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Benutzername: 
sailor
Wohnort: 
Reckendorf

Bewertungen

Insgesamt 69 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2019
Rapunzel, mein / Grall und Wyler Bd.2
Schütz, Lars

Rapunzel, mein / Grall und Wyler Bd.2


sehr gut

Rapunzel mein ist nach "Der Alphabetmörder" der zweite Teil der Reihe um die Profiler Rabea Wyler und Jan Grall. Rabea, die die Suche nach ihrer so lange vermissten kleinen Schwester nie aufgegeben hat, wird auf einen Mord in Essen aufmerksam, bei dem eine unbekannte Frauenleiche ohne Hände in einem Theater aufgefunden wurde - erdrosselt mit ihren eigenen langen Haaren. Sie überredet ihren ehemaligen Partner Jan Grall, der nicht mehr im Polizeidienst steht, ihr zu helfen.

Der Schreibstil ist wieder sehr spannungsgeladen und rasant, der Spannungsbogen bleibt bis zum großen Finale immer hoch, so dass man regelrecht durch das Buch eilt. Die beiden Profiler sind wieder sympathisch, aber auch mit allen Ecken und Kanten dargestellt - beide tragen noch ihre Altlasten aus ihrer Vergangenheit mit sich.

Bewertung vom 01.12.2019
Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1
Horst, Jørn Lier

Wisting und der Tag der Vermissten / William Wisting - Cold Cases Bd.1


ausgezeichnet

Martin Haugen ist zu einem guten Bekannten für Kommissar Wisting geworden, mit dem er mal Kaffee trinkt oder eine Angeltour unternimmt. Kennengelernt hat er ihn vor 24 Jahren, als Katharina Haugen, seine Frau als vermisst gemeldet wurde. Es war ein mysteriöser Fall, der niemals gelöst wurde. Doch Wisting gibt nicht auf: jedes Jahr holt er zum Jahrestag die alten Akten wieder hervor und geht sie erneut durch. Am Tag ihres Verschwindens selbst trifft er sich immer mit Martin und sie trinken zusammen Kaffee. Doch in diesem Jahr ist Martin nicht Zuhause....

Dann kommt Adrian Stiller aus Oslo, ein Ermittler für Cold Cases, zu ihm. Es gibt eine Verbindung von einem alten Fall zu Martin Haugen, seine Fingerabdrücke auf einem Brief. Wistings Tochter, die alleinerziehende Journalistin Line, wird von Stiller ebenfalls auf diesen Fall angesetzt. Ihre Zeitung rollt ihn neu auf und sie spricht in einem Podcast darüber. Vater und Tochter ermitteln unabhängig voneinander am gleichen Fall. Es ist ein eher ruhiger Kriminalfall, der ohne großes Blutvergießen und wilde Aktionen auskommt. Die eher langwierigen Nachforschungen ziehen sich bis zum großen Finale hin, aber es wird nie langweilig, der interessante Schreibstil lässt einen immer weiter lesen, weil man endlich erfahren will, wie es ausgeht und so steigt die Spannung zum Ende hin an. Schön ist auch, dass man etwas über das Familienleben von Wisting erfährt, so kann man ihn besser verstehen.

Bewertung vom 25.11.2019
Draußen
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Draußen


ausgezeichnet

Dieser spannende Thriller konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite fesseln! Das für seine Kluftinger-Romane bekannte Duo geht hier mal ganz andere Wege und das ist ihnen bestens gelungen, wie ich finde.

Ein tödliches Geheimnis umgibt die Geschwister Cayenne und Joshua, die sich zusammen mit ihrem Ziehvater und Trainer Stephan im dschungelähnlichen Wald in Brandenburg verstecken. Stephan versteht keinen Spaß - das harte Training wird durchgezogen, Verbote erbarmungslos durchgesetzt. Der jüngere Joshua sieht das Ganze mehr wie ein Abenteuer-Camp, aber die 17-jährige Cayenne stellt den Sinn des Ganzen mehr und mehr in Frage. Von Stephan erhält sie keine befriedigende Antwort auf ihre Frage, wer denn die seien, von denen Gefahr droht. Da wird sie im Wald von einem Mann angegriffen und schwer verletzt.

