Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Rinoa

Bewertungen

Insgesamt 163 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2023
Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1
Åslund, Sandra

Im Herzen so kalt / Maya Topelius Bd.1


gut

Ich mag Krimis aus Skandinavien sehr gerne und daher war „Im Herzen so kalt“ für mich fast schon ein Muss.
Der Beginn hat mir dann auch gut gefallen, den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm und auch Maya als Ermittlerin war mir auf Anhieb sympathisch. Doch leider wollte sich keine rechte Spannung einstellen, im Gegenteil fand ich den Aufbau fast schon behäbig, Maya und ihr Partner Pär gehen hierhin und dorthin und finden auch einige Dinge heraus, trotzdem haben die Geschehnisse mich einfach nicht gepackt.

Erst auf den letzten hundert Seiten nahm die Geschichte an Fahrt auf und dann konnte ich das Buch auch nicht mehr aus der Hand legen. Und außer ein paar fragwürdigen Aktionen von Maya war die Auflösung für mich auch eine wirklich runde Sache.

Am Ende blieb ich trotzdem etwas zwiespältig zurück. Zum einen mochte ich insbesondere Maya sehr und auch den Fall fand ich gelungen. Auf der anderen Seite war es mir auch ein bisschen zu glatt und weichgespült. Vielleicht liegt das auch am Schreibstil der Autorin, denn Ecken und Kanten gab es durchaus und es wurden auch schwierige Themen angesprochen. Trotzdem hat mir einfach ein bisschen etwas gefehlt, ein Funke, der eben leider nicht ganz übergesprungen ist.

Ich werde trotzdem nach dem nächsten Band die Augen offenhalten und dann spontan entscheiden, ob ich ihn lese oder nicht.

Bewertung vom 31.12.2023
Hope's End
Sager, Riley

Hope's End


weniger gut

Das letzte Buch von Riley Sager fand ich absolut großartig, dementsprechend habe ich mich auch sehr auf „Hope’s End“ gefreut.

Und es ging auch vielversprechend los: Dem Autor gelingt es sehr gut, eine düstere und unheilvolle Atmosphäre zu erzeugen, gepaart mit der Legende um die grausamen Morde und wer sie begangen hat war das schon sehr spannend.
Große Probleme hatte ich allerdings mit Kit, die mir zwar nicht unbedingt unsympathisch war, deren Verhalten ich aber größtenteils überhaupt nicht nachvollziehen konnte. In meinen Augen rannte sie völlig kopflos durch die Gegend, verdächtigte mal diesen und mal jene und zog ständig voreilige Schlüsse. Und obwohl sie die Ich-Erzählerin ist und man auch einiges über sie persönlich erfährt, kam ich ihr einfach nicht nah.

Im Mittelteil wurde das dann besser (vielleicht hatte ich mich auch daran gewöhnt) und auch die Geschichte nahm noch einmal an Fahrt und Spannung auf.

Mit dem Ende hat es der Autor dann bei mir aber etwas verdorben. Ich mag schon überraschende Wendungen und wenn man nicht alles vorhersehen kann, aber hier war es einfach viel zu viel. Und dadurch wurde es dann für mich auch immer unglaubwürdiger. Ständig kam er mit einem neuen Kniff um Ecke, für meinen Geschmack wäre hier eindeutig weniger mehr gewesen.
Wirklich schade, die Geschichte und das Setting (die zwar beide nicht unbedingt neu sind, aber gut beschrieben wurden) hätten durchaus viel mehr Potential gehabt, das leider nicht genutzt wurde.

Alles in allem hat mich „Hope’s End“ leider mehr enttäuscht, als dass es mich unterhalten oder fesseln konnte.

Bewertung vom 27.12.2023
Florence Butterfield und die Nachtschwalbe
Fletcher, Susan

Florence Butterfield und die Nachtschwalbe


ausgezeichnet

Ich liebe dieses Buch! Nachdem ich es beendet hatte, hätte ich sofort noch einmal von vorne anfangen können, denn es steckt so voller Warmherzigkeit, Weisheit und Liebe, dass ich wirklich jede Sekunde genossen habe.
Florence Butterfield, die ich wahrlich gerne im echten Leben kennengelernt hätte, nimmt den Leser mit auf eine Reise durch fast neun Jahrzehnte ihres – zugegebenermaßen sehr ereignisreichen und spannenden – Lebens. Und sie berichtet von den Männern, die sie geliebt hat. Nebenbei stellt sie – zusammen mit Stanhope Jones, den ich auch sehr mochte – Nachforschungen zum Tod der Heimleiterin Renata Green an.

