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Benutzername: 
Johanna

Bewertungen

Insgesamt 22 Bewertungen
Bewertung vom 19.07.2021
Ausweglos
Faber, Henri

Ausweglos


sehr gut

Ausweglos ist ein durchaus gelungener Debutthriller. Die Geschichte handelt um den Mord an Emma Falk. Diese wird eines Tages tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Neben ihr der bewusstlose Noah Klingenberg. Es folgt eine spannende Suche nach dem Mörder mit mehreren Wendungen.

Die Geschichte ist aus 3 verschiedenen Perspektiven geschrieben. Der des Komissar Blom, der in dem Fall ermittelt, der von Noah Klingenberg und der seiner Frau. Die macht es zu einem sehr kurzweiligen Leseerlebnis. Insgesamt ist das Buch sehr spannend geschrieben, mit vielen Cliffhangern am Ende der Kapitel. Zwischenzeitlich konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen.

Trotzdem hat es auch seine Länge. Im Mittelteil wurde teilweise sehr intensiv auf die Ermittlung der Polizei eingegangen. Das wurde mir irgendwann dann doch zu detailliert und technisch.

Den letzten großen Twist habe ich absolut nicht kommen sehen. Er wirkte allerdings auch etwas unrealistisch und an den Haaren herbeigezogen für mich, als ob der Autor verkrampft nochmal versucht hat einen Twist einzubauen. Mir hätte das Buch besser gefallen, wenn schon vorher Schluss gewesen wäre.

Alles in allem aber ein sehr spannendes Buch, das sich trotz seiner Länge sehr schnell liest. Besonders wer Krimis liebt, die aus Sicht des Komissar geschrieben sind und an Polizeiarbeit interessiert ist und gerne mitknobelt, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen.

Bewertung vom 19.07.2021
Betreff: Falls ich sterbe
Setterwall, Carolina

Betreff: Falls ich sterbe


gut

"Falls ich sterbe" handelt von einem sehr emotionalen Thema. Eines Morgens wacht Carolinas Partner Aksel einfach nicht mehr auf. Er ist verstorben und hinterlässt sowohl Carolina als auch ihren nur wenige Monate alten gemeinsamen Sohn. Man Verfolgt daraufhin die Wochen und Monate nach Aksels Tod und erlangt tiefe Einblicke in die Gefühlswelt von Carolina.

Um ehrlich zu sein fällt es mir schwer, dieses Buch zu bewerten. Das liegt daran, dass es sich um einen autobiographischen Roman der Autorin handelt. Ihr ist eben genau dieses Schicksal wiederfahren. Ich finde es daher wundervoll, dass sie durch diesen Roman eine Möglichkeit gefunden hat, mit dem Geschehenen umzugehen. Auch ist es bemerkenswert und mutig, wie offen sie ihre Gefühlswelt für den Leser darliegt.

Dennoch konnte ich mich nicht hundertprozentig mit der Geschichte identifizieren. Obwohl ich selbst schon eine mir nahestehende Person verloren habe und mich in einigen von Carolinas Gedanken wiederfinden konnte, fiel es mir schwer eine Bindung zu ihr aufzubauen. Sowohl die Kapitel nach Aksels Tod als auch die vermeintlich glücklichen Rückblicke auf ihr Kennenlernen waren für mich sehr kühl und traurig geschrieben. Auch vorher wirkte die Beziehung der beiden alles andere als glücklich. Die Kapitel waren alle sehr deprimierend und teilweise emotionslos erzählt. Mir war leider keiner der Protagonisten wirklich sympathisch.

Ich weiß, dass jeder Mensch anders mit Trauer umgeht. Ich möchte daher auch nicht über die Erzählungen von Carolina urteilen. Dennoch fiel es mir selber schwer, bei dieser so traurigen Geschichte emotional mit den Charakteren mitzufühlen. Ich hoffe dennoch sehr, dass das Buch anderen in derselben Situation Trost und Hoffnung schenkt und sie sich in ihren Gesanken weniger alleine fühlen.