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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rabbelina
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 48 Bewertungen
Bewertung vom 30.04.2023
Sieben Männer später
Vine, Lucy

Sieben Männer später


sehr gut

Ich mochte das Cover sehr, noch besser hat mir aber der Titel des Buchs gefallen (ich war direkt neugierig, was denn nach den 7 Männern ist). Das Thema der Geschichte liest sich wie eine klassische Rom-Com für einen verregneten Sonntagnachmittag auf der Couch. Ich hätte es mir als Film sicher auch in der beschriebenen Situation angeschaut.
Ich habe das Buch sehr gern gelesen. Mir haben die verschiedenen Charaktere gut gefallen, ich mochte das Setting der Reise in die Vergangenheit. Die unterschiedlichen Männer haben die Geschichte in tolle Richtungen getrieben, was für viel Abwechslung im Verlauf des Buchs gesorgt hat. Es war für mich eine sehr kurzweilige Unterhaltung, bei der aber auch nicht auf besonders viel Tiefgang gehofft werden sollte. Muss es in diesem Fall aus meiner Sicht aber auch nicht, weshalb ich 4 Sterne für diese nette und lockere Geschichte vergebe.

Bewertung vom 29.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


ausgezeichnet

Was für ein wunderschönes Cover, was für eine tolle Romanidee. Das Bild auf dem Buchdeckel zeigt wunderbar, worum sich die Geschichten des Buchs drehen: einen Felsen im Pazifik.
Ich habe das als Konzept angelegte Buch wahnsinnig gern gelesen. Es ist konzentrisch angelegt und hat dadurch einen ganz speziellen Charme. Toll fand ich auch, dass am Ende des Buchs noch ein bisschen Kontext zu dem Fels gegeben wurde.
Die Geschichten an sich sind sehr unterschiedlich in der Stimmung und dem Rahmen. Das fand ich wiederum auch spannend und hat mich in Windeseile durch das Buch fliegen lassen. Es war abwechslungsreich und kurzweilig. Dass sie alle diesen speziellen Fixpunkt, den Fels, hatten, hat mir dabei besonders gut gefallen.
Ich kann dieses Buch absolut empfehlen, genau wie den ersten Roman von Anna Hope. Beide sind ganz wunderbar!

Bewertung vom 20.03.2023
Wovon wir leben
Birnbacher, Birgit

Wovon wir leben


sehr gut

Was für ein wunderschönes Cover dieses Buch erhalten hat! Ich mag es sehr, es erinnert ein bisschen an Monet (sicherlich nicht von der Farbgebung her). Es hatte bei der Auswahl direkt meine Aufmerksamkeit erregt.
Die Geschichte ist aus meiner Sicht sehr authentisch erzählt. Ich konnte mich gut mit der Protagonistin (Julia) identifizieren und bin ihr auf ihrem Weg raus aus der Stadt und zurück aufs Land wahnsinnig gern gefolgt. Die Umstände für die Rückkehr in die Heimat sind aus meiner Sicht sehr zeitgeistig und nachvollziehbar. Das Zusammenspiel mit dem Städter ist für mich sehr fein und realistisch beschrieben. Diese feinen Beschreibungen machen im Übrigen viel an dem Text aus: andere Personen, Beobachtungen sind sehr klug und detailliert dargestellt, sodass mir das Hineinversetzen in die Situationen immer sehr leicht gefallen ist.

Bewertung vom 12.03.2023
Siegfried
Baum, Antonia

Siegfried


sehr gut

Mir hat das Buch außerordentlich gut gefallen. Das Cover passt wahnsinnig gut zum Inhalt und hat mich sehr angesprochen. Die Geschichte um die Mutter, die von ihrer allgemeinen Lebenssituation so übermannt scheint, ist für mich sehr realistisch, einfühlsam und detailreich dargestellt gewesen. Antonia Baum hat dabei einen wahnsinnig authentischen Ton getroffen, der mich sehr schnell mit auf die Reise der Protagonistin genommen hat. Ich habe mich in der Geschichte an vielen Stellen wiedergefunden, was mir gut gefallen hat.
Der Blick in ihre Familie und insbesondere ihre Vergangenheit war dabei sehr interessant und mit einem gewissen Humor gespickt, was das Lesen aus meiner Sicht kurzweilig und leicht gemacht hat. Die Sprache ist sehr fein und ungezwungen, was durchaus im Kontrast zu den existenziellen Fragen der Hauptfigur steht.
Ein tolles Leseerlebnis, so gar nicht platt, stattdessen fein und emphatisch und einfach toll.

