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Leselöwin
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Sendenhorst

Bewertungen

Insgesamt 47 Bewertungen
Bewertung vom 23.01.2024
Das Philosophenschiff
Köhlmeier, Michael

Das Philosophenschiff


gut

Die 100-jährige Architektin und gebürtige Russin Anouk Perlemann-Jacob bittet den Autor ihre Lebensgeschichte aufzuschreiben. Spätestens als Sie begründet, warum Ihre Wahl hierfür auf den Autor gefallen ist „…Deshalb glaube man Ihnen oftmals nicht, wenn Sie die Wahrheit schreiben, und glaube Ihnen, wenn Sie schummeln…“ ahnt man schon, dass eine abenteuerliche Story folgen wird. Diese habe ich auch bis zu einem bestimmten Punkt gerne gelesen – ich habe mich sogar mal wieder ein wenig mit der russischen Geschichte beschäftigt – aber das Ende war mir dann doch zu absurd. Dem Auto allerdings auch. Das fand ich dann irgendwie wieder gut.

 

Lesen lässt sich der Roman gut, auch dadurch, dass Köhlmeier seine Frau Perlemann-Jacob überwiegend in direkter Rede erzählen lässt.  Dies tut sie so, wie eine ältere Dame nun einmal erzählen würde, sie schweift immer wieder ab oder unterbricht. An anderen Stellen wird sie sehr direkt.

 

Ich hatte mir das Buch anders vorgestellt. Ich kann gar nicht genau sagen, wie anders, aber definitiv anders…was ja aber auch irgendwie gut ist.

 

Fazit: So ganz weiß ich nicht, was ich mit dem Buch anfangen soll, da es schon etwas speziell ist. Schlecht fand ich es aber definitiv nicht.

Bewertung vom 11.09.2023
Ich, Sperling
Hynes, James

Ich, Sperling


sehr gut

Die Erzählung spielt in Carthago Nova (dem heutigen Cartagena im Südosten Spaniens) zur Zeit des Römischen Reiches. Der Ich-Erzähler schildert seine Lebensgeschichte. Von klein auf Sklave, wuchs er in einem Bordell auch, wo sich insbesondere zwei der Huren um ihn kümmerten. Woher er kommt weiß er nicht, auch einen Namen hat er nicht. Eine seiner Ziehmütter nennt ihn Sperling. Während er in seiner frühen Kindheit lediglich in der Küche hilft und als Laufbursche fungiert, muss er dann unweigerlich und in immer noch sehr jungen Jahren im Bordell mitarbeiten. Während dieser Geschehnisse entflieht er oft in die Perspektive des Sperlings...

Hynes ist ein toller Erzähler. Trotz des heftigen Themas und obwohl ich mich nicht übermäßig für diese Epoche interessiere, bin ich nur so über die Seiten geflogen.

Lesenswert!

Bewertung vom 05.08.2023
Bei euch ist es immer so unheimlich still
Schröder, Alena

Bei euch ist es immer so unheimlich still


ausgezeichnet

Silvia lebt im Berlin des Jahres 1989 in einer alternativen WG. Nachdem ihre Tochter Hannah auf die Welt gekommen ist, bricht sie im geklauten Polo auf zu ihrer Mutter, die nach wie vor in ihrem beschaulich- spießigen Heimatort lebt. Die beiden Frauen, die seit Jahren kaum Kontakt hatten, leben zunächst mehr nebeneinander her. Nur Tochter / Enkeltochter Hannah schafft eine Verbindung. Die Handlung wechselt zwischen der vorsichtigen Annäherung beider Frauen in der Gegenwart  und Rückblenden in die Vergangenheit, sodass man als Leser nach und nach die Geschichte beider Frauen erfährt.

"Bei euch ist es immer so unglaublich still" ist eine Vorgeschichte zu Alena Schröders erstem Roman, den man allerdings nicht gelesen haben muss um der Handlung folgen zu können.

Wie auch mit ihrem ersten Roman hat Schröder einen großartig erzählten Familienroman geschrieben. Der Roman lässt sich leicht und schnell lesen, trotzdem werden alle Charaktere, allem voran Mutter und Tochter, sehr detailliert gezeichnet.

