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Junkie18
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Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 28 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2021
Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1
Carey, Ella

Die Frauen von New York - Glanz der Freiheit / Töchter Amerikas Bd.1


ausgezeichnet

Macht wütend und glücklich zugleich

Das Cover hat mich gleich angesprochen, wurde allerdings vom Inhalt noch weit übertroffen. Schon zu Beginn ist der riesige Unterschied der verschiedenen Klassen in New York deutlich spürbar. Die Charaktere sind authentisch dargestellt und man kann sehr gut mit Der Protagonistin Lilly mitfühlen. Die Wut über die eigene Mutter, die Liebe zur Großmutter und anderen Personen kann man förmlich spüren. Dabei ist ihre geduldige und liebevolle Art besonders angenehm.
Die Stimmung der Kriegszeit wird auch gut übermittelt und man bekommt eine vage Vorstellung davon, was die Frauen zuhause alles leisten mussten, ohne dass es ihnen angemessen (vor allem im Nachhinein) gedankt wurde.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen und mich am Ende doch noch ein Mal zu Tränen gerührt.
Wenn man gerne historische Romane mit starken Frauen ließt, ist „die Frauen von New York“ absolut zu empfehlen.

Bewertung vom 10.06.2021
Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1
Langroth, Ralf

Die Akte Adenauer / Philipp Gerber Bd.1


ausgezeichnet

Lehrreich und extrem spannend

Das Cover und die Gestaltung mit den Zeitangaben bis zur Wahl als Kapitelüberschriften sowie den Seitenzahlen in Schreibmaschinenoptik gefällt mir sehr gut.
Der Thriller verpackt einen relativ unbekannten und doch sehr wichtigen Teil der Nachkriegsgeschichte in ein spannendes Geschehen, wobei immer wieder neue Überraschungen für den Leser auftauchen.
Der Schreibstil ist sachlich und aus der Perspektive der Hauptfigur Gerber, sowie zum Teil aus der Perspektive der Wölfe und somit Gerbers Widersacher und Feinde.
Sowohl Hauptkommissar Gerber als auch die anderen Figuren wirken sehr authentisch. Man kann sich durch die ausgewählte Beschreibung der Charaktere gut in die Zeit hinein fühlen auch wenn man nie ähnliches erleben musste.
Ich bin ein Fan von historischen Romanen und Geschichten mit Bezug zu realer Geschichte, weshalb das Buch für mich voll ins Schwarze getroffen hat.

Eine klare Empfehlung für alle, die von der (Nach-) Kriegszeit fasziniert und auf der Suche nach spannender Unterhaltung sind.

Bewertung vom 21.05.2021
Dein ist das Reich
Döbler, Katharina

Dein ist das Reich


gut

Schwieriger Familienroman
Der Familienroman erzählt von den Vorfahren der Erzählerin und deren Leben sowie Weg zur christlichen Mission in Papua Neuguinea. Dabei werden Bilder genau beschrieben und die dazugehörigen Ereignisse so zum Leben erweckt.
Die Geschichte der Großeltern durchläuft Kriege und schwierige Zeiten, Kolonialismus und Missionierung, starre Muster und Ereignisse über die man schweigt.

Der Schreibstil war für mich nicht sehr einfach zu lesen, da sehr viele Zeitsprünge und Wechsel zwischen Personen stattfinden, sodass ich lange gebraucht habe, um mich bei den einzelnen Personen zurechtzufinden.
Die Charaktere sind zum Großteil sehr authentisch dargestellt, auch wenn sie nicht unbedingt sympathisch sein sollen.

Der zeitliche Einblick in Krieg und Kolonialisierung ist interessant und erschreckend zugleich. Mit welcher Überzeugung und unter welchen Bedingungen die Eingeborenen in ihrer jeweiligen Heimat missioniert und dabei unterdrückt wurden, verwundert jedes Mal aufs neue.

Das Buch hat grundsätzlich eine interessante Geschichte, durch den Schreibstil und zeitlichen Aufbau bin ich allerdings nicht so schnell vorangekommen und hatte somit weniger Spaß am lesen.

