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Insgesamt 1450 Bewertungen
Bewertung vom 08.12.2025
Santos de Lima, Gabriella

Memories so Golden Like Us / Blue Eternity Bd.2


ausgezeichnet

Geht an die Nieren

Mit der Autorin und mir ist das so ein stetiges Auf und Ab, aber diese Buch hat mir wieder 100% gefallen und mich vor allem auch thematisch total abgeholt. Ich mochte den Wechsel aus leisen, emotionalen Zwischentönen und unbequemer, präsenter Wahrheit.

Ich fands so erfrischend, dass Blairs Trauer nicht sanft und ästhetisch ist, sondern laut, wütend und explosiv.
Die abgedruckten Beiträge eines Klatschblattes fand ich in diesem Zusammenhang ein gelungenes Stilmitte, weil es zeigt wir unbarmherzig das Internet ist und dass Frauen in diesem Narrativ eigentlich nur verlieren können

Geschichten wie diese sind die einzige Form von Second Chances, die ich wirklich mag, weil sie zusätzlich diesen Love at first sight Vibe hat. Blair und Connor sind einfach echt, verletzlich, unsicher und einfach emotional greifbar. Das zwischen ihnen ist nicht leicht, aber trotzdem schicksalhaft. Und ich fands total schön und auch irgendwie heilsam ihre Geschichte und Annäherung zu verfolgen.

Die Botschaft des Buches, die aufgegriffenen Themen an sich, sind so wertvoll und wichtig, dass eigentlich jedes Mädchen und jede junge Frau Bücher wie dieses gelesen haben sollte. Denn die meisten würden sich wohl darin wiederfinden. Inhaltlich geht das Buch total an die Nieren, ist aber gleichzeitig auch irgendwie heilsam. Mochte ich wirklich sehr gerne.

Bewertung vom 08.12.2025
Fast, Brooke

To Cage a Wild Bird


ausgezeichnet

Packende Dystopie


Das Buch klang schon richtig cool und hat mich quasi von Beginn an abgeholt. Die Geschichte hat alles um den Leser in den Bann zu schlagen und bis zum Ende darin gefangen zu halten. Absolut grandios, mit epischen Szenen, die mich auf eine Verfilmung hoffen lassen

Obwohl ein Großteil der Handlung innerhalb des Gefängnis-Settings von Endlock spielt, wird ein anschauliches Bild der drei Ebenen von Dividium und auch der anderenen verbliebenen Städte gezeichnet, sodass der Leser einen Eindruck von der Größe der bestehenden Welt bekommt.

Der dystopische Charakter schlägt immer wieder eindrucksvoll durch und verknüpft Politik und Sozialstruktur mit dem tödlichen Entertainment für die Elite. Die Figuren werden herausgefordert ihre virgefertigten Meinungen und Denkmuster zh hinterfragen, Allianzen zu schmieden und Vertrauen im Angesicht des ungewissen zu fassen.

Die Arena erinnert teilweise stark an Tribute von Panem hat aber einen nich düstereren Vibe, bei dem ich total mitgefiebert habe.
Das Finale ist absolut fulminant. Es ist eine mitreißende Geschichte über Freundschaft, Loyalität und den simplen Willen zu überleben und sich nicht einem korrupten System zu beugen. Das Ende macht so Lust auf Band 2, ich kanns kaum erwarten

Bewertung vom 30.11.2025
Zhang, Liann

Belladonnas


gut

In den Schuhen ihrer Schwester

Dieser Thriller ist eine Art böse „doppeltes Lottchen“ Geschichte, bei der Julie in die Rolle ihrer toten Zwillingsschwester Chloe schlüpft, die ein deutlich privilegierteres, glamouröses Leben geführt hat. Doch mit diesem opportunistischen Rollentausch gehen auch Schwierigkeiten einher, die drohen, Julie zu Fall zu bringen, sodass sie immer tiefer in den Sumpf ihrer eigenen Lügen gerät.

Die Geschichte entwickelt sich anfangs recht gradlinig und vorhersehbar. Und dann wird es plötzlich irgendwie seltsam. Im Leben hätte ich nicht vorhersehen können, in welche Richtung sich die Handlung bewegt. Hätte es diesen Twist nicht gegeben wäre die Geschichte vielleicht sogar langweilig gewesen. Aber stattdessen wurde es schräg, irgendwie verdreht und auch ein bisschen unheimlich.

