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Benutzername: 
Luise-21
Wohnort: 
Berlin

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Insgesamt 246 Bewertungen
Bewertung vom 10.03.2024
Die Entflammten
Meier, Simone

Die Entflammten


sehr gut

Die Autorin Simone Meier, erzählt in ihrem neuen Roman „Die Entflammten“ die Geschichte der Kunsthistorikerin Gina, die sich in die Recherche rund um Jo van Gogh-Bonger stürzt, der es gelang, Vincent van Gogh berühmt zu machen.

Inhalt:
Frankreich und Holland um 1900. Die junge Jo van Gogh-Bonger verliert ihren geliebten Mann Theo an die Syphilis. Kurz zuvor hat sich Theos Bruder Vincent van Gogh erschossen. Jo bleibt nichts als ein Baby und Hunderte Bilder des noch unbekannten Malers. Sie beschließt, Vincent weltberühmt zu machen, und setzt damit eine gigantische Erfolgsstory in Gang. Über hundert Jahre später stößt die Kunsthistorikerin Gina auf Jos Geschichte. Und Jo nimmt sie mit in eine Welt voller Menschen, die besessen sind: von der Liebe, der Kunst und von Visionen. Ginas Vater ist Schriftsteller und versucht seit zwanzig Jahren erfolglos, sein zweites Buch zu schreiben. An seiner Seite wird Ginas Faszination für Jo selbst zu einem rauschhaften Roman über eine kurze, aber folgenreiche Liebe. Und über zwei Familiengeschichten im Zeichen der Kunst.

Meine Meinung:
Auf zwei Zeitebenen erzählt die Autorin abwechselnd aus dem Leben der Kunsthistorikerin Gina und von Jo van Gogh-Bonger, der es gelang, Vincent van Gogh berühmt zu machen.

Theo van Gogh ist der Bruder des Malers Vincent van Gogh und lernt Johanna Bongers durch ihren Bruder, kennen. Theo ist von Johanna angetan und macht ihr gleich einen Heiratsantrag, denn diese jedoch ablehnt. Es soll einige Jahre dauern bis Johanna nach einer enttäuschten Liebe sich zu Theo, bekennt. Es wird die große Liebe, die dann viel zu früh durch Theos Tod, endet. Vincent van Gogh hat sich kurz vor Theos Tod erschossen und Jo bleiben nur ein Kind und hunderte von Bildern. Als Witwe verschreibt sie sich ganz den Gemälden ihres Schwagers und will mit seiner Kunst, Vincent weltberühmt machen.

Nach über hundert Jahre stößt die Kunsthistorikerin Gina auf Jos Geschichte und ist begeistert von deren Leben, das geprägt ist von der Liebe, der Kunst und von Visionen. In ihren Recherchen über die junge Witwe und bei dem Versuch, ein gutes Buch darüber zu schreiben, verschwimmen die beiden Frauengestalten, halten Zwiesprache miteinander und bewerten gegenseitig ihr Leben. Die junge Gina war als Kind schon von Vincent van Goghs Geschichte fasziniert und widmet sich dem Schreiben. Ginas Vater, der Schriftsteller ist und seit zwanzig Jahren erfolglos versucht ein zweites Buch zu schreiben, hilft seiner Tochter, als diese mit sich hadert.

Fazit:
Die Leichtigkeit dieser Geschichte und der flüssige Schreibstil der Autorin haben mir hervorragend gefallen. Auch wenn die Handlung fiktiv ist und viele Protagonisten aus der Feder der Autorin stammen, könnte es sich so oder so ähnlich damals zugetragen haben. Der historische Hintergrund fügt sich mühelos in diese fiktive Handlung ein und vermittelt ein angenehmes Gefühl dieser beiden Erzählstränge zu folgen. Geschickt erzählt die Autorin zwei Familiengeschichten im Zeichen der Kunst und der Liebe.
Von mir 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.02.2024
Die Halbwertszeit von Glück
Pelt, Louise

Die Halbwertszeit von Glück


ausgezeichnet

Die Autorin Louise Pelt, verknüpft in ihrem Romandebüt „Die Halbwertszeit von Glück“ die Geschichten über drei starke Frauen und von deren unbezwingbarer Sehnsucht nach Glück.

