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Benutzername: 
Sunny_Brooks
Wohnort: 
Würzburg

Bewertungen

Insgesamt 33 Bewertungen
Bewertung vom 02.09.2020
Die Topeka Schule
Lerner, Ben

Die Topeka Schule


ausgezeichnet

Ben Lerners „Die Topeka Schule“ ist eins dieser Bücher die einem nicht dazu einladen sie in einem Rutsch durchzulesen, auf jeden Fall nicht nach meinem empfinden. Solche Bücher nehmen den Leser eher mit auf eine langsame Reise. Bei mir begann die Reise mit ein paar Problemen. Die Leseprobe hatte mich sofort sehr angesprochen, besonders der Schreibstil hatte es mir von Anfang an angetan. Oft kritisiere ich in Büchern, die mir zu schlichte Sprache, hier pulsiert die Sprache nur so von Lebendigkeit und Kreativität. Eindeutig ein großer Pluspunkt für diesen Roman. Trotzdem waren die nächsten Seiten, sogar ganze Abschnitte für mich sehr schwierig. In fast der ersten Hälfte des Buches hatte ich Probleme die Zeitsprünge nachzuvollziehen, teilweise konnte ich nicht begreifen um welche Person es sich gerade drehte und die so wundervolle Sprache des Buches schweifte teilweise etwas zu weit ab, sodass ich nicht ganz hinterherkam. Ein paar Mal war ich fast davor aufzugeben und bin mittlerweile froh, dass ich durchgehalten habe. Denn so ab der zweiten Hälfte hatte mich das Buch wieder.
Adam Gordons Lebensweg führt uns durch Debattiere Clubs, Physisch Krankheiten, Freundschaften, Ehe Dramen und auch Politik.
Ben Lerner schafft es die Geschichte von Adam die eigentlich in den Neunziger Jahren spielt so zu erzählen, dass sie genau den Puls der Zeit trifft. Ära Trump ist hier das Stichwort. Wir haben hier also Gesellschaftskritik verpackt in wunderbarer Prosa. Etwas was sicherlich die wenigstens Romane so schaffen wie „Die Topeka Schule“.

Schlussendlich ist dieser Roman sicherlich keine leichte Kost, vielleicht haben andere Leser weniger Einstiegs Schwierigkeiten als ich, doch dieses Buch ist es definitiv Wert gelesen zu werden. Für mich einer der wichtigsten und besten Romane diesen Jahres.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2020
Aufgetaut (eBook, ePUB)
Safier, David

Aufgetaut (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Reise zum Glück

„Aufgetaut“ ist das neue Buch von David Safier und wurde von mir mit großer Spannung erwartet. Seit ich vor mehreren Jahren aus Langweile an einem Bahnhofskiosk „Jesus liebt mich“ gekauft habe, bin ich Fan von diesem Autor und bis jetzt konnte mich keins seiner Bücher wirklich Enttäuschen. Vorab: Auch „Aufgetaut“ nicht.

In „Aufgetaut“ lernt man zuerst Felix kennen, er befindet sich gerade mit seiner Tochter auf einem Kreuzfahrtschiff und versucht endlich ein Erfolgreiches Start Up zu gründen. Mit seinen vorhergehenden Unternehmen hatte er nämlich bis jetzt noch kein Glück und dabei möchte er doch ein gutes Vorbild für seine Tochter werden. Die „Glücks-App“ soll das jetzt richten, doch als Urga auftaucht merkt Felix, dass der Weg zum Glück gar nicht so einfach ist. Urga ist eine Steinzeitfrau die zusammen mit Tröt, einem Baby Mammut, vor langer Zeit eingefroren wurde. In ihrer Zeit war sie todunglück und sicher, kein Glück mehr zu finden, wird es ihr hier in dieser fremden Zeit doch gelingen? Zusammen mit Felix, dessen süßer Tochter Maya und dem grummeligen Kapitän des Schiffs machen sie sich auf den Weg um das herauszufinden.

