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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 932 Bewertungen
Bewertung vom 24.09.2024
Das Herz ist niemals blind
Wöss, Lotte R.

Das Herz ist niemals blind


sehr gut

Das Schicksal ist ein mieser Begleiter!

Es geht weiter mit der Familie der Schluck-Säfte. Dieses Mal geht es um Lilly, die in den blinden Albert verliebt ist. Jeder rät ihr ab, aber gegen Liebe ist man machtlos!

Auch wenn seit dem letzten Band schon einige Zeit vergangen ist, war ich sofort wieder in der Geschichte drin. Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.

Lilly war mir sehr sympathisch, ebenso wie Albert und die meisten anderen Charaktere auch. Albert mag Lilly auch gerne, traut sich aber nicht, einen Schritt auf sie zuzugehen. Schließlich ist sie um einiges jünger als er und mit seiner Blindheit möchte er sie auch nicht belasten.

Als Albert seinen Job verliert und ein Vorstellungsgespräch in England erhält, erklärt sich Lilly bereit, ihn zu begleiten. Dadurch möchten sie sich näher kennen lernen. Aber schon auf dem Flughafen läuft alles schief…

Und auch mit den Ahnen geht es weiter. Sibylle sucht Hinweise zu ihrem Vater, ihre Mutter wollte ihr nie etwas erzählen. Dabei kommen Ungereimtheiten mit dem Familienbesitz ans Licht, die zwischen den Familienmitgliedern für Uneinigkeit sorgen.

Das Ende fand ich sehr schön. Nach einigen Turbulenzen wurde (fast) alles gut. Und der Ausblick auf Band 6 wird dann vermutlich die letzten Lücken schließen…

Bewertung vom 22.09.2024
Das mörderische Christmas Puzzle
Benedict, Alexandra

Das mörderische Christmas Puzzle


sehr gut

Weihnachten ist Zeit für Wunder!

Die 80-jährige Edie O’Sullivan ist Verfasserin von Kreuzworträtseln und hasst Weihnachten. Es gibt 3 Dinge, die ihr wichtig sind: Puzzle, Tee und ihre Katzen. Sie bekam ein Paket mit 6 Puzzleteilen und der Aufforderung den Absender bis Weihnachten aufzuhalten, sonst sterben 4 Menschen.

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Edie war eine kauzige alte Frau, die sehr einsam war, das aber mit abweisender Zurückhaltung überspielte. Sie hat nur sehr wenige Menschen, deren Gegenwart sie ertrug: die 90-jährige Nachbarin Riga und ihr Adoptivsohn Sean.

Die Gespräche zwischen Edie und Riga habe ich sehr genossen. Mit einer tollen amüsanten Art wurden Vergleiche gezogen, die mir unheimlich Spaß gemacht haben.

Edie hatte es nicht leicht, das Schicksal hat ihr ständig Steine in den Weg geschleudert - und das grundsätzlich in der Weihnachtszeit. Dass sie verschlossen und verbittert wurde, hat mich nicht gewundert. Das Rätsel hatte sonderbare Assoziationen mit ihrer Vergangenheit - was möchte der Absender damit erreichen?

Dass Edie der Polizei nicht alles erzählt und vieles zurück hält, fand ich nicht gut. Sean ist Polizist und hatte die Leitung in dem Fall. Dass es persönlich wurde, war schon sehr früh klar - aber gegen Ende wurde es dann gefährlich. Das Buch war spannend und bis zum Schluss blieb alles offen…

Das Ende fand ich überraschend, es war stimmig und alles wurde aufgelöst. Ich habe das Buch zufrieden und lächelnd aus der Hand gelegt!

Bewertung vom 06.09.2024
Pommerenke
Zownir, Miron;Anfuso, Nico

Pommerenke


weniger gut

Habe etwas anderes erwartet…

Das Buch beginnt etwas langatmig mit Billie, die eigentlich in den Flitterwochen sein sollte. Aber Branco wurde auf dem Weg nach Venedig zu einem Arbeitsauftrag gerufen, den er nicht ablehnen konnte. Also fuhr Billie zurück nach Berlin. Dann traf sie sich im Gefängnis mit Heinrich Pommerenke. Sie möchte ein Buch über das Ungeheuer schreiben.

