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Fernweh_nach_Zamonien
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Buchhaim

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Insgesamt 1178 Bewertungen
Bewertung vom 10.10.2024
Alles Käse! Picandou feiert Weihnachten
Krause, Ute

Alles Käse! Picandou feiert Weihnachten


ausgezeichnet

Ein Muskeltier im Bilderbuch: Picandou erlebt ein spannendes und herzerwärmendes Weihnachtsabenteuer.


Inhalt:

Die kleine Maus Picandou liebt Käse! Und sie liebt Weihnachten!

Klar, dass für den Weihnachtsschmaus ein ganz besonderer, nie gekannter Käse gefunden werden muss.

Auf seiner Suche nach der perfekten Sorte entdeckt er den Mond ... ein absolut vollkommener Käse ... und leider unerreichbar!

Wie soll er nur dort rankommen?


Altersempfehlung:

ab 4 Jahre


Illustrationen:

Den farbenfrohen Zeichnungen wird in diesem Bilderbuch gebührend Platz eingeräumt. Der kurze Vorlesetext darunter oder daneben fügt sich harmonisch ein.

Die Gestaltung der freundlichen Nager gefällt wie immer sehr und ganz besonders die vielen verschiedenen Käsearten, die Picandou auf einer Doppelseite präsentiert, sind unterhaltsam in Szene gesetzt.

Zuckersüß ist beispielsweise die Illustration von Picandou, der einen Babybell im Kinderwagen vor sich herschiebt und dabei mit verträumtem Blick davon nascht.


Mein Eindruck:

Es gibt inzwischen mehrere Bände der Muskeltier-Reihe für verschiedene Lesealter:

zum Vorlesen mit je 200 Seiten, zum Selberlesen mit etwa 128 Seiten und als "Erst ich ein Stück, dann du"-Variante mit knapp 80 Seiten.

Wer die herzensgute Bande bereits kennt, für den gleicht jedes neue Abenteuer einer Heimkehr.

Dies ist das erste Bilderbuch der Reihe und somit auch für Neulinge ein gelungener Einstieg in die abenteuerliche Welt der Muskeltiere.

Mäuserich Picandou, Rattendame Gruyère, Kneipenmaus Pomme de Terre und Hamster Bertram von Backenbart sind ein ungewöhnliches Team. Sie sind sympathisch und haben das Herz am rechten Fleck. Jeder für sich ist ein ganz besonderer Typ und trotz ihrer Unterschiede passt am Ende das Motto "Einer für alle, alle für einen!" einfach hervorragend.

In diesem Abenteuer steht aber alleine der kleine Mäuserich Picandou Camembert Saint Albray im Fokus. Die vielen Namen hat er sich übrigens selbst ausgesucht. Klar, er liebt Käse!

Das Abenteuer ist verhältnismäßig kurz und einfach gehalten und wird trotzdem mit viel Charme und Herz erzählt.

Wie es sich für ein Muskeltier gehört, gibt Picandou bei seiner Suche so schnell nicht auf.

Er versucht alles Mäusemögliche, bekommt tatkräftige Hilfe von allen Seiten und so darf zum Abschluss natürlich das Weihnachtswunder nicht fehlen.

Am Ende erkennt Picandou jedoch, dass der weltbeste Käse viel besser schmeckt, wenn man ihn mit seinen Freunden teilt!

Das phantasievolle und lustige Weihnachtsabenteuer vermittelt ganz nebenbei wichtige Werte und sorgt für großartige Unterhaltung in der Vorweihnachtszeit!


Fazit:

Das erste Bilderbuch der großartigen Kinderbuchreihe.

Ute Krause erzählt warmherzig und humorvoll eine spannende und turbulente Weihnachtsgeschichte.

Dank liebenswerter Charaktere und stimmungsvoller Illustrationen bietet dieses Abenteuer ein wunderbares Vorlesevergnügen.


...

Rezensiertes Buch: "Alles Käse! Picandou feiert Weihnachten" aus dem Jahr 2024

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
Das NEINhorn und der Geburtstag
Kling, Marc-Uwe

Das NEINhorn und der Geburtstag


ausgezeichnet

Lustig, lehrreich und wie immer sehr reich an Wortwitz! Ein unterhaltsames Bilderbuch für Jung und Alt!


Inhalt:

Im Herzwald leben die Einhörner fröhlich in den Tag hinein und fressen gezuckerten Glücksklee.

Doch in dieser märchenhaften Idylle herrscht nicht nur Sonnenschein:

Das NEINhorn (es sagt zu jedem und allem einfach "Nein!") hat sich mit der KönigsDOCHter (die ausschließlich mit "Doch!" antwortet) ganz fürchterlich gestritten.

Das NEINhorn hat die KönigsDOCHter nämlich geschubst. Sie war aber auch voll gemein! Vielleicht hat sie sogar den Streit angefangen und wollte selber schubsen.

Vor lauter Wut auf das NEINhorn kündigt ihm die KönigsDOCHter die Freundschaft und läd es kurzerhand von ihrer Geburtstagsfeier mit Trötenkröten-Orchester, Kuchen und Clowns aus.

Der WASbär rät, ein schönes Geschenk zu besorgen, um die KönigsDOCHter zu besänftigen.

So ganz überzeugt ist das NEINhorn nicht, macht sich aber grummelnd auf die Suche.

Unterwegs findet es zwar kein Geschenk, aber dafür neue (nervige) Freunde ...


Altersempfehlung:

ab 5 Jahre


Illustrationen:

Den Vorsatz des Buches schmückt wieder eine Karte vom Land der Träume und märchenhafte und farbenfrohe Illustrationen ergänzen das unterhaltsame Abenteuer.

Alles ist regenbogenbunt und bonbonrosa.

Die verschiedenen Tiere und die idyllische Landschaft sind wunderschön anzuschauen und mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Wie immer ist die Mimik der Charaktere auf den Punkt genau und das Timing von Sprechblasen und Gesichtsausdrücken perfekt abgestimmt.