Es ist sehr sehr ausführlich und es tauchen viele Namen auf – und manchmal musste ich auch blättern – aber es wurde mir nie zu viel, im Gegenteil. Alles was Florrie berichtet habe ich mit Spannung verfolgt, in jedem Detail steckt so viel drin, es wird mit einer solchen Liebenswürdigkeit beschrieben, das habe ich bisher wirklich selten erlebt. Eigentlich hätte ich erwartet, von einer solchen Fülle an oft wie nebenbei eingestreuten Informationen und Ereignissen erschlagen zu werden, doch ich empfand diese Beschreibungen als absolut bereichernd.
Ein großes Kompliment an die Autorin, denn trotz aller Nebenschauplätze und Kleinigkeiten verzettelt sie sich nicht und verliert auch nie den roten Faden aus den Augen. Und ich wollte immer weiterlesen und gleichzeitig nicht, dass es jemals endet.

„Ein Buch wie eine Umarmung“ habe ich irgendwo gelesen und das trifft es wirklich. Ich habe mich in diesem Buch geborgen gefühlt, es ist eine Hommage an das Leben und die Liebe, an Familie und Freundschaft und es zeigt, dass es nie zu spät ist für irgendwas.

„Florence Butterfield und die Nachtschwalbe“ wird mit Sicherheit noch lange in mir nachhallen und ich kann es wirklich nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 22.12.2023
Glutspur / Liv Jensen Bd.1
Engberg, Katrine

Glutspur / Liv Jensen Bd.1


ausgezeichnet

Zu Beginn hatte ich etwas Mühe, in das Buch hineinzufinden. Der Schreibstil hat mir zwar wirklich gut gefallen, aber es war doch sehr ausführlich und behäbig. Auf der einen Seite finde ich es gut, wenn die Hauptpersonen und ihre Lebensumstände so beschrieben werden, dass man sie sich auch richtig vorstellen kann. Auf der anderen Seite fand ich manche Dinge doch etwas zu ausufernd. So wirklich Spannung wollte da erst einmal noch nicht aufkommen.

Doch das dranbleiben hat sich gelohnt und mit der Zeit hat mich das Buch immer mehr in seinen Bann gezogen. Wer einen blutigen oder actionreichen Krimi erwartet ist hier falsch, stattdessen kann man Liv bei ihren Ermittlungen über die Schulter schauen. Gerade das etwas langsamere Tempo (das im Laufe der Lektüre schon angezogen hat) empfand ich als sehr wohltuend und ich habe Liv für ihre Hartnäckigkeit und Besonnenheit bewundert.

Langsam aber sicher findet sie immer mehr heraus und am Ende ergeben die ganzen losen Fäden tatsächlich eine stimmige und für mich auch glaubhafte Lösung. Dass dabei einige Fäden nicht weiter verfolgt werden ist nachvollziehbar, auch wenn es vielleicht für meinen Geschmack ein oder zwei zu viel waren. Auch hätte ich einige Fragen noch gerne beantwortet gehabt, letztendlich fallen diese aber nicht so sehr ins Gewicht, dass sie etwas am positiven Gesamteindruck ändern.

Aber letztendlich ist das Jammern auf hohem Niveau, das Buch hat mir in seiner Gesamtheit wirklich außerordentlich gut gefallen, was ich nach dem doch sehr zähen Beginn nie erwartet hätte. Ich habe die Lektüre wirklich genossen und es fällt mir daher nicht schwer, „Glutspur“ weiterzuempfehlen.

Bewertung vom 21.12.2023
Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung


gut

Ich mochte bereits das vorherige Buch der Autorin, entsprechend habe ich mich auch auf „Nur eine Lüge“ gefreut.
Es beginnt mit dem Auffinden einer Leiche während der Hochzeit von Emily und William, nur wer gestorben ist – und wie es dazu kam –, das erfährt man zunächst nicht. Diese Tatsache macht auch den großen Teil der Spannung aus, denn ansonsten konnte mich die Handlung leider nicht so recht packen.

Der Schreibstil ist angenehm und durch die kurzen, knackigen Kapitel kommt man schnell voran. Erzählt wird aus Sicht der Familie Brandt, Emily, Annika, Erik und Mats, immer abwechselnd und jeweils in Ich-Form. Das mochte ich wirklich gerne, denn so werden die Geschehnisse aus den unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Trotz dieser gewählten Perspektive blieben die Figuren für mich jedoch recht oberflächlich, was mich so ein bisschen auf Abstand gehalten hat.

