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BooknerdsbyKerstin

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Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2021
Das Buch des Wisperns / Die Gilead-Saga Bd.1
Schwindt, Peter

Das Buch des Wisperns / Die Gilead-Saga Bd.1


sehr gut

„Das Buch des Wisperns“ von Peter Schwindt sieht man viel zu selten auf Social Media und das vollkommen zu Unrecht. Lange wusste ich nicht, wo mich der Autor mit dieser absolut einnehmenden Geschichte hinführen wird und wurde am Ende doch immer wieder überrascht und überzeugt, auch wenn ich kleinere Kritikpunkte habe.

Am Anfang war ich etwas verwirrt, da wir drei Handlungssträngen folgen, die scheinbar nicht zusammenhängen. Und gerade mit einem tat ich mir auch etwas schwer.

Wir lernen Hakim kennen, einen 16jährigen aus Damaskus, der von einem dunklen Fluch belegt ist, den er unbedingt brechen will. Berit, einer jungen Schildmaid aus dem Volk der Wikinger, die den Schrecken ihres Lebens erfahren muss. Und Finn, der seit einem Sturz in einen Brunnen sein Gedächtnis verloren hat und nicht mehr er selbst ist.

In den Strängen verfolgen wir das Leben der Drei vollkommen unabhängig in ihrer jeweiligen Situation. Und das wirklich unheimlich einnehmend und atmosphärisch erzählt, wobei mir Bertis und Finns Strang am besten gefallen hat. Der ist auch deutlich düsterer und etwas blutiger als Hakims. Hakims Strang ist nicht uninteressant, das Leben im Wüstenreich faszinierte mich und vor allem sein Fluch. Aber dennoch hatte ich mit diesem Strang die meisten Probleme, denn es tauchen doch so etliche arabische Begriffe auf, mit denen ich nichts anfangen konnte. Und so konnte ich nicht immer direkt folgen. Aber das besserte sich mit der Zeit.

Auch muss ich sagen, dass ich mir generell mit dem Einstieg in die drei Stränge etwas schwertat. Ich hatte das Gefühl, dass mir einfach die Vorgeschichte fehlt, denn wir steigen mitten ins Leben ein und erfahren zunächst doch recht wenig über die Gepflogenheiten des jeweiligen Volkes. Auch das gibt sich aber zum Glück mit der Zeit. Und richtig störend fand ich es jetzt auch nicht, denn die Stränge an sich waren absolut faszinierend und interessant, auch wenn sie doch größtenteils in einem gemächlichen Tempo voranschreiten. Aber es kommt auch zu Actionszenen, die es so richtig in sich haben, keine Sorge. Und überraschend ist die Handlung allemal.

Mit seiner Art des Erzählens konnte mich der Autor voll einnehmen und auch die Charaktere nach und nach näherbringen. Einzig, dass die Ereignisse teilweise recht sprunghaft stattfinden, hat mich etwas gestört. Von der Idee und der Umsetzung bin ich absolut fasziniert und bin echt mega gespannt, was die Drei auf ihrem Abenteuer noch erleben werden. Denn dass es düster, dämonisch und blutig wird, das haben wir im Auftakt bereits zu genüge kennenlernen dürfen.

Ein wahnsinnig vielversprechender Auftakt, der mir teils noch etwas zu sprunghaft ist, der aber unheimlich Lust auf den nächsten Band macht.


Mein Fazit:



Mit „Das Buch des Wisperns“ hat mich Peter Schwindt mal richtig überrascht. Drei Jugendliche aus verschiedenen Völkern, die durch eine Bestimmung verbunden sind. Eher gemächlich, aber vollkommen einnehmend und atmosphärisch tauchen wir in die Geschichte der Drei ein und werden einfach nicht mehr losgelassen. Diese Geschichte ist so unheimlich überraschend, dass ich sie gar nicht weglegen wollte. Teils war sie mir nur etwas zu sprunghaft und mir fehlte zwischendurch etwas mehr an Vorgeschichte, aber dennoch ein wahnsinnig vielversprechender Auftakt, der definitiv Lust auf mehr macht und den ich nur empfehlen kann. 4 Sterne von mir.

