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Buecherrose

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 22.12.2018
Nachtflug
Cramer, Sofie;Naumann, Kati

Nachtflug


ausgezeichnet

Die Handlung: Jakob ist wenig erfreut, als sich Ingrid als seine Sitznachbarin im Flugzeug herausstellt. Er möchte eigentlich nur an seiner wichtigen Präsentation arbeiten, aber Ingrid, die gesprächige Mittefünfzigerin, verwickelt ihn schnell in ein Gespräch über Sehnsüchte, falsche Entscheidungen und über das große Glück. Ingrid wagt nämlich den großen Sprung und flieg nach mehr als drei Jahrzehnten zu der großen Liebe ihres Lebens. Jakob hingegen ist auf Sicherheit bedacht und würde alles für seine Karriere geben und so sitzen zwei ungleiche Menschen, mit nicht immer gleichen Ansichtsweisen, bei einem langen Flug zusammen.

Der Leser bekommt eine Flugreise mit zwei grundverschiedenen Menschen und viel Geschichte, die zum Nachdenken anregt. Dabei ist es interessant zu lesen, wie die Zwei, mit ihren verschiedenen Charakteren auf- und miteinander reagieren. Nicht selten konnte ich nur über die Gedanken und die Sprechweise von Ingrid oder den ulkigen Verhaltensweisen von Jakob lachen. Diese Charaktere wissen es zu unterhalten!

Die Handlung bietet, wie angedeutet, dem Leser im Laufe des Buches viele Gedankenstränge für das eigene Leben, ob und wie diese allerdings aufgenommen werden, liegt an dem Lesenden selbst. Eine Grundlage seine Gedanken freien Lauf zu lassen und über sein Leben nachzudenken besteht allerdings von Grund auf. Über blinde Liebe, geheime Schwärmerei, bis hin zum ignoranten Verhalten unter Eheleuten, grundlegende Probleme werden aufgegriffen und besprochen. Das aber nur im Hintergrund. Die Hauptaufgabe ist immer noch die der Unterhaltung und das schafft der Roman ohne Probleme.

Wie der Titel und die Inhaltsangabe schon verraten, bezieht sich der Handlungsraum des Roman auf einen einzelnen Nachtflug. Hier wird aufgezeigt was diese wenigen Stunden und eine glücklich-zufällige Begegnung alles verändern können. Ein interessanter Gedanken, wie ich finde.

An Emotionen war alles dabei, es gibt zwei liebenswürdige Protagonisten, die Handlung wurde spannend umgesetzt, der Schreibstil ist mitreißend, es gibt zahlreiche humorvolle Szenen, somit kann ich absolut gar nichts, an dieser wundervollen Geschichte aussetzten und bin mehr als nur froh, dieses Buch gelesen zu haben!

Mein Fazit: Eine wundervolle Geschichte mit zwei grundverschiedenen Charakteren und einem humorvollen Schreibstil.

Bewertung vom 13.12.2018
Zusammen ist der schönste Ort
Knigge, Judith

Zusammen ist der schönste Ort


ausgezeichnet

Handlung: Als Dagmars geliebter Ehemann verstirbt, ist sie am Boden zerstört, doch als sie auch noch erfährt, dass er ihr nichts als Schulden hinterlässt, steht sie zusätzlich auch noch vor einem großen Desaster. Sie kann sich die alte Villa, die voller schöner Erinnerungen an ihren Mann ist, nicht alleine finanzieren und ihr selbstsüchtiger Sohn ist keinesfalls eine Hilfe. So beschließt sie, die zahlreichen Räume unterzuvermieten und findet sich prompt in einem bunt gemixten WG-Haushalt wieder.

Zu Anfang wusste ich nicht in welche Richtung, in welches Genre, dieser Roman gehen würde und war mehr als nur gespannt, auf den Verlauf der Geschichte. Auch wenn (vermehrt in den ersten Kapiteln) einige traurige Kapitel dabei waren, so gab es vermehrt humorvolle Szenen. Allein die Tatsache, dass jeder Mitbewohner seine Eigenheiten voll auslebt, bewirkt viele lustige Geschehnisse. Dieses Buch vereint den genau richtigen Mix an Genres, damit dem Leser viel geboten werden kann.