Ansonsten hat mir über weite Strecken einfach etwas gefehlt, obwohl ich das gar nicht so genau benennen kann. Vielleicht hätte ich mir mehr Überraschungsmomente oder Wendungen gewünscht, denn für mich war relativ schnell klar, in welche Richtung alles läuft.
Nur mit der Auflösung, da hat mich die Autorin dann doch noch gekriegt (leider etwas spät). Die fand ich rundum gelungen und stimmig und ich hätte damit in der Form nicht gerechnet.

Alles in allem hat mir „Nur eine Lüge“ gut gefallen, so richtig abgeholt hat es mich allerdings nicht.

Bewertung vom 19.12.2023
Kein guter Mann
Izquierdo, Andreas

Kein guter Mann


ausgezeichnet

Dies war mein erstes Buch von Andreas Izquierdo und es wird sicher nicht das letzte gewesen sein.
Direkt zu Beginn, als der „Rosenkrieg“ zwischen Walter und einem seiner „Kunden“ geschildert wird, habe ich mich wirklich prächtig amüsiert. So pointiert und auf den Punkt gebracht, einfach herrlich.

Doch dann schleichen sich die leiseren Töne ein, Walter bekommt in der Christkindfiliale den Brief von Ben in die Hände, der ihn sehr berührt. Er beginnt, über sein eigenes Leben nachzudenken und in Rückblenden erfahren wir, wie Walter früher war und auch, wie er geworden ist, wie er nun ist.

Die Geschichte von Walter hat mich wirklich sehr berührt und auch nachdenklich gemacht. Kann man lange vergangene Fehler wiedergutmachen? Wie verzeiht man sich selbst? Und sind manche Dinge einfach so festgefahren, dass man sie nicht mehr entwirren kann?

Ein wenig enttäuscht war ich vom Ende, das zwar absolut stimmig und auch passend ist, das ich mir persönlich allerdings anders gewünscht hätte. Aber auch hier ist es wie im wahren Leben: Man bekommt eben nicht immer das, was man sich wünscht.
Ansonsten hat mir „Kein guter Mann“ wirklich sehr gut gefallen und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

Bewertung vom 31.10.2023
Die Erinnerungsfotografen
Hiiragi, Sanaka

Die Erinnerungsfotografen


sehr gut

Da ich vom Tod bzw. vom Sterben naturgemäß keine genaue Vorstellung habe, fand ich den Gedanken wirklich schön, auf der Schwelle zum Jenseits noch einmal in aller Ruhe die Erinnerungen Revue passieren lassen zu können und daraus eine Art Fotoalbum zu machen. Möglicherweise versöhnt das auch mit getroffenen Entscheidungen, die sich nicht ganz richtig anfühlen oder mit bestimmten Ereignissen, die einen verletzt haben, wenn man am Ende sieht, wie viele schöne Erinnerungen und Begebenheiten es doch gab.

Mit ganz viel Feingefühl nimmt sich die Autorin dieses doch schwierigen Themas an und herausgekommen ist ein Buch, das mich wirklich sehr berührt hat. Ganz unaufgeregt und doch spannend ge- und beschrieben erzählt sie von den Leben der verschiedensten Menschen, die so unterschiedlich doch alle auch Positives bewirkt haben.

Einziger Kritikpunkt für mich ist, dass das Buch noch ein bisschen länger hätte sein können, ein bis zwei Geschichten mehr hätten das Ganze für mich noch stimmiger gemacht. Aber nichtsdestotrotz hat mir „Die Erinnerungsfotografen“ wirklich sehr gut gefallen und ich kann es nur wärmstens empfehlen!

Bewertung vom 19.10.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam / Mord ist Potts' Hobby Bd.2


sehr gut

Der erste Band hat mir wirklich sehr gut gefallen, entsprechend habe ich mich auf den Nachfolger gefreut. Dem Autor ist es gelungen, an die Atmosphäre anzuknüpfen, auch wenn mir Judith (die ja quasi die Hauptperson ist) diesmal, zumindest was ihr Privatleben betrifft, ein klein wenig zu kurz kam. Trotzdem mochte ich dieses very britishe wieder sehr und zusammen mit Becks und Suzie (die mir allerdings an manchen Stellen etwas zu dümmlich rüberkam) ergibt sich ein tolles Trio, das sich sehr gut ergänzt.

