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Benutzername: 
BarbaraM
Wohnort: 
Dalberg

Bewertungen

Insgesamt 77 Bewertungen
Bewertung vom 07.04.2021
Verbotene Worte / Hush Bd.1
Farrow, Dylan

Verbotene Worte / Hush Bd.1


gut

Ein guter erster Band mit einer wichtigen Botschaft, der mich leider noch nicht völlig überzeugen konnte

Was für ein schöner Auftakt von Dylan Farrow, der meiner Meinung nach nicht perfekt ist, aber mich dennoch gut unterhalten hat.
„Hush. Verbotene Worte“ ist im Loewe Verlag im Februar 2021 erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 416 Seiten.

Shae lebt in dem Land Montane. In diesem Land bedeuten die Worte Macht und damit sind auch die Barden sehr mächtig, denn sie können mittels Beschwörungen Glück, aber auch Unglück heraufbeschwören. Sie können die restliche Bevölkerung manipulieren. Abgesehen von den Barden ist die Bevölkerung in Montane sehr arm und somit auch abhängig von den Barden. Shae selbst ist auf dem Weg nach der Wahrheit, die sie erhofft bei den Barden zu ergründen. Ihr Bruder ist an einer mysteriösen Krankheit gestorben und seitdem wird die ganze Familie diskriminiert.

Mir gefällt die Idee, wie sie sich Dylan Farrow ausgedacht hat, wirklich gut und ich finde die Geschichte auch sehr vielversprechend, aber irgendwie fehlt in meinen Augen die Tiefe, alles plätschert so etwas dahin und manchmal finde ich es auch etwas langatmig. Vielleicht kommt das auch daher, das Shae selbst einfach nicht so ganz weiß, was sie genau sucht und was sie will und dies beschreibt dann die Autorin und als Leser wird man dann eben auch etwas unschlüssig. Nicht so gut gefallen hat mir auch das Ende. Hier bleiben auf der einen Seite sehr viele Stränge offen und andererseits herrscht plötzlich Friede, Freude, Eierkuchen.
Toll hingegen ist nach wie vor die Botschaft, dass Worte manipulieren können sowohl auf positive als auch auf negative Art und Weise. Worte haben sehr viel Macht. Sie jedoch „nur“ als Magie abzutun, finde ich schon wieder schade und wenig tiefgründig.

Fazit:
In meinen Augen wurde die Geschichte etwas zu viel angepriesen und meine Erwartungen wurden nicht völlig getroffen. Die Geschichte hat in meinen Augen dennoch sehr viel Potenzial und ich hoffe sehr, dass sich die Charaktere noch mehr entwickeln und die wirklich tolle Botschaft etwas tiefer durchdrungen wird.

Bewertung vom 02.04.2021
Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald
Kaiser, Maria Regina

Astrid Lindgren. Helle Nächte, dunkler Wald


ausgezeichnet

Hut ab vor dieser starken Frau! Einblicke in ein buntes Leben vermischt mit einigen Grautönen

In dem Buch „Astrid Lindgren – Helle Nächte, dunkler Wald…“ beschreibt Regina Maria Kaiser in Episoden das Leben der beeindruckenden Astrid Lindgren und verwebt hierbei auch fiktionale Elemente. Die Romanbiografie ist 2021 im Südverlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 304 Seiten. Es ist in vier Teile unterteilt, enthält ein umfangreiches Nachwort und eine übersichtliche Zeittafel.

Die Autorin Regina Maria Kaiser erzählt in ihrem Buch vom bewegten und abenteuerlichen Leben der Astrid Lindgren von Geburt an bis zu ihrem Tod. Astrid Lindgren war eine Frau, die schon in jungen Jahren aus der Masse hervorstach, sich oftmals gegen den Strom stellte und ihr Leben war sicherlich sehr von ihrer schriftstellerischen Arbeit geprägt, von ihrem Ruhm und Erfolg. Es gab aber auch die ruhigen, melancholischen Seiten von ihr, die Regina Maria Kaiser eindrucksvoll schildert und mit denen Astrid Lindgren mal besser und mal schlechter lebte.