Dagmar und ihre WG-Bewohner: In den Stunden, die ich mich mit Dagmars Charakter beschäftigt habe, konnte ich sie ins Herz schließen und bin nun etwas wehleidig sie- und die anderen Charaktere- gehen lassen zu müssen. Sie hat herzensgute Eigenschaften und schafft es mich mit ihrer Fröhlichkeit anzustecken. Aber auch alle anderen Figuren kann man nur ins Herz schließen. Die ganzen Mitbewohner, die der Leser durch kurze ihnen gewidmete Kapitel kennenlernen darf, bieten viel Action und liebevollen Chaos. Jeder hat seine eigene Geschichte und ich finde es spannend, die verschiedenen Leben vorgestellt zu bekommen. Zusätzlich ist es schön zu lesen, zu welch einer eingeschworenen Gruppe die Mitbewohner geworden sind.

Mein Fazit: Eine bezaubernde, emotionsvolle Geschichte mit vielfältig-interessanten Charakteren und einer gefühlvollen/mitreißenden Handlung.

Bewertung vom 08.12.2018
Wünsch dich glücklich
Engel, Kerstin

Wünsch dich glücklich


ausgezeichnet

Handlung: In diesem Buch trifft die chaotische Rosalie auf die personifizierte Ordnung namens Henry und verliebt sich auch noch in ihn. Allerdings ist Henry verheiratet und versucht penibel alles, das auch nur das kleinste bisschen Unordnung verursacht zu vermeiden. Doch dann trifft Rosalie auf eine Schamanin, die ihr Leben geregelter ablaufen lassen möchte. So passiert es, dass ihre Wünsche in Erfüllung zu gehen scheinen und Henrys Alltag wird auf den Kopf gestellt. Doch anstatt Ordnung in Rosalies Leben zu bringen, geschieht das Gegenteil und eine überaus komische und lustige Geschichte nimmt ihren Lauf.

Die Umsetzung des Inhaltes ist mehr als nur gelungen. Neben der liebenswürdigen Protagonistin und dem mehr als nur humorvollen Schreibstil, bekommt der Leser auch interessante und turbulente Handlungsstränge. Dieser Roman lässt keine Zeit zu, um Langeweile aufkommen zu lassen und zieht den Leser in seine Welt. Es handelt sich hierbei um eine liebevoll geschriebene Geschichte, die bis zur letzten Seite unterhält.

Neben der mehr als nur unterhaltsamen Handlung war Rosalie selbst das große Highlight. Sie hat das, was man umgangssprachlich wohl einen "goldenen Charakter" nennt. Rosalie schafft es mit ihrer Spontanität und der Fähigkeit mit jedermann fröhlich scherzen zu können auch mich in ihren Bann zu ziehen. Schon im ersten Kapitel kann ich köstlich mit ihr Lachen. Sie hat das gewisse Etwas, was sie unglaublich sympathisch macht. Allein ihren Gedanken zu folgen ist es allemal wert diesen Roman zu lesen. Ich bin mehr als nur begeistert von diesem Charakter.

Mein abschließendes Fazit: Unbedingt lesen! Dieser Roman überzeugt von allen Seiten und beschert dem Leser viele unterhaltsame Stunden.

Bewertung vom 26.11.2018
Zwei wie du und ich
Robinson, Lucy

Zwei wie du und ich


gut

Inhalt: Dieser Roman befasst sich mit zwei unterschiedlichen Handlungssträngen, die kaum etwas gemeinsam haben. Kate möchte einen Neustart in ihrem Leben wagen und flüchtet sich als Praktikantin in einen hoch angesehenen Reitstall. Annie hingegen beginnt eine Arbeit als Masseurin. An sich verläuft alles gut, wäre da nicht das Problem, dass sich beide in ihre Arbeitgeber verlieben.

Der Roman wechselt zwischen der Sichtweise von Kate und Annie. Meistens sind die Kapitel im Wechsel und erzählen die jeweiligen Geschehnisse der Geschichte weiter. Begleitet werden diese von Rückblicken aus der Vergangenheit, wobei der Leser meistens nicht wirklich weiß, in welchem Zusammenhang diese zur Handlung stehen.