Bewertung vom 10.05.2021
Kämpf um dein Herz / Night of Crowns Bd.2
Tack, Stella

Kämpf um dein Herz / Night of Crowns Bd.2


ausgezeichnet

Nach dem mega genialen Auftakt zu „Night of Crowns“ war ich echt gespannt, wie Stella Tack uns im Finale noch überraschen will. Ich hätte mir da gar keine Sorgen machen müssen, denn sie haut einfach eine Überraschung und Wendung nach der nächsten raus. Und toppt damit den Auftakt einfach nochmal.

Dieses Buch aus der Hand zu legen ist wirklich unmöglich. Ich befand mich einfach in einem Sog, wollte unbedingt wissen, wie Alice aus dem Schlamassel wieder rauskommt und ob sie Jackson retten kann.

Es beginnt alles recht düster und verwirrend. Aber gewollt verwirrend, genial verwirrend. Wir lernen den personifizierten Fluch kennen und der versucht sein Bestes, um Alice in den Wahnsinn zu treiben. Was hier real ist und was schon Wahnsinn, das ist gar nicht so leicht zu durchschauen und macht alles mega spannend. Aber es ist ja kein Spoiler, wenn ich sage, dass es natürlich zurückgeht. Darauf haben wir ja alle gewartet. Auf das finale Match. Und das hat es sowas von in sich.

Aber dazu kann ich wirklich gar nichts sagen, dieses Spektakel müsst ihr selbst erleben. Spannung und Dramatik von Anfang bis Ende. Und absolut nichts ist vorhersehbar mit all den Wendungen, die uns die Autorin hinhaut. Hier kommt man echt kaum zu Atem. Und zwischendurch habe ich die Autorin echt gehasst für das, was ihre Charaktere hier erleiden müssen. Und ich. Ich habe wirklich alle ins Herz geschlossen. Die Charaktere geben dieses Mal aber auch wieder alles und zeigen Seiten, die ich an ihnen gar nicht vermutet hätte. Aber alles schön authentisch und glaubwürdig gezeichnet. Mein heimlicher Favorit ist natürlich immer noch Curse. Hach, alles passt so genial zusammen.

Night of Crowns 2 hat einfach alles, was ich mir als Leser wünsche: Spannung, Action, Tiefe, Herzschmerz und Humor. Und doch auch so viel mehr. Es war einfach wieder eine Freude, mit Alice durch das Abenteuer zu rauschen. Schade, dass es schon vorbei ist, denn das Setting war wirklich unglaublich und die Story absolut bombastisch. Eine mega Dilogie, die ich euch nur ans Herz legen kann. Eine Dilogie, die einfach Spaß macht, sie zu lesen. Und das ist mir hier das Wichtigste.
Mein Fazit:



Mit „Night of Crowns 2“ hat uns Stella Tack ein absolut mitreißenden, spannendes und vor allem überraschendes Finale vorgelegt. Ich konnte das Buch gar nicht aus der Hand legen, so viel ist da geschehen. Und vor allem so viel, mit dem ich niemals gerechnet hätte. Action, unerwartete Wendungen, Humor und authentische Charaktere runden dieses Gesamtpaket ab, das man sich einfach nicht entgehen lassen sollte. Für mich das perfekte Finale dieser bombastischen Dilogie. Natürlich 5 Sterne.

