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Benutzername: 
Nelly
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Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 29.09.2014
Whisper
Abedi, Isabel

Whisper


weniger gut

[ Inhalt ]
Noa ist 16 Jahre alt, als ihre Mutter sie in den Ferien in ihr neues Ferienhaus schleppt, welches diese auf Dauer angemietet hat. Das Haus ist uralt und steht in einem kleinen Dorf mit 300 Leuten, die sich alle gegenseitig kennen und schnell wird klar, dass es sich um eine eingeschworene Gemeinschaft handelt. Außerdem werden Noa und Kat, ihre Mutter von Kats schwulem Freund Gilbert begleitet.
Bei der Renovierung des Hauses hilft ihnen David, der über der Dorfkneipe wohnt. Noa und David fühlen sich schnell zueinander hingezogen, doch Noa kann sich ihm aufgrund eines Vorfalls mit ihrem Exfreund nicht richtig öffnen.
Als Noa, David, Kat und Gilbert eines Abends auf die Idee kommen, Gläserrücken zu spielen, erhalten sie tatsächlich eine Antwort von einem Geist. Noa und David stellen daher Nachforschungen an und finden schnell heraus, dass im Ferienhaus vor 30 Jahren ein junges Mädchen zu Tode gekommen ist. Doch wer hatte Grund, eine 16-jährige zu töten? Warum ist die Familie des Mädchens nie wieder zurück in das Haus gekommen? David und Noa kommen der Wahrheit gefährlich nah.

[ Cover ]
Die Cover der Abedi-Bücher gefallen mir durch die Bank durch alle wirklich gut. Auch dieses Mal ist das Cover komplett in schwarz gehalten und der rote Edelstein sticht daher noch mehr hervor. Trotz der Schlichtheit ist das Cover wieder ein absoluter Eyecatcher.

[ Positives ]
Das Buch ist in relativ kurze Kapitel eingeteilt, die alle mit einem Tagebucheintrag beginnen, der auf 1975 datiert ist.Schnell wird klar, dass es sich dabei um Einträge von Eliza, dem verstorbenen Mädchen handelt. Das hat mir wirklich gut gefallen, da man somit auch Eliza kennenlernt, obwohl sie zum Zeitpunkt der Handlung schon 30 Jahre tot ist.
Mit "Whisper" hat Isabel Abedi ein Werk geschaffen, dass viele "schwere" Themen behandelt - angefangen von Missbrauch über Behinderungen bis zu einer gestörten Mutter-Kind-Beziehung. Die Autorin zeigt wirklich Feingefühl im Hinblick auf diese Themen und verarbeitet sie so, dass auch Jugendliche (die ja Zielgruppe sind) sich damit auseinander setzen können.
Positiv war der Schreibstil, der einem erlaubt, das Buch flüssig und in kurzer Zeit zu lesen.

[ Negatives ]
Obwohl ich wirklich ein Abedi-Fan bin, überwiegt bei "Whisper" eindeutig die Contra-Seite. In 280 Seiten wird mit verhältnismäßig vielen Charakteren jongliert, die aufgrund der Masse an Personen alle etwas flach sind und eine tiefere Ausarbeitung vermissen lassen. Daher fand ich auch keine der Personen wirklich sympathisch oder hab ihn gar ins Herz geschlossen. Auch die Beziehungen der Charaktere untereinander wird nur an der Oberfläche angekratzt und nicht weiter vertieft. Dies gilt sowohl für Noa und Kat als auch für die zwischen David und Noa, zwischen denen sich eine Liebesgeschichte entwickelt, der aber jegliche Gefühle fehlten.
Weiter habe ich zwar immer den größten Respekt vor Autoren, die auch mal ernste Themen behandeln, nur auch hier gilt: die Masse an problematischen Themen hat sich merklich auf die Qualität der Darstellung ausgewirkt.
Schließlich fehlte mir auch ein Spannungsbogen. Zwar war das Ende wirklich überraschend, aber der Weg dahin war doch stellenweise zäh.

[ Fazit ]
Zwar kann das Buch aufgrund der Seitenzahl doch recht schnell gelesen werden, allerdings ist "Whisper" meiner Meinung nach das schwächste Abedi-Buch. Für Fans natürlich ein Must-Have, Neulingen würde ich eher ein anderes ihrer Werke ans Herz legen.

