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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Tarika
Wohnort: 
Friedberg

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2017
Brausepulverherz
Lastella, Leonie

Brausepulverherz


ausgezeichnet

Leonie Lastella nimmt den Leser ziemlich schnell durch ihren angenehmen Schreibstil gefangen und wenn man selbst im verregneten Deutschland sitzt, so kann man mit der Lektüre vom „Brausepulverherz“ schnell ins warme Italien abdriften. Besonders interessant, aber auch angenehm und für die Geschichte förderlich, fand ich, dass Lastella die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt. An sich nichts Besonderes, aber sie erzählt die Geschichte Kapitelweise aus der Sicht von Jiara und Milo. Dadurch kann man sehr schnell sehr viel Nähe zu beiden Protagonisten aufbauen, was mir sehr gefallen hat. Das Gefühlsleben der beiden wird dem Leser also sehr schnell klar, besser als den beiden Protagonisten wohl. Aber auch die anderen auftretenden Figuren sind sehr gut geschildert.
Die Handlung an sich mag nicht neu sein, Frau verliebt sich in komplizierten Mann, der ist auch noch ein wahnsinnig gutaussehender Italiener, aber die Verpackung macht es. Und die wird hier wirklich mit einer Spannung geliefert, dass man im Grunde das Buch gar nicht mehr weglegen möchte. Zwischenzeitlich war ich mir nicht mal sicher, ob es mein gewünschtes Ende überhaupt noch geben kann, denn es ist zwischenzeitlich sehr dramatisch. Aber gerade diese Dramatik macht die Handlung so spannend. Wohlwollend möchte ich noch anmerken, dass „Brausepulverherz“ kein 08/15-Roman ist, also auch nicht besonders kitschig.

Ein wirklich schöner und lesenswerter Liebesroman, der nicht nur das Italienfeeling rüberbringt, sondern auch wirklich gut unterhalten kann.

Bewertung vom 15.11.2016
Und nebenan warten die Sterne
Spielman, Lori Nelson

Und nebenan warten die Sterne


ausgezeichnet

Erika Blair und ihre Tochter Annie haben einen schweren Schicksalsschlag erlitten. Ein Zugunglück hat Erikas Tochter Kristen aus dem Leben der Blairs gerissen. Annie macht sich große Vorwürfe und gibt sich die Schuld am Tod ihrer Schwester, denn sie hätte eigentlich mit in dem verunglückten Zug sitzen sollen. Sie versucht Trost bei ihrer Mutter zu finden, doch diese stürzt sich in Arbeit, um mit dem Verlust klarzukommen. Doch Annie fällt es schwer, den Tod von Kristen zu akzeptieren und fängt an zu glauben, dass sie noch lebt und begibt sich auf die Suche nach ihr.

Lori Nelson Spielman schafft es, den Leser mitzunehmen und in diese Geschichte mit Herz abtauchen zu lassen. Ihr Schreibstil ist dabei sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Annie und Erika erzählt, wobei die Kapitel aus Erika in der Ich-Perspektive geschrieben sind, ferner sind die Kapitel aber namentlich gekennzeichnet, sodass man nicht den Überblick verlieren kann.
Die Protagonisten sind gut dargestellt, man kann ihr Handeln nachvollziehen und man merkt auch, wie sie sich verändern. Für Annie ist es nicht leicht, mit dem Tod von Kristen klarzukommen, und sie hat die Hoffnung, dass wider aller Erwartungen ihre Schwester dennoch lebt. Diese Hoffnung hat es sogar geschafft, mich selbst ein wenig hoffen zu lassen, obwohl für mich feststand, dass Kristen nicht leben kann. Ich fand es dennoch erstaunlich, wie die Autorin es schaffte, die Hoffnung im Leser keimen zu lassen. Allgemein sind hier die Emotionen sehr gut herübergekommen und auch den Konflikt, der zwischen Erika und Annie entsteht, ist nachvollziehbar und treibt die Geschichte unter anderem voran.
Weiterhin gibt es in diesem Buch viele sehr schöne Sprüche, die vor allem Erika helfen. Mir haben sie sehr gut gefallen, da sie viel Wahrheit enthalten.

