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Bücherwurm44

Bewertungen

Insgesamt 26 Bewertungen
Bewertung vom 13.08.2016
Lügenmauer / Emma Vaughan Bd.1
Bierach, Barbara

Lügenmauer / Emma Vaughan Bd.1


sehr gut

Das Cover stimmt wundervoll auf das Buch ein. Weite Landschaft, Nebel, Einsamkeit kennzeichnen Irland. Der verfallende abgebildete Friedhof sowie die Schrift des Titels tun ein Übriges, um die düstere Stimmung zu unterstreichen.
Der Krimi selbst ist außer in Kapitel in verschiedene Zeitebenen gegliedert.Beginn der Handlung ist im Oktober 1964, mit der Vergewaltigung eines Mädchens. Der zweite Handlungsstrang spielt 2005 mit der Ermittlerin Emma Vaughan, die nach ihrer Jugend in den USA nach Irland zurückgekehrt ist und jetzt bei der Garda Síochana, der irischen Kriminalpolizei, die Verbrechen des County aufklärt. Sie ist deshalb auch für den Mord an Charles Fitzpatrick, einem ehemaligen Reverend zuständig. Der dritte Handlungsstrang spielt im Jahr 2004, vorwiegend in einem Pflegeheim in Manchester, wo Schwester Catherine, eine demente alte Dame betreut.
Die Charaktere sind nachvollziehbar gezeichnet. Der Leser kann mit Emma jeden Ermittlungsschritt vollziehen. Trotz der verschiedenen Handlungsstränge kann der Leser die Zusammenhänge noch nicht erahnen, so dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. Das Privatleben der Ermittlerin fließt zwar am Rande in die Handlung mit ein, ist jedoch nicht, wie bei so vielen Krimis üblich, überpräsent, so dass die Aufklärung des Falles nicht in den Hintergrund gerät.
Besonders gut hat mir das Ende gefallen. Ohne zu viel zu verraten, fand ich es gut, dass Emma nach gesunden Menschenverstand und Herz entschieden hat.
Ein tolles Buch. Ich würde mich über eine Fortsetzung freuen.

Bewertung vom 17.06.2016
Eigentlich bist du gar nicht mein Typ
Bell, Anna

Eigentlich bist du gar nicht mein Typ


sehr gut

Das Cover ist frisch und lustig gestaltet. In witziger Form werden zwei Aufgaben der berüchtigten Liste dargestellt. Die Farben sind sommerlich, Sorbet-Töne. Passend zu einem leichten Sommerroman.
Abi ist todunglücklich denn ihr Freund Joseph hat sie verlassen. Warum weiß sie nicht so richtig, denn eigentlich lief doch alles gut. Besonders aufregend war ihre Beziehung zwar nicht und er hat sie auch nicht so richtig für sie interessiert. Es lief halt alles in ruhigen gewohnten Bahnen.
Nach einer Trauerpause zu Hause mit viel Schokolade und Fastfood, fasst sie sich eine Herz und trennt sich von ihren langen Haaren. Neuer Haarschnitt – neuer Lebensabschnitt. Ihre Friseurin zaubert aus der Schnittaktion zu Hause dann noch einen supercoolen Bob und Abi fühlt sich wie neugeboren, bis sie in ihrem Hausflur einen Karton mit ihren restlichen Sachen aus Josephs Wohnung findet. Sofort ist die Trauer wieder da. Bei den Sachsen findet sich auch eine Liste, die Joseph gehört, auf der er Dinge notiert hat, die er unbedingt tun möchte bis er 40 ist. Und schon hat Abi einen Plan: sie wird diese Liste abarbeiten, den Stand auf Facebook posten und so Joseph zurückgewinnen.
Abi hat sich ein kurzes Zeitfenster gesetzt. Einige Aufgaben sind leicht zu erfüllen, andere sind vollkommenes Neuland für Abi wie z.B. Fahrradfahren und andere lösen Panik in ihr aus, wie zum Beispiel das Abseilen. Doch Abi arbeitet tapfer alle Punkte ab, hat in vielen Fällen sogar Spaß dabei und entdeckt, wie unerfüllt und langweilig ihr Leben vorher war. Die Liste, mit der sie eigentlich Joseph zurückgewinnen will, lässt sie eine neue abenteuerlustige Abi entdecken, die über sich hinauswachsen kann. Und will diese Abi Joseph überhaupt zurück?
Geschrieben ist die Geschichte spannend und unterhaltsam. Jeder kann sich in die Ängste und Befürchtungen von Abi hineinversetzen. Und es ist auch ein Mutmach-Buch, dass vieles was man sich erträumt, kein Traum bleiben muss.
Toll geschrieben, ein spannendes Thema – einfach ein perfektes Sommerbuch.