Neben dem NEINhorn (mit herrlich grummeligem Blick) gibt es abermals viele weitere skurrile Charaktere. Darunter auch alte Bekannte wie der zuckersüße WASbär und der leicht trantütig blickende NAhUND.


Meine Meinung:

Dies ist das dritte Abenteuer. Vorkenntnisse sind aber nicht erforderlich.

Das Schriftbild ist sehr klein, so dass dieses Buch für Leseanfänger noch nicht geeignet ist. Hinzukommt der Wechsel verschiedener Schriftarten, z.B. in den Sprechblasen, um auch optisch zu verdeutlichen, wer gerade spricht. Als Vorlesebuch dagegen ist das neue NEINhorn-Abenteuer perfekt geeignet.

Die meisten Charaktere sind aus den beiden ersten Bänden bekannt:

- die KönigsDOCHter, die allem und jedem widerspricht und mit ihren ständigen "Doch!" den perfekten Gegenpart zum NEINHorn bildet, die beiden streiten sich durchgehend und sind richtige Sturköpfe,

- der freundliche WASbär, ein kleines Kerlchen, das schlecht hört bzw. mit voller Absicht nie zuhört, und regelmäßig "Was?" ruft,

- der NAhUND, dem alles egal ist, denn seine Antwort ist stets: "Na und?"

Die Streitereien und Dialoge der Freunde sind aberwitzig und es kommt nach dem üblichen Nein! - Doch! - Nein! - Doch! Schlagabtausch es zum großen Knall.

Bockig macht sich das NEINhorn auf die Suche nach einem Geburtstagsgeschenk und die herrlich schräge Geschichte bekommt gleich drei weitere völlig skurrile Figuren:

der überdrehte und übelst gut gelaunte FROHsch, die schüchterne ENTeSCHULDIGUNG und der etwas hyperaktive KUCKuck-MAL-WAS-ICH-KANN.

Es ist ein unterhaltsames Abenteuer voller Wortspiele und zugleich werden Streit, Entschuldigung und Versöhnung thematisiert ohne den moralischen Zeigefinger.

Marc-Uwe Kling gelingt es zudem, mit seinen Kinderbüchern auch Erwachsene zu faszinieren. Dank feinem Humor, Ironie und Anspielungen zwischen den Zeilen kommen auch Vorlesende voll auf ihre Kosten.

Beispielsweise schenkt die SchLANGEWEILE (ein Sprachfehler - eine schLaune der Natur - lässt sie immer ein "sch" davorsetzen) der Prinzessin eine Lavalampe, d. h. "eine schLava ... äh schLaterne." ;-)

Am Ende gibt es wie erwartet eine Doppelseite mit lustigen Wortspielen. Jedoch nicht wie bisher mit "neuen" Tierarten wie z. B. KLAUmeise, sondern mit Geschenkideen für die Prinzessin: ein BALLkleid, d. h. ein Kleid, das aussieht wie ein gigantischer Fußball uvm.


Fazit:

Marc-Uwe Kling hat erneut ein Abenteuer des charmant-skurrilen NEINhorns erschaffen, welches Jung und Alt ein unterhaltsames und gelungenes Lesevergnügen mit viel Wortwitz beschert.

Ein mit viel Liebe gestaltetes Bilderbuch für große und kleine Streithähne!


...

Rezensiertes Buch: "Das NEINhorn und der Geburtstag" aus dem Jahr 2024

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2024
WAS IST WAS Comic - Planeten und Raumfahrt
Zapf

WAS IST WAS Comic - Planeten und Raumfahrt


ausgezeichnet

Ein galaktisch guter Mix aus Abenteuer und Sachwissen. Bildgewaltig erzählt als Comic.


Inhalt:

Iris, Will und Wenko haben gerade erst ein unfreiwilliges Abenteuer in der Kreidezeit erlebt, als der Roboter des zerstreuten Professor Quecksilber die Kinder zur nächsten Mission abholt.

Dieses Mal geht's per Raumschiff in den Orbit des Neptun, denn der Professor ist auf der Suche nach einem neuen Zuhause für seine Begonie ... oder war's eine Geranie ...

Ein Comic-Abenteuer mit "Was ist Was"-Sachwissen!


Altersempfehlung:

etwa ab 8 Jahre


Mein Eindruck:

Dies ist einer von zwei Comics einer neuen "Was ist Was"-Reihe und somit für Neulinge wie auch alte Hasen gleichermaßen geeignet.

Mit welchem der beiden Abenteuer man startet, ist jedoch unerheblich, da die Hauptfiguren - in alter Comicmanier - kurz mit Bild und Steckbrief vor Beginn des Abenteuers vorgestellt werden.

Den Strich von Comiczeichner Frank "Zapf" Holzapfel mag ich sehr. Doch im Gegensatz zum ersten Band hat er dieses Mal ausschließlich das Skript beigesteuert. Die Zeichnungen stammen von Carlos Arroyo und sind wie im ersten Abenteuer sehr dynamisch und farbintensiv angelegt.

Die drei Kinder sind optisch und charakterlich unterschiedlich angelegt, was es leicht macht, sich mit mindestens einem von ihnen zu identifizieren. Noch immer ist unklar, ob Will ein Junge oder ein Mädchen ist. Jegliches Pronomen wird absichtlich vermieden und auch optisch ist alles möglich.

Der geniale und zugleich überaus konfuse Professor Quentin Honorius Theophilus Quecksilber wie auch der fehlerhaft programmierte Roboter FAIL 34 (der Name ist Programm) sorgen abermals für großartige Unterhaltung.

Nachdem der kleine Roboter versehentlich vom zerstreuten Professor gegossen wurde, gibt er nur noch unverständliche Zeichen von sich.

Parallel zu dem spannenden Abenteuer wird in Infoboxen passendes Sachwissen eingestreut, ohne jedoch die Handlung zu stören.

Hinzu kommt, dass Wenko ein wandelndes Lexikon zu sein scheint. Wenigstens einer, der Begonien von Geranien unterscheiden kann ;-)

Auf die Anordnung und Besonderheiten der Planeten, den Verlust Plutos auf den Status eines Planeten und viele weiteinteressante Besonderheiten wird kurz eingegangen.