„Und nebenan warten die Sterne“ von Lori Nelson Spielman ist ein sehr schöner, aber auch emotionaler Roman, der zum Nachdenken anregt. Was zählt wirklich im Leben? Gerne spreche ich meine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 11.10.2016
Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1
Ahern, Cecelia

Flawed - Wie perfekt willst du sein? / Perfekt Bd.1


ausgezeichnet

Cecelia Ahern ist durch ihre Liebesromane bekannt geworden, umso spannender ist es, dass sie mit „Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ ihren ersten Jugendroman, eine Dystopie, verfasst hat. Dieser Roman bildet zudem auch den ersten Teil einer Dilogie.
Der flüssige Schreibstil von Cecelia Ahern hat mich begeistert: bildhaft, gefühlvoll und sprachgewaltig macht sie uns bekannt mit einer Welt der scheinbaren Perfektion. Angenehm fand ich auch hier die kurzen Kapitel, selten mehr als 10 Seiten lang, die für diese doch temporeiche Geschichte gut passen. Zudem schafft es die Autorin, die Spannung über den Handlungsverlauf hoch zu halten, denn man will immer wissen, wie es weitergeht.
Die Welt, die Cecelia Ahern hier zeichnet, ist faszinierend, wenn auch erschreckend. Neben dem normalen Gericht, dass die gewöhnlichen Verbrechen verfolgt, gibt es noch die Gilde, die einen Blick auf ihre Bürger wirft, ob sie sich in der Gesellschaft moralisch oder ethisch falsch verhalten. All jene, die auffallen, werden als fehlerhaft verurteilt und gebrandmarkt. Im Gegensatz zu einer Gefängnisstrafe gilt man lebenslang als fehlerhaft und kann diesen Makel auch über den Tod hinaus nicht loswerden. Man bekommt strenge Auflagen, wie man nun zu leben hat und wird stets von einem sogenannten „Whistleblower“ kontrolliert, ob man diese auch einhält. Verstöße werden bestraft. Fehlerhafte stehen so ziemlich alleine da, ihnen zu helfen, ist untersagt und Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnisstrafe geahndet. Ziemlich deutlich schafft die Autorin hier eine Zwei-Klassengesellschaft. Doch in die Nische der Fehlerhaften kann fast jeder Bürger fallen, und schneller als man denkt. Man liest deutlich die Gesellschaftskritik heraus und man spürt hier sehr gut die Ungerechtigkeit gegenüber den Fehlerhaften, auch werden sie selten wie Menschen behandelt. Die Umsetzung dieses Themas ist der Autorin sehr gut gelungen und man fängt an darüber nachzudenken, was es denn im Einzelnen auch für uns bedeutet.
Die Protagonistin Celestine macht während der Geschichte eine ziemliche Wandlung mit. Zunächst scheint sie selbst perfekt zu sein und glaubt an das System der Gilde. Aber gerade Ereignisse in ihrer Umgebung lassen sie nachdenken, wie fehlerhaft die sogenannten Fehlerhaften wirklich sind. Ist das System fair? Ist es menschlich? Und was ist mit der Regel, dass man Fehlerhaften nicht helfen darf? Für Celestine war die Welt bisher schwarz-weiß, doch plötzlich ändert sich alles und als sie selbst aus Mitgefühl einem Fehlerhaften hilft, gerät sie selbst in das System und muss sich seitdem Dingen stellen, die sie bisher nicht kannte. Man enttäuscht sie, sie wird gar gedemütigt, aber all das macht sie stark und sie lernt daraus. Sie wird stärker und sie wächst daran, auch wenn sie alles nie wollte.
Einer der größten Antagonisten in diesem Buch ist Oberster Richter Crevan. Man könnte meinen, er ist die Gilde. Anfangs ist klar, dass der Richter Celestine wohlgesonnen ist, da sie nicht nur treue Anhängerin der Gilde ist, sondern auch noch die Freundin seines Sohnes. Doch durch die Ereignisse fängt der Crevan an, sein wahres Gesicht zu zeigen und mutiert zu ihrem größten Feind. Welche hinterhältigen Ränkespiele er treibt und wie falsch die Werte der Gilde sind, wird im Verlauf zunehmend klarer. Doch Richter Crevan sitzt an der Spitze der Gilde, sein Wort ist Gesetz und so kann niemand sein falsches Spiel beenden und er waltet und verurteilt zu seinen persönlichen Gunsten.