3 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.09.2014
Geheimes Verlangen / Shades of Grey Trilogie Bd.1
James, E L

Geheimes Verlangen / Shades of Grey Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

[ Cover ]
Das Cover besteht hauptsächlich auch einer Blüte und einem weißen Kreis, auf dem Autor und Titel steht. Alles sehr schlicht gehalten und tausendmal besser als die Cover, die man sonst so aus dem Bereich "New Adult" kennt. Das Cover an sich sagt zwar jetzt nicht gerade was über den Inhalt des Buches aus, aber was soll man bei diesem Thema auch auf das Cover drucken, ohne dass das Buch nur unter der Ladentheke verkauft werden darf.

[ Positives ]
Also zunächst einmal muss ich was loswerden: Auf vielen Plattformen findet man die unterschiedlichsten Meinungen zu diesem Buch. Scheinbar scheidet diese Geschichte die Nation: entweder man liebt sie oder man hasst sie. Viel dazwischen gibt es nicht. Doch was ich nicht verstehen kann, sind die Rezensionen, die über das Thema des Buches Bescheid wussten, das Buch trotzdem lasen und schließlich eine schlechte Bewertung darstellen, mit der Begründung, dass "es ja nur um Sex geht". Also das ist, wie wenn ich Harry Potter lese und dann mich hinstelle: "Also diese ganze Zauberei und die fliegenden Besen... total unrealistisch".
Natürlich geht es in diesem Buch auch um Sex!!! Aber eben nicht nur. Nach vielen Schilderungen von anderen Rezensionen habe ich befürchtet, dass sich Ana dem guten Christian innerhalb von 50 Seiten unterwirft und es dann nur noch darum geht, wie und wo die beiden miteinander... naja... sagen wir kopulieren. Aber so war das gar nicht. Das Buch handelt vielmehr von einer noch nie dagewesenen, etwas anderen Liebesgeschichte. E.L.James hat zwei Charaktere geschaffen, die ich sehr gut ausgearbeitet fand und die durchaus auch eine Hintergrundgeschichte haben. Ich muss zugeben, dass Christian auch mein Herz erobert hat. Ein wenig erinnerte er mich mit seinem Kontrollzwang an Edward Cullen aus den Twilight-Büchern.
Hinsichtlich der Sex-Szenen gibt es nicht viel zu sagen: für diejenigen, für die Sex kein Tabu-Thema ist, das nur unter verschlossenen Türen angesprochen werden darf, der wird es ertragen. Als geschmacklos oder ähnliches empfand ich die Darstellung nicht.
Unglaublich gut gefallen hat mir der Schreibstil, der locker und gut lesbar war und durch den Email-Verkehr zwischen Ana und Christian aufgelockert wurde. Besonders gut gefallen hat mir, dass Anas "innere Göttin" (die immer sehr für eine sexuelle Beziehung zu Christian ist) und ihr "Unterbewusstsein" (das lieber die Sache mit Köpfchen angeht) immer in Zwiestreit zueinander liegen. Man denkt die ganze Zeit an die berühmten "Engelchen und Teufelchen" auf den beiden Schultern.

[ Negatives ]
Etwas gestört hat mich die eingeschränkte Anzahl an verwendeten Adjektiven. Es tauchen einfach immer wieder die gleichen auf. Ob dies nun an den Fähigkeiten der Autorin oder an einer mangelhaften Übersetzung lag, kann ich nicht sagen, da ich die englische Ausgabe noch nicht in Händen gehalten habe.

[ Fazit ]
"Geheimes Verlangen" war endlich wieder ein Buch, das mich nach dem Zuschlagen auch noch abends im Bett beschäftigt hat. Lange Zeit habe ich ein 600-Seiten-Buch nicht mehr so schnell durchgehabt, weil ich es nicht aus der Hand legen konnte. Die Geschichte ist fesselnd und geht auch ans Herz. Wie gut, dass ich Teil 2 hier schon griffbereit vor mir liegen habe...
Daher vergebe ich das erste Mal seit langem wieder volle 5 Sterne

14 von 18 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.09.2014
Mensch, Amor!
André, Christiane

Mensch, Amor!


sehr gut

[ Cover ]
Na, da haben wir mal wieder das leidige Thema mit den Covern zu Frauenromanen. Immer pink, immer kitschig und immer ohne Sinn... So leider auch dieses Mal. Das aufgeschlagene Ei ist ja ganz hübsch, aber so sinnfrei für das Thema des Buches. Und bei Amor, Himmel, Olymp, Liebe und co. hätte einem doch was einfallen können.

