Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sophie H.
Wohnort: 
Rastede

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 04.08.2023
Paradise Garden
Fischer, Elena

Paradise Garden


ausgezeichnet

Traurig schön!
"Meine Mutter starb diesen Sommer." Mit diesem Satz beginnt der Roman "Paradise Garden" von Elena Fischer und erinnert damit stark an "Hard Land" von Bendict Wells. Die 14jährige Billie, die eigentlich Erzsébet heißt, lebt zusammen mit ihrer Mutter in einer Hochhaussiedlung. Obwohl die Mutter viel arbeitet, haben sie kaum genug Geld zum Leben. Doch Billie hat nicht das Gefühl, ein ärmliches Leben zu führen, hat ihre Mutter doch jede Menge Phantasie und versucht aus Allem das Beste zu machen. Und dann gewinnen beide eines Tages 1.000 Euro und planen eine große Urlaubsreise - ihre erste Reise überhaupt. Billie kann ihr Glück nicht fassen! Aber am Tag der Abreise überschlagen sich die Ereignisse: Die Großmutter aus Ungarn kommt angereist, weil sie angeblich schwer erkrankt ist und sich in Deutschland von den Ärzten untersuchen lassen will. Die Reise wird aufgeschoben. Leider heißt es in diesem Fall aufgeschoben ist aufgehoben, denn Billies Mutter stirbt ganz plötzlich. Billie weiß vor Kummer nicht ein noch aus. Ihr fallen sogar die Haare aus. Beim Durchforsten des Nachlasses ihrer Mutter, stellt sie fest, dass sie gar nichts über ihre Mutter wusste und noch weniger über ihren Vater, den sie nie kennengelernt hat. So begibt sie sich alleine auf die Suche nach ihrem Vater und erkennt: Jeder Mensch hat eine Geschichte.
Für mich war der Roman eines der Buch-Highlights in diesem Jahr. Ich habe ihn in einem Rutsch durchgelesen. Elena Fischer versteht es, traurig, aber dennoch wunderschön zu schreiben. Mehrmals hatte ich einen Kloß im Bauch. Ihre Sprache ist einfach wortgewaltig, besonders haben mir ihre Vergleich gefallen, die neu und nicht abgedroschen sind. Ich hoffe inständig, dass es nicht bei diesem Debüt bleibt! Von mir 6 von 5 möglichen Sternen!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.07.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


gut

Andere Erwartungen

Der Titel "Wir träumten vom Sommer" ließ mich auf ein Buch hoffen, in dem es um Träume geht, vielleicht um eine Liebesgeschichte. Der Klappentext entführte mich in die Zeit der Olympischen Spiele 1972 in München. Das Cover, auf dem orangefarbene Töne dominieren, passt hervorragend zu dieser Annahme. Doch leider lag ich mit meiner Erwartung daneben.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen: 1968 und 1972. Die Protagonisten sind dieselben: Amrei, ihre Großtante Annamirl, der Kunststudent David, der Polizist Wastl und zahlreiche Freunde und Freundinnen. Eigentlich mag ich Bücher sehr, die auf verschiedenen Zeitebenen, die sich it jedem Kapitel abwechseln, sehr, doch hier hat es mich sehr gestört. Das mag zum Einen daran liegen, dass die Protagonisten komplett identisch waren, aber auch daran, dass die Zeitebenen nur vier Jahre auseinander lagen. Ich musste mich immer sehr konzentrieren, in welcher Zeit das Erzählte gerade spielt. Auch kommt es dadurch zu sehr vielen Doppelungen in den Erzählungen, die die Geschichte unnötig in der Länge ziehen und mich gelangweilt haben. Die Protagonisten blieben für mich alle sehr farblos. Nur Annamirl war sehr interessant. Über sie hätte ich gerne mehr erfahren.
Die ersten Kapitel fand ich noch sehr interessant, zumal beide Zeitebenen in meiner Kindheit spielen und ich vieles wiedererkannt habe. Doch dann haben mich die endlosen Gespräche zwischen den Studenten nur gelangweilt, auch Amrei, die sich zwischen zwei Männern nicht entscheiden konnte, konnte das nicht aufpumpen. Amrei blieb farblos und in ihrem Handeln absolut vorhersehbar.
Große Erwartungen hatte ich, etwas mehr über die Olympischen Spiele und die Atmosphäre von damals zu erfahren, besonders vom Attentat. Doch durch dieses Thema wird nur auf den allerletzten Seiten schnell durchhetzt.
Mein Fazit: Wer gerne lange politische Gespräche von Studenten der damaligen Zeit liest, macht mit dem Buch nichts verkehrt. Mich hat es leider nicht angesprochen.