„Flawed – Wie perfekt willst du sein?“ hat mich so ziemlich umgeworfen. Es ist brillant geschrieben, regt zum Nachdenken an und es ist von Anfang bis Ende einfach nur fesselnd. Den zweiten Teil werde ich auf jeden Fall lesen.

Bewertung vom 14.09.2016
Am Ende aller Zeiten
Walker, Adrian J.

Am Ende aller Zeiten


ausgezeichnet

Meteoriteneinschläge zerstören fast ganz Großbritannien und es gibt infolgedessen nur wenige Überlebende. Edgar Hill und seine Familie zählen zu den glücklich und konnten die Katastrophe zunächst überstehen. Doch der Zufall will es, dass sie bei einer Evakuierung getrennt werden und so muss sich Edgar auf den 500 Meilen Weg von Edinburgh nach Carnwall begeben, um seine Lieben wieder zu sehen. Doch der Weg dorthin ist nicht gerade einfach, da das Land zerstört, die Erde verbrannt und das meiste Leben ausgelöscht ist. Und diejenigen, die noch da sind, sind nicht immer freundlich gesinnt, denn ein jeder kämpft um das eigene Überleben…

Adrian J Walkers Debütroman liest sich sehr toll. Sein Schreibstil ist einfach angenehm. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Edgar (Ed) erzählt und gewinnt dadurch einiges. So erhalten wir nicht nur einen ziemlich guten Einblick auf diese düstere Welt, sondern auch auf die Gefühlswelt. Stellenweise wurde es sogar ziemlich tiefgründig.
Ed, der Protagonist, ist dabei aber recht wenig heldenhaft. Das ist auch gut so. Eigentlich ist er eher ein schlechter Vater, der doch hier und da mal seine Familienpflichten am liebsten vergessen will. Handelt aber dann, wenn es darauf ankommt, immer genau richtig, denn eines ist klar, trotz allem liebt er seine Frau Beth und seine zwei Kinder Alice und Arthur. Ed muss man nicht unbedingt mögen, dennoch könnte ich mir keinen besseren vorstellen, aus dessen Sicht wir seine Geschichte hören. Es passt dennoch.
Aber Ed wäre nichts ohne seine vier Begleiter quer durch Großbritannien. Sie machen diese Laufreise doch annähernd interessant. Vermutlich wäre es so ein ziemlich langweiliges durch die Gegend laufen, aber die anderen lockern das Laufen durch ihre eigenen Erzählungen auf. Ziemlichen Schwung gibt es immer wieder, wenn die Fünfer-Team anderen Überlebenden begegnet und diese Begegnungen sind nicht immer erbaulich. Häufig ist es doch sehr nervenaufreibend und spannend, da man nie genau weiß, wie das Gegenüber tickt.
Vielleicht mag das Ende nicht so sein, wie man es sich erhofft, aber es ist ein gut geschriebenes Ende. Glaube spielt in „Am Ende aller Zeiten“ schon eine wichtige Rolle. Gemeint ist nicht der Glaube an eine Religion, sondern der Glaube an etwas, was so passiert ist. Und so ist es dem Leser selbst überlassen, seine „Wahrheit“, seinen Glauben an das zu finden, was am Ende wirklich passiert ist und was sich Ed vielleicht nur eingebildet hat, denn Ed sagt selbst:
„Ich glaube, was ich glaube, damit das Leben weniger beängstigend ist. Unser Glaube ist nur eine Sammlung von Geschichten, die wir uns selbst erzählen, um die Angst zu nehmen. Glaube hat sehr wenig mit der Wahrheit zu tun." (S. 8)

Ein unglaublich gelungener postapokalyptischer Roman, der interessant, düster und auch philosophisch ist. Für mich hat er rundum gepasst und ich würde von diesem Autor gerne noch mehr lesen.