Lesenswert!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2023
Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4
Benedict, Marie

Die einzige Frau im Raum / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.4


sehr gut

In "Die einzige Frau im Raum" zeichnet Marie Benedict das Portrait des Hollywoodstars Hedy Lamarr.

Hedy war bereits ein gefeierter Star auf den Bühnen des Wiens der 30er Jahre als sie, nicht ohne Bedenken, den Waffenhändler Fritz Mandl heiratet. Nach einigen Jahren flieht sie jedoch vor ihm wie auch vor den Nazis nach Hollywood, wo sie zur Leinwandheldin aufsteigt.

Im Gepäck hat sie, die immer auch wissenschaftlich und politisch interessiert war, Informationen zu den in Deutschland und Österreich verwendeten Waffen. Sie versucht, dieses Wissen einzusetzen...

Der Name Hedy Lamarr sagte mir zuvor nichts. Ihr Leben war allerdings bemerkenswert. Mir hat dieser Roman sehr gefallen - wegen der bewegenden Biografie wie auch der lebendigen      Erzählweise der Autorin. Lesenswert!

Bewertung vom 24.04.2023
Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Yagisawa, Satoshi

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki


sehr gut

Als sich ihr Freund völlig unerwartet von ihr trennt hat bricht für die 25-jährige Takako eine Welt zusammen. Sie kündigt ihren Job, bei dem sie ihrem Ex jeden Tag über den Weg laufen würde.
Ihr Onkel bietet ihr an bis auf weiteres im seiner Buchhandlung unterzukommen. Nach anfänglichem Zögern nimmt sie sein Angebot an. Durch ihre Arbeit in der Buchhandlung findet Takako neue Freunde, entdeckt ihre Liebe zum Lesen und belebt das einst gute Verhältnis zu ihrem Onkel wieder.Sie findet den Weg heraus aus ihrem Schneckenhaus und zurück ins Leben.

Ich habe das Buch an einem Nachmittag gelesen und feststellen müssen wie wenig japanische Autoren ich kenne. Schade fand ich, dass sich nur der erste Teil des Buches wirklich in der Buchhandlung abspielt, die dem Buch ja schließlich auch seinen Titel gibt.

Für mich kein "Must Read" aber ein angenehmes "Wohlfühlbuch", das sich schnell und leicht lesen lässt.

Bewertung vom 11.04.2023
Solange wir leben
Safier, David

Solange wir leben


gut

Ich hatte noch nie ein Buch von David Safier gelesen, da ich ihn eher mit Klamaukromanen â la "Miss Merkel" in Verbindung brachte. Hier widmet sich Safier aber der Geschichte seiner Eltern.

Sein Vater Joschi, konnte als Wiener Jude gerade noch rechtzeitig vor den Nazis nach Pälentina fliehen, verdient dort seinen Lebensunterhalt als Barkeeper, Spion und bei der Armee bevor er als Seemann anheuert. Bei einem Landgang in Bremen lernt er Waltraut kennen - aus einfachen Verhältnissen, gerade verwitwet und 20 Jahre jünger.

Die beiden werden ein Paar und bleiben es, allen Widrigkeiten und Schicksalsschlägen zum Trotz.

Der Erzählstil ist einfach. Hier finde ich hätte man mehr aus dem Buch machen können. Allerdings lässt sich "Solange wir leben" dadurch sehr schnell lesen. Die Geschichte seiner Eltern an sich aber ist tragisch, ungewöhnlich und auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 26.10.2022
Connemara
Mathieu, Nicolas

Connemara


sehr gut

In "Connemara" erzählt Nicolas Mathieu die Lebensgeschichten von Héléne und Christophe. Beide kommen aus dem gleichen kleinen Ort und kennen sich flüchtig aus ihrer Jugend.

Mitterweile sind beide um die 40. Ihre Leben haben sich sehr unterschiedlich entwickelt, nur glücklich sind sie beide nicht.

Helene hat es geschafft der Kleinstadt und dem kleinbürgerlichen Leben zu entkommen und in Paris Karriere gemacht. Nach ihrem Burnout zieht sie mit Mann und zwei Kindern nach Nancy. Das Gefühl, dass ihr alles über den Kopf wächst, bleibt.