Bewertung vom 26.04.2021
Her wish so dark / Das Reich der Schatten Bd.1
Benkau, Jennifer

Her wish so dark / Das Reich der Schatten Bd.1


sehr gut

Nachdem mich Jennifer Benkau bereits mit ihrer „One true queen“ Reihe begeistern konnte, musste ich mit ihr natürlich auch in „Her wish so dark“ das Reich der Schatten betreten. Denn es ging wieder zurück nach Lyaskye. Zumindest zu einem kleinen Teil, aber man kann diese Reihe auch wunderbar ohne Vorkenntnisse lesen, denn genauer begeben wir uns mit Laire nach Nemija. Einem Nachbarreich von Lyaskye, in dem Magie unter Todesstrafe steht.
Und noch etwas besonders hat Nemija: eine direkte Verbindung zum Schattenreich, zum Reich des Daemalords. Hierhin wandern alle verfluchten Menschen, im Grunde ohne Widerkehr. Außer dieser Verfluchte findet eine besondere Person, die vor den Daemalord persönlich tritt und um seine Freilassung bittet. Laire ist so eine besondere Person, denn ihr Verlobter Desmond befindet sich im Schattenreich und sie hat geschworen, ihn immer zu beschützen. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Vika und dem Krieger Jero macht sie sich auf in ein unbekanntes Abenteuer. Und trifft hier nicht nur auf den Mann, der sie zerstört hat.

„Her wish so dark“ hat mir richtig, richtig gut gefallen. Es ist so herrlich düster und grausam. Und das Setting, das die Autorin erschaffen hat, ist echt der Wahnsinn. Wieder gewohnt bildgewaltig führt sie uns durch das Abenteuer. Allerdings muss ich sagen, so sehr ich ihren Stil auch liebe, dieses Mal war es mir teils schon etwas zu poetisch und verwirrend. So zogen sich einige Passagen extrem, während andere schön locker dahinflogen. Ich habe für meine Verhältnisse recht lange für dieses Buch gebraucht, weil es zwischendurch doch immer wieder etwas langatmig wurde. Nie uninteressant, aber sehr ausschweifend. Und es dauert wirklich extrem lange, bis wir endlich dahin kommen, wo wir am Ende sein wollen.

Mir hat das schon fast zu lange gedauert. Auch wenn der Weg echt faszinierend und voller unerwarteter Gefahren steckt. Denn dafür kam das eigentliche Zusammentreffen mit dem Lord doch recht kurz. Hier hätte ich mir dafür etwas mehr gewünscht. Das war es aber auch schon, was ich an dem Buch zu motzen habe, denn sonst war ich schwer begeistert.

Sowohl von der Welt als auch den Charakteren selbst. Ausnahmslos alle konnte ich sofort greifen und mitfühlen. Wenn auch nicht komplett, aber das ist gewünscht, denn fast jeder trägt hier ein Geheimnis mit sich, das sich erst nach und nach lüftet. Im Verlauf der Geschichte lernen wir die Charaktere besser und besser kennen und ich habe mein Herz besonders an Alaric und Kae verloren.
Laire konnte mich aber auch beeindrucken. Einst Fürstentochter, plötzlich Verstoßene und als Außenseiter in einer Dorfgemeinschaft. Was sie bis zum jetzigen Zeitpunkt erleiden und bewahren musste, hat sie so sehr geprägt. Wirklich ein starker Charakter. So mag ich das.
Natürlich gibt es auch eine Liebesgeschichte und die ist so wunderbar dezent und einfühlend eingearbeitet, dass ich sie voll auskosten konnte. Genau mein Geschmack. Mehr dürfte es für mich gar nicht sein. Und zum Mitfühlen ist ausreichend Stoff gegeben.

Das Finale gibt dann natürlich nochmal alles und diese letzten 100 Seiten inhaliert man einfach weg. Da kommen noch so viele Überraschungen zutage und Geheimnisse werden gelüftet. Und das Beste: ich konnte nichts davon vorausahnen. Wirklich grandios, auch wenn es für meinen Geschmack etwas kurz kommt. Aber allein dieses Ende macht so viel Lust auf die Fortsetzung. Ich freue mich jetzt schon darauf.


