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buchmareike

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2018
Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1


ausgezeichnet

Wortgewaltiges Actionspektakel

In seinem Thriller Schlüssel 17 hat Marc Raabe zwei interessante Hauptpersonen erschaffen. Da ist erstmal Tom Babylon, der in dieser Buchreihe die Hauptrolle spielen wird. Er ist ein harter Cop, der seit vielen Jahren seine kleine Schwester sucht – allen Hinweisen zum Trotz, dass sie ertrunken ist. In seiner Verzweiflung überschreitet er mehr als einmal Grenzen und gerät mit den Vorschriften in Konflikt.

Seine Kollegin Sita Johanns trägt ebenfalls Narben mit sich herum, auch wenn ihre im Gegensatz zu Toms äußerlich sichtbar sind. Die beiden ergänzen sich wunderbar, auch ihr anfängliches Misstrauen, trägt einen guten Teil zur Spannung bei.

Dem Schreibstil von Marc Raabe merkt man an, dass er Fernsehproduzent ist. Sein Thriller liest sich wie ein Kinofilm. Da folgen Bilder auf Bilder und Sinneseindrücke auf Sinneseindrücke. Die Dialoge sitzen einfach und man ist tatsächlich sehr nah an den Figuren, was an dem Erzählstil liegt, der alles weiß, aber immer nur so viel verrät wie nötig. Zum andern an der Gegenwartsform, die sehr gut zum Buch passt.

Die Zielgruppe des Romans ist eher männlich, deshalb setzt das Buch mehr auf Action als auf persönliche Verwicklungen und Charakterentwicklung. Das ist aber okay und tut der Qualität keinen Abbruch. Das einzige, was mich enttäuscht hat, war das relativ offene Ende. Trotzdem vergebe ich fünf Punkte.

Bewertung vom 22.01.2018
Das Lied der toten Mädchen / Jan Römer Bd.3
Geschke, Linus

Das Lied der toten Mädchen / Jan Römer Bd.3


sehr gut

Mord mit Spieluhr

Das Lied der Toten Mädchen von Linus Geschke fängt sehr interessant an und gleich zu Beginn hat man das Gefühl, dass es um einen Psychopathen geht.

Die beiden Reporter Jan und Mütze schreiben Berichte über ungelöste Kriminalfälle. In diesem Buch, dem dritten Band der Reihe, nehmen sie sich den Mord an Sonja Risse vor. Das junge Mädchen ist im Alter von achtzehn Jahren durch einen Stich ins Herz ermordet worden. Das geschah in einer abgelegenen Ecke des Sauerlandes. Der Mörder hat neben ihr eine Spieluhr zurückgelassen.

Als Jan und Mütze sich diesen Fall vornehmen, ist die Tat bereits zwanzig Jahre alt. Schnell kommen sie an ein geheimnisvolles Gästehaus, in dem Sonja gearbeitet hat, und decken nach und nach einige Geheimnisse auf.

Meiner Meinung nach war das Buch nicht schlecht. Es wird sehr viel mit der Einsamkeit der Gegend und dunklen Wäldern gespielt, meiner Meinung nach allerdings zu viel, manchmal passte es einfach nicht in die Handlung, oder war für mich zumindest unverständlich. Das gilt auch für die Auflösung, die ein wenig hölzern und konstruiert wirkte.

Letzten Endes konnte sie mich nicht zufrieden stellen und war für mich nicht komplett nachvollziehbar.

Jan und Mütze sind sympathische Helden, die allerdings nicht so interessant sich, dass sie einen Roman alleine tragen können. In Kombination mit einem spannenden Fall funktionieren sie gut.

Alles in allem war der Krimi nicht schlecht, aber der WOW-Effekt fehlte für mich.

Bewertung vom 30.12.2017
Der Wortschatz
Vorpahl, Elias

Der Wortschatz


ausgezeichnet

Wer bin ich?
Der Wortschatz von Elias Vorpahl ist ein Selfpublishing-Werk, das nicht leicht als solches zu erkennen ist, so professionell ist Covergestaltung, Klappentext und Inhalt.

Das Buch ist klein aber fein, von sehr guter Qualität, und eignet sich mit Sicherheit gut als Geschenk.

Die Geschichte des Wortes, die in der Welt der Worte spielt, ist ungewöhnlich und man muss sich darauf einlassen. Es ist eine märchenhafte Welt, die manchmal an das Wunderland von Alice erinnert. Voll zauberhafter Kreaturen und anderer Worte, aber auch Bösartigkeit und Schrecken.

Es gibt interessante Aspekte, zum Beispiel Wortfamilien, oder die Beziehung eines Wortes zu seinem Artikel. Man merkt, dass der Autor sich total auf seine Geschichte eingelassen hat und sie mit vielen philosophischen Ideen und Wortwitz ausschmückt.

