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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Jules118
Wohnort: 
Manching

Bewertungen

Insgesamt 40 Bewertungen
Bewertung vom 11.11.2019
Missing Boy
Fox, Candice

Missing Boy


sehr gut

Ein 8-jähriger Junge verschwindet. Laut den Kameras hat er das Hotel nicht verlassen. Die Eltern saßen zu dieser Zeit im Hotelrestaurant und er Junge spielte mit Gleichaltrigen in einem Zimmer. Und die anderen Jungen sagen, dass er sich einfach in Luft aufgelöst hat.
Die Mutter engagiert die Ermittler Ted Conkaffey und Amanda Pharrell. Sie sollen Richie finden. Allerdings muss Ted sich eigentlich auch um seine kleine Tochter kümmern, die ihn besucht.
Ted Conkaffey hat aufgrund von falschen Anschuldigungen alles verloren. Nun verdient er seine Brötchen damit, als Privatermittler Fälle zu lösen. Seine Mittel sind nicht immer ganz legitim, aber er kann sich gut in Menschen einfühlen und findet Dinge heraus, die die Zeugen nicht der Polizei erzählen.
Amanda ist eine verurteilte Mörderin und ist ein super Partner für Ted. Wenn man ihre Person nicht kennt, kann es durchaus sein, dass sie einem etwas „viel“ wird. Sie ist eine sehr präsente Figur und steht auch oft in Mittelpunkt. Ihr Konflikt mit einer Polizistin ist ebenfalls eine große Handlung, die aber im Endeffekt wichtig für die Handlung ist.
Obwohl ich kein großer Fan bin, von Erzählungen aus der Ich-Perspektive, ist es in diesem Fall sehr gut gelungen. Gerade was Ted und die Beziehung zu seiner Tochter angeht, kann man wirklich gut mitfühlen. Die Liebe, die er zu ihr empfindet, wird eindringlich dargestellt.
Wie die ganze Reihe, ist auch dieses Buch gut zu lesen und ich kann es weiterempfehlen.

Bewertung vom 24.10.2019
In den Klauen des Falken
Kallentoft, Mons;Karolina, Anna

In den Klauen des Falken


ausgezeichnet

Auf seinem Nachhauseweg wird Zack Herry Zeuge eines Massakers in der U-Bahn. Ein junges Mädchen mit einem Sprengstoffgürtel tötet wahllos Menschen. Zack wird das Gefühl nicht los, dass der Anschlag hauptsächlich ihn treffen soll und erschießt das Mädchen.
Anstatt sich damit auseinander setzen zu können, muss er im Mordfall eines Kollegen ermitteln. Hierzu steht ihnen der Informant Copper zur Seite.
Aber auch hier spitzt sich die Situation um ihn und seine Partnerin Deniz zu.

Zack Herry ist wie eh und je ein eher ungewöhnlicher Ermittler. Anstatt sich an das Protokoll zu halten bindet er seinen eigenen Informanten und Freund ein, um an die nötigen Informationen zu kommen. Das führt zu unvorhergesehenen Problemen und auch die Freundschaft der Beiden scheint zu zerbrechen.

Wie immer lässt einen das Buch von Mons Kallentoft kaum zu Atem kommen und man möchte es überhaupt nicht beiseitelegen.
Klar hat die Geschichte vielleicht ein paar Schwächen, da es so in der Realität nicht ohne Konsequenzen bleiben würde, aber deswegen liest man ja auch en Buch und keinen Polizeibericht

Bewertung vom 22.10.2019
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


ausgezeichnet

1983 will eine Clique im Wald zelten gehen. Wider den Willen der von Topaz, nehmen sie deren kleine Schwester Aurora mit, die gerade erst 14 Jahre alt ist. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden.
Dreißig Jahre später wird deren Leiche gefunden und der Fall wird von Detective Chief Inspector Jonah Sheens neu aufgerollt.