Bewertung vom 14.04.2016
Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1
Forman, Gayle

Nur ein Tag / Allyson & Willem Bd.1


gut

Allysons Leben ist durchstrukturiert und bis ins kleinste Detail geplant. Nach dem Wunsch ihrer Eltern wird sie Medizin studieren. Doch die Europareise nach Abschluss der High-School verändert einiges. In England lernt sie Willem kennen, einen freien, ungebundenen Schauspieler, und zwischen den beiden knistert es sofort. Schließlich lädt er sie spontan ein, für einen Tag mit ihm nach Paris zu fahren. Allyson willigt, untypisch für sie, ein und begleitet Willem nach Paris, wo sie einen gemeinsamen Tag verbringen. Doch am nächsten Morgen ist Willem fort…

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, war mein Interesse geweckt. Ein angenehmer Schreibstil, eine spannende Geschichte, und auch die Charaktere erschienen mir interessant genug um ein Buch zu füllen. Doch leider musste ich feststellen, dass das Buch das, was mir in der Leseprobe positiv auffiel, im weiteren Verlauf nicht alles halten konnte.
Positiv war weiterhin der Schreibstil: angenehm, locker und flüssig zu lesen, sodass sich das Buch im gesamten doch recht schnell herunterlesen ließ, auch wenn die Geschichte stellenweise für mich uninteressant wurde, da sie mich leider bald nicht mehr fesselte. Erst gegen Ende wird es wieder interessant, denn hier passiert meiner Meinung nach wieder einiges. Zwischendurch plätschert die Geschichte eher so vor sich hin.
Zudem erschien mir Allysons Charakter schnell fade. Allyson macht und tut im Grunde, alles, was ihre Eltern von ihr erwarten. Ihre Mutter hat ihr Leben quasi durchgeplant und ihre Tochter hält sich daran. Ihren eigenen Interessen und Wünschen geht Allyson im Grunde kaum nach. Doch als sie Willem kennen lernt, verwandelt sie sich in „Lulu“, eine freiheitsliebende, spontane und selbstbewusste Frau – also in all das, was Allyson nicht ist. Doch mit Willems Verschwinden, verschwindet auch Lulu und zurück bleibt die alte Allyson. Dennoch kann Allyson den „Fesseln“ ihrer Eltern entkommen und diese Entwicklung zur selbstbewussten jungen Frau ist sehr gut nachgestellt, sodass es hier für mich wieder einen Pluspunkt gab. Trotz allem bleibt aber eine gewisse Unsicherheit bei ihr bestehen, auch gegen Ende des Buches noch.

„Nur ein Tag“ verspricht trotz allem kurzweilige Lesestunden. Leider wird es erst nach der ersten Hälfe spannend, lässt sich aber dennoch flüssig durchlesen. Auch wenn mich „Nur ein Tag“ nicht völlig mitreißen konnte, so werde ich dennoch den zweiten Teil „Und ein ganzes Jahr“ lesen, dass aus Willems Sicht berichtet.

Bewertung vom 14.03.2016
Mein Herz wird dich finden
Kirby, Jessi

Mein Herz wird dich finden


sehr gut

Mia und Jacob sind ein glückliches Paar, doch dann reißt sie ein schrecklicher Unfall auseinander. Jacob kommt dabei ums Leben. 400 Tage ist dieser schreckliche Tag her und seitdem vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihn denkt. Doch vor 400 Tagen hat auch Noah eine zweite Chance bekommen, denn er hat ein neues Herz bekommen. Um ihren Verlust zu verarbeiten, sucht Mia den Kontakt zu den Empfängern der Spenderorgane, doch der Empfänger des Spenderherzens verwehrt ihr diesen Wunsch, also macht sie sich selbst auf die Suche nach ihm und findet schließlich Noah, der sich zu ihr hingezogen fühlt und er schafft es, wieder Freude in ihr Leben zu bringen…