Bewertung vom 17.06.2016
Fuchskind / Gesine Cordes Bd.2
Wieners, Annette

Fuchskind / Gesine Cordes Bd.2


sehr gut

Fuchskind ist ist das zweite Buch der Krimiserie um die ehemalige Polizistin Gesine Cordes. Auch wenn ich den ersten Teil Kaninchenherz nicht gelesen habe, fiel es mir nicht schwer sofort in die Handlung zu finden.
Die Handlung dieses Buches ist in sich abgeschlossen, auch wenn manchmal auf den ersten Teil verwiesen wird.
Gesine arbeitet als Friedhofsgärtnerin und findet eines morgens ein Baby auf dem Friedhof. Ohne lang nachzudenken, sorgt sie dafür, dass das Baby im Krankenhaus ärztliche Hilfe erhält. Als ehemalige Polizistin kann sie nicht aus ihrer Haut und macht sich ihre eigenen Gedanken über den Fall. Vor allem als sie erfährt, dass gleichzeitige eine tote junge Frau vor dem Friedhof gefunden wurde. Wessen Baby lag auf dem Friedhof, ist die tote Frau die Mutter? Gesine wird an ihren eigenen toten Jungen erinnert. Der Leser erfährt nicht genau wie dieser starb. Zu vermuten ist, dass er sich an einer Pflanze im elterlichen Garten vergiftet hat. Das würde auch den Bezug zur Aufmerksamkeit von Gesine zu Giftpflanzen in ihrer Umgebung sowie zu deren Beschreibung und den passenden Zeichnungen im Buch erklären. Das Buch beschränkt sich im wesentlichen auf zwei Handlungsstränge, zum einen Gesine und ihre "Ermittlungen" rund um das Findelkind zum anderen die Ermittlungen durch Marina Olbert von der Polizei, die im Umfeld der toten Frau ermittelt. Schnell tauchen erste Vermutungen und Verdächtige auf, doch es dauert bis sich die Handlungen und Erkenntnisse verbinden.
Mir fehlt ein bisschen mehr Spannung deshalb gibt es nur 4 Sterne. Ansonsten ist der Krimi sehr gut, detailreich und nachvollziehbar geschrieben. Die Personen kann man sich plastisch vorstellen, Charaktere und Handlungen passen zueinander.
Das Cover passt zum Inhalt und farblich auch zum titel. Besonders schön finde ich Taschenbücher als Klappenbroschur und hier fasziniert mich das dunkle Grün.
Ich bin gespannt auf weitere Folgen.

Bewertung vom 14.06.2016
Ein Mann namens Ove
Backman, Fredrik

Ein Mann namens Ove


ausgezeichnet

Ove hat das eben satt. Jahrelang hat er sich abgerackert, pünktlich seine Steuern bezahlt, ist niemandem zur Last gefallen, hat sich in seiner Siedlung um Ordnung und Sicherheit gekümmert. Doch jetzt ist seine geliebte Frau tot, im Büro wurde er in den Vorruhestand geschickt, jetzt hat das Leben für ihn keinen Sinn mehr. Also hat er alles vorbereitet: das Haus ist sauber und in Schuss, alle wichtigen Unterlagen sind in einem Umschlag, die Beerdigung ist organisiert und bezahlt. Doch leider kommt immer etwas dazwischen, er schafft es einfach nicht sich umzubringen. Besonders die junge Frau, die nebenan einzieht (Parvaneh) hält Ove immer wieder davon ab. Sie zeigt ihm, dass er gebraucht wird, sie stellt den Kontakt zu den Nachbarn her. Zwischen den heutigen Geschehnissen wird in Rückblenden Oves ganzes Leben erzählt.
Nach den Inhaltsangaben auf dem Buch konnte ich mir nicht vorstellen, dass dies ein Buch für mich ist, doch die Geschichte von Ove hat mich immer mehr in den Bann gezogen und berührt. Es gibt viele Oves in unserer Mitte, die einfach einen kleinen Schubs brauchen um sich zu öffnen und die unheimlich wertvoll sind. Besonders eindrucksvoll beschrieben fand ich auch seinen Respekt vor den Männern mit den weißen Hemden. Diese sind einfach ein Synonym oder Sammelbegriff für eine Verwaltung, die immer undurchsichtiger, für viele unverständlich und dadurch angsteinflößender wird.
Ein tolles berührendes Buch.

Bewertung vom 03.06.2016
Mit Schlafsack in die Schule / Die Tintenkleckser Bd.1
Geisler, Dagmar

Mit Schlafsack in die Schule / Die Tintenkleckser Bd.1


sehr gut

Die Tintenkleckser sind eigentlich die Klasse 3a und ein ganz lustiger Haufen. Im Moment freuen sich alle auf die Lesenacht in der Bibliothek der Schule. Doch kann die überhaupt stattfinden? Denn es gibt einen Dieb in der Schule. Jana-Inas weißer Tiger ist weg. Doch gehört der Tiger eigentlich Jana-Ina. Eine spannende Suche beginnt, in dunklen Ecken, geheimnisvollen Fluren und mit Monstern auf dem Dachboden.

Das Buch ist einfach Klasse. Schon das Cover ist interessant und kindgerecht gestaltet und macht Lust aufs Lesen. Ganz toll finde ich die Übersicht der Kinder der Klasse. So hat man einen Überblick über die Kinder mit ihren Namen und Eigenschaften. So etwas würde ich mir für manches Buch für Erwachsene wünschen.
Die Sprache ist kindgerecht, so wie sich die Schüler im Grundschulalter unterhalten bzw. erzählen. Das macht es für Kinder sehr interessant und authentisch, egal ob sie das Buch selber lesen oder vorgelesen bekommen. Besonders gelungen finde ich die Schilderungen der Schule bei Nacht. Jedes Kind (auch jeder Erwachsene) kann sich mühelos in die Ängste hineinversetzten. Für Selberleser ist der Text kurzweilig mit Bildern aufgelockert.

Ich vermute, es handelt sich um das erste Buch einer neuen Reihe und bin gespannt auf die weiteren Folgen.