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Nevena
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Baden

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 10.07.2021
Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1
Osman, Richard

Der Donnerstagsmordclub / Die Mordclub-Serie Bd.1


sehr gut

Ein luxuriöses Altersheim in Kent. Idyllische Landschaft, gutes Essen, verschiedene Aktivitäten für Senioren. Wer könnte ahnen, dass 4 Bewohner der Residenz sich jeden Donnerstag treffen, um ungelöste Kriminalfälle zu knacken? Als dann ein Mord geschieht, der in direktem Zusammenhang mit dem Heim steht, sind die vier natürlich nicht zu stoppen und stürzen sich in die (eigenständigen) Ermittlungen, bei denen sie nicht selten der Polizei voraus sind.

Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt: Der Großteil wird aus der Sicht des allwissenden Erzählers beschrieben, zum anderen berichtet die fast achtzigjährige Joyce in ihrem Tagebuch, was sie alles erlebt. Dieser Wechsel bring Abwechslung und hält das Interesse.

Für meinen Geschmack hat sich jedoch die Erzählung teilweise in die Länge gezogen. Die ersten rund 200 Seiten waren nicht sehr viel anders als ein "durchschnittlicher" Krimi und es war schwierig zu erkennen, wohin die ganzen Entwicklungen führen sollen.

Umso überraschender war dann aber die unerwartete Wendung am Ende! Die Auflösung des Falls ist dem Autor wirklich gelungen, vor allem deshalb, weil zum Schluss wieder eine Verknüpfung zum Beginn erstellt wird. Dies rundet das Leseerlebnis perfekt ab.

Zusammengefasst also ein lesenswerter Krimi, der jedoch am Anfang etwas zu schleppend ist.

Bewertung vom 06.07.2021
Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?
Green, John

Wie hat Ihnen das Anthropozän bis jetzt gefallen?


sehr gut

In diesem Buch kommt alles vor: Lieblingslieder, Höhlenmalereien, ja sogar Teddybären und Notizen-Apps. In kurzen Kapiteln schreibt John Green über alles, was ihm etwas bedeutet und das eine Auswirkung auf sein Leben hatte. Dadurch lernt man den Autor von mehreren Bestsellern auch einmal von einer anderen, persönlicheren Seite kennen.

Teilweise, hat man das Gefühl, der Autor habe die Lektüre aus Verzweiflung im COVID-Lockdown entstehen lassen. Nicht nur einmal spürt man eine gewisse depressive Einstellung aus den Zeilen sprechen. Manchmal hat man das Gefühl, er versinkt total in seinem Schreib- und Gedankenfluss und kommt nicht mehr heraus. Doch viel öfter blickt Green positiv und hoffnungsvoll in die Zukunft und ermutigt die Leserschaft dasselbe zu tun.

Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich. Mal bleibt der Schriftsteller am Boden der Tatsachen, dann wieder erhebt er sich in philosophische Lüfte und bedient sich Wortspielen, die einem noch lange im Gedächtnis bleiben.

Zusammenfassend also ein leichtes und erheiterndes aber auch anregendes Werk, welches sich vor allem im Lockdown gut lesen ließ.

Bewertung vom 22.05.2021
Gefangen und frei
Sheff, David

Gefangen und frei


ausgezeichnet

Am Anfang konnte man sehr stark spüren, dass dieses Buch eine Biographie ist. Die ersten Kapitel waren eher trocken und unübersichtlich. Viele Charaktere, die es kennenzulernen gab, und ein häufiger Wechsel des Handlungsortes machten das Lesen nicht einfach. Doch nach und nach wird man, eher unauffällig, in die Erzählung hineingezogen, bis man am Ende die Lektüre nicht zur Seite legen kann. Zu spannend sind die finalen Entwicklungen.