"Dein ist das Reich" ist meiner Meinung nach zum Großteil gelungen, jedoch kein Buch, das ich gleich noch einmal lesen möchte.

Bewertung vom 20.05.2021
Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2
Benedict, Marie

Lady Churchill / Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte Bd.2


ausgezeichnet

Clementine Hozier heiratet nach kurzem kennenlernen den wohl begehrtesten Junggesellen Londons und Bekannten Politiker Winston Churchill. Obwohl Frauen zur Zeit des frühen 20. Jahrhundert nicht viel mehr als hübsche Zierde für erfolgreiche Männer darstellten, führen die beiden eine größtenteils gleichberechtigte Beziehung und Clementine beeinflusst sehr stark auch das politische handeln Winstons.

Das Cover und die schlichte Gestaltung (Kapitel fangen mit Datum und Ort an) gefallen mir sehr gut und verleihen dem Buch Klasse.

Die wichtige Rolle der Lady Churchill, welche nicht nur als hübsche Frau an der Seite, sondern als aktiver Einfluss auf das Politikgeschehen hat wird sehr gut dargestellt und auf verschiedene Weisen verdeutlicht.
Winston, den man ja schon aus verschiedenen Filmen, Zitaten und den Geschichtsbüchern kennt, erscheint dabei sympathisch, da er ihr den Raum und die Teilnahme an seinem wirken überhaupt erst ermöglicht.
Bei Clementine hat mich die Kälte gegenüber ihren Kindern etwas überrascht, ansonsten ist sie jedoch durch ihre intelligente und interessierte Art, durch die sie sich auch von den braven Mädchen abhebt sehr sympathisch.

Ich bin ein riesen Fan von historischen Romanen und auch von starken Frauen, deren Geschichte wahrscheinlich meistens nicht gebührend bekannt wurde. Deshalb hat mich da Buch auch so sehr interessiert.

Das Buch ist für alle, die sich für Feminismus und Geschichte gut verpackt in spannenden Romanen begeistern können, sehr zu empfehlen!

Bewertung vom 07.04.2021
All This Time - Lieben heißt unendlich sein
Daughtry, Mikki;Lippincott, Rachael

All This Time - Lieben heißt unendlich sein


schlecht

Kyle lebt nach seinem Autounfall in einem Traum, in dem seine Freundin neben ihm im Auto gestorben ist und er sich langsam wieder ins Leben kämpft. Dabei lernt er Marley kennen, die auch einen schweren Verlust erlitten hat und die beiden verstehen sich und verlieben sich. Als Kyle aus dieser Traumwelt aufwacht sucht und findet er Marley, die durch Vorlesen von Geschichten am Krankenbett seine Traumwelt mitgeschaffen hat.

Der Schreibstil ist leider nicht mein Fall. Die Charaktere können mich auch nicht begeistern. Zum einen ist der Umgang mit den schrecklichen Situationen oft nicht nachvollziehbar und zum anderen entsteht eine von Phrasen geprägte Beziehung zwischen zwei so verletzten Personen innerhalb von kürzester Zeit.

Die Geschichte hat immer wieder extreme Unfall- oder Streit-Situationen, welche aber den Zweck der Spannung verfehlen und das Geschehen einfach unrealistisch scheinen lassen.

Ich habe mir von diesem Buch deutlich mehr erhofft und war leider trotz (oder vielleicht auch wegen) meiner durchgehenden Hoffnung auf gutes im nächsten Kapitel immer wieder enttäuscht. Die Idee der Traumwelt im Koma kann eine gute Grundlage für eine Liebesgeschichte sein aber wurde meines Erachtens hier einfach nicht umgesetzt

Bewertung vom 31.03.2021
Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1
Sommerfeld, Helene

Das Leben, ein ewiger Traum / Die Polizeiärztin Bd.1


ausgezeichnet

Authentisch schöne Geschichte mit traurigen Hintergründen

Nach der Nachricht der Ermordung ihres Mannes und dem Verlust ihres ungeborenen Kindes zieht Magda nach Berlin, um dort als Polizeiärztin Fuß zu fassen und ein neues Leben zu beginnen. Dabei lernt sie schnell die finsteren Seiten fernab vom Glanz der Großstadt kennen, jedoch auch den liebevollen Kommissar Mehring.
Auch das Leben der Celia, Tochter der Wirtin der Pension Bleibtreu, in welcher Magda wohnt, erlebt eine schwere Zeit, wobei sie unschuldig des Mordes an ihrem Mann angeklagt wird. Nach ihrem Freispruch kann jedoch auch Celia wieder zu Glück finden und endlich ihr lang ersehntes Medizin Studium beginnen.
Fräulein Doris, welche den Glanz Berlins erleben möchte, lebt ihren Traum, welcher jedoch auch negative Seiten mit sich bringt.

