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bücherliebe74
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Meinhard

Bewertungen

Insgesamt 39 Bewertungen
Bewertung vom 16.06.2024
Der Club der Bücherfreundinnen
Green, Amy Lynn

Der Club der Bücherfreundinnen


sehr gut

Derby, Maine, 1942.
Um die Privatbibliothek vor der Schließung zu retten, gründet Avis, die Bibliothekarin, spontan und "aus Versehen" einen Buchclub.
Zunächst startet der Buchclub mit wenigen Teilnehmern.
Avis, die die Bibliothekasstelle stellvertretend für ihren Bruder übernommen hat, aber lieber backt als liest.
Ginny, die lieber Frauenzeitschriften liest als sich mit Literatur zu beschäftigen.
Martina, alleinerziehende Mutter und Fabrikarbeiterin in der Rüstungsindustrie, die versucht, über die Runden zu kommen.
Louise, die Besitzerin der Privatbibliothek, die nicht aus Liebe zu Büchern an die Bibliothek gebunden ist - und aus dieser lieber einen Kindergarten machen möchte, um die Rüstungsindustrie zu unterstützen.
4 Frauen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten, jede mit einem eigenen Schicksal, Sehnsüchten und Geheimnissen. Gemein haben sie die Lebensbedingungen während des 2. Weltkrieges mit Rationierungen, Enteignungen und Verlusten. Als die Schließung der Bibliothek näher rückt, zeigt sich die Bedeutung wahrer Freundschaft, denn echte Freunde kann jede der 4 Frauen gut gebrauchen.

Das Cover hat mich sofort angesprochen, es passt gut zum Inhalt und erinnert an ein Foto.
Der Schreibstil ist flüssig, die Kapitel sind kurz und handeln im Wechsel von den 4 Bücherfreundinnen. Die Protokolle des Buchclubs sind eine gute Idee, hier mangelt es mir persönlich allerdings an Tiefgang zum jeweiligen Buch. Der Spannungsbogen verläuft eher flach, erst kurz vor dem Ende des Buches kam für mich wirkliche Spannung auf.
Die Liste der gelesenen Bücher am Ende des Buches ist eine gute Idee, auch fand ich die Anmerkungen der Autorin im Anhang sehr interessant.
Das Leben an der amerikanischen Küste während des 2.Weltkrieges ist gut recherchiert und im Buch gut eingebunden.
Insgesamt ein gutes Buch!

Bewertung vom 13.05.2024
#buch4you: Dein Mitmach-Buch
Busch, Nikki

#buch4you: Dein Mitmach-Buch


ausgezeichnet

Das Mitmach-Buch von Nikki Busch und Christiane Hahn ist einfach TOLL!
Es finden sich darin jede Menge Ideen - rund um das Thema Ferien und Urlaub, ob zuhause oder unterwegs - es ist für jedes Kind und jede Gelegenheit etwas dabei, thematisch einfach wunderbar breit gefächert.
Von tollen Bastelideen ohne großen Aufwand, über Spielideen, Rätsel, Checklisten, Rezepte bishin zu Wissenswertem über Tiere und Insekten, andere Länder und noch viel mehr, ist das Buch eine reiche Ideensammlung.
Es enthält sogar Kopiervorlagen, sodass vieles nicht nur ein Mal genutzt werden kann. Das Register am Ende des Buches ist einfach und übersichtlich. Das Buch ist so gestaltet, dass nichts aufeinander aufbaut, sodass jede Seite unabhängig von der anderen bearbeitet werden kann.
Durch das bunte Cover und das lebendige, kindgerechte Innere regt es Kinder zum Mitmachen, Ausfüllen, Malen, Rätseln und Nachdenken an. Da es viele verschiedene Themen und Beschäftigungsmöglichkeiten anbietet, kommt keine Langeweile auf. Auch für freie Tage zuhause ist es sehr gut nutzbar - wie im Buch geschrieben: "Ideen für jede freie Zeit im Jahr!"
Ein wunderbarer, vielseitiger Ideen-Fundus!