Natürlich sprüht auch der neue Roman von David Safier wieder voller Witz und verbreitet gute Laune. Die Charaktere sind auch sehr einprägend, interessant und eine wilde Mischung. Da gibt es Urga die das ein oder andere mal verzweifeln will, Felix der bis jetzt noch nichts in seinem Leben auf die Reihe gebracht hat, Maya Felixs mehr als intelligente und unerschrockene Tochter, Lovskar der Kapitän, der schon lange nicht mehr nach dem Glück sucht und dann taucht auch noch Felixs Ex auf, die ein Herz aus Eis besitzen zu scheint. Natürlich spielt aber auch Tröt das kleine Mammut eine Rolle. Dadurch, dass der Autor immer wieder aus der Sicht der verschiedenen Charaktere schreibt, kann man sich sehr gut in die Figuren hineinversetzten und versteht die Beweggründe. Besonders gut gefallen haben mir auch die Sprüche und Lebensweisheiten für die zukünftige Glücks App von Felix - jeder Leser dieses Buches sollte sich daran halten. Ob und wie die Figuren am Ende ihr Glück finden will ich natürlich nicht verraten, doch es gibt auf jeden Fall ein Happy End. Mir hat dieses Buch ein Lächeln auf das Gesicht gezaubert und für mich ist dies eins der besten Bücher dieses Autors.

Bewertung vom 10.03.2020
Qube
Hillenbrand, Tom

Qube


gut

Endlich die Fortsetzung von Hologrammatica

Mit „Quebe“ ist endlich die ersehnte Fortsetzung von „Hologrammatica“ von Tom Hillenbrand erschienen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall das Vorgängerwerk zu lesen, da es sonst schwierig wird sich in der futuristischen Welt von „Quebe“ zu Recht zu finden.

Namensgeben für den neuen Roman von Tom Hillenbrand sind die sogenannten Quebes, diese sind Backups von Gehirnen die in jeden erdenklichen Körper eingesetzt werden können. Genauso eins hat sich auch der Journalist Calvary Doyle machen lassen, sodass er trotz eines eigentlich tödlichen Attentats es schafft „weiterzuleben“. Menschen mit diesen Gehirnen nennt man Quants. Eine davon ist die/der Agent Francesca bzw. Francesco auch Fran genannt, die den Fall um den Anschlag lösen soll. Hinter dem Attentat steckt nämlich viel mehr: Wieviel Macht haben die mittlerweile verbotenen KI in dieser neuen Welt und können sie noch aufgehalten werden?

Etwas verwirrend sind am Anfang die vielen Erzählstränge denen man folgt. Die einzelnen Kapitel sind sehr kurz, sodass sich die Handlungsstränge schnell abwechseln, das hat mich teilweise etwas aus dem Lesefluss gebracht, anderseits hat es mich dazu animiert schnell weiterzulesen. Die Spannung war so auf jeden Fall gegeben. Leider konnte ich in diesem Buch nicht so wirklich eine Beziehung zu den Figuren aufbauen, so ging es mir schon mit „Hologrammatica“. Auch die/der Hauptprotagonist bleibt recht platt, die Nebenfiguren ebenfalls.

Vieles ist natürlich sehr abgedreht, man muss sich auch teilweise sehr konzentrieren um den ganzen technischen Erklärungen folgen zu können, trotzdem wenn man sich darauf erstmal einlässt macht „Quebe“ sehr viel Spaß.
Der Roman bringt eine erfrischende Mischung aus Fantasy, Thriller und natürlich Science Fiction mit sich. Dadurch ist das Buch meiner Meinung nach nicht nur für eingefleischte SciFi Fans lesbar.

