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k04

Bewertungen

Insgesamt 123 Bewertungen
Bewertung vom 02.08.2024
Thorne Princess
Shen, L. J.

Thorne Princess


gut

»Du darfst gebrochen sein. Darin liegt sogar eine Chance … die Chance, dich von Grund auf neu zusammenzusetzen.«

Darum geht es:
Hallie Thorne, die unkonventionelle, jüngste Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten, stolpert vom einen Fettnäpfchen ins nächste. Die Presse belagert sie daher regelrecht, denn negative Schlagzeilen sind Hallies alltäglicher Begleiter. Nach dem neuesten Desaster wollen ihre Eltern dieser Sache jedoch endgültig ein Ende setzten und stellen Ransom Lockwood ein.
Ransom, Hallies Personenschützer und ein regelrechter Roboter von einem Menschen, der ständig an ihrer Seite ist und ihr den Charakter eines „verzogenen Mädchens“ austreiben soll. Weder Hallie noch Ransom sind begeistert von diesem Arrangement und pflegen ein feindschaftliches Verhältnis. Aber je mehr sie einander nerven, desto weiter locken sie sich aus ihren Komfortzonen und entdecken dabei manch überraschende Seiten des anderen.

Meine Meinung:
Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ransom und Hallie erzählt. Positiv aufgefallen ist mir direkt, wie charakteristisch die einzelnen Perspektiven für sich sind. Man merkt klar den Unterschied zwischen beiden Figuren und lernt sie allein durch ihre Perspektive gut kennen. Hallie war mir auf Anhieb extrem sympathisch. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, also noch eine sehr junge Frau und wird für ihr Alter authentisch dargestellt. Man merkt ihr an, dass sie halb erwachsen ist, sich aber noch ein paar kindliche Charakterzüge bewahrt hat. Hallie wirkte anfangs stark auf mich, doch erst im Laufe des Buches erkennt man die Tiefe ihres Charakters und alles, was sie durchgemacht hat. Dafür hätte ich sie am liebsten einfach in den Arm genommen. Die Art, wie Hallie in ihren Kapiteln zu ausführlichem Klatsch und Tratsch neigt, macht die Geschichte unterhaltsam und Hallie zu einer Figur, mit der ich gerne im echten Leben befreundet wäre.
Ransom hat es mir schwerer gemacht. Ich habe von Anfang an seine trockene, aufs Wesentliche beschränkte Art gemocht und finde ihn einen sehr spannenden Gegenpol zu Hallies überschäumendem Charakter. Dennoch ist mir im Laufe des Buches aufgefallen, dass Ransom für mich ein Mysterium blieb und er ist unbestritten ein „morally gray“ Charakter. Ransom hat außergewöhnliche sexuelle Vorlieben, was ich ein interessantes Thema fand, aber ich hätte es besser gefunden, wenn das Thema ausführlicher erklärt worden wäre. Das ist nur eines von mehreren Beispielen, welches zeigt, dass mir einige Dinge zu schnell behandelt wurden.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass dieses Buch eines ist, bei dem man nicht sonderlich viele sympathische Figuren vorfindet. Und bei allen Figuren, auch den Hauptfiguren, bin ich auf den ein oder anderen Charakterzug gestoßen, den ich problematisch fand. Nicht immer wurde darauf eingegangen, manchmal zu oberflächlich und andere Probleme wurden eher unrealistisch gelöst.

Ich habe nun ein paar Schwachstellen der Geschichte aufgezeigt, aber ich möchte auch kein falsches Bild der Story aufzeigen. Denn Tatsache ist, dass ich es sehr genossen habe, die Geschichte zu lesen. Der Schreibstil hat mich absolut überzeugt und obwohl das Buch um die 500 Seiten hat, war es sehr kurzweilig. Der Humor war genial und wer auf Sarkasmus und Situationskomik steht, ist hier ganz richtig. Und wie sich Hallie entwickelt, ist extrem beeindruckend und inspirierend. Sie steht für all die jungen Frauen, die das Leben bereits gebrochen hat, die aber niemals aufgeben und zu viel Stärke fähig sind.

Mein Fazit:
THORNE PRINCESS ist ein vielschichtiger Roman, der mich beim Lesen regelrecht gefesselt hat. Anfangs ist er voller Humor, doch er steckt ebenso voller Tragik und dunklen Abgründen. Insgesamt ist THORNE PRINCESS für mich mehr eine Geschichte über die Entwicklung einer jungen Frau als ein Liebesroman. Obwohl ich mich von der Spannung, den vielfältigen Themen, der interessanten Storyline und der Dynamik zwischen den Hauptfiguren unterhalten gefühlt habe, gab es ein paar Aspekte, die mich an der Geschichte gestört haben. Etwa an den Figuren selbst und auch die Liebe/Romantik kam mir zu kurz. Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Empfehlen kann ich die Geschichte allen, die Schmöker gerne lesen und einen etwas anderen Liebesroman suchen, indem ebenso Humor wie Dunkelheit steckt.

Bewertung vom 30.07.2024
Even If I fall
Johnson, Abigail

Even If I fall


weniger gut

»Für einen kurzen Moment will ich nach seiner Hand greifen und sei es nur, um den Schmerz von jemand anderem festzuhalten, damit ich meinen eigenen nicht spüren muss.«

Darum geht es:
Brookes Familie ist ein einziger Scherbenhaufen, nachdem ihr Bruder für den Mord an seinem besten Freund verurteilt wurde. Seitdem mussten sie und ihre Familie sich immer mehr zurückziehen und das Leben in der Kleinstadt zeigt sich von der Schattenseite. Brooke versucht mit allen Mitteln, ihre Familie zusammenzuhalten … aber kann nie aufhören, die Wahrheit über Jasons Tat herausfinden zu wollen. Doch ihrer Familie erzählt sie nichts davon – ebenso wenig von Heath, dem keinen Bruder des Getöteten, der ihr zuhört, wenn niemand sonst es tut. Aber wird er ihr noch immer zuhören, wenn sie nach den Geschehnissen der Tatnacht forscht?

Meine Meinung:
EVEN IF I FALL ist ein Roman, dessen Idee mich mit ihrer Einzigartigkeit gecatcht und fasziniert hat. Denn wer betrachtet einen Mordfall aus der Perspektive der Angehörigen des Mörders? Ich zumindest habe zuvor nie darüber nachgedacht und genau dieses Gedankenspiel, dieser Blick über den Tellerrand reizte mich. Und der Einstieg ins Buch konnte mit meinen Erwartungen definitiv mithalten.

Der Roman wird vollständig aus Brookes Perspektive erzählt. Brooke ist 17 Jahre alt und wirkt sehr erwachsen und verantwortungsvoll. Sie war mir sympathisch und ihre Art zu denken, zu fühlen und zu handeln wirkte authentisch und nachvollziehbar. Auch Brookes Familie ist gut ausgearbeitet und die Erzählung macht es einem beim Lesen leicht, sich in die Figuren hineinzuversetzen.

