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Benutzername: 
Didi
Wohnort: 
Mertesheim

Bewertungen

Insgesamt 113 Bewertungen
Bewertung vom 05.03.2022
Den Wölfen zum Fraß
McGuinness, Patrick

Den Wölfen zum Fraß


gut

Patrick McGuinness verfasst in dem Buch mit dem Titel "Den Wölfen zum Fraß" einen Krimi der auf wahre Begebenheiten beruht.
Ein pensionierter Lehrer wird beschuldigt seine Nachbarin ermordet zu haben. Ander ein ehemaliger Schüler und mittlerweile Kommissar, glaubt an dessen Unschuld und versucht diese zu beweisen. Eine Hetzjagd beginnt.

Das Cover kommt für mich düster rüber, weist aber nicht auf die Storie hin. Ich habe mich mit dem Schreibstil etwas schwer getan, immer wieder springt der Autor hin und her, manchmal musste ich den Abschnitt nochmal lesen um im Geschehen zu bleiben. Die Geschichte an sich ist fesseln aber für mich leider nicht fließend zu lesen. Zu den Protagonisten konnte ich keine Bindung aufbauen, obwohl mir Michael Wolphram schon sehr leid getan hat, das war aber auch schon alles.
Leider kann ich nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 23.02.2022
Ort ohne Wiederkehr
Tursun, Mihrigul;Hoffmann, Andrea C.

Ort ohne Wiederkehr


ausgezeichnet

Mihrigul Tursun ist Uigurin und lebt eine für sie unbeschwerte Kindheit. Sie bekommt ein Stipendium und ihr Traum ist ein Studium im Ausland. Das wird ihr zum Verhängnis. Als sie ihren Eltern einen Besuch mit ihren Kindern und Ehemann abstatten will, wird sie verhaftet und eine unvorstellbar qualvolle Zeit erwartet sie.

Dieses Buch konnte ich nicht mehr aus der Hand legen, so schockiert war ich, dass ich immer weiter lesen musste. Mihrigul hat die Hölle durchlebt. Eine komplette Kontrolle durch den Staat wie man es sich in der heutigen Zeit nicht vorstellen kann. Folter, Vergewaltigung, Gehirnwäsche sind an der Tagesordnung in den Gefangenenlagern. Eingepfercht in verwahrlosten Zellen müssen die Frauen ausharren und sind dem Tode näher als dem Leben. Auch vor Kindern nimmt die Diktatur keinen Halt. Familien werden überwacht indem "Verwandte" bei ihnen einziehen und die Bewachung übernehmen.
Mihrigul Tursan hat das alles überlebt und dank ihres Ägyptischen Ehemanns konnte sie China verlassen.
Ihr Mut dieses Buch zu verfassen verdient höchsten Respekt, obwohl in "Freiheit" werden ihre Schritte immer noch überwacht und sie ist auf Polizeischutz angewiesen.
Mich hat das Buch sprachlos gemacht. Wie kann man so mit Menschen umgehen, warum will man dieses Völkchen ausrotten? Aber auch die Menschheit ist zur Verantwortung zu ziehen, indem man Billigware, Kleider und Schuhe in Ramschläden kauft, diese Ware wird von diesen armen Menschen unter Zwangsarbeit hergestellt. Leider kennen wir das nicht nur aus China.
Wenn man die fröhlich aufgesetzten Gesichter der Olympiade sieht, möchte man den Menschen die Augen öffnen, in welch einem unvorstellbarem Land sie leben müssen.

Mich hat das Buch sehr bewegt und ich hoffe es lesen noch viele Menschen.

Bewertung vom 17.02.2022
Die dritte Hälfte eines Lebens
Herzig, Anna

Die dritte Hälfte eines Lebens


weniger gut

Anna Herzig nimmt uns mit in ein fiktives Dorf in Österreich. dort kennt jeder jeden. Ganz besonders schwer wird es wenn man anders ist. Ein Bauer,der Rathbauer, der sich gerne schminkt, der Seppi mit dunkler Hautfarbe, die Rosa ledig und alleinerziehend und dann noch die Liesl mit ihren 3 Brüsten. Man macht den Anderen das Leben schwer und doch bleiben sie mit dem Dorf verbunden.

