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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
sonexuy
Wohnort: 
Radeburg

Bewertungen

Insgesamt 36 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2022
Im Schatten der Wende
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


ausgezeichnet

Realistisch und spannend
Frank Goldammer beweist wieder einmal, dass er ein begnadeter Erzähler ist. Er hat hier eine Story zu Papier gebracht, die jederzeit unterhält und überzeugt, auch wenn sie manchmal recht abenteuerlich und ein wenig konstruiert wirkt.
Der Roman spielt in einer jünger zurückliegenden Zeit, die viele Leser selbst erlebt haben. Die Zeit der Wende aus der Sicht der Ostdeutschen ist spannend, realistisch, liebevoll und mit einer Prise Humor dargestellt. Vor allem finde ich die Stimmung von damals gut getroffen, die Mischung aus Euphorie und Zurückhaltung, aus Unvernunft und Vernunft.
Die Hauptfiguren mit ihren Ecken und Kanten sind allesamt sympathisch, man nimmt ihnen ihr Leben in der DDR und ihre Überzeugungen ab. Meisterhaft beschrieben sind die Wohnsituation der Menschen, der Zustand der Häuser und Viertel.
Dass die Kriminalfälle (es gibt ihrer drei in diesem Buch) ein wenig unglaubwürdig angelegt sind, verzeiht man, denn auch hier sind es die Umstände, die wirklich gut beschrieben sind.
Die Figuren sind in diesem ersten Teil so angelegt, dass für folgende Teile einer Serie genügend Luft nach oben bleibt und man gern auf weitere Fälle rund m den Kriminaldauerdienst Dresden wartet.

Bewertung vom 16.02.2022
Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Besser als der erste Teil
Das Quartett Joyce, Elisabeth, Ron und Ibrahim in Hochform! Im zweiten Teil gibt der Donnerstagsmordclub sein Bestes, um Elisabeth in alter Agentenmanier zu helfen und gleichzeitig einen der ihren zu rächen. Dabei sind Aufbau und Stil wieder auf den Punkt getroffen, pointiert und voller Humor und Herzenswärme. Die Figuren neben den vier Hauptfiguren nehmen mehr Raum ein und wissen zu überzeugen. Vor allem Stephen und Bogdan haben es mir in ihrer Lässigkeit angetan.
Die Story des Krimis ist gut ausgedacht und spannend erzählt. Alle beigeordneten Geschichten laufen zum Final Countdown hin und runden das Gesamtbild des Buches sehr schön ab. Das ist in meinen Augen Unterhaltung pur, die aber auch in Erinnerung bleibt. Man fiebert mit und möchte entgegen besseren Wissens, dass die Figuren niemals sterben. Einfach Klasse!

Bewertung vom 17.01.2022
Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest
Kehl, Thomas;Linke, Mona

Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest


sehr gut

Ernsthaft und unterhaltsam zugleich
Das einzige Buch, das Du über Finanzen lesen solltest ist ein Buch für Anfänger und Fortgeschrittene auf dem Gebiet der Geldanlage.
Der Anfänger wird ermutigt und motiviert. Er bekommt das Wissen sehr kompakt und strukturiert geliefert und wird mit konkreten Hilfestellungen an die Hand genommen, dieses Wissen auch wirklich umzusetzen. Sehr hilfreich sind die anschaulichen Darstellungen und die Zusammenfassungen am Ende jedes Kapitels.
Auch ich als Fortgeschrittene habe das Buch mit Begeisterung gelesen. Selten fand ich bisher ein Buch, welches grundlegende Dinge und Einblicke in die Finanzwelt jenseits von Sparbuch und co. so mitreißend und unterhaltsam liefert. Dieses Buch spricht einfach an, man kann es wie ein Lehrbuch immer wieder zur Hand nehmen.
Neben Fakten zur Vermehrung von Geld gibt es auch sehr lesenswerte Kapitel zum Umgang mit diesem. Ausreden, Geldsorgen und finanzielle Sicherheit werden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.