Bewertung vom 24.04.2024
Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1
Hamberg, Emma

Bonjour Agneta / Neuanfang auf Französisch Bd.1


ausgezeichnet

Agneta, 49 Jahre alt, seit 24 Jahren mit ihrem Mann Magnus zusammen, Mutter von 2 erwachsenen Kindern, fühlt sich ungesehen und unglücklich.
Ihr Mann, Sport-und Ernährungsfanatiker, schwört auf Haferbrei zum Frühstück und Buchweizensalat statt Hähnchenhaut. Seine Libido hat keinesfalls etwas mit Sex zu tun - sondern fokussiert sich auf Radfahren, Schwimmen und Vogelbeobachtungen.
Agneta verbringt ihre Freizeit mit Kreuzworträtseln und Serien über französische Landhäuser. Nebenbei genießt sie heimlich verbotene Leckereien, die sie vor Magnus verstecken muss.
Nachdem Magnus mal wieder eine Vogelexpedition plant, ihre Kinder sich nur melden, wenn sie in Geldnot sind, und ihr Job beim örtlichen Verkehrsamt schon lange keine wirkliche Erfüllung bringt, antwortet sie spontan auf eine Stellenannonce. Gesucht wird eine Haushaltshilfe für einen "älteren Jungen" - in Frankreich! So landet sie tatsächlich kurze Zeit später in dem kleinen beschaulichen Ort Saint Carelle in der Provence! Der "ältere Junge" stellt sich als älterer Herr in den 80ern heraus. Einar lebt in seinem eigenen alten Kloster, leidet an Demenz, ist homosexuell und empfängt jeden Donnerstag seinen Geliebten. Einar kocht nachts, verläuft sich tagsüber im Kloster, versteckt Whiskey im Badezimmerschrank und vermisst seine große Liebe Armand.
Agneta hat jede Menge zu tun - putzen, kochen, Einar suchen und finden, den Klostergarten samt Schildkröte versorgen. Und obwohl Einar gedanklich oft in einer anderen Zeit lebt, fassen Agneta und Einar schnell Vertrauen zueinander.
Und endich fühlt Agneta sich gesehen und findet allmählich zu sich selbst zurück.....
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, ohne viel "Drumherum", herrlich humorvoll, aber auch so authentisch, dass es ans Herz geht.
Das französische Flair, die Art der Menschen, die zelebrierten Mahlzeiten, die Märkte - werden wunderbar authentisch beschrieben.
Thematisch greift Emma Hamberg Themen wie Einsamkeit, Sehnsucht, Demenz und Selbstfindung gekonnt auf und hat mit "Bonjour Agneta" ein sehr schönes Buch geschaffen.
Das Cover ist farbenfroh und zeigt eine schaukelnde Frau, die vielleicht den Absprung in ein neues Leben schafft! Es passt wunderbar zum Inhalt des Buches!

Bewertung vom 12.04.2024
Keine Spaghetti sind auch keine Lösung
Neumayer, Silke

Keine Spaghetti sind auch keine Lösung


ausgezeichnet

Silke Neumayer nimmt uns in ihrem Roman "Keine Spaghetti sind auch keine Lösung" mit in die Toskana, in die Tiefen und Untiefen einer Freundschaft von 4 Freundinnen.

Mia, Poppy, Schröder und Amelie aus Hamburg verbindet seit vielen Jahren eine enge Freundschaft, obwohl - oder gerade weil - sie völlig verschieden sind.

Mia - Mutter von 3 Kindern, überfürsorglich und gern auf alles vorbereitet, lebt in einer Ehe, die sie nicht mehr glücklich macht.
Poppy - Single mit Kater, erfolgreiche Kinderbuch - Illustratorin, deren Lösung für sämtliche Schieflagen des Lebens das Kochen ist.
Schröder - Bauingenieurin, rational und pragmatisch, die auf junge Liebhaber steht.
Amelie - Künstlerin und jung verwitwet, die sich ihren Traum von einem Leben in der Toskana erfüllt.

Als Mia, Poppy und Schröder die Nachricht vom plötzlichen Tod ihrer Freundin Amelie erhalten, reisen sie gemeinsam in die Toskana. Der letzte Wunsch von Amelie: die Freundinnen sollen ihre Bestattung gemeinsam organisieren und dann das Castello erben.
Amelie hatte sich von ihrem Erbe ihren Wunsch erfüllt, in die Toskana auszuwandern. Ein wunderschönes Castello mit Atelier war ihr Traum. Auf zahlreichen Fotos präsentierte sie ihr Anwesen immer wieder ihren Freundinnen.
Doch als die drei Freundinnen in der Toskana ankommen, stellt sich das Castello als heruntergekommenes, baufälliges, kleines Häuschen heraus, und auch der künstlerische Erfolg von Amelie war mehr Traum als Realität.
Während die Freundinnen auf den Tag der Beisetzung warten, kommen auch bei ihnen Geheimnisse, Sehnsüchte und einiges mehr zutage - denn bei keiner der Dreien läuft das Leben so glatt, wie sie es sich gegenseitig weismachen.
Kann die Freundschaft dem Sturm der verschiedenen Offenbarungen standhalten? Denn nicht immer sind Spaghetti die Lösung!