Bewertung vom 13.02.2023
Young Mungo (eBook, ePUB)
Stuart, Douglas

Young Mungo (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich dachte ich wäre gut eingestellt auf das, was mich mit diesem Buch erwartet. Nun, nachdem ich es beendet habe, kann ich sagen: ich war es nur in Grenzen. Es hat mich vollkommen mitgerissen. Ganz besonders mit der klaren, pointierten Sprache - sie hat nicht beschönigt, sondern knallhart offen gelegt. Und so war ich dem Schicksal von Mungo und seiner Familie ausgesetzt, ganz ohne Filter. Es hat die Lücken im sozialen System offengelegt und schonungslos gezeigt wie es Kindern geht, die einfach am verkehrten Ort gelandet sind.
Die Wechsel zwischen den Schauplätzen hat das Lesen für mich sehr abwechslungsreich und interessant gemacht. So konnte ich das gelesene auch besser verarbeiten. Und eins möchte ich festhalten: es war ein großartiger Lesegenuss, das Buch hat mich vollends abgeholt. Ich kann es ohne Einschränkungen weiterempfehlen!

Bewertung vom 30.11.2022
Alle_Zeit
Bücker, Teresa

Alle_Zeit


ausgezeichnet

Haben wir das Gefühl nicht alle mehr oder weniger häufig, dass der Tag einfach nicht genug Stunden für die Vielzahl an Aufgaben bereit hält? Teresa Bücker hat in ihrem Buch auf eine sehr schlichte und dadurch extrem eindringliche Weise aufgezeigt, wo genau das Problem steckt: es ist ein strukturelles. Ein Problem, dass sich auf verschiedenen Wegen einer freien und gesunden Zeitgestaltung entgegenstellt.
Mir hat beim Lesen besonders gefallen, dass die Autorin unterschiedliche Lebensbereiche untersucht hat. Zum ersten Mal habe ich verstanden, woher das allgegenwärtige Gefühl des Gehetzt-Seins kommt. Ich habe mich regelmäßig gleichermaßen ertappt und verstanden gefühlt. Deshalb war es ein großartiges Leseerlebnis für mich. Ich glaube, dass ich häufig an dieses Buch zurückdenken werde. Davon erzählen werde ich in jedem Fall, genauso wie ich es empfehle.

Bewertung vom 24.10.2022
Connemara
Mathieu, Nicolas

Connemara


sehr gut

Mich bewegt das Thema Klassismus bereits seit einiger Zeit. Deshalb habe ich mich von der Leseprobe des neuen Romans „Connemara“ direkt angesprochen gefühlt. Das Cover des Buchs hat den Eindruck wunderbar ergänzt, ich schaue es sehr gern an.

Die Geschichte um das Paar Helène und Christophe ist wahnsinnig toll erzählt. Die Entwicklung der Charaktere ist geschickt gestrickt und es wird wunderbar herausgearbeitet, inwiefern die beiden Figuren durch ihre Herkunft (sie aus einem einfachen Umfeld, er sehr privilegiert) geprägt sind und was das für sie in ihrem Alltag bedeutet.
Ich fand dem Roman sehr zeitgemäß, er hat viele aktuelle (politische) Themen aufgegriffen und sehr gut in die Geschichte integriert. Das hat das Lesen für mich zusätzlich spannend und interessant gestaltet.

Ich kann das Buch absolut empfehlen und überlege bereits ein weiteres Buch des Autoren zu lesen.

