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Benutzername: 
Ameland
Wohnort: 
Kierspe

Bewertungen

Insgesamt 439 Bewertungen
Bewertung vom 14.10.2024
Am Fluss der Zeiten
Renk, Ulrike

Am Fluss der Zeiten


ausgezeichnet

Super recherchiert und fesselnd geschrieben

Ich lese die Bücher von Ulrike Renk sehr gerne, denn sie zeichnen sich durch eine hervorragende Recherche und eine fesselnde Geschichte aus. So war es auch dieses Mal. Ich verfolgte Elzes Leben Mitte des 16. Jahrhunderts als Tochter eines eigenbehörigen Bauern im Münsterland, die ihr Gesindejahr bei einem Domherrn in Münster ableisten muss.

Wie von der Autorin gewohnt, hat sie ihre Charaktere sehr unterschiedlich, aber unglaublich authentisch dargestellt. Allen voran mochte ich Elze sehr, sie ist eine sympathische, kluge und neugierige Person, dabei empathisch ihren Mitmenschen gegenüber. Auch Stine, die immer noch unter ihren Erlebnissen in Münster mit den Täufern leidet, hat sich nach und nach in mein Herz geschlichen. Aber auch die anderen Familienmitglieder mochte ich.

Mir hat der Einblick in das Leben der Eigenbehörigen zu jener Zeit sehr gut gefallen, denn davon war mir bisher das Meiste unbekannt, genau wie viele Begriffe, die zum Glück im Glossar erklärt werden. Auch hatte ich mich bisher noch nicht intensiver mit der Zeit der Täufer in Münster beschäftigt. Ich kenne die Käfige an der Lamberti Kirche und ich kannte im groben ihre Bedeutung. So habe ich durch diesen anschaulichen Bericht mein Wissen wieder erweitern können. Das mag ich so an historischen Romanen.

Geschichte und Schreibstil haben mich von Beginn an gefesselt. Einerseits wollte ich langsam lesen und das Buch genießen, aber andererseits wollte ich auch wissen wie es mit Elze weitergeht. Ich habe nicht nur mit ihr gelitten, geweint und mitgefiebert, sondern auch mit ihren Familienmitgliedern. Für mich ist so ein hartes und teilweise fremdbestimmtes Leben wie es für die Eigenbehörigen normal war kaum vorstellbar.

Der Auftakt dieser Trilogie war für mich ein Lesegenuss und ich fiebere der Fortsetzung entgegen. Leider ist es nicht möglich, mehr als fünf Sterne zu vergeben.

Bewertung vom 12.10.2024
Und täglich grüßt die MörderMitzi
Archan, Isabella

Und täglich grüßt die MörderMitzi


ausgezeichnet

Wenn die Vergangenheit plötzlich gegenwärtig wird

Es ist schon einige Zeit her, dass ich aus dieser Reihe um die Mördermitzi einen Band gelesen habe, aber immer noch trägt Mitzi schwer an einer vermeintlichen Schuld aus Kindertagen. Eine unverhoffte Begegnung versetzt Mitzi in ein Hochgefühl. Die Warnungen ihrer Freundin Agnes schlägt sie in den Wind. Als neue Revierleiterin muss sich Agnes um einen Bogenschützen kümmern, der Angst und Schrecken verbreitet und kann sich nicht so um die Belange der Freundin kümmern. So steckt Mitzi bald wieder im dicksten Schlamassel.

Mitzi ist eine liebenswerte und sympathische Person. Aufgrund ihrer Vergangenheit kommt sie leider nicht zur Ruhe. Sie pendelt zwischen ihrer Freundin Agnes, ihrer eigenen Wohnung und der ihres Freundes hin und her. Nichtsahnend von dem perfiden Spiel bringt sie hier ein sehnlicher Wunsch im wahrsten Sinne des Wortes an den Abgrund.

Ich mag den bildhaften Schreibstil von Isabella Archan sehr. In vielen Szenen setzte sich mein Kopfkino ganz allein in Bewegung. Sie weiß von Beginn an einen Spannungsbogen zu bilden und ihn auch zu halten. Mit ihren Wendungen hat sie mich auch auf die ein oder andere falsche Fährte gelockt. Aber ich mag es auch, wenn ich bis kurz vor Schluss noch miträtseln kann.