(Die Richtigkeit sowie die Aktualität der Informationen vermag ich nicht zu beurteilen und entsprechend auch nicht zu bewerten.)

Die Wissensblöcke sind altersgerecht und gut verständlich erklärt und überfordern junge Lesende nicht.

Die Comic-Reihe ist als spielerischer Einstieg in das jeweilige Thema zu sehen. Ein Türöffner und keinesfalls ein Ersatz eines Sachbuches.

Für das galaktisch gute Abenteuer dieser Wissenscomic-Reihe gibt's 4,5 von 5 Sterne!


Fazit:

Ein informativer und unterhaltsamer Mix aus Sachbuch und Abenteuer.

In Comic-Form und mit sympathischen Charakteren wird altersgerecht und auf Augenhöhe erklärt.

...

Rezensiertes Buch: "Was ist Was - Comic - Planeten und Raumfahrt - Im Orbit des Neptun" aus dem Jahr 2024

9 von 9 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.10.2024
WAS IST WAS Comic - Dinosaurier
Zapf

WAS IST WAS Comic - Dinosaurier


sehr gut

Ein ungewöhnlicher Mix aus Sachbuch und Abenteuer. Eindrucksvoll erzählt als Comic.


Inhalt:

Iris, Will und Wenko warten auf den Schulbus.

Plötzlich schwebt ein Roboter über ihnen und schickt sie unfreiwillig 80 Millionen Jahre in die Vergangenheit.

Der arme Kerl hat die drei Kinder mit einen Trio von Wissenschaftlern verwechselt!

In der Welt der Urzeitgiganten treffen Iris, Will und Wenko in Begleitung des Roboters auf den zerstreuten Professor Quecksilber, der für sie eine ganz besondere Mission bereithält.

Die Kinder sollen ihm dabei helfen, in der Kreidezeit das perfekte Haustier zu finden ...



Ein Comic-Abenteuer mit "Was ist Was"-Sachwissen!



Altersempfehlung:

etwa ab 8 Jahre



Mein Eindruck:

Dies ist einer von zwei Comics einer neuen "Was ist Was"-Reihe und somit für Neulinge wie auch alte Hasen gleichermaßen geeignet.

Das Thema "Dinosaurier" ist perfekt gewählt, weil die Dino-Phase über kurz oder lang in jedem Kinderbuchregal Einzug hält.

Die Hauptfiguren werden - in alter Comicmanier - kurz mit Bild und Steckbrief vorgestellt, so dass es egal ist, mit welchem Band man beginnt.

Da die regulären Bücher der Reihe und auch die Hörspiele mit Theo, Tess und Quentin bei den Kindern Dauerbrenner sind, war schnell klar, dass auch das neue Konzept in Comicform näher unter die Lupe genommen werden muss.

Den Strich von Comiczeichner Frank "Zapf" Holzapfel mag ich sehr und habe mich gefreut, dass er bei diesem Band Skript und Zeichnungen beisteuert.

Die drei Kinder sind optisch und charakterlich sehr unterschiedlich angelegt, was es leicht macht, sich mit mindestens einem von ihnen zu identifizieren.

Von den geliebten (Hörspiel-)Protagonisten sind zumindest die Namen Quentin und Theo geblieben ;-)

Der geniale und zugleich zerstreute Professor Quentin Honorius Theophilus Quecksilber wie auch der fehlerhaft programmierte Roboter FAIL 34 sorgen für Unterhaltung.

Die Story ist interessant gestaltet und auf ihrer Reise sehen die Kinder zahlreiche Dinosaurier.

Dank Infoboxen wird passendes Sachwissen eingestreut ohne die Handlung zu stören.

Hinzu kommt, dass Wenko ein wandelndes Lexikon zu sein scheint.

Richtigkeit und Aktualität vermag ich nicht zu beurteilen und entsprechend auch nicht zu bewerten. Anzumerken ist aber, dass altersgerecht und gut verständlich erklärt wird.

Die Wissensblöcke sind kurz und knapp und überfordern junge Lesende nicht. Sie sind eher als spielerischer Einstieg in das Thema zu sehen und keinesfalls als Ersatz eines Sachbuches.

Es ist für Iris, Will und Wenko das erste Abenteuer und mit "Im Orbit des Neptun" schickt der (liebenswert) durchgeknallte Professor sie schon bald auf die nächste Mission.

Ich gehe davon aus, dass nach und nach die Charaktere weiter vertieft werden.

Für den dinostarken Start der Wissenscomic-Reihe gibt's 4 von 5 Fossilien!



Fazit:

Ein informativer Mix aus Sachbuch und Abenteuer in Comicform.

Spannend und einfach erklärt, kurzweilig und lehrreich sowie anschaulich und interessant gestaltet.



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Rezensiertes Buch: "Was ist Was - Dinosaurier - Das beste Haustier der Kreidezeit" aus dem Jahr 2024

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.09.2024
Pumuckl, Tiergeschichten
Leistenschneider, Uli;Kaut, Ellis

Pumuckl, Tiergeschichten


ausgezeichnet

Turbulente und tierisch unterhaltsame Abenteuer des liebenswerten Kobolds. Vervollständigt durch farbenfrohe Illustrationen.


Inhalt:

Pumuckl liebt Tiere!

So gerne hätte er ein eigenes Haustier!

Ein Hund? Ein Igel? Oder vielleicht eine Ente?

Schwere Entscheidung!

Ein Elefant oder eine Giraffe wären auch nicht schlecht ...

Aber aus einem eigenen Haustier wird wohl nichts werden. Auf das eines anderen aufpassen, macht vielleicht auch Spaß.

Gemeinsam mit Meister Eder besucht Pumuckl außerdem den Zoo, erlebt einen aufregenden Tag auf dem Reiterhof und abenteuerliche Ereignisse im Wald, in der Zoohandlung und auf dem Bauernhof. Ob Pumuckl doch noch zu seinem Haustier kommt? ...