Ich hatte Schwierigkeiten, mit dem Buch warm zu werden. Richtig sympathisch wurde mir keiner der Charaktere und ich hatte Schwierigkeiten, den Sinn zu verstehen. Billie wollte Schriftstellerin werden und das Buch eigentlich mit künstlerischer Freiheit schreiben, aber da sie unbekannt war, musste es eine autorisierte Biografie werden.

Pommerenke begann seine Straftaten in der Nähe meiner Heimatstadt und weitete seine unzähligen Tatorte im gesamten süddeutschen Raum aus. Das war mit ein Grund, warum mich das Buch interessiert hat. Die "Bestie" ist hier in der Gegend bekannt und gehört fast schon zur Allgemeinbildung. Sonderbar fand ich, dass Billie aus ihrer Wohnung in Berlin so häufig und innerhalb kürzester Zeit ins Gefängnis nach Bruchsal (über 600 km Entfernung) kam. Künstlerische Freiheit gut und schön - aber True Crime widerspricht dem. Erst nach mehreren Besuchen wurde eine stundenlange Bahnfahrt erwähnt.

Erst auf S. 53 begann die Geschichte von Heinrich, wie er versuchte, in Karlsruhe heimisch zu werden. Aber nur kurz, dann ging es wieder um Billie, mit uninteressanten Details über ihr Leben. Pommerenke hatte wenig Einsatzzeit, was mir nicht gefiel. Und ständig Billies Sucht - sie hat gefühlt mehr Joints geraucht als irgendetwas anderes zu tun. Nach über 60 Seiten ging es dann endlich wieder mit Pommerenke weiter, wieder nur für einige Seiten…

Die Besuche im Gefängnis waren interessant. Pommerenke hielt sich für einen Helfer Gottes und hat seine Taten nicht bereut. Er ist wortgewandt und kann seine Gegenüber gut manipulieren. Und er sieht sich als Wanderprediger, ist größenwahnsinnig und jähzornig.

Billie plagten Alpträume und dann kamen noch Tagträume dazu. Sie konnte teilweise zwischen Wahn und Wirklichkeit nicht mehr unterscheiden.

Ich war mehrmals kurz davor, das Buch abzubrechen. Das Buch sollte Billie heißen und nicht Pommerenke - dann wäre ich von dem Buch nicht enttäuscht gewesen, weil ich es erst gar nicht gekauft hätte! Von den 400 Seiten waren nur 17 für Besuche bei Pommerenke im Gefängnis und 136 für Pommerenkes Biografie ausgefüllt. Also über die Hälfte betraf Billie.

Was Billie über Pommerenke geschrieben hat, war interessant. Seine Geschichte war gut dargestellt. Und auch wenn mir Billies Beiträge zu weit ausgeholt waren, war es zumindest erschreckend, wie sie die Geschichte mitgenommen und Pommerenkes Art beeinflusst hat. Sie wurde irre und hatte Halluzinationen. Das Ende fand ich sehr grotesk.

Bewertung vom 25.08.2024
Stalker - Er will dein Leben.
Strobel, Arno

Stalker - Er will dein Leben.


sehr gut

Eine Bestie in Menschengestalt!

Eric ist Theater-Schauspieler und wird nachts oft von einem Alptraum heimgesucht. Als ihm die Hauptrolle in einem Münchner Tatort angeboten wurde, war das sein Durchbruch. Seine Social-Media-Accounts gingen durch die Decke. Aber dann gab es jemanden, der in seinem Namen auf die vielen Posts antwortete - und das nicht positiv! Und das war erst der Anfang…

Das Buch ist angenehm geschrieben und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Eric war mir sofort sympathisch und was ihm passiert ist, war schwere Kost! Ein mächtiger, unbekannter Feind will sein Leben zerstören. Warum? Und weil das anfangs auch nur in der virtuellen Welt passierte, konnte man dagegen nichts tun. Ich hatte ja recht schnell einen Verdacht - aber das wäre dann wohl doch zu offensichtlich gewesen.

Mein zweiter Verdacht war noch heftiger. Aber es deutete so viel darauf hin, dass ich nur gehofft habe, es wäre ein Irrtum!