Inhalt:
Kann Glück mehr als nur ein Augenblick sein?

Paris 2019: Mylènes Glück steht eigentlich nichts mehr im Weg. Doch dann wird durch eine erschütternde Enthüllung ihre ganze Welt auf den Kopf gestellt. Mylène fragt sich: Kann man überhaupt glücklich sein, solange man nicht weiß, wer man ist?

DDR-Grenzgebiet 1987: Einsiedlerin Johanna findet im Wald ein 17-jähriges Mädchen und versteckt es vor den Grenztruppen. Dadurch wird sie unversehens mit einer Vergangenheit konfrontiert, von der sie glaubte, sie längst hinter sich gelassen zu haben. Aber auch Erinnerungen an vergangenes Glück kommen wieder hoch. Doch darf man irgendwann wieder glücklich sein, auch wenn die eigene Schuld zu groß ist?

Los Angeles 2003: Bei einem Unglück ist Hollys Kollegin Jay ums Leben gekommen - und das nur, weil sie spontan für Holly eingesprungen ist. Von Schuldgefühlen geplagt, versucht Holly unter einem Vorwand, Jays Freund und Sohn etwas Glück zurückzugeben. Aber hätte auch sie selbst es verdient, wieder glücklich zu sein?

Ergreifend und kunstvoll verknüpft Louise Pelt die Geschichten dieser drei starken Frauen miteinander und erzählt mit kraftvoller, klarer Sprache von ihrer unbezwingbaren Sehnsucht nach Glück

Meine Meinung:
Die Autorin erzählt mit einer Leichtigkeit, auf drei unterschiedlichen und nebeneinander herlaufenden Handlungssträngen, die Geschichte von Mylènes, Johanna und Holly. Der ständige Perspektivwechsel bringt eine tolle und angenehme Lebendigkeit in die Geschichte.

Auf den ersten Blick scheinen Mylènes, Johanna und Holly in keinerlei Hinsicht in Verbindung zu stehen, denn jede lebt in einer anderen Zeit und in einem anderen Land.
Paris 2019: Mylène ist 32 Jahre alt als sie die Nachricht über eine Erbschaft in Amsterdam erhält, die ihr bisheriges Leben total auf den Kopf stellt ...
DDR 1987: Nach einem schweren Schicksalsschlag lebt die 50jährige Johanna alleine in einer Hütte, im Grenzgebiet nahe zur BRD bis sie im Wald ein verletztes 17jähriges Mädchen findet und nach kurzem Zögern, der Schwangeren hilft. Selbst bei ihren Fluchtplänen unterstützt Johanna das Mädchen und dann kommt alles anders als erwartet …
Los Angeles 2003: Holly scheint trotz ihrer Schuldgefühle, hier so ganz und gar nicht in die Geschichte zu passen aber dem ist nicht so …

Der Spannungsaufbau der drei Handlungsstränge bewegt sich elegant mit Andeutungen und Geheimnissen nebeneinander her und verknüpft sich geschickt am Ende zu einer Einheit, die die Verbindung der drei unterschiedlichen Frauen erklärt.

Sicher hätte ich sogar gerne noch mehr über die einzelnen Frauen und deren Gefühlswelt gelesen, aber insgesamt fand ich das Buch unglaublich gut, es hatte Raum für eigene Vorstellungen und Phantasie. Ich konnte die Emotionen der Figuren nachvollziehen und das Ende konnte mich mit einigen Überraschungen hervorragend abholen.

Fazit:
Der Autorin ist mit ihrem flüssigen und schwungvollen Schreibstil, eine spannungsgeladene Geschichte gelungen, die mich von der ersten Zeile an fesseln konnte. Nach diesem Debüt, bin ich schon sehr gespannt auf die nächste Veröffentlichung der Autorin!
Von mir 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.02.2024
Krummes Holz
Linhof, Julja

Krummes Holz


gut

Die Autorin Julja Linhof, erzählt in ihrem Debüt-Roman „Krummes Holz“, die fiktive Geschichte einer Familie, in der es keine Liebe und Zuneigung sondern eine Kultur des Schweigens und der Härte gab.