Auch der Fall an sich bzw. dessen Aufklärung hat mir gut gefallen, auch wenn ich schon recht schnell einen gewissen Verdacht hatte, der sich dann auch bestätigte. Das Wie allerdings erschloss sich mir erst am Ende, als Judith in bester Miss-Marple- oder Hercule-Poirot-Manier die Karten auf den Tisch legt.
Den Weg dorthin fand ich jedenfalls wirklich gut durchdacht, wie die drei Frauen immer mehr Teile des Puzzles enthüllen und sich am Ende dann alles zusammenfügt.

Insgesamt konnte mich das Buch nicht ganz so packen, wie der erste Teil, doch das ist Jammern auf hohem Niveau, denn gut gefallen hat es mir auf jeden Fall. Und ich werde definitiv auch den nächsten Band (den es hoffentlich geben wird) lesen!

Bewertung vom 05.10.2023
Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3
Blum, Charlotte

Spiel auf Leben und Tod / Fräulein vom Amt Bd.3


sehr gut

Mit „Spiel auf Leben und Tod“ liegt mittlerweile schon der dritte Band um das Fräulein vom Amt Alma Täuber vor. Die ersten beiden haben mir sehr gut gefallen, entsprechend habe ich mich auch auf dieses Buch gefreut.

Zunächst einmal war es wie ein Treffen mit alten, lieb gewonnenen Bekannten, Almas Freundin und Mitbewohnerin Emmi, ihr Cousin Walter und Kriminalkommissar Ludwig, Almas Freund. Gleichzeitig empfand ich diese Umgebung mittlerweile als etwas begrenzt und ich frage mich, wie die Autorinnen das in zukünftigen Teilen lösen wollen. Denn dass in Almas Umfeld ständig irgendwelche Verbrechen geschehen, ist wohl auch nicht sehr realistisch.

Auch der eigentliche Fall kam für meinen Geschmack zwischendurch ein wenig zu kurz und richtige Spannung wollte nicht aufkommen. Es wird eher ein Stimmungsbild der damaligen Zeit gezeichnet (das allerdings sehr anschaulich). Dass Frauen ihren Beruf aufgeben müssen wenn sie heiraten ist ein großes Thema, die politischen Strömungen (nationalsozialistische Tendenzen, Kommunismus), aber auch die neue Technik, die mehr und mehr Einzug hält (Stichwort Staubsauger).

Ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen, weil ich den Schreibstil mag und mir die Figuren mittlerweile wirklich ans Herz gewachsen sind. Ich erhoffe mir aber für die zukünftigen Teile (so es sie denn geben sollte) doch einige Neuerungen und eine frische Brise.

Bewertung vom 05.10.2023
Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1
Wacker, Florian

Die Spur der Aale / Ein Fall für Greta Vogelsang Bd.1


gut

Der Klappentext klang nach einem spannenden Krimi und auch der Prolog war toll, geheimnisvoll und ein bisschen bedrohlich, die Atmosphäre machte Lust auf mehr. Leider verpuffte dieses Gefühl recht schnell und zurück blieb eher wenig davon.

Um nicht gleich alles schlecht zu reden, die Thematik fand ich wirklich interessant. Ich habe einiges über Aale gelernt, das ich noch nicht wusste und auch das Thema Schmuggel fand ich gut und ansprechend umgesetzt. Leider hat mir der Fall um den toten Zollfahnder Mathissen nicht ganz zugesagt, mir hat doch einiges an Spannung gefehlt und auch die immer wiederkehrenden Kapitel, die im ersten Moment nichts mit diesem Fall zu tun haben (aber am Ende dann natürlich schon), konnten diesen Eindruck nicht retten.

Auch die Person Greta Vogelsang blieb mir ein wenig zu blass und einige im Klappentext doch etwas reißerisch angekündigte Themen hätten für meinen Geschmack noch mehr vertieft werden können. Stattdessen blieb es recht oberflächlich.
Gestört hat mich auch (obwohl das für die Handlung letztlich unwichtig ist), dass die meisten Personen über das ganze Buch hinweg konsequent nur mit dem Nachnamen bezeichnet werden (was ich an sich schon nicht so mag), aber eben nicht alle. Möglicherweise versteckte sich dahinter ein tieferer Sinn, mir hat er sich allerdings nicht erschlossen.

Es war kurz und ließ sich gut lesen, darüber hinaus hat „Die Spur der Aale“ meinen Geschmack allerdings nicht ganz getroffen.