[ Positives ]
Gleich auf der ersten Seite musste ich erst mal laut lachen. Christiane André hat mal einen etwas anderen Amor geschaffen. Willis Chef im Olymp hat so gar nichts von einem pausbäckigen, lockigen Knabe in Windeln und mit Pfeil und Bogen. Dieser Amor ist ein kleiner Choleriker, der alles andere als entspannt ist und Willi gleich zu Beginn des Buches zusammenfaltet. Dem will man lieber nicht doof kommen. Auch scheint er alles andere als ein Anhänger der mongamen Liebe zu sein. Kurz: Dieser Amor ist anders, aber soviel witziger als gewohnt. Auch sonst wurden die Charaktere liebevoll ausgestaltet. Lediglich zu Leonard hat mir etwas der Draht gefehlt.
Die Story habe ich so noch nicht gelesen und hat mir wirklich gut gefallen. Die Geschichte wird dabei abwechselnd aus der Sicht von Willi, Irma oder Leonard erzählt, daher bekommt man einen recht guten Einblick in das Leben jedes Protagonisten.
Dabei lässt sich das Buch relativ schnell lesen, da die Geschichte in einem einfachen und flüssigen Stil erzählt wird.

[ Negatives ]
Während des Lesens hab ich nach und nach eine gewisse Antipathie gegen Willi entwickelt. Eigentlich ist er ganz lieber, süßer Kerl, der einfach nicht ganz vom Glück verfolgt wird. Doch leider war er mir dann doch etwas zu tollpatschig und hat mir auch etwas zu sehr rumgestottert. Selten bekommt er einen Satz im Ganzen raus. Da wäre etwas weniger mehr gewesen.
Außerdem hat mich das Ende etwas gestört. Zwar konnte man irgendwann vorausahnen, was mit Willi geschieht und wie das Ganze ausgeht, aber etwas besser ausgestaltet hätte es schon sein können. Das hätte der Geschichte noch ein schönes Happy-End gegeben und noch etwas Gefühl in die Story gebracht.
Sehr schade fand ich auch, dass der Witz, der mich gleich im ersten Kapitel so begeistert hat, leider auch auf der Strecke blieb und nur noch stellenweise zum Vorschein kam, dass da echt Potential vorhanden war.

[ Fazit ]
"Mensch, Amor!" ist eine ganz witzige, schnell gelesene Geschichte, die sich für zwischendurch eignet. Am meisten begeistert hat mich die etwas andere Darstellung von Amor, aber auch die anderen Figuren schließt man schnell ins Herz und bangt und zittert mit ihnen für ein Happy-End.

Bewertung vom 18.09.2014
Und morgen du / Fabian Risk Bd.1
Ahnhem, Stefan

Und morgen du / Fabian Risk Bd.1


sehr gut

[ Cover ]
Das Cover zeigt auf weißem Hintergrund ein Vogelnest, in dem eine Feder liegt. Eine Bedeutung für das Buch scheint es nicht zu haben (bzw. ich hab die Message nicht verstanden). Trotzdem finde ich das Cover sehr ansprechend, da einem der Titel mit seiner roten Farbe direkt ins Auge springt. Durch die Großbuchstaben und die klare Schrift ist es auf jeden Fall ein Eyecatcher. Meiner Meinung nach wurde das Cover wirklich gut gewählt.