Meine Meinung:
Das Cover hatte mir direkt gefallen und der Klappentext versprach eine bewegende Familiengeschichte, die sich aber letztendlich aus einer Kultur des Schweigens und der Härte, herausstellt. Liebe und Zuneigung sind den Familienmitgliedern fremd und so schleppt jeder seine Verletzungen, mit sich herum!

Die Geschichte wird von dem Ich-Erzähler Jirka, der nach fünf Jahren auf dem heruntergewirtschafteten Gutshof eintrifft, erzählt. Keiner scheint überhaupt mit seinem Kommen gerechnet zu haben, denn keiner wartet auf ihn. Die Einzige, die er findet ist seine demente Großmutter Agnes, die sich recht merkwürdig verhält und Jirka sprachlos macht. Nach und nach trifft er auf Leander und letztendlich auf seine Schwester Malene, die ihm die kalte Schulter zeigt.

Jirka schweift mit seinen Erzählungen immer wieder ab in seine Erinnerungen aus der Kindheit und springt von einem Extrem in das andere. Phasenweise fällt es schwer ihm zu folgen, da er oft nur Andeutungen macht und keinen Gedanken bzw. Erinnerung, zu Ende führt. Es fällt schwer, Jirka gedanklich zu folgen und seine Verletzungen zu verstehen. Durch diese Art der Erzählung, fehlt die Spannung an der ganzen Geschichte.

Zum Ende kommt etwas Bewegung in die Geschichte, die Jirka, Malene und Leander trotz ihrer alten Verletzungen doch noch für immer zusammenschweißen wird ...

Fazit:
Die Autorin hat einen Schreibstil, der viel zu konstruiert und extrem gewollt, daherkommt. Es hat lange gedauert, bis ich diesen Formulierungen und Wendungen folgen konnte und trotzdem kam die ganze Atmosphäre für mich eher düster daher. Die Geschichte konnte mich nicht wirklich erreichen!
Von mir 3 von 5 Sternen!

Bewertung vom 04.02.2024
Sturmmädchen
Bernstein, Lilly

Sturmmädchen


ausgezeichnet

Die Autorin Lilly Bernstein, erzählt in ihrem neuen Roman „Sturmmädchen“ eine Geschichte über drei junge Frauen und deren Schwur vor dem Hintergrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten.

Meine Meinung:
Das Cover finde ich ausgesprochen gelungen und für den Klappentext konnte ich mich sofort begeistern. Die Autorin versteht es ausgezeichnet ihre berührende fiktive Handlung, mit gut recherchierten historischen Fakten, zu verknüpfen.

Bereits nach den ersten Seiten hat mich diese Geschichte in seinen Bann gezogen. Wunderbare authentisch agierende Protagonisten, allen voran die scheinbar naive Elli, die trotz ihrer Behinderung eine durchaus tragende Rolle spielt.

Eigentlich haben sich die drei Freundinnen Elli, Margot und Käthe ewige Freundschaft geschworen, doch seit die Nationalsozialisten die Macht übernehmen, herrscht Schweigen zwischen ihnen. Käthe fühlt sich der neuen Ideologie hingezogen, während die Jüdin Margot sich um ihr Leben und das ihrer Eltern sorgen muss. Nur Elli versteht die Welt nicht mehr und tappt in ihrer naiven Art, von einem Fettnäpfchen in das andere. Ihre heile Welt scheint es nicht mehr zu geben, sie gewinnt an Stärke und wächst immer mehr über sich hinaus. Elli wird fast krank vor Sorge um ihre Freundin Margot und gelangt zu einer Entscheidung, die ihr Leben verändern wird.