Bewertung vom 21.07.2023
Das Spiel erwacht / The Game Bd.1
Tielmann, Christian

Das Spiel erwacht / The Game Bd.1


ausgezeichnet

Actionreich

Der zwölfjährige Macke meint, die trostlosesten Sommerferien aller Zeiten vor sich zu haben. Soeben hat er seinen Job als Stuntman verloren. Seine Mutter ist alleinerziehend und einen Urlaub können sie sich nicht leisten. Sein Freund Piddy dagegen ist steinreich und wird die aufregendsten Sommerferien überhaupt verbringen. Er hat sich für das legendäre Spiel GAME qualifiziert: ein Computerspiel wurde in echt nachempfunden. Vor ihm liegt eine Woche voller Abenteuer und Herausforderungen. Doch Piddy sorgt dafür, dass auch sein bester Freund Macke mit von der Partie sein kann. Piddy hackt ein anderes Spielerkonto und schreibt es auf Mackes Namen um. Wird die ganze Sache auffliegen? Dass Macke auffliegen könnte, ist aber schon bald das allerkleinste Problem. Schon nach wenigen Stunden müssen die Spieler erkennen, dass in GAME nicht alles so läuft, wie es gedacht war.

Das Buch baut von Anfang an einen Spannungsbogen auf, der sich kontinuierlich steigert. So mag man das Buch kaum aus der Hand legen. Sehr gut gefallen hat mir, dass es im Buch nicht nur um actionreiche Szenen geht, sondern dass auch Fragen gestellt werden: Darf man mogeln? Muss man sich immer an vorgegebene Regeln von oben halten, auch wenn man das Gefühl hat, dass sie widersinnig sind? Kommt man nur als Einzelkämpfer weiter oder ist das Motto „Gemeinsam sind wir stark“ nicht doch besser?

Das Cover wird in erster Linie Jungen ansprechen und auch die Geschichte dürfte ihnen sehr gut gefallen. Aber auch Mädchen dürften dieses Buch lieben, zumal sie wichtige Rollen spielen. Von mir gibt es die volle Leseempfehlung und 5 Sterne!

Bewertung vom 10.07.2023
Elternhaus
Mank, Ute

Elternhaus


sehr gut

Das Gegenteil von gut ist...
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint. Sanne, die nur ein paar Straßen von ihren Eltern entfernt wohnt, bekommt täglich mit, wie schwer es ihren Eltern fällt, alleine in ihrem Einfamilienhaus zu leben. Fast jeden Tag muss Sanne ihnen unter die Arme greifen. Kurzerhand beschließt Sanne, dass die Eltern umziehen müssen. Ebenerdig und mit Hilfe zur Bewältigung ihres Alltags. Die Eltern wollen nicht umziehen, denn einen alten Baum verpflanzt man nicht. Doch Sanne, als die älteste Tochter, ist es gewohnt, durchzusetzen, was sie will. Auch über die Köpfe der Eltern und ihrer beiden Schwestern Petra und Gitti hinweg. Doch nicht nur Sannes Eltern ziehen weg, sondern auch Sannes Tochter verlässt das Elternhaus und auch Sannes Ehemann verbringt mehr und mehr Zeiten außerhalb des Hauses. Plötzlich steht Sanne mit einem leeren Nest da.

Die Geschichte wird aus der Sicht der drei Schwestern erzählt, die kaum noch Berührungspunkte haben. Als das Elternhaus verkauft werden soll, merken sie, dass dieses Haus doch mehr war, als einfach vier Wände, in denen sie groß geworden sind.