Ich hatte tatsächlich mehrere WTF-Momente beim Lesen und war total gebannt von der Handlung. Ich wollte unbedingt wissen wie es weitergeht und ob Julie wirklich damit durchkommt. Die Erzählung ist schon super wild und so nen Ticken drüber, sind wir mal ehrlich. Ich würd sagen da ist absolut nichts authentisch und nachvollziehbar. Liest sich mehr wie so ein Fiebertraum. Aber echt nicht schlecht und einfach unfassbar packend.

Die Geschichte selbst ist echt nicht so krass, lebt halt total von den schrägen Episoden und davon, dass man sich permanent fragt, was zur Hölle da vor sich geht. Die Charaktere sind alle insgesamt super flach und ziemlich klischeehaft angelegt.

Definitiv nicht der stärkste Thriller, aber ich hab mich gut unterhalten gefühlt und die Geschichte ist sehr kurzweilig angelegt. So als Standalone kann man das ganz gut machen.

Bewertung vom 30.11.2025
Hewlett, Rosie

Medea


ausgezeichnet

Wenn mächtige Frauen sich in egoistische Männer verlieben

Ich weiß gar nicht, wieso Frauen in der griechischen Geschichte immer derart tragische Figuren sind. Fremdbestimmt, behandelt wie Eigentum, verschmäht und verachtet ist Medea das glänzende Beispiel einer mächtigen Frau, die durch ihre Liebe zu einem ehrgeizigen Mann zu Fall gebracht wird.

Medeas Geschichte macht wütend, betroffen und stimmt nachdenklich. Sie kann nichts für das Leben in das sie hineingeboren wird und trotzdem ist sie die Schuldige für alles, was im weiteren Verlauf der Geschichte passiert. Denn die Geschichten der Frauen sind nie die des Ruhmes, wie ihre zeitweise Weggefährtin Atalante beweist. Es ist eine Geschichte über das männliche Narrativ, über Manipulation und Missbrauch.

Jason schreibt Medeas Geschichte während er ihre Seele vergiftet und ihren Kopf mit Lügen füllt. Und ihre Rache ist so wunderbar, so mächtig, so alles verzehrend. Female Rage auf eine ganz andere Ebene erhoben- liest sich wie alles, was schon immer aus einem herausbrechen wollte.

Das Buch ist toll geschrieben und die Geschichte absolut catchy und mitreißend. Gerne mehr davon

Bewertung vom 30.11.2025
Craig, Erin A.

Das Dreizehnte Kind


ausgezeichnet

Angenehm märchenhaft

Ich hab das Buch als Hörbuch gehört, was für mich vermutlich die perfekte Wahl war. Die gesamte Geschichte mutet wie eine märchenhafte Erzählung an und das ist im Hörbuch perfekt rübergekommen.
Ich fand die Prämisse rund die Kraft und Macht von dreizehnten Kindern total interessant und ich mochte Hazels Geschichte richtig gern.

Ich finde zwar, dass das Cover deutlich düsterer wirkt als die Geschichte selbst, wobei auch diese nach dem ersten Drittel in Sachen Atmosphäre nochmal düsterer wird und die Geister und Behandlungsmethoden fast schon ein bisschen ekelerregend sind. Das wirkt aber überhaupt nicht effektheischerisch, es passt eher so Hazels unverblümter Art, dass auch hier nichts geschönt wird.

Im Handlungsverlauf scheint es einige fast schon schicksalhafte Begegnungen und Ereignisse zu geben, die Hazel Werdegang bestimmen. Die Götter, die hier über allem schweben, werden dabei auf gelungene Art mit der Handlung verwoben. Zwischenzeitlich hatte es, vor allem gegen Ende, so ein paar Längen wo die Geschichte gefühlt so ein bisschen künstlich dramatisiert wurde. Aber insgesamt hat das im Rahmen der Handlung alles gepasst.

Ich fands einfach total angenehm der Geschichte zu lauschen und mich in diese Welt hineinziehen zu lassen. Ich hatte keine großen Erwartungen an dieses Buch, aber es hat mir richtig gut gefallen.