Bewertung vom 15.11.2021
Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein großer Rausch / Die Polizeiärztin Bd.2


ausgezeichnet

Wieder super!
Die aus dem ersten Band liebgewinnen Personen begegnen einem im 2. Band und sofort ist man wieder mittendrin. Wie schon im ersten Band werden auch hier verschiedene Lebensumstände meisterhaft beschrieben. Die Beschreibung erfolgt dabei nicht wichtigtuerisch und aufdringlich, sondern so, dass der Leser sich gern mitnehmen lässt auf die Reise des Lebens. Die Lebenslinien der einzelnen Personen sind ganz klar definiert und greifen doch immer wieder ineinander. Alle Charaktere sind mit einem Spannungsbogen verbunden und dieser zieht sich durch das ganze Buch.
Es gibt keine Längen, man kann wunderbar in die Geschichte eintauchen.
Das Buch ist klar und einfach geschrieben, ohne simpel zu sein. Geschichtliche Fakten werden in Überzeugungen und Handlungen der Personen verpackt.
Es war mir ein großes Vergnügen, dieses Buch zu lesen.

Bewertung vom 26.10.2021
Das Haus der Düfte
Lambert, Pauline

Das Haus der Düfte


sehr gut

Zielstrebigkeit und Zufall
Das Haus der Düfte ist die Geschichte einer jungen Frau, die die Chnce bekommt, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Anouk kommt nach Grasse in die Familie Girard und kann dort in einem eigens für sie eingerichteten Labor ihre Duftkompositionen erstellen. Diese Möglichkeit hat ihr bisher niemand gegeben und sie ist dafür dankbar, gibt aber ihre eigenen Wünsche und Ziele, ihre Eigenständigkeit nicht auf. So lernt sie den Mann kennen, der ihre große Liebe wird. Er gehört jedoch zur Familie Bonnet. Die beiden Familien sind seit langem verfeindet.
Sowohl die Geschichte um Anouk als auch der historische Teil des Buches haben einen schönen Spannungsbogen. Beide Teile sind gekonnt miteinander verbunden. Die Autorin versteht es, die Leser mitzunehmen und ihre Ideen mitzuteilen.
Allein die Zufälle um die Herkunft der Protagonisten sind mir ein wenig zu konstruiert.

Bewertung vom 10.10.2021
Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1
Schweikert, Ulrike

Berlin Friedrichstraße: Novembersturm / Friedrichstraßensaga Bd.1


gut

Ist das ein Lehrbuch?
Die Geschichte um die drei Freunde aus Kindertagen Luise, Robert und Johannes verspricht zu Beginn so einiges. Sie ist mitreißend und flüssig geschrieben, man kann sogar ein wenig Spannung erahnen.
Als die Protagonisten erwachsen sind und Luise Robert heiratet, obwohl sie mit Johannes verlobt war, verkommt der Roman zum Lehrbuch. Sogar alltägliche Unterhaltungen im Buch sind im Stil eines Schulbuches geschrieben. Mich überkam ganz oft die Versuchung, einige Seiten zu überblättern, um diesen aneinandergereihten geschichtlichen Fakten und Berühmtheiten zu entkommen und wieder irgendwo den roten Faden der Ereignisse um die drei Protagonisten zu finden. Spannung gleich Null.
Am Ende wurde mit Aktionismus zum großen Paukenschlag und Cliffhanger ausgeholt, ich verspüre jedoch keinen Drang, den zweiten Band zu lesen.

Bewertung vom 14.09.2021
Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1
Carey, Ella

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1


weniger gut

Zu einseitig
Amerikanische Geschichte des 2. Weltkrieges aus der Sicht der an der Heimatfront Kämpfenden wird hier beschrieben. Ich hatte einen historischen Roman erwartet, der geschichtliche Fakten verpackt in die Story um Lily Rose liefert. Gelesen habe ich fast einen Schulaufsatz, in dem immer und immer wieder gute Lebensmittel, gutes Essen und die schwere Arbeit, dieses herzustellen beschrieben und in höchsten Tönen gelobt werden. Dabei fand ich die Sprache der Autorin wirklich wie in einem Schulaufsatz, es wurde lang und länger, man stolperte von einer Wiederholung zur nächsten.
Natürlich, wie könnte es in Amerika anders sein, ging es um heroische Leistungen im Restaurant in New York sowie an den Fronten in Europa und im Pazifik. Noch ein bisschen Liebe und Familiengeschichten dazu und fertig ist der Roman. Die Akteure bleiben blass bis unsympathisch, das Ende ist eigentlich klar. Kein Roman, der mich gepackt hat und in guter Erinnerung bleiben wird!