Mir gefiel die Geschichte rund um Kate und Mark ein bisschen besser, als die von Annie und Stephen. Allerdings ist das wohl Ansichtssache. Vor allem der Charakter "Kate" konnte mich von sich überzeugen und beeindrucken. Ihre Entwicklung im Laufe des Romans ist eine spannende Reise und konnte mich in ihrem Bann ziehen. Die anderen beiden Protagonisten waren mir regelrecht unsympathisch. Nach einer Weile haben sie mich nur noch genervt und ich habe mir das Ende ihrer Kapitel herbeigesehnt.

Kate und Mark sind meine einzigen Lichtpunkte in dieser Geschichte gewesen. Ihre Entwicklung mochte ich sehr gerne, allerdings konnte ich mich nicht ganz mit dem Schreibstil anfreunden. Er kam mir oftmals etwas "rüpelhaft" vor und ich hätte mir bei so manchen Situationen eine andere Ausdrucksweise von den handelnden Charakteren gewünscht. Zwar konnte ich mich nach einer Weile etwas daran gewöhnen, aber zu den Figuren hat meiner Meinung nach eine solche Sprache einfach nicht gepasst.

Ein kleiner "Bonus", der mich wirklich überraschen konnte, ist das Ende. Dieses kam mehr als unerwartet. Ob und inwiefern das positiv ist, muss der Leser allerdings selbst für sich entscheiden. Ich persönlich habe mich gefreut, dass dieses Buch eine Überraschung parat hatte. So hat es etwas Gutes, woran ich mich erinnern werde.

Abschließendes Fazit: Hat mehr Potenzial, als es umsetzt.

Bewertung vom 29.07.2018
Der englische Liebhaber
de Cesco, Federica

Der englische Liebhaber


sehr gut

Zur Handlung: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Charlottes Eltern, Anna und Jeremy, haben sich kennengelernt, als sie von ihm eines Tages wegen ihres starken Fiebers von der Arbeit heimgefahren wurde. Kurz darauf beginnen sie ein Liebesverhältnis, doch Jeremy ist ein englischer Captain und somit der Feind. Als Anna dann auch noch von ihm schwanger wird, verschwindet er. 40 Jahre später möchte Charlotte die ganze Geschichte rund um ihre Eltern wissen und beginnt die alten Tagebucheinträge, Briefe und Tonbänder ihrer Mutter zu studieren.

Eine Besonderheit: Der Roman wurde nach der wahren Begebenheit aus der Familie der Autorin nacherzählt, was die Geschichte noch persönlicher/authentischer erscheinen lässt.

Zum Erzählstil: Der Leser erlebt durch Charlotte die Geschichte ihrer Eltern aus der Zeit kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Dabei spielt die Lektüre aber immer in Charlottes Gegenwart. Ihre Informationen stammen dabei hauptsächlich aus Tagebucheinträgen oder Tonbändern, die einem entweder als solche vorgestellt werden oder die der Leser durch die Ich-Perspektive von Anna nacherzählt bekommt.

Mir gefiel vor allem die wunderschöne Sprache, die hier im Roman benutzt wurde. Sie erinnert an die Zeit, die im Buch vorkommt. Dadurch erschienen mir die Charaktere nur noch realistischer.

Etwas schade fand ich, dass nicht mehr auf die Gefühle der Protagonisten während des Krieges eingegangen wurde. Ich hätte mir noch mehr Eindrücke diesbezüglich gewünscht. Es wird zwar das schwierige und bedrückende Leben nach dem Krieg aufgezeigt, aber leider so emotionslos, dass ich kaum mitfühlen konnte. Das fand ich schade. Ich hätte mir gewünscht, dass die Autorin mehr darauf eingegangen wäre.

Beim Thema Geschichte wirken Texte oftmals langweilend auf mich, und ich war mehr als nur glücklich, dass hier viel Spannung herrschte, sodass ich gerne weitergelesen habe. Mein Interesse für Annas Erzählungen wurde nie geschwächt und bis zur letzten Seite war ich eine begeisterte Leserin!