[ Positives ]
Die Story hat mich von Anfang an sehr angesprochen, da sie mir so noch nicht untergekommen ist. Die Geschichte beginnt auch gleich ohne viel Bla Bla. Somit steigt man direkt in die Handlung ein. Dabei wurde das Buch in 111 Kapitel eingeteilt, was ich persönlich wirklich gelungen fand, da dadurch die Schreibweise von Stefan Ahnhem noch besser zur Geltung kam. Denn es laufen mehrere Handlungsstränge nebeneinander und dabei schafft der Autor es, den Spannungsbogen kontinuirlich aufzubauen. Immer wenn man gerade denkt, man hat den Täter durchschaut, kommt es zu einer absolut unvorhergesehenen Wendung. Ganz am Schluss hat mich auch der Epilog nochmal vom Hocker gerissen, der so ganz anders ist, wie ich das von vergleichbaren Bücher kannte und auf jeden Fall dafür sorgt, dass einem das Buch auch noch nach dem Zuschlagen im Gedächnis bleibt.
Angenehm überrascht war ich auch von der Namenswahl der Personen. Normalerweise meide ich Bücher aus Norwegen, Schweden oder Dänemark, da ich immer wieder über die komplizierten Namen stolpere. Hier wurden aber Namen genutzt, die auch für einen deutschen Leser angenehm lesbar sind.
Die eingestreuten Tagebucheinträge (bei denen man erst am Schluss erfährt, von wem diese wirklich stammen) lockern die Geschichte zusätzlich auf. Mit einem leicht lesbaren, schnörkellosen Schreibstil schafft Stefan Ahnhem es, das Thema "Mobbing" mal aus einer neuen Perspektive dazustellen.
Auch die meisten Figuren sind alle mit eigenen Charakterzügen ausgestaltet und trotz der Vielzahl an Polizisten, Klassenkameraden und co. findet man sich schnell im Buch zurecht.

[ Negatives ]
Ein wirklich dicker Minuspunkt bekommt dieses Buch für Preis und Format. Erschienen als Soft-Cover (was meiner Meinung auch gern etwas mehr kosten darf als ein Taschenbuch) schlägt der Preis mit 16,99 € zu Buche. Außerdem ist das Buch doch recht groß und lässt sich dabei auch bisschen schlecht halten. Da das Buch in einer recht großen Schrift gedruckt wurde und fast 600 Seiten fasst, wäre vielleicht ein Hardcover besser gewesen, das dann auch gerne entsprechend kosten dürfte.
Zur Geschichte: Absolut nicht anfreunden konnte ich mich mit Fabian Risk selbst, der die meiste Zeit total arrogant wirkt. Ob das vom Autor so gewollt war... ich bin mir nicht sicher. Fabian ist total davon überzeugt, dass nur er allein dazu in der Lage ist, den Fall zu lösen. Durch die angedeutete Vorgeschichte wird auch deutlich, dass er wohl mehr Privatdetektiv als Polizeibeamter ist.
Schließlich hat mir doch etwas missfallen, dass die an mehreren Stellen angedeutete Vorgeschichte von Fabian Risk und seiner Familie, nicht mehr aufgelöst wurde. Ich hoffe in diesem Punkt auf Teil 2 der Reihe...

[ Fazit ]
"Und morgen du" ist ein spannendes Debüt für Stefan Ahnhem und ein toller Auftakt einer Reihe, der Lust auf mehr macht. Ich werde Teil 2 auf jeden Fall lesen und kann das Buch an jeden weiterempfehlen, der einigermaßen starke Nerven hat. Zartbesaitete seien allerdings gewarnt: In diesem Buch wurde ein brutaler und aggressiver Killer geschaffen, der aber auch den Reiz des Buches ausmacht

Bewertung vom 11.09.2014
Die einzige Wahrheit
Picoult, Jodi

Die einzige Wahrheit


gut

Die Geschichte des Buches hat mich von Anfang an in den Bann gezogen. Ich fand den Glauben und die Lebensweise schon immer spannend, vielleicht einfach deshalb, weil eine solche Lebensweise für mich einfach unvorstellbar wäre. Jodi Picoult stellt wunderbar die verschiedenen "Glaubens-Stufen" dar und zeigt auf, dass in jeder Religion jeder für sich ganz alleine entscheiden muss, wie weit für ihn Gottes Gebote gehen. Auch die Ansichten der Amischen über Sünde, Bekenntnis und Vergebung wurden gut deutlich und verständlich.
Wirklich gefallen hat mir die Ausgestaltung der (meisten) Personen. Sofort ins Herz geschlossen habe ich die Anwältin Ellie, die eigentlich nichts anderes wollte, als Urlaub zu machen, um die kürzliche Trennung von ihrem Freund zu verarbeiten. Doch ihre Natur lässt es einfach nicht zu, einem bedürftigen Menschen Hilfe zu verweigern. Auch besonders aufgefallen ist mir Katies Vater, der zwar nur eine Nebenrolle spielt, und manchmal mit seinen Entscheidungen einen sehr harten Eindruck hinterlässt. Doch am Schluss zeigt sich, dass auch er das Herz am rechten Fleck hat.
Auch in diesem Buch schaffte es Jodi Picoult (allerdings dieses mal weniger als sonst, siehe unten), Gefühle zu vermitteln und auch in dieser Hinsicht war es vor allem Ellie, der ich die größten Emotionen entgegenbrachte. Ihre Verzweifelung über die ständige wechselnden Geschichte, die Katie ihr auftischt, war für mich mehr als nachvollziehbar.