Mein Fazit:

In „Her wish so dark“ entführt uns Jennifer Benkau in die düstere Welt Nemija und das dunkle Schattenreich des Daemalords. Ich liebe den Stil der Autorin, auch wenn er mir hier stellenweise zu ausschweifend war, so dass es extrem lange dauert, bis wir endlich das Ziel erreicht haben. Aber der Weg dahin ist auch unheimlich faszinierend, brutal und einnehmend. Eine Geschichte voller Geheimnisse und Überraschungen. Ein Auftakt, der einfach nur Lust auf mehr macht. Ich freue mich auf das Finale und vergebe eine klare Leseempfehlung m

Bewertung vom 18.04.2021
Alte Feinde / Die Meisterin Bd.3
Heitz, Markus

Alte Feinde / Die Meisterin Bd.3


ausgezeichnet

Konnte mich Markus Heitz bereits mit den ersten beiden Bänden absolut begeistern, hat er sich mit dem Finale von „Die Meisterin 3“ selbst übertroffen.
Hochspannung von Anfang bis Ende und ich bleibe vollkommen zufrieden zurück.
Ich liebe den Stil des Autors. Sobald man in seine Geschichten eintaucht, verliert man einfach die Zeit und will gar nicht mehr aufhören mit Lesen.

Ich habe noch nicht alle Bücher des Autors gelesen, aber selbst mir sind einige Figuren begegnet, die ich schon aus Vorgängerreihen kenne. Und sie hier wieder agieren zu sehen und mehr über sie zu erfahren, fand ich auch nochmal grandios.
Generell ist „Die Meisterin 3“ für mich der düsterste Band und ein würdiges Finale.

Geneves verstorbene Mutter Catharina Cornelius führt uns wieder durch die Geschichte. Vermischt gekonnt Vergangenheit mit Gegenwart und spickt alles zusätzlich mit Anekdoten aus der Henkerszeit. So erleben wir wieder zwei spannende Abenteuer voller Action, dunklen Wesen und Gefahren der besonderen Art. Und natürlich voller Überraschungen, denn vorhersehbar ist hier nicht wirklich etwas.
Durch diese Erzählweise und die eingeschobenen Erzählungen von Geneves Mutter entsteht eine herrlich düstere Atmosphäre, die das gesamte Setting dominiert, das zwischendurch doch recht blutig wird. Und natürlich, das immer an den spannendsten Stellen unterbrochen wird, um in eine andere Szene zu springen. Das hat mich fast in den Wahnsinn getrieben. Wirklich grandios.

Und was soll man zu einem Finale groß schreiben, außer, dass ich vollends begeistert bin. Alle Fäden laufen am Ende perfekt zusammen und keine Frage bleibt ungeklärt. Einfach meisterlich!


Mein Fazit:



Gewohnt düster und blutrüstig führt uns Markus Heitz durch das Finale von „Die Meisterin 3“ und beendet damit eine großartige Trilogie. Der Mix aus Geschichte, Fantasy und Horror fand ich wieder großartig. Alles ist wundervoll atmosphärisch, spannend und überraschend. Und am Ende bleiben keine Fragen offen. Eine bombastisch meisterliche Dark Fantasy Trilogie, die ich euch nur empfehlen kann. Auch hier gibt es volle 5 Sterne.

Bewertung vom 29.03.2021
Wer zuletzt lügt
Flynn, Laurie Elizabeth

Wer zuletzt lügt


gut

Auf „Wer zuletzt lügt“ von L.E. Flynn wurde ich in der Programmvorschau aufmerksam, da es als fesselnder Psychothriller über Wahrheit und Lügen beworben wurde. Und da konnte ich einfach nicht widerstehen. Nachdem die ersten Meinungen eintrudelten und alle nicht so positiv waren, habe ich das Buch erstmal liegen lassen, um es jetzt erst zu lesen.

Und auch ich muss sagen, ein Psychothriller war es für mich nicht, so gar nicht, was ich an sich schon sehr schade finde. Es ist eher ein Spiel um Wahrheit, Lügen und Geheimnisse mit ganz viel Highschool Drama. Das Buch muss ich eigentlich in zwei Hälften einteilen, denn das letzte Drittel enttäuschte, während die ersten beiden Drittel mich noch gut unterhielten und sehr gut gefielen.