Die Spannung war von Anfang an recht hoch und es gibt viele, teils auch recht brutale Action-Szenen. Eingefügt sind immer wieder Tagebuch-Eintragungen eines Mitglieds der französischen Fremdenlegion, die über seinen Werdegang in der Legion berichten. Das Buch liess sich leicht und flüssig lesen, leider blieben mir die Protagonisten weitestgehend fremd. Aktuelle Themen wie Energiewende, möglicher Strom-Blackout und die Prepper-Szene fanden ebenfalls Beachtung. Ich bin schon sehr gespannt auf das nächste Werk dieser Autoren - Thriller oder Kluftinger - mal sehen, was es wird!

Bewertung vom 20.11.2019
Die besten Tantenretter der Welt
Schomburg, Andrea

Die besten Tantenretter der Welt


sehr gut

Die Tante von Jonas und Fabian ist etwas ganz Besonderes, sie ist schräg, leicht durchgeknallt, aber lieb und weil sie in Geldnot ist, kommt sie auf die dumme Idee, eine Bank zu überfallen! Und das in ihrem besten, roten Kleid - natürlich unmaskiert! Die beiden Jungen sind Waisenkinder und Tante Erdmute kümmert sich gut um sie, doch nun haben sie Angst, dass ihre Tante verhaftet wird und sie alleine dastehen. Doch Erdmute hat für alles eine Lösung und so fahren sie in den Urlaub zu einem einsamen Gasthof, wo gleich ein weiterer Kriminalfall auf sie wartet.

In diesem witzig und lustig geschriebenen Kinderbuch kommen viele interessante Protagonisten vor, besonders die Tante ist sehr sympathisch beschrieben. Zu jedem Kapitel gibt es auch noch ein schönes Bild. Dieses bis zum Schluss spannende Buch ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.11.2019
Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1
Lodge, Gytha

Bis ihr sie findet / DCI Jonah Sheens Bd.1


sehr gut

In einem einsamen Waldstück werden, in einem Erdloch versteckt, die Knochen eines jungen Mädchens gefunden, die schon länger dort liegen. Als Inspector Sheens davon erfährt, ist er sich gleich sicher, dass es sich um die sterblichen Überreste von der 14-jährigen Aurora handeln muss, die vor ca. 30 Jahren spurlos aus diesem Wald verschwand. Sie war damals mit ihrer älteren Schwester und deren Clique zum Camping in dieser Gegend. Nach reichlichem Drogen- und Alkoholkonsum bei der abendlichen Feier war Aurora am nächsten Morgen nicht mehr auffindbar.

Nun beginnnen die Ermittlungen und auch die sechs Freunde von damals bei der Party müssen natürlich genauestens befragt werden, was nach so langer Zeit gar nicht so einfach ist. Jeder verheimlicht etwas und nur nach und nach kommt die Wahrheit ans Tageslicht. Das Team von DCI Sheens fand ich sehr sympathisch und kompetent, auch der Schreibstil ist sehr angenehm - obwohl es sich manchmal etwas hin zog und gerne etwas spannender hätte sein dürfen, besonders im Mittelteil. In Rückblenden erfährt man aus der Sicht Auroras, wie es sich damals tatsächlich zugetragen hat, das fand ich sehr gut gemacht.

Bewertung vom 24.10.2019
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2


ausgezeichnet

Dieser überaus spannende Thriller hat mich total gefesselt - die Spannung blieb vom Anfang bis zum Ende sehr hoch. Nach Schlüssel 17 ist das der zweite Band mit Tom Babylon und Sita Johanns vom LKA in Berlin.