Das Buch wird in wechselnden Perspektiven beschrieben, entweder aus Sicht von Ellie (dann Ich-Form) oder aus der einer dritten Person, die variiert. Das hat mich jetzt nicht so aus den Schuhen gerissen, mir persönlich wäre eine einheitliche Erzählweise lieber gewesen. Da mit dieser Variante eben die Geschichte aus mehreren Sichtweisen erzählt werden kann, ist es anfangs ein wenig schwer, in die Geschichte reinzufinden, da man mit Namen und Orten überflutet wird. Das hat mir den Einstieg in die Geschichte etwas vermiest.
Die Story geht eigentlich direkt los, gleich im ersten Kapitel bringt Katie ihr ungewolltes und geheimgehaltenes Baby zur Welt. Doch als Ellie dann auf die Farm kommt, steckt die ganze Sache ein wenig fest. Es passiert nicht mehr viel und die Story zieht sich ewig hin. 150 Seiten weniger wäre wahrscheinlich nicht mal aufgefallen.
Absolut nicht gefallen (und ich suche immer noch den Sinn dahinter) hat mir die ganze Sache mit den Geistern - zunächst sieht Katie den Geist ihrer toten Schwester. Bei ihr konnte man vielleicht noch sagen, die ist geistig verwirrt. Aber als dann auch Ellie, die toughe Großstadt-Anwältin Geistern sieht... also nee. Wenn ich Science-Fiction lesen will, dann lese ich Science-Fiction. Aber ich wollte nen schönen Roman lesen...
Schließlich, unter wahrscheinlich ist das der wichtigste Manko-Punkt überhaupt: Jodi Picoult hat es dieses Mal nicht geschafft, mich so in ihren Bann zu ziehen, wie man das von ihr gewöhnt ist. Die großen Gefühle haben total gefehlt. Mein größter Gefühl hatte ich gegen Katie, die irgendwann einfach nur nich genervt hat.
Auch was das Ende angeht, war ich nicht zufrieden. Ich hätte mir gewünscht, dass auf das Ende und die Auflösung der Geschichte ein wenig hingearbeitet worden wäre. Aber nein.... Plötzlich überschlägt sich die Geschichte innerhalb von 10 Seiten. Man hat das Gefühl bekommen, als hätte die Story jetzt einfach zu Ende gehen müssen und Frau Picoult gemerkt, dass sie nicht mehr genug Platz gehabt hätte.

Wer Jodi Picoult kennt und schätzt, der weiß: Sie kann es besser!

Bewertung vom 22.08.2014
Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn
Meyer, Stephenie

Bis(s) zum Ende der Nacht / Twilight-Serie Bd.4 / Breaking Dawn


sehr gut

[ Cover ]
Auch bei Band 4 sieht man auf dem Cover wieder die Frau, die man schon aus den Vorgängerbänden kennt. Mir persönlich gefällt es gut und die Reihe ist sehr gelungen.

[ Positives ]
Da lag es also vor mir - das Finale der Bis(s)-Reihe, auf die ich so lange gewartet habe. Auch dieses Mal fällt einem als erstes die leichte und lockere Schreibweise von Stephenie Meyer auf, die einem gestattet, das Buch (trotz 800 Seiten) in einem Rutsch wegzulesen.
Wie schon in Band 1-3 hat mir besonders die Ausgestaltung von Edward gefallen, da er mit seiner etwas altertümlichen Ausdrucksweise und seinen Prinzipien einfach jedes Frauenherz im Sturm erobert.
Frau Meyer schaffte es außerdem, dass ich in diesem Band auch Rosalie, die ja eigentlich die ersten Teile lieber das Miststück gab, ins Herz schließen konnte. Eigentlich kommt keiner der Cullen-Vampire in diesem Band zu kurz, jeder hat seine Rolle, die wichtig ist.
Auch die Geschichte des Finales konnte mich überzeugen. Da hat sich jemand wirklich Mühe gegeben, der Reihe einen würdigen Abschluss zu verpassen.
Auch die "logischen" Widersprüche, die nach Erscheinen des Buches im World Wide Web rauf und runter diskutiert wurden (warum können tote Vampire Kinder zeugen), tut dem Ganzen keinen Abbruch. Man muss sich schon bewusst sein, dass man ein Fantasy-Buch liest, da kann es auch schon mal nicht logisch zugehen.
Sehr gefallen hat mir, dass am Schluss alle Charaktere noch einmal wichtig werden und zusammen laufen.
Überhaupt fand ich es toll, dass Stephenie Meyer den Schritt, Bella in einen Vampir zu wandeln, wirklich gewagt hat. Das war mal was Neues...