Bewertung vom 05.03.2020
Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1
Colgan, Jenny

Wo das Glück zu Hause ist / Happy Ever After Bd.1


ausgezeichnet

Jenny Colgans neuer Roman „Happy Ever After“ beginnt mit einer ganz besonderen Widmung, nämlich der an die Leser. An alle Leser. Danach kommen erstmal ein paar schöne Tipps wo es sich den am besten liest – sodass man den Roman auch wirklich genießen kann.

Nina Redmond, die sympathische Hauptfigur ist natürlich auch eine Leserin und dazu noch eine Sammlerin: Bei ihr stapeln sich die Bücher in der Wohnung von ihr und ihrer Mitbewohnerin bis zur Decke. Nina hat eigentlich ihren Traumjob, nämlich Bibliothekarin, doch ihre Welt steht plötzlich auf dem Kopf, den die Bibliothek wird verkauft und alles soll anders werden. Nina merkt schnell, dass in dieser neuen Welt kein Platz mehr für sie als verschlossener Bücherwurm ist. Ein neuer Plan fürs Leben muss her. Skeptisch beäugt von ihrer Mitbewohnerin Surinder und ihren Arbeitskollegen Griffin plant Nina einen Neuanfang mit einem fahrenden Buchmobil. Auch das Gefährt ist schnell gefunden und auch der Standort Schottland scheint erstmal kein Hinderungsgrund für Nina zu sein.

Der Schreibstil von Jenny Colgan ist herzlich erfrischend, witzig und lädt doch zum Träumen ein. Mit Nina, der schüchternen Büchernärrin hat sie einen tollen Hauptcharakter erschaffen. Die Autorin schafft es mit ihr, dass eigentlich nicht die eigentlich Story sondern eine Hommage an die Bücher und das Lesen an sich im Vordergrund steht.

Natürlich kommt aber auch die Liebe nicht zu kurz. Nina, die in ihrer eigenen Welt lebt muss den Unterschied zwischen Fantasy und Realität auf die harte Tour lernen. Am Schluss findet sie aber trotzdem ihr „Happily Ever After“.

Besonders stechen hier auch die wirklich lebendigen Nebencharaktere heraus. Fast jeden lernt man zu lieben, sei es die gradlinige Surinder, den mürrischen Lennox oder das ebenfalls Bücherliebende Mädchen Ainslee und ihren Bruder.

Der Roman „Happy Ever After“ ist ein richtiger herzerwärmender Wohlfühlroman. Ich hatte nicht nur einmal beim Lesen und auch danach ein Lächeln auf dem Gesicht.

Bewertung vom 25.02.2020
Feuerland
Engman, Pascal

Feuerland


ausgezeichnet

Packender Thriller der den Leser nicht mehr loslässt

Pascal Engman, geboren 1986 , war früher Journalist und machte dann mit dem Thrillerdebüt „Der Patriot“ auf sich aufmerksam. Mittlerweile hat sich der in Stockholm lebende Autor aus dem Journalistenmileu zurückgezogen. Mit „Feuerland“ startet er den Auftakt einer in Stockholm spielenden Krimiserie rund um die Kriminalinspektorin Vanessa Frank.

Den Anfang in Feuerland macht ein Einbruch im Uhrengeschäft, der Fragen aufwirft, den weder Geld noch die wertvollen Uhren werden gestohlen. Kommissarin Vanessa Frank ist zwar derzeit eigentlich beurlaubt, doch als ein Geiselnahme die Stockholmer Polizei in Atem hält wird auch sie hier aktiv und schon bald stößt sie auf Zusammenhänge mit dem Einbruch. Als dann noch ein Flüchtlingsmädchen das ihr anvertraut wird verschwindet, befindet sich Vanessa Frank plötzlich in mitten eines großen kriminellen Netzwerks rund um den Organhandel. Ihre Ermittlungen treiben sie dann bis nach Chile um endgültig den Kopf hinter all dem unschädlich zu machen.