Jonah Sheens ist ein ehrgeiziger und talentierter Ermittler mit einem sehr kompetenten Team, was neu durch Juliette Hanson ergänzt wird. Er war damals frisch von der Polizeischule und es war der erste Fall, bei dem er mitgearbeitet hat. Als die Leiche in diesem Wald gefunden wurde, war ihm sofort klar um wen es sich handelt. Mit Eifer stürzt er sich auf die Ermittlungen. Doch er verschweigt seinem Team etwas in Bezug auf seine Vergangenheit.
Juliette ist eine junge Polizistin, die erst noch ihren Platz im Team finden muss. Nach und nach findet sie neue Spuren und kann die Ermittlungen auch in eine neue Richtung lenken. Allerdings kommt sie auch dem Geheimnis von Jonah auf die Schliche.

Die Freunde selbst misstrauen sich irgendwann gegenseitig und auch bei den Aussagen ergeben sich immer wieder neue Anhaltspunkte.
Die Dynamik in der Gruppe und die Rollenverteilung sind sehr gut ausgearbeitet und man versteht die Verbindungen zwischen den Personen sehr gut.

Der Schreibstil ist gut verständlich. Die Erzählweise wechselt immer wieder zwischen der Vergangenheit und anfangs der Sicht von Aurora. Gegen Ende bekommt man dann auch einen Einblick in die Gedanken der anderen aus der Gruppe.

Das Ende kam für mich sehr unerwartet, da ich bis kurz vor Schluss wirklich keine Ahnung hatte, wer der Täter ist.

Abschließend kann ich das Buch nur jedem weiterempfehlen.

Bewertung vom 30.09.2019
Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9
Buchholz, Simone

Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9


gut

Eigentlich wollte der Faller nur seinen 65. Geburtstag feiern, zusammen mit seinen Kollegen. Doch es kommt anders. Sie stehen plötzlich mitten in einer Geiselnahme und die Geiselnehmer sind keine Amateure.

Im Buch gibt es hauptsächlich zwei Handlungen.
Zum einen die Handlung rund um den jungen Mann Henning, der sich in den 80ern auf nach Kolumbien macht, um dort neu anzufangen. Anfangs läuft es auch sehr gut für ihn und er gründet sogar eine Familie. Doch er lässt sich dort mit den falschen Leuten ein und es endet in einer Katastrophe. Doch nach Jahren hat er nun die Chance sich zu rächen.
Und somit kommen wir zur Geiselnahme um Chastity Riley. Sie und ihre Kollegen sind plötzlich die Geiseln von einer Gruppe, die auf Rache sinnt.
Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir auf jeden Fall sehr gut. Allerdings ist die Umsetzung nicht ganz was ich erhofft habe. Die Rückblenden aus Kolumbien finde ich sehr gelungen und man bekommt ein gutes Gefühl für das Leben.
Die Geiselnahme selbst zieht sich phasenweise etwas. Ein bisschen zu viel finde ich die genaue Beschreibung, wie sich der Finger von Chastity entzündet. Es kann ja erwähnt werden, aber mir nimmt es etwas viel Raum in der Geschichte ein.
In der Beschreibung steht außerdem, dass sie ihren inneren John McClane aktivieren muss. Um ehrlich zu sein, ist sie nicht wirklich an der Lösung der Geiselnahme beteiligt.
Interessant ist allerdings, wie sich das Verhalten der Geiselnehmer verhält. Anfangs sind sie sehr höflich und es ist nicht ersichtlich, worum es bei der ganzen Aktion geht. Erst nach und nach erkennt man die Zusammenhänge zwischen Kolumbien und der aktuellen Geiselnahme.


Es ist nicht das erste Buch von Simone Bucholz, das ich lese, aber meiner Meinung nach ist es nicht das Beste. Es gibt einige unnötige Teile, die man auf jeden Fall hätte kürzen können. Für eine kurzweilige Unterhaltung ist es aber auf jeden Fall interessant.

Bewertung vom 23.09.2019
Tagebuch meines Verschwindens / Profilerin Hanne Bd.2
Grebe, Camilla

Tagebuch meines Verschwindens / Profilerin Hanne Bd.2


ausgezeichnet

Vor Jahren findet die junge Malin ein Skelett im Wald in Ihrem Heimatort. Der Fall wird nie geklärt. Jahre später, Malin ist mittlerweile Polizistin, wird der Cold Case erneut aufgerollt und sie soll bei den Ermittlungen helfen. Doch dann verschwinden zwei Kollegen.

