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anngelesen

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Insgesamt 66 Bewertungen
Bewertung vom 04.06.2022
Truth - Bist du bereit für die Wahrheit?
Woodrow, Margje

Truth - Bist du bereit für die Wahrheit?


gut

Das Buch und ich hatten leider einen holprigen Start, was zum Teil am Schreibstil der Autorin lag, mit dem ich anfangs einfach nicht warm geworden bin. Er war zwar angenehm und flüssig zu lesen, allerdings fand alles sehr oberflächlich beschrieben. Ich habe mich im Laufe des Buches aber daran gewöhnt und es irgendwann auch ein bisschen ausgeblendet. Trotzdem finde ich es schade, dass ich deswegen keinen richtigen Zugang zu den Charakteren, insbesondere der Protagonistin, finden konnte. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin tiefer auf Juuls Emotionen eingeht.

Sehr gut hingegen haben mir die Passagen aus Sicht des Täters gefallen. Es war interessant und erschreckend zugleich, seine Gedanken zu verfolgen. Der Autorin ist es gelungen, dem Leser einerseits einen Einblick in die Denkweise des Täters zu gewähren, ihn gleichzeitig aber weiterhin undurchsichtig erscheinen zu lassen. Und auch die Nachrichten des Täters an Juul machen beim Lesen auf jeden Fall sehr neugierig.

So richtig packen konnte mich das Buch erst ab der zweiten Hälfte. Die Spannung ist gestiegen, die Handlung nahm Fahrt auf und so langsam ist es mir gelungen, die einzelnen Ereignisse besser miteinander zu verknüpfen. Da kam ich dann auch mit dem Lesen viel schneller voran, weil ich wirklich wissen wollte, was als nächstes passiert, wer hinter allem steckt und wie es ausgeht.

An sich mochte ich Juul sehr gerne als Protagonistin. Zwar wirkten ihre Handlungen auf mich manchmal unüberlegt und naiv, allerdings macht sie eine schwere Zeit durch, die ihr Verhalten stark beeinflusst. Trotz ihres Mutes hätte ich ihr doch gerne hin und wieder ins Gewissen geredet. Wirklich tiefgehende Beschreibungen gab es jedoch weder zu Juul noch zu den anderen Charakteren.

Die Nebencharaktere haben mir leider nicht so gut gefallen. Was die Eltern angeht, kann Juul einem nur leidtun. Insbesondere ihren Vater fand ich furchtbar. Ihre Mutter kümmert sich zwar seit dem Tod ihres Bruders nicht mehr um Juul, das ist aber der Tatsache geschuldet, dass der Verlust sie dermaßen psychisch krank gemacht hat, dass sie zeitweise in einer Klinik behandelt wurde. Juuls Vater hingegen fand ich einfach ignorant und egoistisch. Auch Fleur, Juuls beste Freundin, fand ich recht nervig.

Ein Punkt der mir sehr gut gefallen hat, war der Umgang mit Trauer in diesem Buch. Es ist der Autorin gelungen, aufzuzeigen, wie verschieden Menschen mit Trauer umgehen und den Tod eines geliebten Menschen verarbeiten. Das wurde sehr schön umgesetzt, finde ich.

Positiv möchte ich außerdem eine Sache hervorheben, die mir bei Jugendthrillern immer extrem wichtig ist: Die Unvorhersehbarkeit. Ich hatte nie eine Ahnung, was als nächstes passieren könnte, und schon gar nicht bin ich von selbst darauf gekommen, wer hinter allem steckt. Dadurch habe ich es im selben Moment wie Juul herausgefunden, was natürlich für einen tollen Überraschungseffekt gesorgt hat.

Die Auflösung am Ende fand ich sehr schlüssig und sehr gut erklärt. Insbesondere wurde dadurch noch einmal deutlich, wie alles miteinander zusammenhängt.

Mein Fazit: „Truth – Bist du bereit für die Wahrheit?“ ist ein kurzweiliges Buch, dem es zwar an Charaktertiefe, dafür aber keinesfalls an Spannung mangelt!

