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US
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Sulzbach

Bewertungen

Insgesamt 111 Bewertungen
Bewertung vom 01.11.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Einen sehr unkonventionellen Krimi hat Susan Fletcher hier geschrieben. Die Hauptakteurin ist eine im Kopf vollkommen bewegliche Seniorin namens Florence Butterfield, die allerdings durch ein Mißgeschick ein Bein verloren hat und dadurch in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt ist. Das hält sie aber nicht ab, Ermittlungen anzustellen, als die Heimleiterin angeblich einen Selbstmordversuch begeht. Denn sie zweifelt sofort an dieser einfachen Lösung. Während ihrer Nachforschungen wird parallel die bewegte Lebensgeschichte von Florence nachvollzogen. Denn die Erfahrungen, die ihr ein langes Leben mitgegeben haben, helfen ihr genauso wie auch ein Mitbewohner, mit dem sie sich anfreundet. Ein wirklich abwechslungsreiches, ansprechendes Buch, das viel Freude beim Lesen macht und älteres und jüngeres Publikum anspricht.

Bewertung vom 22.10.2023
Wie Sterben geht
Pflüger, Andreas

Wie Sterben geht


ausgezeichnet

Andreas Pflüger hat mit "Wie sterben geht" einen energiegeladenen Agententhriller der Extraklasse abgeliefert. Die interessanten, teils eigenwilligen Charaktere, egal ob "gut" oder "böse" werden glaubhaft dargestellt. Besonders Nina Winter, die Hauptperson ist sehr sympathisch und man reist gerne mit ihr durch die Zeit und beobachtet ihre Entwicklung zur Geheimagentin. Bei einigen Akteuren kommt es erst sehr spät heraus, auf welcher Seite sie stehen und es gibt immer wieder überraschende Wendungen. Daher wird viel Spannung erzeugt, die den Leser durch das Buch trägt und auch daran fesselt. Da auch eine Liebesgeschichte nicht fehlt, spricht dieses Buch neben Thrillerliebhabern auch Leser an, die keine reinen Aktionbücher bevorzugen. Insgesamt sehr gelungen und in einem angenehm zu lesenden Schreibstil geschrieben.

Bewertung vom 08.10.2023
Ich träumte von einer Bestie
Blazon, Nina

Ich träumte von einer Bestie


ausgezeichnet

Ich träumte von einem Biest von Nina Blazon ist eine wirklich gelungene Mischung aus Spannungs- , Geschichts- und Liebesroman. Fleur, die Haupt- person dieses Romans wird von Alpträumen geplagt und macht sich deshalb nach dem Tod ihres leiblichen Vaters Maurice auf die Suche nach ihrer Familiengeschichte, die sie mit einem Fluch belastet sieht. Bei ihren Nachforschungen in der Wohnung ihres Vaters findet sie eine erfolgsversprechende Spur nach Frankreich. Dort lernt sie interessante Menschen kennen. Dadurch eröffnet sich auch ein Weg, sich selbst und den Familiengeheimnissen näher zu kommen. Ein spannendes und berührendes Buch, das sich auf jeden Fall zu lesen lohnt. Auch die Einbindung der Entstehung verschiedener Märchen und ihrer Bedeutung ist stimmig und die Gestaltung und Ausführung des Covers sehr passend.

Bewertung vom 05.10.2023
Kajzer
Kaiser, Menachem

Kajzer


sehr gut

Wenn die eigene Familiengeschichte verloren gegangen ist, ist der Weg mühsam , das Puzzle wieder zusammenzusetzen. So geht es Menachem Kaiser, dessen Großteil der Familie vom Naziregim in Schlesien ausgelöscht wurde. Sein überlebender Großvater hat wenig Informationen an Menachems Vater weitergegeben und ist schon verstorben. Doch ein wiedergefundener Schriftwechsel in Bezug auf die Rückgabe des Hauses seiner Urgroßeltern im heutigen Polen lockt seinen Enkel auf Spurensuche dorthin. Er nähert sich von verschiedenen Seiten seiner Familienbiographie an. Dabei habe ich ihn gern auf seiner Suche begleitet und seine Erfahrungen mit den verschiedensten Personen, die machmal positiv oder auch negativ waren, nachempfunden. Für mich eine Erzählung, die zwischen Sachbuch und Literatur angesiedelt werden könnte.

Bewertung vom 23.09.2023
Hashtag #DDR
Kreymeier, Holger

Hashtag #DDR


gut

Das hat auf den ersten Blick schon seinen Reiz, das Holger Kreymeier versucht nachzuempfinden,
wie sich die DDR wohl bis in die Gegenwart entwickelt hätte, wenn Gorbatschow die Vereinigung nicht ermöglicht und die Teilung Bestand gehabt hätte. Leider hat in seiner Vision dieser Staat innerhalb der vielen Jahre kaum eine Verwandlung durchgemacht und man fühlt sich einfach mit einigen technischen Neuerungen in die Zeit vor dem Mauerfall zurückversetzt. Es gibt uralte Parteichefs mit antiquierten Meinungen, Geheimdienstoffiziere mit den zu erwartenden Verhörmethoden und Verrat und Bespitzelung in der eigenen Familie. Auch im westlichen Teil Deutschlands passiert nichts wirklich überaschendes. Also insgesamt ein eher mittelmässiges Buch, das leicht zu lesen ist und mit wenig Unerwartetem oder spannenden Wendungen auftrumpfen kann.