Der Stil der Autorin hat mir auch sehr gefallen. Es ist alles sehr leicht und locker und sehr angenehm zu lesen. Auch wenn mir deutlich der Spannungsbogen fehlte, wie ich es von einem Thriller erwarte. Mich faszinierte mehr die Geschichte und was an ihr jetzt Lüge und Wahrheit ist. Ich mag dieses Spiel und die Geheimnisse einfach. Das ist zu Beginn schön undurchsichtig und faszinierend.

Auch die Umsetzung mit den verschiedenen Zeitebenen fand ich sehr interessant und zur Geschichte passend. So erfährt man erst nach und nach Ereignisse, die in der Gegenwart die Charaktere beeinflussen. Und kann sich so langsam mehr und mehr seine eigene Geschichte zusammenspinnen. Allerdings muss ich sagen, dass diese gegen Ende immer offensichtlicher wird und so die Überraschung doch verloren geht.

Wir erleben Fionas Geschichte. Einst ein beliebtes Cheerleader Mädchen, unsterblich verliebt in ihren heimlichen Schwarm. Erst begeht dessen Bruder Selbstmord und alles ändert sich. Sie trifft plötzlich auf Trixie und orientiert ihre Freundschaften komplett neu, bis auch diese anscheinend Selbstmord begeht. Fiona ist überzeugt, dass sie noch lebt und fängt an, die Vergangenheit aufleben zu lassen und uns zu erzählen, was das letzte Jahr passiert ist.

Wie gesagt, die Umsetzung fand ich so klasse gewählt. Man erlebt immer Fiona in der Gegenwart und dann Ereignisse aus der kürzlichen Vergangenheit, die helfen, alles besser zu verstehen und Vermutungen anzustellen. Mir hat das Buch zunächst richtig gut gefallen, denn man konnte förmlich spüren, dass da etwas nicht stimmt und ich wollte unbedingt wissen, was es denn ist. Allerdings ändert sich das im letzten Drittel, denn da wurde mir alles doch zu offensichtlich und als die Geheimnisse fast gelöst waren, ging es eigentlich nur noch um Teenie Drama statt und Thriller. Und das ist so gar nicht mein Fall. Neben der fehlenden Spannung fehlten mir allerdings auch unerwartete Twists und Überraschungen. Aber die Faszination war zumindest da, wobei am Ende dann die Enttäuschung überwiegte.

Was mich allerdings auch etwas störte, waren die Charaktere selbst. Gut, alle waren undurchsichtig, was ja gewollt ist, aber Fiona zehrte schon an meinen Nerven mit ihrer Art. Ihr ungesunden Selbstempfinden und Körpergefühl, ihre dubiose Beziehung zu dem männlichen Geschlecht und ihr fehlendes Selbstbewusstsein haben mich schon überrascht in einem Jugendbuch und oft den Kopf schütteln lassen. Ich fand ihre Motivation unschön, warum sie Trixie unbedingt finden wollte. Aber das ist ja eine persönliche Einstellung. Sonst haben wir auch alles, was in Teeniedramen nicht fehlen darf: Alkohol, Drogen, Sex, Lügen und Manipulation.

Für mich war das Buch jetzt unterhaltsam mit interessantem Beginn und enttäuschendem Ende. Aber auf keinen Fall ein Thriller, weswegen ich dieses Buch auch nicht empfehlen kann.

Bewertung vom 25.03.2021
Der Gebannte / Das Reich der blauen Flamme Bd.1
Pehov, Alexey

