Die Knochenleser

ausgezeichnet

Ein erstklassiger Krimi! Das Buch hat mich total positiv überrascht. Der Protagonist ist mir im Laufe der Handlung immer sympathischer geworden und richtig ans Herz gewachsen. Die Geschichte spielt auf einer Insel der kleinen Antillen und beschreibt ziemlich authentisch und genau, welche Missstände dort vorherrschen: Frauenfeindlichkeit, Gewalttätigkeit und Unterdrückung der schwarzen Bevölkerung. Trotz guter schulischer Leistungen sind die Aussichten auf einen Ausbildungsplatz für den dunkehäutigen Michael "Digger" Digson sehr gering. Von einem gutbezahlten Job kann er nur träumen. Als er plötzlich Augenzeuge eines Verbrechens und zur Aussage bei der Polizei vorgeladen wird, ändert sich sein Leben. Superintendent Chilman erkennt sofort das Potenzial des jungen Mannes und läßt ihn in Forensik ausbilden, sodass er in den Polizeidienst treten kann.

Der Schreibstil des Autors hat mir gut gefallen. Mit seinen detaillierten aber dennoch nicht zu aufschweifenden Beschreibungen hat dieser einen kurzweiligen und interessanten Krimi entstehen lassen. Die Story um Digger hat mich richtig gefesselt und ab der Hälfte des Buches konnte ich es nur noch schwer aus der Hand legen. Ein Kriminalroman, wie ich ihn nie zuvor gelesen habe. Für alle Krimi-Fans ein Must-Have!

Der letzte Schrei

ausgezeichnet

Als ich dieses Buch entdeckt habe, war ich richtig, richtig gespannt, was mich hier nun erwarten wird. Auf den ersten Blick erweckt das Cover den Eindruck, dass es sich hier um einen gewöhnlichen amerikanischen Thriller handelt. Doch weit gefehlt! Ich war total überrascht, als ich feststellte, dass der Autor aus Tel Aviv kommt und das Buch aus dem Hebräischen übersetzt wurde. Wenn ich an Israel denke, kommen mir Bilder von orthodoxen Menschen, Unruhen, Rückständen etc. in den Kopf. All das, was dieses Buch definitiv nicht ist! Der Leser kann sich hier auf ein komplett neues Leseerlebnis gefasst machen. Ein Buch, welches es so vorher nie gab! Modern und ungewöhnlich und dabei so unglaublich spannend und unterhaltsam. Ich bin begeistert sowohl vom Schreibstil des Autors also auch von der Handlung und der Thematik entgegen alles Klischees die es über die LGBTQ Community gibt. Wirklich cool!

Everything we lost / Love and Trust Bd.2

ausgezeichnet

So lange habe ich auf den zweiten Teil der Reihe gewartet und nun konnte ich ihn endlich lesen! Ich kann euch verraten: ich bin nicht enttäuscht worden! Das Buch ist, wie bereits der erste Band, ein richtiges Wohlfühlbuch - ich würde sogar fast soweit gehen und sagen, ein Jahreshighlight für mich! Das Cover sieht einfach traumhaft aus und sticht aus den typischen New Adult Reihen heraus. Der Schreibstil der Autorin ist super angenehm, weshalb ich das Buch in einem Rutsch durch gelesen haben. Die beiden Hauptcharaktere waren mir auf Anhieb sympathisch. Jennifer Brigth lässt sie so echt und authentisch wirken, man muss sie einfach gern haben. Ich konnte die Handlungen der Protagonisten gut nachvollziehen, da man immer wusste, was sie gerade denken. Die Handlung ist zwar recht gewöhnlich für das New Adult Genre aber dennoch unterhaltsam. Ich mochte das Buch einfach super super gerne und kann vor allem allen Bookstagrammern das Buch sehr ans Herz legen. Von mir gibt es fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für alle New Adult Fans!

Sei stärker als die Angst

sehr gut

Es handelt sich hier um ein Arbeitsbuch, entwickelt von Sabrina Fleisch. Schritt für Schritt versucht die Autorin dem Leser beim Umgang mit seiner Angst zu helfen, indem der Reihe nach Aufgaben bearbeitet werden sollen. Der Leser soll so seine Ängste besser verstehen. Das Cover ist definitiv ein Hingucker und schön gestaltet.