Bewertung vom 30.05.2022
Kiss of Thunder / Kara und Maximus Bd.1
Wild, Meredith;Payne, Angel

Kiss of Thunder / Kara und Maximus Bd.1


sehr gut

Sowohl der Klappentext als auch das wunderschöne Cover von „Kiss of Thunder“ haben mich extrem neugierig auf das Buch gemacht – und ich wurde definitiv nicht enttäuscht. Das Autorinnen-Duo, bestehend aus Meredith Wild und Angel Payne, hat eine tolle Geschichte erschaffen.

Zum einen hat mich der Schreibstil wirklich begeistert, denn ich bin schon lange nicht mehr so unglaublich schnell beim Lesen eines Buches gewesen. Das Buch war nicht nur einfach fesselnd, ich habe die Hälfte der Seiten mal eben innerhalb eines halben Vormittags inhaliert. Mit jedem Wort ist es den Autorinnen gelungen, das Knistern und die Anziehung zwischen den Protagonisten spürbar zu Papier zu bringen. Ich habe von Anfang bis Ende mit Kara und Maximus mitgefiebert. Nichts wurde irgendwie unnötig in die Länge gezogen, dadurch war es durchweg spannend, dem Verlauf der Handlung und die Entwicklung von Kara und Maximus zu verfolgen.

Dadurch, dass die Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Kara und Maximus – beides aus der Ich-Perspektive – erzählt wird, hatte ich das Gefühl, beide wirklich sehr gut kennenzulernen, sowohl ihre Wünsche als auch ihre Sorgen. Das hat sie sehr nahbar und authentisch gemacht.

Kara ist eine wirklich interessante Protagonistin, die weiß, was sie will, und sich das im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch nimmt. Sie hat es mit ihrer Familie definitiv nicht leicht, und trotzdem fand ich das Verhältnis zwischen ihr und ihrem Großvater, aber auch zwischen ihr und ihrer Schwester sehr schön beschrieben.

Auch Maximus hat mir sehr gut als Protagonist gefallen. Man spürt seine innere Zerrissenheit und seine Selbstvorwürfe sehr gut beim Lesen seiner Kapitel. Genau so wird beim Lesen auch deutlich, wie aufopferungsvoll er sein kann. Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich sein Charakter in Band 2 entwickeln wird.

Besonders gut hat mir auch gefallen, dass beide außergewöhnlich sind – in welcher Weise, müsst ihr selbst lesen -, und das aber auf ganz unterschiedliche Weise. Dadurch hatte ich das Gefühl, dass sie gegensätzlich und dennoch irgendwie gleich sind, also sich irgendwie perfekt ergänzen.

Einen Kritikpunkt habe ich allerdings: Sehr lange waren Karas Familienstrukturen und -mitglieder für mich sehr undurchsichtig und erst gegen Ende des Buches hatte ich wirklich das Gefühl, die Velari-Familie zu verstehen. Ich hätte mir gewünscht, dass dieses Gefühl zu einem früheren Zeitpunkt eingesetzt hätte. Dann hätte ich Kara und ihr Verhalten noch um einiges besser verstehen können.

Unabhängig davon fand ich es super, dass das Buch bezüglich Karas und Maximus‘ Hintergrund sehr mysteriös war und man lange Zeit nur hier und da Hinweise bekommt, was alles dahinter stecken könnte. Dadurch wollte ich die ganze Zeit über natürlich wissen, wie es denn weitergeht und wann die große Auflösung kommt.

Auch nach Beenden des Buches sind noch nicht alle Fragen in meinem Kopf geklärt, weshalb ich es kaum erwarten kann, bis Band 2 erscheint.

Abschließend kann ich sagen, dass „Kiss of Thunder“ ein wirklich spannender und außergewöhnlicher Romantasy-Auftakt ist, den ich nur empfehlen kann!