Das Cover ist bunt und ansprechend. Das Motiv deutet klar auf eine Urlaubslandschaft hin und passt gut zum Titel und Inhalt.
Der Schreibstil ist fließend, der Spannungsbogen ist durch einige Wendungen im Verlauf der Geschichte sehr gut aufgebaut, ich hatte das Buch in kurzer Zeit durch. Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit einer guten Mischung an Gefühl, Humor und Tragik. Es bekommt von mir 5 Punkte!

Bewertung vom 03.04.2024
Der Sommer, in dem alles begann
Léost, Claire

Der Sommer, in dem alles begann


gut

Helene ist sechzehn und lebt in einem kleinen Dorf in der Bretagne. Die BewohnerInnen scheuen alles Neue, Zugezogenen gegenüber sind sie verschlossen und es "bestehen noch Ressentiments aus der Besatzerzeit".
Als die Lehrerin Marguerite aus Paris mit ihrem Mann Raymond und Tochter Lilly in das Dorf zieht, sorgt das für Aufsehen und reichlich Gerede.
In ihrer Klasse an der örtlichen Schule, in der Marguerite fortan Literatur unterrichtet, gelingt ihr zunächst ein guter Start. Sie bringt frischen Wind in das Unterrichtssystem. Bald entdeckt sie in der Schülerin Helene eine Begabung, die sie intensiv fördert. Durch sie taucht Helene ein in die Welt der Literatur und Lyrik. Es entwickelt sich eine enge Bindung zwischen Marguerite und Helene, was Helene zunehmend von ihren MitschülerInnen isoliert.
Auch Helene`s Freund Yannick nimmt Anstoß an der Freundschaft der beiden. Er ist aktiv bei der Liberer la Bretagne, dem bretonischen Widerstand. Er steht ein für die vergessene Kultur Bretagnes und träumt von einer Zukunft mit Helene.
Helene fühlt sich jedoch von der Welt außerhalb ihres Dorfes angezogen und auf besondere Art von Marguerite`s Mann Raymond, dem berühmten Autor.
Auch die Geschichte von Odette spielt eine Rolle, die einen gewissen Einfluss im Dorf hat. Die Pariser werden wenig freundlich behandelt, Gerüchte werden geschürt, was zu starken Turbulenzen führt.

Wie zu Beginn des Buches zu lesen ist, führt so eins zum anderen - am Ende gibt es zwei Todesfälle.
Claire Leost`s Roman führt den Leser von 1940 bis 2005 über mehrere Zeitebenen und durch einen schicksalhaften Sommer.
Der Schreibstil ist überwiegend sachlich, teilweise erinnert es an einen Bericht. Das macht es schwer, mit den Hauptpersonen warm zu werden. Ein Augenmerk liegt auf alten bretonischen Riten und Bräuchen, was nicht uninteressant ist, stellenweise hätte ich mir aber mehr Einblick in die heutige typische Lebensweise und mehr Umgebungsbeschreibungen dieses schönen Landes gewünscht.
Der Spannungsbogen zeigte sich für mich erst im letzten Drittel leicht steigend.
Ein Roman verwoben mit einem Familien-und Gesellschaftsdrama.
Das Cover finde ich schön und passend.

Bewertung vom 31.03.2024
Das Waldhaus
Webb, Liz

Das Waldhaus


sehr gut

Die 37jährige Hannah zieht nach beruflichen und persönlichen Rückschlägen zurück in ihr Elternhaus, und kümmert sich um ihren demenzkranken Vater. Nach einem Sturz muss der Vater ins Krankenhaus. Dort verwechselt er Hannah zum ersten Mal mit ihrer Mutter Jen, bittet sie inständig um Verzeihung und löst damit eine Lawine von Zweifeln und Fragen aus.
Nachdem Hannahs Mutter Jen vor 23 Jahren ermordet wurde, geriet der Vater zwar in Verdacht, allerdings konnte der wahre Mörder nie überführt werden. Warum sollte ihr Vater ihre Mutter um Verzeihung bitten, wenn er sie nicht ermordet hat? Diese Frage wird für Hannah zur Obsession. Sie schlüpft in die Rolle ihrer Mutter, trägt ihre Kleidung, ändert ihre Frisur und richtet das Elternhaus wie zum Tatzeitpunkt her - um ihren Vater zurückzubringen zu seinen Erinnerungen.
Sie nimmt Kontakt auf zu ihrem Bruder, mit dem sie seit 15 Jahren keinen Kontakt hat, ebenso zu früheren Freundinnen ihrer Mutter - und muss feststellen, dass ihre Mutter eine andere war, als Hannahs Erinnerungen zeigen. Mit ihren Nachforschungen und ihrer unerbittlichen Art kommt sie ungeahnten Geheimnissen und dem wahren Täter von damals gefährlich nahe.
Allein in dem ehemaligen Ermittler des Falles ihrer Mutter findet Hannah einen Unterstützer und Vertrauten bei ihrer Suche nach der Wahrheit.