Regina Maria Kaiser lässt den Leser teilhaben am Leben der Astrid Lindgren. Das Leben von Astrid Lindgren allein ist schon sehr faszinierend und Regina Maria Kaiser hat wirklich hervorragend recherchiert, ihr gelingt es aber auch gleichzeitig den Leser durch ihren Schreibstil zu faszinieren. Bei mir ist also doppelte Faszination angesagt. Regina Maria Kaisers Stil ist leicht und lebendig, informativ und gleichzeitig unterhaltsam und ich als Leserin wurde regelrecht davon gefesselt und möchte keine einzige Seite im Buch vermissen. Gut gefallen haben mir auch die vielen einzelnen Kapitel, die viele ganz unterschiedliche Einblicke in ihr Leben geben und sehr gut miteinander verknüpft sind. Auch die Zeittafel und das umfangreiche Nachwort haben mich sehr beeindruckt und so konnte ich das vorher Gelesene nochmals genauer einordnen.
Regina Maria Kaiser schreibt mit ganz viel Leidenschaft und unfassbar viel Hintergrundwissen. Einfach toll!
Ich spreche eine unbedingte Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 12.03.2021
Nobbi, der Mutmachhase (Band 2)
Bollow, Maike;Allert, Judith

Nobbi, der Mutmachhase (Band 2)


ausgezeichnet

Was für ein wunderbarer und so sympathischer Mutmachhase!

„Nobbi, der Mutmachhase. Zusammen schaffen wir das“ von den Autorinnen Maike Bollow und Judith Allert und der Illustratorin Stefanie Reich ist im März 2021 im Edel:KidsBooks-Verlag erschienen. Das Bilderbuch umfasst 32 Seiten. Es handelt sich hier um den zweiten Band um den Mutmachhasen Nobbi. Die Bücher können aber gut unabhängig voneinander betrachtet und gelesen werden.
Diese Mal hilft Nobbi, der Mutmachhase dem kleinen Bibermädchen Lilli. Lilli benötigt dringend ein bisschen Zuspruch und Mut, denn ihr großer Bruder traut ihr einfach nicht zu, dass sie ein neues Spielzimmer am Biberbau ganz alleine bauen kann. Jetzt ist eine Prise Mut vonnöten und zum Glück ist da Nobbi und sein kleiner Vogelfreund Flatterpiep zur Stelle. Das tut Lilli richtig gut. Zusammen kann man so vieles schaffen.

Mit Ängsten, Verunsicherung und auch Selbstzweifeln sind auch Kindern heute immer wieder konfrontiert. An diese Themen gehen die Autorinnen ganz ehrlich und kindgerecht heran. Sie zeigen dabei kleine Lösungsstrategien auf und verdeutlichen, dass niemand damit alleine ist. So fühlen sich die kleinen Leser Nobbi und seinen Freunden sicherlich sofort ganz nahe. Zudem sind alle Charaktere richtige Sympathieträger – allen voran natürlich Nobbi, der Mutmachhase. Er ist sehr empathisch, mutmachend, ehrlich und so sanft und verständnisvoll.
Der Vorlesetext der Geschichte ist klar verständlich und die Illustrationen von Stefanie Reich unterstützen und erweitern das Gelesene ganz wunderbar. Uns hat richtig gut gefallen, dass die Gefühle der einzelnen Tiere auf den Bildern so gut durch die Gestik, Mimik und Haltung zum Ausdruck kommen und ganz eindeutig sind. Fast immer gehen die Illustrationen über zwei Seiten und die Tiere darauf sind richtig groß abgebildet und schaffen so gleichzeitig eine Nähe zu den lesenden Kinder. Gut finden wir auch, dass die Bilder nicht zu überladen mit vielen Details sind, es aber dennoch Kleinigkeiten zu entdecken gibt.

Von meinen Kindern und mir gibt es eine glasklare Leseempfehlung.
Das herrliche Bilderbuch ist zum Vorlesen sicherlich für Kinder ab 3 Jahren geeignet.

Bewertung vom 03.03.2021
Unter Wasser Nacht
Hauff, Kristina

Unter Wasser Nacht


ausgezeichnet

Ganz viel psychologisches Feingespür, spannend und beklemmend zugleich

„Unter Wasser Nacht“ von Kristina Hauff ist 2021 im Verlag hanserblau erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 286 Seiten.

Zwei sehr gut miteinander befreundete Familien stehen am Wendepunkt ihrer Beziehung. Sophie und Thies haben ihren Sohn Aaron bei einem bislang ungeklärten Unfall an der Elbe verloren und müssen mit der Frage nach dem „Warum“ und aufkommenden Schuldgefühlen klar kommen. Inga und Bodo leben gleich gegenüber mit ihren beiden Kindern ein scheinbar idyllisches Familienleben. Und nun kommt ein Jahr nach Aarons Tod plötzlich Mara ins Dorf, rüttelt alle gehörig wach, bringt so einiges durcheinander und deckt Geheimnisse auf.