Ein Snuff-Video mit der Tochter des regierenden Bürgermeisters schockt die Berlinale-Besucher, die Töchter von einflussreichen Männern werden entführt, zwei Leichen tauchen auf - alles hängt irgendwie mit Zimmer 19 zusammen. Nur wo ist die Verbindung? Die Polizei ermittelt in alle Richtungen und kommt einfach nicht voran. Tom wird immer wieder ausgebremst, da die Großen der Stadt ihre Finger mit im Spiel haben. Auch für Sita wird es nicht einfach, denn die Geheimnisse ihrer Vergangenheit kommen jetzt ans Tageslicht - geschickt eingebaut durch Kapitel, die immer wieder von ihrer Jugend berichten.

Der Schreibstil war genau nach meinem Geschmack, die Charaktere werden sehr gut beschrieben, so dass man sie sich sehr gut vorstellen kann. Von mir gibt es eine volle Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.10.2019
Dunkelsommer
Jackson, Stina

Dunkelsommer


sehr gut

Dieses spannende und interessante Buch ist ein Nr. 1-Bestseller aus Skandinavien. Es ist ziemlich düster und beklemmend geschrieben, man kann die Verzweiflung direkt spüren, die Lelle umgibt, der in Norrland, einer einsamen Gegend in Nordschweden mit viel dichtem Wald, wohnt. Seine geliebte Tochter Lina ist im Alter von 17 Jahren spurlos verschwunden. Die Polizei kann sie nicht finden, seine Frau hat ihn verlassen, er fühlt sich einsam. So sucht er seit drei Jahren jeden Sommer nachts unter der Mitternachtssonne nach Lina. Er geht nach einem Plan vor, sucht jedes Waldstück ab und kann sie doch nicht finden. Er ist aber davon überzeugt, dass sie noch lebt und eines schönen Tages wieder vor ihm steht.

Die 17-jährige Meja ist mit ihrer Mutter Silje zum gefühlt tausendsten Mal umgezogen. Immer wenn ihre durchgeknallte Mutter wieder jemanden kennen gelernt hat, ziehen sie um - diesmal nach Norrland. Dort fühlt sich Meja absolut einsam und verloren, bis sie einen jungen Mann kennenlernt und zu ihm zieht. Dann wird bekannt, dass wieder ein junges Mädchen verschwunden ist und Lelle vermutet, dass es da einen Zusammenhang zu seiner Tochter gibt.

Das Leben von Lelle und Meja wird parallel zueinander erzählt, dann verknüpfen sich ihre Lebenswege und es passieren dramatische Ereignisse. Es wird immer spannender und kommt schließlich zum großen Showdown. Mir hat das Buch gut gefallen, es ist gut geschrieben und das düstere Buchcover passt perfekt dazu.

Bewertung vom 18.10.2019
Der Fund
Aichner, Bernhard

Der Fund


ausgezeichnet

Die 53-jährige Supermarkt-Verkäuferin Rita erlebt eine Riesen-Überraschung, als sie eine Bananen-Lieferung auspackt - denn es befinden sich nicht nur Südfrüchte in dem Karton. Sie träumt von einem besseren Leben und nimmt die Schachtel mit nach Hause. Bisher hat es das Schicksal nicht besonders gut mit ihr gemeint. Die Eltern tot durch ein Unglück, das einzige Kind tödlich verunfallt, der Mann ein Trinker und Spieler. Sie putzt nebenbei, um über die Runden zu kommen - hat sie nicht auch ein bisschen Glück verdient?

Doch kurze Zeit später ist sie tot. Hat sie sich mit der albanischen Mafia angelegt? Ein Kommissar - sein Name wird nie genannt - befragt alle, die sie kannten. Dies geschieht in wörtlicher Rede und wechselt sich ab mit Kapiteln, die Ritas Handeln beschreiben. Diese recht ungewöhnliche Schreibweise hat mir sehr gut gefallen. So nähern wir uns mehr und mehr der Wahrheit und erfahren was wirklich geschehen ist. Zum Ende hin gibt es dann noch eine große Überraschung. Dieses außergewöhnlich geschriebene Buch hat mich richtig gefesselt und es ließ sich sehr schnell lesen. Von mir eine volle Empfehlung!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.09.2019
Opfer / Carl Edson Bd.1
Svernström, Bo