Thematisch ist die Geschichte definitiv schwere Kost. Die Stimmung in der Familie, die Schwierigkeiten in der Kleinstadt und die Unsicherheit über den wahren Charakter von Brookes Bruder hängen wie eine dunkle Gewitterwolke über der Handlung. Doch die Frage ist, ob sie sich entladen wird, oder ob sie vorüberzieht und die Sonne wieder scheint. Diese Frage kreiert eine Grundspannung, welche zum Weiterlesen anspornt. Zugleich war EVEN IF I FALL für mich ein Buch, dass ich nicht so schnell lesen konnte, weil es Konzentration erfordert und Dinge aufbringt, die man erst verdauen möchte. Hier hat mir gefallen, wie Abigail Johnson geschickt Prisen von Humor einstreut, sodass die Stimmung nie zu gedrückt war.

Aber je weiter ich las, desto weniger war das Buch, was ich erwartet hatte. Was ich hatte lesen wollen. Das erste Drittel ist gelungen, das zweite baut an Spannung auf – hat aber auch seine Längen. Und im letzten Drittel gipfelt die Spannung in einem wenig phänomenalen Höhepunkt, sodass ich am Ende ziemlich enttäuscht war. Enttäuscht von der Auflösung, die der vorangegangen Spannung nicht gerecht wurde. Und enttäuscht von einigem mehr.

Worauf ich mich im Buch besonders gefreut habe, war die Lovestory – eine Forbidden Love – zwischen Brooke und Heath. Dieses Thema hatte deutlich Potential und war so kontrovers wie dramatisch. Doch genutzt wurde das Potential zu wenig. Die Dynamik zwischen Brooke und Heath war nicht greifbar, Heath ein mysteriöser Charakter und die Storyline ihrer Liebe ging in der restlichen Handlung unter.

Mein Fazit:
Ich habe das Gefühl, Abigail Johnson wollte zu viel aus 379 Seiten herausholen. Die Idee war genial, die Geschichte hatte großes Potential. Und ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass mir die Geschichte zu denken gegeben hat und im Kopf bleiben wird. Aber bei so viele Themen – Familie, Freundschaft, Liebe, Trauer, Schuld, Vergebung und die Suche nach der Wahrheit – sind 378 Romanseiten nicht genug. Der Geschichte fehlen Seiten und trotz ihrer Schwere die Tiefe. Die Richtung. Der rote Faden. Anders umgesetzt, vielleicht als Dilogie, hätte EVEN IF I FALL mich sicherlich überzeugt, doch so hat mich die Geschichte am Ende verloren. Ich vergebe enttäuschte 2,5 Sterne.

Bewertung vom 26.07.2024
Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2
Gold, Lily

Triple Duty Bodyguards / Why Choose Bd.2


sehr gut

Darum geht es:
Die Schauspielerin Briar Saint ist eine richtige Diva und berüchtigt für ihre kühle Fassade und unfreundliche Art. Doch auch eine Diva hat ihre Grenzen, und diese werden deutlich überschritten, als ein Stalker in ihr Zimmer einbricht, während sie schlafend im Bett liegt. Die Situation beunruhigt Briar zunehmen und es wird klar: Ein neues Sicherheitsteam muss her. Und so ziehen bald die Ex-Soldaten Matt, Glen und Kenta bei ihr ein. Ihre neuen Bodyguards sind nicht nur die besten in ihrem Job – sie bringen Briars Leben mit ihren unnachgiebigen Befehlen und ihrer Attraktivität völlig durcheinander.

Meine Meinung:
TRIPLE DUTY BODYGUARD ist mein erstes Buch von Lily Gold und eine sogenannte Reverse Harem Lovestory. Passend zum Reihentitel „Why Choose“ läuft der Roman also auf eine Vierer-Beziehung hinaus. Wenn man die Geschichte lesen möchte, sollte man sich über die Beziehungskonstellation im Klaren sein und Offenheit für dieses Thema mitbringen. Ich jedenfalls finde Reverse Harem sehr interessant und erfrischend zu lesen und Lily Gold macht dem Trope einfach alle Ehre.

Der Roman wird mit wechselnder Perspektive erzählt, sodass man alle Protagonist*innen – Briar, Kenta, Matt und Glenn – verstehen, kennen- und einschätzen lernt. Insgesamt wird die Geschichte sogar aus insgesamt fünf Perspektiven erzählt, was bei Liebesromanen ungewöhnlich ist, somit einzigartig und spannend, aber natürlich auch besonders kompliziert für die Autorin. Aber Lily Gold hat es mit diesen vielen Perspektiven richtig drauf und stellt äußerst charakterstarke Figuren vor.
Briar ist eine vielschichtige Frau und sie besser kennenzulernen war faszinierend. Als ehemaliger Kinderstar repräsentiert sie die verschiedenen Facetten der Filmindustrie und zeigt die Hürden, auf welche Frauen in Hollywood stoßen. Ich habe Briar für ihre Stärken und Schwächen gemocht.
Die männlichen Hauptfiguren haben mir alle früher oder später das Herz gestohlen, obwohl sie so verscheiden sind. Glenn ist am ruhigsten und unsichersten. Er erinnert mich ein wenig an einen riesigen Teddybären, den man einfach knuddeln möchte.
Kenta ist der Ausgeglichenste. Er ist einfühlsam, verständnisvoll und ich mochte es, wie er immer Ruhe in die Gruppe bringen konnte.
Matt ist der Impulsive und mit seiner herrischen, schroffen Art am schwersten zu knacken. Aber mit Briar, Glen und Kenta an seiner Seite wird nach und nach deutlich, wie viel Angst, Schmerz und Leid hinter der schroffen Fassade steckt.

Insgesamt bin ich ein großer Fan der Hauptfiguren. Ich mochte ihre Entwicklung und ihre Dynamik zusammen – ob die Freundschaft der Jungs, die einzelnen Verbindungen zu Briar oder die Dynamik in der Gruppe. Ich hätte mir aber gewünscht, die Jungs besser kennenzulernen. Während wir von Briar vielseitige Einblicke in ihr aktuelles und früheres Leben erhalten, bleiben die Jungs etwas eindimensional. Bei ihnen hätte ich gerne mehr über Hintergründe, familiäre Kontexte und ihr außerberufliches Wesen gelesen. Auch lief es für mein Empfinden zu glatt, dass Briar es derart locker nimmt, sich gleichzeitig in drei Männer zu verlieben.