Christophe, einst beliebter Eishockeyspieler, ist in seinem Heimatort geblieben und vertreibt Tierfutter. Nach der Trennung von der Mutter seines Sohnes lebt er bei seinem demenzkranken Vater.

Die eigentliche Handlung ist übersichtlich. Aber Mathieu schafft es, unter anderem durch viele Rückblenden, ein sehr detailliertes Bild der beiden zu zeichnen.

Für mich nicht unbedingt DER Roman 2022 aber definitiv ein guter Roman.

Bewertung vom 22.10.2022
Lektionen
McEwan, Ian

Lektionen


gut

Ich hatte schon verschiedene Bücher von Ian McEwan gelesen und war dementsprechend gespannt auf "Lektionen", dass mit 720 Seiten deutlich umfangreicher daherkommt als die meisten anderen Bücher des Autors.

Wir begleiten Roland Baines. Eine Lebensgeschichte vor dem Hintergrund der jeweiligen geschichtlichen Ereignisse. Einschneidend und folgenschwer sind besonders die Begegnungen mit seiner Klavierlehrerin sowie mit seiner Frau. Seine Klavierlehrerin misshandelt ihn, trotzdem himmelt er sie an. Seine Frau verlässt ihn und den gemeinsamen Sohn spurlos. McEwan springt zeitlich vor und zurück, was ich ziemlich anstrengend fand. Auch der Erzählstil wechselt ständig.

Wie bereits geschrieben, war dies nicht mein erster Roman von Ian McEwan...aber leider der, mit dem ich wirklich nichts anfangen konnte. Es gibt viele Zeitsprünge aber nicht nur deshalb bin ich einfach überhaupt nicht reingekommen.

Bewertung vom 06.09.2022
Carrie Soto is Back
Reid, Taylor Jenkins

Carrie Soto is Back


ausgezeichnet

Von Taylor Jenkins Reid hatte ich zuvor schon "Daisy Jones" und "Evelyn Hugo" "durchgesuchtet" und war dementsprechend gespannt auf "Carrie Soto".
Carrie Soto, erfolgreichste Tennisspielerin der Welt entschließt sich nach Jahren zum Comeback, nachdem sie mit ansehen muss wie eine junge Spielerin ihren Rekord einstellt.

Ich kenne mich weder gut mit Tennis aus noch finde ich es besonders interessant. Dieses Buch aber habe ich verschlungen! Denn es geht auch um so viel mehr: Ehrgeiz, Carries Angst vor Beziehungen, die tolle Beziehung zu ihrem Vater, Freundschaften und die Frage "Wie viele Rekorde sind genug?". Carrie macht nicht nur auf dem Centre Court Fortschritte...

Carrie ist mit Sicherheit nicht die sympatischste Romanfigur aber die Geschichte wird so gut erzählt, dass man sich trotzdem und vielleicht sogar gerade deswegen in sie hineinversetzen kann und mitfiebert.

Bislang mein Favorit von TJR und die ideale Sommer- und Strandlektüre!

Bewertung vom 24.08.2022
Rille: Wann ist bald?
Krämer, Fee

Rille: Wann ist bald?


sehr gut

Von leselöwin

Wann ist bald? Gorilla Rille findet bei der morgendlichen Mangosuche ein Ei und wartet nun darauf das jemand aus diesem Ei schlüpft. Ihm dauert das alles viel zu lange aber zum Glück helfen ihm seine Freunde die Zeit zu überbrücken. Sie haben viele Tipps die Zeit zu vertreiben. Sie zählen, singen, picknicken, brüten und raten wer wohl aus dem Ei schlüpft.
Das Buch ist zauberhaft illustriert. Noch viel besser hat uns aber gefallen, dass das Buch nicht nur Tipps gibt um Zeit zu überbrücken und mit Ungeduld umzugehen sondern den kleinen Leser auch immer zum Mitmachen und Mitüberlegen auffordert. Bilder schauen, lernen und Mitmachen.
Als Bonus gibt es noch einen QR-Code mit weiteren Tipps gegen Langeweile.
Süsse Geschichte, toll illustriert und einfach ein gutes Konzept. Wir hatten viel Spaß mit dem Buch und konnten dann einige Tipps direkt bei der Fahrt in den Urlaub umsetzen.