Altersempfehlung:

ab 4 Jahre



Illustrationen:

Mit den fröhlich-frechen Illustrationen erweckt Nataša Kaiser den liebenswerten Pumuckl zum Leben.

Sein schelmischer Gesichtsausdruck ist unverwechselbar! Wir könnte man den kleinen Kobold nicht sogleich ins Herz schließen?!

Mit viel Liebe zum Detail gestaltete Zeichnungen ergänzen und vervollständigen die Geschichten.

Zusätzlich zieren Vignetten die Kapitelüberschriften: Pumuckl steht hinter der passenden Zahl von 1 bis 9 und in der Gedankenblase ist das jeweilige Tier zur Geschichte abgebildet.

Von Elefant und Giraffe bis zum kleinen Kaninchen und der winzigen Spinne sind die Tiere verniedlicht gezeichnet.



Mein Eindruck:

Nach diversen Vorlesebänden - immer gebündelt zu einem Thema (Sommer, Winter, Gute-Nacht, Schule usw.) - ist in diesem Buch in neun verschiedenen Geschichten, frei erzählt nach Ellis Kaut, tierisch was los:

ausgebüxte Schildkröten, fliegende Mohrrüben im Meerschweinchen-Gehege, sprechenden Ponys, Eichhörnchen in Not, ein entlaufene Kaninchen ... es geht turbulent und sehr unterhaltsam zu. Und immer mittendrin der fröhlich-freche Pumuckl.

Die einzelnen Geschichten sind kurz und eignen sich hervorragend zum (abendlichen) Vorlesen.

Dank der lustigen Reime und Gedichte hat man beim Selberlesen sogleich die Stimme des frechen Kobolds im Kopf.

Typische Sprüche wie "Das reimt sich - und was sich reimt ist gut!" (vgl. S. 56) wecken Kindheitserinnerungen.

Die einzelnen Episoden bauen aufeinander auf und werden mit Humor und Charme erzählt.

Beispielweise sorgt Pumuckl unbeabsichtigt für große Verwirrung auf dem Reiterhof. Denn das kleine braune Pony heißt Kobold und natürlich fühlt sich der Pumuckl - auf dem Rücken des Ponys sitzend - sogleich angesprochen und antwortet fröhlich. Zu dumm, dass nun alle Kinder denken, das Pony namens Kobold könne sprechen.

Der kindlich-neugierige Pumuckl mit seiner unvoreingenommenen Sichtweise kommt manchmal auf die unglaublichsten Ideen. Hinter seinem Schabernack steckt aber nie etwas Böses.

Das Thema Tiere steht sowohl in Bezug auf Haustiere, aber auch auf Bewohner in Zoos und im Wald im Fokus jeder Geschichte.

Es geht um Lebensweisen einiger Tierarten, z. B. die Winterstarre der Schildkröte, aber auch allgemein darum, dass ein Haustier kein Spielzeug ist. Es braucht Pflege und kann eine Menge Arbeit machen.

Meister Eder versucht wie immer mit viel Geduld und Ruhe, seinem Pumuckl die Welt zu erklären.

Kleine und große Missverständnisse sowie Chaos sind vorprogrammiert und bringen regelmäßig Vorlesende und Zuhörende zum Schmunzeln.

5 von 5 Schildkröten für diese turbulent-charmante Geschichtensammlung!



Fazit:

Ein tierisch gutes (Vor-)Lesevergnügen für Jung und Alt!

Lustige Abenteuer mit vielen Reimen und einer Portion Schabernack treffen auf fröhlich-freche wie farbenfrohe Illustrationen.



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Rezensiertes Buch: "Pumuckl - Tiergeschichten" aus dem Jahr 2024

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.09.2024
Earhart
Kuhlmann, Torben

Earhart


ausgezeichnet

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis für Jung und Alt: spannend und lehrreich sowie bildgewaltig mit viel Liebe zum Detail.

Inhalt:

Die Wühlmäuse interessieren sich wenig für die Welt außerhalb der Grenzen ihres Gemüsegartens.

Alle Wühlmäuse?

Nein! Eine kleine erfinderische und wissbegierige Maus denkt viel weiter.

Auf einer Briefmarke entdeckt sie das Bild einer Großkatze. Wo lebt wohl so ein Tier?

Neugierig begibt sich die Maus auf Spurensuche.

Ihr Ziel: Afrika.

Aber wie gelangt sie dorthin?

Ein legendärer Mausepilot hilft ihr, eine Flugmaschine zu bauen. Doch die kleine Mäusedame hat nicht mit dem Widerstand gerechnet, den ihre Kolonie ihr entgegenbringt …



Ein neues Mäuseabenteuer von Torben Kuhlmann zum 10-jährigen Jubiläum.

Mit dem fünften Band der Reihe setzt er der Flugpionierin Amelia Earhart ein Denkmal.



Altersempfehlung:

etwa ab 5 Jahren



Illustrationen:

Die zahlreichen und detaillierten Zeichnungen sind nicht nur unglaublich naturgetreu, ihnen wird auch sehr viel Raum gegeben.

Es überwiegt ganz klar der Bildanteil, denn oftmals finden sich sogar Doppelseiten ganz ohne Text. Hier wird das Abenteuer kurzerhand optisch weitererzählt.

Es gibt unglaublich viel zu entdecken. Die Perspektiven von mäuseklein bis unendlich weit und hoch über den Wolken ist abwechslungsreich und faszinierend.

Besonders gelungen sind die vielen kleinen Schnappschüsse, die als Collage angeordnet den Verlauf der Reise anzeigen: über Savanne und Wolken, über dem Meer und verschneiten Gebirgsketten und dazwischen Aufnahmen der Mäusedame briefeschreibend an ihren Freund.

Da auch zahlreiche historische Bilder z.B. Zeitungsausschnitte, Skizzen von Flugzeugen uvm. eingearbeitet und so Teil der Handlung werden, haben auch "große" Lesende ihre Freunde an dem außergewöhnlichen (Kinder-)Buch.