Der Krimi hat mir einige spannende und unterhaltsame Stunden beschert und ich freue mich auf weitere Fälle mit der Mördermitzi.

Bewertung vom 10.10.2024
Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Frida und Filu - Die unsichtbaren Detektive - Der verflixte Flohmarkt-Fall
Gerhardt, Sven

Penguin JUNIOR - Einfach selbst lesen: Frida und Filu - Die unsichtbaren Detektive - Der verflixte Flohmarkt-Fall


sehr gut

Erster Fall erfolgreich gelöst

Frida möchte gerne eine Detektivin sein und möchte auf dem Flohmarkt so eine Mütze wie Sherlock Holmes ergattern. Leider wird ihr diese Mütze vor der Nase weggeschnappt und sie bekommt zum Trost einen alten Zylinder geschenkt. Ein wahrer Glücksfall für ihren ersten Fall wie sich noch herausstellen sollte.

Ich liebe Bücher, deren Cover auch auf der Rückseite bebildert sind so wie hier. Auf der Vorderseite ist quasi die ganze Geschichte schon bildlich dargestellt. Der Text ist in neun Kapitel untergliedert, so dass sowohl Vor- als auch Selbstleser Pausen einlegen können. Allerdings ist die Geschichte so spannend, dass man eigentlich keine Unterbrechung machen möchte. Super finde ich das Glossar am Ende, welches eine Aussprachhilfe eventuell unbekannter Wörter enthält.

Der Text und die Vorstellungskraft der jungen Leser wird durch die vielen detaillierten und wunderschönen Illustrationen von Stefanie Klaßen verstärkt. Ein paar Details dieser Bilder findet man auch auf den Cover-Innenseiten wieder.

Ein gelungener Auftakt dieser neuen Reihe vom Autor Sven Gerhardt, die für Selbstleser ab ca. 7 Jahre, aber auch zum Vorlesen für Jungen und Mädchen ab ca. 4 Jahre geeignet sein dürfte.

Bewertung vom 08.10.2024
Drachenstarke Geschichten - Von mutigen Prinzessinnen, Piratenschätzen und großen Mäuseträumen
Benn, Amelie

Drachenstarke Geschichten - Von mutigen Prinzessinnen, Piratenschätzen und großen Mäuseträumen


ausgezeichnet

Supertolles Kinderbuch für alle

Ich fand schon das bunte Cover mit dem Drachen, den Büchern und der Prinzessin so toll. Und es geht im Inneren auch so weiter. Auf der Cover-Innenseite befinden sich zu jeder Geschichte kleine Illustrationen, in die man die Sticker der letzten Seite einkleben kann. Wer das Buch nicht zerschneiden möchte, kann die Sticker mit Hilfe eines QR-Codes auch ausdrucken.

Dann begegne ich der Prinzessin Tinka zum ersten Mal und bin direkt in dieses quirlige Mädchen, das außer ihrem Krönchen nichts prinzessinnenhaftes an sich hat. Sie spielt Ball, klettert auf Bäume und rast mit ihrem Roller durch den Park. Als ihr langweilig wird, wagt sie sich in das Kellergewölbe und trifft auf den Drachen Patu, der viele, viele Bücher bewacht. Hier hat mir gefallen, dass der Drache nicht böse und feuerspeiend dargestellt wird, sondern eher wie ein liebenswürdiger Großvater, der sich um seine Enkelin kümmert. Aber ihm wird immer mal wieder eins seiner Bücher gemopst, weil er abends so müde ist und einschläft. Ob Tinka Patu helfen und ob der Bücherdieb gefasst werden kann, müsst ihr selbst herausfinden.

Ich finde die Idee Geschichten in eine Geschichte unterzubringen genial. Dadurch wird das Buch sehr abwechslungsreich und hat für jeden Leser etwas zu bieten. Wir begegnen Piraten, Tieren, Meerjungfrauen, einem weißen Drachen und auch einem kleinen Mäuserich. Die Geschichten sind spannend und sehr unterschiedlich. Es geht unter anderem um Mut, Freundschaft oder einem reinen Herzen. Ich habe Patu bei seinen Geschichten mindestens genauso gespannt zugehört wie Tinka.