Eric tat mir leid! Im frühen Alter die Eltern verloren, scheint er jetzt endlich Glück zu haben - aber irgendjemandem scheint das nicht zu passen. Der sympathische Mann wird im Internet als arrogant und sexistisch dargestellt und eine regelrechte Hetzkampagne beginnt.

Nach und nach findet er heraus, dass sein Leben nicht so ist, wie er es kennt. Alles scheint eine große Lüge zu sein und der Weg zur Wahrheit war sehr steinig. Er haderte mit sich und seinen Erinnerungen.

Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Die Spannung wurde mit der Zeit fast unerträglich. Ich wollte nur noch wissen, was Eric alles herausfand und was dieses Versteckspiel sollte. Es kam Ungeheuerliches ans Licht. Unglaublich, wie man Menschen manipulieren kann!

Das Ende war haarsträubend! Die Wendungen, die die Geschichte nahm, waren unglaublich. Und als dann alles schön zusammen passte, kam doch noch die Wahrheit ans Licht. Ich bin fassungslos, wie tief die Abgründe eines Menschen sein können. Alles wurde aufgelöst und eine unvorstellbare Wahrheit kam ans Licht. Es blieben keine Fragen offen.

Bewertung vom 23.08.2024
Marathon ins Liebesglück
Troi, Heidi

Marathon ins Liebesglück


sehr gut

Wünsche können sich ändern…

Es war so schön, wieder nach Valentine zu kommen! Ein herrlicher Fleck auf der fiktiven Erde, den ich gerne besuche! Dieses Mal geht es um Leah, die sich fürs heiraten zu jung fühlt und Jayden, der mit seiner Vergangenheit zu kämpfen hat…

Ich liebe diese Reihe! Auch dieses Mal konnte mich die Autorin wieder mitreißen! Ich hatte einen Lachflash nach dem anderen. Leah und Jayden waren mir sofort sympathisch, aber das ist mir in diesem Ort eigentlich jeder! Die doofe Wette von Mrs. March hängt wie ein Damoklesschwert über den Singles. Und doch findet irgendwann jeder Topf seinen Deckel!

Leah ist erst 22, will noch die Welt entdecken und nicht durch einen Mann angebunden werden - vor allem nicht mit einem so alten Mann wie Jayden. Immerhin ist er schon 30 und hat als Ex-Soldat mit Dämonen zu kämpfen, weshalb er keine ernste Beziehung eingehen möchte. Dass die Anziehungskraft zwischen den Beiden so stark ist, macht das nicht einfach!

Das Ende war wunderschön! Leider gab es nicht nur Freudentränen - aber das gehört zu einem guten Buch ebenfalls dazu. Ich habe das Werk glücklich aus der Hand gelegt - aber auch traurig, weil ich wieder Abschied nehmen musste. Aber es gibt ja ein Wiedersehen, ich freu mich schon darauf!

Bewertung vom 23.08.2024
Marathon ins Liebesglück
Troi, Heidi

Marathon ins Liebesglück


ausgezeichnet

Märchenstunde und Liebesglück in Valentine!

Josh ist Sozialarbeiter in Valentine und kümmert sich u.a. um die Senioren im Ort. Er ist gerade bei Elaine, um ihr die Nägel zu schneiden, als Mackenzie auftaucht, die nach einem erneuten heftigen Streit mit ihrer Mutter eine Bleibe sucht und damit zu ihrer Großmutter kommt.

Es ist schön, wieder nach Valentine zurück zu kommen. Ich habe das Örtchen und dessen Bewohner tief ins Herz geschlossen und komme immer wieder gerne zurück. Ist wie „nach Hause“ kommen zu lieben Freunden. Und zugleich etwas fürs Gemüt. Darüber zu lesen macht gute Laune und hebt die Stimmung - auch wenn es manchmal Tränen gibt.

Es war schön mitzuerleben, wie Mackenzie und Josh miteinander und gegen den Kuppelclub agiert haben! Ich kam teilweise aus dem Lachen nicht mehr raus! Aber es gab auch traurige Momente, eben wie im wahren Leben!