[ Negatives ]
Was mich wirklich gestört hat, war der Sicht-Wechsel in der Mitte des Buches. Das erste und das letzte Drittel wird wie gewohnt aus Bellas Sicht erzählt, die Mitte allerdings von Jacobs. Ich kann zwar verstehen, warum Frau Meyer das getan hat. Immerhin glänzt Bella stellenweise lediglich durch Anwesenheit auf der Couch. Aber im letzten Band die Erzählweise zu durchbrechen, hat mich persönlich sehr gestört.
Außerdem wirkte die Erzählung kurz nach Bellas Verwandlung doch sehr konstruiert. Bella, die wir in drei Teile als tollpatschig und alleine nicht lebensfähig kennengelernt haben, ist plötzlich Super-Mama, Super-Ehefrau und Super-Vampir.
Über drei Bücher bekommt man als Leser vermittelt, wie schwer es "Neugeborenen" fällt, dem menschlichen Blut zu entsagen und Bella schafft das ganze eine Viertelstunde nach Erwachen.
Ich verkrafte ja viel Fantasy und kann auch mal über das ein oder andere unlogische Element hinwegsehen, aber DAS! Das hab selbst ich nicht geglaubt.

[ Fazit ]
Alles in allem handelt es sich um einen wirklich gelungenen Abschluss der Reihe. Man fiebert ein letztes Mal mit liebgewonnenen Charakteren mit und es fehlt weder an Action, noch an Romantik.
Für Fans der Reihe ein absolutes Must-Have und auch Twilght-Skeptiker können bestimmt zugeben, dass es sich um ein würdiges Ende handelt.
Eine absolute Leseempfehlung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.08.2014
Bis(s) zur Mittagsstunde / Twilight-Serie Bd.2 / New Moon
Meyer, Stephenie

Bis(s) zur Mittagsstunde / Twilight-Serie Bd.2 / New Moon


gut

[ Cover ]
Sowohl das englische als auch das deutsche Cover gefällt mir sehr gut, obwohl sie sich doch sehr voneinander unterscheiden. Das englische ist etwas auffälliger und hätte mich, wenn ich nicht explizit nach dem Buch gesucht hätte, eher danach greifen lassen, als das etwas dezentere deutsche Cover.
Trotz allem passt auch das deutsche Cover gut zu der Geschichte und lenkt nicht mit grellen Farben von einer wirklichen schönen Geschichte ab.

[ Positives ]
Wer den ersten Teil gelesen hat, wollte natürlich auch wissen, wie es weiter geht mit Bella und Edward. Wieder hat mich die leichte und mitreißende Schreibweise von Stephenie Meyer in die Welt der Vampire, Werwölfe und Normalsterblichen gezogen. Wieder hat sie es geschafft, nur mit Worten die Liebe und dieses Mal auch den Schmerz darzustellen.
Dieser Schreibstil ist einmalig und mich persönlich hat auch dieses Mal wieder verblüfft, wie sehr einem diese Charaktere (zumindest die meisten) ans Herz wachsen.
Außerdem war auch dieses Mal wieder eine gehörige Portion Action mit von der Partie. Die Szene, in der Bella schließtlich nach Italien reist, hat mich wirklich gefesselt und ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

