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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Kloetzle
Wohnort: 
Tübingen

Bewertungen

Insgesamt 49 Bewertungen
Bewertung vom 08.05.2023
Die unglaubliche Grace Adams
Littlewood, Fran

Die unglaubliche Grace Adams


gut

Gute Unterhaltung mit Schwächen - Eigentlich hat dieses Buch alles mit gebracht, was mir gefällt an guter Unterhaltungsliteratur: Es gab Rückblicke in die Vergangenheit, es gab tiefgehendere Thematiken und die Handlung war nicht seicht oder oberflächlich. Und doch hat es bei mir nicht richtig klick gemacht und mich nicht fesseln können, leider. Vielleicht lag es doch an den vielen Zeitsprüngen zwischen "Heute" und "Früher", die es einem als Leser doch schwer machten, richtig bei den Protagonisten mitzufühlen. Ich fand gerade die Beziehung von Grace mit ihrer jugendlichen Tochter eigentlich sehr spannend und hätte mir hier gerne noch mehr gewünscht. Und gleichzeitig war es sehr traurig zu sehen, was aus dieser eigentlich überaus sprachbegabten beeindruckenden Frau geworden war. Die Handlung konnte mich einfach nicht komplett fesseln und ich habe eine Weile gebraucht, um das Buch zu lesen. Doch fand ich es ganz gut geschrieben und einige Facetten des Buches haben mich auch positiv überrascht.

Bewertung vom 08.05.2023
Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft
Dorion, Christiane

Von Ameise bis Wombat: Tierisch geniale Bautricks für unsere Zukunft


ausgezeichnet

Schön aufbereitet und super erklärt! - "Von Ameise bis Wombat" richtet sich ganz nach dem Motto "Lernt von den Besten" und hat inspirierende Beispiele aus der Tierwelt aufbereitet, die zeigen welche genialen Prinzipien unterschiedlichste Tiere von Ameisen über Miesmuscheln bis zu Wüstenschnecken u.v.m. anwenden, die wir Menschen uns durchaus abschauen können. Das ist nicht nur für Kinder sondern auch für die vorlesenden Erwachsenen wirklich spannend. Uns hat es allen sehr gut gefallen! Es ist nicht nur super schön und ansprechend illustriert, sondern eben auch inhaltlich gut gemacht und aufbereitet. Die Erklärungen sind so anschaulich, dass auch meine knapp fünfjährige Tochter etwas damit anfangen konnte. Sie sagt: "Echt echt echt toll." Die Altersempfehlung ab fünf Jahren finde ich passend, jüngere Kinder können wahrscheinlich noch nicht genug damit anfangen. Für alle anderen aber große Leseempfehlung!

Bewertung vom 08.03.2023
Wovon wir leben
Birnbacher, Birgit

Wovon wir leben


weniger gut

Nicht mein Geschmack: Leider hat "Wovon wir leben" meinen Geschmack nicht getroffen. Immer wieder habe ich aufgehört zu lesen, die Geschichte hat mich nicht fesseln und mitreißen können. Vielleicht lag es am distanzierten Schreibstil, in dem so viele Personen auf Distanz und namenlos blieben (der Vater, der Städter, ...). Knapp und bündig war die Sprache gehalten und dadurch hat sich für mich kein Lesesog aufgebaut, ich kam der Protagonistin nicht wirklich nah, habe nicht mitgefiebert und zu wenig gefühlt beim Lesen (für meinen Geschmack). Das Thema an und für sich fand ich jedoch wichtig und gut. Manche Teile der Handlung, wie etwa die schreiende Ziege, haben mir außerdem auch gut gefallen. Alles in Allem blieb ich jedoch am Ende etwas ratlos zurück. Insgesamt also von mir keine Leseempfehlung - wobei Geschmäcker ja verschieden sind und andere Leser*innen durchaus von diese überzeugt werden könnten!

Bewertung vom 30.01.2023
Ohne mich
Schüttpelz, Esther

Ohne mich


gut

Konnte mich nicht ganz überzeugen:
Ich habe länger gezögert, die Rezension für "Ohne mich" zu schreiben. Denn leider konnte das Buch mich nicht so überzeugen, wie ich es mir gewünscht hätte. Auch wenn ich vieles daran mochte und es sich gut lesen ließ, war es mir doch zu oberflächlich und ereignislos. Es geht um eine namenlose Protagonistin Mitte zwanzig, die eben die Trennung von ihrem Ehemann hinter sich hat. Das ganze erste Jahr nach der Trennung wird beleuchtet und die Entwicklung (oder auch fehlende Entwicklung) der Protagonistin begleitet. Für mich blieb es dennoch etwas zu sehr an der Oberfläche, etwas zu egozentrisch und zu wenig Tiefe. Es war relativ vorhersehbar und hat mich nicht richtig gefesselt. Ich fand es aber trotzdem in Ordnung und habe es zu Ende gelesen - vielleicht für mich einfach nicht ganz die richtige Lektüre! Das Cover gefällt mir jedoch sehr gut.