Bewertung vom 28.05.2022
Wie man sich einen Lord angelt
Irwin, Sophie

Wie man sich einen Lord angelt


sehr gut

Ich habe dieses Buch wirklich inhaliert und sehr gerne gelesen. Der Schreibstil war absolut fesselnd, humorvoll und spannend. Nach jedem Kapitel wollte ich wissen, wie sich die Handlung weiter entwickeln wird und wie es mit Kitty und James weitergeht. Ich habe total mit Kitty mitgefiebert und war gespannt, was ihr alles gelingen wird – und vor allem mit welchen Tricks sie an ihr Ziel kommt.

Leider habe ich zu Anfang eine Weile gebraucht, um mit Kitty warm zu werden. Sie ist eine wirklich kluge Protagonistin, wirkt manchmal aber etwas kalt und verhält sich sehr manipulativ und zuweilen auch ein wenig rücksichtslos. Allerdings sind ihre Absichten dahinter vollkommen nachvollziehbar, sodass man sie in ihrem zielstrebigen aber auch beinahe skrupellosen Handeln als Leser wirklich verstehen kann, und sobald ich sie ein wenig besser kennengelernt hatte, mochte ich sie wirklich gerne. Sie ist bereit, für ihre jüngeren Schwestern alles zu tun – sogar einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebt. Ich fand es sehr amüsant, wie Kitty mit ihrer Art und Weise an der ein oder anderen Stelle aneckt, beispielsweise wenn sie einen Mann, der sich zu viel herausnimmt, öffentlich bloßstellt. Und gleichzeitig bewundere ich sie dafür, wie es ihr immer wieder gelungen ist, im Ansehen der Oberschicht zu steigen, in dem sie alle um sich herum gekonnt manipuliert hat. Außerdem hat mir Kittys unverhohlenes Selbstbewusstsein, das für diese Zeit ja doch eher untypisch bei jungen Frauen war, sehr gut gefallen.

Auch James hat mir als Protagonist richtig gut gefallen. Er bietet Kitty ordentlich Paroli und lässt sich nicht so schnell von ihr um den Finger wickeln. Im Gegenteil, denn im Gegensatz zu den anderen Mitgliedern der Oberschicht durchschaut er Kittys Tricks auf Anhieb. Dadurch können Kitty und James ganz offen miteinander sprechen. Die beiden sind sich in ihren Unterhaltungen wirklich ebenbürtig, sodass einige amüsante Schlagabtausche zustande gekommen sind. Seinen Charakter, der durch seine Vergangenheit geformt wurde, fand ich sehr verständlich.

Etwas schade finde ich, dass Kittys Schwestern für mich recht blass geblieben sind. Bei ihren Schwestern, die sie zuhause zurücklässt, um nach London zu reisen, ist es verständlich, aber auch ihre Schwester Cecily, die in London stets an ihrer Seite ist, ist in meinen Augen leider sehr einseitig charakterisiert worden. Trotzdem mochte ich Cecily sehr und einen zweiten Band mit ihr als Protagonistin würde ich sehr gerne lesen wollen.

Leider kam mir auch die Romantik zwischen den Protagonisten ein wenig zu kurz. Gerade zum Ende der Geschichte hin hätte das Buch sehr gerne noch ein paar Seiten mehr haben dürfen. So lag der Fokus der Handlung sehr stark auf Kittys (sehr amüsanten) Jagd nach einem reichen Ehemann und die Liebesgeschichte wurde stark in den Hintergrund gedrängt.

Nichtsdestotrotz ist das Buch aufgrund seiner humorvollen und außergewöhnlichen Geschichte wirklich kurzweilig, unterhaltsam und absolut lesenswert. Ich kann es nur empfehlen!

Bewertung vom 17.05.2022
Blossom Bd.1
Cadan, Amelia

Blossom Bd.1


sehr gut

Zu Beginn möchte ich einmal kurz auf das Cover des Buches eingehen. Es ist ein richtiger Eyecatcher und mir gefällt sowohl die wunderschöne Gestaltung als auch die Farbwahl richtig gut. Das Cover hat mich sofort neugierig auf das Buch gemacht und der Klappentext hat dann sein Übriges getan, dass ich das Buch lesen wollte.