Für ihren Roman „Mein Herz wird dich finden“ wählt Jessi Kirby als Erzählperspektive die Ich-Perspektive. So erzählt uns die Protagonistin Mia in einer angenehmen Art und Weise, was ihr passiert. Die Geschichte liest sich zudem sehr flüssig und ist kurzweilig. Zwar setzt die Handlung erst 400 Tage nach dem tragischen Unfall von Jacob ein, aber durch Mia erfahren wir gleich zu Beginn sehr viel, was damals geschehen ist, sodass man als Leser gleich auf dem richtigen Stand ist. An sich ist Mia durchaus ein sympathischer Charakter, ihr Handeln wirkt auf mich durchaus authentisch, auch wenn ich mir vielleicht manchmal etwas Anderes gewünscht hätte. Auch Noah als weiterer Protagonist ist mir sympathisch. Wie auch für Mia fand ich sein Handeln nachvollziehbar.
Die Geschichte lebt sehr viel von Mias Emotionen und ihrem Handeln. Im Gegensatz zur Handlung selbst. Ich fand, oft plätschert die Geschichte so vor sich hin, das Kennenlernen von Mia und Noah ist doch recht gekünstelt, was natürlich auch darauf beruht, dass Mia Noah sucht und findet. Den Verlauf danach empfand ich teilweise doch recht klischeehaft, dennoch sicherlich romantisch. Manchmal fand ich die Entwicklung zwischen den beiden zu schnell, hätte andererseits aber auch nicht ewig lesen wollen, bis etwas passiert. Da es sich um einen Jugendroman handelt, war das Tempo doch angemessen. Auch der Handlungsverlauf und die Erwartungen passen hier auch genau in den eines typischen Jugendbuches dieser Art. Wer also einen typischen Jugendroman lesen will, der wird hier sicher fündig.
Informativ und positiv fand ich zudem auch die zahlreichen Zitate zu Beginn jeden Kapitels über das Herz, Herztransplantationen oder zu Empfängern von Organspenden. Meiner Meinung nach hat die Autorin hier eine gute Möglichkeit gefunden, den Leser ein wenig über Herztransplantationen zu informieren, ohne es in die eigentliche Geschichte einbauen zu müssen. Somit hat man das Wissen, aber wird auch nicht so sehr im Lesefluss gestört. Und wen die Zitate nicht so interessieren, der kann diese ja einfach überspringen.

Alles in allem ein schöner Roman, der für kurzweilige Stunden sorgt. Für mich stellenweise etwas langweilig, da er einfach dem typischen Schema eines Jugendbuches folgt und somit für mich wenig Überraschungen bereithielt.

Bewertung vom 03.03.2016
Zwei für immer
Jones, Andy

Zwei für immer


sehr gut

Als Ivy und Fisher sich kennen lernen, ahnen die beiden noch nicht, dass sie bald ein gemeinsames Schicksal zusammenhalten wird. Denn Ivy wird bei einer ihrer ersten Begegnungen von Fisher schwanger. Fortan versuchen die beiden ein Paar zu sein, um für das Leben, das in Ivy heranwächst, da zu sein. Fisher muss aber nicht nur um die schwangere Ivy kümmern, sondern auch noch um seinen schwerkranken Freund El…

