Benutzer
Benutzername: 
bücherliebe74
Wohnort: 
Meinhard

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2024
Westerkamp, Stina

Nachtflut


sehr gut

Sturmflut im Küstenort Bad Seeberg.
Während der kleine Ort vor den drohenden Wassermassen evakuiert wird, schafft es Elisa nicht aus ihrem Haus. Traumatisiert durch den Tod der Eltern und des Mordes an ihrer Schwester Lizzy kann sie sich kaum gegen Angst -und Panikattacken wehren und verpasst die letzte Möglichkeit zur Flucht vor dem Deichbruch. Als sie Unterschlupf im Nachbarhaus findet, stellt sie schnell fest, dass dort nicht alles so ist, wie es scheint. Denn auch die Nachbarn haben einen Grund, warum sie ihr Haus nicht verlassen...
Als der Deich bricht und aus der nahegelegenen JVA Häftlinge fliehen können, sind nicht nur das steigende Wasser und das merkwürdige Verhalten der Nachbarn eine Gefahr für Elisa. Denn unter den entflohenen Häftlingen befindet sich auch Paul, der Mörder und Ex-Mann ihrer Schwester Lizzy.

Das Cover lässt die Kraft des Wassers erahnen, aber auch die der Vergangenheit. Beides spielt in "Nachtflut" von Stina Westerkamp eine große Rolle.
Anfangs ist die Spannung nur zögerlich spürbar, aber es lohnt sich, geduldig weiter zu lesen. Denn die Handlung entwickelt einen Sog, bishin zu einem überraschenden Finale.
Elisa war mir schnell sympatisch, die Beschreibungen ihrer Angst -und Panikattacken lesen sich authentisch.
Gespickt mit Tagebucheinträgen und den damit verbundenen Rückblicken erschließt sich die Story nach und nach. Auch eine unerwartete Wendung fehlt nicht und gibt der Handlung und dem Spannungsbogen Auftrieb.
Das Ende lässt eine Fortsetzung erahnen!

Der Thriller bekommt von mir 4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für LeserInnen, die es nicht eilig haben und Wendungen mögen!

Bewertung vom 27.12.2024
Finlay, Alex

Allein gegen die Lüge


ausgezeichnet

Während eines Urlaubs in Mexiko stirbt Matts Familie - seine Eltern und seine beiden jüngeren Geschwister. Nur sein Bruder Danny bleibt ihm, doch der sitzt im Gefängnis, wegen dem Mord an seiner College-Freundin. Matt reist nach Mexiko, um die sterblichen Überreste seiner Familie zu überführen. Doch dort stößt er auf Widerstand der mexikanischen Behörden und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit.
Was hat es auf sich mit der spontanen Reise der Familie nach Mexiko?
Hat es etwas mit den Recherchen des Vaters zu tun, um endlich Dannys Unschuld zu beweisen?
War es wirklich eine defekte Gasleitung, die zum Tod der Familie führte?

"Ein wahrer Ausnahme-Thriller" sagt Karin Slaughter! Ich kann mich nur anschließen! Ab der ersten Seite ist der Thriller von Alex Finlay hochspannend, gut durchdacht und aufgrund gut positionierter Wendungen packend bis zum Schluß!
Die Story wird unterbrochen durch Auszüge der Netflix-Serie um den Prozess des Bruders und Rückblicke auf die Zeit vor dem Tod der Familie. Was keinesfalls störend ist, sondern die Komplexität der Story zeigt!
Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend - ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen!
Das Buch bekommt von mir eine klare Leseempfehlung für Thriller-Fans, die sich bei der Auflösung der Story bis zum Schluss gedulden können! Denn die Lösung gibt es hier tatsächlich erst am Ende!

5 von 5 Punkten!