Das Ende hält so einiges an Überraschungen und Wendungen bereit, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, mich aber für Elli und ihren Seelenfrieden, gefreut hat.

Fazit:
Der Autorin ist mit ihrem flüssigen Schreibstil, eine authentische und spannungsgeladene Geschichte gelungen, die mich von der ersten Zeile an fesseln konnte. Die Charaktereigenschaften der Protagonisten, sind hervorragend ausgearbeitet. Besonders die Entwicklung von Elli hat mir sehr gut gefallen, plötzlich stark, mutig und selbstbewusst. Der schwungvolle Schreibstil unterstreicht die emotionalen Momente und lässt auch die Niederlagen fühlbar werden. Im Nachwort am Ende des Buches, weist die Autorin noch einmal auf Fiktion und historische Ereignisse, hin.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 11.01.2024
Endstation Malma
Schulman, Alex

Endstation Malma


sehr gut

Der Autor Alex Schulmann, erzählt in seinem neuen Roman „Endstation Malma“ eine bewegende Geschichte über die Macht der Erinnerung und das, was wir Familie nennen.

Inhalt:
Ein Zug fährt durch eine Sommerlandschaft. An Bord sind ein Ehepaar in der Krise, ein Vater mit seiner kleinen Tochter sowie eine Frau, die das Rätsel ihres Lebens lösen will. Sie alle fahren nach Malma, einen kleinen Ort, wenige Stunden von Stockholm entfernt, umgeben von Wäldern. Und keiner von ihnen weiß, wie ihre Schicksale verwoben sind und ob das, was sie in Malma erwartet, ihrem Leben nicht eine neue Wendung geben wird.

In bestechender Prosa baut Alex Schulman seine Erzählung auf: wie einen Zug, der durch die Zeit fährt und in dem jedes Kapitel ein eigener Waggon ist, der an den nächsten angehängt wird. Lässt sich die Zukunft frei gestalten, oder ist sie durch Vergangenes vorgezeichnet?

Meine Meinung:
Der Autor wählt einen spannenden Einstieg in die Geschichte und lässt seine Protagonisten sich selbst darstellen mit ihren Erinnerungen aus ihrem Leben. Nur wer sind diese drei Charaktere und wie sind ihre Schicksale miteinander verbunden? Im Mittelpunkt der drei Protagonisten steht immer die Zugreise, versetzt auf drei verschiedenen Zeitebenen, 1976, 2001 und heute, von Stockholm ins fiktive Malma.

Was verbindet diese drei Menschen mit dem gleichen Ziel der Reise nach Malma? Erst Seite für Seite wird klar, in welchem Verhältnis die Drei zueinander stehen. Harriet und Oskar sind verheiratet und ihre Tochter ist Yana.
Harriet scheint in ihrer Vergangenheit gefangen zu sein und sucht in ihren Erinnerungen, nach Erklärungen, darunter leidet ihre Ehe mit Oskar.

Als Harriet zehn Jahre alt ist, fährt sie mit ihrem unnahbaren und schweigsamen Vater mit dem Zug nach Malma, nicht nur um Ninchen zu beerdigen ...
Als Erwachsene beschließt Harriet sich von Oskar zu trennen und reist kurzer Hand mit ihm nach Malma um ihm wenigstens einmal den Ort ihrer Hoffnungen und Sehnsüchte zu zeigen. Die dritte Reise nach Malma unternimmt Yana. Viel zu früh verschwand ihre Mutter aus ihrem Leben und ein Fotoalbum aus dem Nachlass ihres Vaters, soll ihr bei der Suche helfen.

Malma ist ein Ort, der die Schicksale dieser drei Generationen verbindet auf der Suche nach der Vergangenheit, der Gegenwart und zu sich selbst.

