wie vor 300 Jahren und wird auch gleich festgenommen und verhört. Er erlebt einen Kulturschock, wird fast umgebracht und landet schließlich bei einem alten Herren und Clement, einen Dichter, der sich riesig freut, endlich jemanden in seinen Alter um sich zu haben. Doch kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse.

Die Figur des Moritz Bang bleibt leider ähnlich wie die Handlung recht oberflächlich. Als Leser braucht man schon eine gewisse Zeit, um sich in diese Geschichte hineinzufinden. Mir ist das erst nach 100 Seiten gelungen, nicht zuletzt wegen den Teils wirklich fürchterlichen Schreibstil. Wirklich schade finde ich das die Figur des Moritz Bang im Verlaufe der Handlung immer weiter an Bedeutung verliert und leider nur noch eine Figur von vielen ist. Zugunsten von anderen Figuren wie Merle, Clemtent und Falk mag sein, dennoch finde ich es wirklich schade, dass seine Figur so an Bedeutung verliert.

Das Cover finde ich echt klasse, mit ein Grund warum ich das Buch unbedingt lesen wollt.

Fazit: Sieht man mal von den phasenweise wirklich schrecklichen Schreibstil ab, ist es eine wirklich tolle Geschichte, wenn man ein Lid und die Bann erst mal als ein Portal begriffen hat, kommt man gut mit der Geschichte zurecht. Mit gewissen Abstrichen kann ich das Buch wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 02.12.2023
Und wir tanzen, und wir fallen
Newman, Catherine

Und wir tanzen, und wir fallen


gut

Gehen und Sterben lassen
Zentrales Thema dieses Romanes ist die Sterbebegleitung. Mit einen leichten Erzählstil nimmt sich die Autorin dieses Themas an. Gerade durch ihre leichte Herangehensweise wirkt dieser Roman etwas leicht und beschwingt. Ja es gibt auch Passagen die einen runter ziehen, jedoch ist es an sich ein Mut machendes Buch.

Aus einem Impuls heraus macht Ash den Vorschlag, ihre sterbende Freudin in einem Hospiz in ihrem Wohnort unterzubringen. Wer jedoch denkt mehr über Edi, das ist Ash´s Freundin zu erfahren, wird leider enttäuscht. Da Ash im Mittelpunkt dieser Geschichte steht. Edi kommt wenn überhaupt eher am Rande vor. Dennoch gewinnt man kurze Einblicke in das Geschehen in einem Hospiz, mit wie viel Herzblut sowohl Angestellte, Angehörige und Freiwillige ihre Arbeit verrichten. Im Nachhinein denke ich, die Autorin hat genau den richtigen Ton getroffen, damit dieses wirklich interessante Thema, die Aufmerksamkeit bekommt, die es benötigt.

Ash ist eine Person, die immer im Mittelpunkt stehen will und sich damit auch in Situationen hineinmanövriert, deren Tragweite sie so nicht abschätzen kann. Sie opfert sich für ihre Freundin auf. Ihr Privatleben, ihre Familie und ihr Familienleben muss zwangsläufig zurückstecken. Wie sehr diese tägliche Routine, der Spagat zwischen Familie, Beruf und Hospiz ihr körperlich und mental zusetzt merkt sie erst als ihre Freundin Edi immer weiter abbaut. Nicht desto trotz erhält sie durch die Erfahrungen, die sie mit Edi im Hospiz sammelt auch neue Impulse und reflektiert über ihr eigenes Leben. Auch wenn sie die teilweise auch über das Ziel hinausschießt. Habe ich anfangs Ash gemocht, hat sich dies im Verlaufe des Romans in eine gewisse Abneigung entwickelt.

Das Cover finde ich wunderschön. Nur sollte man im Falle dieses Romans den Klappentext nicht lesen, da dieser eine komplett andere Story suggeriert.

Fazit: Ein interessanter Roman mit wichtigen Thema aus einer unerwarteten Perspektive. Die Hauptfigur ist nicht ganz einfach und am Ende könnte man sie womöglich nicht mehr ganz so mögen. Dennoch hat die Autorin mit ihrem leichten ja fröhlichen Schreibstil eine gewisse Lockerheit in diesen Roman gebracht, was den Zugang zum Thema Sterbebegleitung maßgeblich erleichtert hat.