Mich hat das Cover sehr angesprochen, weil es mich sofort an meine Kindheit erinnert hat. Auch die Rückblenden, die es in dem Buch gibt, haben mich noch einmal in meine Vergangenheit eintauchen lassen und ich konnte mich irgendwie mit allen drei Protagonistinnen identifizieren. Das Buch ist in einem angenehmen Plauderton geschrieben und lässt sich so weglesen. Anfangs konnte ich es auch kaum beiseitelegen, aber zum Schluss hin flachte der Plot ab und das offene Ende ließ mich ratlos zurück. Was nun? Der abflachende Plot und der fehlende Schluss reichen dann leider auch nur für vier Sterne. Trotzdem eine Leseempfehlung von mir.

Bewertung vom 30.04.2023
Das Bücherschiff des Monsieur Perdu
George, Nina

Das Bücherschiff des Monsieur Perdu


sehr gut

Häppchenweise
Das Lavendelzimmer habe ich vor einigen Jahren regelrecht verschlungen. Deswegen kannte meine Vorfreude keine Grenzen, als ich von der Fortsetzung erfuhr.
Nach vier Jahren verspürt Monsieur Perdu ein starkes Verlangen. Er vermisst es, Bücher und Menschen zusammenzubringen. Deswegen macht er sich mit seinem Bücherschiff auf den Weg von der Provence nach Paris. Unterwegs warten viele Überraschungen auf ihn und auch Neues, das auch sein Leben nachhaltig verändert.
Obwohl ich mich so sehr auf das Buch gefreut habe, bin ich nur schwer reingekommen. Es ist zwar nicht unbedingt notwendig, dennoch würde ich empfehlen, zuerst das Lavendelzimmer zu lesen, damit man die Zusammenhänge besser versteht. Auch kann man das Buch nur häppchenweise lesen, so dicht ist es geschrieben. Das Buch ist ein Lobgesang auf das Lesen und auf die gesamte Literatur. Immer wieder eingestreut sind Texte aus der „Enzyklopädie der kleinen Gefühle“, an der Monsieur Perdu arbeitet. Diese Texte haben mir besonders gut gefallen, dennoch haben sie meinen Lesefluss gestört. Ich habe sie deshalb zum Schluss extra gelesen.
Für mich kommt dieses Buch nicht ganz an das Lavendelzimmer heran, dennoch kann ich es wärmstens empfehlen.

Bewertung vom 11.04.2023
Wovon wir leben
Birnbacher, Birgit

Wovon wir leben


ausgezeichnet

Durch andere leben?
In nüchternen Worten erzählt Birgit Birnbacher die Geschichte von Julia, die einst ihr Dorf verließ, um in der Stadt Krankenschwester zu werden. Sehr zum Unverständnis ihrer Eltern. Wer in die Stadt zieht, verrät das Dorf. Doch nun ist Julia nach vielen Jahren zurück. Sie hat im Krankenhaus einen Fehler begangen, der ihr den Job gekostet hat. Außerdem hat sie ein Problem mit der Lunge und war lange krankgeschrieben. Nun ist sie wieder gesund, aber arbeitslos. Im Dorf hat sich rein äußerlich wenig verändert. Die Fabrik hat vor kurzem geschlossen und nun ist das ganze Dorf arbeitslos. Die Mutter hat den Vater verlassen und eine neue Liebe auf Sizilien gefunden. Der Bruder, der nach einem Unfall behindert ist, lebt immer noch im Heim. Und dann ist da noch der Städter, der eigentlich nach einem Herzinfarkt eine Reha macht und nun ein Grundeinkommen für ein Jahr gewonnen hat. Ist er ein Glückspilz? Oder ist es eher von Nachteil, wenn man für sein Geld nicht arbeiten muss? Was ist ein Leben wert so ganz ohne Arbeit? Braucht der Mensch eine Arbeit, um seinem Leben Halt und Struktur zu geben? Das sind die Fragen, die sich Julia aufdrängen. Und wie ist das mit dem Frauenleben? Müssen sie ewig im Schatten ihrer Väter und Ehemänner stehen? Sind sie geboren, um für andere zu sorgen? Oder dürfen sie sich auch um sich selbst sorgen? Viele Gedanken in wenigen Worten. Nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel. Viel Raum zum Nachdenken. Auf jeden Fall Platz für 5 Sterne!