In dem Buch gibt es mehrere Hauptpersonen.
Malin ist eine junge Polizistin und soll die Ermittlungen unterstützen, da sie aus dem Dorf kommt. Einerseits ist sie froh darüber, da es für sie eine gute Chance ist. Andererseits wollte sie die Vergangenheit hinter sich lassen und damit auch die schlechten Erinnerungen.
Hanne ist eine Profilerin, die ein Profil des Täters erstellen lassen soll. Sie ist mit dem Ermittler Peter zusammen. Die beiden verschwinden und Hanne taucht ohne jegliche Erinnerung wieder auf. Ihr Tagebuch ist verschwunden.
Jake ist ein Junge, der im Ort wohnt und eher durch Zufall an das Tagebuch von Hanne gerät. Als er das Buch liest, gerät er immer tiefer in den Sog.

Die Erzählweise wechselt anfangs zwischen Malin und Jake hin und her. Später kommt noch die Sicht von Hanne hinzu.
Es ist deutlich gekennzeichnet, aus welcher Sicht momentan erzählt wird, was ich sehr gut finde. Oftmals führen solche Wechsel zu einem Spannungsabfall, was aber in diesem Fall nicht der Fall ist. Immer wollte man wieder wissen, wie es weiter geht und zwar bei allen Personen.
Keine der Personen kommt in dem Buch zu kurz und man erfährt viel aus Ihrer Gefühlswelt.
Sprachlich ist es leicht zu verstehen und man kann das Buch sehr flüssig lesen.
Ich hatte mir anfangs etwas anderes vorgestellt. Ich dachte, dass das Tagebuch dem Mordopfer gehört, allerdings gehört es einer Ermittlerin, die dort ihre Erinnerungen aufschreibt.
Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert.

Bewertung vom 11.09.2019
Der Kastanienmann
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


ausgezeichnet

Vor einem Jahr verschwand Kristina Hartung spurlos.
Jetzt findet die Polizei eine entstellte Leiche. Am Tatort finden die Ermittler ein Kastanienmännchen. Auf dem Körper des Männchens findet sich der Fingerabdruck des Mädchens.
Die Ermittler Naja Thulin und Mark Hess übernehmen den Fall.

Naja Thulin ist eine ehrgeizige junge Ermittlerin. Sie will das Morddezernat verlassen und in eine Abteilung für Cyberkriminalität wechseln. Sie hat eine kleine Tochter und einen Freund.
Mark Hess wurde von Europoles vorerst suspendiert und soll nun in seiner alten Abteilung vorläufig arbeiten. Gerade zu Beginn scheint er nicht sehr erpicht darauf bei dem Fall mitzuhelfen und hofft, dass er nur ein paar Tage bleiben muss, bis sich die Sache in Den Haag geklärt hat. Doch im Laufe des Falles wird er beinahe obsessiv bei der Ermittlung und kann nicht akzeptieren, dass Spuren in eine andere Richtung deuten.

Rosa und Steen Hartung sind die Eltern der verschwundenen Kristina. Rosa ist Politikerin und fängt gerade wieder an zu arbeiten. Die beiden haben noch einen Sohn Gustav.

Das Buch beginnt mit einem alten Fall aus dem Jahr 1989, wechselt dann aber schnell in die Gegenwart.
Anfangs ist nicht deutlich, was der alte Fall überhaupt für eine Rolle spielt, da sich keine Parallelen ziehen lassen.
Man ist schnell mitten im Geschehen und bekommt als Leser auch kaum eine Verschnaufpause. Es gibt viele verschiedene Spuren und einige davon sind absolut widersprüchlich.
Auch als der Fall aufgeklärt zu sein scheint, lässt es den Ermittlern keine Ruhe und so kommt das Ende für mich sehr unerwartet.
Die beiden Hauptcharaktere sind sehr geradlinig und lassen sich nur ungerne in ihre Ermittlungen reinreden. Auf den ersten Blick sind die beiden vielleicht nicht direkt einfach, ich persönlich finde sie aber sehr sympathisch. Ich mag die Art, wenn jemand weiß was er will und an sich glaubt. Man erfährt einiges aus dem Privatleben der Ermittler, aber es ist nicht überladen, sodass der Fall doch noch im Mittelpunkt steht.
Ich kann das Buch jedem nur empfehlen und konnte es selbst kaum aus der Hand legen.