Manches Mal musste ich wirklich lachen, aber insgesamt regt das Buch eher zum Nachdenken an. Denn eigentlich gibt es in der Wortwelt viele Parallelen zur menschlichen.

Die Suche des Wortes nach seinem Sinn ist auch durchaus spannend, denn die Bedeutung. Die das Wort hat, wird erst am Ende aufgelöst.

Der Titel Wortschatz ist gut gewählt, denn das Buch ist tatsächlich ein kleiner Wortschatz.

Bewertung vom 30.11.2017
TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?
Miranda, Megan

TICK TACK - Wie lange kannst Du lügen?


ausgezeichnet

Auf der Suche nach der Wahrheit
Nachdem ihre beste Freundin Corinne verschwunden ist, hat Nicolette, genannt Nic, ihrer Heimat den Rücken gekehrt und alle Brücken hinter sich abgebrochen.
Sie ist mit einem erfolgreichen Anwalt verlobt und hat sich neu erfunden, doch ein Anruf ihres Vaters reicht, um sie aus der Bahn zu werfen. Sie lässt alles stehen und liegen und kehrt in ihre Heimatstadt zurück. Und dieses Mal ist sie auf der Suche nach der Wahrheit. Denn noch ein Mädchen ist verschwunden.
Die Erzählweise ist sehr interessant. Im zweiten Teil werden 15 Tage rückwärts erzhält, so dass man viele Dinge nicht versteht, und erst hinter die Gründe kommt, wenn man den Tage davor gelesen hat.
Das ist sehr spannend und eröffnet völlig neue Perspektiven. Gleichzeitig strengt es aber auch ziemlich an und man kann sich nicht so in die Geschichte fallen lassen, wie wenn sie normal erzählt worden wäre.
Es wird viel philosophiert, über Freundschaften, Monster und Lügen gesprochen. Ein wenig too much manchmal, aber es hat gut zum Buch gepasst.
Trotz der Kritik hat mich der Thriller extrem gefesselt, daher vergebe ich 5 Punkte.

Bewertung vom 23.11.2017
Amore mortale / Florentinische Morde Bd.2 (eBook, ePUB)
Boeker, Beate

Amore mortale / Florentinische Morde Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Amore, Mord und Witz
Wie schon im ersten Teil der florentinischen Morde lebt der Krimi von Beate Boecker von ihrer sympathischen Hauptdarstellerin und deren chaotischer Familie. Und natürlich von dem gutaussehenden Commissario, der wieder knallhart ermittlet.
In diesem Teil hat sich zwischen Carlina und Stephano eine Romanze angebahnt, doch wieder kommt ein Mord dazwischen und wieder gerät Carlina und ihre Familie ins Visier der Ermittlungen.
Sehr gut und amüsant fand ich die Tatwaffe, bzw. die Suche danach, was ich aber noch nicht verrate.
Sehr schön sind wieder die Ermittlungen im Umfald der Mantonis. Dieses Mal sind die Tatverdächtigen hauptsächlich weiblich. Aber auch den Toten umgibt ein Geheimnis.
Beate Boecker hat einen amüsanten Fall gesponnen. Sehr zu empfehlen für Freunde von Cosy-Crime. Zum Weglesen auf dem Sofa gut geeignet.

Bewertung vom 23.10.2017
Stille
Kagge, Erling

Stille


ausgezeichnet

Zum Nachdenken und Innehalten
Ist die Stille ein Wert an sich? Und wie ist dieser Wert messbar oder erfahrbar? Oder ist Stille nur die Abwesenheit von Etwas?
Erling Kagge, der beim Nord- und Südpol gewesen ist, hat einige Erfahrungen zu dem Thema gesammlt. Er berichtet von seinen Gedanken und Erkenntnissen. Auch hat er einige Menschen zu dem Thema befragt.
In 33 kleinen Abschnitten äußert er sich zu dem Thema.
Über jeden Abschnitt kann man nachdenken. Manche Bedeutung ist sofort greifbar, andere erschließt sich einem erst nach und nach.
Grundsätzlich ist Stille schon ein besonderes Gut in unserer Gesellschaft und ich finde es gut, diese Bedeutung herauszuheben.
Erling Kagge hat hier ein aktuelles und wichtiges Thema gefunden. Ein bischen schade fand ich, dass er die unterschiedlichen Bedetuungen in den verschiedenen Religionen fast ganz außer vor gelassen hat. Auch philosophische Theorien kommen hier m.M nach ein wenig zu kurz.
Also für mich als Freund von klaren Thesen und wissenschaftlich fundierter Forschung ein wenig zu freischwebend. Aber definitiv ein gutes Buch zum Innehalten und Nachdenken über ein Gut, mit dem in der heutigen Gesellschaft ziemlich achtlos umgegangen wird.