[ Negatives ]
Dieses Mal muss ich leider zugeben, dass die negative Aspekte überwiegen. Die Story an sich fand ich gar nicht schlecht. Es war auf jeden Fall was anderes, als wenn Edward und Bella sich jetzt über mehrere Bände hinweg einfach nur angeschmachtet hätten. Obwohl ich definitiv "Team Edward" bin, fand ich es nicht schlimm, dass dieser einen großen Teil des Buches durch Abwesenheit glänzt.
Was mir aber tierisch auf die Nerven gegangen ist, war Bellas Gejammere. Oh mein Gott, ich hatte das Bedürfnis, diesem Gör mal Bescheid zu stoßen. Ja ein Liebeskummer ist schlimm. Und ja, jeder geht anders damit um und jeder leidet auch. Aber DAS!!!
Wollen wir wirklich jungen Mädchen (die ja wohl Zielgruppe sind) das Bild vermitteln, dass die Welt untergeht und es keinen Grund mehr zu leben gibt, weil ihnen ein Typ davon läuft? Bestimmt nicht!!
Auch wurde es mit der Zeit langweilig. Die ganze Sache hat sich gezogen wie Kaugummi. Das half dann auch das gute und (endlich) spannende Ende nichts mehr.
Band 2 der Bis(s)-Reihe fehlte auch einfach der Charme des ersten Buches. Die Cullens fehlten einfach vorne und hinten.

[ Fazit ]
Nach "Bis(s) zum Morgengrauen" war dieses Buch einfach nur eine Enttäuschung. Die sympathischen Charaktere verlassen gleich zu Anfang die Story und zurück bleibt nur der Jammerlappen und ein Jugendlicher mit Identitätsprobleme.
Ich gebe großzügig 3 Sterne, weil das Buch wichtig für die weitere Geschichte ist, das Ende dann doch noch einiges rausgerissen hat und mit Edward und den Cullens auch das gewisse Etwas in die Geschichte zurückkam.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.08.2014
Arztroman
Magnusson, Kristof

Arztroman


weniger gut

[ Cover ]
In das Cover habe ich mich auf Anhieb verliebt, da ich Berlin liebe und für jemanden, der bereits Berlin besucht hat, ist sofort zu erkennen in welcher Stadt sich die Handlung abspielt. Die Idee, den Krankenwagen in diesen typischen U-Bahn-Kacheln darzustellen, gefällt mir wirklicht gut.

[ Positives ]
Kristof Magnusson beschreibt das Leben der Notärztin Anita.
Sein Schreibstil ist dabei einfach, flüssig und das Buch liest sich recht fließend in einem Rutsch weg. Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Anita.
Richtig sympathisch war mir von Anfang an Maik, Arbeitskollege und Kumpel von Anita, unserer Protagonistin. Maik ist schwul, geht damit ganz offen um, ehrgeizig, zielstrebig und hat keine Angst, seine Meinung zu sagen und die Konsequenzen zu tragen. Sein Liebeskummer tat mir wirklich Herzen weh, da Maik ein Mensch ist, dem man nie im Leben was Böses wünschen würde.
Sehr gefallen haben mir auch die Szenen, in denen Anita und Maik zu einem Notfall gerufen werden, da man auch mal einen Einlick in das Leben eines Rettungsteams bekommt und wie der Alltag bei ihnen aussieht.

[ Negatives ]
Leider dominieren beim Zuschlagen des Buches die negativen Aspekte.
Vielleicht bin ich mit falschen Erwartungen an das Buch herangegangen oder vielleicht fehlt mir für diese Art von Literatur einfach das Verständnis.
Aufgrund des Klappentextes habe ich eine Geschichte um eine Frau mittleren Alters erwartet, die ihr Leben neu in die Hand nimmt und dieses umkrempelt. Zu Beginn des Buches ist die größte Veränderung aber schon passiert, nämlich die Trennung von Anita und ihrem Ex Adrian, der daraufhin mitsamt dem Sohn zu seiner neuen Freundin gezogen ist.
Eigentlich ein guter Ausgangspunkt für eine Frau, nochmal ganz von vorne anzufangen. Und tatsächlich lernt Anita gleich zu Anfang Rio kennen und landet mit ihm im Bett. Doch dann passiert.... nichts mehr....
Ich habe verzweifelt nach einer Handlung gesucht. Das, was ich zu lesen bekam, war einfach nur das langweilige 08-15-Leben einer 08-15 Frau in den Vierzigern. Die Frage ist aber, ob ich das in einem Buch lesen muss...
Schließlich haben mich auch die Charaktere (bis auf Maik) wirklich nicht vom Hocker gerissen. Adrian ist total farblos, spricht im Ganzen keine 10 Sätze und zeigt auch so nicht wirklich Interesse an irgendetwas. Seine neue Freundin Heidi ist der Inbegriff des Klischee "der Neuen".
Und Anita selbst schießt den Vogel ab. Ihr Verhalten hätte ich einer 14-jährigen zugetraut, aber nicht einer erwachsenen Frau.