Zuerst hat mich die Geschichte aufgrund ihres Humors gecatcht, denn die Anfangsphase der vier verläuft ziemlich unterhaltsam. Durch die Stalking-Thematik nimmt die Geschichte zunehmend an Spannung zu, sodass ich sie zeitweise kaum aus der Hand legen konnte. Obwohl ich normalerweise kein Fan von Suspense-Elementen bin, habe ich sie hier sehr genossen und fand das Thema Stalking clever und gut recherchiert dargestellt. Außerdem hat mir an der Storyline gefallen, dass auf übertriebenes, unnötiges Drama verzichtet wurde und das Verhalten aller Figuren nachvollziehbar und logisch auf mich wirkte.

Zuletzt möchte ich noch das Thema Spice ansprechen. Die Autorin weist schon am Anfang des Buches auf den Spice-Faktor hin, was aber nicht heißt, dass das Buch NUR aus expliziten Szenen besteht. Aber es sind mehr als in anderen Liebesromanen. Es gibt zwar Bücher mit noch mehr Spice, aber man sollte Spice schon gerne lesen für diesen Roman. Jedenfalls fand ich auch die expliziten Szenen gut geschrieben – sie waren vielseitig und kreativ und grundsätzlich war die Atmosphäre prickelnd.

Meine Fazit:
TRIPLE DUTY BODYGUARDS ist die erfrischend andere Art von Liebesroman, durch seine Vielseitigkeit gelungen und äußerst unterhaltsam zu lesen. Die Geschichte ist so humorvoll wie spannend und gleichermaßen sexy und romantisch. Ich finde das Buch empfehlenswert und mag die vielen Botschaften, die darin stecken. Aber ich möchte nicht verschweigen, dass die Geschichte stellenweise ausbaufähig wäre. Einzelne Aspekte an Figuren oder Themen blieben zu oberflächlich und es gab die ein oder andere Länge. Somit vergebe ich 3,5 (aufgerundet 4) von 5 Sternen und freue mich darauf, weitere Romane der Autorin zu lesen.

Bewertung vom 19.07.2024
Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1
Louis, Saskia

Unlock My Heart / Golden Heights Bd.1


sehr gut

„Wenn uns nichts mehr bleibt, dann haben wir immer noch unseren Humor.“

Darum geht es:
Lexie hat noch nie etwas im Leben geschenkt bekommen – im Gegenteil. Doch das hält sie nicht davon ab, das Beste aus ihrem Leben zu machen. Und das bedeutet, Regeln, Gesetze und Grenzen manchmal nicht ganz so genau zu nehmen. Als der reiche Schnösel Logan Maxx ihr ein Geschäft anbietet, will sie eigentlich direkt ablehnen, denn die Aktion ist ihr zu groß. Doch besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Es soll also ein Deal wie jeder andere werden. Aber Logan ist nunmal nicht wie jeder andere …

Meine Meinung:
UNLOCK MY HEART ist der Auftaktband der Golden Heights-Dilogie. Beide Bände handeln von anderen Pärchen, die Lovestory selbst ist also in sich abgeschlossen. Dennoch gibt es ein Thema, dass beide Bände miteinander verbindet und das nach Band eins noch nicht ganz abgeschlossen ist. Aber keine Sorge, es gibt keinen fiesen Cliffhanger ;)

Als ich den Roman zu lesen begann, konnte ich kaum glauben, wie schnell die Seiten und Kapitel an mir vorbeizogen. Die Story hat mich von der allerersten bis zur allerletzten Seite in ihren Bann gezogen und ich habe es schlichtweg genossen, weiterzulesen. Das Buch wird oft als unterhaltsam und witzig mit spritzigen Dialogen angepriesen und damit wird wirklich nicht übertrieben. UNLOCK MY HEART ist Unterhaltung pur. Der Schreibstil ist kurzweilig und amüsant, etwa durch die schrägen Metaphern und Vergleiche. Auch die Figuren mit ihren Eigenheiten sorgen für Erfrischung. Hinzu kommt die Art, wie Saskia Louis mit Klischees spielt, manche Klischees geradezu überstrapaziert und somit einen ganz eigenen Humor kreiert.
Ich habe den Roman vor allem wegen der humorvollen Lovestory lesen wollen. Lexies Nebenerwerb sorgt außerdem für Spannung, die sicherlich ebenfalls einen Anteil an der „Sogwirkung“ der Geschichte hat. Ich möchte aber anmerken, dass der Roman in erster Linie eine erfrischende Liebesgeschichte ist, und man keine wirklichen Thriller-Elemente oder Romantic-Suspense erwarten sollte. Mir persönlich sind die reinen Lovestorys sowieso lieber, weshalb die Geschichte meinen Geschmack absolut getroffen hat.

Beim Lesen habe ich mich sowohl mit dem Setting als auch mit den Figuren wohlgefühlt. Es gibt einige tolle Nebenfiguren, die sehr liebevoll angelegt sind und die ich richtig ins Herz geschlossen habe. Lexie als Protagonistin war mir auf Anhieb sympathisch und ich fands es toll, eine Geschichte mit einer derart taffen Heldin zu lesen. Außerdem habe ich Lexie als eine reife, intelligente junge Frau kennengelernt, die zwar nicht immer richtig handelt, die sich ihrer Handlungen aber absolut bewusst ist und deshalb sehr aufrichtig ist. Mit Logan habe ich mich erst mit jedem weiteren Kapitel aus seiner Sicht mehr erwärmen können. Am Ende hatte ich ihn ganz doll lieb und fand ihn süß, doch am Anfang macht er als wandelndes reiches Badboy-Klischee keine allzu gute Figur. Aber auch das handhabt die Autorin wirklich gut und authentisch.

Die Lovestory zwischen Lexie und Logan hat mich absolut überzeugt und ich liebe die Dynamik zwischen den zweien. Sie passen perfekt zusammen, obwohl sie auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen möchten. Die Lovestory ist zwar nicht so Enemies to Lovers wie ich erwartet habe, dennoch ist sie sehr unterhaltsam und ich liebe es, wie Logan und Lexie sich immer auf Augenhöhe begegnen und sich gegenseitig Kontra geben.

Alles in allem habe ich nichts an der Geschichte auszusetzen. Manchmal laufen die Dinge vielleicht etwas zu glatt, es gibt ein paar viele Zufälle. Aber das ist nichts, was stört, es fällt nur auf und man kann darüber lachen.

Abschließend bliebt mir nur noch zu sagen, dass mich dieser erste Band der Golden Heights-Dilogie extrem neugierig auf Band zwei macht und ich mich darauf freue, weiterzulesen ;)

Mein Fazit:
UNLOCK MY HEART ist eine kurzweilige, erfrischende Liebesgeschichte zum Wohlfühlen und Amüsieren. Die Geschichte war vielleicht nicht perfekt, aber ich habe sie sehr zu lesen geliebt. Daher vergebe ich 4 von 5 Sterne sowie eine klare Leseempfehlung an alle, die gerne über Klischees lachen und eine Schwäche für not-so-bad-Badboys haben.

