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Funsinn
Wohnort: 
Wolfsburg

Bewertungen

Insgesamt 78 Bewertungen
Bewertung vom 17.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Extrem spannender Spionagethriller

Autor Andreas Pflüger hat schon mehrere Bestseller geschrieben. Sein neustes Werk “Wie sterben geht” hat meine Erwartungen klar übertroffen.
Im Roman geht es um die deutsche Agentin Nina Winter, die 1983 auf der Glienicker Brücke einen Agentenaustausch beobachten soll. Doch es kommt zu einem atemberaubenden Inferno.
Schnitt auf das Jahr 1980. Der Leser erfährt wie Nina nach Russland versetzt wird um den KGB-Offizier Kukura zu führen. Dieser ist als Doppelagent tätig und zeigt ihr nicht nur die üblichen Highlights von Moskau.
Nina lernt auch den Sohn Leo kennen und es bahnt sich eine Liebesgeschichte an. Doch der KGB kommt Nina auf die Spur. Bald ist nicht mehr klar wer eigentlich noch linientreu arbeitet und Nina fällt es immer schwieriger ihre Verfolger abzuhängen.
Als es zu gefährlich wird, fasst sie einen gefährlichen Plan.
Dem Autor gelingt es spielend den Leser auf das große Finale vorzubereiten. Das Tempo der Story wird langsam angezogen und man mag das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Großes Kino !

Bewertung vom 09.10.2023
Lichtspiel
Kehlmann, Daniel

Lichtspiel


ausgezeichnet

Kino unter erschwerten Bedingungen

Daniel Kehlmanns neuer Roman “Lichtspiel” führt uns zurück in die 30er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.
Anhand der Geschichte des Erfolgsregisseurs G.W. Pabst erfahren wir, wie es zu dieser schwierigen Zeit den Filmschaffenden erging.
Georg Wilhelm Pabst war ein österreichischer Filmregisseur, der schon 1925 mit Greta Garbo drehte.
Der Roman selbst beginnt jedoch zuerst mit einem späteren Fernsehauftritt des (wohl fiktiven) Assistenten Franz Wilzek. Dieser lebt in einem Altenheim und ist an Alzheimer erkrankt.
Das Interview über G.W. Pabst wird zu einem Fiasko. Erst später im Roman wird die Rolle von Wilzek tragisch deutlich.
Zurück zu Pabst: Dieser flieht in die USA, kann jedoch dort keinen Erfolg vorweisen. Auch die Garbo kann ihm nicht helfen. Er kehrt 1936 zurück nach Frankreich um dort einige Filme zu drehen.
3 Jahre später will er jedoch endgültig nach Amerika. Doch das Schicksal spielt ihm einen Streich. Er wird von seiner erkrankten Mutter nach Österreich gerufen und bevor Pabst dort alles regeln kann, bricht der Krieg aus.
Er kann mit seiner Frau und seinem Sohn nicht mehr ausreisen und muss nun, gegen seinen Willen, für das Naziregime Unterhaltungsfilme drehen. Sein Sohn wird zum Militär eingezogen und Pabst will zusammen mit Wilzek in Prag einen Film drehen.
Doch nun kommt es auch dort zu Kampfhandlungen...
Kehlmann geling es vortrefflich den Leser auf eine spannende Zeitreise mitzunehmen. Großartiges Buch!

Bewertung vom 29.09.2023
60 Kilo Kinnhaken
Helgason, Hallgrímur

60 Kilo Kinnhaken


ausgezeichnet

Historischer Island-Roman der besonderen Art

Der isländische Autor Hallgrímur Helgason hat nun den 2. Band, nach “60 Kilo Sonnenschein”, über den fiktiven Ort Segulfjörður vorgestellt.
Auch wer (wie ich ) den ersten Band nicht gelesen hat, kommt schnell in diese ungewöhnliche Geschichte hinein. Sie beginnt im Jahre 1906 und der nun volljährige Waise Gestur lebt bei seinen Zieheltern bescheiden inmitten einer größeren Familie.
Die Norweger entdecken den Ort für sich, denn der Heringsfang lockt. So blüht nicht nur langsam der Ort auf, sondern auch Gestur: Er macht die ersten Erfahrungen mit der Liebe. Dieses wird vom Autor teilweise detailliert beschrieben.
Helgasons Schreibstil ist vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig, aber er schafft es, trotz der rund 670 Seiten, den Leser wortgewaltig in seinen Bann zu ziehen. Die Hauptfigur Gestur begleitet den Leser über einige Jahre hinweg, denn in Island brechen neue Zeiten an.
Das erste Auto oder Telefon. Gestur hatte heimlich Land verkauft und kann endlich nach Jahren mit seiner Familie in ein neues Haus ziehen. Doch es gibt noch einige Abenteuer für ihn zu bewältigen.
Ein ungewöhnlicher Roman, der eine klare Kaufempfehlung bekommt.