Der Gebannte / Das Reich der blauen Flamme Bd.1


sehr gut

Büchern von Alexey Pehov kann ich ja einfach nicht widerstehen, weil er immer so geniale Welten und Charaktere zeichnet. Auch mit „Der Gebannte“ konnte er mich wieder vollauf begeistern. Nur zwischendurch war es mir dann doch etwas zu langsam im Voranschreiten.
Wer die Bücher des Autors kennt, weiß, was auf ihn zukommt. Da wird mal kurz im Nebensatz ein Charakter bestialisch ermordet und schon geht es weiter. Es ist alles etwas trister, düsterer und brutaler. Voller Überraschungen und beeindruckender Fantasie. Deswegen liebe ich seine Bücher so sehr.
Auch in „Der Gebannte“ schreitet das Tempo eher gemächlich voran, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Denn Action, Kämpfe und Blut gibt es zu genüge. Und dann wäre da ja noch diese wahnsinnig interessante Grundstory.
Die Geschichte hat mir auch wieder unheimlich gefallen. Und sie ist gewohnt komplex und umfangreich, aber wunderbar verständlich und bildlich dargestellt. Hier erhalten wir zum Beispiel alle Hintergrundinformationen, die der Geschichte die Tiefe verleihen, in Gesprächen zwischen den Charakteren. Dadurch ist es auch nicht zu trocken, denn jeder einzelne Charakter baut doch seine Eigenart im Erzählen ein. Hat mir richtig gut gefallen.
„Der Gebannte“ ist von der Grundstory so komplex, dass ich euch diese in Kürze gar nicht zusammenfassen kann. Das müsst ihr auch einfach selbst erleben, nach und nach immer tiefer in die magische Welt eintauchen und diese auf euch wirken lassen. Wir begleiten die drei Hauptcharaktere, die uns immer wieder in ihrer Eigenart aus der Ich-Perspektive anleiten. Und alle drei sind wirklich genial. Theo, der Zirkusakrobat und Hochseilartist, der sich einem schweren Schicksal stellen muss. Laviany, die mürrische alte Dame, die ihr magisches Geheimnis während ihrer Flucht wahren will. Und Scheron, die junge Magierin, die im Kampf gegen die Toten glänzen kann. Alle drei führt eine Gegebenheit in eine alte Stadt, aus der bisher niemand zurückkam und in der vor 1000 Jahren der große Endkampf der Magier stattfand. Was wir alles erleben, echt genial!
Und ich mochte wirklich alle drei, vor allem Theo und Laviany, die gegensätzlicher nicht sein könnten. Scheron fand ich dagegen vielleicht etwas langweilig, wenn man sie in direkten Vergleich zu den anderen beiden stellt, aber dafür kann sie mit ihrer Gabe beeindrucken. Nach und nach lernen wir natürlich die drei besser kennen und können sie auch gut einschätzen.
„Der Gebannte“ dient für mich eigentlich dazu, dass man sich in der erschaffenen Welt zurechtfindet mit all ihren Mythen und Legenden der alten Götter und Dämonen. Wir erleben sehr viel und werden wirklich oft überrascht, aber dennoch tritt mir die Handlung etwas zu oft auf der Stelle, weil es einfach nicht weitergeht. Es ist nie langweilig, denn was wir erfahren und erleben, ist wirklich genial. Aber es geht eben auch nicht richtig voran. Etwas weniger hätte es für mich bestimmt auch getan, wobei ich mich jetzt echt gut auskenne und voller Vorfreude auf den nächsten Band warte.
Von mir eine klare Empfehlung.

Mein Fazit:

Mit „Der Gebannte“ konnte mich Alexey Pehov mal wieder von seiner Fantasie und seiner Art des Schreibens vollkommen überzeugen. Hier ist einfach alles etwas komplexer, düsterer und brutaler. Die Welt und die Charaktere, die unterschiedlicher nicht sein könnten, haben es mir richtig angetan. In diesem Band geht es mir teilweise nur etwas zu langsam voran, da wir alles genau kennenlernen und die Welt erleben dürfen. Fand ich auch genial, denn langweilig wird es nicht, aber die Hauptgeschichte tritt dadurch immer wieder kurzzeitig auf der Stelle. So freue ich mich dafür aber umso mehr auf den nächsten Band und kann dieses Buch nur empfehlen. 4 Sterne von mir für den Auftakt.

Bewertung vom 20.03.2021
Kein Weg zu dir / Elbendunkel Bd.2
Fischer, Rena

Kein Weg zu dir / Elbendunkel Bd.2


ausgezeichnet

Nachdem mir bereits der Auftakt der Elbendunkel Dilogie von Rena Fischer sehr gefallen hat, musste ich natürlich auch zum Finale greifen. Insgesamt hat mir dieses sogar noch besser gefallen, bis auf kleinere Kritikpunkte zum Ende. Aber dazu nachher mehr.