Bewertung vom 08.07.2024
Marrying Dr. Flawless (eBook, ePUB)
Bieber, Cassia

Marrying Dr. Flawless (eBook, ePUB)


weniger gut

Darum geht es:
Ikaros und Vanessa sind seit sechs Monaten verheiratet, doch noch immer sind sie Fremde füreinander. Ihre Ehe ist arrangiert. Vanessa hat ihre Freiheit aufgegeben, um ihrer Familie mit deren finanziellen Schwierigkeiten zu helfen. Und Ikaros hilft seiner Familie, indem er nicht länger für schlechte Schlagzeilen sorgt. Doch miteinander wirklich glücklich werden? Das können die beiden nicht. Oder? Schließlich können sie nicht leugnen, dass ihre körperliche Anziehung immens ist. Aber das macht noch keine glückliche Ehe …

Meine Meinung:
MARRYING DR. FLAWLESS ist der zweite Band der Angelis Memorial Reihe. Jeder Band ist in sich abgeschlossen und kann theoretisch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Ich selbst habe den ersten Band der Reihe nicht gelesen und muss deshalb sagen, dass ich beim Lesen etwas verunsichert war. Ich bin mir immer noch nicht ganz sicher, ob mir wirklich Vorwissen gefehlt hat, aber ich hatte zumindest das Gefühl. Deshalb empfehle ich, den ersten Band erst zu lesen und dann MARRYING DR. FLAWLESS.

Ich wollte die Geschichte ursprünglich lesen, weil der Klappentext meinem Geschmack entsprach und eine humorvolle Geschichte versprach. Und genau so wirkte das erst Kapitel auf mich, denn Vanessa und Ikaros treffen zum ersten Mal aufeinander, als sie im gleichen Bett aufwachen, ihr One-Night-Stand durch einen heftigen Blackout aber beide mehr oder weniger vergessen haben.
Doch dann findet ein Zeitsprung zum zweiten Kapitel statt und von da an tat ich mir schwer, mich in der Story zurechtzufinden. Hinzu kam, dass die Geschichte ganz anders war, als der Klappentext sie beschrieben hat. Ich habe mich darauf gefreut, Ikaros dabei zu beobachten, wie er Vanessa für sich gewinnt, während sie ihm das Eheleben zur Hölle macht, damit er die Scheidung einfordert. Stattdessen handelt die Geschichte davon, dass Vanessa sich mit der Ehe zu arrangieren versucht, während Ikaros vor seinen Gefühlen davonläuft.

Ab dem zweiten Kapitel sind Vanessa und Ikaros bereits verheiratet und alles, was im letzten Jahr seit ihrem One-Night-Stand passiert ist, blieb ein großes Rätsel für mich. Leider kamen auch immer mehr Fragezeichen in meinem Kopf hinzu. Grundsätzlich mag ich es, im Laufe eines Buches manche Geheimnisse zu lösen und Fragen beantworten zu können. Das spornt zum Weiterlesen an. Doch hier hatte ich das Gefühl, dass Ikaros und Vanessa viel mehr wussten als ich, weshalb ich ihnen nie ganz folgen konnte. Im ersten Drittel befürchtete ich sogar, den Überblick über all die offenen Fragen zu verlieren. Und vielleicht habe ich das auch, denn ich bin mir jetzt, am Ende der Geschichte, noch nicht ganz sicher, ob ich wirklich alles verstehen konnte, was passierte und sich entwickelte.

Ich habe lange gebraucht, mit den Hauptfiguren warmzuwerden. Vanessa war mir anfangs zumindest einigermaßen sympathisch, was es etwas leichter machte. Ikaros hingegen habe ich sehr lange nicht wirklich verstehen können. Ihn habe ich im Laufe des Buches trotzdem noch ziemlich liebgewonnen, Vanessa hingegen lies mich gegen End hin etwas zweigespalten zurück. Einerseits konnte ich verstehen, wieso sie handelte wie sie es tat. Andererseits hätte ich mir gewünscht, es wäre anders. Insgesamt habe ich aber das Gefühl, Vanessa und Ikaros nicht wirklich kennengelernt zu haben, weil mir Szenen gefehlt haben, in denen sie sich im Stillen mit sich selbst, ihren Empfindungen und Gedanken auseinandergesetzt haben. Das Buch bestand fast ausschließlich aus Ereignissen und Dialogen, doch eine Figur lernt man eben durch ihren inneren Charakter viel besser kennen.

Was wirklich gelungen ist, ist der Spice. Man muss spicy Szenen natürlich lesen mögen, aber wer dies tut, wird bei diesem Buch perfekt unterhalten. Weil ich insgesamt nicht wirklich mit Ikaros und Nessi mitfiebern konnte, konnte ich auch mit der Lovestory nicht immer Schritt halten. Trotzdem ist das Knistern und Prickeln darin wirklich gelungen und durch die Seiten hindurch spürbar.

Mein Fazit:
MARRYING DR. FLAWLESS ist eine spicy Liebesgeschichte mit Krankenhaussetting und zwei Protagonisten, die nicht nur einander, sondern auch sich selbst besser kennen- und verstehen lernen. Auch wenn ich einige Botschaften der Geschichte gelungen finde, hat das Buch im Gesamten meinen Geschmack nicht getroffen. Ich habe mich nicht nur mit den Figuren, sondern auch mit der Storyline selbst schwergetan. Anstatt mich auf die Lovestory einlassen zu können, war mein Kopf beim Lesen voller Fragen, doch das Buch lieferte nur oberflächliche Antworten. Deshalb vergebe ich 2 von 5 Sternen und werde die Reihe nicht weiterverfolgen.

Bewertung vom 05.07.2024
This could be love / Hawaii Love Bd.1
Lucas, Lilly

This could be love / Hawaii Love Bd.1


sehr gut

„Du hast nicht verloren. Du hast nur nicht gewonnen.“

Darum geht es:
Vor einem Jahr stand Louisa mit einem Fuß schon an der Spitze der Weltrangliste im Frauentennis. Dann knickte sie mit dem anderen Fuß folgenschwer um und musste eine lange Verletzungspause hinnehmen. Kurz vor ihrem Comeback ist sie nun voller Ängste, Druck und Zweifel. Der Sommer auf Hawaii, in der Tennisschule ihrer Patentante, soll ihr deshalb den nötigen Push verleihen.
Angekommen auf der Insel kämpft Louisa mit dem ungewohnten Klima und wird beim Joggen am Strand bewusstlos. Ihr Nachbar Vince ist es, der ihr zur Hilfe eilt. Vince, der ein attraktiver Surferboy ist. Vince, dessen Lächeln ihr weiche Knie verpasst. Vince, der ihr bei ihrer nächsten Begegnung plötzlich die kalte Schulter zeigt.
Louisa weiß, eine Sommerliebe ist das letzte, was ihre holprige Karriere gerade benötigt. Ihr Herz fragt sich trotzdem, was mit Vince los ist …