Bewertung vom 28.09.2017
Die Gärten von Istanbul
Ümit, Ahmet

Die Gärten von Istanbul


gut

Eher Kulturroman als Krimi
Ich war sehr gespannt auf "Die Gärten von Istanbul" vom Ahmet Ümit. Ein türkischer Bestseller, Sagen, eine uralte Stadt und jede Menge Leichen. Eigentlich ein Garant für Spannung - möchte man meinen.
Leider stellte sich diese bei mir nicht ein. Einerseits hat das bestimmt an dem fremdartigen Tonfall gelegen. Die Sprechweise und die Handlungsweise der Figuren war oft so, dass ich stutzte. Sie wirkte fremdartig auf mich, teilweise auch schlecht nachvollziehbar. Das hat mich arg gestört.
Sicher liegt das an dem Kulturunterschied zwischen Leser und Autor. Es hat bestimmt auch seine Berechtigung, aber meinen Lesefluss hat es kaputtgemacht.
Dann ist die Handlung sehr zäh. Oft wird oberlehrerhaft Wissen eingestreut, oft wiederholt. Dadurch kam bei mir leider keine Spannung auf.
Ich musste mich wirklich zwingen, das Buch weiterzulesen und habe es dann abgebrochen, was ich eigentlich schade fand, weil ich auf die Story doch neugierig war.
Aber die Erzählweise und ich, wir kamen einfach nicht zusammen.

Bewertung vom 22.09.2017
Kreuzschnitt / Bogart Bull Bd.1
Borge, Øistein

Kreuzschnitt / Bogart Bull Bd.1


sehr gut

Die sieben Dämonen
Der schwerreiche Norweger Axel Krogh wird in seiner Villa an der Riviera ermordet. Bogart Bull, ein traumatisierter Kommissar, wird von Oslo nach Europol versetzt und soll die Ermittlungen unterstützen.
Schnell wird klar, dass ein Kunstwerk gestohlen wurde. Es ist ein unsigniertes Werk, ein Dämon von Edvard Munch. Und es gibt noch sechs weitere Dämonen.

Das Buch fängt sehr spannend an. Schön fand ich auch die Familie von Edvard Krogh beschrieben. Die machtgebessene Nymphomanin Ella zum Beispiel. Nach einer Weile beginnt der Handlungsstrang in der Vergangenheit. Sieben Künstler treten auf. Diese Geschichte hat mit sehr gut gefallen, bis es dann leider zu den Nazis überging. Widerstand, Folter, soetwas lese ich nicht so gerne.
Deshalb hat mir der Rest des Buches nicht so zugesagt. Das Motiv für die Morde war schnell klar. Der Täter ist dann eine Überraschung.

Handwerklich ist das Buch gut geschrieben, nur nicht ganz mein Geschmack, daher vier Sterne.

Bewertung vom 20.09.2017
Finster ist die Nacht / Macy Greeley Bd.3
Salvalaggio, Karin

Finster ist die Nacht / Macy Greeley Bd.3


sehr gut

Gemütlicher Kleinstadtkrimi
Eine sympathische, leicht traumatisierte Sonderermittlerin, eine Kleinstadt in Montana, ein entführter und getöteter Radiomoderator und seine ebenfalls traumatisierte Tochter.
Dies sind die Zutaten von FINSTER IST DIE NACHT, dem dritten Fall von Macy Greeley.
Die Protagonistin ist wirklich sympathisch, witzig und schlagfertig. Die Dialoge machen teils großen Spaß. Ein wenig gestört hat mich, dass ein großer Teil des Krimis aus der Aufarbeitung eines Traumas bestand. Macy hatte eine verkorkste Beziehung zu einem verurteilten Kriminellen. Diese Beziehung fand wohl im Buch davor statt, dass ich leider nicht gelesen habe, deshalb war diese Aufarbeitung teilweise ermüdend.
Der Fall Philipp Long plätschert vor sich hin. Es war nicht langweilig, aber auch nicht wirklich spannend. Eher gemütlich.
Einen interessierten Leser wird das Buch durchaus zufriedenstellen. Allerdings würde ich nicht dazu raten hiermit anzufangen. Ein Neueinsteiger sollte mit den ersten beiden Bänden beginnen.
Die zweite Hauptfigur Emma Long, die Tochter, war ebenfalls sehr problembelastet. Ihr Erzählstrang hat mir nicht so gut gefallen. Sie war zu sehr Opfer, weniger handelnde Figur, als vielmehr sichtreibenlassende.
Alles in allem kein schlechtes Buch.