Die Geschichte setzt sich aus mehreren Handlungssträngen zusammen, sodass man noch mehr Einblick in die Geschichte von den einzelnen Figuren bekommt. Das Erzähltempo ist dadurch am Anfang etwas langsamer, aber gerade das macht „Feuerland“ auch aus, denn als Leser bekommt man so viel mehr Einblicke in die Verwicklungen der Charaktere, so lernt man die Schwächen, Sehnsüchte und Antriebe kennen. Als Leser fühlt man wirkliche Nähe zu den Protagonisten.

Natürlich schafft es der Autor so spielend auch immer wieder die Spannung zu erhöhen, da hier nicht nur einmal bei einer Figur ein Cliffhanger am Ende steht und es dann erstmal mit einer anderen Figur/Handlungsstrang weitergeht. Gerade zum Ende hin wird der Krimi ein richtiger Pageturner.

Pascal Engman spielt mit den Lesern, den nicht alles ist Schwarz oder Weiß in „Feuerland“ – da ist z. B. Nicolas Paredes, der Tellerwäscher mit dem dunklen Geheimnis, der nicht unbedingt auf der richtigen Seite des Gesetztes spielt, aber trotzdem das Herz am rechten Fleck hat. Doch man gewinnt auch Einblick in die dunklen Abgründe mancher Figuren, wo Mord, Totschlag, Hass und Gewalt an der Tagesordnung stehen und zu dem Alltag dazuzugehören ohne diese Person zu berühren. Das hat mir als Leser das ein oder andere Mal eine Gänsehaut beschwert, so realistisch wirken die Ausführengen des Autors. Besonders das Thema „Organhandel“ und das Leid was daraus entsteht wird bild – und glaubhaft in Szene gesetzt.

Der Autor hat es geschafft mit Feuerland ein Krimi zu erschaffen, der mich nachhaltig als Leser gefesselt hat. Besonders die glaubhaften Charaktere und der packende Plot voll mit überraschenden Wendungen überzeugen mich von diesem wirklich sehr empfehlenswerten Thriller. Den Autor sollte man unbedingt im Auge behalten und ich erhoffe mir bald mehr von Vanessa Frank zu lesen.

Bewertung vom 12.02.2020
Das letzte Buch von Jules Verne
Smolibowski, Joel

Das letzte Buch von Jules Verne


weniger gut

Eigentlich will Anna in Paris endlich wieder das Leben genießen, nach vorne zu sehen und abschließen, vor allem mit dem Tod ihrer geliebten Mutter. Doch das Leben spielt oft anders wie geplant und so landet Anna plötzlich in der Rue de Nemo, die nicht nur zufällig eine Anspielung auf 20.000 Meilen unter dem Meer von Jules Verne ist. Genau hier begegnet sie nämlich einem mysteriösen Buchhändler der ihr gegen ihren Widerstand ein Buch aufschwatzt. Erst merkt Anna nicht was sie für einen Schatz in den Händen hält doch bald schon stellt sie fest –das dieses Buch, geschrieben von Jules Verne gefährliche Geheimnisse erhält. Doch hintern diesen Geheimnissen sind auch andere her – schon bald jagen „die Wölfe“ Anna hinterher, doch sie hat selbst auch Freunde die hinter ihr stehen, vor allem der gut aussehende Jan, der schon länger Gefühle für Anna hegt. Die gefährliche Reise um herauszufinden was es mit dem Buch auf sich hat führt sie bis nach Ägypten. Doch ihre Widersacher sind Ihnen ständig auf der Spur, den das Buch ist der Schlüssel zu unendlicher Energie, doch in den falschen Händen könnte es das Ende der Menschheit bedeuten.