Leider konnte mich das Buch beim Lesen nicht vollkommen überzogen, was hauptsächlich am Schreibstil lag. Mit dem bin ich auch zum Ende hin nicht wirklich warm geworden. Schon der Einstieg verlief für mich recht holprig, ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich in der Geschichte drin war und habe das Gefühl vermisst, beim Lesen gut voranzukommen. Ich glaube, dass das hauptsächlich daran liegt, dass ich an einigen Stellen Probleme mit der Wortwahl hatte. Einige englische Begriffe und Phrasen klangen für mich ein wenig zu gewollt und haben mich dadurch sehr in meinem Lesefluss gestört. Das ist aber ein sehr persönliches Empfinden und ich weiß, dass viele den Schreibstil sehr mochten!

Die Handlung hat mich hingegen absolut überzeugt. Der Umgang mit dem sensiblen Thema, auf dass ich an dieser Stelle nicht näher eingehen möchte, da ich nicht spoilern will, hat mir gut gefallen, da es zwar stets präsent war, aber nicht zu sehr und detailliert im Vordergrund stand. Lediglich gegen Ende ging mir die Handlung zu schnell, denn gerade da wurde es noch einmal richtig spannend. Ich hatte das Gefühl, dass ein paar wichtige Szenen im Buch ausgelassen wurden. Beispielsweise die Situation mit Juns Mutter wurde für mein Empfinden zu schnell und zu abrupt gelöst.

Und auch die Protagonisten konnten mich vollkommen überzeugen. Zu Beginn des Buches war ich noch ein wenig skeptisch bezüglich der beiden, aber Jun und Leith haben sich sehr schnell in mein Herz geschlichen.

Vor allem Juns starke, etwas kühle und sehr unnahbare Art hat mich wirklich begeistert, weil sie dadurch mal eine eher ungewöhnlichere Protagonistin war. Je mehr man über sie im Laufe des Buches erfährt, desto besser versteht man aber ihren Charakter und warum sie so ist, wie sie nun mal ist. Dadurch fand ich ihr Verhalten und ihre Verschlossenheit sehr authentisch und nachvollziehbar.

Aber auch Leith mochte ich sehr gern. Er ist so ziemlich das Gegenteil von Jun, ergänzt sie dabei aber perfekt mit seiner sehr sympathischen, hilfsbereiten und offenen Art.

Die Nebencharaktere sind für mich alle recht blass geblieben, dennoch haben es mir Lizzy und Ryder ein bisschen angetan, weshalb ich Band 2 unbedingt lesen möchte und mich schon sehr darauf freue. Ein bisschen schade fand ich die Tatsache, dass Juns beste Freundin mehr erwähnt wird, als dass sie tatsächlich aktiv auftaucht.

Trotz meiner Kritikpunkte, ist „Blossom“ für mich ein wirklich gutes Buch gewesen, das zum Nachdenken anregt und einen sehr mitfühlen lässt. Ich kann es empfehlen und bin gespannt auf Band 2!

Bewertung vom 07.05.2022
The Sea in your Heart / Island-Reihe Bd.2
Mohn, Kira

The Sea in your Heart / Island-Reihe Bd.2


ausgezeichnet

Kira Mohn hat wirklich einen großartigen Schreibstil, der mitreißend und sehr gefühlvoll ist. Ich konnte richtig in der Geschichte versinken und wollte am liebsten gar nicht mehr daraus auftauchen. Es ist ihr gelungen, mich wirklich zu berühren - nicht nur mit der Liebesgeschichte, sondern auch mit den Themen Walfang und Schutz der Wale, die in diesem Buch sehr präsent sind. Mehr als eine Szene diesbezüglich hat mir die Tränen in die Augen getrieben und ich hatte zum Teil wirklich das Gefühl, mit an Bord des Schiffes zu sein und alles mit eigenen Augen sehen zu können. Die Atmosphäre und auch Liljas Gefühle kommen unglaublich gut rüber, sowohl in den schmerzvollen als auch in den glücklichen Momenten.