Bewertung vom 29.07.2021
Wir für uns
Kunrath, Barbara

Wir für uns


gut

Zu seicht

Dafür, dass es in dem Buch um jede Menge Entscheidungen geht, ist es mir zu seicht geschrieben. Es werden keine Statements gesetzt, alles läuft nach dem Motto „Das wird schon!“. Ich finde, dass es dadurch einige Längen gibt, die hätten vermieden werden können. Alle Figuren sind mit ihren Ecken und Kanten beschrieben, man wird als Leserin jedoch mit dieser Beschreibung allein gelassen. Warum? Will die Autorin sich nicht positionieren? Oder bin ich Vorurteilen erlegen?
Ich bin jedenfalls mit den beiden Hauptfiguren Josie und Kathi überhaupt nicht warm geworden. Von Josie war ich teilweise regelrecht genervt, so viel Sensibilität und Naivität auf einmal ……
Kathi könnte vom Alter Josies Mutter sein, hat gerade ihren Mann zu Grabe getragen und begegnet Josie durch Zufall. Beide sollen Seelenverwandte sein, sich sofort und auch ohne Worte verstehen? Ich habe nichts von dem herausgelesen.
Josie ist 41, ungeplant und ungewollt schwanger und dreht sich meiner Meinung nach mit ihren Gedanken im Kreis.
Die Geschichte um das Kennenlernen und die Freundschaft der beiden ist handwerklich gut geschrieben, unterhaltsam und zukunftsfähig. Einen bleibenden Eindruck hat sie bei mir nicht hinterlassen.

Bewertung vom 18.05.2021
Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1


ausgezeichnet

Coole Typen
Elizabeth, Joyce, Ron und Ibrahim sind ein Quartett cleverer Senioren, die sich jeden Donnerstag im Puzzle-Stübchen treffen, um alte, unter Umständen ungeklärte Kriminalfälle noch einmal zu beleuchten. Die Charaktere sind klug angelegt, vielleicht manchmal ein wenig skurril und überzeichnet, aber trotzdem sehr empathisch und liebenswert.
Als nahe und dann auch noch auf dem Gelände ihrer Seniorenresidenz zwei Morde geschehen, gibt es für die Hobby-Ermittler kein Halten.
Die Polizisten Donna und Chris sind ebenso spezielle Typen. Manchmal hatte ich den Eidruck, dass der Autor alle Fehler und Macken in diese beiden Figuren gepackt hat. Sie sind aber herrlich beschrieben und auch sehr liebenswert.
Neben Senioren und Polizisten haben wir auch noch die alternden, geläuterten oder aktiven Kriminellen, die ihren Teil zum Durcheinander beitragen. Diese Typen fand ich meisterhaft gezeichnet.
Die Morde und sonstigen Fälle werden wie nebenbei geklärt, wobei der Schreibstil rasant, spannend und unaufdringlich humorvoll ist.

Bewertung vom 13.05.2021
Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1


ausgezeichnet

Lebensumstände traumhaft gut beschrieben
Berlin zu Beginn der 1920er Jahre aus außergewöhnlichen Perspektiven! Kellerwohnung, dritter Hinterhof, dunkel und nass - diese Perspektive hat nichts mit den Goldenen Zwanzigern zu tun, ist hier aber äußerst interessant und spannend beschrieben.
Villa in Berlin-Mitte, Villa im Umland, Wohnung mit Praxis in gutbürgerlicher Gegend als Pendant dazu.
Nicht nur die Umstände auch die Charaktere sind breit gefächert und im einzelnen akribisch genau beschrieben, empathisch und in ihren Handlungen nachvollziehbar. Trotz großer Unterschiede finden alle Handlungs- und Personenstränge wieder zusammen, der Leser wird immer geführt und mitgenommen.
Neben der Beschreibung unterschiedlicher Lebensumstände läuft auch noch ein Kriminalfall und eine zarte Liebesgeschichte, wunderbar eingebunden in diese Beschreibung.