Bewertung vom 01.01.2023
Wintersterben
Krüger, Martin

Wintersterben


gut

Konnte mich nicht richtig begeistern:

"Wintersterben" konnte mich leider nicht richtig begeistern - nachdem ich den Vorgänger, den ersten Teil der Krimireihe, ziemlich gerne gelesen hatte, habe ich mich auf die Lektüre des zweiten Falles gefreut. Aber die Entwicklung der Story war mir zu abstrus und verworren, auch die Charaktere haben mich dieses Mal nicht so ganz überzeugt. Es gab Parallelen zum ersten Teil der Reihe, beispielsweise die düstere Dorfstimmung betreffend, aber für mich konnte "Wintersterben" nicht richtig mithalten. Schade, den genau diese Stimmung in den Bergen fand ich beim ersten Teil noch sehr überzeugend und stimmungsvoll.
Den Anfang dieses Buches fand ich auch noch recht vielversprechend, aber dann ließ das Buch immer weiter nach und ich hatte kaum noch Lust, es zu Ende zu lesen. Vielleicht ist das aber auch Geschmackssache und ich würde dem Autoren auf jeden Fall nochmal eine Chance geben, sollte er einen weiteren Krimi veröffentlichen.

Bewertung vom 30.10.2022
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


ausgezeichnet

Erhellendes und wichtiges Buch - "Das Leuchten der Rentiere" war eine eindrückliche, vielschichtige und erhellende Lektüre für mich. Es geht um die Sami, ihre Lebenswelt, die Arbeit mit den Rentieren und die vielen Vorurteile, die ihnen begegnen. Über dieses Thema wusste ich vorab wenig und fand das Buch daher sehr wichtig und lehrreich, ohne deshalb jemals langweilig, trocken oder belehrend zu sein. Im Gegenteil: Es war eine spannende (an manchen Stellen fast Krimi-artige) soghafte Geschichte um Elisa und die vielen grausam umgebrachten Rentiere in ihrem Heimatsort.
Am Anfang der Geschichte ist Elisa erst neun Jahre alt und findet ihr Rentier getötet auf, wobei sie auch den Täter noch erkennen kann. In den nächsten Jahrzehnten begleiten wir Elisa bei ihrem Versuch, Gerechtigkeit zu bekommen und dem Rentier-Töten ein Ende zu setzen. Auch wenn das nun alles sehr düster klingt, fand ich die Lektüre auch warmherzig und feinfühlig. Elisa kam mir als Hauptcharakter sehr nah und ich mochte den Schreibstil der Autorin sehr gerne.
Zu Bemängeln habe ich nur den Titel des Buches, der im Deutschen eine eher kitschige Geschichte vermuten lässt, während er im Originaltitel "gestohlen" bedeutet (was absolut passend ist, wenn man das Buch liest).
Ich finde Bücher bieten grandiose Möglichkeiten, über den eigenen Tellerrand zu blicken und in andere Lebenswelten und -weisen einzutauchen, sowie mehr über Unegerechtigkeiten zu erfahren, die leider immer noch vielerorts an der Tagesordnung sind. Genau dies ist auch diesem Buch gelungen, es hat meinen Horizont erweitert, mich erhellt und bereichert. Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 30.10.2022
Meine bessere Schwester
Wait, Rebecca

Meine bessere Schwester


ausgezeichnet

Berührende und facettenreiche Familiengeschichte: "Meine bessere Schwester" hat mich überrascht und äußerst gut unterhalten ohne dabei oberflächlich zu sein. Im Gegenteil: Wir lernen die verschiedenen Perspektiven einiger Familienmitglieder kennen und alle Charakter werden einem dadurch ein Stück weit verständlich (wenn auch nicht alle Charaktere einem sympathisch werden). Insbesondere die beiden Schwestern Alice und Hanna stehen im Vordergrund dieses Buches und sie sind mir beide sehr ans Herz gewachsen. Die beiden sind ziemlich unterschiedlich und haben jeweils mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Mir hat es besonders gefallen, wie einfühlsam und facettenreich Rebecca Wait in ihrem Buch psychische Erkrankungen dargestellt hat. Zugleich haben die Charaktere durch ihre Eigenheiten und Schlagabtausche eine Leichtigkeit und viel Humor mit einer Prise Biss und Sarkasmus mitgebracht. Das Ende hat mir auch sehr gut gefallen, ebenso wie die verschiedenen Zeitsprünge, die es gab und die zu einem runden Gesamtbild verholfen haben. Insgesamt also eine sehr empfehlenswerte, kurzweilige und berührende Familiengeschichte und sicher nicht mein letztes Buch der Autorin!