Zu Beginn berichtet die Autorin von persönlichen Erfahrungen, weshalb sie einem sofort sympathisch wird. Diese Person ist nicht einfach nur eine Expertin auf dem Gebiet der Psychologie, sondern hat selbst durchgemacht, was du vielleicht gerade erlebst. Die Aufgaben sind schön gestaltet und es ist nicht unangenehm diese zu bearbeiten. Bei den Erläuterungen zu Emotionen, Gedanken, etc. hatte ich zudem einige "Aha-Momente" und fand es super interessant, mehr über die menschliche Psyche zu erfahren. Wer das Gelesene in der Praxis wirklich umsetzt,  wird sicherlich positive Veränderung feststellen.

Generell habe ich bemerkt, dass man nicht zu lange an den Aufgaben arbeiten kann, da man sonst die Lust verliert, weil die Beantwortung teilweise doch sehr anstrengend ist. Die Kapitel waren mir manchmal etwas zu lang und ich habe mir die Aufgaben auf zwei Tage aufgeteilen müsse. Insgesamt ist das Buch ein ganzes Stück Arbeit für den Bearbeiter, was einem vor dem Kauf bewusst sein sollte - aber schließlich ist es ja auch ein Arbeitsbuch. Für Personen, die sich mit dem Thema ausgiebig beschäftigen möchten und sich wirklich bewusst Zeit dafür nehmen, das Buch zu bearbeiten, ist es auf alle Fälle zu empfehlen. Den Leser erwartet ein detaillierter Einblick in das gewaltige Thema der Angst und Angstbewältigung. Mir war es teilweise etwas zu zeitaufwendig im Alltag, weshalb es einen Punkt Abzug gibt. Alles in allem aber ein tolles Arbeitsbuch, das ich jedem ans Herz legen kann, der mit Ängsten zu kämpfen hat - dann ist es den Zeitaufwand auch definitiv wert!

Der Held vom Bahnhof Friedrichstraße

sehr gut

Von anderen zum Held erkoren!

Michael Hartung, ein Videothekbesitzer, der gerade so über die Runden kommt, jegliche Lebensziele aus den Augen und sogar den Kontakt zu seiner Tochter verloren hat - jeder Tag in seinem Leben gleicht dem anderen. Zumindest bis plötzlich dieser Journalist, Herr Landmann, vor seinem Landen steht. Voller Überzeugung berichtet dieser, in alten Stasi-Akten über die Massenflucht 1983 recherchiert zu haben, um festzustellen, dass es Hartung zu verdanken sei, dass 127 Menschen in den Westen fliehen konnten. Er sei ein Held und Landmann würde sich freuen ein Interview mit ihm zu führen, um einen Artikel zu veröffentlichen. Jedoch war diese Flucht damals gar nicht Hartungs Absicht gewesen. Seinen Bemühungen, die Sache richtig zu stellen, zum Trotz, sah Landmann sich schon die Karriereleiter heraufklettern und machte Hartung sein Vorhaben schmackhaft. So konnte Hartung den Vorzügen, die das Ganze haben sollte nicht wiederstehen. Er war ein niemand. Wie wäre es endlich mal Jemand zu sein, ja sogar ein Held? Wie schön wäre es, endlich die Mietschulden ausgleichen zu können? Und was ist schon dabei, ein bisschen flunkern bei einem Zeitungsartikel, in einer Woche würde sich daran doch sowieso niemand erinnern...oder? Weit gefehlt! Im Laufe der Handlung wird klar, dass Hartung aus der Sache nur schwer wieder herauszukommen scheint. Ehe er sich versieht, soll er unter anderem den Bundespräsidenten besuchen und eine Rede im Bundestag halten. Eine amüsante Hochstaplergeschichte nimmt ihren Lauf. Der Schreibstil des Autors ist einfach gehalten, macht die Protagonisten dadurch aber noch authentischer. Hartung ist eine liebenswerte Hauptperson, die dem Leser sympathisch ist und einfach ihren Platz im Leben sucht. Je weiter Hartung sich in die Angelegenheiten verstrickt, desto spannender wird es zum Ende des Buches. Als Leser hat man die prikären Situationen bildlich vor Augen und fragt sich die ganze Zeit, wie Hartung da bloß wieder rauskommen soll! Das Cover ist so bunt, wie die Geschichte die dahinter steckt! Persönlich hatte ich mir noch ein bisschen mehr Witz bei diesen doch so komischen Begebenheiten gewünscht, weshalb es von mir einen Stern Abzug gibt. Ich denke, die Handlung hätte hergegeben, die Hauptperson öfter in Fettnäpfchen treten zu lassen, was die Story noch lustiger gemacht hätte.

Insgesamt schön geschrieben, nicht überaus spannend aber dennoch unterhaltsam. Eine schöne Lektüre für zwischendurch!