Kristina Hauff gelingt es in ihrem Roman den Leser durch ihren feinfühligen, ruhigen und sehr fesselnden Schreibstil in den Bann zu ziehen. Ich als Leserin fühlte so ab der ersten Seite sowohl was die Höhen als auch die Tiefen der einzelnen Charaktere anbelangt, mit und konnte mich gut in alle hineinversetzen und ihre Gefühle und Gedanken nachvollziehen. Sehr gut hat mir gefallen, dass die Autorin die Geschichte abwechselnd aus der Sicht der vorkommenden Charaktere erzählt. So kam für mich ganz langsam nacheinander immer mehr ans Licht und ich konnte auch wirklich in die „Seele“ der einzelnen blicken. Kristina Hauff schreibt mit ganz viel psychologischem Spürsinn. Der Spannungsbogen blieb in meinen Augen ab der ersten Seite an durchgängig erhalten und teilweise war die Atmosphäre im Buch wirklich auch beklemmend. Ich war schon immer wieder gespannt darauf, zu erfahren, was als nächstes passieren wird, wie die einzelnen Personen nun reagieren werden und welchen Einfluss, das gerade Gelesene auf den Verlauf der Geschichte haben könnte.

Fazit: Ein psychologisch fein geführter, durchwegs spannender und in meinen Augen sehr gelungener Roman. Ich spreche voller Begeisterung eine Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 27.02.2021
Auf Wiedersehen, Kinder!
Maier, Lilly

Auf Wiedersehen, Kinder!


ausgezeichnet

Hut ab vor dem bewegten Leben und Werk des beeindruckenden Pädagogen Ernst Papanek

In dem Buch „Auf Wiedersehen, Kinder! Ernst Papanek – Revolutionär, Reformpädagoge und Retter jüdischer Kinder“ schildert Lilly Maier das Leben des beeindruckenden Wiener Pädagogen Ernst Papanek. Die Biografie ist 2021 in der Verlagsgruppe Styria erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 303 Seiten.

Die Autorin Lilly Maier erzählt in ihrem Buch vom bewegten und abenteuerlichen Leben des Ernst Papanek. Er war bereits in jungen Jahren und dann sein ganzes Leben lang politisch als Vollblut-Sozialist tätig und gleichzeitig engagierte er sich leidenschaftlich als Pädagoge auch immer für Kinder und Jugendliche und hier vor allem für Flüchtlingskinder. Er verknüpfte gekonnt Politik und Pädagogik. Während des Zweiten Weltkrieges leitete er vier Kinderheime bei Paris, in denen jüdische Flüchtlingskinder untergebracht waren, um vor den Nazis gerettet zu werden. In letzter Minute konnte er sich und seine Familie, von der er in allen Belangen immer unterstützt wurde – hier ist vor allem auch seine Frau Lene Papanek zu nennen, vor den Nazis retten und nach Amerika flüchten. Hier musste die Familie nochmals von vorne beginnen und Ernst Papanek baute das Leben seiner Familie zunächst als Tellerwäscher auf. Mithilfe seiner für die damalige Zeit ungewöhnlichen pädagogischen Methoden leitete er bald mit großem Erfolg eine Schule für straffällig gewordene Jugendliche und wurde zuletzt Professor für Pädagogik an der City University of New York.

Lilly Maier lässt den Leser teilhaben am ungewöhnlichen Leben des Ernst Papanek. Das Leben von Ernst Papanek allein ist schon sehr faszinierend und Lilly Maier hat wirklich hervorragend recherchiert, ihr gelingt es aber auch gleichzeitig den Leser durch ihren Schreibstil zu faszinieren. Bei mir also doppelte Faszination angesagt. Lilly Maiers Stil ist lebendig und ich als Leserin wurde regelrecht davon gefesselt und ich habe keine einzige Seite als „trocken“ empfunden. Immer wieder schildert Lilly Maier Erlebnisse von ihrer umfangreichen Recherche um das Leben von Ernst Papanek und erzeugt so eine Lebendigkeit und auch Nähe zum Leser. Lilly Maier hat für ihr Buch einen gewaltigen Aufwand betrieben, all die interessanten Fakten zusammenzutragen. Sie ist an all die Schauplätze des Lebens von Ernst Papanek gereist, hat noch lebende Verwandte und Freunde besucht und interviewt und dies merkt man dem Buch auf sehr positive Art und Weise an. Lilly Maier schreibt mit ganz viel Leidenschaft und unfassbar viel Hintergrundwissen. Einfach toll!