Das Buch ist keine leichte Kost, es behandelt die Grausamkeit des Walfangs aber eben auch ehrlich und ungeschönt. Man merkt beim Lesen deutlich, dass das Thema der Autorin sehr am Herzen liegt.

Die Autorin erschafft unglaublich authentische Charaktere und Protagonisten, die Ecken und Kanten haben. Lilja ist eine wahre Kämpferin und ich bewundere sie für ihren Mut und ihr Engagement. Ich habe richtig mit ihr mitgefiebert. Auch Jules mochte ich sehr gerne. Er war in meinen Augen der perfekte Gegenpart zu Lilja und die beiden hatten eine tolle Dynamik.

Da das Buch vollständig aus Liljas Perspektive erzählt wird, blieben Jules‘ Handlungen für mich ebenso unvorhersehbar wie für sie, was mir sehr gut gefallen hat. Für gewöhnlich bin ich ein großer Fan davon, in einem Buch auch die Perspektive des Protagonisten lesen zu können, aber hier passte es einfach sehr gut, dass man keinen direkten Einblick in Jules‘ Gedanken erhält. Das macht einige Entwicklungen noch spannender.

Dadurch, dass das Thema Wale stark im Vordergrund stand, ist die Liebesgeschichte ein wenig in den Hintergrund gerückt, was ich hier aber absolut passend finde. Denn die Gefühle zwischen den Protagonisten kamen trotzdem wunderbar rüber und ich mochte die Stimmung zwischen den beiden von Anfang an sehr gerne.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass „The Sea in your Heart“ wichtige Themen behandelt, die mehr Aufmerksamkeit verdient haben. Das Buch hat einen interessanten Schauplatz, starke und mutige Charaktere und eine schöne Liebesgeschichte. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 02.05.2022
BLISSFUL HIGH - Das Leben kann tödlich enden
Rock, Maya

BLISSFUL HIGH - Das Leben kann tödlich enden


sehr gut

Mit „Blissful High“ hat die Autorin wirklich eine interessante Dystopie erschaffen, die ganz anders ist als die Dystopien, die ich bisher gelesen hatte. In dieser Welt werden die Menschen, die auf Bliss Island leben – die Darsteller – immerzu von Kameras gefilmt und dürfen kaum ihre Mikrofone abnehmen. Halten sie sich nicht an die Regeln, gibt es Strafen. Damit stehen sie vollkommen unter der Kontrolle des Senders Media1, der nicht nur die Handlungen der Darsteller beeinflusst, sondern auch zum Beispiel das Wetter und die Mode kontrolliert. Das alles hat für ein sehr spannendes Setting gesorgt.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Ich hatte das Gefühl, von Anfang an mitten im Geschehen zu sein, und wollte stets wissen, wie es weiter geht und wie sich alles rund um Bliss Island und die Protagonisten entwickelt. Dadurch, dass man zusammen mit Nettie nur langsam immer mehr darüber erfährt, was hinter den Kulissen der Show wirklich geschieht, hält die Autorin die Spannung das ganze Buch über.

Die Protagonistin Nettie war mir auf Anhieb sympathisch. Sie macht eine tolle Entwicklung im Verlauf der Handlung durch, die sich stetig und in einem für mich glaubhaften Tempo vollzieht. Während sie zu Anfang noch recht zurückhaltend und eher eine Mitläuferin ist, beginnt sie nach und nach immer mehr in Frage zu stellen und sich aufzulehnen.

Über die Welt außerhalb der Reality-Show und Bliss Island hätte ich gerne noch mehr erfahren. Man erfährt als Leser zwar, dass dort Krieg herrscht, jedoch nicht die Gründe hierfür. Allerdings ist das für mich kein negativer Kritikpunkt, da ich es auch irgendwie spannend fand, hier auf dem gleichen Wissensstand wie Nettie zu sein.