Bewertung vom 08.11.2023
Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen
Perko, Marion

Vega 2 - Der Sturm in meinem Herzen


sehr gut

hatte mehr erwartet
Themen wie Klimawandel und KI sind nicht nur Themen die aktuell im medialen Fokus stehen, sondern bilden auch im zweiten Band von Vega zentrale Eckpunkte der Geschichte.

Der zweite Band setzt genau dort an, wo der erste endete. Vega sitzt mächtig in der Klemme, da sie in eine Falle gelockt wurde und nun in den Fängen eines skrupellosen Wetterkonzerns ist, der mit ihr brutale Experimente durchführt um eine KI zutrainieren. Die Leiterin dieses Konzerns geht dafür über Leichen. Die Methoden die sie für die Experimente nutzt, um Vega gefügig zu halten sind ganz klar Foltermethoden. Entweder sie Folter Vega oder erpresst sie damit ihren besten Freund zu foltern. Als ihren Freunden gelingt, sie aus den Fängen des Konzerns zu befreien, eskaliert nicht nur die Wettersituation sondern auch die Konzernleiterin.

Zu Beginn des zweiten Bandes war Vega mutig und fokussiert auf ihre Ziele, jedoch schafft es die Autorin nicht dieses Level für ihre Hauptfigur zu halten. Die Liebesbeziehung wird zeitweilig sehr dominant in dieser Geschichte, so dass die eigentliche Handlung rund um die Wetterextreme, KI und Selbstverwirklichung mehr und mehr an den Rand gedrängt werden. Es ist nicht so das ich nicht auch gerne etwas Romantik in Büchern lese, aber die Autorin schweift immer wieder so sehr ab, das man fast aus der eigentlichen Story rauskommt. Das sie auch auf Vegas Trauma eingeht finde ich sogar sehr wichtig, aber Vega´s Zielstrebigkeit geht teilweise einfach unter. Auch wenn sie am Ende wieder zu ihrer eigenen Stärke zurückfindet, ist dies leider die ganz große Schwäche dieses Bandes. Die Autorin hat leider ein wenig den Fokus auf das Wesentliche verloren.

Das Cover ist unglaublich schön und knüpft in der Gestaltung an Band 1 an.

Fazit: Eine gelungene Dystopie mit kleinen Schwächen, die sich mit Themen wie Klima, KI und Persönlichkeitsentwicklung auseinandersetzt. Ein paar Längen in der Handlung schmälern zwar das Lesevergnügen, aber allein für das Ende lohnt es sich diesen Roman zu lesen.

Bewertung vom 08.11.2023
Die Einladung
Fitzek, Sebastian

Die Einladung


sehr gut

Verwirrend
Nimmt man diese Einladung an, wird man in einen wirklich verwirrenden und chaotischen Thriller hineingeworfen. Große Themen sind dabei Identitäten, Mobbing, Missbrauch, Suizid und Tod.

Mit einem Schocker beginnt dieser Thriller. Man wird als Leser in eine Situation hineingeworfen, ebenso wie eine der Protagonisten. Im Verlaufe des Thriller lernt man Marla immer weiter kennen und zweifelt immer wieder, da stimmt doch was nicht. Und dann überschlagen sich die Ereignisse. Eine Einladung, eine einsame Hütte in den Bergen und ein grauenvoller Sturm. Abgeschnitten von der Außenwelt und auf sich gestellt. Ein Klassentreffen das so ganz anders verlaufen wird.

Marla ist seit dem Vorfall in einem verlassenen Krankenhaus noch immer schwer traumatisiert, sie funktioniert und macht auch eine Therapie. Doch durch ihre Gesichtsblindheit hat sie im Alltag immer wieder Probleme, die sie jedoch durch einige Tricks gekonnt umschifft. Doch ihr Alptraum holt sie immer wieder ein. Marlas Wunsch die alte und neue Marla auf dem geplanten Klassentreffen zu vereinen verläuft deutlich anderes, als sie sich das vorgestellt hat. Denn es erscheinen lediglich eine erlesene Auswahl an Ehemaligen und diese hatten es nie gut mit Marla gemeint.