Das Büchlein umfasst 130 Seiten und das Cover ist einfach gestaltet.
Eine Geschichte wo sie überall stattfinden könnte und zum Nachdenken anregt.
Die Autorin schreibt in einem abgehacktem Stil mit dem ich leider nicht so sehr zurechtkam. Für mich kam kein Lesefluß zustande und ich habe das Büchlein gegen Ende zur Seite gelegt. Vielleicht nehme ich es mir noch einmal vor. Der Gedankengang der Geschichte ist ansich gut, es liegt alleine am Schreibstil, der für mich sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Bewertung vom 13.01.2022
Abschied von der Heimat / Böhmen-Saga Bd.1
Sonnberger, Gabriele

Abschied von der Heimat / Böhmen-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Da ich selbst ein Nachkommen Heimatvertriebenen aus dem Sudetenland bin, hat mich der Roman sehr interessiert.
Ich setzte große Erwartungen in den Roman von Gabriele Sonnberger und wurde nicht enttäuscht.
Wir gleiten in das Jahr 1929, wo im Rheinland, der Heimat Erikas großes Hungersnot herrscht. Schweren Herzen schicken die Eltern ihre damals 5 jährige Tochter zu Tante Mimi nach Südböhmen. Tante Mimi erzieht mit strenger Hand, doch Erika erduldet alles gehorsam. Als Jugendliche schließt sie sich dem Widerstand an und erlebt die Kriegswirren am Rande, bis sie selbst mittendrin ist.

Die Autorin beschreibt die damalige Situation bildlich und bringt dem Leser hautnah die Thematik näher. Zum Teil fühlt man sich selbst im Geschehen. Die Protagonisten sind glaubhaft und besonders Erika wird als kämpferische Person dargestellt. Durch die umfangreiche Recherchenarbeiten bekommt man einen Eindruck wie grausam der Krieg war und Jeder ums Überleben kämpfen musste. Ich habe viel über den Verlauf erfahren und mein Respekt vor den Goßeltern wurde noch mehr vertieft.
Ein Roman voller Tragik verpackt in einen fliessenden Schreibstil haben mich durch das Buch gleiten lassen. Mit Spannung erwarte ich den 2.Teil, der das eigentliche Thema der Vertreibung behandelt.

Volle Punktzahl und eine klare Weiterempfehlung.

Bewertung vom 05.12.2021
Die falsche Zeugin
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin


gut

Karin Slaughter erzählt in ihem Thriller "Die falsche Zeugin" von den Schwestern Leigh und Callie. Schmerz, Missbrauch und Angst haben ihre Jugend geprägt. Ein brutales Verbrechen begleitet sie bis in die Gegenward. Leight bekommt ihr Leben in den Griff und wird Anwältin, ihre Schwester rutscht in den Drogensumpf ab. Leight muss einen Fall übernehmen der die Vergangenheit wieder hochkommen läßt.

Leider konnte mich die Autorin mit diesem Buch nicht überzeugen. Die Storie ansich war gut durchdacht und hatte durchaus ein hohes Potential an Spannung. Allerdings waren für mich zu viele handelnde Personen am Start. Mit der Beschreibung von viel geplänkeltem Hintergrundwissen empfand ich die Storie oft sehr langatmig. Die Charaktere der Schwestern haben mir gut gefallen. Was die Brutalität der verschiedenen Szenen angeht bleibt Slaughter ihrem Stil treu, allerdings habe ich schon bessere Bücher von ihr gelesen und kann aus meiner Sicht nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 24.10.2021
Wenn ich wiederkomme
Balzano, Marco

Wenn ich wiederkomme


sehr gut

Marco Balzano hat mit seinem Roman " Wenn ich wieder komme " eine Geschichte erzählt, die leider im heutigen Zeitalter dazu gehört.

Daniela, eine Mutter und Ehefrau, schleicht sich in einer Nacht und Nebelaktion aus dem Haus um im reichen Italien eine Stelle als Pflegekraft anzutreten. Mit dem verdieten Geld ermöglicht sie das Gymnasium ihrer Tochter und ihres Sohnes. Viele Dinge können sie sich kaufen, aber die Mutter fehlt und ist nur über Skype zu erreichen. Auch Daniela leidet unter der Trennung.

Das Buch beschreibt, was für Matco Balzano typisch ist, das harte Leben der einfachen Menschen. Hier greift er ein Thema auf, das wir immer wieder erleben und uns wahrscheinlich keine Gedanken machen, warum diese Gastarbeiter hier ihr Geld verdienen und ein hartes Schicksal in Kauf nehmen, nur um in ihrer Heimat etwas besser überleben können.
Ein bewegendes Buch zum Nachdenken. Es wird in 3 drei Teilen erzählt, aus der Sicht des Sohnes, der Mutter und wie die Tochter die Mutterrolle übernehmen muss.
Der Schreibstil ist schnorkellos und einfach, die Protagonisten glaubhaft.
Ein Buch das nachklingt.