Elbendunkel 2 setzt nahtlos an den ersten Band an, aber ich hatte zum Glück keinerlei Probleme sofort wieder in der Geschichte zu versinken. Und die hat es dieses Mal echt in sich. In drei verschiedenen Handlungssträngen werden wir durch die aktuellen Geschehnisse gejagt und diese könnten spannender und überraschender nicht sein. Zum einen haben wir Ash und Darel im Rebellenlager der Dunkelelben, Niall im gegnerischen Rebellenlager und Adrasel und Kelly in ihrem Versteck mit ihren ganz eigenen Plänen.

Alle drei Stränge zu verfolgen hat mir tierisch Spaß gemacht und ich kann euch gar nicht sagen, welcher mir am besten gefallen hat. Eigentlich schon, weil ich Darel und Adrasel absolut genial finde, aber das hat mit der Handlung weniger zu tun :)

In allen drei Perspektiven wird Spannung aufgebaut, denn wir steuern unweigerlich auf das große Finale zu. Mensch gegen Dunkel- und Lichtelben. Wer wird am Ende wohl als Sieger heraustreten? Wird es neue Allianzen geben? Kann die Feindschaft zwischen den Elben besiegt werden? Tja, das müsst ihr alles selbst herausfinden, die Antworten dazu gibt es. Es ist wirklich alles genial konstruiert, immer wieder wird man durch eine Wendung überrascht und doch passt alles so perfekt zusammen. Ich konnte das Buch wirklich kaum aus der Hand legen, weil ich ganz versunken war in die Pläne der jeweiligen Partei.

Wobei ich in diesem Band auch klar meine Lieblinge gefunden habe: Ash, Darel, Adrasel, Niall und Rain. Im Grunde keine Überraschung, aber alle konnten mich von ihrem Handeln überzeugen und dieses Mal fehlte mir auch die Tiefe in den Charakteren nicht, wie ich es im Auftakt noch bemängelt hatte. Denn ein jeder kommt dieses Mal an seine Grenzen und darüber hinaus. Rena Fischer ist hier keineswegs zimperlich mit ihren Charakteren und konnte mich dadurch voll überzeugen. Es gibt so viele emotionale Momente, die mich echt angeholt haben.

Allerdings merkte ich schon, je mehr ich las und umso weniger Seiten noch übrigblieben, dass mich das Finale wohl nicht so überzeugen wird. Es ist genial konstruiert und stimmig, da gibt es nichts zu sagen. Allerdings hat es mich emotional weniger mitgenommen, als ich es gerne gehabt hätte. Denn das Potential ist definitiv da. Aber die letzten 100 Seiten sind mir persönlich etwas zu sprunghaft. Wir sind kurz vor´m Ende und die Spannung ist kaum auszuhalten. Aber wir wechseln so oft in den Perspektiven und verpassen dadurch auch so viel, was bei den jeweiligen Charakteren passiert, dass es nicht so richtig bei mir ankam. Das ist der Punkt, der mir nicht so gefallen hat. Das, was passiert: mega! Aber wie es umgesetzt ist: nicht so mega. Mir war es einfach zu wenig Raum, das hätte alles etwas ausführlicher sein dürfen, dass ich auch das richtig erleben kann, wie den Rest des Buches. So gab es am Ende noch den kleinen gefühlsmäßigen Dämpfer, aber dennoch einen passenden Abschluss. Wobei ich ehrlich nochmal nachschauen musste, ob Elbendunkel wirklich nur eine Dilogie ist, denn sicher war ich mir nicht. Es hätte auch locker noch weitergehen können.

Bewertung vom 18.03.2021
Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1
Hearne, Kevin

Tinte & Siegel / Die Chronik des Siegelmagiers Bd.1


sehr gut

Durch „Tinte & Siegel“ wurde ich das erste Mal auf den Autor Kevin Hearne aufmerksam und wollte dieses Buch unbedingt lesen, da es so verdammt skurril klingt. Und in der Hinsicht sollte ich auch nicht enttäuscht werden.