Fazit:
Dem Autor gelingt es hervorragend, mit seinen Worten und Gedanken eine Atmosphäre zu schaffen, die mich direkt in die Geschichte hineingezogen und nachdenklich gemacht hat. Die Beschreibungen sind lebendig und bildhaft. Ich spürte von Anfang an eine gewisse Spannung, die mich neugierig machte, mehr über die Schicksale zu erfahren. Nach diesem gelungenen Roman, bin ich sehr auf weitere Veröffentlichungen des Autors, gespannt.
Von mir 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.01.2024
Die geheime Gesellschaft
Penner, Sarah

Die geheime Gesellschaft


sehr gut

Die Autorin Sarah Penner, erzählt in ihrem neuen historischen Roman „Die geheime Gesellschaft“ eine fiktive Geschichte, der Séancen und Geisterbeschwörungen überwiegend im viktorianischen England zugrunde liegen.

Inhalt:
Der neue Roman der Autorin von »Die versteckte Apotheke« – Zwei geheimnisvolle Frauen, die die Grenzen ihrer Zeit sprengen und den wohl außergewöhnlichsten Mordfall der Welt lösen

1873: In einem verlassenen Château außerhalb von Paris hält die Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire düstere Séancen ab. Sie ist weithin bekannt für ihr Talent und ihre Dienste werden gleichermaßen von Verwitweten wie von Gesetzeshütern in Anspruch genommen – um Kontakt zu Mordopfern aufzunehmen und deren Mörder zu finden.

Die junge Lenna Wickes ist nach Paris gekommen, um den Mord an ihrer Schwester aufzuklären, wobei sie erst ihre Vorurteile gegenüber dem Okkulten überwinden muss. Als dann Vaudeline für eine Mordermittlung nach England gerufen wird, begleitet Lenna sie als Gehilfin. Doch während die zwei Frauen versuchen, mit der exklusiven und ausschließlich aus Männern bestehenden Geheimgesellschaft »Séance Society« zusammenzuarbeiten, kommt ihnen langsam der Verdacht, dass sie nicht nur ein Verbrechen aufdecken sollen, sondern selbst in eines verwickelt wurden …

Meine Meinung:
Der Autorin gelingt es mit ihrem gut recherchierten Hintergrund, das Viktorianische Zeitalter, gekonnt zum Leben zu erwecken und einen guten Einblick in die Welt des Übernatürlichen oder Okkulten des 19. Jahrhunderts zu geben.

Paris: Die junge Lenna Wickes geht nach Paris mit der Hoffnung, die Stelle ihrer ermordeten Schwester bei der Spiritualistin und Wahrsagerin Vaudeline D’Allaire, übernehmen zu können. Jedoch bei einer düsteren Séance in einem verlassenen Château außerhalb von Paris, wird sich Lenna schnell bewusst, dass sie erst ihre Vorurteile gegenüber dem Okkulten überwinden muss um den Mord an ihrer Schwester aufklären zu können. Als dann Vaudeline für eine Mordermittlung nach England gerufen wird, begleitet Lenna sie als Gehilfin.

London: Mr. Morley der Vizepräsident der Séance Socity, möchte den Mord am Leiter der Geheimgesellschaft aufklären und bittet Vaudeline D’Allaire, bei einer Séance den Täter zu ermitteln. Schnell stellen die beiden Frauen fest, dass innerhalb der angesehenen Gesellschaft üble Machenschaften am Werk sind und sie nicht nur ein Verbrechen aufdecken sollen, sondern selbst in großer Gefahr schweben...

Fazit:
Mit ihrem flüssigen Schreibstil ist es der Autorin gelungen, eine interessante Geschichte mysteriös, düster und geheimnisvoll, zu erzählen.
Besonders gut gefallen haben mir die wechselnden Perspektiven der einzelnen Protagonisten, deren verschiedene Blickwinkel auf die Geschehnisse eine gute Spannung, ermöglichen. Erst zum Ende hin, werden nach einigen Wendungen, überraschend die beiden Mordfälle aufgeklärt. Fragen bleiben keine offen.
Von mir 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 26.12.2023
In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1
Leciejewski, Barbara

In Liebe, deine Lina / Mühlbach-Saga Bd.1


sehr gut

Die Autorin Barbara Leciejewski erzählt in ihrem ersten Band einer Dilogie „In Liebe, deine Lina“, eine wahre Geschichte über die Liebe und das Leben ihrer Urgroßeltern und Großeltern.