Bewertung vom 15.12.2024
Paulsen, Annemarie

Alles büddn wild


ausgezeichnet

Annemarie Paulsen öffnet mit ihrem Buch "ALLES BÜDDN WILD" Augen und Herzen für das Leben von Bauern, Altbauern und Landwirten, deren Leben und oft das damit verbundene Lebenswerk - das leider noch viel zu wenig Beachtung findet in der Gesellschaft.
Aufgewachsen auf dem elterlichen Hof, als eins von 8 Kindern, hat sie vieles mit der Muttermilch aufgesogen. Die Kindheit mit 7 Geschwistern, einem arbeitsreichen landwirtschaftlichen Betrieb, liebevollen Eltern und der Dorfgemeinschaft haben sie geprägt und stark gemacht.
Locker, wie der Schnabel ihr gewachsen ist, (fast) ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, mit viel Humor, aber auch mit dem nötigen Ernst und reflektierend, beschreibt sie ihre Kindheit, das Heranwachsen und ihren Werdegang bishin zum eigenen landwirtschaftlichen Betrieb auf unbeschreiblich ehrliche Weise!
Sie schafft ein Bewusstsein für die essentielle Wichtigkeit landwirtschaftlicher Betriebe für die Gesellschaft, und zeigt die Hürden auf, mit denen Bauern um ihre Existenz kämpfen.
Wer Annemarie aus ihren Podcarts kennt, weiß, dass sie über einen großen Sinn für Humor verfügt. Mit ihrem Buch hat sie einen neuen Weg für sich gefunden, der Gesellschaft Einblick zu verschaffen in das wahre Leben der Bauern, Landwirte und allen, die daran beteiligt sind.

Das Cover gefällt mir gut. Es zeigt die Autorin in ihrer Umgebung, offen und fröhlich sieht sie den LeserInnen entgegen.
Der Schreibstil ist toll und für ein Erstlingswerk ist das Buch sehr gut gelungen. Es bekommt von mir 5 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für alle, die sich für das Landleben, Traditionen und die Verantwortung für die Gesellschaft interessieren!
Manche ehemaligen Dorfkinder werden einiges wiedererkennen!

Bewertung vom 01.12.2024
Peck, Quentin

Minus 22 Grad / Johannsen Bd.1


gut

Quentin Peck schafft es, den Leser in eine eiskalte Umgebung zu versetzen...

Laura, Studentin der Fotografie, wird nachts während ihres Radtrainings auf offener Straße entführt. Sie erwacht in einer Plexiglaszelle, nur durch einen Lautsprecher mit dem Entführer verbunden, der sie mit Nahrung versorgt, während sie unter Beruhigungsmitteln immer wieder in Dunkelheit versinkt. Und sie mit einem Ultimatum vor ein schier unlösbares Rätsel stellt.

Ariane, promovierte Biologin, lebt zurückgezogen in ihrem Haus am See, in selbstgewählter Einsamkeit. Ihr einziger Gefährte ist eine Nebelkrähe. Eines Tages rettet sie einen Eisläufer, der im See vor ihrem Haus ins Eis einbricht, vor dem Ertrinken. Und schützt eine auf ihrem Grundstück campende Frau mit kleiner Tochter vor deren gewalttätigen Ehemann.

Die anfangs unzusammenhängenden Handlungsstränge werden unterbrochen von Mitschriften einiger Tonbandaufnahmen einer zunächst unbekannten Person.
Häufige Szenenwechsel und Wendungen sorgen für Abwechslung, während die wirkliche Spannung aber auf sich warten lässt.
Erst nach der Hälfte des Buches hatte der Spannungsbogen einen Punkt bei mir erreicht, an dem ich das Buch nicht mehr abbrechen wollte.
Die Ermittlungsarbeit des Kriminalkommissars Lukas Johannsen ist teils nicht nachvollziehbar, dafür erfährt man einiges über ihn persönlich.

"Ein Buch über Entscheidungen und Konsequenzen".
Und über Familienbande und die starke Liebe zum eigenen Kind.

Der Klappentext und das passende Cover erzeugen eine gewisse Spannung in der Erwartung auf einen Psychothriller, der einem das Blut gefrieren lässt.
Die Story ist gut durchdacht und die Lösung hat mich überrascht! Allerdings war für mich der Spannungsbogen zu flach, um mich so wirklich packen zu können!
Deshalb bekommt das Buch von mir nur 3 von 5 Punkten!