Meine Meinung:
Lilly Lucas ist spätestens seit der Cherry-Hill-Reihe eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen und so war die Sache klar, dass ich ihre neue Hawaii-Love-Reihe unbedingt lesen muss.
Der Einstieg in die Geschichte fiel mir unglaublich einfach. Das Buch beginnt mit einigen Zeitungsausschnitten, durch die wir Louisas Weg in der Profi-Tennis-Welt kennenlernen und verfolgen. Davon war ich direkt überzeugt, denn es ist einfach ganz typisch für Lilly Lucas, so viel Infos und Kontext derart präzise auf den Punkt zu bringen.
Auch mit dem Erzählstil fühlte ich mich direkt wohl. Das ganze Buch wird aus Louisas Perspektive erzählt, wodurch wir Lou ausführlich kennen- und verstehen lernen. Louisa ist 22 Jahre alt und ich mochte die Frische, die die Lovestory durch jüngere Protagonisten an sich hatte. Außerdem ist Louisa eine absolute Powerfrau, dabei aber nicht befremdlich beeindruckend, sondern nahbar und inspirierend. Lous Entwicklung im Laufe der Geschichte ist vielleicht nicht gewaltig und man nimmt sie auch eher unterbewusst wahr. Rückblickend hat Louisa sich aber durchaus verändert und zeigt zugleich, dass es manchmal nur kleinere Entwicklungen sind, die einen großen Unterschied machen.
Vince als Antagonist mochte ich ebenfalls gerne. Wenn die Geschichte nur aus einer Perspektive erzählt wird, habe ich grundsätzlich das Bedenken, dass die andere Hauptfigur zu fremd bleibt. Aber ich weiß von Lilly Lucas, dass sie dieses Problem gut umschiffen kann. Somit konnte ich Vince durch die Zeilen kennenlernen. Trotzdem muss ich gestehen, dass ich manche Dinge über ihn gerne genauer erfahren hätte und ich ihm noch die ein oder andere Frage zu stellen wüsste. Ich finde, dass Vince interessante Themen in die Geschichte einbrachte, die aber nur angeschnitten wurden.
Mehr und mehr ins Herz geschlossen habe ich die großartigen Nebenfiguren. Ich kann es kaum erwarten, nach Hawaii zurückzukehren, um manche von ihren als Protagonisten näher kennenzulernen und die Entwicklung der anderen in der Nebenhandlung weiter zu verfolgen.

Der absolute Pluspunkt der Geschichte war definitiv das Setting. Und obwohl ich mich nie für einen Urlaub auf Hawaii entscheiden würde, habe ich mich unfassbar dabei wohlgefühlt, meinen literarischen Urlaub dort zu verbringen und zumindest auf diese Weise in Vinces gemütlichem Hostel einzuchecken. Lilly Lucas hat es mal wieder geschafft, die Farben, Düfte, Geräusche mit ihren Worten einzufangen. Ich hatte das Gefühl, selbst über den Sand zu joggen, die Brise des Meeres auf meiner Haut zu spüre, erste wacklige Versuche auf einem Surfbrett zu unternehmen. Einfach Hawaii zu genießen. Unglaublich, wie die Autorin das schafft.

Mein Fazit:
Man merkt: Ich habe viel Positives zum Buch zu sagen. Und genau genommen nichts Negatives. Ich bin durch die Kapitel geflogen, konnte alles um mich herum vergessen und habe den genialen Humor genossen. Ich liebte die Lovestory, weil sie so authentisch war. Es fühlte sich schlichtweg echt an, wie zwei Fremde sich zögerlich annähern. Wie sie verwirrt sind, wie sehr sie sich zueinander hingezogen fühlen, obwohl sie sich noch gar nicht so gut kennen. Wie sie anfangs unbeholfen miteinander umgehen, aneinander vorbeireden. Wie manche Dinge noch peinlich sind, andere schon fast merkwürdig vertraut. Das alles macht die Lovestory aus.
Aber ich muss auch gestehen, dass dieses Buch nicht das eine ist, das aus der Masse heraussticht. Es ist eines, das großen Spaß zu lesen macht, das ich auch gerne nochmal lesen werde. Aber es ist keines, das besonders in Erinnerung bleiben wird, das besonders in die Tiefe geht oder nachhaltig berührt. Es ist einfach eine schöne Liebesgeschichte.

Und so vergebe ich 4 von 5 Sternen und empfehle THIS COULD BE LOVE als schöne, süße, humorvolle Sommerlektüre. Es ist vielleicht nicht mein liebstes Buch der Autorin, zeigt aber all das, was ich an der Autorin liebe und vor allem ist dieser erste Band ein gelungener Start in die neue Reihe. Ich kann es kaum erwarten, zurückzukehren!

Bewertung vom 08.06.2024
Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1
Groh, Kyra

Zeilenflüstern / Sweet Lemon Agency Bd.1


gut

Darum geht es:
Stimmen waren für Klara, deren Eltern gehörlos sind, nie besonders. Bis sie die Stimme von Hörbuchsprecher Noel hört. Jahrelang war seine Stimme ihr Rettungsanker. Das Zentrum ihrer Sehnsüchte. Das Trostpflaster für ihre Sorgen.
Als die Sweet Lemon Agency, in der sie seit kurzem als Texterin arbeitet, einen Sprecher engagiert, steht Klara im Tonstudio plötzlich Noel gegenüber. Sie kann es nicht glauben! Noch weniger kann sie glauben, wer der Mann hinter der wundervollen Stimme tatsächlich ist. Wie unfreundlich und undankbar. Oder steckt doch mehr dahinter?

Meine Meinung:
Auf ZEILENFLÜSTERN habe ich mich riesig gefreut. Mich hat die Thematik total gereizt, dass Klara sich schon lange, bevor sie Noel persönlich kennenlernt, in seine Stimme verliebt. Ich hatte daher vielleicht ein paar Erwartungen zu viel, als ich die Geschichte anfing. Jedenfalls hat sich die Story anders entwickelt, als ich dachte. Nicht anders schlecht. Nicht anders gut. Einfach anders.

Schon die Kapiteltitel mit ihren kreativen Wortschöpfungen versprechen einen kunstvollen Schreibstil, der mir im Großen und Ganzen gut gefallen hat. Die Autorin schreibt flüssig, abwechslungsreich und somit spannend. Manchmal war mir die Wortwahl allerdings zu exklusiv. Ich bin kein Fan davon, wenn ich in einem deutschsprachigen Buch Worte/Begriffe nachschlagen muss, weil ich mich dann ausgeschlossen fühle, weil ich eben kein Insider bin. Ebenso ist es mir bei den Anspielungen zum Thema Theater ergangen. Theater ist nicht die Welt, in der ich mich für gewöhnlich bewege. Deshalb hätten die Erklärungen, Einblicke und Beschreibungen der Werke, Zitate, der Schauspielerei gerne ausführlicher sein dürfen, um eben auch die Nicht-Expert*innen abzuholen.