Bewertung vom 11.04.2023
Die spürst du nicht
Glattauer, Daniel

Die spürst du nicht


ausgezeichnet

Schonungslos
Wer kennt es nicht? Die vierzehnjährige, pubertierende Sophie Luise hat keine Lust mehr auf den gemeinsamen Familienurlaub. Auch dann nicht, wenn eine befreundete Familie mitfährt. So handelt Sophie Luise aus, dass sie eine Schulfreundin einladen darf. Ihre Wahl fällt auf das Flüchtlingskind Aayana, die bisher kaum Kontakte in Deutschland hatte. Sophie Lusie möchte Aayana nicht etwa helfen, sondern mit ihrer Hilfe ganz groß in den sozialen Medien herauskommen. Die Familie von Aayana möchte aus Angst um die Tochter zunächst nicht, dass diese mit einer fremden Familie in die Toskana fährt, stimmt dann aber doch zu.
Und dann passiert das Unfassbare: Gleich am allerersten Abend geschieht eine Katastrophe und Aayana ertrinkt im Pool des Ferienanwesens!
Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so sehr hat es mich gefesselt. Fragen wie: Hätte das Unglück verhindert werden können? Hat die einladende Familie ihre Aufsichtspflicht verletzt? War es „nur“ ein Flüchtlingskind, das ums Leben gekommen ist? Wie geht Sophie Luise mit dem Trauma um? Schadet das Ganze dem Ansehen ihrer Mutter, die Politikerin ist? Die Geschichte nimmt mehrmals eine Wendung, mit der ich nie gerechnet hätte. Glattauer reißt seinen Protagonisten die Masken herunter und beschreibt hemmungslos ihre wahre Identität. Für mich bis jetzt das beste Buch in diesem Jahr! Hochverdiente 5 Sterne!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.03.2023
Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1
Fesler, Mario

Völlig übergeschnAPPt! / SWITCH YOU. Völlig übergeschnAPPt! Bd.1


ausgezeichnet

Voll verswitched!
Fred ist mit seiner Familie echt gestraft. Ein 16jähriger Bruder, der voll in der Pubertät steckt, und eine Babyschwester machen ihm sein Leben schwer. Und dann ist da auch noch sein zwölfter Geburtstag, den niemand in der Familie ernst zu nehmen scheint. Mama ist dieses Jahr nicht da und auch Papa ist dienstlich unterwegs. Und weil Papa so ein schlechtes Gewissen hat, bekommt Fred von ihm endlich das langersehnte Handy geschenkt. Fred ist selig, bis er entdeckt, dass das Handy komplett unbrauchbar ist. Typisch seine Eltern! Mit dem Ding kann man nur telefonieren und Nachrichten verschicken. Eine einzige App namens Switch you ist darauf. Neue Apps laden kann man nicht. Fred ist bedient. Und dann kommen noch die Sorgen um die schwarzen Skifahrer hinzu, die Kinder auf dem Weg zur Schule abziehen und erpressen, so wie auch die Freunde von Fred.
Als Fred frustriert mit dem Handy herumspielt und ein Foto von seinem Bruder macht, findet er sich plötzlich in dem Körper seines Bruders wieder. Und was er da entdeckt, ist alles andere als positiv. Hat sein Bruder etwas mit den schwarzen Skifahrern zu tun? Ist er etwas schon kriminell? Fred bleibt nicht viel Zeit, um seinen Bruder zu retten.
Die Geschichte ist sehr humorvoll und temporeich aus der Sicht von Fred erzählt. Zwischendurch gibt seine kluge Freundin Svetlana noch ihren wissenschaftlichen Senf hinzu. In einer altersgerechten Sprache wird die Spannung stets hochgehalten, was auch Lesemuffel zum Weiterlesen animiert. Auf jeden Fall ein tolles Leseabenteuer für Jungen und Mädchen. Ich kann es nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 06.03.2023
Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer / Grimmwald Bd.1
Shireen, Nadia