Bewertung vom 27.11.2024
Goby , Valentine

Über allen Bergen


ausgezeichnet

Der 12jährige Vadim macht sich auf die Reise von Paris in die französischen Alpen, nicht nur wegen seines Asthmas, sondern weil er Jude ist.
Seine Reise führt ihn per Zug, dann zufuß auf alten Schmugglerrouten durch die tiefverschneite Landschaft, bis zur schweizerischen Grenze, zu einem Hof einer fremden Familie. Dort wird er bedingungslos aufgenommen. Aus Vadim wird Vincent. Und er erlebt dort, fernab im "Tal der Bären", den Zauber der folgenden drei Jahreszeiten, die ihn verändern werden.

Valentine Goby beeindruckt durch ihren ruhigen, detaillierten Schreibstil, und lässt den Leser eintauchen in die verschiedenen Jahreszeiten, die damit verbundenen Naturereignisse und das einfache Leben dieser Zeit. Sie schreibt intensiv, sodass man sich nach wenigen Zeilen an Vadims Seite fühlt. Die Beschreibungen der Natur, der Umgebung, der Menschen, selbst der Alltäglichkeiten, und Vadims Gefühlswelt, erscheinen fast poetisch.

Es ist ein überaus lesenswertes Werk, dessen Handlung während eines Kriegswinters 1942/43 beginnt. Die Zeit, in der diese Geschichte spielt, wird nur am Rande erwähnt, gibt aber doch den Rahmen vor.
Das Buch ist in drei Kapitel aufgeteilt, den Jahreszeiten, die Vadim dort verbringen darf. Bei 341 Seiten erscheint dies zunächst vielleicht befremdlich, allerdings findet der Leser durch kleine Absätze zwischendurch immer wieder die Gelegenheit, zu pausieren - wenn man möchte.

Für mich war es kein Buch, dass man schnell "weglesen" kann! Viele Beschreibungen waren derart intensiv, dass ich innehalten musste und wollte!
Das Cover ist wunderschön und zeigt sich auch unter dem Buchumschlag. Es lässt die Weite der Berge und vielleicht auch die Tiefe dieses Buches erahnen!

Das Buch bekommt von mir 5 von 5 Punkten, und eine Leseempfehlung für diejenigen, die gern tief eintauchen in eine Geschichte, die nachhallt!

Bewertung vom 13.11.2024
Stütze, Annett;Vorbach, Britta

Sei schnell wie der Wind! / Retter der Drachen Bd.1


ausgezeichnet

Annett Stütze und Britta Vorbach haben mit "Retter der Drachen - Sei schnell wie der Wind!" ein wirklich tolles Buch geschrieben!

Lea ist gerade umgezogen und ist noch nicht so recht angekommen in Drachenfels. Alles ist neu. Als sie auf dem Weg zum Bäcker ist, trifft sie die Nebelfee Nebula. Als hätte diese auf Lea gewartet, überreicht sie ihr ein magisches Drachenei, mit der Bitte, gut darauf aufzupassen und den kleinen Drachen darin zu beschützen. Denn der 13.Drache, ein Lichtschlucker, möchte die Macht über alle Drachen übernehmen und macht Jagd auf alle Drachen. Als der kleine Drache Avindur aus dem Ei schlüpft, beginnt ein großes Abenteuer!

Den Autorinnen ist es gut gelungen, Themen wie Mut, Freundschaft und Verantwortung in eine tolle Geschichte einzuflechten! Lea und die anderen ProtagonistInnen sind kindgerecht dargestellt, sodass eine Identifikation für kleine LeserInnen gut gelingen kann. Es ist für Mädchen als auch für Jungs gleichermaßen geeignet.
Das Cover fällt durch die farbenfrohe Gestaltung gut ins Auge und lässt ein tolles Abenteuer erahnen.
Die Illustrationen von Stefanie Klaßen sind sehr liebevoll und farblich wunderschön.
Die Kürze der Kapitel und die große Schrift eignen sich gut für ErstleserInnen. Und als Einstieg in die Fantasy-Literatur für Kinder finde ich das Buch absolut empfehlenswert!
Mich freut besonders, dass es bereits 2025 einen 2.Teil geben wird - so können sich kleine (und große) LeserInnen schon auf das nächste magische Abenteuer mit Lea und dem Drachen Avindur freuen!
5 von 5 Punkten!