Abholen ist ein passendes Stichwort. Denn die beiden Hauptfiguren waren für mich ebenfalls nicht jederzeit greifbar. Aber erst mal zum Positiven. Ich mochte sowohl Klara als auch Noel gerne. Ihre jeweiligen Thematiken waren spannend, etwa Klaras gehörlose Eltern oder Noels Eltern, die ihren Sohn nicht verstehen können oder wollen. Außerdem waren beides Charaktere mit Unsicherheiten, die sie eigentlich nahbar machen und die Raum für Entwicklung im Laufe der Geschichte lassen. Und beides war da: Es gab Momente, in denen ich die beiden absolut verstehen und ihr Handeln, Denken, Fühlen nachvollziehen konnte. Zudem gab es deutliche Entwicklungen. Aber es war nicht immer so. Es gab Momente, in denen ich nicht verstand, weshalb Noel so sehr auf der Stelle trat. Es gab Momente, in denen ich das Gefühl hatte, wichtige Aspekte aus Klaras Leben verpasst zu haben, beziehungsweise dass sie zu beiläufig erzählt wurden. Noels Entwicklung hat sich leider am Ende zu schnell und mehr abseits der Buchseiten abgespielt.

Alles in allem war die Storyline mal gut, mal weniger gut. Sie hat mich jedenfalls nicht gecatcht. Besonders die erste Hälfte empfand ich als schleppend, mit zu wenig Handlung. Einiges war mir zu vorhersehbar. Der gezielt eingesetzte Humor wiederum hat mir gut gefallen.

Was mir auf jeden Fall sehr gefallen hat, war das Setting rund um die Sweet Lemon Agency. Ich liebte die Atmosphäre des Büros. Fand die Themen total spannend, die sie umgeben. Und ich habe all diese Nebenfiguren enorm liebgewonnen. Vor allem eine Nebenfigur ist dabei von Anfang an herausgestochen: Felix. Er ist der Protagonist aus dem nächsten Band der Reihe, FARBENRAUSCHEN. Seine Auftritte waren mein persönliches Highlight im Buch, weshalb ich mich nun sehr auf Band zwei freue, obwohl mich der erste Band ernüchtert zurücklässt.

Mein Fazit:
ZEILENFLÜSTERN ist eine vielseitige, topaktuelle und authentische Geschichte. Nicht nur über die Liebe, sondern vor allem über das Zu-sich-Selbst-finden. Es ist ein NA-Liebesroman vor allen für diejenigen, die gerne über gesellschaftlich relvante Themen lesen und eine Liebesgeschichte ganz ohne Kitsch suchen. Denn die Liebe zwischen Noel und Klara ist nicht märchenhaft-perfekt, sondern real unperfekt.
Ich bin froh, das Buch gelesen zu haben, weil ich so neugierig auf die Geschichte war. Trotzdem muss ich auch sagen, dass mich die Story nicht von sich überzeugt hat. Manches war mir zu langatmig, anderes zu knapp. Mir ist es außerdem lieber, etwas zu viel Kitsch als etwas zu wenig Kitsch zu lesen. Deshalb trifft das Buch nicht vollends meinen Geschmack. Ich vergebe 3,5 bis 4 von 5 Sterne.

Bewertung vom 03.06.2024
Only One Kiss (eBook, ePUB)
Madison, Natasha

Only One Kiss (eBook, ePUB)


weniger gut

Darum geht es:
Ralph hat als Eishockey-Profi und alleinerziehender Vater eines Säuglings genug zu tun, da braucht er nicht auch noch Social-Media-Trubel. Leider erwarten seine Sponsoren mehr Aktivität in den Medien, weshalb seine Agentin ihm empfiehlt, jemanden dafür einzustellen. Nein, nicht nur irgendjemanden, sondern Candace, die die Kanäle der besten Sportler betreut.
Eigentlich kann Candace keine neuen Kunden mehr aufnehmen und ihre Warteliste ist endlos. Doch Ralph und seine süße Tochter Ari erweichen ihr Herz. Von da an beginnt es kompliziert zu werden. Um unnötige Konflikte zu vermeiden, datet Candace nämlich keine ihrer Klienten. Aber mit jedem weiteren Aufeinandertreffen geht Ralph ihr mehr unter die Haut.

Meine Meinung:
Bei Ebooks mit dem typischen Cover von Männern mit nacktem Oberkörper sticht kaum eines aus der Masse heraus und ONLY ONE KISS macht hierbei keine Ausnahme. Dass ich die Geschichte gelesen habe, lag deshalb daran, dass sie eine Art Blind Date für mich war. Stichworte wie Humor, Spice, Single Dad und Eishockey klangen vielversprechend und der Einstieg ins Buch ist mir gut gelungen.

Die Geschichte wird mit wechselnder Perspektive erzählt. Am Anfang waren mir beide Hauptfiguren sympathisch. Candace ist schlagfertig, humorvoll und sehr herzlich – eine perfekte Mischung. Und Ralph als Vater zu erleben war einfach niedlich. Er ist fürsorglich und auf eine liebenswerte Weise tollpatschig.
Mit der Zeit habe ich einige der Nebenfiguren ebenfalls ins Herz geschlossen und besonders Ralphs kleine Tochter Ari hat mich immer zum Lächeln gebracht.

Insgesamt beginnt die Story sehr amüsant mit viel Witz und was ebenfalls sofort da war, das war die Chemie zwischen Ralph und Candace. Es knistert gewaltig zwischen ihnen und ich freute mich auf eine unterhaltsame Lovestory.

Doch nach und nach überwogen die Kritikpunkte. Mir war rasch klar, dass ich mich mit dem Schreibstil nicht anfreunden würde, weil er – und ich finde leider keine bessere Formulierung dafür – unprofessionell wirkte. An Abwechslung bei der Wortwahl fehlte es komplett. Ich habe schon manchmal in Rezensionen von abgedroschenen Phrasen gelesen und konnte das nie ganz nachvollziehen. Doch nach diesem Buch verstehe ich es. Sätze, die in einem Liebesroman eigentlich romantisch und passend sind, wirkten hier zu platt und abgenutzt. Dennoch möchte ich dem Buch zugutehalten, dass es sich leicht und schnell liest, praktisch wie von allein.

Wenn die Worte in Liebesszenen unpassend wirken, kann man sich bereits denken, dass die Lovestory nicht ganz glatt verläuft. Denn obwohl die Chemie existierte, verlief das Annähern der Protagonisten für meinen Geschmack holprig. Was die Autorin definitiv kann, ist Spice. Die Lovestory knistert und prickelt, und das kam auch bei mir an. Doch ein Paar macht mehr aus, als die Anziehungskraft. Ich konnte ihnen nicht immer folgen, auf welchem „Level“ sie sich gerade befanden und was sie mit ihren Worten meinten. Und je näher sie sich kamen, desto offensichtlicher wurde ein Charakterzug von Ralph, der mich im besten Fall noch mit den Augen rollen ließ. Stichwort toxische Männlichkeit und Alpha-Männchen.