Bewertung vom 30.11.2025
Bischoff, Sash

Sweet Fury - Zärtlich ist die Rache


sehr gut

Zwischen Fiktion und Realität

Ein Thriller mit Bezug zu Fitzgerald und Anspielungen auf "Gatsby" und "Zärtlich ist die Nacht" hörte sich einfach zu verlockend an, um dran vorbeizugehen. Ich mag so literarisch anmutende Geschichten, die eine psychologische Komponente haben. Mit der Umsetzung habe ich dann allerdings irgendwie gehadert und fand es vor allem durch die erste Hälfte hindurch dann auch ein bisschen zäh und weniger atmosphärisch als erhofft. Wird im zweiten Teil auf jeden Fall stetig spannender, aber bis dahin muss man sich erstmal so ein bisschen durchbeißen.

Ich fand den Erzählstil etwas ungünstig gewählt und stellenweise fast schon anstrengend zu lesen. Während ich die Szenen am Set rund um den Filmdreh und das glamouröse Künstler-Ehepaar sehr interessiert verfolgt habe, fand ich die Gesprächsprotokolle aus den Therapiesitzungen vor allem am Anfang nicht ganz so überzeugend. Spannend war aber, dass beide Erzählstränge sich zunehmend in unterschiedliche Richtungen entwickeln und es dadurch für den Leser unklar bleibt, welche Version der Ereignisse der Wahrheit entspricht.

Die Geschichte gibt irgendwie „You“-Vibes, ist obsessiv und verstörend und ich fand keine der Figuren auch nur ansatzweise sympathisch. Die Wendung, die die Geschichte zum Ende hin nimmt, ist absolut perfide. Ich mochte das Motiv und die Umsetzung des ganzen war sehr szenisch aufbereitet (was man sich bei der Einteilung der Geschichte in Akte eigentlich hätte denken können).

Leseerlebnis war für mich ok, aber vor allem den zweiten Teil der Geschichte fand ich storytechnisch tatsächlich echt packend. Ingesamt ganz solide, konnte den Fitzgerald-Vibe für mich aber nicht einfangen, da wär eindeutig mehr gegangen.

Bewertung vom 30.11.2025
Cohen, Nadine J.

Gute Gründe


ausgezeichnet

Was bleibt

Das Buch ist tought, bin ich ganz ehrlich. Es geht um mentale Gesundheit, Suizidgedanken, Verlust und Krankheit generell und alles, was mit diesen Themen einhergeht und die Seele belastet. Das ist nicht unbedingt angenehm zu lesen, gleichzeitig super wichtig diesen Themen eine Plattform zu geben. Und das passiert hier auf sehr nahbare Weise.

Die Erzählweise ist sprunghaft, fast schon fragmentiert. Bei Yael weiß man nie do genau, wo ihr Kopf grade ist, was in ihren Fokus rückt, aber genau das macht die Geschichte in ihren ganzen Tragik und Traurigkeit so unterhaltsam. Yael ist Chaos auf zwei Beinen, aber gleichzeitig großherzig, witzig, gütig. Sie wirkt wie jemand, mit dem man gerne befreundet wäre.

Die Geschichte ist eine Aneinanderreihung kleiner Momente, Anekdoten und Erinnerungen. Es geht um Familie, Freundschaft, Liebe. Aber auch um ganz banale Sachen wie den Alltag einfach irgendwie zu meistern, um Existenzkrisen, unerfüllte Träume und darum, auch mal gnädig zu sich selbst zu sein.

Das Buch gibt einem echt viel und mit durch lustige und traurige Episoden hindurch mitgerissen, berührt und zum Nachdenken gebracht. Ich fands richtig toll

Bewertung vom 30.11.2025
Wengenroth, Jule

Die Reise der verlorenen Worte


sehr gut

Die Geschichte hinter den Briefen


Ich fand allein schon die Grundidee hinter dieser Geschichte ganz zauberhaft. Ich schreibe und empfange selbst gerne Briefe und finde, dass diese Kommunikationsform Geschichten und Emotionen viel plastischer transportiert.

Jannes Geschichte wird mit gekonnt mit denen der Briefe, deren Bestimmungsort sie zu finden versucht, verwoben. Abwechselnd wird hier in Gegenwart und Vergangenheit ihr eigener Lebensweg, Schicksalsschläge und wichtige Momente beleuchtet.