Der Roman „Das letzte Buch von Jules Verne“ von Joel Smolibowski hat mich von dem Plot sofort angesprochen, schon bei Jules Verne habe ich aufgehorcht und auch die Beschreibung hat sich mehr als spannend angehört und genau dies hat sich auch bestätig. Man merkt, dass der Autor mit den Werken Jules Vernes vertraut ist, das zeigen immer mal wieder liebevoll eingestreute Anekdoten und Zitate. Besonders beeindruckend fand ich auch die genaue Recherche über die Ägyptische Mythologie und Geschichte die hier immer wieder wichtig wird oder in Form von interessanten Hintergrund Informationen besonders von Professor „DeVries“ eingestreut wird.
Die beiden Punkte: Spannender Plot und gut recherchierte Geschichte sind auch die großen Stärken dieses Romans. Leider gibt es auch ein paar Schwachpunkte die leider den Lesegenuss und die eigentlich großartige Geschichte etwas trüben. Mehr als einmal bin ich über ein paar Sätze und Wörter gestolpert, die für mich nicht richtig gepasst haben oder für mich etwas zu hochgestochen oder schnulzig klangen. Sätze wie zum Beispiel „Sie schauten sich beide tief in die Augen und es war, als würden Sterne explodieren“ hätte ich eher in einem Teenager Buch erwartet. Schwierigkeiten hatte ich auch dabei wörtliche Rede und „Gedanken“ zu unterscheiden, da beides oft mit „“ gekennzeichnet war, so dass ich öfters überlegen musste, ob der Charakter das ausgesprochen oder nur gedacht hat.
Generell fehlt mir hier noch bei dem Schreibstil und der Charakterentwicklung die Raffinesse. Das Buch bleibt hier nicht gleichmäßig auf einem guten Niveau, manche Szenen werden sehr ausführlich, fast zu ausführlich beschrieben, andere dagegen bleiben sehr platt und wenig bildhaft. Auch die Charakterentwicklungen konnte man oft nicht ganz nachvollziehen, auch hier fehlte teilweise eine klare Linie, viele Beweggründe und Regungen der Charaktere sollten lieber mit dem bekannten „Show, don't tell“ aufgezeigt werden.
Leider leidet hierunter der ganze Roman und vor allem der sonst sehr spannende Plot.

Bewertung vom 14.01.2020
1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2
Natt och Dag, Niklas

1794 / Winge und Cardell ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Ich hatte bereits den Vorgänger 1793 mit Genuss gelesen, sodass meine Erwartungen an diesen Teil natürlich auch recht hoch waren. Besonders hatte es mir da schon Niklas Natt och Dags eindringlicher Schreibsti, seine Kunst die Vergangenheit realistisch zum Leben zu erwecken und natürlich seine Ideen angetan. Mit Spannung hatte ich also jetzt auf 1794 gewartet und vorab schon mal so viel: Ich wurde nicht enttäuscht. Wieder schaffte es der Autor das Alte Stockholm aufleben zu lassen, mit Leben zu füllen und so detailreich zu beschreiben, sodass man selbst das Gefühl hat das Alte Stockholm jetzt zu kennen. Der Autor führt uns durch die dreckigsten Winkel und Gassen der Stadt, zeigt uns ihre dunkle, hässliche und stinkende Seite, nur um uns dann auch in die höchsten Kreise zu führen, wo es nicht minder stinkt… nur eben auf eine andere Weise.

Natürlich habe ich mich auch über ein Widersehen mit dem Häscher Cardell gefreut, der gerade an einem Tiefpunkt in seinem Leben angekommen ist. Cardell ergibt sich dem Suff nach dem Tod seines Kumpanes. Doch lange entkommt er den schaurigen Kriminalfällen Stockholms nicht, den ein ganz besonderer wartet auf ihn, als ihn eine Frau kontaktiert. Ihre Tochter wurde in der Hochzeitsnacht ermordet, beziehungsweise regelrecht zerfleischt. Angeblich sollen es Wölfe gewesen sein, doch die Mutter und auch bald Cardell haben Zweifel an dieser Aussage. Währendessen sitzt der glücklose Bräutigam der getöteten im Irrenhaus. Er kann sich an die Mord Nacht nicht erinnern und wird von Schuldgefühlen geplagt. Cardell setzt alles daran Licht ins Dunkle zu bringen und sich auch so selber wieder aus der Gosse zu holen. Natürlich fehlt es ihm auch diesmal nicht an Unterstützung die ihm von dem Bruder seines verstorbenen Freundes aufgedrängt wird.