Abschließendes Fazit: Eine überaus interessante und lesenswerte Geschichte aus der Vergangenheit. Nur leider fehlten mir die Gefühle.

Bewertung vom 24.07.2018
Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten
Platt, Jo

Die Liebe schreibt die schönsten Geschichten


ausgezeichnet

Handlung: Die erfolgreiche Schriftstellerin Grace hat ein großes Problem. Sie schafft es nicht, dass ihr aktuelles Buch genauso herzlich wird, wie alle anderen Liebesromane davor. Stattdessen trieft ihre Geschichte voller Zynismus und unmoralischer Figuren. Immerhin ist ihre Scheidung nun durch und mit der Liebe hat Grace nicht mehr viel am Hut. Sie braucht eine Auszeit und entschließt sich kurzerhand ihre Haushaltshilfe während ihres Urlaubes zu vertreten, mit der Hoffnung aus sich herauszuwachsen.

Handlungsablauf: Die Geschichte hält sich größtenteils an Graces Alltag, was heißt, dass der Leser ihr Leben nacherzählt bekommt. Das schöne an diesem Schreibstil ist, dass dadurch die Gedankenwelt von Grace verständlich übermittelt werden kann. Zwar muss ich zugeben, dass ich nicht immer ihre Handlungen nachvollziehen konnte, aber durch die Beschreibungen ihrer Gefühle doch noch Verständnis aufgebaut habe. Das fand ich an diesem Roman so beeindruckend. Auch wenn ich anderer Meinung war, konnte ich die Taten der Figur, eben durch die kurzen Beschreibungen der Gefühlslagen, vollkommen nachvollziehen.

Schon länger hatte ich keine so sympathische Protagonistin mehr erleben dürfen wie mit Grace. Sie ist lieb, witzig, etwas tollpatschig und an manchen Stellen konnte ich sogar mich selbst erkennen. Ihr Charakter ist einfach unverfälscht und „aus dem Leben gegriffen“, was ich wirklich toll fand. Aber auch die anderen Nebenfiguren hatten allesamt ihre liebenswürdige Seite, bei manchen war diese Eigenschaft offensichtlicher und bei anderen etwas versteckter. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit sind mir aber wirklich alle ans Herz gewachsen.

Zum Schluss möchte ich noch kurz anmerken, dass ich den originalen Klappentext sehr zutreffend und gut verfasst finde. Meine Erwartungen konnten erfüllt und (durch den großartigen Humor, der in der Inhaltsangabe nicht deutlich wird) sogar noch übertroffen werden!

Mein Fazit: Eine unterhaltsame und gefühlvolle Geschichte mit einem wundervollen Hauptcharakter!

Bewertung vom 18.07.2018
King of New York / Kings of New York Bd.1
Bay, Louise

King of New York / Kings of New York Bd.1


sehr gut

Inhalt (Ausschnitt aus dem Klappentext): „Nach Feierabend gibt seine Tochter Amanda den Ton an. Seit sie bei ihm wohnt, sind Familie und Firma zwei strikt getrennte Welten – für etwas Anderes ist in seinem Herzen kein Platz. Bis er Harper trifft. Seine neue Mitarbeiterin bringt ihn jeden Tag um den Verstand und nachts um den Schlaf. Und als er ihr eines Abends im Aufzug zu seinem Penthouse begegnet – und sie küsst -, geschieht, was er um jeden Preis vermeiden wollte: Seine beiden Welten prallen unwiderruflich aufeinander!“

Die Geschichte fand ich interessant und die Umsetzung dieser ist der Autorin, Louise Bay, wirklich gut gelungen. Sie hat einen wunderbar fesselnden Schreibstil, welcher angenehm für mich zu lesen war. Ohne große überschweife, erzählt sie ihre Handlung ganz ohne Nebensächlichkeiten. Sie zieht nichts künstlich in die Länge und das gefiel mir.

Die beiden Hauptcharaktere sind süß zusammen und einzeln hatte ich nur ab und an mal etwas Schwierigkeiten mit Harper, da sie mich mit ihrem oftmals kindischem Verhalten nerven konnte, aber abgesehen davon waren mir Harper und Max sehr willkommene Romanfiguren mit einem wohldurchdachten Charakter. Ansonsten kann ich auch nur von Max und seiner Tochter schwärmen. Die Vater-Tochter-Beziehung der beiden ist das schöne Pluspünktchen für jeden Leser!