Das Cover ist einfach genial, ein Briefkasten und das ganze mit richtigen Konturen, ein haptisches Erlebnis. So düster die Aufmachung dieses Thriller ist, die Seitenkanten sind ebenfalls Schwarz so düster der Inhalt.

Ich habe diesen Thriller regelrecht verschlungen, in wenigen Tagen hatte ich ihn durch. Er entfaltet einen regelrechten Sog, den man sich kaum entziehen kann. Lediglich das es im 1. und letzten Drittel wirklich sehr chaotisch und verwirrend zuging hat mich hier und da beim rätseln doch auf eine falsche Fährte gelockt. Jedoch lag ich mit meiner Vermutung fast richtig. Und das man als Leser zu recht verwirrt ist hat auch einen plausiblen Grund. Ich hatte meine Freude an diesem Thriller.

Fazit: Ein wirklich gelungener Thriller, der einen nicht mehr loslässt. Auch wenn man als Leser über weite Strecken einfach nur verwirrt ist, gibt es am Ende doch eine einfach Lösung, die man so gar nicht in Betracht gezogen hat. Wer also gerne einen packenden Thriller lesen will, in dem zwar Menschen umkommen, jedoch das Blut nicht aus jeder Seite tropft, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 24.10.2023
Gewässer im Ziplock
Vowinckel, Dana

Gewässer im Ziplock


sehr gut

anstrengende Familie
In diesen Roman, gibt die Autorin nicht nur Einblicke in das Familienleben einer zerrütteten jüdischen Familie, sondern auch nach der Suche nach einer Heimat.

Margarita lebt sprichwörtlich in einer Blase. Ihr Leben spielt sich normalerweise zwischen Berlin und Chicago ab. Doch diesen Sommer soll sich dies ändern. Denn nun soll sie einen Teil ihrer Ferien in Israel mit ihrer Mutter verbringen. Und wie soll man sich als Teenager fühlen, wenn man plötzlich ganz allein auf einen israelischen Flughafen strandet und die eigene Mutter durch welche Umstände auch immer, es nicht schafft ihr Kind abzuholen. Teenager reagieren wütend, nicht anders Margarita. Gestrandet in einem Land dessen Sprache sie spricht, das ihr aber ansonsten vollkommen fremd ist. Beginnt für sie eine Entdeckungsreise zu ihren Wurzeln.
Ich fand es sehr faszinierend in die Kultur einzutauchen. Was ich allerdings im Laufe der Handlung wirklich als anstrengend empfunden habe war diese doch toxische Familienkonstellation. Ein hauen und stechen, ein sich ständig verletzen wollen, das Ausloten wie weit kann man gehen.

Das für Margarita dieser Sommer so ganz anders verlaufen soll wie sonst, stellt sich spätestens am Flughafen in Israel heraus. Von der Mutter vergessen. Wütend, verzweifelt und total übermüdet, beginnt für Margarita nicht nur ein Erwachsen werden, sondern auch eine Reise in ihre Familiengeschichte. So was wie Harmonie ist darin nicht wirklich vorgesehen. Ihre Mutter hat sie und ihren Vater als Kleinkind im Stich gelassen, wollte ihre eigenen Träume verwirklichen. Ihr Vater wollte dies in Deutschland. Ihre Großeltern in den USA. So wurde Margarita hin und her gereicht. Nicht desto trotz ist Margarita ein ganz normaler Teenager, der gegen die Eltern rebelliert. Der ruhende Pool ist hier Avi ihr Vater, der schon allein durch sein Beruf, ein sehr gläubiger Mensch ist. Marsha die Mutter, erscheint mir als Leser selbstsüchtig und egoistisch und scheint es zu lieben andere zu verletzen. Marsha scheint oft gar nicht zu realisieren, welche Auswirkungen ihre Aussagen auf ein junges Wesen, wie ihre Tochter haben können, das diese die Macht haben, sie in eine Identitätskrise zu stürzen.

Fazit: Eine wirklich interessante Geschichte, die einen als Leser fordert. Teilweise ist es wirklich anstrengend diese Geschichte zu lesen, gerade weil nicht viel passiert und gleichzeitig doch so viel. Das Stranden, das Suchen nach einer Heimat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung, doch seit euch bewusst, das diese Geschichte stark komprimiert ist, nicht immer geht die Autorin an den Stellen tiefer ins Detail, wo es der Leser vielleicht gerne hätte.