Inhalt:
Die Halbwaise Lina Borger und der Kaufmannssohn Albert Lehnert sind seit langer Zeit ein innig verliebtes Paar. Als Lina schwanger wird, will Albert sie heiraten, doch seine Familie droht ihm mit Enterbung. Albert lässt Lina im Stich.

Ein guter Freund jedoch kommt ihr zu Hilfe: Karl Schäfer, der selbst als »Bankert« aufgewachsen ist und weiß, wie unbarmherzig die Dorfgemeinschaft mit Menschen umspringt, die sich vermeintlich schuldig gemacht haben. Gemeinsam mit ihm verlässt Lina die Enge des Dorfes und geht nach Bremen. Doch anders als Karl sehnt sich Lina nach der Heimat zurück, nach ihren Brüdern und dem Vater. Bei einem Besuch kommt es zu einer folgenschweren Begegnung, die die glückliche Familie zu zerreißen droht …

Meine Meinung:
Im Mittelpunkt der Geschichte, steht die Halbwaise Lina Borger, die in Mühlenbach in der Pfalz Ende des 19. Jahrhunderts, nach dem frühen Tod ihrer Mutter, gemeinsam mit ihrem Vater und ihren beiden Brüdern lebt. Schon von Kindesbeinen an, sind Lina und Albert, die dicksten Freunde und plötzlich ist da mehr! Lina und Albert werden ein Paar. Als Lina schwanger wird, hofft sie auf die Erfüllung ihrer Träume, einer Familie mit Albert. Doch Albert ist zu schwach sich gegen seine Familie aufzulehnen und lässt Lina im Stich. Alberts Eltern vom Standesdünkel geprägt, lehnen die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Lina, ab.

Lina wird von ihrem Vater und ihren Brüdern zwar unterstützt aber als unverheiratete Mutter wird sie im Dorf gemieden und verschmäht. Ein Freund aus Kindheitstagen, der selbst als uneheliches Kind zur Welt gekommen ist und sein bisheriges Leben im Dorf nur unter Schmähungen ausharren musste, hört von Linas Schmach und kommt aus Bremen angereist um ihr und ihrer Tochter Charlotte, die Hand zu bieten. Linas Vater und ihre Brüder, sind glücklich über diese Fügung und raten ihr Karl zu heiraten. Lina mag Karl aber ob sie ihn je lieben kann, weiß sie nicht. Als Karl ihr seine Liebe gesteht und er damit zufrieden ist, dass Lina ihn mag, willigt sie in eine Heirat ein. Sie fangen in Bremen ein gemeinsames Leben an und Lina öffnet mit der Zeit ihr Herz für Karl.

Fazit:
Wie in jeder Familie gibt es auch hier einige schwierige Situationen, die aber nur am Rande angesprochen werden ohne eine vernünftige Klärung oder Aussprache, die für mich nachvollziehbar gewesen wäre. Selbst die Situation mit Albert lief für mich einfach zu glatt ab. Hier hätte ich mir zwischen Lina und Albert einfach mehr Berührung und Tiefe gewünscht. Mehr Herz/Schmerz! Auch die Reaktion von Karl auf die Situation, als Charlotte ihrem Vater Albert begegnet! Irgendwie ist es doch natürlich, dass Charlotte ihren leiblichen Vater, kennenlernen möchte. Warum Karl sich da so bockig anstellt, verstehe ich nicht ganz! Vielleicht klären sich die offenen Fragen im Folgeband!
Von mir 4 von 5 Sternen!

Bewertung vom 26.12.2023
Bevor die Welt sich weiterdreht
Brosch, Luca

Bevor die Welt sich weiterdreht


ausgezeichnet

Der Autor Luca Brosch, erzählt in seinem fesselnden historischen Spionage-Thriller „Bevor die Welt sich weiterdreht“ eine fiktive Geschichte, der jedoch historische Begebenheiten zugrunde liegen.