Das einzige Problem für mich waren die Umsetzungen der wenigen erotischeren Szenen, die ich oftmals als überstürzt, im Moment unpassend und viel zu hektisch empfand. Man hätte hier vieles besser machen können.

Mir gefielen die bodenständigen Charaktere und der nicht ganz so typische Ablauf für einen Roman aus diesem Genre. Nichts würde überspitzt dargestellt und der Charakter von Max hält sich an eine Realität, die unserer sehr nahe kommt.

Mein Fazit: Es hat alles gepasst. Neben der Handlung und ihre passende Umsetzung bekommt der Leser sympathische Protagonisten und eine originelle Geschichte.

Bewertung vom 10.06.2018
iLove
Cramer, Sofie

iLove


ausgezeichnet

Inhalt: Dieser Roman handelt von zwei Charakteren, die kaum unterschiedlicher sein könnten. Maren ist Hochzeitsplanerin und Jo ist Scheidungsanwalt. Als die beiden im Flugzeug nebeneinandersitzen müssen, entstehen wilde Zankereien und bei einem unglücklichen Missgeschick vertauschen sie dann auch noch ihre Handys, was für beide ein großes Problem darstellt. Maren hat nämlich die Hochzeitsvorbereitung ihrer Freundin auf ihrem Smartphone und Jo wichtige Kontaktdaten von Mandanten. Nun müssen sie sich gegenseitig aushelfen und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Die Geschichte konnte mich perfekt unterhalten und die zahlreichen humorvollen Stellen konnten mir so manchen Grinser ins Gesicht zaubern. Das ganze Buch über herrschte eine Spannung, die mich mitreißen konnte und zum Weiterlesen gebracht hat. Pausen während des Lesens konnte ich daher nur schwer einlegen, sodass ich auch nur zwei Tage zum Auslesen gebraucht habe. Und eines kann ich sicher sagen: Sofie Cramer lässt den Leser bis zu den letzten Seiten zappeln.

Der Schreibstil von Sofie Cramer war anfangs für mich gewöhnungsbedürftig. Die Romanfiguren handeln/sprechen nämlich vorschnell und der Leser kann der vorgestellten Gedankenwelt beider nicht entfliehen, da die Geschichte dadurch erzählt wird. Diese sind in den Anfängen recht kindisch (Maren) und arrogant (Jo), was aber keinen von beiden unsympathisch wirken lässt und sich nur auf die erste Begegnung im Flugzeug beschränkt. Daher hatte ich einen etwas holprigen Start, aber dann nach wenigen Kapiteln war ich gefangen im Lesefluss, sodass ich durch die Seiten flog. Ich muss zugeben, dass diese Gedankenwelt, in der sich der Leser befindet, eine nette Abwechslung zum „normal“-erzählenden Schreibstil ist.

Charaktere: Wie oben schon angedeutet verhalten sich die zwei Hauptpersonen, Maren und Jo, in den ersten Seiten etwas „anders“, als nach einigen Kapiteln. Allerdings war ich mit keinem der Protagonisten jemals unzufrieden. Beide haben ihre spezielle Art, einen tollen Charakter, mitsamt Unterhaltungpotential, und ich kann sagen, dass sie zusammen, trotz kleiner Streitereien, ein tolles Team ergeben.

Abschließendes Fazit: Eine unterhaltsame und humorvolle Lektüre, die ich liebend gerne gelesen habe.

Bewertung vom 25.05.2018
Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5
Hülsmann, Petra

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen / Hamburg-Reihe Bd.5


sehr gut

Inhaltlich: Annika ahnt nichts böses als sie wie gewohnt an ihrem Geburtstag zur Arbeit, an einem hoch angesehenen Gymnasium als Lehrerin, geht. Überrascht wird sie allerdings vom Schulleiter, der sie wegen des Personalmangels an eine sogenannte „Brennpunktschule“ versetzt. Total unglücklich über diese Situation beginnt ein neuer (ungewollter) Abschnitt in ihrer Laufbahn und sogar in ihrem Leben.