Bewertung vom 15.02.2021
Aufgetaucht
Arlen, Victoria

Aufgetaucht


ausgezeichnet

Unfassbar, ehrlich, schonungslos und bewegend

„Aufgetaucht: Locked In – Eine junge Frau kämpft sich zurück ins Leben“ von Victoria Arlen ist 2021 bei der SCM Verlagsgruppe/Gerth Medien erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe 255 Seiten.
Die Autorin schildert hier ihre persönliche Geschichte. Mit 11 Jahren ist Victoria sehr schwer erkrankt. Ihre Erkrankung gipfelte im sogenannten „Locked in“-Syndrom. Dies bedeutet, dass sie in ihrem eigenen Körper eingeschlossen war. Sie konnte sich weder verständlich machen, noch sich bewegen konnte, war jedoch bei vollem Bewusstsein. Sie war über Monate und Jahre vielen hilflos aufgeliefert – hierunter zählen Ärzte, Therapeuten, Betreuer. Getragen wurde sie von ihrer Familie, die sie niemals aufgab, und ihrem Glauben an Gott, der ihr Halt, Zuversicht und den Glauben an das Leben gab. Aufgrund einer eher zufälligen Medikamentengabe gelang es Victoria eines Tages durch ein erstes Blinzeln den Kontakt zu ihrer Mutter herzustellen und Victoria kämpfte sich mit unbändigem Willen zurück ins normale Leben.

Victoria stellt sich mit ihrem Buch ihre eigene Geschichte und verarbeitet sie auf diese Art und Weise. Es gelingt ihr in ihrem Roman den Leser durch ihren ehrlichen, flüssig zu lesenden und ruhigen Schreibstil in den Bann zu ziehen. Sie hat mich ab der ersten Seite sehr berührt. Victoria erzählt ihre Geschichte mit all ihren Höhen und Tiefen und verheimlicht nichts. Sie lässt den Leser in ihre Gedanken und ihr Leben eintauchen und schafft in meinen Augen so ein gewisses Verständnis für die Krankheit. Natürlich kann ich als Leserin ihre Situation niemals im Ansatz nachvollziehen. Ich bewundere jedoch ihren persönlichen Kampf, ihren Mut und ihre Kraft und hoffe sehr, dass sie weiterhin ihren Weg gehen wird und viele Menschen ermutigt, für sich einzustehen und niemals aufzugeben. Ich persönlich ziehe meinen Hut vor ihr!

Fazit: Mich hat diese sehr persönliche Erzählung unwahrscheinlich beeindruckt und dies von der ersten Seite an. Die Gedanken und Ausführungen von Victoria Arlen haben mich gepackt und machen den Roman so ehrlich und fesselnd.
Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 06.02.2021
Der Klang der Wälder
Miyashita, Natsu

Der Klang der Wälder


ausgezeichnet

Eine ruhige, tiefsinnige und poetische Erzählung ohne Hast und Eile

„Der Klang der Wälder“ von der japanischen Autorin Natsu Miyashita ist 2021 im Insel Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 239 Seiten. In Japan ist dieses Werk bereits im Jahr 2015 veröffentlicht und 2018 von Kojiro Hashimoto verfilmt worden.

Natsu Miyashita lässt den Leser den jungen Tomura auf seinem Weg zum Klavierstimmer begleiten. Aufgewachsen ist er in den Wäldern der Berge und eines Tages beobachtet er still und leise die Arbeit eines Klavierstimmers in der Turnhalle seiner Schule. Hier springt der Funke über und fortan ist es Tomuras einziger und innigster Wunsch, ein Klavierstimmer zu werden. Doch der junge Mann zweifelt immer wieder an seiner eigenen Kompetenz. Ihn plagen Selbstzweifel und er trägt die große Angst des Scheiterns auf dem Weg zum perfekten Klang in sich. Gleichzeitig taucht er immer mehr in die Welt des Klavierstimmers ein, er wird erfahrener und versierter und mithilfe des Spiels einer Pianistin und dem Stimmen deren Klaviers erkennt er seine wahre Bestimmung.