Bewertung vom 11.10.2022
Miss Kim weiß Bescheid
Cho, Nam-joo

Miss Kim weiß Bescheid


ausgezeichnet

Ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut! Direkt als ich das Cover gesehen und dahinter die Autorin erkannt habe war für mich klar, dass ich es unbedingt lesen muss. Und das Buch hat mich in keiner Weise enttäuscht. Die Geschichten sind mitten aus dem Leben gegriffen und erzählen in kleinen Schlaglichtern von den Herausforderungen von Frauen im Alltag. Und dabei werden diese Probleme ganz nebenbei aufgefächert, sodass mir teilweise erst beim Nachdenken im Anschluss die Tragweite der Problematiken bewusst wurde - und damit die internalisierten Machismen unserer Gesellschaft.
Wie bereits in ihrem ersten Buch versteht die Autorin es, mit ihrer klaren und präzisen Sprache, den Finger in die Wunde der Gleichberechtigung zu legen und aufzuzeigen, wie Vielfältig die Benachteiligungen sind. Dadurch hat mich das Buch sehr berührt und beschäftigt mich in ruhigen Minuten immer wieder.

Bewertung vom 25.04.2022
Die Wächterinnen von New York
Jemisin, N. K.

Die Wächterinnen von New York


sehr gut

Ursprünglich hat das Buch meine Aufmerksamkeit aufgrund des Covers auf sich gezogen. Eine der letzten Reisen vor der Pandemie ging für uns nach NYC und das Cover erinnerte mich direkt daran. Erst beim Lesen der Inhaltsangabe merkte ich, dass die Geschichte eigentlich gar nicht das ist, was ich sonst lese. Meine Neugierde überwog aber letztlich. Zunächst für alle, die sonst englische Romane nur in Originalsprache lesen: Die Übersetzung von Benjamin Mildner ist wirklich gut gelungen. Dies sollte also kein Ausschlusskriterium für potenzielle Leser*innen sein. Ich hatte zumindest nicht das Gefühl, dass durch die Übersetzung etwas von der eigenwilligen Welt, die N.K. Jemisin in diesem Buch entwirft, verloren geht. Die Geschichte selbst ist eigentlich komplett schräg und ergibt auf den ersten Blick wenig Sinn – jedenfalls wenn man sich die Inhaltsangabe durchliest. Große Städte entwickeln in Form von Avataren Empfindungen. Eine Gruppe von fünf Avataren, die jeweils einen der New Yorker Bezirke repräsentieren, muss gemeinsam die Stadt retten. Man hat den Eindruck, dass sich fast alle aktuellen gesellschaftlichen Fragen und Herausforderungen in den Figuren widerspiegeln. Der Vater einer der Figuren ist beispielsweise ein rassistischer Polizist; LGBTQ+ spielt darüber hinaus eine große Rolle. Dies wirkt an keiner Stelle gezwungen, sondern gelingt der Autorin in bemerkenswerter Weise. Sobald man sich auf die Geschichte einlässt, erleben die Leser*innen eine nie langweilig werdende Achterbahnfahrt durch eine eigenwillige Welt, die auch zum Nachdenken anregt. Unbedingte Leseempfehlung auch für diejenigen, die sonst eher andere Genres lesen.

Bewertung vom 19.04.2022
Die Feuer
Thomas, Claire

Die Feuer


gut

In diesem Buch ist viel los! Als ich den Klappentext las war mir klar: das muss ich unbedingt lesen. Ich hatte große Erwartungen an das Buch und konnte es kaum abwarten, bis es endlich in meinen Händen lag.
Nun habe ich das Buch beendet und muss feststellen, dass ich ein wenig ambivalent gegenüber dem Buch eingestellt bin. Ich habe es gerne und zügig gelesen, aber manchmal war ich geradezu übermannt von dem Lesestoff - denn von allem gibt es viel, vielleicht sogar zu viel. In manchen Episoden des Buchs hätte ich mir gewünscht, dass es ein bisschen fokussierter wäre, ich wurde durch die Menge an Details geradezu abgelenkt.
Trotzdem finde ich die Idee, das Setting wirklich bemerkenswert und absolut lesenswert. Ich mochte die teilweise lustige Sprache, manchmal wollte die Autorin aber aus meiner Sicht einfach ein bisschen zu viel von allem.