Schon auf der ersten Seite erlebte ich einen Lachanfall und viele weitere sollten noch folgen. Ich bin dem Humor und der derben Ausdrucksweise des Autors echt verfallen. Diese einnehmende und auch echt außergewöhnliche Mischung verleihen der ganzen Geschichte eine gewisse Leichtigkeit. Diese konnte für mich zwar nicht konstant aufrechterhalten werden, aber ich wurde bestens unterhalten.

Der Siegelmagier Al leidet gleich unter mehreren Flüchen. Er kann sich nicht nur nur über eine Sprach App verständigen, da sein Gegenüber ihn sonst sofort hasserfüllt angreifen würde, auch seine Schüler sterben ihm reihenwiese weg. Und sollte das noch nicht reichen, entdeckt er, dass sein letzter Schüler auch noch in einen Feenschmugglerring verwickelt war. Gleich mehrere Probleme, die er zu lösen hatte. Und das mit einem zänkischen Kobold am Bein, den er aus den Fängen der Schmuggler gerettet hat.

Kevin Hearne entführt uns hier in ein wirklich skurriles und sehr interessantes Abenteuer. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung, denn, wie gesagt, unterhalten wurde ich bestens. Auch wenn mir nicht alles zu hundert Prozent gefallen hat.

Es fiel mir etwas schwer, mich in der Welt der Feen und Druiden zurechtzufinden, da diese immer nur am Rand erwähnt werden und recht wenig Spielraum erhalten. Die jetzigen Ermittlungen spielen alle in der Menschenwelt, von daher ist das nicht so wichtig. Aber ich hoffe, dass wir da in den Folgebänden noch etwas mehr erfahren. Und auch, wie Al zu seiner Profession kam. Am Rande erfährt man dies schon, aber ich finde das so interessant, dass ich gerne mehr darüber wissen möchte. Ihn als Person mochte ich zwar, fand ihn selbst aber auch ehrlich gesagt etwas langweilig. Von seinen Fähigkeiten her. Die waren zwar interessant, aber so konnte er sich eben auch aus jeder Situation leicht retten, mir teils etwas zu leicht. Da haben mir die Fähigkeiten seiner Managerin Nadia und seines Kobolds besser gefallen. Die müsst ihr aber selbst herausfinden. An den Figuren selbst ist aber nichts zu motzen, die sind herrlich gezeichnet und auch greifbar.

Die Geschichte selbst fand ich klasse. Ein wilder Mix aus Kriminalroman, Fantasy und skurrilem Witz. Die Spannung ist nicht immer da, aber durch die Ereignisse gibt es einfach immer etwas zu erleben und zu bestaunen, so dass es selten langweilig wird. Es war echt mal was anderes. Zum Storyverlauf kann ich euch natürlich nichts erzählen, aber mir hat er gefallen. Vor allem das Setting eben in der Menschenwelt mit all den beteiligten Feenwesen, die nicht entdeckt werden dürfen. Ergibt natürlich auch immer wieder lustige Szenen.

Auch wenn der Auftakt für mich noch nicht perfekt ist, wurde ich bestens unterhalten und freue mich schon auf den nächsten Teil. Ich kann es wirklich empfehlen.


Mein Fazit:



Kevin Hearne besticht in „Tinte & Siegel“ mit seiner derben Wortwahl und dem unheimlich sarkastischen Humor. Ich kam aus dem Lachen gar nicht mehr raus und wurde bestens unterhalten. Die Geschichte um den Siegelmagier Al hat für mich noch leichte Schwächen in diesem Auftakt und auch Al selbst ist noch steigerungswürdig, aber die Nebencharaktere können schon voll punkten. Alles in allem eine außergewöhnliche, skurrile und sehr interessante Geschichte, die einfach Lust auf mehr macht. Ich kann das Buch nur empfehlen und vergebe 4 Sterne.