Das Lied der zwei Völker

sehr gut

Man merkt während des Lesens einfach so krass, wie viel Arbeit und Liebe in diesem Buch steckt. Die Welt, die sich erdacht wurde, ist komplex, aber dennoch wird man an die Hand genommen und langsam und verständlich in die Welt eingeführt. (Gibt zum Beispiel auch eine Karte zur besseren Orientierung.) Aufgrund dessen war ich schon nach wenigen Seiten komplett in die Geschichte abgetaucht und die Atmosphäre genossen. Die Protas waren mir beide sympatisch und durch die abwechselnde Erzählperspektive konnte man mit beiden mitfühlen und ihre persönlichen Probleme gut nachvollziehen. Der Roman ist definitiv Romantasy, dennoch liegt der Fokus meiner Meinung nach eher auf dem Fantasy Aspekt und die Love story entwickelt sich zwar gemächlich, aber genau in der passenden Geschwindigkeit der Protas. Das Ende des Buches fand ich persönlich nicht 10000%-ig toll, da es mir etwas zu abrupt geendet ist.

Aber alles in allem ein wirklich schöner Fantasyroman mit vielen, mir zuvor unbekannten, Ideen. Sehr zu empfehlen, besonders, da diversity im Fantasy-Genre leider noch nicht üblich ist.

Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau

ausgezeichnet

Wir brauchen mehr solcher Bücher. Aber vor allem brauchen wir eins: mehr Menschen, die sie lesen!

In dem Buch steckt so viel drin. Einfühlsam sensibilisiert Phenix Kühnert für ein Thema über das leider noch viel zu wenig gesprochen wird oder zumindest nicht ernsthaft. Dabei schildert sie ihre eigenen, persönlichen Erfahrungen und lässt die Leserschaft Einblick in ihr Leben erhalten. Im Laufe des Buches spricht sie auch viel über Diskriminierung und das war auch der Punkt an dem ich mir eingestehen musste, dass auch ich mich schon transfeindlich verhalten habe. Selbstverständlich will ich nicht transfeindlich sein, doch es geht um Sprache oder gesellschaftliche Strukturen von denen auch ich teil bin. Um nicht mehr transfeindlich zu sein, muss ich erstmal erkennen, was überhaupt transfeindlich sein kann- und genau bei diesem Prozess hat mir das Buch unglaublich viel geholfen. Vieles war mir als cis Person gar nicht bewusst- aber genau in diesem Privileg steckt auch eine Verantwortung. Eine Verantwortung Transfeindlichkeit zu erkennen und dann an der Seite von trans Menschen dagegen vozugehen. Falls jetzt irgendeine Person die Befürchtung haben sollte, das Buch wäre eine von oben herab stattfindende Belehrung, sie hat Unrecht. Im Gegenteil der Schreibstil ist sehr angenehm, weil man das Gefühl hat, dass Phenix neben einem säße, und einfach fast freundschaftlich erzählen würde. Und ich habe ihr gebannt zugehört. Die Mischung zwischen persönlichen Erfahrungen, Anekdoten, Ausflügen in die Geschichte und sachlichen Abschnitten war einfach perfekt gewählt, sodass man, meiner Meinung nach, auch gar nicht anders kann.

Große Leseempfehlung meinerseits!!!

PS: Bevor ich das Buch gelesen hatte, kannte ich Phenix Kühnert leider nicht, was dem Buch kein bisschen im Wege stand, aber trotzdem äußerst schade war, weil sie auch auf social media ein unglaublich inspirierender Mensch ist.

Einsatz für die Liebe

sehr gut

Kurz zum Inhalt:

Der FBI-Agent Leo Grant beobachtet in Las Vegas einen Prozess gegen einen Mafiaboss. Jedoch ist er mit seinem Interesses keinesfalls allein, eine junge Frau kreuzt seinen Weg und gibt ihm Rätsel auf. Doch er kann nicht abstreiten, dass er sie unglaublich faszinierend findet. Kurz darauf wird auf ihn geschossen, doch die mysteriöse Frau rettet ihm das Leben, wird dabei aber selbst schwer verletzt. Im Krankenhaus kann sie sich an nichts erinnern, weder an ihren Namen noch an ihr früheres Leben. Sie weiß nur eins: dass sie noch nie so viel für einen Mann empfunden hat wie für Agent Leo Grant. Aber das scheint gar keine gute Idee zu sein …

Meine Meinung:

Ich muss ehrlich gestehen, dass das Cover micht nicht ganz abgeholt hat, aber don't judge a book by it's cover! Denn es lohnt sich das Buch zu lesen. Olivia ist eine wahnsinnig starke- fast furchtlose- Frau, geheimnisvoll, aber doch nahbar und somit für mich eine sehr gelungene Prota. Das Buch ist kaum aus der Hand zu legen, denn es ist von Beginn an spannend und es macht echt Spaß mit Olivia gemeinsam alte Erinnerungen zu bekommen und gleichzeitig aber auch neue zu machen. Der Roman ist sowohl aus ihrer Sicht als auch Leo's geschrieben, was es der*dem Leser*in bestens ermöglicht die Personen und ihre Motive zu verstehen. Natürlich sind die Motive der Nebenfiguren nicht gleich klar, aber genau das macht ein Buch doch auch spannend, oder? Ich selbst habe eine kleine Schwäche für love storys mit Agent*innen und wem das genauso geht, für den ist dieser Roman wahrscheinlich auch sehr lesenswert :)