Mehr will ich zur Handlung ungern verraten. Ich hatte auf jeden Fall wieder sehr viel Spaß an dem Buch und habe mit Spannung die Seiten umgeblättert. Längen sucht man in diesem Buch meiner Meinung nach Vergeblich. Trotzdem sollte man als Leser sich zeitlassen, das Buch und das Eintauchen in die Vergangenheit zu genießen. Die Hoffnung auf einen dritten Band mache ich mir jetzt auf jeden Fall und der würde definitiv auch gekauft werden.

Bewertung vom 14.11.2019
Die Ewigkeit in einem Glas
Kidd, Jess

Die Ewigkeit in einem Glas


ausgezeichnet

Eine perfekte Mischung aus allem was gute Fantasy braucht



„Die Ewigkeit in einem Glas“ von Jess Kidd war ein Roman ganz nach meinem Geschmack. Erstmal natürlich muss ich hier das Setting hervorheben: London Mitte des 18ten Jahrhunderts – eine dreckige, laute und verrückte Stadt in der es scheint als wäre alles möglich. Genau das ist es auch in Jess Kidds Buch, den die Autorin schafft es einen außergewöhnlich bunten und phantasievollen Mix aus verschiedenen Fantasy Elementen mit der Spannung einer guten altmodischen Detektivgeschichte zu verbinden. Dazu streut sie noch eine Prise von authentischen und interessanten Charakteren und Schreibtalent darüber – fertig ist ein ganz besonderer Roman, der es mir voll angetan hat. Die Hauptfigur Bridie Devine ist ein erfrischender Charakter, der mich gleich gefesselt hat. Man merkt von Anfang an, dass mehr hinter ihr steckt. Auch hier enttäuscht Jess Kidd nicht als sie einen Geist aus Bridies Vergangenheit auferstehen lässt und uns so Schrittweise immer mehr von der Geschichte Bridies präsentiert. Natürlich hat das auch mit der Hauptgeschichte zu tun, nämlich den Verschwinden der mysteriösen Tochter des reichen Sir Edmund. Von Anfang an merkt man hier stimmt so vieles nicht und nach und auch Bridie stellt das sofort fest, mit viel Scharfsinn und der erstmal ungewollten Hilfe eines Geistes stürzt sie sich in die Ermittlungen. Mehr will ich hier gar nicht über den eigentlichen Inhalt verraten. Für mich war es auf jeden Fall eine unterhaltsame Reise in das fantastische London und ich hoffe wirklich, dass ich noch mehr von dieser Autorin lesen darf. „Die Ewigkeit in einem Glas“ hat darauf nämlich wirklich Lust gemacht.

Bewertung vom 14.11.2019
Das Imperium aus Asche / Draconis Memoria Bd.3
Ryan, Anthony

Das Imperium aus Asche / Draconis Memoria Bd.3


ausgezeichnet

Ich muss hier als erstes gestehen, dass ich etwas länger gebraucht habe mit dem Buch wie ich normalerweise brauche. In diesem Fall, aber definitiv nicht, weil ich mich durchgequält habe, sondern genau das Gegenteil war der Fall: Ich wollte die wunderbar detailreiche Welt und ihre spannenden, vielfältigen Charaktere einfach genießen und nicht durch das Buch „durchheizen“ und dabei vielleicht vergessen dieses zu würdigen.