Bewertung vom 24.10.2023
Der Adventskalender zum Glück
Østli, Siri

Der Adventskalender zum Glück


sehr gut

Ein Neuanfang
Eine herzerwärmende Geschichte über einen Neustart.

In ihrem Roman thematisiert die Autorin, nicht nur das Thema Depression und wie es möglich ist einen Weg herauszufinden, sondern auch Herzlichkeit und Vertrauen von Menschen, die sich vorher nicht kannten.

Um in eine Depression zu verfallen braucht es nicht viel. Bei Fie genügt ein Ehemann, der sich nicht nur von ihr scheiden lassen will, sondern sie auch gleich in eine Bruchbude ausquartiert. Doch in dieser schweren Zeit gibt es Menschen die Fie nicht abschreiben, allen voran Fies große Schwester, die Fie mit einen Adventskalender der besonderen Art aus ihrem Loch herauszieht. Jeden Tag eine Aufgabe, jeden Tag einen Schritt raus in die dunkle Welt. So findet sie nicht nur einen Job, der ihr viel abverlangt, sondern auch einen traumatisierten vierbeinigen Begleitet. Zusammen nehmen sie viele Stufen im neuen Leben. Sie lernt andere Menschen kennen, die das Herz am rechten Fleck haben und schließt Freundschaften.

Die Hauptfigur Fie wächst einen wirklich schnell ans Herz. Man zieht sie förmlich vor sich, wie zerbrochen und zart sie am Beginn ihres neues Lebens ist. Um so bemerkenswert wie sie sich all ihren Problemen stellt, nicht ohne Rückschläge, aber mit einen Mut, der nicht zuletzt von ihrer großen Schwester immer wieder aufs neue angefacht wird. Am Anfang war ich wirklich sehr skeptisch, ob ein tierischer Begleiter wirklich so gut ihn ihrer mentalen Verfassung war. Aber ja hier ist es geglückt, er hat geholfen oder sollte ich vielleicht doch eher sagen sie haben sich gegenseitig geholfen. Sie klammern sich an einander fest und meistern so viele Hürden, die das Leben für sie bereit hält. Fie wird Teil einer sozialen Gemeinschaft, nicht nur in ihrem neuen Wohnhaus sondern auch durch ihren neuen Job. Ja mir ist klar das Fie hier außergewöhnliches geschafft. Nicht jeder Mensch der in eine Depression verfällt schafft es so einfach aus dieser herauszufinden. Einige verlieren diese Schlacht, um so wichtiger ist es das dieses Thema Depression und Einsamkeit auch in einen Roman thematisiert wird. Denn gerade die Weihnachtszeit bzw. die dunkle Jahreszeit ist nicht selten ein Auslöser.

Das Cover ist einfach wunderschön und passt wirklich sehr gut zum Roman. An dieser Stelle muss ich aber auch auf die kleinen Bilder hinweisen, die vor jedem Kapitel sind, diese fand ich richtig schön.

Fazit: Ein mental sehr anstrengender Weihnachtsroman, der sich mit Themen wie Depression, Einsamkeit und Freundschaft auseinandersetzt, der einen aber auch nicht mehr loslässt. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 20.09.2023
Im Sturm / Lilly Hed Bd.2 (eBook, ePUB)
Ericson, Pernilla

Im Sturm / Lilly Hed Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Abgeschnitten und ausgeliefert
Spannend und in einem angenehmen Schreibstil entführt die Autorin den Leser in ein abgelegenes Dorf, dass nicht nur von einem Mörder heimgesucht wird, sondern auch von einen unheilvollen Sturm. Kernthemen sind zum einen der Klimawandel zum anderen Gesellschaftliche Missstände.

Ein weibliches Ermittlerteam soll ihre bereits Vorort befindlichen Kollegen in der Mordermittlung unterstützen. Die Begeisterung darüber hält sich bei diesen in Grenzen. Kurz nachdem die beiden Liv und Lilly die Ermittlungen beginnen voranzutreiben, fegt ein schwerer Sturm über das Dorf und schneidet alle von der Außenwelt ab. Perfekte Bedingungen für einen Mörder jedoch erschwerte für die Ermittler. Die Autorin schafft es durch geschickte Fährtenlegung, den Leser immer wieder auf verschlungene Pfade zu führen. Es kommen immer mehr Verdächtige, doch die Lösung bleibt fern. Das hat mir mitunter sehr gefallen, das rätseln können. Und bis zum Schluss bleibt der Täter richtig gut getarnt. Das fand ich klasse, zumal besagte Person immer auf dem Radar war.