Mein Eindruck:

Nach vier männlichen Mäusen wurde es höchste Zeit für eine weibliche Protagonistin.

Die Geschichte der Erfinderin und Mäusedame ist spannend und unterhaltsam erzählt und man fiebert durchgehend mit.

Im Fokus ist dieses Mal als berühmte Persönlichkeit die Flugpionierin Amelia Earhart, die sich allen Widerständen zum Trotz dafür eingesetzt hat, Frauen aus ihren Rollen zu befreien, und so in der Frauenrechtsbewegung zu einer Ikone wurde.

Auch die mutige kleine Erfinderin muss sich gegen Widerstand und Anfeindungen und sogar Sabotage behaupten. Eine Wühlmaus wühlt! Sie fliegt nicht!

Doch findet sie Unterstützung in dem Mäuserich Humphrey, der sie mit allerlei Baumaterial versorgt, und in dem passionierten und berühmten Mausepiloten, der ihr bei der Planung und Zeichnung zur Hand geht.

Neben dem kindgerecht aufgemachten wissenschaftlichen Anteil gefällt mir besonders der unerschütterliche Glaube und die Neugier der kleinen Wühlmaus.

Sie ist wissbegierig, zielstrebig und weltoffen. Sie lässt sich trotz Niederlage nicht unterkriegen und beweist mehr als einmal großen Mut. Parallelen zu Amelia Earhart fließen in die Erzählung ein.

Egal wie klein man auch ist, große Träume können wahr werden! Das glückselige Mäusegesicht beim ersten Flugversuch ist unbezahlbar.

Zum Ende findet sich noch ein Bonuskapitel mit Biographien und interessant gestaltetem Hintergrundwissen.

Meinem Exemplar lag zudem ein DIN A3-Bogen bei, mit dem man seine eigenen Mäuse basteln kann. Die fünf Protagonisten aller Mäuseabenteuer fliegen oder tauchen nun wahlweise im Kinder- oder Wohnzimmer.



Mein erster Eindruck zur Umsetzung als Hörbuch:

Die Kombination aus Bilderbuch und Lesung ist unschlagbar. Weder die kunstvollen Illustrationen noch die geniale, stimmliche Charaktergestaltung möchte ich missen, weshalb bei jedem neuen Mäuseabenteuer sowohl Buch wie auch Hörbuch näher unter die Lupe genommen werden.

Wie auch die vorherigen vier Mäuseabenteuer ist "Earhart" als musikalisch inszenierte Lesung mit passenden Hintergrundgeräuschen gestaltet.

Es erscheint am 2. Oktober 2024, weshalb ich mich zunächst nur auf den ersten Eindruck der Hörprobe beziehen kann.
Je nach Charakter wechselt Bastian Pastewka die Stimmlage, so dass man klar heraushören kann, wer gerade spricht.


Sprachfehler, Dialekte oder Akzente werden humorvoll verknüpft und manchmal vergisst fast, dass man einem Hörbuch und keinem Hörspiel lauscht und im Grunde nur eine einzelne Person spricht.



Fazit:

Ein außergewöhnliches Bilderbuch, welches mit zauberhaften, großformatigen und photorealistischen Illustrationen punktet.

Die spannende und abenteuerliche Geschichte wird verknüpft mit lehrreichen, historischen Fakten.

Wie jedes der bisher erschienenen Mäuseabenteuer besticht auch das fünfte mit einer kleinen, mutigen Maus, die nicht aufgibt und Lesenden sofort ans Herz wächst.



...

Rezensierte Ausgabe: "Earhart - Der abenteuerliche Flug einer Wühlmaus um die Welt" aus dem Jahr 2024, Erstausgabe

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.09.2024
Der Nussknacker und der Mäusekönig
Smith, Alex T.

Der Nussknacker und der Mäusekönig


sehr gut

Wunderbar weihnachtliches Abenteuer in 24 1/2 Kapiteln mit märchenhaften Illustrationen.

Inhalt:

Ausgerechnet in der Nacht vor Weihnachten stiehlt der fiese Mäusekönig den Schlüssel zum Königreich der Süßigkeiten!

Er möchte jede Menge Chaos anrichten und hat bereits einen perfiden Plan ausgearbeitet:

Er will den Weihnachtsmann entführen und an seine Stelle treten ... als Käsnachtsmann!

Der Nussknacker bittet die Geschwister Clara und Fritz Strudel um Hilfe. Doch dann wird Fritz verflucht: plötzlich hat er große Mäuseohren, einen Schwanz und ein rosa Näschen. Mit Mäusemagie ist nicht zu spaßen!

Ob es den Freunden gelingt, Fritz zu retten und die Pläne des Mäusekönigs zu durchkreuzen?

Gemeinsam versuchen sie, ins Königreich der Süßigkeiten zu gelangen und dort den Zuckerelf zu finden. Denn nur er kann den Fluch brechen und verhindern, dass Fritz für immer in Mäusegestalt leben muss.

Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …



Eine Adventsgeschichte in 24 1/2 Kapiteln.



Altersempfehlung:

ab 5 Jahre



Illustrationen:

Stimmungsvolle und farbenfrohe Illustrationen ergänzen die Handlung. Der Bildanteil ist hoch und nahezu auf jeder Doppelseiten findet sich eine kleine bis mittelgroße Zeichnung sowie zusätzlich zu Beginn jedes Kapitels eine bunte Vignette.

Es gibt viele wundervolle Details zu entdecken und man kann sich kaum satt sehen an der warmen und gemütlichen Weihnachtsatmosphäre.

Der Zeichenstil gefällt sehr und ganz gleich ob Mensch oder Maus, die Charaktere sind phantasievoll, bonbonbunt und zuckersüß gestaltet.



Mein Eindruck:

Bevor die Geschichte beginnt, findet sich eine kurze Anleitung, wie das Buch genutzt werden kann.

Jedes der 24 1/2 Kapitel endet mit einem winzigen Cliffhanger, so dass man rasch weiterlesen möchte.