Wie sich dann alles ergeben hat, fand ich toll. Hinter jeder rauen Schale steckt doch auch ein sanfter Kern. Das Ende fand ich wunderschön! Ich habe in diesem Buch (und auch nach dem Ende) wieder unheimlich viele Taschentücher gebraucht. Dass in einem Körper so viele Tränen stecken können, ist unglaublich! (und es waren nicht nur traurige Tränen!) Ich gebe einem Buch nicht sehr oft volle Punktzahl, dafür muss es schon etwas ganz Besonderes sein - aber dieses hat es wieder geschafft!

Bewertung vom 19.08.2024
SCHÖN & SCHAURIG - Dunkle Geschichten aus Karlsruhe
Wegner, Wolfgang

SCHÖN & SCHAURIG - Dunkle Geschichten aus Karlsruhe


sehr gut

Geschichten einer Stadt.

Das Buch beinhaltet 18 Geschichten zwischen 1538 und heute. Einige tragisch, einige humorvoll und auch lehrreich.

Es geht um Brand, Mord, Erbstreit, Attentate, Geheimnisse, Teufelswerk, Serientäter, Aktivisten, Illusion, Sicherheit, Gruft, Prostitution, Zauberwald, Landgraben, Nightliner, Friedhof, Dunkelheit und Brandanschlag.

Gut recherchiert wird der Leser kurz und sachlich informiert. Einige Geschichten sind mir bekannt, aber es gab auch Neues zu erfahren.

Ein netter, kurzweiliger Zeitvertreib über einen Teil von Karlsruhes Geschichte. Allerdings hätte es für den Preis mehr sein dürfen…

Bewertung vom 17.08.2024
Rostfrei
Wolff, Steffi von

Rostfrei


gut

Wunderlich und nicht realistisch, aber amüsant.

Juliane Knop feiert ihren 97sten Geburtstag. Von ihrer Tochter bekommt sie einen Treppenlift - sie ist entrüstet, denn so alt und senil ist sie schließlich noch nicht. Sie ist seit 80 Jahren verheiratet und mit dem Tag der Hochzeit hat sich Heiner geändert: er wurde zum Tyrann und hat Juliane regelmäßig verprügelt. Damit soll nun Schluss sein! Nach einer weiteren Prügelattacke, weil das Mittagessen nicht fertig war, fasst Juliane nachts den Entschluss, dem endlich ein Ende zu setzen und ihn zu verlassen. Im Zug nach Hamburg kommt sie mit einem jungen Mann ins Gespräch, der ihr helfen möchte…

Ich habe schon einige Werke dieser Autorin gelesen und dieses Mal war ich anfangs wieder begeistert. Mit viel Humor wird Juliane dargestellt. Eine rüstige Seniorin, die noch mit beiden Beinen im Leben steht. Sehr zum Leidwesen ihrer betagten Kinder und Enkel. Ans Ableben denkt sie noch lange nicht, denn schließlich will sie noch was erleben!

Vor jedem Kapitel wird individuelles Wissen vermittelt. Es hat nicht wirklich etwas mit dem Buch zu tun. Ich vermute, weil Juliane im Lexikon liest und sich dadurch Wissen aneignet.

Juliane war mir sympathisch, was ich vom Rest ihrer Familie nicht behaupten kann. Was sie bisher durchgemacht hat, reicht für mehrere Leben. Dass sie jetzt die Reißleine zieht, dafür zolle ich ihr Respekt! Auch wenn sie nicht weiß, wie es jetzt weitergehen soll, denn sie war immer abhängig von ihrem Ehemann…

Jason war mir ebenfalls sympathisch. Ein 31-jähriger Rechtsmediziner, dem die alte Frau leid tat. Gemeinsam hecken sie einen Plan aus, der Heiner schaden soll. Doch dann kommt es immer wieder anders als gedacht, aber es geht jedes Mal gerade noch gut.

Ich musste viel schmunzeln und auch wenn es mitunter sehr übertrieben war, habe ich mich gut unterhalten. Aber etwa bei der Hälfte des Buches wurde es immer grotesker und ich konnte nur noch den Kopf schütteln über so viel Unvermögen. Trotzdem wollte ich wissen, wie es denn ausgehen wird.

Das Ende war genau so sonderbar und ich habe das Buch kopfschüttelnd aus der Hand gelegt. Ich vergebe 2,5 Sterne.