Hinzu kommt, dass die Geschichte immer nur an der Oberfläche kratzt. Sie hat keinen Tiefgang. Mit dem Tod von Ralphs früheren Partnerin wäre definitiv Potential für mehr Tiefe gewesen. Aber es reicht eben nicht, eine Figur mit schwieriger Vergangenheit auszustatten – es kommt darauf an, was die Autorin daraus macht. Und da kam einfach nichts. Außerdem ist Candace für mich eine Figur ohne wirkliche Ecken und Kanten. Alles wirkt zu glatt. Wenn Candace nicht gerade Liebenswürdigkeit pur verkörpert, ist sie stur, was mit der Zeit leider nervt.
Und was ist mit dem Stichwort Unterhaltung? Was als spritziger Humor begann, wurde am Ende klischeebehaftet und übertrieben.

Mein Fazit:
ONLY ONE KISS geht aufgrund des durchschnittlichen Covers, das recht oberflächlich wirkt, unter. Und rückblickend muss ich leider sagen, dass nicht mehr dahintersteckt als das Cover verspricht. Der Einstieg in die Geschichte entsprach noch meinen Hoffnungen auf eine unterhaltsame, witzige, prickelnde Lovestory. Aber die Geschichte hätte definitiv mehr Potenzial gehabt. Und wer eine Sports-Romance erwartet, wird von dem minimalen Eishockey-Content enttäuscht sein. Auf dem Weg zum Ende hat mich das Buch ziemlich verloren und es ist keine Geschichte, die hängen bleibt. Ich vergebe 2,5 Sterne. ONLY ONE KISS ist nicht direkt schlecht, aber maximal Durschnitt.

Bewertung vom 17.05.2024
One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?
Cayouette, Betty

One last shot - Macht es am Ende doch noch Klick?


ausgezeichnet

Als das weltberühmte Model Emerson die Erinnerung an einen zehn-Jahre alten Hochzeitspakt auf ihrem Handy liest, hat sie gerade die Trennung von einem weiteren vermeintlichen Traumkerl hinter sich. Seit Jahren sucht sie nach der großen Liebe, nach ihrer anderen Hälfte. Doch niemand hat sie je so vervollständigt wie Theo damals. Und so langsam dämmert Em, dass niemand auf der Welt ihre „media naranja“ sein kann - außer Theo. Also nutzt sie den auslaufenden Heiratspakt als letzte Möglichkeit auf eine zweite Chance und zieht alle Register. Ein Shooting in Italien mit Theo als Fotograf, das sie ihre Karriere kosten, ihr aber auch die Liebe ihres Lebens sichern könnte.
Doch zwischen ihnen ist viel passiert und die zehn Jahre Funkstille haben den zweien noch mehr Hürden in den Weg gestellt. Werden sie dennoch zueinander finden oder sich dieses Mal endgültig verlieren?

Meine Meinung:
Ich war vom ersten Satz an in die Geschichte verliebt. Zu Beginn lernen wir nämlich Emerson von ihrer privaten Seite aus kennen – als Em, die eine hoffnungslose Romantikerin und vielleicht ein bisschen zu vernarrt in romantische Komödien ist. Eine Em, mit der wir Liebesromanleser*innen natürlich besonders relaten können ;)
Passend zu diesem Einstieg entwickelt sich das Buch zu DER Romcom schlechthin. Die Geschichte zaubert beim Lesen ein Lächeln ins Gesicht, verführt uns zum Schmunzeln, Kichern und ja, auch zum peinlich Grunzen. Außerdem entlockt sie (und dieser Effekt verstärkt sich im Laufe des Romans sogar noch) wieder und wieder verträumte Seufzer. In ganz typischer Romcom-Manier ist die Storyidee vielleicht etwas zu romantisch um wahr zu sein. Und ja, man muss sich darauf einlassen können, dass sich die Rahmenhandlung innerhalb einer Woche abspielt. Aber ganz ehrlich? Es funktioniert definitiv und die Idee, das Buch in einen ablaufen Countdown aufzuteilen, hätte nicht genialer sein können! Außerdem sind die einzelnen Tage natürlich vollgepackt mit Ereignissen und Hürden, die Theo und Emerson überwinden müssen. Aber was ungelesen übertrieben wirken mag, geht beim Lesen total auf. Der Roman beschert erfrischende Spannung und (wortwörtlich) köstliche Unterhaltung.

Wer meine Worte ganz genau gelesen hat, wird sich vielleicht schon gefragt haben, weshalb ich von Rahmenhandlung im Speziellen spreche. Das bringt mich zu einem meiner Lieblingsaspekte der Storyline: Die Autorin hat eine ganz besondere Erzählweise gewählt. Abgesehen von den, in wechselnder Perspektive geschriebenen Kapiteln der Second-Chance-Hauptlovestory, gibt es dazwischen Kapitel aus der Vergangenheit – ebenfalls mit wechselnder Perspektive. Während wir in der Gegenwart also miterleben, wie Em und Theo sich ein zweites Mal annähern, verfolgen wir zugleich, wie sie in der Highschool beste Freunde wurden und sich schließlich die Welt bedeuten. Besonders betonen möchte ich hierbei, dass ich beide Handlungsstränge zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte gleichermaßen genossen und geliebt habe und auf beiden Zeitebenen kaum erwarten konnte, weiterzulesen. Alles ergänzt sich perfekt, läuft zusammen und rundet sich gegenseitig ab.

Die Autorin hat eine Geschichte mit tollen Figuren geschaffen und mich damit überrascht, wie sehr ich manche Nebenfiguren liebgewonnen habe, die ich anfangs nicht einschätzen konnte. Meine Favoriten sind aber definitiv Em und Theo. Ich möchte mich an dieser Stelle bei allen bisherigen und folgenden Bookboyfriends entschuldigen, weil leider niemand von ihnen Theo mehr das Wasser reichen kann. Er ist einfach alles und seine Liebe für Emerson ist echt, aufrichtig, grenzenlos.
Emerson ist eine beeindruckende junge Frau. Models als Protagonisten und Shootings als Setting kannte ich bisher noch nicht, weshalb ich es geliebt habe, durch Emerson diese Branche kennenzulernen. Emerson ist eine Figur, mit der man sich wohlfühlt. Sie inspiriert durch ihre Stärke und ihren Mut.

Kurzum liebe ich Theo und Emerson als Figuren und wofür sie stehen – einzeln und gemeinsam. Die beiden zeigen uns, dass es in der Liebe (und im Leben) weit mehr als nur richtige oder falsche Entscheidungen gibt. Und dass es auch nach vermeintlich falschen Entscheidungen immer weitergeht.