Bewertung vom 18.08.2023
Die Erfindung des Lächelns
Hillenbrand, Tom

Die Erfindung des Lächelns


gut

Geheimnisse um Mona Lisa

Im historischen Roman vom Erfolgsautor Tom Hillenbrand geht es um einen ganz besonderen Diebstahl.
Wir schreiben das Jahr 1911. Im Pariser Louvre verschwindet das wohl bekanntes Gemälde von Leonardo da Vinci: die Mona Lisa.
Wie konnte es zu diesem spektakulären Raub kommen ? Wie ist Pablo Picasso in dieser Geschichte verwickelt ?
Wird es der Pariser Polizei um den Ermittler Juhel Lenoir gelingen den kniffligen Fall zu lösen ?
Der seitenstarke Roman beruht tatsächlich auf einer wahren Geschichte und viele bekannte Persönlichkeiten aus der damaligen Zeit tauchen auf.
Mir persönlich ist dieses Buch etwas zu langatmig geraten, viele Dialoge ermüden manchmal.
Es ist kein klassischer Kriminalroman sondern dem Autor gelingt es sehr gut, die Zeit Anfang des letzten Jahrhunderts in Paris lebendig zu beschreiben.

Bewertung vom 18.07.2023
Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2
Jensen, Joost

Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2


gut

2. Fall für die Friesenbrauerin

Autor Joost Jensen legt nach und schickt die Friesenbrauerin Gesine Felber wieder auf Mördersuche.
Doch dieses Mal steht sie dann selber unter Verdacht, ihren Mitbewerber ausgerechnet in einem Bierfass ertränkt zu haben...
Ihre Tochter Wiebke ist bei der Polizei und mit Hilfe fast sämtlicher Dorfbewohner macht sie sich auf die Suche nach dem wahren Mörder.
Schnell geraten gleich mehrere Personen unter Verdacht. Hat der Mord etwas mit dem norddeutschen Brauwettbewerb zu tun ? Warum verhält sich Wiebkes Kollege bei der Polizei so merkwürdig
und was ist mit der Witwe ? Wiebke erhält auch Hilfe von ihrem neuen Freund aus Norderney.
Der Roman lässt sich wirklich gut lesen. Er ist unkompliziert und manchmal schon durchschaubar. Vom Stil orientiert sich das Buch eher an eine ARD-Vorabendserie.
Was ja nicht schlecht sein muss. Eine optimale Lektüre für den nächsten Nordseeurlaub.

Bewertung vom 28.06.2023
Refugium / Stormland Bd.1
Lindqvist, John Ajvide

Refugium / Stormland Bd.1


ausgezeichnet

Spannender Schwedenthriller vom Erfolgsautor

John Ajvide Lindqvist wird gern als der ‘Steven King des Nordens’ bezeichnet.
Nein, Lindqvist hat einen ganz anderen Schreibstil – aber der kann schon fesselnd sein.
Sein neuer Roman “Refugium” hat über 500 Seiten und jede ist ihren Preis wert.
Erzählt wird von der Erfolgsautorin Julia Malmros, einer ehemaligen Polizistin , die einen ganz besonderen Roman schreiben soll. Hilfe bekommt sie vom Hacker Kim Ribbing.
Beide werden aber Zeugen eines brutalen Verbrechens, den nur die Tochter des Gastgebers einer Mitsommerparty überlebt. Julia und Kim, die sich beide trotz Altersunterschied, etwas näher kommen, beginnen mit Recherchen.
Leiter für den Mord bei der Polizei ist übrigens Julias Exmann. Kim reist nach Shanghai und Havanna um etwas über die Mörder zu erfahren. Langsam kommen sie einem Wirtschaftsbetrug auf die Spur...
Der Roman ist zwar der Beginn einer Trilogie – aber das Buch ist praktisch in sich abgeschlossen. Sehr empfehlenswerter Thriller!