Bewertung vom 13.09.2023
Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1
Gravenbach, Philipp

Der achte Kreis / Ishikli Caner Bd.1


sehr gut

Der Thriller der achte Kreis von Philipp Gravenbach ist wohl der Auftakt zu einer neuen Reihe. Die Hauptcharaktere sind sehr unterschiedlich angelegt und das macht ihren Reiz aus. Auf der einen Seite Ishikli Caner, die von ihrem Onkel in der Türkei zur Profikillerin ausgebildet wurde und die gerne aussteigen würde. Auf der anderen Seite der Journalist und Afghanistanveteran Peter Roth mit seiner Kollegin Freudensprung, die vom MAD durch ihren alten Bekannten Thomas Kopetzky den Auftrag erhalten, bei der Aufklärung eines Mordfalls mitzuwirken. Die spannungsgeladene Jagd nach dem Mörder, seinem Motiv und den von Machtgier getriebenen Hintermännern ist unterhaltsam. Was mir nicht so gut gefällt, sind die vielen Anspielungen auf die Vergangenheit der Hauptcharaktere, die wohl erst in den Nachfolgebänden aufgelöst werden sollen.

Bewertung vom 31.08.2023
Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1
Tsokos, Michael

Mit kalter Präzision / Die Sabine Yao-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

Michael Tsokos verküpft gekonnt die Rahmengeschichte der schon aus anderen Büchern bekannten Hauptcharaktere um Dr. Herzfeld und Sabine Yao mit einem neuen, kniffeligen Fall aus der Mordermittlung und Forensik um den gewaltsamen Tod der Frau des reichen Schönheitschirurgen Roderich Kracht, der Verbindungen in Politik und Behörden besitzt. Der Ansatz, das der Leser schon relativ frühzeitig erfährt, wer der Täter sein könnte, aber die Ermittler große Schwierigkeiten haben, die Straftat nachzuweisen, ist sehr erfrischend zu lesen. Dabei ist es nicht zwingend erforderlich, Vorgängerbände gelesen zu haben. Die Realitätsnähe, sich dem Täter durch akribische Ermittlungen und Entdeckung von Ungereimtheiten Schritt für Schritt zu nähern, verhindert, das man das Buch weglegt und andere Dinge erledigt. Man will die Lösung!

Bewertung vom 13.08.2023
Skorpion / David Keller Bd.1
Basanisi, Matt;Schneider, Gerd

Skorpion / David Keller Bd.1


ausgezeichnet

Skorpion- ein mitreißender Thriller von Matt Basanisi und Gerd Schneider. Eine fiktive Geschichte um den schweizer Ermittler David Keller, die in wahre Hintergründe um Verflechtungen von organisierter Kriminalität, Drogenhandel, Geldwäsche, Geheimdiensten und Politik eingebunden ist. David Keller ist ein engagierter Ermittler mit Prinzipien und Zielen, der immer wieder ausgebremst wird, wobei sich die Entscheidung, wer auf seiner Seite steht, als schwierig erweist. Gut und Böse drohen zu verschwimmen und es stellt sich die Frage, wie weit man gehen darf, um die eigenen Ziele zu ereichen. Eine gekonnt aufgebaute Spannungskurve, die immer wieder Harken schlägt und den Leser mit sich reisst. Vor allem der Einbau historischer Ereignisse aus der Jagd auf Mafia und Dogenhandel hat mir sehr gut gefallen und stellt einen Unterscied zu rein fiktiven Thrillern dar.

Bewertung vom 01.08.2023
Wir träumten vom Sommer
Rehn, Heidi

Wir träumten vom Sommer


ausgezeichnet

Dieser Roman umfasst das Zeitfenster in München von 1968 mit seinen Studentenunruhen bis 1972, als während der olympischen Spiele die israelische Nationalmanschaft von palästinensischen Terroristen angegriffen wurden. Durch die drei Hauptcharaktere bekommt man Einblick in die unterschiedliche Gedankenwelt der jungen Erwachsenen zu dieser Zeit. Amrei ist eine junge Frau aus dem ländlichen Raum, die dem Provinzmief und seiner Einschränkung entkommen will und deshalb zum Studieren zu ihrer Tante gezogen ist. David ist ein in München geborener, finanziell gut gestellter Kunststudent, der voll in den Protesten aufgeht. Sebastian Drexler wiederum ist ein junger Streifenpolizist aus der Vorstadt, der in seinen Beruf aufgeht. Erzählt wird in zwei Zeitebenen, wobei aus der Gegenwart 1972 auf die 68er zurückgeblickt wird. Insgesamt sehr unterhaltsames Buch, das die Gegensätze dieser Zeit gut widerspiegelt.

Bewertung vom 16.07.2023
Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2
Jensen, Joost

Leichenblass im Fass / Die Friesenbrauerin ermittelt Bd.2


gut

Leichenblass im Fass ist der zweite Band einer Krimiserie, die an der Norseeküste in Sünnum in der Nähe von Norddeich spielt und deren Hauptpersonen die Brauerin "Tüdelbüdel", ihre Tochter Wiebke, die bei der Polizei in Norddeich arbeitet und andere Dorfbewohner sind. So ist auch nicht der Kriminalfall, der Mord an dem Bierbrauer Neunaber in einem Bierfass von Gesine Felber, sondern das miteinander der urigen Dorfbewohner Hauptbestandteil des Buches. Einfließende norddeutsche Plattbegriffe halten sich in engen Grenzen, sodaß auch Süddeutsche die Geschichte ohne Probleme verstehen. Der erste Band ist keine zwingende Vorraussetzung für das Lesen, man braucht das Vorwissen nicht. Wer Regionalkrimis liebt ist hier gut aufgehoben, wer Spannung und Nervenkitzel sucht, sollte lieber zu einem anderen Buch greifen.