Ob man tatsächlich das gesamte Abenteuer als Adventskalender liest oder lieber mehrere Kapitel nacheinander, bleibt jedem selbst überlassen.

Das Abenteuer der Geschwister Clara und Fritz ist abgelehnt an die bekannte Geschichte des Nussknackers und seinen Kampf gegen den Mäusekönig.

Alex T. Smiths' Erzählung schlägt nach einigen Parallelen jedoch eine völlig andere Richtung ein und ist somit unabhängig vom vorweihnachtlichen Kinderbuchklassiker zu sehen.

Humorvoll und spannend erzählt mit sympathischen und facettenreichen Charakteren fließen auch Themen wie Hilfsbereitschaft, Tapferkeit und Freundschaft altersgerecht verpackt in die Handlung ein.

Die Geschwister sind liebenswert und wachsen einem schnell ans Herz. Eine turbulente und abenteuerliche Reise in einer phantasievollen und zuckerstangenbunten Welt steht ihnen bevor.

Mut und Zusammenhalt können sie hierfür gut gebrauchen, denn der fiese Plan des Mäusekönigs hat es in sich:

"Weihnachts-Schabernack von mir, dem großen Gorgonzola, dem Mäusekönig:

Plan zur Entführung des Weihnachtsmanns

[...]

Verschlagen kichern, weil ich so schlau bin."

(Auszugsweise zitiert, vgl. S. 122)

Die einzelnen Schritte des ausgeklügelten Planes werden natürlich an dieser Stelle nicht verraten ;-)

Die Idee der Entführung des Weihnachtsmanns, sein Ersetzen und Neuerschaffung des Festes, um geliebt zu werden, erinnert wiederum sehr an "Nightmare before Christmas".

Insgesamt bietet das neue weihnachtliche Adventskalenderbuch von Alex T. Smith ein weihnachtliches und magisches (Vor-)Lesevergnügen für die ganze Familie!

Bei der Lektüre sollte man Kekse, Schokolade oder andere Leckereien bereithalten ... wahlweise auch ein Stück Käse ;-)



Lieblingszitat:

"Ich glaube", sagte sie und setzte sich die Brille wieder auf, "die Erwachsenen haben vergessen, dass es Magie gibt. Sie sind zu groß und halten sich für zu gescheit, um daran zu glauben. Ich habe selbst BEINAHE nicht daran geglaubt, aber den Fehler mache ich nie wieder, egal, wie erwachsen ich werde."

(Clara, vgl. S. 172 f.)



Fazit:

Lesespaß im Advent für die ganze Familie:

warmherzig, spannend und lustig!

Ein turbulentes Abenteuer in 24 1/2 Kapiteln voller Phantasie und Magie mit sympathischen Charakteren und märchenhaften Illustrationen.



...

Rezensierte Ausgabe "Der Nussknacker und der Mäusekönig - Ein Adventskalenderbuch" erschienen bei Ars Edition im Jahr 2024

Bewertung vom 24.09.2024
Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte
Moers, Walter

Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte


sehr gut

Zwanzig teils absurde und trotzdem interessante Erzählungen. Überaus düster und randvoll mit schwarzem Humor.


Inhalt:

Zwanzig zamonische Flabeln vereint in einem Band.

Aus der Feder des Bestsellerautors Hildegunst von Mythenmetz wurden sie übersetzt, illustriert und mit einem Nachwort versehen von Walter Moers.

Mythenmetz versammelt die verschiedensten Kreaturen Zamoniens und erzählt über das titelgebende Einhörnchen, das lieber rückwärts leben möchte und infolgedessen nicht nur rückwärts geht und klettert, sondern plötzlich auch rückwärts spricht.

Zudem findet sich ein flauschiges Schmiegehäschen, das vollkommen außer Kontrolle gerät, eine Venusfliegenfalle, die viel lieber Vegetarierin wäre, eine zweitausendjährige Schildkröte, die einer Halbtagesfliege ausführlich von ihrer bewegten Vergangenheit berichtet, und Vieles mehr.





Illustrationen:

Nach Zusammenarbeit mit einer anderen Illustratorin und den beinahe zarten Bleistiftzeichnungen der Hildegunst von Mythenmetz Briefe wurde dieses Buch wieder von Walter Moers in der gewohnten, düsteren Art illustriert: detailverliebte Tuschezeichnungen.

Vom Teufelszyklop und Krätzchen bis zum Buchling sind viele bekannte, aber auch neue Spezies aus dem Zamonien-Kosmos dabei, die zumeist eine halbe Seite füllen. Darüberhinaus sucht man detaillierte Szenerien, insbesondere Hintergründe vergebens.



Mein Eindruck:

Im Nachwort (welches ich tatsächlich zuerst gelesen habe) erläutert Walter Moers, warum er den veralteten Texten bei der "Übersetzung" aus dem Zamonischen einen modernen Anstrich verpasst hat.

Und so finden sich in allen Geschichten aktuelle wie brisante Themen, z. B. Klimawandel, Ausnutzung von Arbeitskräften/miserable Arbeitsbedingungen, Konsumgesellschaft, Verschwörungstheorien uvm.

Grenzenlose Selbstüberschätzung, egoistische Reaktionen usw. führen selten zu einem Happy End.

Es finden sich neben Parallelen zu klassischen Fabeln und Personen aus der Popkultur, absurde wie unterhaltsame Dialoge und überraschende Wendungen. Ein Spiel mit Klischees und Erwartungen in Perfektion und mit der Hoffnung der Lesenden - trotz aller Vorwarnung - doch noch eine Moral zu entdecken ... oder überhaupt einen Sinn.

Doch statt durchgehend leichter und unterhaltsamer Lektüre sind die meisten Flabeln überraschend brutal, teilweise verwirrend und brechen mit jeglicher Erwartungshaltung.

Mehr als einmal fragt man sich an Ende der Erzählung: "Was will der Autor uns Lesenden damit eigentlich sagen? ...

Vielleicht gar nichts und es geht eben darum, dass nicht jede Geschichte einen tieferen Sinn haben muss, um zu unterhalten.