Bewertung vom 01.11.2024
Åslund, Sandra

Still ist die Nacht / Maya Topelius Bd.2


sehr gut

Mittsommer in Schweden.
Kriminalinspektorin Maya Topelius aus Stockholm hat Urlaub und fährt auf die abgelegene Schäreninsel Sjögull. Sie hat sich den Urlaub verdient, freut sich auf entspannte Tage und möchte auf der Insel am Yogaretreat ihrer Freundin Emely teilnehmen.
Doch die Vorfreude ist getrübt, als sie bei ihrer Ankunft erfährt, dass auch ihr Exfreund Jonas teilnimmt. Am Abend des Mittsommerfestes kommt es zu einem Streit zwischen den beiden Freundinnen, und als am nächsten Tag die Leiche eines Inselbewohners gefunden wird, ist es endgültig vorbei mit Mayas Urlaubsstimmung. Ihr Kollege Pär kommt auf die Insel und sie beschließen, dass Maya undercover ermitteln soll, innerhalb der Yogagruppe und unter den Inselbewohnern.
Die Insel wird abgeriegelt, alle sitzen fest, ein Sturm zieht auf, und eine 2. Leiche lässt nicht lange auf sich warten.....

"Still wie die Nacht" ist der 2. Teil einer schwedischen Krimi-Triologie von Sandra Aslund. Leider kann er mit dem 1. Teil "Im Herzen so kalt" nicht ganz mithalten. Der Schreibstil ist flüssig, der Spannungsbogen durchweg spürbar, allerdings sind mir die spirituellen Anteile zu viel und wirken auf mich überzogen.
Die Landschaft ist eindrücklich beschrieben und nimmt den Leser mit nach Schweden.
Die Story einsame Insel, Sturm, abgeschnitten von der Außenwelt, erscheint klischeehaft, erzeugt aber trotzdem ausreichend Spannung.
Wie im 1. Teil gibt es Anteile, die sich auf die Freundschaft der Frauen und deren Vergangenheit beziehen. Das hat mir gut gefallen, da ich es mag, wenn neben dem Kriminalfall auch das Privatleben der ErmittlerInnen eine Rolle spielt.
Der Cliffhanger am Ende lässt auf die Lösung im 3. und letzten Teil hoffen, der im Herbst 2025 erscheinen soll!
4 von 5 Punkten und eine Leseempfehlung für Schwedenkrimi-Fans!

Bewertung vom 29.10.2024
De Franchi, Marco

Das zweite Kind


ausgezeichnet

Das Erstlingswerk von Marco De Franchi hat es in sich, 662 Seiten PURE Spannung! Und ich hoffe, er schreibt weiter!

Der 12jährige Fosco wird mitten in der Nacht nackt und völlig verstört auf einer Landstraße nahe Bologna aufgefunden. Was er berichtet, ist haarsträubend! Nach seinen Angaben wurde er entführt, konnte aber entkommen. Und er war nicht allein, er hat noch einen anderen Jungen gesehen...
Valentina Medici, Ermittlerin der italienischen Spezialeinheit aus Rom, soll den Fall untersuchen, doch ihr Vorgesetzter Falcone glaubt zunächst nicht an Fosco`s Geschichte.
Bald darauf verschwindet ein weiterer Junge, sein Vater wird brutal ermordet aufgefunden. Der Junge sieht Fosco zum Verwechseln ähnlich.
Valentina macht sich mit dem Kollegen von der Polizei Bologna Fabio Costa auf die Suche nach dem Entführer und sie stoßen auf eine Verbindung zu Kunstwerken, dabei machen sie eine schaurige Entdeckung!
Weder ihr Vorgesetzter Falcone macht es Valentina leicht, noch gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Fabio leicht, der an einem Trauma aus seiner Vergangenheit leidet und nicht wirklich beliebt ist im Kollegenkreis.