Bewertung vom 13.08.2024
Die Strafe / Erdmann und Eloglu Bd.3
Borck, Hubertus

Die Strafe / Erdmann und Eloglu Bd.3


sehr gut

Aus Opfer wird Täter…

Das Buch beginnt im Prolog mit Christine, die scheinbar unschuldig vor Gericht steht. Sie ist mit ihren Kindern unterwegs nach Hause, als sie auf der Autobahn von einem anderen Auto absichtlich gerammt wird.
Und dann wurde eine Bewohnerin in einem Hochhaus in Billstedt nachts beim Müllwegbringen im Keller eingesperrt und durch einen Brand getötet. Sie sah kurz vorher noch einen fluoreszierenden Schriftzug an der Kellerdecke: Ich sehe was du tust!
Alpay Eloglu hatte Bereitschaft und wurde zum Tatort gerufen…

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Alpay und Franka sind mir aus den vorherigen Bänden noch gut in Erinnerung und waren mir sofort wieder sympathisch.

Die Ermittler tappten im Dunkeln. War es ein Unglück? Sie gehen davon aus, dass die Türklinke abgebrochen war und die Frau danach eine Zigarette rauchte, um sich die Wartezeit zu verkürzen.

Zwischendurch kam der Täter zu Wort.
Die Ermittler bekamen es auch noch mit Klimaaktivisten zu tun, die durch Sachbeschädigung im Museum und Festkleben auffallen.
Dann ein weiterer Anschlag auf eine Domina auf St. Pauli. Sie hatte einen Kunden, der gefesselt im Käfig eingesperrt war und bei lebendigen Leib verbrannte. Wem galt der Anschlag?

Erst ein drittes Brandopfer brachte die Ermittler zum Nachdenken. Denn dieses Mal sah es nicht nach Unfall oder Gasleck aus, sondern nach Hinrichtung. Und dann entdeckten sie ein Merkmal, das bei den anderen Bränden ebenfalls auftauchte...

Das Buch war spannend, von Anfang bis zum Schluss. Der Fall hatte Verwicklungen, die nicht immer offensichtlich waren und auch manchmal falsche Schlüsse zogen. Und erst gegen Ende kam eine ungeheuerliche Wahrheit ans Licht. Macht und Habgier wird über Menschlichkeit gestellt.

Bewertung vom 09.08.2024
Das Dickicht
Kuhl, Nikolas;Sandrock, Stefan

Das Dickicht


gut

Es ist nicht immer alles klar und offensichtlich.

Die 15-jährige Tochter von Stararchitekt Hideo Kobayashi wurde entführt. Die Lösegeldübergabe scheiterte und der Vater schaltete die Polizei ein. Der Fall hat Ähnlichkeit mit einem Fall von vor knapp 20 Jahren - aber der damalige Täter lebt nicht mehr. Juha vom LKA Hamburg, die damals in dem Fall mitermittelte, wurde wegen den Parallelen mit hinzugezogen.

Der Schreibstil ist angenehm und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Juha war mir sympathisch, ebenso sein Kollege Lux und auch der Chef Uwe. Im Gegensatz dazu mochte ich die junge Polizistin Selma nicht, die mir zu forsch und eingebildet war.

Beim damaligen Fall war Juha Neuling bei der Polizei, aber vergessen konnte er seinen „ersten tragischen Fall“ nie, auch wenn er nicht mehr so oft an ihn dachte. Einige Zeit später fanden die Ermittler bei einem Selbstmörder Teile des Lösegeldes und Gegenstände des ermordeten Jungen. Daraufhin wurde die Akte als gelöst geschlossen.

Der jetzige Fall hatte das selbe Muster. Allerdings benahm sich der Entführer sehr sonderbar. Er war über die Hintergründe der missglückten Geldübergabe sehr überrascht und verhielt sich auch sonst merkwürdig. Im „alten Fall“ war der Täter klar und sicher vorgegangen - der Tod des Jungen war nicht vorsätzlich gewesen, sondern Folge unglücklicher Umstände…

Nachdem dieser Fall gelöst war, bemerkte Juha, dass sein damaliger Kollege weitere Nachforschungen angestellt hatte und ging mit Lux dem nach. Was dabei ans Licht kam, war erschreckend!

Das Buch nahm ein glückliches Ende und der „alte Fall“ wurde endlich aufgelöst.