"Der Definition des maßgeblichen Regelwerks der zamonischen Literatur, des Großen Erchls, zufolge, muss eine Flabel immer mindestens sieben Schmunzler, drei Lacher und ein Scherzfinale enthalten."

(vgl. S. 158, Nachwort von Walter Moers)

Ich habe nicht mitgezählt, aber für diese Sammlung von Flabeln benötigen Lesende definitiv einen ganz speziellen Sinn für Humor.

Manch eine Geschichte quillt über von schwarzem Humor und der morbiden Twist ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache.

Es ist zudem das erste Zamonienbuch, bei dem ich bewusst Pausen eingelegt habe, um nicht Gefahr zu laufen, zu viel vom Gelesenen zu hinterfragen.

Und dann gibt's sie doch: Flabeln mit einem Augenzwinkern und einem unerwartete Happy End.

Oder nostalgische Augenblicke wie in der Erzählung der zweitausendjährigen Schildkröte, weil sie viele Handlungsstränge aus anderen Zamonienromanen aufgreift.

Den Vergleich mit Meisterwerken wie "Rumo", "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" oder "Die Stadt der träumenden Bücher" sollte man auf keinen Fall ansetzten.

Wenn überhaupt ist es der Humor aus Comic-Anfängen. Moers back to the roots!



Hörbuch:

Das Hörbuch (ungekürzte Fassung) wird wieder kongenial gelesen von Andreas Fröhlich. Jedem Wesen in diesen zamonischen Flabeln verleiht er einen unverkennbaren Klang.



Fazit:

Es ist kein typischer Moers/Mythenmetz - was ist bei der Bandbreite schon typisch? - und der Zusatz in der Inhaltsangabe, wonach Schauplatz ist eine "Welt, in der die Fantasie und der Humor völlig außer Kontrolle geraten sind." sollte ernst genommen werden.

Der Humor ist wirklich sehr speziell. Zudem wirken einzelne Geschichten verstörender und drastischer als erwartet.

Es ist ein kurios bunter Mix und wer es düster mag und wenig zimperlich ist, wer keinen klassischen/epischen Moers erwartet, wird gut unterhalten.

3,5 von 5 Einhörnchen.



...

Rezensierte Ausgabe: "Das Einhörnchen, das rückwärts leben wollte - Zwanzig zamonische Flabeln" limitierte Ausgabe mit Farbschnitt aus dem Jahr 2024

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2024
Arsène Lupin - Der Gentleman-Dieb
Leblanc, Maurice

Arsène Lupin - Der Gentleman-Dieb


ausgezeichnet

Amüsantes Katz-und-Maus-Spiel. Eindrucksvoll illustriert und spannend erzählt.


Inhalt:

Arsène Lupin ist vermutlich der charmanteste Verbrecher Frankreichs ... ein Gentleman-Dieb.

Mit Humor, Wagemut und einer Portion eleganter Raffinesse gelingt ihm jedes Verbrechen.

Der Polizei ist er grundsätzlich drei Schritte voraus und immer wieder auf's Neue lässt er Ermittler und die Oberschicht in ungläubigem Staunen zurück.

Diese illustrierte Ausgabe enthält insgesamt neun Kurzgeschichten. Darunter:

- Arsène Lupins Verhaftung

- Arsène Lupin im Gefängnis

- Der geheimnisvolle Reisende

- Herlock Sholmes kommt zu spät

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Mein Eindruck:

In der französischen Nationalliteratur hat die Figur des fiktiven Kriminellen Arsène Lupin einen festen Platz und erfreut sich auch nach über hundert Jahren großer Beliebtheit.

Autor Maurice Leblanc hat mit diesem Gentleman-Gauner eine faszinierende Figur erschaffen.

Arsène Lupin ist elegant gekleidet, eloquent und charmant ... ein Gentleman wie er im Buche steht. Er verabscheut jede Art von Gewalt und die Sympathien der breiten Allgemeinheit ist stets auf seiner Seite.

Anfang 2021 erschien die Netflix-Serie "Lupin" mit Omar Sy in der Hauptrolle: Ein gewiefter und charmanter Juwelendieb und zugleich Fan der Buchreihe "Arsène Lupin".

Im Splitter Verlag erschienen ist nun eine Sammlung von neun Kurzgeschichten, in denen die zeitlosen Abenteuer des charismatischen Meisterdiebs durch Zeichner Vincent Mallié atmosphärisch in Szene gesetzt werden. Von Vignetten zum Kapitelanfang über halbseitige schwarzweiß Zeichnungen bis hin zur ganzseitigen, farbenfrohen und detailverliebten Illustration unterstreichen all diese Bilder die Abenteuer des Gentleman-Gauners perfekt.

Mit jeder weiteren Erzählung merkt man, wie viel Vergnügen es Lupin bereitet, die französische Polizei und die Oberschicht an der Nase herumzuführen.

Beispielsweise wird ein spektakulärer Raub im Vorfeld angekündigt und dem Betroffenen sogar die Möglichkeit eingeräumt, einen bestimmten Teil der Kunstsammlung freiwillig zur Verfügung zu stellen. Alternativ werde Lupin zum genannten Zeitpunkt das gesamte Vermögen mitnehmen. Dieser Brief wurde von dem Kunstkenner und -liebhaber nicht nur höflich formuliert, sondern weist auf die Existenz dreist untergejubelter Fälschungen hin. Zudem wurde er unmittelbar aus der Gefängniszelle geschickt, in der Lupin einsitzt.

Allen Widrigkeiten zum Trotz geschieht das Unmögliche und jeder noch so absurde Coup gelingt scheinbar mühelos.

Verkleidung ersetzt Versteckspiel und mehr als einmal gelingt es wie von Zauberhand durch kleine, raffinierte Tricks, den Ermittlungsbehörden ein Schnippchen zu schlagen.

Antagonist ist der Kriminalbeamte Ganimard: Lupin dicht auf den Fersen und doch hinkt er gefühlt immer drei Züge hinterher.