Mein Fazit:
Ich habe mich wirklich auf diese sommrige Geschichte mit italienischem Setting gefreut. Aber als ich nach knapp hundert Seiten bereits erkannte, zu welchem Highlight sich der Roman für mich entwickelte, war ich ganz ehrlich überrascht. ONE LAST SHOT handelt von ernsten Themen wie Traumata, Entwicklung und den Tücken des Lebens. Ich bin absolut begeistert, absolut verliebt und kann ONE LAST SHOT schon jetzt als mein persönliches Sommer-Lesehighlight küren. Während Em und Theo sich auf die Suche nach ihrer media naranja machten, wurde das Buch zu „mi media naranja“. Deshalb vergebe ich wohlverdiente 5 Sterne für diese Second-Chance-Best-Friends-to-Lovers-Lovestory. Meine ausdrückliche Leseempfehlung kommt von Herzen!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.05.2024
What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1
Flint, Alexandra

What We Fear / Lakestone Campus of Seattle Bd.1


sehr gut

„Denn was war Stille schon anderes als Gedanken, für die es einfach nicht die richtigen Worte gab?“

Harlow fühlt sich am LAKESTONE CAMPUS fehl am Platz. Sie ist weder reich noch besonders intelligent oder hat sich ihren Studienplatz hart erkämpft. Stattdessen ist sie Hackerin, und in diesem Spezialgebiet zwar überdurchschnittlich gut, aber vor allem kriminell und in die illegalen Machenschaften des Darknets verwickelt. Sie stand praktisch mit beiden Füßen im Gefängnis, als ein Deal mit dem Leiter des LCS ihr stattdessen dieses Vollstipendium beschert hat.
Nun will Harlow alles dafür tun, die Chance zu nutzen. Neu anfangen, Freunde finden und beweisen, dass sie mehr ist als eine Kriminelle. Sich zu verlieben, war nicht ihr Plan. Schon gar nicht, wenn es jemand so durch und durch Gutes wie Zack ist. Zack verdient jemanden, der ihn nicht in einen Strudel aus bedrohlichen Geheimnissen zieht – doch wie kann Harlow diese Person sein?

„Stark sein bedeutet nicht immer, stehen zu bleiben und einem Sturm zu trotzen. Stark sein heißt manchmal eben auch zusammenzubrechen. Emotionen zulassen, obwohl sie wehtun.“

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Der zuweilen poetische Schreibstil der Autorin gefällt mir und ein kleines Highlight sind die Songs, die den einzelnen Kapiteln zugeordnet sind. Außerdem sind Erzählungen mit wechselnder Perspektive perfekt, um beide Seiten einer Geschichte zu erfahren, verstehen und nachempfinden zu können – und da macht auch dieses Buch keine Ausnahme. Beide Protas waren mir rasch sympathisch. Harlow strudelt von einem Dilemma ins nächste, ist dabei zugleich eine so bodenständige, freundliche Person, dass sie einen für sich einnimmt. Zack ist ein unfassbar kluger, umsichtiger, feinfühliger junger Mann und einfach was Besonderes. Er wirkt fast zu perfekt, um wahr zu sein. Aber ich hatte ihn sehr, sehr gern.

Doch beide Figuren stellen schnell klar, dass dies eine Geschichte über Geheimnisse wird. Und das ist so eine Sache. Grundsätzlich mag ich es, im Laufe eines Romans die Geheimnisse um Figuren nach und nach zu lüften. Aber es gibt auch diese Geheimnisse, die Figuren dazu bringen, sich ein Lügenkonstrukt um die Wahrheit herum aufzubauen. Und wenn das der Fall ist, entwickelt sich ein Roman für mich oft zu einer Gradwanderung. Schaffen es die Figuren weiterhin, die Lesenden auf ihrer Seite zu halten – oder verlieren sie einen mit der Zeit, weil die Figuren anstrengend, nervig oder unauthentisch werden?

Sowohl Harlow als auch Zack haben ihre Geheimnisse, aber meiner Meinung nach wurde damit gut umgegangen. Gut heißt, ich konnte verstehen, weshalb sich die Geschichte auf diese Weise entwickelt hat und weshalb die beiden sich entsprechend verhalten haben. Gut heißt aber auch, dass mich die Geschichte nicht absolut begeistert und mitgerissen hat.

An sich funktioniert die Story. Sie ist gut durchdacht und clever ausgearbeitet. Was mir besonders – vermutlich sogar am besten – gefallen hat, waren Setting und Atmosphäre. Der Campus ist eine Klasse für sich und ich habe es genossen, alle Einzelheiten über das Leben und Studieren dort in mich aufzusaugen. Die herbstliche Atmosphäre hat meinen Geschmack getroffen und für Wohlfühlklima gesorgt.

Allerdings hat mich nicht jedes Gefühl so gecatcht wie die Wohlfühlatmosphäre. Was die Liebesgeschichte betrifft, war es für meinen Geschmack ein bisschen wenig. Zack und Harlow sind Slow Burn, was ich an sich sehr liebe. Ich mag die leisen, vorsichtigen, authentischen Liebesgeschichten besonders gerne und diese Dynamik habe ich an den beiden genossen. Allerdings besteht bei Slow Burn die Gefahr, dass die Liebe untergeht oder zweitrangig wird. Das war hier zwar nicht wirklich der Fall, aber auch nicht NICHT der Fall. Die Geschichte steckt voller Details und Puzzlestücke. Es gibt zahlreiche Nebenfiguren und Eindrücke. Viele größere und kleinere Handlungen. Und in der Summe … war es ein wenig zu viel. Für meinen Geschmack. Zumal ich am Ende der Geschichte nicht sagen kann, dass alle Puzzlestücke ein vollständiges Bild ergeben. Sie sorgen eher dafür, dass die Geschichte ziemlich ausführlich wird, die Haupthandlung selbst aber nicht so rund und geschliffen ist, wie sie sein könnte. Der Schluss kam zu schnell und ich habe nach den spannenden Turbulenzen und Rätseln nicht das Gefühl gehabt, alles nachvollziehen zu können – insbesondere die Auflösung am Ende.

Mein Fazit:
WHAT WE FEAR erzählt eine schöne, leise Liebesgeschichte inmitten lauter, dramatischer Turbulenzen. Der Roman enthält Emotionen auf der gesamten Bandbreite – aber bei mir persönlich wollte der Funke nicht immer überspringen. Ich mochte die verschiedenen Komponenten der Geschichte für sich – die liebenswerten Hauptfiguren, die facettenreichen Nebenfiguren, die Spannung und den Slow-Burn. Aber das Zusammenspiel all dieser Komponenten hat mich nicht zu einhundert Prozent überzeugt. Ich vergebe knappe 4 Sterne, denn auch wenn der Roman nicht ganz zu mir passte, ist er gelungen.