Bewertung vom 02.09.2019
Im Wald der Wölfe / Jan Römer Bd.4
Geschke, Linus

Im Wald der Wölfe / Jan Römer Bd.4


ausgezeichnet

Jan Römer möchte eigentlich nur Urlaub in einer Waldhütte im beschaulichen Frauenwald machen. Eines Abends steht eine blutüberströmte Frau vor seiner Tür und erzählt von einer Mordserie, die bereits über Jahrzehnte zurück reicht. Als sie am nächsten Morgen verschwunden ist, beginnt Jan Römer mit seiner Kollegin Mütze, Aslan und dessen Freundin Lena die Ermittlung. Doch ein Ort schweigt.
Das Buch ist das vierte der Reihe, die anderen habe ich bisher nicht gelesen. Aber für die Geschichte ist das nicht zwingend notwendig.
Alle Figuren des Buches werden gut beschrieben und man erfährt gerade bei Mütze auch einiges aus ihrer Vergangenheit, was gegen Ende des Buches auch wichtig ist.
Jan Römer ist ein sehr ehrgeiziger Journalist und kniet sich in die Story, um den Täter herauszufinden.
Mütze und seine zwei Freunde sind anfangs noch in Köln, kommen aber im Laufe der Handlung auch nach Frauenwald, um Jan direkt vor Ort bei den Recherchen zu unterstützen. Als ein Ortsansässiger getötet wird, spitzt sich die Situation zu.
Ob die Geschichte genauso passieren könnte, dass niemand sich auf die Suche nach dem Täter macht, bleibt fraglich. Allerdings lese ich einen Krimi auch nicht, damit die Handlung 1:1 real passieren kann.
Das Buch war sehr spannend geschrieben und man war sofort direkt dabei. Bis zum Ende hatte ich nicht wirklich eine Idee, wer der Täter war, obwohl es immer wieder genügend Hinweise gab.
Während des Buches, wechselt die Geschichte auch zwischen der normalen Geschichte und Rückblenden aus der Sicht des Täters. Allerdings sind die Kapitel ordentlich betitelt, wodurch es leicht erkennbar ist.
Alles in allem kann ich das Buch wirklich jedem empfehlen und ich werde mir jetzt auch die anderen Bücher kaufen.

Bewertung vom 27.08.2019
Messer / Harry Hole Bd.12
Nesbø, Jo

Messer / Harry Hole Bd.12


ausgezeichnet

„Denn Glück ist etwas anderes als Zufriedenheit. Glück ist unnatürlich.“
Dieses Zitat fasst das Leben von Harry Hole sehr gut zusammen. Seine Frau Rakel, die Liebe seines Lebens, hat ihn vor die Tür gesetzt. Um den Schmerz zu vergessen, fängt er wieder an zu trinken. Auch in der Arbeit darf er sich nur noch um bereits abgeschlossene Fälle kümmern.
Doch dann wendet sich das Blatt und sein Leben beginnt sich zu einem noch größeren Albtraum zu entwickeln, aus dem es kein Erwachen gibt.

Seit Jahren schon bin ich ein begeisterter Leser von den Büchern von Jo Nesbo. Deswegen habe diesem auch entgegengefiebert.
Harry Hole ist in einer schlechten Verfassung und Jo Nesbo beschreibt ihn so gut, dass man direkt ein Bild vor Augen hat.
In seinen Ermittlungen gibt es sehr viele Variablen und noch mehr Verdächtige. Doch wer hatte wirklich ein Motiv für den Mord?
Die Beweggründe für den immer schlimmer werdenden Strudel um Harry Hole sind absolut nachvollziehbar, auch wenn natürlich seine Maßnahmen zur Verdrängung mehr als nur fragwürdig sind.