In dem Thrillerdebüt von Liz Webb vereinen sich Thriller und Familiendrama, verursacht durch Liebe, Betrug, Lügen und Rache. Die Hauptprotagonisten werden anfangs ausführlich beschrieben, jeder kämpft auf seine Weise mit den Schatten der Vergangenheit um den Mord an Jen. Die Trauer und Verzweiflung und die damit verbundenen Verarbeitungs-bzw. Verdrängungsstrategien der Einzelnen werden nachfühlbar, wenn auch stellenweise etwas extrem, beschrieben.
Der Spannungsbogen baut sich erst allmählich auf, ab Mitte des Buches nimmt die Handlung überraschende Wendungen und damit Fahrt auf - so wurde es für mich zu einem spannnenden Lesevergnügen!
Das Cover ist dunkel gehalten, mit leuchtend reifen Quitten und ebenso leuchtend gelbem Farbschnitt, sodass das Buch sofort ins Auge sticht und Spannung verspricht.
Das Buch bekommt eine klare Leseempfehlung für diejenigen, die Familiengeheimnisse mögen und gern miträtseln bei der Suche nach der Wahrheit!

Bewertung vom 26.03.2024
Die Vermesserin der Worte
Seck, Katharina

Die Vermesserin der Worte


ausgezeichnet

Ida, 29 Jahre alt, Autorin, lebt in der Stadt in einem tristen Wohnkomplex. Niemand interessiert sich dafür, wer nebenan lebt. Ihr einziger Kontakt ist der Postbote, ihre Bücher die einzige Gesellschaft in ihrer Wohnung, die sie Baracke nennt.
Seit 4 Monaten ist sie nun "wortlos", sie hat eine Schreibblockade. Und langsam geht ihr das Geld aus und ihre Selbstzweifel nehmen zu. So meldet sie sich auf eine Annonce, in der eine "Haushaltskraft für ein Anwesen im Grünen" gesucht wird. Ida findet sich in einem abgelegenen kleinen Ort wieder, der ebenso wortlos erscheint, wie sie sich fühlt. Auch wird sie von Ottilie Selig, der alten Dame, der "Madame - Herrin des papiernen Anwesen" sehr wortkarg empfangen. Das Anwesen stellt sich als großes, altes Haus heraus, mit unzähligen verstaubten und ungepflegten Zimmern, gefüllt mit unzähligen Büchern und Kunst. Trotz des abschreckenden Zustandes des Hauses verspürt Ida den Drang zu bleiben. Mit der Hoffnung, hier wieder zu ihren Worten zurückzufinden.
Ida kämpft sich nach und nach durch die Räume des Anwesens, befreit sie von Staub, putzt. Und langsam nähern sich Ottilie und Ida sich an und finden Worte füreinander.
Ottilie leidet unter "Lücken in den Gedanken" und mit der Zeit erkennt Ida eine Demenz dahinter. Zugewandt, fast liebevoll, nähert Ida sich Ottilie und deren Lebensgeschichte. Bricht nach und nach durch Ottilies anfängliche harte Schale aus Isolation und Einsamkeit. Und obwohl Generationen zwischen beiden Frauen liegen, gelingt eine beidseitige, fast herzliche, Zugewandtheit.

Das Cover in Pastelltönen mit dem Motiv aus Blumen und Büchern gefällt mir, und passt für mich zum Inhalt des Buches.
Mit ihrem klaren Schreibstil stellt Katharina Seck Themen wie Einsamkeit, Freundschaft, Verzeihen und auch Demenz verbunden in einer wunderschönen Geschichte in den Fokus. Stimmungen und Umstände sind lebensnah beschrieben und ich konnte den Staub und die lang verschlossenen Räume fast riechen. Der fließende Schreibstil machte mir das Lesen leicht. Die Geschichte um beide Frauen ließ mich nicht mehr los, ging mir zu Herzen, und wird noch eine Weile nachwirken.