Das Ende ging mir dann leider ein bisschen zu schnell und kam mir auch recht abrupt vor. Dafür, dass der Sender Media1 die ganze Zeit als sehr mächtig und skrupellos beschrieben wurde, fand ich das Ende ein bisschen zu einfach und plump. Da hätte das Buch vielleicht ein paar Seiten mehr vertragen, auch weil für mich noch ein paar Fragen offengeblieben sind.

Abschließend kann ich sagen, dass ich die Idee rund um die Reality-Show interessant und wirklich spannend finde. Auch die Umsetzung konnte mich größtenteils überzeugen, sodass ich das Buch definitiv weiterempfehlen kann!

Bewertung vom 30.04.2022
Sehnsucht und Skandal / Somerset-Chronicles Bd.1
Hunter, Emma

Sehnsucht und Skandal / Somerset-Chronicles Bd.1


sehr gut

Bevor ich auf den Inhalt eingehe, möchte ich einmal anmerken, wie schön ich das Cover finde. Es passt meiner Meinung nach perfekt zum Genre und zur Geschichte und mit den frischen, leuchtenden Farben ist es definitiv ein Blickfang. Und auch der Titel „Sehnsucht und Skandal“ passt hier wirklich wie die Faust aufs Auge.

Die Autorin hat einen wirklich tollen Schreibstil. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, sodass ich richtig schnell durch die Seiten gekommen bin und das Buch binnen eines Tages beendet hatte – auch weil ich es kaum aus der Hand legen konnte. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen, hatte teilweise das Gefühl, wirklich dort anwesend und Teil des Buches zu sein. Dazu hat auch beigetragen, dass das Buch abwechselnd aus der Perspektive beider Protagonisten – Isabella und Alexander – erzählt wird. So bekommt man einen umfangreichen Einblick in die Gedanken und Gefühle von beiden.

Isabella fand ich als Protagonistin einfach super. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinfühlen und konnte ihre Sorgen, ihre Verzweiflung und auch ihre Sehnsüchte beim Lesen gut nachvollziehen. Besonders gut haben mir auch ihre kleinen Rebellionen gefallen, beispielsweise wenn sie kein Korsett trägt.

Auch Alexander hat mir sehr gut gefallen. Vor allem er konnte mich zum Teil mit seinen Gedanken und Handlungen wirklich positiv überraschen.

Besonders gut gefallen hat mir auch Isabellas Freundschaft zu ihrem Dienstmädchen Betty und zur unabhängigen jungen Witwe Rebecca. Die beiden waren wirklich spannende, absolut nicht stereotypische Nebencharaktere.

Natürlich steht die Liebesgeschichte zwischen Isabella und Alexander im Vordergrund, jedoch bietet das Buch auch eine ordentliche Portion Spannung. Die Autorin spricht in der kriminalistischen Nebenhandlung rund um den Schmuggel von importierten Stoffen ein interessantes Thema an, das zur damaligen Zeit brandaktuell war.

Kommen wir zu meinem einzigen Kritikpunkt: Einige Missverständnisse kamen mir etwas konstruiert vor und hätten in meinen Augen sehr einfach vermieden werden können, wenn die Protagonisten einfach miteinander gesprochen und sich nicht so viel verheimlicht hätten.

Abschließend kann ich sagen, dass das Buch mir wirklich gut gefallen hat. Ich kann es jedem Fan von historischen Liebesromanen wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 25.04.2022
Flüsternde Schatten / Eliza Moore Bd.1
Fast, Valentina

Flüsternde Schatten / Eliza Moore Bd.1


sehr gut

„Eliza Moore – Flüsternde Schatten“ ist wirklich ein Buch, dass mich auf Trab gehalten hat. Der Einstieg hat mir super gut gefallen und ich mag Valentina Fasts Schreibstil wirklich sehr. Sie lässt einen wirklich durch die Seiten fliegen und weiß, wie sie den Leser in ihren Bann zieht. Allerdings muss ich sagen, dass mir bei diesem Buch anfangs ganz schön der Kopf schwirrte. Es fiel mir in den ersten Kapiteln ein wenig schwer, die ganzen Informationen – vor allem über die Liga – zu sortieren und aufzunehmen. Die anfängliche Verwirrung ließ aber schnell wieder nach und mit jedem Kapitel habe ich mich besser in der Welt zurecht gefunden. Und je weiter die Handlung fortschritt, desto gefesselter war ich.