Bewertung vom 13.06.2023
Die Zeitreisende
Lemper, Ute

Die Zeitreisende


sehr gut

Die Lemper – Eine Grande Dame des Chansons

Ute Lemper feiert ihren 60. Geburtstag und schenkt ihren Fans eine 2. Autobiografie.
Ihre erste Bio “Unzensiert” erschien 1995. In der Zwischenzeit ist viel passiert. Trotzdem sind in der neuen Bio viele Passagen aus der alten Biografie enthalten. Kommentiert aus heutiger Sicht.
Wer die erste Bio nicht kennt bekommt also auch einen kurzen Rückblick auf ihre ersten Jahre ihrer Karriere.
Ute Lemper erzählt nicht nur von ihren vielen Erlebnissen auf den Bühnen dieser Welt. Sie lässt den Leser an privaten Ereignissen teilhaben, an Schicksalsschläge, Erfolge und ihre Reisen um die Welt.
Manchmal schweift sie etwas ab: schreibt über Brecht und Weill, die ihr jedoch viel bedeuten. Aber sie verrät auch einige Dinge die bisher unbekannt waren. Zum Beispiel über ein längeres Telefonat mit der vergötterten Marlene Dietrich.
Oder wie sie mit einer Freundin betroffen das ehemalige KZ Bergen-Belsen besuchte.
Ich persönlich bin nicht ein allzu großer Fan ihrer Musik, obwohl diese sehr vielschichtig ist. Aber unbestritten ist sie wohl eine der wenigen deutschen Weltstars. Eine Autobiografie die für ihre Fans Pflichtlektüre ist und für alle anderen Interessenten ein durchaus lesenswertes Buch.

Bewertung vom 05.04.2023
Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3
Seeburg, Uta

Der treue Spion / Offizier Gryszinski Bd.3


ausgezeichnet

Wunderschöner historischer Spionageroman

Wie kann ein Spionageroman denn bitte wunderschön sein ? Ganz einfach, die Autorin Uta Seeburg hat einen sehr schönen Schreibstil und erzählt eine ungewöhnliche Geschichte.
Diese spielt 1896 bzw. 1916. Parallel werden im Roman “der schwierigste Fall” des Ermittlers Gryzinski (1896) und eine abenteuerliche Reise durch Europa seines Sohnes (1916) erzählt.
Der Senior sollte sich einen spurlos verschwundenen Diplomaten kümmern. Doch es kommen noch ein Mord und der Verdacht auf Spionage hinzu. 20 Jahre später. Es herrscht Krieg in Europa.
Sein Junior, Fritz, ist an der Front im Einsatz und bekommt einen ungewöhnlichen Auftrag. Dieser führt ihn hinter die Frontlinien und an Orte, die auch sein Vater vor 20 Jahren bereist hat. Zufall ?
Bedauerlicherweise endet die Geschichte nach rund 400 Seiten. Ich hoffe es gibt eine Fortsetzung mit den Hauptfiguren dieses tollen Romans.

Bewertung vom 28.03.2023
Lass das mal den Opa machen! / Offline-Opa Bd.2
Habicht, Günter

Lass das mal den Opa machen! / Offline-Opa Bd.2


ausgezeichnet

Dieser Opa hat alles im Griff

Es handelt sich hier um das 2. Buch von Günter Habicht (aka Torsten Rohde, dem Autor von “Renate Bergmann”).
Das Erstlingswerk “Wo kommen wir denn da hin” gefiel mir nicht so gut und darum war ich doch neugierig auf das zweite Werk.
Habicht, seines Zeichens Rentner, wird Opa. Seine Tochter Mareike macht ihn und seine Frau Brigitte zu Großeltern.
Und der Vater des Enkelkindes geht noch während der Schwangerschaft zurück in die USA. Zu Studienzwecken.
Nun muss der werdende Großvater alles managen. Und das macht er gar nicht mal so schlecht.
Die (nur) rund 200 Seiten drehen sich hauptsächlich um die Zeit vor der Geburt des Kindes. Aber schon in diesen Monaten weiß ein Günter Habicht worauf zu achten ist.
Und natürlich ist das Ganze mit viel Humor verpackt und auch eine Frau Bergmann taucht ab und zu kurz in der Geschichte auf.
Wirklich schön zu lesen. Und bestimmt auch ein tolles Geschenk an werdende Großeltern!

Bewertung vom 22.03.2023
Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1
Storm, Bente

Windstärke Tod / WaPo Cuxhaven Bd.1


sehr gut

Unterhaltsamer Cuxhaven-Krimi

Hinter dem Pseudonym “Bente Storm” verbergen sich zwei erfolgreiche Autoren. Sie widmen sich nun der Cuxhavener Wasserschutzpolizei zu.
Im ersten Fall geht es um eine Wasserleiche, entdeckt von der Wasserschutzpolizistin Agatha Christensen. Das Opfer sollte bei einem Streit um einen neuen Offshore-Windpark, direkt vor der Küste von Cuxhaven, vermitteln.
Verdächtig sind die Beteiligten in dem zuständigen Ausschuss. Agatha Christensen will nun auf eigene Faust ermitteln, aber die Zuständigkeit liegt bei der Kripo unter der Leitung von Victor Carvalho. Die beiden rasseln nun etwas aneinander,
aber da geschieht ein zweiter Mord.
Dieser Küstenkrimi ist wirklich unterhaltsam geschrieben und die Charaktere fein beschrieben. Eine prima Urlaubslektüre, nicht nur an der Nordsee.