Zu allen Geschichten gibt es wunderschöne farbige und teils ganzseitige Illustrationen von Stefanie Klaßen. Sie verstärken und unterstützen den Text und auf manchen gibt es so einiges zu entdecken.

Ein ganz tolles Kinderbuch von Amelie Benn, das nicht nur den Kindern, sondern auch mir eine schöne Lesezeit bereitet hat. Das Buch ist sowohl für Jungs als auch Mädchen geeignet und bekommt von mir eine glasklare Leseempfehlung.

Bewertung vom 06.10.2024
Schwedensommer
Lund, Jesper

Schwedensommer


sehr gut

Raffiniert ausgedacht

Bisher kannte ich nur Krimis dieses Autors, die unter seinem Klarnamen Jobst Schlennstedt veröffentlicht wurden. Da mir diese ausnehmend gut gefallen haben, war ich auch auf diese Reihe sehr gespannt. Und ich kann sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde.

An der Küste Malmös wird der landesweit bekannte Reeder tot aufgefunden. Ein Fall für Kommissar Niklas Zetterberg und seine Kollegin Emma Steen. Die Ermittler verfolgen eine Spur, tappen aber genau wie ich lange im Dunkeln. Mir gefällt wie sich die verworrenen Fäden langsam aber stetig entwirren, um am Ende einen von langer Hand geplanten Racheakt zu offenbaren.

Die beiden Ermittler waren mir von Beginn an sympathisch. Mit viel Akribie und Recherche konnten sie diesen verzwickten Fall lösen. Für mich war es sehr spannend, sie dabei zu begleiten und ich werde definitiv auch diese Reihe weiterverfolgen.

Bewertung vom 05.10.2024
Unterwegs mit Billy und Lilly
Puchner, Willy

Unterwegs mit Billy und Lilly


sehr gut

Anspruchsvolles Kinderbuch

Anna bekommt zu Weihnachten eine rote Häsin geschenkt. Sie möchte nicht, dass ihr Stofftier alleine ist und wünscht sich von Herzen einen Freund für sie. In ihrem Traum begegnet sie Billy, dem roten Hasen, der sich auf die Reise begibt und letztendlich auf Lilly trifft.

Im Buch befindet sich jeweils auf der rechten Doppelseite eine Illustration und auf der dazugehörigen linken Seite ein kurzer Text. Wir begleiten entweder Billy oder beide Hasen quasi auf ihrer Reise und bekommen Einblicke in die verschiedenen Stationen. Die Illustrationen wurden in unterschiedlichen Maltechniken erstellt.

Ein anspruchsvolles Buch, dass m. E. noch nicht für fünfjährige, sondern eher für ältere Kinder bzw. Erwachsene geeignet ist.

Bewertung vom 02.10.2024
Die rauen Nächte von Graz
Preis, Robert

Die rauen Nächte von Graz


gut

Leider kein Krimi für mich

Die Geschichte fängt eigentlich ganz spannend an. Dem Sonderermittler Armin Trost wird quasi aus einem fahrenden Auto eine halbtote Frau vor die Füße geworfen. Obwohl weitere Frauen verschwinden, findet kaum Ermittlungsarbeit statt.

Ich mag Krimis bei denen der Ermittler sich durch Ecken und Kanten oder sonst wie vom Mainstream abhebt, aber mit Armin Trost konnte ich nicht warm werden. Mit seinem Warten auf Intuitionen, um den Fall aufzuklären, kam ich gar nicht zurecht. Grundsätzlich gefällt es mir auch, wenn es Informationen zum Privatleben der Ermittler gibt, denn schließlich sind sie auch Menschen. Aber hier haben mich die vielen Szenen zu seiner Verliebtheit gestört. Auch war mir bis auf Zeus niemand in diesem Krimi sympathisch.