Toll fand ich wirklich diese neue Art der Interpretation von Seelenverwandtschaft. Damit habe ich absolut nicht gerechnet. Denn für Eliza ist völlig klar, dass Seelenverwandtschaft nicht gleich Liebe bedeutet. Das hat dem ganzen einen sehr interessanten Twist verliehen, finde ich.

Eliza hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Ich mag ihre toughe, selbstbewusste Art und dass sie definitiv nicht auf den Mund gefallen ist. Sie ist eine Protagonistin, die definitiv weiß, was sie will und sich auch durchsetzen kann. Und vor allem ist sie niemand, der sich einfach herumschubsen lässt. Nur beim Flirten fand ich sie ab und an ein bisschen zu aufdringlich.

Auch die Nebencharaktere fand ich allesamt sehr interessant und gut ausgearbeitet. Es waren viele unterschiedliche Persönlichkeiten dabei, die eine gute Mischung ergeben. Zwar hatte ich mit manchen von ihnen anfangs Probleme, die haben sich aber im Laufe der Handlung gelegt.

Trotz der ausführlichen Erläuterungen muss ich zugeben, dass ich des Öfteren mit den Wesen durcheinandergekommen bin. Sluagh, Shag, Scath – ich kann sie immer noch nicht ganz auseinander halten.

Wie ich es schon von der Autorin gewohnt bin, ist auch die Action in diesem Buch nicht zu kurz gekommen. Nachdem ich in die Welt reingefunden hatte, war die Geschichte rund um Eliza wirklich spannend.

Ein paar Szene waren mir leider ein wenig zu schnell abgehandelt. Da hätte ich mir gewünscht, dass man ihnen doch ein paar mehr Seiten gewidmet hätte.

Am Ende ging es plötzlich so drunter und drüber, dass ich wirklich nicht weiß, wie ich noch bis Oktober auf Band 2 warten soll. Es sind einige Fragen offen geblieben und ich bin wirklich gespannt, wie sich alles in der Fortsetzung entwickeln wird.

Abschließend kann ich sagen, dass „Eliza Moore – Flüsternde Schatten“ ein wirklich spannendes Buch mit einer interessanten Welt, vielen Gefühlen und unerwarteten Wendungen ist. Ich bin sehr gespannt auf Band 2!

Bewertung vom 22.04.2022
Stadt der Elfen - Berührt
DaCosta, Pippa

Stadt der Elfen - Berührt


gut

„Stadt der Elfen“ hat es mir wirklich nicht leicht gemacht. Sowohl was das Lesen als auch das Schreiben dieser Rezension betrifft. Der Einstieg in das Buch fiel mir extrem schwer. Irgendwie konnte mich die Geschichte vor allem zu Anfang nicht wirklich packen, und das hat sich nur langsam gebessert im Verlauf der Handlung. Das liegt an verschiedenen Gründen.

Zum einen ist da der Schreibstil der Autorin, mit dem ich so meine Problemchen hatte. Er lässt sich zwar sehr flüssig lesen und ich fand ihn an der ein oder anderen Stelle auch ganz humorvoll, aber irgendwie war mir der Schreibstil zu sprunghaft.

Mein zweites Problem hatte ich mit den Charakteren. Ich konnte leider keinerlei Bindung zu ihnen aufbauen, da sie mir bis zum Schluss sehr austauschbar vorkamen. Es wirkte alles sehr oberflächlich auf mich, sodass die Charaktere – selbst die Protagonistin – keinerlei Emotionen für mich transportieren konnten. Sie waren zwar grundsätzlich sympathisch, aber mehr fällt mir einfach nicht zu ihnen ein.