Teds und Nancys total verrücktes Abenteuer / Grimmwald Bd.1


ausgezeichnet

Lustig und herrlich albern
Ted und Nancy sind zwei kleine Fuchskinder, die ohne ihre Eltern in der großen Stadt leben. Wo ihre Eltern sind, wissen sie nicht. Nancy, die ältere von beiden, ist eher mürrischer Natur. Ihr Bruder Ted dagegen hat immer Flausen im Kopf. Nancy kümmert sich rührend um ihren kleinen Bruder. Und eigentlich geht es ihnen ganz gut in der Stadt. Hunger müssen sie auch nicht leiden. Beim Imbiss „Zum heißen Hähnchen“ warten jeden Abend drei riesige gefüllte Abfalltonnen. Diese Abfalltonnen haben die Tiere der Stadt gerecht unter sich aufgeteilt. Bis Prinzessin Pinöckel, eine richtig schreckliche Katze, auftaucht. Prinzessin Pinöckel will alle drei Tonnen für sich haben und ist zu allen anderen Tieren richtig grausig und gemein.
Eines Tages passiert etwas richtig Schlimmes. Der kleine Ted findet einen Hotdog und beißt sofort herzhaft hinein. Dummerweise lag in dem Brötchen kein Würstchen, sondern der Schwanz von Prinzessin Pinöckel, die von nun an schwanzlos ist. Pinöckel sinnt Rache und Ted und Nancy müssen die Stadt verlassen. Sie landen im Grimmwald, wo viele verrückte Tiere friedlich miteinander leben. Dort werden die beiden Füchse freundlich aufgenommen. Doch Pinöckel ist ihnen dicht auf der Spur. Mit viel List und Tücke besiegen die Tiere aus dem Grimmwald diese fiese Katze.
Die Geschichte ist sehr temporeich und actiongeladen geschrieben. Man fliegt nur so über die Seiten. Ich war sofort schockverliebt in die tollen Illustrationen. Die Tiere sind so niedlich gezeichnet, dass man sie einfach ins Herz schließen muss. Doch nicht nur Action ist angesagt, sondern auch wichtige Themen wie Freundschaft, Zusammenhalt und Gerechtigkeit werden angesprochen. Und ich weiß nun endlich, was die Eichhörnchen in unseren Bäumen so treiben! Die Schrift ist recht groß, sodass auch Kinder, die eher noch zu den Leseanfängern gehören, diese gut lesen können. Durch die vielen Zeichnungen werden die Seiten noch dazu aufgelockert. Das Buch spricht auf jeden Fall Mädchen und Jungen an. Und was mir noch ganz besonders gut gefallen hat: Das Buch wurde auf Umweltschutzpapier gedruckt, noch dazu in Deutschland. Von mir gibt es 5 Sterne!

Bewertung vom 06.03.2023
Männer sterben bei uns nicht
Reich, Annika

Männer sterben bei uns nicht


gut

Alleinherrscherin
Das Buch beginnt mit einem gewaltigen Satz: „Als ich die erste tote Frau entdeckte, war ich noch keine zehn Jahre alt und wollte angeln.“ Das Mädchen, das die tote Frau entdeckt hat, heißt Luise. Luise wird auf einem Anwesen groß. Zu dem Anwesen, das durch einen hohen Zaun von den übrigen Häusern der Straße getrennt wird, gehören fünf Häuser. In dem einen Haus lebt Luise mit ihrer Mutter, ein weiteres Hause bewohnen ihre Tante und ihre Cousine und in zwei Häusern leben jeweils die Großmütter von Luise. Ihrer Großmutter väterlicherseits gehört das Anwesen und sie herrscht nach Lust und Laune darüber. Und das fünfte Haus? Dem darf sich Luise nicht nähern. Einmal wagt sie es doch zusammen mit ihrer Freundin. Auf das, was sie dabei entdecken, kann sich Luise keinen Reim machen.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Die eine Zeitebene bildet die skurrile Beerdigung der Großmutter. Die zweite Ebene besteht aus Kindheitserinnerungen von Luise, in denen nach und nach die Geheimnisse der Familie aufploppen und klar wird, dass die Großmutter wie eine Alleinherrscherin alles bestimmt hat. Wer nicht ihren Erwartungen entspricht, wird verstoßen.
Mich konnte das Buch leider nicht überzeugen. Der starke Einstieg flachte immer mehr ab. Mir ist bis zum Schluss nicht ganz klar geworden, wo die Autorin mit dem Buch hin will. Auch der Buchtitel bleibt schleierhaft. Mich hätte interessiert, warum Männer auf dem Anwesen nicht sterben. Dieser Erzählfaden wurde leider gar nicht verfolgt. Von mir nur ein Mittelmäßig!