Die Goldene - Gefangen im System

sehr gut

Meine Meinung:
Eine gute Dystopie macht vor allen Dingen die Welt aus, die sich ausgedacht wurde, in der sie also spielt. Sie ist essentiell für das ganze Buch. Die Goldene hat ein wahnsinnig interessantes Setting. Für mich war zwar vieles bekannt, aber durch die neuartige Zusammensetzung hat Jella Benks doch wieder etwas ganz besonderes geschaffen. Die inneren Konflikte, aber auch die Konflikte mit dem System sind gut dargestellt und Liah war mir an sich auch sympathisch, nur hin und wieder hat sie sich etwas seltsam verhalten. Generell kann man meistens echt gut mit Liah mitfühlen, was auch dem fastastischen Schreibstil zu verdanken ist. Alles in allem ist es auch genau der, der das Buch so unglaublich mitreißend und spannend macht. Und so kommt es, dass man super schnell am Ende des Buches angekommen ist und da passiert dann etwas, was ich nicht so gerne mag: Ein Cliffhanger... zum Glück gibt es die Möglichkeit direkt Band 2 hinterher zu lesen, weil anderenfalls würde ich mich schwerer tun, dieses Buch zu empfehlen, aber unter diesen Umständen kann ich nur sagen: Ihr mögt Dystopien? Euch spricht der Klappentext an? Dann go for it!

Wann immer wir träumen / Immer-Trilogie Bd.2

ausgezeichnet

Wann immer wir träumen, fliegen wir
oke, first of all, wie schön ist bitte dieses Cover? Und generell auch die Illustrationen im Buch sind echt wunder-wunderschön, also ich bin schon großer Fan von der Aufmachung des Buches... irgendwie passt das so gut zu den Charakteren- aber jetzt zum Inhalt:

Kaia liebt Ordnung, Strukturen, Pläne und to-do-Listen. Jakob hingegen ist das komplette Gegenteil: Chaotisch, planlos, unstrukturiert- aber heiß ;) Aus Angst etwas zu verpassen, erstellt Kaia eine Liste an Dingen, die sie noch erleben will. Als diese Jakob in die Hände fällt, will er ihr helfen diese abzuarbeiten. Doch was, wenn sie bei Punkt 6 ankommen? Der Sache mit dem Kuss?

Meine Meinung:

Ich habe das Buch ohne Vorkenntnisse des ersten Bands gelesen und das war auch problemlos möglich. Ich muss ehrlich gestehen, dass ich zu Beginn nicht ganz warm geworden bin mit Kaia, weil sie schon sehr organisiert ist und dadurch auch unentspannt, wenn etwas passiert ist, das sie nicht erwartet hat. Doch je mehr ich sie kennen gelernt habe, desto mehr mochte ich sie dann auch... Wobei man da Jakobs Einfluss nicht leugnen kann. Er hingegen war mir tatsächlich von Beginn an extrem sympathisch und hat mir oft ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert. Außerdem hat mir auch die Darstellung der Beziehung zwischen den beiden sehr gut gefallen, man hat einfach gemerkt, wie gerne sie sich haben, auch wenn es gewiss nicht immer einfach war.

Auch wenn vieles zuerst vorhersehbar erscheint war das Buch meiner Meinung nach etwas besonderes und nicht ganz so klischeebeladen, wie es im ersten Moment wirkt.

Deswegen absolute Empfehlung an alle, die mal wieder einen cuten Liebesroman brauchen!

Laut und selbstbestimmt

ausgezeichnet

Mut machend, inspirierend - einfach lesenswert
Das Buch beinhaltet Portraits über 15 Frauen, die sich rund um das Thema Feminismus engagieren. Dabei handelt es sich nicht um Gastbeiträge der Menschen, sondern viel mehr um von der Autorin erzählte Abrisse der Lebensgeschichten und Motivationen der Frauen. Genau diese Motivationen waren es auch, die mir sowohl Inspiration als auch Mut geschenkt haben. Natürlich habe ich nicht aus allen Portraits gleichermaßen Dinge für meinen Alltag mitgenommen, aber trotzdem war es gewiss nie langweilig dieses Buch zu lesen. Ich persönlich kannte viele der portraitierten Frauen tatsächlich davor gar nicht, aber das hat das ganze umso spannender gemacht. Über die Menschen, die ich schon kannte, habe ich noch mehr gelernt besonders im Bezug auf ihre Geschichte und wie sie zum Feminismus gekommen sind. Und die Frauen, die ich noch nicht kannte, bei denen war es unglaublich interessant, diese kennenzulernen (und mich kurz darüber zu ärgern, dass ich sie bisher noch nicht kannte ;)). Alle Frauen haben beeindruckende Geschichten zu erzählen. Und weil jede Geschichte, jede Frau, so einzigartig ist, ist das Buch auch so interessant. Natürlich kannte man den ein oder anderen Gedanken schon, aber es gab trotzdem unglaublich viele inspirierende Impulse. Ich habe auf jeden Fall einiges für mich aus dem Buch mitgenommen und folge einigen der Frauen mehr auf Instagram und habe manche der Bücher, die ein paar der Frauen selbst geschrieben haben, auf meiner Readlist.

Ich denke, dass dieses Buch auch ein sehr guter Einstieg sein kann, wenn man sich mehr mit dem Thema Feminismus auseinandersetzen will. Und für alle, die schon länger feministische Literatur lesen, sind die Portraits sicher auch interessant. Somit eine Empfehlung meinerseits!

PS: Die Illustrationen innen sind echt wunderschön.