Natsu Miyashita schreibt auf ihre ganz besondere Art und Weise: poetisch, sehr ruhig, mit eher wenig Handlung. Allerdings ist die Erzählung dadurch nicht langweilig. Im Gegenteil, der Leser wird angeregt mitzudenken und mitzufühlen, er hat die Möglichkeit vollständig in die Welt Tomuras einzutauchen und dessen Gedanken nachzuvollziehen, seine Sorgen und Erfahrungen zu teilen.

Fazit: Ein ungewöhnlich feinsinniger und tiefgründiger Roman, der von der Schönheit, Leidenschaft und Hingabe der Musik, des Klanges und des Lebens erzählt.
Ich spreche ein klare Leseempfehlung aus.

Bewertung vom 02.02.2021
Augustus und die verlorene Republik
Kaiser, Maria Regina

Augustus und die verlorene Republik


ausgezeichnet

Hier wird römische Geschichte unterhaltsam und sehr lebendig erzählt

Maria Regina Kaiser ist mit ihrem Buch „Augustus und die verlorene Republik“ (erschienen im Impian-Verlag) wiederum ein großartiger Streich gelungen – eine informative und gleichzeitig unterhaltsame Mischung aus fiktiver Erzählung und Sachinformation um den ersten römischen Kaiser Augustus.
In einer fiktiven Erzählung berichtet der nach Germanien versklavte Grieche Xanthos von seiner Arbeit als Vorleser der großen Herrschers. In dieser Funktion hat Xanthos sehr nahen Kontakt zu Augustus und dessen Familie und berichtet von all seinen Erfahrungen, doch eines Tages begeht er einen Fehler und fällt in Ungnade.
Regina Maria Kaiser setzt an jedes Kapitel der fiktiven Erzählung einen sehr informativen Sachteil. Hier geht es beispielsweise, um den Aufstieg von Augustus, seine Schwierigkeiten in Germanien, um seine Probleme mit einem geeigneten Thronfolger, um Verschwörungen und vieles mehr.
Zusätzlich ist am Ende des Buches ein Glossar angefügt, in dem wichtige Begriffe genau erklärt werden. Zudem findet der Leser auch noch eine sehr übersichtliche und informative Zeittafel, in welcher alle wichtigen Ereignisse zeitlich nochmals eingeordnet werden und dem Leser einen wunderbaren zeitlichen Überblick geben.
Immer wieder unterstreichen zusätzliche kleine Schwarz-weiß-Zeichnungen von Illustrator Heribert Schulmeyer und Fotos das Gelesene.

Fazit: Wir lieben die Bücher von Maria Regina Kaiser sehr und sind jedes Mal wiederum begeistert von ihrem Stil, der eben gleichzeitig so viel Wissen vermittelt und eben auch noch so unterhaltsam ist.
Gelesen oder besser gesagt „verschlungen“ haben wir bisher „Alexander der Große und die Grenzen der Welt“, „Karl der Große und der Feldzug der Weisheit“, „Kleopatra und der Mantel der Macht“ und „Ramses II. und die Tauben des Friedens“.
So macht uns Geschichte Spaß. Wir freuen uns auf viele weitere Bände von ihr.

Bewertung vom 24.01.2021
Die Kannenbäckerin
Spratte, Annette

Die Kannenbäckerin


ausgezeichnet

Die Geschichte einer starke Frau vor dem Hintergrund des Dreißigjährigen Krieges

„Die Kannenbäckerin“ von Annette Spratte ist 2021 im Francke Verlag erschienen und umfasst in der Taschenbuchausgabe knappe 400 Seiten.

Johanna hat infolge der Pest auf einmal ihre ganze Familie verloren und ist nun vollkommen auf sich alleine gestellt. Sie weiß lediglich, dass sie noch einen Verwandten hat, der das Töpferhandwerk beherrscht. Ihre Nachbarin rät ihr angesichts der schwierigen Zeiten sich als Junge verkleidet auf den Weg zu ihrem Onkel zu machen. Johanna erkennt dies zusammen mit ihrem Wunsch das Töpferhandwerk zu erlernen als ihre einzige Hoffnung und begibt sich als Johann auf die Reise. Von ihrem Onkel wird Johann sehr freundlich aufgenommen und wie das eigene Kind behandelt, doch nach einiger Zeit wird ihr Geheimnis entdeckt. Johanna erklärt sich und geht als selbstbewusste, junge Frau ihren weiteren Weg. Sie scheut keine Herausforderung und findet ihr Glück.