Bewertung vom 24.10.2021
Eifersucht
Nesbø, Jo

Eifersucht


gut

Das neue Buch von Jo Nesbo mit dem Titel "Eifersucht" erscheint im Ullstein Verlag und enthält sieben Kurzgeschichten.

Die erste Geschichte umfasst das größte Kapitel und handelt von Eifersucht zweier Brüder.
Mir wurde zu viel von der Freikletterei berichtet, da ich dazu überhaupt keine Ambitionen habe und ertappte mich diese Kapitel zu überspringen.

Die weiteren Kurzgeschichten hatten alle mit dem Thema Eifersucht zu tun und haben die typische Schreibweise von Nesbo.
Am Anfang war ich etwas irritiert, da ich aus dem Klappentext nicht entnehmen konnte dass es sich um Kurzgeschichten handelte und konnte keine Zusammenhänge feststellen. Erst beim 3. Kapitel hatte ich den Durchblick.

Da ich kein Freund von Kurzgeschichten bin, hat mich das Buch nicht begeistern können. Ich mag den Autor gerne, aber diese Buch hat mich leider nicht überzeugt.

Bewertung vom 02.10.2021
Das Dorf und der Tod
Tramitz, Christiane

Das Dorf und der Tod


ausgezeichnet

Christiane Tramitz gibt in ihrem Kriminalroman "Das Dorf und der Tod" Einblick in fast 75 Jahre Leben und Leiden in ein, wie es die Bewohner nennen, Goldenes Dorf.

Unheimlich verliebt ist Vroni in Lenz, der auch gerne dem anderen Rockzipfel nachschaut. Als sie ein Kind bekommt sind ihre Eltern gegen den Bäckerssohn und verbieten die Heirat. Das Schicksal für Vroni ist besiegelt und Lenz zieht in die weite Welt. Sie verschließt sich und kann ihren, von den Eltern ausgesuchten Mann, keine Liebe entgegen bringen. Ihre Kinder behandelt sie mit Strenge und ohne Beachtung. Auch andere Dorfbewohner haben mit ihrem Schicksal zu hadern. Armut und der Krieg zieht in das Dorf ein.

Die Autorin ist selbst in diesem Dorf aufgewachsen und hat durch umfangreiche Recherchen die Hintergründe des dramatischen Mordes spannend in einen Roman verpackt. Die Protagonisten sind so authentisch dargestellt, sodaß ich mich mitten im Geschehen fühlte. Die Handlungsstränge zogen bildhaft an mir vorbei. Sehr gut gefallen hat mir der besondere Schreibstil, der Dialekt passte perfekt in die damalige Zeit und das bayrische Dorf. Die Dramatik hinter der Geschichte, die sich auf Generationen überträgt, hat mich gepackt und nicht mehr los gelassen.
Von mir bekommt der Roman 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.09.2021
Eis. Abenteuer. Einsamkeit
Löwenherz, Richard

Eis. Abenteuer. Einsamkeit


ausgezeichnet

Von didi2256
Richard Löwenherz, schon der Name des Autors lässt erahnen dasss es sich um einen Kämpfer besonderer Art handelt.

Man schlägt das schön gestaltene Buch auf und kann mitverfolgen welche Route R.L. bewälltigt hat. Am Ende des Buches werden all seine bisher gefahrenen Routen angezeigt und man ist total beeindruckt, welche Gebiete er schon erkundet hat.

Richaard Löwenherz fährt über die zugefrorenen Winterstraße Zimnik nach Tiksi, der Hafenstadt am Arktischen Meer.
Für mich unvorstellbar in solch abgelegene Gebiete zu reisen, dazu noch in eisiger Kälte. Richard hat sich 50 - 60 km als Tagesetappen vorgenommen. Nach 11 Tagen und 500 km erreicht er das erste Dorf. Fast überall trifft er auf freundliche Menschen und wird warmherzig aufgenommen. Unterwegs trifft er auf Trucker, die sich gerne auf ein Schwätzchen und Wodka einlassen.

Dieses Buch ist mit seinen sehr schönen Illustrationen wunderbar gestaltet. der Schreibstil ist angenehm und man taucht bildlich in die öde Landschaft ein, die widerum faszinierend ist.
Richard Löwenherz, ein Abenteurer der mich mit seinen Berichten über abgelegene Landschaften, Einsamkeit, Kälte und Einheimischen, begeistert hat.

Ich vergebe verdiete 5 Sterne und eine klare Weiterempfehlung.