Die Personen waren richtig gut gezeichnet. Nur das die beiden weibliches Ermittler ähnliche Vornamen hatten, hatte anfangs die Orientierung erschwerte. Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass eben diese beiden Liv und Lilly als super Ermittler hingestellt werden und die beiden Ermittler vor Ort ja anfangs schlicht als „Versager“ erscheinen, was schlicht unfair ist. Wenn man bedenkt, das die beiden mit minimalen Mitteln einen Fall aufklären sollen. Das Lilly und Liv andere Eisbrechermethoden nutzen um Infos aus der Dorfgemeinschaft herauszukitzeln, ist schlicht eine andere Herangehensweise und sagt nichts zwangsläufig etwas über die Qualität aus.

Das düstere Cover passt perfekt zu diesen Krimi.

Fazit: Wer auf Nervenkitzel hofft und und einen spannenden Krimi lesen möchte, ist hier genau richtig. Den dieser Krimi wartet nicht nur mit einer spannenden Geschichte auf, sondern auch mit sympathischen Ermittler. Ein gelungenes Katz und Mausspiel und eine gelungene Auflösung. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 15.09.2023
KRYO - Die Verheißung
Ivanov, Petra

KRYO - Die Verheißung


sehr gut

Wo ist die Grenze?
In diesen echt spannenden und packenden Thriller, der Teil einer Trilogie ist, entführt die Autorin den Leser auf die Schattenseiten von Forschungen zum Thema Langlebigkeit bzw. ewiges Leben. Kurz das Kernthema dieses wirklich beeindruckenden Thrillers ist der Traum vom ewigen Leben und welche Grenzen manche dafür bereit sind zu überschreiten.

Der Auftakt dieser Thrillertrilogie spielt sowohl in den USA als auch in Russland. Es geht ganz langsam los. Von Vorteil ist wirklich das Personenregister, dessen eigentlichen Nutzen man erst ab der Mitte des Buches zu schätzen weiß. Doch ab einen gewissen Punkt kann man diesen Thriller einfach nicht mehr aus der Hand legen. Mehrere Handlungsstränge laufen parallel und wechseln sich in sehr kurzer Folge ab. Dadurch wird es zum einen nie langweilig zum anderen muss man aber auch sehr genau lesen um immer genau zu wissen wo ist man gerade. Zentrales Thema ist der Nutzen und Risiken von Kryotechnik und wozu Menschen bereit sind, mittels dieser Technik, ihren Traum von ewigen Leben umzusetzen.

Eine der Hauptfiguren ist Julia, die als junge Frau stark traumatisiert wurde und sich deshalb sehr zurückgezogen hat. Das ändert sich erzwungener Massen, als ihr Sohn ein angehender Arzt und Journalist für einen Artikel über Transhumanismus und Kryotechnik schreiben will. Als dieser im Zuge seiner Recherchen plötzlicher verschwindet, beginnt Julia, die als Übersetzerin arbeitet sich Sorgen zu machen und stellt eigenen Nachforschungen an. Dabei sticht sie in ein Wespennetz ungeahnten Ausmaßes und gerät selbst in die Schusslinie. Je tiefer sie bei ihren Nachforschungen gräbt desto gefährlicher wird es für sie , denn nun stapeln sich plötzlich die Leichen. Ich fand es sehr beeindruckend wie stark diese so gebrechliche Frau im Laufe dieses Thrillers wird, nicht zu letzt wegen ihrer guten Kontakte und ein gut funktionierendes Netzwerk.

Das Cover passt perfekt zum Thriller und hat auch Wiedererkennungswert, da die Folgebände ähnlich gestaltet sind. Einzig die Schrift hätte ein wenig größer sein können.

Fazit: Ein wirklich spannender und interessanter Thriller, der einen nicht mehr loslässt. So viele Thriller die sich mit dem Thema Kryotechnik und deren Folgen und Risiken auseinandersetzen gibt es glaub ich nicht. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.