Lupin macht, was ihm gefällt:
"Arsène Lupin bleibt nur so lange im Gefängnis, wie es ihm gefällt, und keine Minute länger."
(vgl. S. 159)

Faszinierend ist auch der Einfluss zeitgenössischer Detektivfiguren. Autor Maurice Leblanc bringt in einigen Episoden den berühmten englischen Meisterdetektiv Herlock Sholmes (aus rechtlichen Gründen umbenannt und doch unverkennbar eine Hommage an Sir Arthur Conan Doyles Sherlock Holmes) ins Spiel.

Arsène Lupin zeigt sowohl Bewunderung wie auch Respekt Herlock Sholmes gegenüber, da dieser der Einzige ist, der ihm mehr als einmal gefährlich wurde.

Die insgesamt neun Episoden sind eine gelungene Mischung aus temporeichen Reaktionen, sorgfältig geplanten Coups und ruhigeren Ereignissen.

Eine wunderschöne Schmuckausgabe dank kunstvoller Illustrationen.


Fazit:

Ein französischer Klassiker kunstvoll und bildgewaltig in Szene gesetzt.

Man fiebert in neun Episoden mit, ob dem gewitzten und charmanten Gentleman-Gauner Arsène Lupin wieder einmal ein genialer Coup und die Flucht gelingt.


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Rezensierte Ausgabe: "Arsène Lupin – Der Gentleman-Dieb" illustrierter Roman aus dem Jahr 2023, Splitter Verlag

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.09.2024
Sherlock Holmes: Eine Studie in Scharlachrot
Doyle, Arthur Conan

Sherlock Holmes: Eine Studie in Scharlachrot


ausgezeichnet

Der erste Fall des brillianten wie exzentrischen Meisterdetektivs kunstvoll und bildgewaltig in Szene gesetzt.


Inhalt:

London im Jahr 1878: Dr. John Watson kehrt als Verwundeter aus dem Afghanistan-Krieg zurück.

Auf der Suche nach einer neuen Bleibe gerät er über einen Freund an einen gewissen Sherlock Holmes und gründet kurzerhand mit diesem eine Wohngemeinschaft in der Baker Street 221b.

Von den phänomenalen Kombinationsfähigkeiten seines neuen Mitbewohners fasziniert begleitet Dr. Watson den Detektiv Sherlock Holmes - den sogar Scotland Yard um Rat fragt - zu den Ermittlungen im Fall der Studie in Scharlachrot.


Mein Eindruck:

Der erste Roman rund um den brillianten wie exzentrischen Meisterdetektiv Sherlock Holmes wird durch die Zeichnungen von Vincent Mallié atmosphärisch und eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Das große Buchformat bietet einen entsprechenden Raum.

Von Vignetten zum Kapitelanfang über halbseitige schwarzweiß Zeichnungen bis hin zur ganzseitigen, farbenfrohen und detailverliebten Illustration unterstreichen all diese Bilder das Kennenlernen und die ersten Ermittlungen des berühmten Duos perfekt.

Die Mimik - auf wenige Striche reduziert - ist aussagekräftig und man erkennt typische Merkmale sowohl bei Dr. John Watson wie auch bei Sherlock Holmes wieder. Wenngleich die markante, schmale falkenhafte Nase des Meisterdetektivs nicht sehr ausgeprägt ist.

Neben den liebevoll angelegten Protagonisten werden auch die Schauplätze eindrucksvoll inszeniert. Die jeweilige Stimmung spiegelt sich in der Farbauswahl wider. Hierzu bilden die schwarz-weiß Zeichnungen einen interessanten Kontrast.

Da für diesen illustrierten Roman der allererste Fall (und das Kennenlernen) gewählt wurde, kann ich das Buch nicht nur Sherlock-Fans, sondern auch Neulingen und Fans der klassischen Kriminalalliteratur ans Herz legen.

Die beiden (optisch wie charakterlich) unterschiedlichen Persönlichkeiten bilden einen spannenden Kontrast: Intellekt trifft auf Genialität, Humor und Einfühlungsvermögen auf Verständnislosigkeit und Rationalität. Und doch stimmt bei den beiden von Anfang an die Chemie ... oder es obsiegt die Neugier ;-)

Die Ermittlungen führen die beiden an Elendsorte von London und zeigt in einem zweiten Teil die Vorgeschichte in einer Mormonengemeinde in Utah und zugleich das Motiv für die Morde auf.

Es ist faszinierend mitzuverfolgen, welche Entwicklungen die Freundschaft zwischen Holmes und Watson bereits innerhalb der ersten Geschichte durchlaufen.

Zudem wachsen sie zu einem Ermittler-Duo, das Lesende und Scotland Yard zum Staunen bringt.

Eine Leseempfehlung an alle Liebhaber von (klassischer) Kriminalalliteratur!


Fun Facts:

1. "Eine Studie in Scharlachrot" ist der erste von insgesamt nur vier Romanen über Sherlock Holmes.

Alle weiteren Fälle des Meisterdetektivs veröffentlichte Sir Arthur Conan Doyle als Kurzgeschichten, insgesamt über fünfzig Stück.

2. "Ein Fall von Pink" - die erste Folge der BBC-Serie Sherlock aus dem Jahr 2010 - beruht auf dem Roman. Insbesondere das erste Aufeinandertreffen ist hier eindrucksvoll geschildert.


Weiterer Lesetipp:

Im Splitter Verlag wurde zudem eine Geschichtensammlung mit dem Gentleman-Gauner Arsène Lupin in der Hauptrolle (und in einer Episode mit Herlock Sholmes als Nebendarsteller) veröffentlicht.

Auch hierbei handelt es sich um eine von Vincent Mallié illustrierte Ausgabe.


Fazit:

Sherlock Holmes' erste Begegnung mit Dr. John Watson.

Spannende Detektivstory mit atmosphärischen Zeichnungen von Vincent Mallié.


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Rezensierte Ausgabe: "Sherlock Holmes: Eine Studie in Scharlachrot"

illustrierter Roman aus dem Jahr 2023, Splitter Verlag

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.