Inhalt:
1917: Der Erste Weltkrieg verwüstet Europa. In Kontrast dazu erscheint Davos, der noble Bergkurort in der neutralen Schweiz, wie eine Oase des Friedens. Doch in Wahrheit tobt hier hinter den Kulissen ein unerbittlicher Agentenkrieg der Weltmächte. Die junge Schweizer Krankenschwester Johanna Gabathuler gerät unerwartet zwischen die Fronten der Spione: Um ihre uneheliche Tochter zurückzubekommen, lässt sie sich auf ein tödliches Spiel mit dem deutschen Geheimdienst ein – und wird so plötzlich zum Zünglein an der Waage, das über Krieg oder Frieden entscheidet.

Meine Meinung:
Den Roman zur Serie „DAVOS“ wollte ich auf jeden Fall zuerst lesen bevor ich mir die Ausstrahlung der Serie ansehe und wurde weder von dem einen noch von dem anderen enttäuscht.

Die junge Schweizer Krankenschwester Johanna Gabathuler, kehrt nach ihrem Fronteinsatz, schwanger nach Davos zu ihrer Familie zurück. Johannas Hoffnung auf Unterstützung werden umgehend zerstört, denn ihre Schwester und ihr Vater lassen sie im Stich und nehmen ihr sogar nach der Geburt, ihr Kind, weg. Johannas Vater hat seine eigenen Pläne! Er braucht seine Tochter! Er hat auch schon den passenden und gut situierten Ehemann für sie gefunden, denn ihm geht es nur darum sein Sanatorium vor dem finanziellen Ruinen zu retten.

Johannas Nöte und Sorgen bleiben nicht verborgen und schnell findet sie Unterstützer, die ihr helfen wollen, nur zu welchem Preis! Sie gerät immer tiefer in den unerbittlichen Agentenkrieg der Weltmächte aber um ihre Tochter zurückzubekommen bleibt ihr nichts anderes übrig als das gefährliche Spiel, mitzuspielen!

Im Laufe der Zeit wird Johanna immer selbstbewusster und wächst über sich selbst hinaus, denn sie würde alles tun um ihr Kind wieder zu bekommen ...

Eine Ende, welches mich sehr überrascht hat aber ich durchaus nachvollziehen konnte.

Fazit:
Dem Autor ist es hervorragend gelungen über der ganzen Geschichte eine gelungene und spannende Atmosphäre, die gut recherchiert mit historischen Fakten aufgebaut ist, mit einer fesselnden Spannung zu erzählen.
Die politische und gesellschaftliche Lage in Davos fügt sich sehr authentisch, mit vielen Wendungen und Überraschungen in die Geschichte ein.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 12.12.2023
Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2
Jones, Mona

Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley / Cold Creek Valley Bd.2


gut

Mit dem 2. Band „Die Zuckerbäckerin von Cold Creek Valley“ der Cold-Creek-Valley-Reihe, setzt die Autorin Mona Jones, ihre Wintergeschichte mit Chiara und Gabriel, fort.

Inhalt:
Chiara hat die elterliche Pasticceria in Hamburg zurückgelassen und ist ihrer großen Liebe Gabriel ins Cold Creek Valley gefolgt. Die beiden genießen ihr Glück in der wunderbaren Winterlandschaft Colorados. Alles scheint perfekt. Lediglich Gabriels Schwester Sarah wird mit Chiara nicht warm. Aber Chiara kümmert sich nicht darum, denn sie hat ein Ziel fest vor Augen: Sie möchte ihre eigene Konditorei eröffnen. Wirklich kein einfaches Unterfangen. Sie ist so beschäftigt, dass sie erst nach einer Weile bemerkt, dass Gabriel sich immer mehr von ihr entfernt. Im Moment ihrer größten Not ist ausgerechnet der attraktive Dave für sie da. Und das bleibt von Sarah nicht unbemerkt …

Meine Meinung:
Viele Bekannte Protagonisten, aus dem 1. Teil sind wieder dabei und lässt dadurch die Geschichte weiterleben. Die beiden Bände lassen sich aber auch unabhängig voneinander lesen..