Und Jannes detektivische Arbeit an den verlorenen Briefen ist einfach emotional aufwühlend zu verfolgen. Die Geschichte ist mit viel Empathie und Sanftmut erzählt. Es ist eine Geschichte von Familie, von Groll und vom Verzeihen. Und davon wie schwer es manchmal ist aufeinander zuzugehen und den ersten Schritt zu machen. Umso wichtiger und wertvoller ist es, dass man den Mut dazu aufbringt, die eigenen Fehler einzugestehen. August und Jannes Starrköpfigkeit, ihr verletzter Stolz und die tiefe Liebe zueinander sind sehr authentisch und nahbar und ich habe so auf ein Happy End für die beiden gehofft.

Es ist ein Buch, dass ein halbes Leben umspannt und dementsprechend eher in Schlaglichtern erzählt wird, sich auf die High- und Lowligts fokussiert und den Alltag so ein bisschen ausblendet. Und trotzdem ist die Geschichte einfach wirklich ergreifend. Ich fands richtig schön

Bewertung vom 30.11.2025
Newnham, Mary

This isn't happiness


sehr gut

Absoluter Albtraum

Selten ein Buch gelesen bei der ich die Protagonistin derartig gern geschüttelt hätte um ihr zu sagen „renn, Girl“. Liest sich wie ein Buch darüber wie Beziehungen jeglicher Art auf keinen Fall sein sollten. Protagonistin Amy tat mir zwischenzeitlich immer richtig leid und ich hätte sie gerne mal in den Arm genommen.

Irgendwie sind alle Figuren in dieser Geschichte mehr oder minder durchgeknallt. Das Buch hatte was von nem Autounfall, ich musste weiterlesen, obwohl es fast schon wehtut. Wer hätte gedacht, dass die Figur zu der ich noch am ehesten eine Verbindung empfinde die schräge Schneiderin ist? Aber die redet wenigstens mal Klartext.

Das Buch war ein absoluter Fiebertraum. Alles daran schreit Red Flag und ich konnte immer wieder nur den Kopf darüber schütteln wie selbstsüchtig und selbstgerecht die Figuren sind.

Der Schreibstil ist aber auf jeden Fall gelungen, denn obwohl ich die Geschichte selbst überhaupt nicht mochte, könnte ich nicht aufhören zu lesen und bin geradezu durch die Seiten geflogen. Leseerlebnis für mich also ne klare 5/5. und da die Autorin es auch absolut geschafft hat mich emotional aufzureiben, kann ich auch die Geschichte selbst eigentlich nur als gelungen bezeichnen.

Bewertung vom 30.11.2025
Dunlap, A. Rae

Wer die Toten stört


sehr gut

Ziemlich cooler historischer Roman

Vorab: ich bin nicht sicher wie akkurat diese historische Erzählung ist, grob könnte das auf jeden Fall hinkommen. Bin aber auch ehrlich, ich fand die Geschichte selbst so packend, dass es mir eigentlich ziemlich egal ist, wie akkurat sie ist. Ich hatte einfach ne richtig gute Zeit mit diesem Buch, gefangen zwischen Schaudern und Faszination. Die Atmosphäre Edinburghs wurde auf jeden Fall total gut getroffen und die makaberen, effektheischerischen anatomischen Vorführungen tun ihr übriges um der Geschichte einen tollen Vibe zu verpassen.

Das Thema rund um das Medizinstudium, die Anatomie-Stunden und die Leichenbeschaffung war toll getroffen und das Buch passt damit perfekt in diese Jahreszeit. Es wird schaurig, blutig und ein bisschen zwielichtig. Also eigentlich alles, was ein guter historischer Schauer-Roman braucht um auch wirklich spannend zu sein. Hat außerdem so ein bisschen einen Banden-Vibe und die Dynamik innerhalb der Leichengräber-Gruppen war absolut catchy.

Nen Pluspunkt gibts von mir für die unerwartete, aber total gut angelegte Lovestory. Hab ehrlich gesagt nicht unbedingt damit gerechnet in diesem Buch eine Liebesgeschichte zu finden, aber es passt einfach. Nimmt nicht zu viel Raum ein, gibt der Geschichte aber einen Ruhepol und bildet einen guten Ausgleich zu den eher abstoßenden Szenen.

Der Erzählten ist schon etwas rauer, die Charaktere ungeschliffen und die Beschreibungen rund um die anatomischen Versuche durchaus bildlich. Diese Kombination ist einfach fantastisch und macht das Buch dadurch wirklich unterhaltsam.
Fands richtig gut.