[ Fazit ]
Trotz eines wirklich guten Potenzials hat mir "Arztroman" leider nicht gefallen. Vor allem der Charakter von Anita hat mir die guten Seiten des Buches vermiest. Einzig und allein die guten Notfall-Berichten sind positiv aufgefallen.

Bewertung vom 15.08.2014
Für jede Lösung ein Problem
Gier, Kerstin

Für jede Lösung ein Problem


ausgezeichnet

[ Cover ]
Hach ja, die liebe Sache mit den Covern. Gerade bei diesen typischen Frauenromanen ist das immer ein schmaler Grat zwischen kitschig und ansprechend.
Dieses Mal kann ich mit dem Cover ganz gut leben. Es ist jetzt nicht eins der Cover, die mich umhauen und einen gerade dazu zwingen, das Buch unbedingt in die Hand zu nehmen. Aber wenigstens kann man sich mit dem Buch aus dem Haus trauen. Manche Cover in diesem Genre sind ja dermaßen peinlich, damit will ich mich bestimmt nicht in der Öffentlichkeit blicken lassen.
Die Idee, die Frau ein Schild mit dem Titel hochhalten zu lassen, ist ein schöner Gedanke und hat mich für den Inhalt milde gestimmt.

[ Positives ]
Kerstin Gier greift mit diesem Buch ein Thema auf, das eigentlich mit Trauer und Schmerz verbunden ist. Wer hätte auch gedacht, dass ich bei einem Buch, das zunächst mit einem Selbstmordversuch beginnt, mehr als einmal lauthals loslachen muss?!
Der Schreibstil ist leicht und die Seiten fliegen nur so an einem vorbei. Besonders gefallen haben mir die Einschübe zwischen den einzelnen Kapiteln, in denen die besagten Briefe abgedruckt sind. Frau Gier weist in diesem Buch einen schwarzen Humor auf, den ich bisher von ihr gar nicht kannte. Das Lesen war sehr angenehm und das Ganze liest sich in einem Rutsch weg.
Allein schon die Idee dieses Buches fand ich toll. Die Geschichte ist kurzweilig und wenn man einmal angefangen hat zu lesen, tut man sich schwer, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Die Ausgestaltung der Figuren hatte zwar ihre Minuspunkte, dazu gleich mehr, aber im Großen und Ganzen, habe ich vor allem Gerri ins Herz geschlossen, da sie mit ihrer unbeholfenen und manchmal tollpatschigen Art einfach zum Liebhaben ist.

[ Negatives ]
Sehr schade fand ich, dass Kerstin Gier dieses Mal wirklich jedes Klischee bedient, was ihre Charaktere angeht. Da haben wir einmal den gottes-gleichen Traummann und die etwas tollpatschige Frau, die von sich selbst ein völlig verzerrtes Selbstbild hat... Warum hat Frau Gier den Personen nicht etwas mehr Tiefe und Individualität verpasst? Das hätte der Geschichte bestimmt keinen Abbruch getan.
Außerdem habe ich zwar nicht mit einer tiefen Auseinandersetzung mit Gerris Todeswunsch in einem Frauenroman gerechnet, aber dass er leider überhaupt nicht nachvollziehbar war, fällt leider etwas negativ ins Gewicht. Das macht die Geschichte ein wenig unglaubwürdig und fühlt sich ein wenig konstruiert an.
Zumal die Geschichte aus Gerris Sicht erzählt wird und man ihre Gefühle und Gedanken aus erster Hand erzählt bekommt. Da wäre sicherlich noch Platz für eine etwas glaubhaftere Erklärung gewesen.

[ Fazit ]
Kerstin Gier hat mit "Für jede Lösung ein Problem" ein Buch geschrieben, das ich so noch nicht kannte. Zwar weist das Buch einige Minuspunkte auf, allerdings muss ich ihr anrechnen, dass sie ein solch ernstes Thema wie einen Selbstmord in einen lustigen Roman packt und es wirklich schafft, den Leser zum Lachen zu bringen.
Trotz aller Kritikpunkte blieb mir das Buch noch lange nach dem Zuschlagen in Erinnerung, als eines der wenigen Bücher, die mich wirklich amüsiert haben.