Andy Jones Schreibstil ist sehr angenehm. Sehr klar und deutlich formuliert, ohne Umschweife. Geschildert wird die Geschichte von Fisher und Ivy aus der Ich-Perspektive, aus Sicht von Fisher. Damit erhalten wir einen guten Einblick in Fishers Gefühlswelt. Durch die Erzählperspektive ist allerdings Ivys Gefühlswelt sehr eingeschränkt und oft wusste ich nicht, was in ihr vorging oder wie sie zu den Dingen steht, da sie manchmal ein wenig gefühlskalt wirkte. Hier fehlte mir zunächst Hintergrundwissen und erst später kann man ihr Wesen besser verstehen und erst gegen Ende ihr gegenüber Sympathie entwickeln. Aber nicht nur Ivy fand ich schwer zu entschlüsseln, sondern viele andere (Neben-)Figuren auch, da hier oftmals Wissen fehlte, dass man aus der Ich-Perspektive natürlich nicht vermitteln kann. Nichtsdestotrotz tut dies meiner Meinung nach der Geschichte keinen Abbruch, denn auch Fisher muss Ivy erst einmal besser kennen lernen, und so auch der Leser mit ihm.
Emotional berührt hat mich im Laufe des Romans zudem auch immer wieder die Geschichte mit El, die im Grunde doch sehr traurig war, aber es gab auch – trotz seiner Erkrankung – schöne Momente. Sehr emotional wurde es auch bei Fisher und Ivy gegen Ende des Romans. Kurz vor Ende wurde es für mich sehr tränenreich, sodass ich beim Lesen eine Pause einlegen musste. Dies hatte ich nicht so sehr erwartet, da die Handlung im Grunde des geradlinig und auch ohne große Ereignisse war. Dennoch hat mir Andy Jones „Zwei für immer“ sehr gut gefallen.

Andy Jones schreibt hier gewiss einen etwas anderen Liebesroman, der relativ nüchtern erzählt wird – eben aus Männersicht. Dennoch hatte er das gewisse etwas, konnte mich gut unterhalten und ich kann den Roman durchaus weiterempfehlen. Aufgrund des für mich schweren Zugangs zu einigen Figuren vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Bewertung vom 15.02.2016
Hinten sind Rezepte drin
Bauerfeind, Katrin

Hinten sind Rezepte drin


sehr gut

In über 40 Kolumnen beschreibt Katrin Bauerfeind, was es heutzutage heißt, eine Frau zu sein. Dabei geht es natürlich um Männer und Frauen, um Mode, Cellulite, Playmobilfrisuren, Wellness, Sex, gute Freunde, Romantik, Klischees und entwirft eine Religion nur für Frauen.

Katrin Bauerfeind erzählt in ihrem neuen Buch munter Geschichten aus ihrem Leben. Dies macht sie vor allem mit einen ordentlichen Portion Humor, auch wenn ihre Kritik durchaus ernst gemeint ist, sollte man die Kurzgeschichten in den meisten Fällen stets ironisch verstehen und manchmal sollte man sicherlich auch zwischen den Zeilen lesen. Katrin Bauerfeind nimmt auf jeden Fall keinen Blatt vor den Mund.
Die Kolumnen bleiben allerdings nur dann humorvoll, wenn man sie Häppchenweise genießt. Zuviel am Stück wurde mir persönlich etwas anstrengend, da der Humor der Autorin zwar durchaus vorhanden ist, aber zu viel davon einfach ermüdend ist. Wenn ich allerdings nur 1-2 Kolumnen hintereinander gelesen habe, gefiel es mir umso besser und es hat zudem auch meine Lachmuskeln animieren können.
Andererseits konnte ich in einigen Geschichten das wiederentdecken, was ich entweder aus zweiter Hand gehört oder auch schon selbst erlebt habe. Vermutlich ist das etwas, was dem Buch auch ein wenig Charme verleihen konnte, da einige der von Katrin Bauerfeind beschriebenen Themen der Leserin (bzw. dem Leser) nicht unbekannt sind und man manches einfach nur bestätigen kann. Dadurch macht es natürlich auch wieder Spaß, die Erzählungen zu lesen.
Und bevor ich es vergesse: Hinten sind natürlich keine Rezepte drin.

Mit „Hinten sind Rezepte drin“ hat Katrin Bauerfeind eine sehr interessante Sammlung mit ihren persönlichen Erlebnissen und Ansichten geschaffen und bietet dem Leser über 40 Kolumnen aus verschiedenen Themengebieten, die vor allem unterhalten. Ein unterhaltsames Buch für zwischendurch!