Die Charakterentwicklung von Annika war das Besondere an diesem Roman. War sie mir am Anfang noch regelrecht unsymaptisch mit ihrer Überheblichkeit, so hat sie schnell ihre Einstellung gegenüber der neuen Schule ändern können und mich mit ihrer neuen Denkweise umstimmen können. Man kann sagen, dass ich sie von Seite zu Seite immer mehr mochte.

Die Problematik bezüglich des Lehrerwesens (zu wenige Lehrer, die meist kaum Zeit haben individuell auf ihre Schüler eingehen zu können) wurde nebensächlich als wichtiges Thema behandelt. So wird der Leser nebenbei mit diesem Problem konfrontiert und kommt nicht umhin, sich darüber Gedanken zu machen. Eine schöne Nebensächlichkeit zum Beginn des Buches, die sehr realistisch umgesetzt wurde. Eine wichtigere Problematik und die wohl konfliktreichere war die aussichtslose Lage der Schüler an dieser Gesamtschule. Die Schüler selbst meinten, dass sie keine Zukunft hätten. Eine interessante Lage, der Annika bevorsteht und ich war sehr neugierig darauf, wie sie darauf wohl reagiert.

Die Geschichte an sich fand ich sehr unterhaltsam und trotz der hohen Seitenanzahl von satten 576 Seiten kam keine Langeweile auf. Die Entwicklung der Handlung stufenweise zu erlesen hatte eine gewisse Spannung an sich, die mich Kapitel für Kapitel weitergebracht hat, ohne das ich merkte, wie ich durch die Seiten flog.

Mein Fazit: Ein unterhaltsamer Roman für entspannte Lesestunden mit einer soliden Geschichte. Das war mein erstes und sicherlich nicht letztes Buch von Petra Hülsmann!

Bewertung vom 11.05.2018
Das Mädchen, das in der Metro las
Féret-Fleury, Christine

Das Mädchen, das in der Metro las


gut

Erschienen als gebundenes Buch (18€) und als eBook (14,99€) im DuMont Verlag am 22.05.2018.

Kurz zum Inhalt: Durch Zufall lernt unsere Hauptperson Juliette den Büchersammler Soliman kennen. Dieser macht sie schnell zu einer seiner "Kuriere". Von nun an ist es Juliettes Aufgabe von ihr ausgewählten Personen das richtige Buch zu schenken und somit vielleicht etwas im Leben dieser Menschen zu bewegen, denn das richtige Buch kann zu einer großen Veränderung führen.

Die Ausdrucksweise, welche im Roman benutzt wurde, hatte viele langgezogene Sätze, so dass ich am Ende einige Passagen mehr als nur einmal lesen musste. An unruhigen Orten, ich las meist in der Bahn, fiel es mir schwer mich auf das Gelesene zu konzentrieren. Meistens lag die Länge an der detailtreue der Autorin. Leider beschreibt sie meiner Meinung nach einfach zu viel. Zwar liegt der Charme oft eben in diesen Details, aber für mich war diese Schreibart auf Dauer einfach zu anstrengend.

Die Geschichte hingegen mochte ich wirklich gerne und als Leser kam ich schnell ins Träumen und zum Nachdenken. Wie würde ich regieren wenn eine mir fremde Person ein Buch schenken würde, das perfekt zu mir passt? Würde ich so etwas machen können? Wohl eher nicht. Gedanken, über die ich stundenlang philosophieren könnte. Daher werden besonders Buchliebhaber ihre Freude an diesem dünnen Büchlein von nur 176 Seiten haben.

Die Charaktere hingegen waren mir zu "fremd". Bei der geringen Seitenzahl kann ich das zwar etwas nachvollziehen, aber mir hat einfach die Nähe zu den Figuren gefehlt. Man könnte sagen durch die weinigen persönlichen Informationen kam keine Sympathie, und vor allem Verständnis der Handlungen, meinerseits auf.

Mein Fazit: Eine schöne Buchidee, aber mit einem zu detailreichen Schreibstil und dem Leser fremden Charakteren.