Ebenso austauschbar wie die Charaktere fand ich auch das Setting. Ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, dass das Buch genau so gut in jeder anderen Stadt spielen könnte. Es würde keinen Unterschied machen, da man von London nicht wirklich viel mitbekommt.

Aber genug mit den negativen Kritikpunkten. Kommen wir mal zu den Dingen, die mir wirklich gut gefallen haben.

Der Plottwist, den die Handlung nimmt, hat mich völlig unerwartet getroffen und mir richtig gut gefallen. Diese Enthüllung fand ich wirklich faszinierend und auch sehr originell. Es hat alles nochmal in einem anderen Licht erscheinen lassen und das Buch für mich deutlich interessanter gemacht.

Ab da an gefiel mir das Buch auch viel besser als am Anfang, weil es die ganze Geschichte wirklich spannend gemacht hat und dafür gesorgt hat, dass ich weiterlesen wollte, um zu wissen, wie es ausgeht. Diese Spannung konnte die Autorin dann für mich auch bis zum Ende halten.

Gut gefallen haben mir auch die verschiedenen, vielfältigen Wesen. Ich spreche hier aber eine kleine Warnung aus: Wer eine Spinnenphobie hat, sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Buch trotz einiger Schwächen ein geheimnisvolles und spannendes Buch für Zwischendurch ist.

Bewertung vom 21.04.2022
Fürchte mich nicht
Weithaas, Celina

Fürchte mich nicht


ausgezeichnet

Zuallererst möchte ich einmal darauf eingehen, wie atemberaubend schön dieses Cover ist. Ich liebe alles daran und finde auch, dass es wirklich sehr gut zur Geschichte passt. Hier wurde beim Coverdesign großartige Arbeit geleistet!

Kommen wir jetzt zum Inhalt. „Fürchte mich nicht“ ist nicht das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe, und wie schon bei ihrer Mitternachts-Trilogie konnte mich Celina Weithaas absolut mit ihrem Schreibstil begeistern. Ihr Schreibstil ist definitiv ungewöhnlich und anders als von allen Autoren, die ich sonst lese, aber ich liebe ihre Art zu Schreiben. Ich habe das Buch einfach von der ersten Seite an verschlungen, weil es mich so in seinen Bann gezogen hat. Der Schreibstil der Autorin ist sehr poetisch, bildreich und tiefgründig, wie ich finde, gleichzeitig aber auch spannend und ziemlich komplex. Es ist ein Schreibstil, bei dem ich mich beim Lesen wirklich konzentrieren muss – was aber absolut nichts Negatives ist. Das Buch ist halt einfach anspruchsvoll.

Raysiel und Jeanne durfte ich bereits in der Mitternachts-Trilogie kennenlernen und fand die beiden da schon unheimlich interessant, weshalb ich wirklich neugierig auf ihre Geschichte war. Und ich wurde nicht enttäuscht. Ich liebe Raysiel als Charakter sehr und finde es wirklich spannend, seine Entwicklung zu verfolgen. So wie das Cover bereits vermuten lässt, ist er aber auch ein sehr düsterer Charakter. Aber seine Liebe zu Jeanne war absolut spürbar.

Dass Casper und Adriana, die man ebenfalls schon aus der Mitternachts-Trilogie kennt, ebenfalls in diesem Buch vorkommen, hat mir sehr gut gefallen, weil die beiden wirklich ein tolles Paar sind und die Stimmung gerne mal auflockern.

Besonders gut gefallen hat mir auch der Humor. Ich habe an mehr als nur einer Stelle herzhaft lachen müssen.

Abschließend kann ich sagen, dass Celina Weithaas mit diesem Buch wieder einmal ein echtes Highlight geschaffen hat. Ihr Schreibstil und auch ihre Charaktere sind wirklich einzigartig!