Für mich war es bis auf das Ende, welches ich wirklich spannend fand, einfach mit vielen Längen zu wenig Krimi. Für den Autor freut es mich, dass andere Leser in der Leserunde durchaus anderer Meinung waren. Ich kann aufgrund des gelungenen Finales aber nur wohlwollende drei Sterne vergeben.

Bewertung vom 30.09.2024
Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks
Kenny, Emily

Die außergewöhnlichen Abenteuer der Alice Tonks


sehr gut

Internatsgeschichte mit Tiefgang

Die elfjährige Alice kommt auf eine neue Schule, dem Internat Pebbles. Hier sind bereits ihre Mutter und ihre Großmutter gewesen. Alice mag eigentlich keine Veränderungen. Sie ist genau wie die Autorin Emily Kenny Autistin. Alice weiß noch nicht, dass sie dort eine besondere Fähigkeit an sich entdecken wird, die ihr nicht nur das bisher größte Abenteuer ihres Lebens beschert, sondern ihr Leben in Zukunft auch bereichern wird.

Alice ist ein sympathisches und mitfühlendes Mädchen, die in Tim und Ottie schnell Freunde findet. Sie hat ihre Prinzipien und macht eine starke Entwicklung durch. Im weiteren Verlauf wird die Freundschaft der drei Kinder auf eine harte Probe gestellt. Es kommt zu Konflikten und Mobbing, Lügengeschichten werden verbreitet. Wem kann man vertrauen und wer spielt ein falsches Spiel? Mir hat gefallen, dass Alice Beeinträchtigung zwar in gewissen Szenen eine Rolle spielen, aber nie in den Vordergrund gestellt werden.

Eine spannende Abenteuergeschichte für Jungs und Mädchen, in die wichtige Themen gekonnt eingearbeitet wurden, ohne sich aufzudrängen. Weil für mich die Geschichte an einigen Stellen nicht ganz rund war, ziehe ich einen Stern in meiner Bewertung ab.

Bewertung vom 30.09.2024
Mein buntes Anziehpuppen-Buch zum Herausdrücken

Mein buntes Anziehpuppen-Buch zum Herausdrücken


ausgezeichnet

Spielspaß wie zu meiner Kindheit

Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als Sprachpate habe ich mich an diese Anziehpuppen aus meiner Kindheit erinnert und war total erfreut, dass es diese Puppen immer noch gibt. Ich gebe Kindern in der Grundschule, die gar kein oder nur wenig deutsch sprechen Sprachunterricht. Und das geht natürlich am besten spielerisch, daher bin ich immer auf der Suche nach entsprechenden Materialien.

In dem Buch befinden sich drei weibliche und eine männliche Puppe zum Herausdrücken. Mir gefällt, dass es nicht nur einen Jungen, sondern auch ein Mädchen mit anderer Hautfarbe gibt. Bei den über 200 Kleidungsstücken ist von der Mütze bis zu den Schuhen alles dabei, sogar kleine Handtäschchen.

Für mein Sprachpatenkind ein großer Spielspaß, bei dem sie gleichzeitig Begriffe wie Pullover, Hose, Bademantel, Schuhe etc., sowie Farben und Aussehen z. B. gestreift oder mit Erdbeeren lernen konnte und weiterhin kann. Und für mich sind die Anziehpuppen eine große Unterstützung.

Bewertung vom 26.09.2024
Das seltsame blaue Ding
Loske, Judith

Das seltsame blaue Ding


ausgezeichnet

Die Welt der Geschichten entdecken

Als der Dachs eines Tages im Wald ein seltsames blaues Ding findet, weiß er damit nichts anzufangen. Das Ding wandert von Tier zu Tier bis es endlich beim Fuchs landet. Dieser weiß was es mit dem blauen Ding auf sich hat und lädt die Tiere des Waldes ein, damit sie es auch erfahren.

Eine wunderschöne Geschichte über die Faszination des Lesens, der Entdeckung der Liebe zu Büchern und damit das Eintauchen in andere Welten. Fantasievoll und kindgerecht von Judith Loske geschrieben und ebenfalls von ihr mit ausdrucksstarken, meist ganzseitigen und farbigen Illustrationen versehen.

Wir mochten die Geschichte und die vielen Bilder sehr.