Bis zum Ende ist das Buch wirklich spannend. Sicher sind ein oder zwei kleine Stellen dabei, die sich etwas ziehen, aber nichts was wirklich störend ist. Hauptsächlich betrifft das die Passagen aus der Vergangenheit, die aber durchaus wichtig für die Handlung sind.
Ich kann das Buch wirklich jedem empfehlen.

Bewertung vom 26.08.2019
Verratenes Land
Iles, Greg

Verratenes Land


gut

Greg Iles nimmt den Leser in „Verratenes Land“ mit in den amerikanischen
Süden, nach Mississippi, und erzählt eine spannende Geschichte von
Vergangenheit und Gegenwart, von Gier und Korruption, von Verantwortung und Verrat. Und von Schuld und Trauer.

Marshall McEwan ist heimgekehrt, weil sein Vater im Sterben liegt und er seine Mutter unterstützen möchte. Vor annähernd 30 Jahren hat er Bienville verlassen, eine Karriere als Journalist gemacht, den Pulitzerpreis bekommen. Die Rückkehr war nicht leicht für ihn, hatte er doch in jungen Jahren große Schwierigkeiten mit seinem trunksüchtigen Vater. Er ist am Boden zerstört, als er von Buck Ferris‘ Tod erfährt, hat sich dieser sich doch in seiner Jugend um ihn gekümmert, quasi als Ersatzvater.
Buck Ferris war Archäologe und vermutete auf dem zukünftigen Standort der
geplanten Papierfabrik in Bienville eine alte Indianersiedlung, weshalb er dort
unerlaubterweise bei Nacht und im Dunkeln gegraben hat. Und offenbar hatte ihn jemand beobachtet, der mit aller Macht verhindern wollte, dass er seine Erkenntnis den Entscheidungsträgern mitteilen und damit das Großprojekt
stoppen könnte. Aber ist es wirklich der Bienville Poker Club, der bei Ferris‘ Tod die Finger im Spiel hat, wie seine Frau vermutet?

Iles‘ beschreibt die erdrückende Südstaaten-Atmosphäre sehr eindrücklich. Die Landschaft und die Historie, die Überheblichkeit der High Society, die
Klüngeleien. All das gepaart mit der Heimkehr des verlorenen Sohnes, der sich noch immer die Schuld am Tod seines älteren Bruders gibt und wieder nach seinem Platz in der Stadt suchen muss, die ums Überleben kämpft.
Dass der Autor in der Ich-Perspektive schreibt, verleiht der ansonsten etwas langweiligen
Story einen gewissen Grad an Spannung, die jedoch durch den recht häufigen
Wechsel zwischen Vergangenheit und den damit verbundenen Selbstvorwürfen des Ich-Erzählers und den doch recht ausschweifenden, scheinbaren Nebenhandlungen, die erst auf den zweiten oder dritten Blick etwas mit der Handlung zu tun haben wieder verloren geht. Diese Ausschweifungen führen zu einem über 800 Seiten dicken Buch. Der Erzählstil ist an sich recht einfach gehalten und man konnte das Buch gut lesen.
Ich persönlich bin gut mit der Erzählstruktur des Autors zurechtgekommen und
war zumindest zu Beginn sehr von dem Buch und der Handlung gefesselt. Leider hat es der Autor nicht geschafft eine Spannungskurve über das gesamte Buch zu bilden und hat sich in schöne, aber für die Handlung belanglose, Landschaftsbeschreibungen verrannt. Aus dem Plot der Geschichte mit einem Club reicher, weißer Geschäftsmänner hätte man mehr machen und nicht nur an der Oberfläche kratzen können.
Die Kritik hinter der Geschichte ist völlig klar. Der Autor zieht immer wieder
Parallelen zu aktuellen gesellschaftlichen Themen der USA, wie den
wirtschaftlichen Niedergang einst prosperierender Gegenden, die Vorurteile der weißen Gesellschaft gegenüber Schwarzen und die Korruption bei wirtschaftlichen Entscheidungen.