Opfer / Carl Edson Bd.1


sehr gut

Ein Bauer findet in einem Nebengebäude seines Hofes, nicht weit von Stockholm entfernt, einen gekreuzigten Toten, der zudem noch grausam gefoltert wurde. Als die Polizei mit Kommissar Carl Edson eintrifft, erkennen sie, dass der Mann, wider aller Erwarten, noch lebt. Er stirbt aber dann im Krankenhaus an einem Behandlungsfehler. Es stellt sich heraus, dass er kein Unschuldsengel war. Es folgen weitere Morde an Kleinganoven, Vergewaltigern und sonstigen Kriminellen. Die Presse stürzt sich auf diese Mordserie und Alexandra, die Mitarbeiterin der großen Zeitung Aftonbladet, berichtet auch detailliert darüber.

Wer schwache Nerven hat, sollte diesen Thriller lieber nicht lesen, da die diversen Foltermethoden brutal genau beschrieben werden. Im zweiten Teil des Buches wird es nochmal sehr spannend und interessant, denn nun ist der Täter bekannt. Trotzdem bleibt die Spannung bis zum Schluss erhalten, denn hier bekommt man Einblick in die Beweggründe des Täters und was Kindheits-Traumata anrichten können. Ein Buch mit einem überraschenden Ende, das ich trotz aller grausamen Details doch empfehlen kann.

Bewertung vom 12.09.2019
Der Sprung
Lappert, Simone

Der Sprung


ausgezeichnet

Manu ist Gärtnerin aus Leidenschaft, sie ist Topfpflanzenretterin und hat mitten im Wald ein Topfpflanzenasyl angelegt. Ihr Freund Finn ist Fahrrad-Kurier und total fasziniert von ihr. Eines Tages kommt er auf seiner Tour an einem Haus vorbei, vor dem eine große Menschenmenge samt Aufgebot der Rettungskräfte zu sehen ist. Auf dem Dach steht eine bis dahin unbekannte Frau und wirft mit Werkzeug und Ziegeln um sich. Es ist Manu - doch was tut sie da? Ist sie suizidgefährdet? Will sie etwa springen?

Als die Kettenraucherin Edna Manu auf dem Dach entdeckt und die Polizei alarmiert, tritt sie damit eine Kette an Ereignissen los. Viele Einzelschicksale werden offen gelegt, alle haben irgendwie mit Manus Dachaufenthalt zu tun. Da ist der Polizist Felix, der Manu vom Springen abhalten soll und der selbst mit einer unbewältigten Kindheitsgeschichte zu kämpfen hat. Da ist Egon, der frühere Hutmacher, der nun im Schlachthof arbeitet, obwohl er Vegetarier ist und der sein früheres Geschäft einfach nicht aus den Augen lassen kann. Da sind Theres und Werner mit ihrem Lebensmittelgeschäft, das schon lange nicht mehr gut läuft, aber an diesem Tag einen allerletzten ungeahnten Aufschwung erlebt. Und da sind noch mehr einzelne Schicksale, verbunden durch Liebe, Freundschaft, geschädigt von Einsamkeit, Trauer, Mobbing, Obdachlosigkeit, drohender Pleite und mangelnder Kreativität. Alle ihre Geschichten werden wunderbar erzählt, vieles wendet sich im Laufe der Geschichte zum Guten. Eine von den Guten ist auch die Kaffeehaus-Besitzerin Roswitha, bei der sich alle treffen und die für jeden ein offenes Ohr und einen guten Rat hat.

Die vielen unterschiedlichen Charaktere wurden sehr beeindruckend beschrieben, ein Weg zur Lösung ihrer Probleme wurde angedeutet, dennoch blieb offen, ob sie ihn auch beschritten haben. Dies ist ein wunderbar geschriebenes Buch, das mich sehr berührt hat, ich kann es nur weiter empfehlen!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.