Bewertung vom 30.10.2022
Alle Farben meines Lebens
Ahern, Cecelia

Alle Farben meines Lebens


gut

Spannende Idee aber mäßige Umsetzung: Leider konnte mich "Alle Farben meines Lebens" nicht begeistern. Dabei bin ich großer Fan von Cecelia Ahern und fand die Grundidee (ebenso wie auch das Cover) des Buches großartig: Die Protagonistin Alice kann die Farben der Menschen in ihrem Leben sehen und dadurch die Absichten und Charaktere der Menschen durchschauen. Alice hat kein leichtes Schicksal, insbesondere durch die schwierige Beziehung zu ihrer Mutter. Der Einstieg in die Geschichte hat mich gut abgeholt, ebenso wie die Entwicklung von Alice zu verfolgen. Allerdings muss ich gestehen, dass Alice mir an vielen Stellen des Buches nicht sehr sympathisch war. Im letzten Drittel des Buches wurde dann noch im Schnelldurchlauf das ganze restliche Leben von Alice abgehandelt und das konnte mich nicht mehr richtig mitnehmen. Einige Charaktere und Entwicklungen haben mir im Laufe des Buches zwar sehr gut gefallen, aber es wurde mir jeweils zu kurz angerissen. Somit habe ich das Gefühl, dass man mehr aus dieser grandiosen Grundidee hätte machen können und hoffe, dass mir das nächste Buch der Autorin wieder besser gefallen wird!

Bewertung vom 27.09.2022
Schau durchs Fenster!
Gorelik, Katerina

Schau durchs Fenster!


sehr gut

Schön gestaltetes Bilderbuch mit Überraschungseffekt - Das Bilderbuch "Schau durchs Fenster" zeichnet sich durch die besondere Gestaltung und die Detailverliebtheit aus. Auf jeder Seite kann man durch ein Fenster einen kleinen Bildausschnitt erkennen, der jedoch oft auf falsche Spuren lockt. Blättert man dann um, erkennt man, was hinter dem Fenster tatsächlich vor sich geht. Das ist teilweise lustig, teilweise auch spannend. Meiner Tochter (4Jahre) hat es gut gefallen, wahrscheinlich ist es auch für jüngere Kinder ab 3 Jahren schon gut geeignet. Für Fünfjährige wäre es vermutlich eher ungeeignet, da sehr wenig Text zu Lesen ist, sondern es mehr auf den Bildern zu entdecken gibt. Aber das ist genau das Schöne am Buch: Auf jeder Seite lassen sich in den Illustrationen schöne Details entdecken, so dass es auch beim zehnten oder zwanzigsten Vorlesen nicht langweilig wird. Außerdem können auch die Kinder das Buch selbst durchblättern und erkunden, so wie es meine Tochter nun schon öfter gerne gemacht hat. Insgesamt also eine Lese- (und Guck-)empfehlung!

Bewertung vom 16.09.2022
Die Kriegerin
Bukowski, Helene

Die Kriegerin


ausgezeichnet

Feinfühlig erzählte Geschichte:
Die Kriegerin hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die Geschichte um eine (oder besser gesagt) zwei Frauen, die sich bei der Bundeswehr kennengelernt haben, ist sehr bewegend und in feinen Tönen erzählt. Lisbeth, die Protagonistin, die am Anfang ihren Partner und ihr junges Kind zurücklässt, wird einem im Laufe des Buches immer besser verständlich. Man erfährt über ihr Haut-"Leiden" und ihre Sensibilität gegenüber anderen Menschen und derer Gefühlszustände. Auch die Kriegerin, nach der der Roman benannt ist, lernt man kennen. Die Kriegerin fand ich schwerer greifbar, aber einen ebenso spannenden Charakter. Mir hat gut gefallen, dass sich dieses Buch - trotz oder gerade wegen der Themen wie Bundeswehr, Kämpfe usw. - um zwei Frauen als Protagonistinnen dreht. Auch deren Beziehung wird in feinen Tönen dargestellt, wobei gleichzeitig auch Vieles offen gelassen wird. Mir haben ganz besonders gut die Episoden am Meer gefallen (vielleicht weil ich selbst das Meer auch so liebe). Und, ohne zu viel verraten zu wollen, gefiel mir auch das Ende der Geschichte sehr gut. Aus meinen Augen ein rundes und versöhnliches Ende. Insgesamt war "die Kriegerin" durch die angenehme und feine Sprache sowie die ungewöhnliche Geschichte eine ganz besondere Lektüre für mich! Nicht zu vergessen, wie wunderschön das Cover gestaltet ist - eines der schönsten Bücher, das ich seit langem gelesen habe.