Valentina war mir von Anfang an sympathisch und ist authentisch dargestellt.
Auch Fabio`s Haltung war für mich nachvollziehbar.
Insgesamt sind Handlung und Aufbau des Thriller`s gut und komplex durchdacht, die polizeilichen Ermittlungen nachvollziehbar. Der Autor hat gut daran getan, mit dem Schreiben anzufangen, denn er kann es!!
Für mich war das Buch durchweg spannend und schlüssig, und auch die Wendung, als ich dachte, der Fall sei eigentlich gelöst, ist gelungen und passt. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen!

Für zartbesaitete LeserInnen könnte allerdings so manche Beschreibung schockierend sein, für Thriller-Fans aber ist es absolut empfehlenswert!
5 von 5 Punkten!

Bewertung vom 28.10.2024
Degenhardt, Jutta

Ein Inne halten


sehr gut

Das Bilderbuch über Achtsamkeit im Alltag - ist schön umgesetzt.

Joni geht im Alltagsstreß ihrer Familie unter. So bemerken weder die Eltern noch die Großeltern, dass ein Päckchen vor ihrer Haustür steht. Nur Joni bemerkt es und öffnet es. Und wundert sich über das kleine wuschelige Wesen, das sich darin befindet. Im Inneren der Kiste steht INNE geschrieben und Joni geht davon aus, dass das der Name des wunderlichen Wesens ist. Sie macht sich daran, dem Wesen einen gemütlichen Schlafplatz herzurichten, ihm etwas zu essen zu machen und es zu beschäftigen - doch es nutzt alles nichts, das INNE ist unglücklich! Bis Joni es in den Arm nimmt und INNE hält.....

Das Thema Innehalten und Achtsamkeit wird hier auf schöne, kinderleichte Weise verdeutlicht. Der Text ist gut verständlich und die Kinder können sich mit Joni identifizieren. Das Bilderbuch ist ab 3 Jahren empfohlen, dabei ist es wichtig, dass die vorlesende Person Begriffe wie Innehalten und Achtsamkeit kindgerecht verdeutlichen kann.
Die Bilder von Carola Sieverding sind in schönen, ansprechenden Farben gestaltet und sehr detailliert, aber nicht überladen, was mir gut gefällt.
Der Text von Jutta Degenhardt ist leicht verständlich und der kindgerechte Spannungsbogen gut gelungen.
4 von 5 Punkten!

Bewertung vom 22.10.2024
Göhlich, Susanne

Was ist ein Mensch?


gut

Das Sachbuch "Was ist ein Mensch?" von Susanne Göhlich hat es in sich!
Mit vielen Bildern, Kästchen, Verweisen, Pfeilen und Merkkästchen ist es äußerst umpfangreich.
Das Inhaltsverzeichnis ist niedlich gestaltet, und übersichtlich.
Die Themen sind inhaltlich sehr komplex erläutert und dürfte Kinder ab 6 Jahren, für die das Buch geschrieben ist, erstmal überfordern.
Themen wie:
- Was passiert in bestimmten Regionen des Gehirns
- Austausch von Signalen der Nervenzellen
- schnelle Kommunikation der Nerven
- Fremdworte wie Myelinisierung....
sind sicher fachlich fundiert recherchiert, aber aus meiner Sicht eher überfordernd für 6 jährige. Ganz davon ab, dass Kinder in diesem Alter dieses Buch noch nicht selbst lesen können. Es bedarf also viel Zeit beim Vorlesen, da vieles im Text sprachlich vereinfacht werden muss, um es für Kinder begreifbar zu machen.
Die Bilder sind farbenfroh und dadurch sicher ansprechend für Kinder.
Mit Poldi, dem Hamster, als Identifikationsmöglichkeit hat das Buch einen gewissen Niedlichkeitsfaktor und könnte Kindern helfen, sich auf das Buch einzulassen.
Sicher wäre es für Kinder höherer Schulklassen für den Biologie-Unterricht geeignet, da es sich in dieser Altersklasse durch die ausführliche Bebilderung und entsprechenden Erklärungen gut einsetzen lässt.
In meiner langjährigen Berufserfahrung im Bereich der Arbeit mit Kindern im Vorschulalter habe ich einige Kinder-Sachbücher gelesen. Leider kann mich die Umsetzung dieses Buches mit der Altersangabe ab 6 Jahren nicht wirklich begeistern.
3 von 5 Punkten!