Mir haben natürlich schon die ersten beiden Teile sehr, sehr gut gefallen. Endlich mal wieder ein richtiger Fantasyepos, der mit neuen Ideen aufwartet und trotzdem alles hat was für mich ein guter Fantasyroman braucht. Natürlich stechen erstmal die Charaktere heraus, jeder hat eine Geschichte und vor allem auch eine ständige Entwicklung über die Bücher hinweg. Für mich sind diese lebendigen Charaktere wirklich ein großer Pluspunkt der Geschichte, den das Erschaffen solcher Charaktere die in sich immer schlüssig sind und sich trotzdem weiterentwickeln, das schafft einfach nicht jeder Autor.

Natürlich lebt kein Roman von seinen Charakteren allein und auch hier schafft der Autor erstmal eine vielschichtige und weitläufige Welt. Hier könnte man jetzt Mäkeln: Manchmal etwas zu groß, sodass man hin und wieder etwas den Überblick verliert wo sich wer befindet, auch einer der Gründe für mein langsames, bewusstes Lesen.

Der dritte Part jeder guten Geschichte ist natürlich die Story und die hat mich auch wirklich abgeholt und mitgenommen. Ich gestehe ein, am Anfang war ich skeptisch, da mir bis jetzt fast kein Roman mit Drachen gefallen hatte (außer vielleicht Eragon), aber Anthony Ryan hat es perfekt geschafft die Sparte „Drachen“ neu zu entwickeln und uns mit dem weißen Drachen und vor allem seinen unheilvollen Herr einen perfekten Bösewicht erschaffen. Im letzten Teil geht es nämlich vor allem darum, wie man ihn nun aufhalten kann und hier müssen unsere Helden zusammen arbeiten. Zu viel möchte ich an dieser Stelle dann gar nicht verraten, für mich war es ein wirklich würdiger Abschluss einer großartigen Romanserie. Das warten hat sich definitiv gelohnt.

Ich hoffe hier kommt noch mehr in der Zukunft von Anthony Ryan.

Bewertung vom 07.10.2019
Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9
Buchholz, Simone

Hotel Cartagena / Chas Riley Bd.9


sehr gut

Überzeugender Krimi mit dem gewissen „Etwas“

Wie man schon an der Überschrift erraten kann, hat es mir „Hotel Cartagena“ von Simone Buchholz sehr angetan. Vorher hatte ich schon „Mexikoring“ gelesen. Auch hier hatte mich schon der ganz besondere Schreibstil von Simone Buchholz fasziniert, aber mich hatte die Story nicht ganz so gepackt. Das war bei diesem Buch jetzt komplett anders. Die Geschichte war am Anfang etwas undurchsichtig, aber schon nach ein wenig mehr Seiten war klar um was es geht und ich war im Lesefieber.

Chastity Riley ist mal wieder an der falschen Stelle zur falschen Zeit, gemeinsam mit mehreren Kollegen von der Polizei wird sie als Geisel genommen. Als wäre das noch nicht alles entzündet sich auch noch ausgerechnet ein böser Schnitt von Riley und schon bald kann sie dank der Blutvergiftung nicht mehr ganz klar denken. Zwischendurch gewährt uns die Autorin immer wieder Einblicke, wie es zu dieser Situation eigentlich kommen konnte.

Das Buch wechselt so immer zwischen der Vergangenheit des Geiselnehmers und der Gegenwart der Geiselnahme ab. Gerade die Geschichte von Henning nimmt einen mit.
Simone Buchholz bringt die Gedanken und Einblicke in die Charaktere mit ihren Schreibstil ganz besonders zur Geltung. Gerade auch Chastitys immer wirrer werdenden Gedanken mit dem steigenden Fieber der Blutvergiftung kamen so sehr gut zur Geltung.
Das Ende ist stimmig, kommt aber fast etwas abrupt. Genau das passt aber zum Stil der Autorin.

Eine klare Leseempfehlung kann ich hier gar nicht aussprechen, man muss diesen Stil einfach mögen. Wer einen klassischen Krimi erwartet wird sicherlich enttäuscht sein, aber wer schon andere Bücher der Autorin gelesen und geliebt hat wird mit „Hotel Cartagena“ voll auf seine Kosten kommen.