Die Autorin Annette Spratte hat hier einen tollen Schreibstil gefunden: flüssig, locker, leicht, unterhaltsam. Der Spannungsbogen wurde bis zum Ende aufrecht erhalten. Ich habe mitgefiebert, mitgelacht und mitgeweint und ich konnte mich wunderbar in all die Charaktere hineinversetzen. Besonders gut gefallen hat mir die Protagonistin Johanna. Sie wird dargestellt als eine starke Frau, die Durchsetzungs- und gleichzeitig Einfühlungsvermögen zeigt. Sie weiß einerseits genau, was sie will, kann sich aber auch fallen lassen.
Annette Spratte hat ihr Buch historisch wunderbar recherchiert und gleichzeitig auch eine fiktive Geschichte erzählt. Diese Mischung habe ich sehr genossen: ich habe vieles über die Zeit des Dreißigjährigen Krieges und das Töpferhandwerk erfahren und mich gleichzeitig wunderbar unterhalten gefühlt.

Fazit: Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter. Es hat mich gut unterhalten, hat mich schmunzeln lassen und auch nachdenklich gestimmt. Ein wirklich lesenswerter Roman!

Bewertung vom 12.01.2021
Das Weleda Babybuch

Das Weleda Babybuch


ausgezeichnet

„Das Weleda Baby Buch – Selbstvertrauen, Zuverlässigkeit und Liebe. Warum Eltern nur wenig brauchen“ ist 2020 im Eugen Ulmer Verlag erschienen und umfasst in der gebundenen Ausgabe 252 Seiten im Großformat. Verfasst wurde diese Buch von verschiedenen Autorinnen, die meistens auch selbst bereits Mutter sind. Hierbei handelt es sich um die acht Expertinnen Christina Hinderlich (Hebamme, Diplom-Pflegewissenschaftlerin), Nicola Schmidt (Wissenschaftlerin und Autorin), Frauke Ludwig (Mitgründerin der Trageschule Hamburg), Susanne Mierau (Diplom-Pädagogin, Autorin, Familienbegleiterin), Katharina Hartmann (Ehrenamtliche Mitarbeiterin bei Mother Hood e.V.), Danielle Graf (Autorin, Bloggerin), Kristin Lenherr (Hebamme) und Regine Gresens (Hebamme, Berufspädagogin, Still- und Laktationsberaterin, Heilpraktikerin für Psychotherapie).

Dieses Buch hinterlässt beim Lesen ein sehr wohltuendes, sicheres Gefühl und ich bin mir sicher, dass ich dieses Buch noch unzählige Male in Händen halten werde.
Es behandelt wichtigen Themen kurz vor, während und kurz nach der Geburt
Die einzelnen Kapitelüberschriften lauten wie folgt:
1. Am Anfang ist Hülle
2. Geburt ist Loslassen und Ankommen
3. Wochenbett – eine ganz besondere Zeit
4. Wie das Stillen gelingt
5. Das Baby mit der Flasche füttern
6. Wie Säuglinge gut schlafen
7. Das Baby und seine Haut umsorgen und pflegen
8. Hören, was dein Bauch sagt
9. Zeit für dich

Besonders hervorzuheben sind auch die wunderschönen, natürlich gehaltenen und ein so positives Gefühl ausstrahlenden Fotos. Die ganze Gestaltung und das Layout sind qualitativ hochwertig und gut durchdacht und man merkt als Leserin, dass in der Umsetzung sehr viel Herzblut steckt und es sich vielerlei Gedanken darum gemacht wurden.
Außerdem möchte ich noch positiv anmerken, dass das vorliegende Buch auf höchstem ökologischen Standard gedruckt wurde, ausschließlich mit Substanzen, die wieder in den biologischen Kreislauf rückgeführt werden können.

Fazit: Hier handelt es sich um einen umfassenden Ratgeber für werdende Familien. Das Buch ist gespickt mit unglaublich viel wertvollem Wissen. Oftmals werden auch schon Fragen beantwortet bevor sie noch gestellt werden. Das hat mir so gut gefallen und bei mir ein sehr gutes und sicheres Gefühl hinterlassen.
Der Ratgeber hat mich rundum überzeugt und gefällt mir außerordentlich gut.