Bewertung vom 15.03.2024
Die sieben Türen
Draschoff, Adrian

Die sieben Türen


ausgezeichnet

Adrian Draschoff ist hier ein wunderschön gestaltetes, philosophisch anmutendes Bilderbuch für Erwachsene, aber auch für Heranwachsende, gelungen.
Mit dem dunkelblauen Cover und vielen dunkelgehaltenen Bildern im Inneren erscheint das Buch auf den ersten Blick düster. Allerdings eröffnet sich der Gedanke hinter der bildlichen Gestaltung rasch - dunkle und helle, farbige Bilder im Wechsel, illustrieren den Inhalt von Tür zu Tür. Passend zu den Gegensätzen der menschlichen Natur. Und macht diese um so deutlicher.

Ein kleines Leuchten im scheinbaren Nichts macht sich in Begleitung der Raupe Yara auf die Reise - auf die Suche nach dem Sinn des Lebens.
Dabei eröffnen sich dem kleinen Leuchten 7 Türen, hinter denen sich die Gegensätze der menschlichen Natur zeigen.
Licht und Schatten, Mut und Angst, Liebe und Hass, Glück und Trauer, Jetzt und Unendlichkeit, Alles und Nichts, Leben und Tod.
Das kleine Leuchten darf auf der Reise all seine Fragen stellen. Doch können diese eindeutig beantwortet werden?

Auf einfühlsame, fast meditative Weise führen Adrian Draschoff mit seiner wunderbaren Schreibweise und Natascha Baumgärtner mit ihren stimmungsvollen Illustrationen den Leser durch eine Reise auf der Suche nach der Bedeutung Mensch zu sein.
Der Spannungsbogen steigt mit jeder Tür, sodass ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen habe. Die künstlerisch gestalteten Bilder lassen sich auch ohne den Text zu lesen schön betrachten und manche regen zum Nachdenken, andere zum Träumen an.

Sicher sind in diesem Buch Lebensweisheiten verarbeitet, die geläufig sind. Aber durch ihr schriftstellerisches und künstlerisches Können haben Draschoff und Baumgärtner ein bezauberndes, anrührendes und wunderschönes Werk geschaffen!

Ich denke, es ist für Erwachsene als auch für Kinder und Heranwachsende gut geeignet.
Von mir bekommt es 5 Punkte!

Bewertung vom 15.03.2024
Wort für Wort zurück ins Leben
Miller, Beth

Wort für Wort zurück ins Leben


ausgezeichnet

Beth Miller schreibt hier einen wunderschönen Roman über das Leben, verpasste Chancen und Entscheidungen. Hat man sich eingelesen und auf das Buch eingelassen, ermöglicht es Einblicke in eine Reihe von Verknüpfungen und Lebensentscheidungen, die ans Herz gehen!

Die 52-jährige Pearl lebt abgeschieden und beschaulich mit ihrem Mann in den Wäldern Frankreichs. Seit 30 Jahren hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater Francis, der die Familie für eine andere Frau verließ. Dann erreicht sie der Anruf ihres Bruders, Francis liegt im Sterben - und Pearl fliegt kurzentschlossen nach Sussex und kommt so ihrer Vergangenheit näher als gedacht. Sie erbt die Tagebücher ihres Vaters, ausdrücklich nur für sie hinterlegt und in Kurzschrift verfasst, sodass nur sie sie lesen kann. Daraus geht hervor, dass Francis über Jahrzehnte von Pearl´s Leben wusste und daran Anteil nahm, ohne dass sie selbst davon wusste. Sie liest sich Stück für Stück durch die Tagebücher und kommt so ihrem Vater und sich selbst ungeahnt nahe.
Parallel dazu macht sich Carrie, eine junge und alleinerziehende Mutter, auf den Wunsch ihrer verstorbenen Mutter hin, auf den Weg in ihre Vergangenheit. Auch diese ist mit Francis verbunden.
Das Geheimnis um die Verknüpfung beider Erzählstränge löst sich ab Mitte des Buches auf spannende Weise.
Beide Frauen finden einen wichtigen Teil von sich selbst, womit sich ihrer beider Leben zuerst schmerzhaft und dann doch auf positive und schöne Weise ändern.

Der Schreibstil hat mich sehr angesprochen, die Gefühle der Protagonisten sind authentisch dargestellt und ich konnte mich gut einfühlen. Der Spannungsbogen hat mich das Buch innerhalb von 2 Tagen durchlesen lassen! Das Cover ist farblich schön gestaltet, würde meiner Meinung nach allerdings eher zu einem romantischen Buch passen.
Von mir bekommt das Buch volle 5 Punkte!