Ein schön gestaltetes Cover und einen lockeren und leichten Schreibstil der Autorin lassen die Seiten schnell umblättern. Besonders gut gefallen hat mir, dass Chiara und Gabriel, jeweils in der Ich-Perspektive erzählen um eine gewisse Spannung in die Handlung zu bringen. Aber irgendwie sind weder bei Chiara, noch bei Gabriel so richtig schöne Emotionen zu spüren! Eine Liebesgeschichte, die man mögen muss!

Fazit:
Die Autorin hat eine nette Liebesgeschichte vor dem Hintergrund einer wunderschönen Winterlandschaft geschrieben, die mich leider nicht ganz abholen konnte, da die Geschichte ohne große Überraschungen und Wendungen etwas zu vorhersehbar war.
Von mir 3 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die gerne Liebesromane lesen!

Bewertung vom 16.11.2023
Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23
Bernard, Caroline

Ich bin Frida / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.23


ausgezeichnet

Die Autorin Caroline Bernard, beschreibt in ihrem neuen Roman „Ich bin Frida“, auf einfühlsame Weise Frida Kahlos persönliche Entwicklung als Malerin und ihren Lebenshunger.

Meine Meinung:
Die Autorin konzentriert sich in ihrem neuen Roman hauptsächlich auf die Jahre 1938 und 1939, die die mexikanische Künstlerin Frida Kahlo, in New York und Paris verbrachte.

In kurzen Rückblenden, die die Autorin elegant mit der eigentlichen Handlung verschmelzt, erfahren wir über Fridas tragischen Unfall, wie sie in dem berühmten Maler Diego de Rivera einen Mann gefunden hat, der ihr Talent sofort erkannte, ihr den Himmel auf Erden und zugleich die Hölle bescherte. Sie liebten sich abgöttisch, dennoch schaffte Diego es nicht, Frida treu zu bleiben. Sie konnten nicht miteinander und erst Recht nicht ohneeinander.

Endlich scheint es Frida zu gelingen, aus dem Schatten ihres Mannes Diego zu treten, denn der Galerist Julien Levy bietet ihr eine Einzelausstellung in New York an. Frida ist zuerst fassungslos und zweifelt an sich, bis Diego ihr gut zuredet, sich der Welt als wahre Künstlerin zu zeigen. Letztendlich beschließt Frida, nach New York zu reisen und diese Zeit auch zu nutzen, um über ihre Beziehung zu Diego nachzudenken.
Fridas Ausstellung wird ein voller Erfolg und endlich ist sie am Ziel ihrer Träume, als Künstlerin wahrgenommen, zu werden.

Frida liebt es sich bunt und schillernd anzuziehen. Die Blicke der anderen Menschen scheinen sie nicht zu interessieren. Sie feiert ihren Erfolg und Ruhm auf unzähligen Festen. Spricht dem Alkohol sehr stark zu und raucht wie ein Schlot. Sie trägt meistens ihr Herz auf der Zunge. Vernascht Männer wie Frauen. Ihr war alles Recht, wahrscheinlich um ihre Schmerzen zu betäuben. Als sie dem Fotografen Nickolas Muray in New York gegenüber steht, beginnt sie eine heiße Affäre mit ihm, und verliebt sich in ihn. Als Nick sie unter Druck setzt, reist Frida zu ihrer nächsten Ausstellung, nach Paris.

Die zierliche Frida aus Mexiko hatte ihre Versehrtheit sinnvoll genutzt und wurde eine sehr berühmte Malerin.

Zitat:
Der Autorin ist ein wunderbares und lesenswertes Porträt einer einzigartigen Künstlerin gelungen. Sie schildert sehr authentisch und lebendig, wie Frida ihren körperlichen und seelischen Schmerz mit ihren Bildern verarbeitet. Das sehr detaillierte Nachwort der Autorin, Runden für mich das Porträt der Frida Kahlo, hervorragend ab.
Von mir 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!