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Bewertungen
Insgesamt 31 BewertungenBewertung vom 26.05.2024 | ||
Robert Seethaler erzählt in einer einfachen und doch poetischen Sprache vom Leben kleiner Leute, die sich in einem Café ohne Namen im Wien der 1960er Jahre treffen. Wie Andreas Egger in "Ein ganzes Leben" nimmt Robert Simon, der Wirt, sein Schicksal klaglos hin und schafft es, ein guter Mensch zu bleiben. Wenn Kritiker nun bemängeln, es fehle "eine Einordung in gesellschaftliche Zusamenhänge" und der Einblick in die "österreichische NS-Verstrickung", dann zeigt dies nur, dass Seethaler einen Roman und keine soziologische Abhandlung geschrieben hat. Einen Roman, der eine untergegangene Welt und ihre Menschen wieder zum Leben erweckt und ihnen so ein Denkmal setzt. Ja, das ist nostalgisch, aber nie kitschig. |
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Bewertung vom 22.05.2024 | ||
Ostende. 1936, Sommer der Freundschaft Ein kleiner, feiner Roman über das Zusammentreffen deutscher und österreichischer Autoren im Sommer 1936 in Ostende. Ein Sommer, indem man noch hoffte und doch wusste, dass es die Welt von gestern nicht mehr geben würde. Ein Buch über Freundschaft und Trennung, ein kleiner, feiner Roman. |
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Bewertung vom 18.05.2024 | ||
Ein seltsames Buch, eigentlich kein Roman, sondern 13 Erzählungen, jeweils aus der Sicht einer Figur, die irgendwie alle miteinander zusammenhängen. Mal im Stil einer wissenschaftlichen Abhandlung, mal über 75 Seiten als PowerPoint-Folien erzählt Egan einen Zeitraum von 40 Jahren wild von einer Epoche in die andere wechselnd. Das ist sicher alles sehr gekonnt und beeindruckend, aber lässt einen doch kalt. |
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Bewertung vom 27.04.2024 | ||
Warum sollte man einen Roman über einen vergessenen englischen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts und einen plumpen Betrüger lesen? Weil Zadie Smith eine phantasivolle Autorin ist, die es schafft, die Historie mit unserer Zeit in Beziehung zu setzen. Nur warum der ehemalige Sklave Andrew Bogle, neben der Erzählerin, die einzige sympathische Figur, den Betrüger Arthur Orton unterstützt, bleibt unklar. |
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Bewertung vom 19.04.2024 | ||
Noch nie ist es mir so schwer gefallen, ein Buch von Zeruya Shalev zu Ende zu lesen. In langen Kettensätzen zeigt die Autorin in erlebter Rede, wie vier Generationen an ihrer lieblosen Erziehung leiden und doch unrettbar miteinander verknüpft sind. Wie immer ist das männliche Personal bei Shalev schwach und macht sich am liebsten aus dem Staub. Dass ausgerechnet Gideon, der Mann von Dina, die am meisten vom Leben enttäuscht ist, ein Happy end mit der Adoption eines Jungen aus einem sibirischen Kinderheim ermöglicht, ist dann doch too much. |
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Bewertung vom 18.04.2024 | ||
Selten ein so sinnfreies Buch gelesen. Schon in Faserland waren die Monologe eines dekadenten Jünglings ermüdend, jetzt, 25 Jahre später, kommen noch die Ergüsse einer dementen Mutter dazu. Aber die meisten Rezensenten sind begeistert. |
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Bewertung vom 07.04.2024 | ||
Dieses Buch ist ein Anachronismus. Eine Schule des 19. trifft auf die Computerspielwelt des 21. Jahrhunderts. Ist es denkbar, dass ein sadistischer Lehrer eines teuren Internats, der seine Schüler demütigt und den Helden des Romans, einen Profigamer, mit willkürlichen Strafen und unbegründeten Noten quält, nur einen Monat durchkommt? Ein satirischer Roman darf übertreiben, aber ein wenig realistisch sollte er schon sein. |
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Bewertung vom 28.03.2024 | ||
Mein Vater, John Lennon und das beste Jahr unseres Lebens Wer Ende der 1970er jung und Beatles- Fan war, wird Tom Barbashs Roman lieben. Für alle anderen sind die vielen Namen aus Sport und Kultur wohl eher nichtssagend. |
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Bewertung vom 08.03.2024 | ||
Andrea Wulf schildert die 10 produktiven Jahre der Jenaer Frühromantiker von 1794 - 1804 auf spannende und anschauliche Weise. Eine köstliche Mischung aus Poesie, Philosophie und Klatsch und Tratsch. |
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