Das Werk zeigt nicht nur, wie vielseitig Meditation und Buddhismus sind, sondern auch, welche lebensändernden Wirkungen sie in egal welcher (schlimmen) Situation haben können. Wenn ein zu Tode verurteilter Gefangener meditieren kann, dann können wir es auch. Die Geschichte inspiriert und verleitet die Leserschaft, sich noch mehr mit den Praktiken des Buddhismus auseinanderzusetzen.

Die Lektüre berichtet aber auch lebensnah über das Leben und dessen Bedingungen in einem amerikanischen Gefängnis und macht sehr nachdenklich, ob das System nicht um einiges effizienter sein könnte. Doch es zeigt ebenfalls, dass es Hoffnung gibt.

Zusammengefasst kann ich das Buch nur weiterempfehlen. Auch wenn es anfangs etwas trocken scheint, das Weiterlesen lohnt sich auf jeden Fall!

Bewertung vom 29.04.2021
Hauskonzert (eBook, ePUB)
Levit, Igor; Zinnecker, Florian

Hauskonzert (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine wirklich tolle Biographie. Das Buch startet mitten im Leben Igor Levits und endet auch dort. Dazwischen wird man in die Welt seiner Kindheit, seiner Klavierauftritte, seiner Twitteraktivitäten, seiner Hauskonzerte und seiner politischen Aktivität entführt. Dabei wechseln sich Erzählungen aus jungen Jahren optimal mit seinem Leben 2019/20 ab.

Die einzelnen Kapitel sind kurz und werden durch ein simples # von einander getrennt. Florian Zinnecker gelingt es unglaublich gut, der Leserschaft einen Einblick in die vielschichtige Persönlichkeit Levits zu gewähren. Das Werk erzählt nicht nur seine Geschichte, sondern auch, wie er sich persönlich entwickelt hat und welche Einstellung der Musiker heute zum Leben hat. Die Biographie inspiriert, auch selbst immer wieder neue Dinge zu probieren und die eigenen Wünsche zu verwirklichen.

Bewertung vom 21.03.2021
Das Faultier bewegt sich wie Opa
Dignös, Eva;Schnitzler, Katja

Das Faultier bewegt sich wie Opa


ausgezeichnet

Alle Kinder geben Kommentare von sich, die lustig, verrückt aber auch wahr sind. Die beiden Autorinnen haben solche Aussagen gesammelt und in diesem wundervollen Buch vereint.

Die Lektüre ist aber viel mehr als nur eine Sammlung von lustigen Sprüchen. Die Autorinnen haben zu jeder Aussage ihre eigenen Kommentare hinzugefügt, was das Lesen noch humorvoller macht.

Die Kindersätze sind in verschiedene Kapitel eingeteilt, von "Wissenschaftlichen Erkenntnissen" über "Essen" bis hin zu Bemerkungen über das Alter werden alle Bereiche des Lebens gedeckt. Zusätzlich zu den witzigen Sätzen gibt es einige informative Texte, die Ratschläge geben, wie man die Entwicklung des eigenen Sprösslings bestmöglich unterstützen kann.

Zusammenfassend: Die perfekte Kombination aus Witz und Information. Das perfekte Geschenk für (zukünftige) Eltern, aber auch für Großeltern und andere Menschen, denen man eine heitere Lesezeit schenken möchte.

Bewertung vom 20.03.2021
Ich kann das
Schäfer, Bodo

Ich kann das


ausgezeichnet

Inhalt: Karl studiert Jura, aber er hasst das Studium. Viel lieber würde er Schauspieler werden. Aber wer schafft das heute noch? Er hat sicher nicht das Zeug dazu. Alle diese Ansichten ändern sich, als er in Marcs Auto fährt. Dieser sieht in Karl Potential und bietet ihm Hilfe an. Von da an verändert sich Karls Leben von vorne bis hinten, als er die Reise seines Lebens beginnt: Die Reise zu mehr Selbstbewusstsein.