Dem Autorenpaar gelingt es, den Leser durchweg in Spannung zu halten und eine authentische Atmosphäre zu schaffen. Die Rolle der starken und zum Teil auch machtlos schwachen Frauen dieser Zeit wird sehr deutlich.
Die Figuren dieser Frauen sind so unterschiedlich und trotzdem alle authentisch und aufrichtig.

"Das Leben - ein ewiger Traum" ist ein absolut lesenswertes Buch mit einer bewegenden und dabei zum Teil auch sehr schönen Geschichte in dem Leben Dreier unterschiedlichster Frauen. Ich kann es nur empfehlen!

Bewertung vom 12.03.2021
Die Erfindung des Dosenöffners
Bagci, Tarkan

Die Erfindung des Dosenöffners


sehr gut

Spaß und schönes Ende

Der bis jetzt erfolglose Lokal-Journalist Timur will endlich groß herkauskommen und aus seiner ungeliebten Heimat ausbrechen. Beim Versuch, zu diesem Zweck eine möglichst große Story zu präsentieren stößt er auf eine noch viel größere Überraschung.
Nebenbei bricht auch die Scheinwelt seiner Freunde auf Instagram zusammen, wodurch er erst ein Mal merkt, dass sein Leben doch nicht so schlecht verläuft.

Es fällt zum Teil schwer, sich mit Timur zu identifizieren, da er sich trotzig und kindisch gegenüber seiner Arbeit sowie seinem Vater verhält. Auch die Geschichte der anderen Personen ist nicht immer so greifbar. Trotzdem ist der Charakter Timur sympathisch und nimmt den Leser auf eine lustige und schöne Reise durch die Zeit sowie durch Phasen der Erlernung von Selbstakzeptanz mit.

Das Buch ist nicht sehr anspruchsvoll, lässt einen aber gerne grinsen und ist somit auch zu empfehlen

Bewertung vom 11.03.2021
Was wir scheinen
Keller, Hildegard E.

Was wir scheinen


weniger gut

Geschmacksache. Schwer zu lesen

In "Was wir scheinen" wird die Geschichte der Hannah Arendt aus verschiedenen zeitlichen Perspektiven erzählt. Dabei beginnt sie mit der Reise in die Schweiz, mit dessen Rückreise sie auch endet. Dabei wird sowohl gedanklich, als auch zeitlich oft in die Vergangenheit zur Kriegszeit sowie zur Nachkriegszeit mit dem Eichmann-Prozess und dessen Folgen für Hannah Arendt gewechselt. Dabei fließen immer wieder Gedichte und Anekdoten ihrer selbst und auch anderer (bekannter) Persönlichen mit ein und zentrale Fragen zur Schuld, dem jüdisch-sein und Freundschaft werden aufgebracht.

Die Charaktere im Buch werden nahbar dargestellt und auch die vielen entstehenden Bekanntschaften lassen eine Sympathie für die Protagonistin entstehen. Allerdings sind die vielen Zeitsprünge selbst in den einzelnen Kapiteln durch Gedankensprünge sehr fordernd für den Leser. Auch die vielen Persönlichkeiten, die in dem Buch auftreten erschweren den Lesefluss.
Ich persönlich kann mit Poesie und Lyrik leider nicht allzu viel anfangen, weshalb mich das Buch auch in dieser Hinsicht nicht wirklich abholen konnte.

Alles in allem ist das Buch in Ordnung, noch ein Mal werde ich es jedoch wahrscheinlich nicht lesen.
Somit aus meiner Sicht keine klare Empfehlung.