Dies ist zwar ein Roman, doch er enthält unzählige Lebensweisheiten auf jeder Seite. Die Geschichte zeigt am Beispiel von Karls Selbstentwicklung, wie wichtig und lebensverändernd das eigene Selbstbewusstsein ist und gibt zahlreiche Tipps, wie auch die Leser dieses entfalten können.

Anfangs empfand ich den Schreibstil des Autors zu schlicht und der Protagonist war mir eindeutig zu negativ dem leben gegenüber eingestellt. Doch von Seite zu Seite wird die Geschichte nur spannender und fesselnder und am Ende macht man das Buch mit einem großartigen Gefühl zu.

Bewertung vom 13.03.2021
Essen gut, alles gut
Niemeier, Heike

Essen gut, alles gut


sehr gut

Dieses Buch gibt einen sehr guten Überblick über all die verschiedenen Facetten des Essens. Sei es die Zusammensetzung unserer Nahrung oder die psychologischen Einflüsse, Heike Niemeier beantwortet alle Fragen, die vor allem Einsteigern in die gesunde Ernährung durch den Kopf gehen.

Die Kapitel sind sehr gut eingeteilt, sodass man bei Bedarf eine Info einfach wiederfinden und nachlesen kann. Das Einzige, was mich teilweise störte, was, dass manche Beschreibungen zu langwierig waren und sich Dinge wiederholten. Ansonsten hat mir sehr gut gefallen, wie die Autorin sogar ziemlich komplizierte Vorgänge nachvollziehbar, bildhaft, und für jedes Publikum verständlich erklärt.

Ich kann das Buch jeder und jedem empfehlen, die/der noch wenig über gesunde Ernährung weiß und eine umfassende Einführung in dieses spannende Thema erhalten möchte.

Bewertung vom 04.02.2021
Kim Jiyoung, geboren 1982
Cho, Nam-joo

Kim Jiyoung, geboren 1982


ausgezeichnet

Bei Übersetzungen aus Asien bin ich persönlich immer etwas vorsichtig, doch dieses Buch war ein Volltreffer! In verständlicher Prosa verfasst, wir die Lebensgeschichte einer durchschnittlichen Koreanerin erzählt. Beginnend in der Zeit noch vor ihrer Geburt, endend mit ihren psychischen Problemen.

Der Roman ist recht sachlich, die Gefühle oder Meinungen des Erzählers spürt man beinahe wie nie. Umso augenöffnender ist das Lesen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr erkennt man, dass die (beabsichtigte und unbeabsichtigte) Diskriminierung der Frauen in Korea so gut wie in jedem Bereich ihres Lebens stattfindet. Unweigerlich taucht dann auch die Frage auf, ob nicht auch in anderen Ländern, ja sogar bei uns, noch solche Zustände herrschen.

Zusammengefasst ein äußerst lesenswerter Roman, der die heutige Situation der Frauen aus einer dritten objektiven Sicht beschreibt.

Bewertung vom 01.02.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


sehr gut

Inhalt: Als Nora Seed Selbstmord begeht, findet sie sich in einer Bibliothek wieder, in der jedes Buch ein mögliches Leben von ihr enthält, hätte sie andere Entscheidungen getroffen. Auf der Suche nach einem besseren, beginnt die Protagonistin verschiedene Leben anzuprobieren und lernt mit jedem etwas mehr dazu.

Die Lektüre beginnt eher düster und deprimierend, wird aber im Laufe der Geschichte immer heller und heller. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, mit der Zeit wird man aber so in die Erzählung gesogen, dass man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen kann. Ungefähr bei der Hälfte des Werks war ich etwas gelangweilter, doch das letzte Drittel ist unglaublich fesselnd und macht das wieder wett.

Besonders gut haben mir die philosophischen Aussagen gefallen, die immer wieder eingestreut sind. Schließlich befasst sich die Geschichte ja mit einem der philosophischsten Themen überhaupt: dem Leben, aber auch dem Tod.